Provincia Hispania und Zugehöriges

  • "Senatoren, seid ihr syrische Weichlinge, griechische Eunuchen oder ägyptische Weiber, habt ihr keine Eier in den Tuniken, dass niemand dieses Amt übernehmen will? Ich lönnte verstehen, wenn es sich um Dakien, diese kalte barbarische Provinz oder Mauretania, alles nur Wüste oder Stein, handeln würde, aber es ist Spanien, in der Provinz wo man als Römer am besten ausserhalb von Italien leben kann, eine römisch ziviliisierte Welt, keine voller Barbaren und Eunuchen, keine Christen, keine Barbaren, keine Östlinge ..."


    Agrippa bereute jetzt dass er keinen Weinschlauch mitgenommen hat, da sich dass ganze doch in die Länge zog.


    "Ach ja, im übrigen stelle ich noch den Antrag, dass jedem Senator vor einer Senatsitzzung ein Schlauch Falerner ausgehändigt wird ..."

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  • Nach dem letzten Satz des Proconsuls, den Furianus bisher immer geschätzt hatte, er war ja schließlich auch eine Zeit lang in Hispania "stationiert" gewesen, wie auch dem darauf folgenden leisen Gelächter über den Falernervorschlag, erhob sich Furianus.


    "Mit dem Wehklagen sollten wir nun aufhören, Senatores. Wir haben einige Consulare, von denen bis auf Senator Vinicius Hungaricus jeder ein Amt inne hat. So möge Vinicius Hungaricus nun bitte sprechen, denn er ist der naheliegendste Kandidat."


    Danach setzte er sich und verschränkte die Arme vor der Brust. Irgendwie verkam der Senat und die Männer führten sich auf, als wären sie professionelle Klageweiber und er war sich langsam leid diese Klagen noch länger anhören zu müssen.

  • Den Zorn konnte Hungi schon nur mehr sehr schwer unterdrücken, aber er entschloss sich, seinen Gefühlen nicht so sehr freien Lauf zu lassen, wie er es jetzt gern hätte. Vorerst. Also stand er auf und erhob seine Stimme.


    Senator Matinius! Dies ist hier weder die Zeit noch der Ort um gewissen Lastern zu frönen. Deinem Wunsch nach mehr Wein im Senat werde ich auf keinen Fall gutheißen. Zügle also deine diesbezüglichen Begierden und lasse sie dort frei, wo sie hingehören. Ein solches Verhalten ist einem Senator nicht würdig.


    Was mich angeht, ich würde mir wünschen, wenn mein Name vorerst herausgehalten werden möge. Ich habe einige juristische Projekte derzeit am Laufen und zudem wurde ich vor wenigen Tagen Vater. Ich würde daher sehr gerne noch einige Zeit bei meiner Familie verbringen, bevor mich meine Pflichten aus Rom wegführen.


    Sim-Off:

    Klartext: Erstens habe ich unter anderem RL-bedingt keine Zeit, zweitens noch weniger Ideen, Hispania auch nur einigermaßen intelligent zu führen.


    Es gibt außerdem sicher würdigere Consulare als mich und ja, warum nicht einen gewesenen Prätor nach Hispania entsenden?

  • "Wenn ich mich recht entsinne, so sind die meisten, wenn nicht gar alle, Consulare schon mit Ämtern betraut."
    Flüsterte er seinem Sitznachbarn zu, dieser nickte leicht.
    "Und dies auf die gewesenen Praetoren auszuweiten würde wohl kein anderes Ergebnis herbei führen."


    Schließlich hatten auch die Praetoren Ämter zu verrichten und die Einzigen, an die er sich erinnern konnte, waren der Praefectus Urbi, ein unabkömmlicher Mann für Rom, Avarus, ein für ihn äußerst abkömmlicher Mann für das gesamte Reich und er selbst. Verbannt zu werden war allerdings auch auf seiner Wunschliste nicht vermerkt.

  • Als er diese ärmliche Debatte hörte, musste auch Durus sich etwas grämen. Zwar war er noch nie in Hispania gewesen, aber so schlimm konnte es doch wohl nicht sein...obwohl...es sei denn...er hatte ja erst vor kurzem mit Helvetius Sulla wegen seiner Verteidigung gesprochen...


    So erhob er sich.


    "Ich habe einen anderen Vorschlag zu machen.


    Mir ist schon häufig von den Missständen in der Provinz berichtet worden und wie ich hörte, wurde auch Strafantrag gegen den amtierenden Proconsul gestellt."


    Mit einem Blick auf diesen konnte man erkennen, dass dessen Auftritt den Tiberier davon auch überzeugte.


    "Zur Erforschung dieser Umstände könnten wir den Imperator Caesar Augustus bitten, einen Corrector für die Provinz zu ernennen, der diese kommissarisch leitet, bis die Nachforschungen abgeschlossen sind. Danach könnten durch die Wahlen auch wieder neue Praetorier und Consulare frei werden, die möglicherweise gern eine Statthalterschaft annehmen."


    Irgendwie musste man doch etwas finden!

  • Ob ein Corrector das Problem lösen würde? Furianus bezweifelte dies stark, auch wenn man dafür keinen Consular oder Praetor brauchte.
    Zwar war solch ein Corrector befristet, musste daher keine Ewigkeit in Hispania rumsitzen, würde jedoch auch nicht zur vollständigen Bereinigung der Missstände die Zeit besitzen, die ein Proconsul hätte.
    Furianus´Meinung nach brauchte Hispania wieder eine aktive Einheit, es musste ja keine Legion sein, eine Ala reichte völlig aus, um einem potenziellen Kandidaten für das Proconsulat die gewisse Sicherheit und damit auch die Bereitschaft zu vermitteln, zumindest war es bei ihm der Fall.

  • "Ein durchaus interessanter Gedanke", erhob Macer das Wort zu diesem Vorschlag. "Insbesondere im Hinblick darauf, dass der Senat bisher die Missstände offiziell für nicht so gravierend hielt. Es wäre in jedem Fall ein Kurswechsel in unserer Haltung gegenüber Hispania. Zeitweise hielten wir es ja nicht einmal für nötig, einen Quaestor dorthin zu entsenden." Wobei Macer nicht einmal ausschließen wollte, dass er sich selber auch einmal gegen eine solche Entsendung ausgesprochen haben könnte. "Letztlich scheint es jedenfall bei beiden zuletzt gehörten Vorschlägen darauf hinaus zu laufen, dass jemand bestimmt werden muss. Sei es durch Los als Proconsul oder eingesetzt als Corrector durch den Kaiser."

  • "Der Kaiser ist nicht in Rom, würde die Korrespondenz nicht etwas zuviel Zeit in Anspruch nehmen?"


    Sicher mit einer ernst gemeinten Bitte des Senats konnte sich dieser Briefwechsel auf einen Durchgang beschränken, aber der Kaiser stand vielleicht schon im Feld. Parthien war viele tausend Meilen weg und selbst die schnellsten Wege würden Wochen dauern.
















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  • Ein Jahr war zwar noch nicht rum, aber er konnte sich unglaublicherweise ein zweites Mal dem Standpunkte des Avarus anschließen. So stand er auf.


    "Erinnern wir uns an die schon vor einiger Zeit heftig geführte Debatte über die, laut einigen Senatoren, volksverhetzende Berichterstattung in der Acta Diurna. Wie würden die Hispanier reagieren, wenn wir beschließen einen Corrector statt einem Proconsul einzusetzen, was würden sie überhaupt denken, wenn sie erfahren, dass sich kein Consular für die Führung der Provinz freiwillig finden lässt? Es wäre ein Vertrauensbruch an der Bevölkerung und würde genau das unterstützen, was damals zu der Debatte führte, nämlich die Ansicht, dass Hispania eine gefährdete Provinz ist, die Bevölkerung nicht loyal. Ich glaube nicht, dass die dortigen Einwohner den Einzug eines Correctors als Vertrauensbeweis sehen. Aus welcher Intention heraus ein Corrector von uns geschwickt werden würde, interessiert die Menschen dort doch überhaupt nicht, sie sehen nur einen Corrector, sie verknüpfen diese Erscheinung mit dem damaligen Bericht über sie in der Acta Diurna und schon, Senatoren, haben wir ein großes Problem, nämlich Römer, die von Rom gekränkt werden, vielleicht auch gar Römer ohne jegliche Loyalität zu Rom.
    Daher spreche ich mich gegen einen Corrector aus, er würde durch seine Person einfach zu viel vermitteln, als nur die Absicht der Provinz zu helfen."


    Und er setzte sich wieder.

  • "Du bist der erste, der in dieser Debatte die Abneigung der Kollegen, den Posten als Statthalter anzunehmen, mit der Bevölkerung in Verbindung bringt", gab Macer zu bedenken. Bisher schien es eher eine allgemeine Unlust zu sein. "Die bisherige Debatte war schon ein Trauerspiel genug und wird die Einwohner Hispanias ohnehin nicht glücklich stimmen. Wir sollten doch nicht davon ausgehen, dass man dort nicht mitbekommt, wie schwer uns die Findung eines neuen Statthalters fällt." Auch wenn Hispania so weit weg von Rom war, dass mancher es als Verbannung empfand, dorthin entstandt zu werden, so war man dort sicher nicht taub und blind.


    "So oder so wird man in Hispania wissen, dass der nächste Statthalter nicht ganz freiwillig gekommen ist."

  • "Du sagst es, Senator Purgitius, ein Statthalter, der nicht ganz freiwillig kommt. Ein Statthalter, doch ein Corrector ist etwas anderes."


    Schließlich war er wohl nicht der einzige, der den Corrector nicht als Hilfsboten sah, sondern als einen Mann, der geschickt wurde hart durchzugreifen, ein Mann, der erstmal dafür sorgen musste, dass der Status eines Proconsuls würdig entsteht. Und das würde Hispania unweigerlich zu einem Gefahrenherd proklamieren.


    "Wenn die ehrenwerten Consulare schon anderweitig gebunden sind, so sollten wir unsere Suche, wie schon gefordert, auch auf die ehemaligen Praetoren ausweiten."

  • "Die Spanier werden es schon verkraften und auch verstehen, wenn Rom einen Corrector nach Spanien entsenden, das ganze wegen Strabo und Sulla muss durch einen solchen aufgerollt werden, ausserdem muss meine Unschuld und die Beschuldigungen der Korrption, der Vetterwirtschaft und was mir sonst noch vorgeworfen wird, muss entkräftet werden, durch einen Corrector oder durch eine Senatskomission ... "

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  • Die Aussprache musste schon lange dauern und es war Meridius peinlich, dass er - als Hispanier - verspätet erschien. So nickte er den Anwesenden nur zu, suchte seinen Platz auf, ließ sich nieder und von einem Nebensitzer kurz informieren, was bisher gesprochen worden war. Matinius Agrippa war da. Ihn hatte Meridius schon lange nicht mehr gesehen.

  • Darf ich die Herren darauf aufmerksam machen... erhob in diesem Moment Hungi seine Stimme und gleichzeitig seinen Körper. ... daß die Entsendung eines Correctors mehr bedeutet als nur eine Art Vertretung eines Statthalters? Die Argumente, die gegen einen Corrector sprechen, haben Senator Germanicus und Flavius bereits dargelegt, vollkommen zu Recht, wie ich meine. Allerdings wurde ein Punkt noch nicht beachtet.


    Er holte etwas Luft und sprach dann weiter. Ein Corrector ist nur dem Imperator Rechenschaft schuldig. Ich hoffe, ein jeder von uns weiß, was das bedeutet. Der Senat würde den Kaiser bitten, einen Stellvertreter in eine senatorische Provinz zu schicken, der jedoch ein Stellvertreter des Kaisers ist und nicht der des Senates. Das wäre ein dermaßen offensichtliches Armutszeugnis für uns Senatoren, daß ich es dem Kaiser nicht verdenken könnte, wenn er alle senatorischen Provinzen einfach einsacken und zu kaiserlich regierten Provinzen umwandeln würde. Was würde das für ein Bild auf den Senat, auf uns Senatoren werfen? Gelinde gesagt: kein gutes. Ich bitte also die Herren Senatoren, von der Idee eines Correctors wieder Abstand zu nehmen.

  • Meridius verstand und ergänzte


    "Zumal der Imperator nach Osten aufgebrochen ist. Wenn ein Corrector nur dem Kaiser verantwortlich ist, dieser aber sich im Osten des Reiches auf einem Feldzug befindet, dann ist der Corrector de facto niemandem verantwortlich. Es ist die Frage, ob der Senat dies so möchte..."


    Er ging schwer davon aus, dass dies nicht so wäre.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Wenn die ehrenwerten Consulare schon anderweitig gebunden sind, so sollten wir unsere Suche, wie schon gefordert, auch auf die ehemaligen Praetoren ausweiten."


    Eine Weile lang dachte Macer über diesen Vorschlag nach. Letztlich war es ihm egal, ob die Provinz vom consularen auf den praetorischen Status abgewertet wurde. Wenig später war ihm auch klar, dass man sich um den Ruf der Provinz wohl ohnehin keine Sorgen mehr machen brauchte.


    "Ich kann den Vorschlag des Kollegen Flavius Furianus unterstützen. Noch mehr als jetzt kann die Provinz wohl nicht geschüttelt werden, da ist die Rückstufung auf einen praetorischen Statthalter wohl noch das kleinste Übel."

  • Der Consul Atius Labienus sah in die Runde und erhob seine Stimme.


    "Gäbe es denn unter den Senatoren prätorischen Ranges Interessenten, die Provincia Hispania zu neuer Blüte zu führen?"

  • Furianus musste innerlich kämpfen, um sich schlussendlich zusammen zu reissen und aufzustehen. Es gab eindeutig mehr Nach- als Vorteile nach Hispania zu gehen und doch, wenn nicht er, wer dann? Das Losverfahren würde Hispania wohl keinen engagierteren Proconsul bescheren, als ihn, der sich schließlich frei meldete.


    "Wenn mir der Senat sein Vertrauen ausspricht, so würde ich für dies Amt kandidieren wollen."


    Sprach er es endlich mit Zweifeln aus, die ihn auch noch danach plagten. Aber was würde man ihm nur vorwerfen, dem einzigen Anwesenden ohne öffentliches Amt, wenn er sich nicht freiwillig stellte?

  • Wie erbärmlich sich der Flavier ins Licht rückte, dachte Avarus und wußte schon jetzt, das die Zeiten von Hispanien nurnoch schlechter werden würden, schickte man diesen Nichtsnutz dahin.


    Seine Stimme würde sich der Flavier nichtmal erkaufen können. Dessen Weg über die Stufen politischer, wie aktionärer Prozesse war ihm einfach nur suspekt. Keine Taten, nur Absitzen und hoffen auf schnöden Mamon in exorbitanten Ausmaß. Kaum ein Senator hatte sich so theatralisch durchgemogelt, wie dieser (sich selbst bezeichnende) Vorzeigepatrizier mit Hang zum ritterlichen Dasein.











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  • Der Consul Atius Labienus war im Gegensatz zu Avarus entzückt. Ein junger Politiker mit Elan würde der hispanischen Provinz sicher nützen.


    "Wie schön! Vielleicht gibt es auch noch andere Interessenten?" Hoffnungsvoll schaute er wieder durch die Runde.

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