• Hallo :D


    Ich wollte mal Fragen, ob es sowas wie Feldpost bei den Römern gab? In der "Neuzeit" war und ist sowas ja immer ne recht große Motivationsspritze Briefe von zuhause zu bekommen bzw. Briefe nachause schicken zu können.


    Da ja die Legionen nun in den Krieg ziehen wollte ich einfach mal Fragen, ob die Römer auch sowas hatten :)

  • "Bereits in der frühen Antike wurden Botschaften aus dem Felde in die Heimat geschickt. Im kollektiven Bewusstsein gespeichert ist der legendäre Läufer, der die Siegesbotschaft über die Perser bei Marathon, nach Athen brachte (490 vor Christus). Der „Marathonlauf“ erinnert an dieses Ereignis. Archäologische Funde legen nahe, dass bereits unter dem ersten römischen Kaiser Augustus (um 31 vor Christus) ein organisiertes Feldpostwesen bestand. Sein Adoptivvater Julius Cäsar benutzte seine Briefe aus Gallien bereits zu Propagandazwecken."


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  • Zitat

    Original von Decima Valeria
    [I]"Bereits in der frühen Antike wurden Botschaften aus dem Felde in die Heimat geschickt. Im kollektiven Bewusstsein gespeichert ist der legendäre Läufer, der die Siegesbotschaft über die Perser bei Marathon, nach Athen brachte (490 vor Christus). Der „Marathonlauf“ erinnert an dieses Ereignis.


    Glaube nie, was die Bundeswehr dir erzählt ;)
    Der Marathonlauf hat nie stattgefunden (so wurde mir von einigen Professoren berichtet) sondern es war vielmehr eine Armeebewegung um die Perser vom Anlanden an einem Südattischen Strand zu hindern (Also quasi ein Wettlauf von Heer gegen Marine).


    Die Feldpost existiert schon recht lange, schließlich will man die Heimatfront ja mit Nachrichten versorgen, allerdings bei den Römern nur nebenbei als Heimatverbindung für Soldaten, da einfache Legionarii ja eigentlich keine Frauen oder Verlobte hatten (soweit mir bekannt).

  • Zitat

    Original von Quintus Terentius Alienus
    da einfache Legionarii ja eigentlich keine Frauen oder Verlobte hatten (soweit mir bekannt).


    Sie durften nicht heiraten, das ist richtig. Dennoch hatten viele von ihnen Lebensgefährtinnen und Kinder, welche häufig in Siedlungen vor den Stützpunkten lebten. Das ist ein allzumenschliches Phänomen und auch verständlich.


    Dass ein Postwesen bestanden haben kann, erscheint mir logisch. Vom logistischen Aufwand schlägt dieses kaum zu Buche. Die Heeresstraßen bestanden sowieso, Mansiones gab es ebenfalls und der Nachschub musste sowieso die Feldlager erreichen. Ergo, wenn er auf dem Rückweg mit leeren Wagen wieder wegklappert, nimmt er sicher auch Post mit. Sowieso herrscht ein hoher Verkehr zwischen den Lagern und dem Hinterland.

  • Altertum ist zwar nicht so mein Gebiet, aber ich weiß aus einem Buch über das Preußische Militrärwesen, dass die Preußen die ersten waren, die die eigentliche Feldpost (was wir heute darunter verstehen) im 18. Jahrhundert erfunden haben. Also unter Friedrich II im Siebenjährigen Krieg. Die Römer beschränkten sich wohl im privaten Sektor nur auf Händler etc.

  • Feldpost gab es sicherlich.
    Ich kann mich erinnern irgendwo gelesen zu haben, dass verdiente Legionäre dafür eingesetzt wurden und es wohl auch innerhalb einer Legio eine Abteilung gegeben haben muss, die für die Korrespondenz zwischen Kommandanten/Offizieren und dem Kaiser verantwortlich war. Genau so gut könnten es aber auch Prätorianer gewesen sein, da bin ich mir nicht sicher, dafür bräuchte ich wieder das Buch, welches ich im Moment nicht habe. So wurden sicherlich auch Briefe von zumindest Offizieren oder Centurionen gleich nach Rom oder sonstwo hin befördert.
    Außerdem war der cursus publicus (btw hieß das um unsere Zeit herum nicht cursus publicus sondern vehicula, der Name cursus publicus wurde erst seit Constantin gebraucht) mit seinen mansiones, mutationes und mancipes eine gut ausgebautes Postwesen, welches auch sicherlich auch Briefe aus dem Legionslager entgegen nahm, da dies doch ein guter Großkunde war.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Außerdem war der cursus publicus (btw hieß das um unsere Zeit herum nicht cursus publicus sondern vehicula, der Name cursus publicus wurde erst seit Constantin gebraucht).


    :dagegen:

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Begründete Kritik, mit Gegenbeweisen, wäre ganz hilfreich... ;)


    Du gibst auch keine Quellen an und außerdem wozu haben wir bitte einen Legatus Augusti cursu publico. :P

  • Quelle:
    Die Verwaltung des römischen Kaiserreiches
    Autor: Frank M. Ausbüttel
    1998 erschienen, 220 Seiten


    Jetzt bist du dran...
    Vielleicht hat der gute Legatus Augusti cursu publico das Buch nicht gelesen? ;)

  • Vielleicht hat jener aber auch ein anderes Buch gelesen, wo es etwas abgewandelt beschrieben wurde. Hm welcher Autor hat nun mehr gesponnen? :P


    Zitat

    Zitat:


    ... Das hervorragend ausgebaute römische Straßensystem war natürlich die Voraussetzung für die Organisatiion des cursus publicus, der von Augustus geschaffenen und seinen Nachfolgern, vor allem Traian und Hadrian, ausgebauten kaiserlichen Post. ...


    Quelle:


    Die Reiter Roms
    Teil 1: Reise, Jagd, Triumph und Circusrennen
    Marcus Junkelmann
    Verlag Philipp von Zabern - Mainz
    ISBN 3-8053-1006-4


    ;)

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Feldpost gab es sicherlich.
    Ich kann mich erinnern irgendwo gelesen zu haben, dass verdiente Legionäre dafür eingesetzt wurden und es wohl auch innerhalb einer Legio eine Abteilung gegeben haben muss, die für die Korrespondenz zwischen Kommandanten/Offizieren und dem Kaiser verantwortlich war. Genau so gut könnten es aber auch Prätorianer gewesen sein, da bin ich mir nicht sicher, dafür bräuchte ich wieder das Buch, welches ich im Moment nicht habe. So wurden sicherlich auch Briefe von zumindest Offizieren oder Centurionen gleich nach Rom oder sonstwo hin befördert.
    Außerdem war der cursus publicus (btw hieß das um unsere Zeit herum nicht cursus publicus sondern vehicula, der Name cursus publicus wurde erst seit Constantin gebraucht) mit seinen mansiones, mutationes und mancipes eine gut ausgebautes Postwesen, welches auch sicherlich auch Briefe aus dem Legionslager entgegen nahm, da dies doch ein guter Großkunde war.


    Alles richtig, aber ich meinte die Feldpost für den kleinen Soldaten. Nicht die für Offiziere. Das es diese Abteilung gab, glaube ich dir, aber wie ich schon im ersten Beitrag schrieb: die eigentliche Feldpost (was wir heute darunter verstehen) Also wo jeder kleine Soldat nach Hause schreiben konnte.


    Hab noch eine andere Quelle gefunden dazu.


    "Das erste preußische Feldpostamt wurde 1716 im vorpommerschen Krieg errichtet. Friedrich d. Gr. bildete die F. weiter aus und legte den Grund zu den Feldposteinrichtungen in ihrer heutigen Gestalt. Im J. 1813 hatte jedes preußische Korps bereits ein Feldpostamt und Feldpostexpeditionen für jede Brigade (der heutigen Division entsprechend). Im ganzen waren damals 3 Feldpostmeister, 27 Sekretäre, 4 Briefträger, 79 Postillone mit 193 Pferden und 27 Wagen in Verwendung."


    Quelle:
    Meyers Konversationslexikon
    Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

    Band 6 von Faidit bis Gehilfe
    Seite 117: Feldpost

  • Kennt ihr die archäologische Sachlage dazu? (scheinbar noch nicht :D)


    z.B.: In Vindonissa wurden tausende (!!) von Schreibtafeln gefunden von kleinen Soldaten mit Briefen von und nach zu Hause. Das war also sicherlich eine viel genutzte Sache die gut funktionierte, die römische Feldpost.


    Warum wissen wir denn darüber nicht so viel? Auch wieder ganz einfach: Weil Dinge welche selbstverständlich sind nie schriftlich festgehalten werden, oder kann mir jemand sagen, wo steht, wie die Römer den Wachs in die Schreibtafeln getan haben, oder wo man heute festhält, wie man einen Stecker in die Steckdose steckt?

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Ich kann nur von meinen Erfahrungen bezüglich der Recherche für Aegyptus reden und sehr viele Papyri aus römischer Zeit, die dort gefunden wurden, stellen Korrespondenzen von Legionären und ihren Angehörigen in der Heimat dar.

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus


    An einem Postdienst hatte schon Caesar gedacht, dafür wurden an verschiedenen Abschnitten einer Strecke Reiter aufgestellt, die sogenannten dispositi equites, diese mussten so schnell wie möglich die Nachricht seiner Siege übermitteln. Mit Augustus wurden die Zahl dieser Reiter erhöht und sie wurden iuvenes genannt und hatten die Aufgabe die Post oder Berichte an den Kaiser abzugeben. Es wurden stationes eingerichtet, wo sich die Reiter ausruhen und ihr Pferd wechseln konnten, die Kosten dafür trug die einheimische Bevölkerung.


    Es war also anfangs nicht nur ein Postdienst, sondern viel mehr ein Nachrichtendienst und wenn man diesen Dienst benützen wollte brachte man ein diploma, also eine kaiserliche Genehmigung. Die Städte und Dörfer mussten dabei bis zu zehn Karren und muli bereitstellen. Der Benützer hingegen bezahlte die Strecke bis zu 40 Stadien mit 10 Asse für jeden Wagen und 4 für jeden mulus. Keiner durfte den Dienst der Wagen kostenlos benützen. Den Privatleuten musste man für den Transport von eigener Ware gar nichts zur Verfügung stellen. Helfer, Sklaven, Tiere des Kaisers konnten sich kostenlos bei einer mansio aufhalten.


    Später bekamen auch die Soldaten, ihre Frauen und Kinder die evectiones, das führte dazu, dass der Postdienst schwerer zu verwalten war und es oft zu Missachtungen kam, beispielweise gegen die Bevölkerung, die deshalb viel mehr Kosten für die Erhaltung des Dienstes tragen musste und deshalb, wie z.B. Trajan, der als Erster den Dienst "cursus publicus" nannte, mussten die Kaiser sich um die Sanierung kümmern. Ab Nerva übernahm der Staat die Kosten für den Dienst, Hadrian baute ihn dann weiter aus. Ab Konstantin waren dann die Mitglieder der ecclesia catholica, die ja Staatsbeamte waren, damit dran den cursus publicus auszunützen, auch hier kam es zu Missachtungen.

  • Zitat

    Original von Lucius Octavius Detritus


    Mir brauchst du das nicht erklären. Steht alles in dem Buch. Die Frage bezog sich ja auch auf die Bezeichnung und nicht darauf, wie was abgelaufen ist und aus welchen Strukturen heraus dann der CP entstanden ist. Achja im Tab gibt es dazu ebenfalls einen Text und das seit Jahren. 8)


    Wißt ihr denn schon, wie ihr das von Parthien aus mit der Feldpost regeln wollt?

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