[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • Nachdem der Sklave Wein und Wasser gebracht hatte und mir der Duplicarius die Rollen überreichte deutete ich ihm, sich zu bedienen.... er musste ja völlig erledigt sein....


    Dann machte ich daran, die Schreiben zu überfliegen.... Brittania.... sehr wage formuliert..... Gallia.... unwissend, wie immer..... Hispania.... direkt und ohne Umschweife, so, wie ich es erwartete....


    "Duplicarius, schildere mit deine Eindrücke, von der Reise, den provinzen und den Treffen mit den Statthaltern!"

  • Primus wehrte das Getränk dankend ab und begann seinen Bericht.
    Er dachte kurz nach und sagte,
    Wir hatten auf der Reise durch Germania keinerlei Auffälligkeiten,...abgesehen von einigen kleineren Menschenansammlungen die aber von den Truppen kontrolliert und ohne nennenswerte Gegenwehr auseinandergetrieben wurden. Jedoch halte ich diese für keine organisierten Versammlungen sondern die Menschen sprachen über das was sie bedrückte,...verunsicherte.
    In den Küstenstädten von Gallia und Britannia lief alles seinen gewohnten Gang...Die Waren und das Meer interessiert sich nicht für jeweilige Herrscher, wie es scheint.
    Wir haben teilweise bewußt in Herbergen übernachtet um die Stimmungen aufzufangen...keine besonderen Auffälligkeiten,...sicher es gab die üblichen Neidreden und teilweise düstere Prognosen, aber die hört man zu jeder Zeit in denm Tavernen.
    Britannia und Marcus Cornelius Cethegus waren sicher und wirkten gefasst, jedoch war hier eine hohe Patrouillenpräsenz...

    Probleme gab es jedoch in Gallia bei Titus Curtius Philo, dieser machte einen sehr unruhigen Eindruck auf mich,...in der Regia ging es zu wie in einem Taubenschlag,...es wirkte auf mich wie eine Aufbruchstimmung,...leider gab es da auch ein Problem, weil ich sein Geld nicht nehmen wollte.
    Ich bin von dir mit Spesen ausgestattet worden,...das hatte zu genügen.
    Nun, Curtius Philo sah das anders.


    Hispania und Flavius Furianus war wieder sehr ruhig,...Siesta Stimmung allenthalben,...der Flavier fragte mich zwar nach meiner Route hatte jedoch Verständnis für meine Absage an diese Auskunft.


    Soweit wir sehen konnten ist die Bevölkerung leicht verunsichert aber nicht aufständig,... die Truppen diszipliniert ...Probleme hatten wir nur mit einer kleinen Gruppe welche in Gallia dem Statthalter als Leibwächter dienten.
    Diese sind aber private Söldner,...keine vereidigten Truppen.
    Es gab zwei Zusammenstöße mit ihnen.


    Sollte der Legat darauf eingehen,würde er ihm auch von den Zusammenstößen berichten.

  • So wie der Duplicarius berichtete, wie die Zustände in den provinzen, sowie Statthaltersitzen waren, genauso konnte man die dort ansässigen Statthalter einordnen..... so war es für mich, so auch die Briefe, keine wirklichen Überraschungen.
    Die Statthalter waren nun informiert und nur der Cornelier in Brittania musste nun weiter informiert werden, so denn wirklich etwas Grossartiges passieren sollte.....


    "Duplicarius, das war gute Arbeit.... reite nun ins castellum zurück und ruhe dich aus.... ich befreie dich die nächsten fünf Tage vom Dienst. Geniesse es!
    Bist du mit den Spesen ausgekommen, oder hast du etwas vorschiessen müssen?"

  • Er bedankte sich und entgegnete,
    Honor ruborque, Legatus! Ich stehe dir jederzeit zur Verfügung!
    Primus griff wieder in seinen Beutel und holte einen Ledersack heraus.
    Er legte ihn vor dem Legaten auf den Tisch und entgegnete,
    Wir haben etwa die Hälfte also 260 Sesterzen für Verpflegung und Übernachtungen verbraucht,...hier sind die restlichen 240 Sesterzen.
    Dann erhob er sich und sagte,
    Ich bitte um Verzeihung, Legatus, ich habe gehört daß die Turma Secunda mit dem Quaestor Germanicus nach Confluentes ausgerückt ist,...mit deiner Erlaubnis werden wir uns ihr anschließen,...nachdem wir uns frischgemacht ,...und vielleicht die Pferde gewechselt haben...
    Ausruhen konnte er noch wenn er tot war. Was sollte der Legatus denn für einen Eindruck von ihm gewinnen, wenn er sich wie ein alter Mann auf´s Bett legen würde? Ausserdem hatte er seine beiden Kameraden nicht erwähnt...
    Umziehen würde reichen, einen Eimer Wasser über den Kopf,...kurz in der Pabula anklopfen und die "eroberten" Pferde einstellen...es reizte ihn trotz allem mit den neuen Pferden wieder loszureiten,...

  • Und widerrum liess der Duplicarius seine Bescheidenheit walten, doch diesmal ohne Erfolg. Ich schob den Beutel zurück "Gut, dann mach dir und deinen Gefolgsleuten einen schönen Abend, oder zwei!" und würde keine Widerrede dulden.


    Genausowenig wie bei dem nächsten Anliegen


    "Erlaubnis verweigert, Duplicarius, ich denke, mein Befehl war klar und deutlich!"


    Warum, bei den Göttern, musste man diesen Mann immer zu seinem Glück zwingen.
    Mit dem übriggeblienen Geld und den fünf freien Tagen liess sich sogut wie jedes Lupanar in der Stadt unsicher machen..... 8)

  • Fast schon bestürzt vernahm Primus den Befehl des Legaten.
    Er sah auf den Beutel mit Sesterzen und beschloß spontan ihn an seine beiden Kameraden zu verteilen,...Ocellus würde sich das Geld sparen,...Lucius,...nun in Verbindung mit 5 freien Tagen,...es stand zu befürchten, daß er sich tatsächlich Matrosen an den Mast holt...
    Er nahm sich zusammen und stand stramm, es ging ihm ganz gewaltig gegen den Strich, daß er nicht zur Secunda durfte,...aber Befehl war nun mal Befehl.
    Mein Legat,...ich danke dir im Namen meiner Kameraden für deine Großzügigkeit...ich werde jetzt auch nicht länger stören, du hast sicher noch viel zu tun. Mit deiner Erlaubnis werde ich mich zurück ziehen...
    Er salutierte und räusperte sich noch einmal,
    Verzeih´,...brauchst du einen schriftlichen Bericht? Zeit genug hätte er ja,...immerhin waren bei dem Gefecht in Gallia 9 Söldner und 2 Auxilliarsoldaten getötet worden,...

  • Brauchte ich den? Ich überlegte, beschloss aber dann, das Ganze bei dieser mündlichen vereinbarung zu belassen, die Schreiben, die ich in Händen hielt, mittlerweile sorgfältig weggesperrt hatte, waren genug.


    "Nein, Duplicarius, nicht nötig..... du kannst wegtreten!"

  • Primus nickte und salutierend sagte er,
    Vale Legatus Vinicius!
    Er machte eine halbe Drehung und verließ das Officium.
    Draußen setzte er seine Kameraden über die Order des Legaten in Kenntnis und sie ritten zurück zum Castellum.

  • So trat ich auch freudig das ich nicht warten mußte ein. :D


    Salve Legatus. Was für ein schöner Tag nicht wahr? Wenn nur nicht dieser Haufen Arbeit wäre...


    Grinste ich.


    Aber um dies zu sagen bin ich eigentlich nicht hier. Der Duumvir Hadrianus Capitolinus bitte um einen Termin bei dir.

  • Ich grinste....


    "Ja stimmt, aber du kennst ja meine Gewohnheiten, wann und wie oft ich im castellum bin oder hier, von daher kannst du das in Zukunft sicher selbst entscheiden....


    Der Duumvir soll dann gleich morgen Früh kommen, denn den heutigen restlichen Tag werde ich wohl im castellum zu tun haben."

  • Witjon klopfte an die Tür des Legaten. Hoffentlich hatte Iustus recht gehabt, er wollte Sedulus nach der langen Reise nicht auf später vertrösten müssen.

  • Er trat ein und grüßte seinen Patron:


    "Salve Legatus. Der Quaestor Sedulus wünscht dich zu sprechen. Er ist gerade von seiner Reise zurückgekommen. Möchtest du ihn sofort empfangen?"

  • Ein Bote trat vor die Tür des Officiums, vergewisserte sich, dass er hier auch richtig war und klopfte energisch an. Er hatte eine wichtige Botschaft aus Rom dabei, die er dem Legaten persönlich übergeben musste.

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