[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • Wobei es aber in letzter Zeit ja schon fast zur Regel geworden war, dass der Legat so früh zugegen war... :D


    "Achja, der Duccier..... er soll morgen Früh mit seiner Schwester erscheinen, da werden wir alles weitere besprechen!"


    Kurz machte ich mir ein paar Gedanken.... seine Schwester adoptieren? Schon etwas makabere Angelegenheit, aber gut....


    "Vipsanius Gallicus? Das war doch der, der sich schriftlich beworben hat?! Er ist extra aus Misenum angereist, wenn ich mich recht erinnere.... den wollen wir nicht solange warten lassen... er soll Heute, zur Mittagszeit erscheinen!"


    Gut verteilt waren die Termine, sodass ich noch genug Zeit fürs Alltagsgeschäft hatte....


    "Was hast du auf dem Herzen?"

  • Die Terminsache hatte ich nun hinter mir und würde Marsus Bescheid geben... Nun kam die heikle Angelegenheit dran welche ich mit dem Legaten zu besprechen hatte.


    Ich räusperte mich.

    Legatus, Patron. Wie du weißt ist mein Adoptivsohn germanischer Herkunft. Ich habe auch nichts gegen romanisierte Germanen...


    Irgendwie hatte ich auf ein mal einen Klos im Hals.


    Nun ja, du weißt ja selbst das wir in den Gremien mehr Bürger germanischer Abstammung haben als römischer. Und ich muß sagen, irgendwie sagt mir das nicht wirklich zu. Wenn wir etwas zum Wohle Roms entscheiden müßten, sie könnten uns glatt Prügel zwischen die Beine werfen. Du weißt was ich sagen möchte?

  • Noch während Iustus sprach deutete ich zur Türe, damit er nachsah, ob sie auch wirklich geschlossen war und als er endete wurde meine Stimme etwas leiser....


    "Ich denke, sowiet kann ich dir folgen..... aber worauf willst du hinaus?"

  • Ich stand auf und ging zu allen Türen welche zum Officium des Legaten führten und drückte sie fest aber leise zu und ging wieder zu meinem Platz zurück.


    Nenn mich wenn du willst ängstlich oder übervorsichtig was auch immer. Doch finde ich sollten wir die Duccier im Auge behalten. Von ihnen gibt es zuviele in höheren Stellungen. Um den Duumvir kümmere ich mich, schließlich hab ich ihn ja auch adoptiert. Wie gesagt, habe ich nichts gegen diese Leute aber es sind eben Germanen auch wenn sie römische Namen tragen...


    Ich hatte eben noch diesen Modorok im Hinterkopf auch wenn ich selbst als dieser Krieg in der Provinz ausgebrochen war, weit weg lebte und ihn nur vom hörensagen mitbekommen hatte.

  • Noch immer leise, so dass, obwohl ja ohnehin niemand in den Nebenräumen sein hätte sollen, uns keiner hätte hören können, sprach ich weiter....


    "Man muss schon zugeben, dass diese Duccier in allen Breichen in der Provinz tätig sind, doch man muss auch sehen, dass sie, bis dato, eine kaisertreue Familie waren und sich nichts zu Schulden kommen liessen..... dennoch kann ich deine Bedenken nachvollziehen.... was schlägst du vor?"

  • Ich beugte mich leicht vor.


    Ja das ist es ja. Iulianus ist tot. Wer sagt uns das sie noch so treu zum Imperium stehen wie die Jahre zuvor. Sie werden wohl von dem neuen Imperator nicht viel erwarten können. Zumindest nicht in nächster Zeit.
    Ich würde daher sagen das wir sie ein klein wenig überwachen lassen sollten. Unsere Frumentarii stehen jederzeit zur Verfügung...

  • Ich überlegte.... in Zeiten wie diesen musste man vorsichtig sein, allerdings musste man ebenso aufpassen, sich niemand zum Feind zu machen, der vielleicht noch nützlich sein würde....


    "Nunja, du hast die Männer ausgewählt, nicht wahr?! Und du kannst auf ihre Loyalität setzen?! Ich überlasse es dir, zu entscheiden, was zu tun ist und ausserhalb dieser vier Wände weiss ich davon nichts!"


    Soweit musste es genügen, Iustus sollte verstehen, was gemeint war.

  • Mein Patron war schon kein Dummer... :D Läßt er sich doch ein Hintertörchen offen für alle Fälle...


    Ja die habe ich. Auch haben wir einen Neuzugang bekommen. Er wird die Männer befehligen. Ich hoffe es doch. Sonst müßte ich sie kreuzigen lassen... :D
    Gut, dann weiß ich bescheid Legatus. Ich kümmere mich dann um alles.

  • Primus betrat den Vorraum des Officiums. Er war völlig erschöpft, sein gesamtes Habitus, wie auch seine Rüstung zeugten von einer langen Reise.
    In seiner Hand hielt er die Ledertasche mit den Botschaften für den Legaten.
    Wochenlang hatte er diese Tasche gehütet wie einen Schatz.
    Nun war es soweit,...er klopfte an die Türe.


    Sim-Off:

    Klopf*#* Klopf*#*

  • Sim-Off:

    Und es gibt immer noch das Officium des Scriba Provincialis, in dem man sich bitte erstmal anmeldet. ;) :D


    Zufällig kam Witjon gerade zurück aus dem Archiv und sah ein ihm bekanntes Gesicht vor dem Officium des Legaten stehen. Der Mann sah ziemlich mitgenommen aus, der hatte wohl viel hinter sich. Ruhig ging er auf den Soldaten zu und fragte ihn nach seinem Begehr:


    "Salve. Kann ich dir irgendwie behilflich sein? Ich nehme an, du möchtest mit dem Legaten sprechen, der ist aber gerade leider in wichtige Arbeiten vertieft. So wie du aussiehst, kannst du bestimmt erst einmal ein Glas Wein (oder einen Krug?) vertragen?!"

  • Sim-Off:

    Jaja,...das Protokoll...tschuldige... 8o


    Primus sah den Scriba an, es war der Duccier...in seinem unbedingten Willen die Mission auszuschließen hatte er wohl das Protokoll verletzt...


    Entschuldige,...ich muß zum Legatus,...ich bin sicher, wenn er hört daß ich da bin wird er mich empfangen...er wartet jetzt schon über einen Monat auf mich...


    Er hatte Verständnis für den Scriba,...da könnte ja jeder kommen...er hatte ja Recht...
    Aus müden Augen sah er den Mann an,...hielt jedoch seine Gestalt aufrecht und pumpte die letzten Reserven in seine Muskeln um einen vernünftigen Eindruck zu machen.


    ...also,...meldest du mich an,...oder soll ich mein Glück versuchen?


    Das Angebot mit der Erfrischung konnte warten,...schließlich wäre eine Weinfahne in Verbindung mit seiner äußeren Erscheinung geeignet die falschen Schlüsse zu ziehen... ;)

  • Witjon runzelte die Stirn und meinte dann:


    "Hmm, schauen wir einfach mal nach. Wenn er schon so lange auf dich wartet, wird er wohl den Schreibkram zurückstellen wollen."


    Mit einem leichten Grinsen klopfte Marsus noch einmal an die Tür.


    *klopf* *klopf* *klopf*



    Sim-Off:

    Ich hasse das Protokoll. xD

  • In die Arbeit vertieft hatte ich schon die Stimmen vor der Tür vernommen, konnte aber nicht verstehen, worum es ging und eigentlich interessierte es mich auch nicht, bei dem berg an papierkram, welcher hier herumlag.


    Doch nun, als es klopfte, musste ich wohl doch wieder etwas beiseite legen....


    "Was gibt es denn?"

  • Witjon öffnete die Tür, spähte in den Raum und entdeckte seinen Boss hinter einem Haufen Papierkram sitzend. Mit entschuldigendem Blick trat er ein und deutete auf den Mann hinter ihm.


    "Salve Legatus Lucianus. Dieser Terentier..." er blickte kurz fragend zu Primus..."Primus ist sein Name? Wünscht dich zu sprechen. So wie er aussieht, ist es wohl recht dringend."


    Mit einer Geste bat er Primus, einzutreten.

  • Primus nickte dem Scriba zu,...und betrat das Officium. Einmal mehr sah er den Legaten vor einem Berg Arbeit sitzen.
    Er salutierte vor dem Legaten und meldete,
    Salve Legatus Vinicius, Duplicarius Terentius Primus meldet sich zurück!


    Jetzt war er mal auf die Reaktion des Legaten gespannt,...immerhin hatte ihn sein Auftrag durch das halbe Imperium geführt.
    Dutzendmal in den letzten Wochen hatte er sich diese Situation vorgestellt, quasi als Motivation. Meistens war der Legat freudig auf ihn zugekommen und hatte ihn auf die Schultern geklopft...
    Einmal jedoch,...wischte er seine Euphorie hinweg indem er Primus einen Platz anwies wo er die Schreiben ablegen sollte und wegtreten konnte.


    Er hoffte inständig auf die stärkere erste Vision,...

  • Zuerst war ich etwas erbost, ob der Störung, doch als dann der Meldereiter hereintrat war ich gleich gespannt über seine Ausführungen.....


    "Duplicarius.... schön, dass du gesund zurückgekommen bist....." ich deutete auf einen Stuhl, was wohl etwas ungewöhnlich war, einem Unteroffizier gegenüber, allerdings schien es mit in Anbetracht der Situation und dem Zustand des Terentiers, der augenscheinlich ermattet war, für angebracht.... "... setz dich!"


    Dann sah ich zu Marsus "Danke, lass uns bitte allein und weise jemanden an, er soll Wasser und Wein bringen!"

  • Witjon nickte und verschwand dann aus dem Officium. Auf dem Gang scheuchte er einen Sklaven, Wein und Wasser zu bringen.


    Kurze Zeit später betrat der Sklave den Raum bereits wieder und stellte ein Tablett mit einem Wein- und einem Wasserkrug und zwei Gläsern auf einem kleinen Tischchen bereit. Dann verließ er die beiden Männer wieder mit einer tiefen Verbeugung.

  • Danke Legatus!
    Primus nahm auf dem angebotenem Stuhl platz, obwohl er sich nicht sicher war sich wieder von ihm erheben zu können. Er nickte dem Legaten zu und kramte in seiner Tasche nach den drei Rollen. Drei Rollen die ihn durch das halbe Imperium geführt hatten. Vorsichtig entnahm er sie und legte sie dem Legaten auf den Tisch.


    Britannia,...Marcus Cornelius Cethegus


    An den
    Legatus Augusti pro Praetore
    Marcus Vinicius Lucanus


    Cornelius Cethegus grüßt dich, mein Kollege!


    Ich teile deine Einschätzung der Lage und habe ebenfalls angeordnet, Ruhe zu bewahren und die Nachfolgeregelungen des Iulianus zu achten. Hier in Britannia werden wir wohl als letzte davon erfahren und ich habe kein Interesse daran, Unruhe aufkommen zu lassen. Die Gerüchte um die Gesundheit des Caesaren sind uns indes nicht unbekannt und ich habe daher bereits einen Boten nach Rom entstandt, der mir von dort Bericht erstatten soll. Ich möchte aus erster Hand informiert sein, was dort vor sich geht, um auf dieser Basis meine Entscheidungen zu treffen.


    Sollten dich Nachrichten aus Rom erreichen, die eine schnelle Reaktion erfordern, so lasse es mich wissen. In Britannia lernt man, wie man sich auf Stürme vorbereitet, wie man sie übersteht und wie man sie sogar nutzen kann. Doch wir werden nur in die Richtung schreiten können, die die Götter uns bereiten. Mögen sie uns ihre Wege bald zeigen.


    Vale
    M Cornelius Cethegus


    Titus Curtius Philo


    Marcus Vinicius Lucianus
    - persönlich durch Boten -


    Sei gegrüßt mein guter Kollege!


    Es beruhigt mich ungemein, von dir zu hören. Ich begann, mir große Sorgen um das Reich zu machen, als ich von den Nachrichten hörte. Ich kann alle deine Sorgen und Unsicherheiten nachvollziehen, denn es sind auch die meinen. Für mich ist die Lage alles andere als klar und ich weiß nicht, was uns erwarten wird. Für meinen Geschmack ist es entschieden zu ruhig, erst recht hier in Gallia. Man hört nichts aus Hispania, nur ein Bote aus Britannia reiste hier durch, dein Brief war der erste nennenswerte aus Germania und aus Rom erreichen mich auch kaum mehr Berichte als sonst, obwohl es doch gerade jetzt nötig wäre, über jedes Ereignis doppelt zu berichten, und sei es auch nur noch so klein.


    Doch deine Worte geben mir Rätsel auf und ich vermag nicht zu entschlüsseln, was du mir andeuten möchtest. Ich erkenne Pläne, doch die eine Deutung will mir nicht recht sinnvoll erscheinen und die andere erschreckt mich beinahe noch mehr als die jetzige Unsicherheit. Offenbare dich einem erfahrenen Kollegen wie mir ruhig mit offeneren Worten. Du weißt, dass ich schon lange keine Truppen mehr führe und dass ich den Einfluss, den ich nehmen möchte, auf anderem Wege erreiche und mich gerne für jene einsetze, deren Pläne mir die vortrefflichsten zu sein scheinen. Ich bin begierig zu erfahren, was in den anderen Provinzen vor sich geht.


    Mögen die Götter uns allen beistehen
    Titus Curtius Philo



    Lucius Flavius Furianus


    Ad
    LAPP Vinicius Lucianus


    Proconsul L. Flavius Furianus Legato Vinicio Luciano s.d.


    Wahrlich ist es lange her, als ich, ein junger Politiker und du, ein künftiger Consul, uns in den Bädern gesprochen und doch blieb mir diese Begegnung bis zum heutigen Tage im Gedächtnis. Es war auch die Einzige zwischen uns, die mehr als Begrüßungsfloskeln und einem netten Lächeln zum Inhalt hatte.


    Du hast mich um meine Gedanken gebeten und ich verweigere sie dir nicht, Legat.
    Auch ich bin ein treuer Diener unseres Reiches und trauere um den großen Verlust unserer Geschichte. Ein junger Stern wird diesem nachfolgen, doch er steht unter keinem guten Licht. Auch ich weiß um den Zustand des Caesars.
    Im Fall der Fälle, die Götter mögen dies verhindern, sind wahrlich Maßnahmen zu treffen und Gedanken zu verschwenden.
    In diesem Fall, Vinicius, hätte unser Caesar den Anspruch des Thrones an seinen Bruder übergeben. Senator Aelius Quarto. Dies ist rechtens, legitim auch ohne das Amt des Caesaren an Aelius Quarto zu übergeben. Iulianus hat keine weiteren Söhne mehr, Aelianus ebenfalls nicht. Quarto gebührt in diesem Fall die Nachfolge. Und ich bezweifel nicht, dass der Senat hinter ihm stehen wird. Er ist ein Mann, der sich zuvor nichts zuschulden hat kommen lassen, kompetent wirkte und auch wenn ein wenig schweigsam, doch stets das Gute in seiner Person gebündelt hat.
    Auch du bist ein vortrefflicher Mann, der diese Eigenschaften besitzt und fürwahr auch geeignet wäre diese Verantwortung zu übernehmen - doch der Thron gebührt dem, den der Senat für fähig hält diese Bürde auf sich zu nehmen.
    Und wie du weißt, bin ich dem Senat unterstellt. Ich füge mich auch persönlich der Meinung dieses Gremiums, welches die Geschicke Roms über Jahrhunderte vortrefflich hat leiten können. So stellt sich mir nicht die Frage, wem ich meine Unterstützung zusage und wem nicht, sondern die, wen der Senat für fähig erachtet. Sollte es Quarto sein, so würde ich dem folgen, würdest du es sein, so würde ich dieser Entscheidung ebenfalls Folge leisten, wie auch jedem anderen Bewerber.
    Ich bin dem Senat verantwortlich, Vinicius, anders als du.
    Doch ich möchte ausdrücklich aussprechen, dass ich keinem Mann mein Vertrauen werde aussprechen können, der bereit wäre das Blut seiner Brüder zu vergießen. Du hast Legionen, Vinicius, du hast die Macht in deinen Händen, doch ich bete zu den Göttern, dass du sie nicht gegen Rom richtest, wenn es dir persönlich sinnvoll und rechtens erscheint, sondern an meine Worte denkst. Ich würde dir auch niemals zutrauen etwas Anderes zu tun.


    Meine Worte sind die des Senates und Volkes von Rom, horche in ihre Richtung und du wirst wissen, wie ich handeln werde.


    Ich wünsche dir den Segen der Götter, Vinicius, und bete, dass dieser Fall der Fälle niemals eintreffen möge. Im Sinne von Rom und dem Frieden unter uns Brüdern.


    Gez.




    http://img263.imageshack.us/img263/1722/furiaaaatransparentaz9.png



    Sim-Off:

    ...das mit dem Siegel hat irgendwie nicht geklappt... -.^


    Als er die letzte Rolle abgelegt hatte löste sich eine Last von seinen Schultern und er sagte,


    Mission erfüllt,....Legatus.

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