Provincia Hispania und Zugehöriges

  • Da der Senator Germanicus ja so unzufrieden aussah, wies Furianus kurzerhand auf diesen und erhob das Wort.


    "Germanicus Avarus, ich sehe du siehst nicht besonders zufrieden mit meiner Kandidatur aus. Daher schlage ich vor, dass du ebenfalls kandidieren solltest, als Praefectus Vehiculorum bist du doch sicherlich ersetzbar, zumindest gibt es mehr Senatoren, als gewesene Praetores."


    Dass Avarus wieder gegen in wettern würde, war so klar, wie die Gebete im Tempel.

  • Nicht gerade die feine Art mit dem Finger auf einen Senator zu zeigen, aber die Art des aus der Art geschlagenen Flaviers drückte ihm wohl auch diese Umgangsform auf. Avarus schttelte nach dessen Worten den Kopf.


    "Als Praefectus Vehiculorum wäre ich dies mit Sicherheit. Doch muß ich dich enttäuschen, denn mein Rang ist eine gute Stufe höher und der eines Legatus Augusti. Hispanien braucht einen Hispanier und keinen Germanicus Avarus."


    Mit nichten würde er das Heim in Rom dieses Jahr erneut verlassen. Zu große Ereignisse standen an und Avarus gehörte zu dieser Zeit eindeutig nach Rom und nicht in die spanische Pampa.









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  • Wenn Furianus nur daran dachte, wie sich der alte Germanicer nach seinen ausschweifenden Gelagen, er musste ja überall zeigen, dass er vermögend war, mit einer Feder den Gaumen kitzeln ließ, um dann zu erbrechen, war das mit dem Finger zeigen durchaus akzeptabel und hatte wohl auch niemanden gestört.


    "Natürlich, Senator, einen Hispanier."


    Warum der Kaiser überhaupt dieses unnützige Amt ins Leben rief, war Furianus sowieso ein Rätsel. Avarus war wohl auch der erste und würde auch der letzte sein, wenn man seine "Arbeiten" vor Augen hatte, der dieses moderne und unnützige Amt inne hatte, wahrscheinlich wurde es sogar von ihm ins Leben gerufen, als der Augustus ein paar Becher zu viel hatte, um sich selbst am Staate zu bereichern ohne etwas dafür zu tun. Eigentlich waren die Praefecti Vehiculorum schon seit hunderten von Jahren ohne einen selbsternannten Legatus Augusti zurecht gekommen, aber das war auch nicht sein Problem, sondern das des Staates, wem er Geld nachschmiss oder nicht.
    Wo Avarus einen Hispanier finden wollte, war ihm auch ein Rätsel, vielleicht gar die Verschwörer, die waren ja gerade in Rom.
    Er schüttelte den Kopf.

  • Macer blickte ebenso wie der Consul gespannt durch die Reihen, ob sich noch jemand melden würde. Ehemalige Prätoren gba es ja mehr als ehemalige Consulen. Aber augenscheinlich gab es auch in diesen Reihen wenig Interesse oder ähnlich gut begründete Absagen wie jene von Vinicius Hungaricus als Consul oder Germanicus Avarus als Prätor.


    "Sicher keine Optimalbesetzung, aber davon dürfen wir wohl ohnehin nur träumen", teilte er den Kollegen in seinem Umfeld schon einmal seine Einschätzung mit, da diese alle auch nicht in Betracht kamen.

  • Hispania. Meridius hatte Tarraco, seine Heimat schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Wäre er einmal Praetor gewesen, statt nur Aedil, wäre er in der Versuchung gestanden, sich zu melden. So jedoch hatte Iulia Glück und er beließ es dabei, darüber nachzudenken, wer noch aus dem Senat ein geeigneter Kandidat sein könnte.


    Auch kam ihm der Gedanke, erneut für den Posten des Aedils antreten zu wollen. Wollte er? Er hatte den Posten schon einmal ausgeführt. Er würde zumindest wissen, auf was er sich einließe.


    Was jedoch Hispania betraf, gedachte er, Agrippa demnächst einen Besuch abzustatten um über dies und das zu plaudern. Das letzte Gespräch lag Ewigkeiten zurück.

  • Stille, wie leergefegt. Zum Glück hatte sich Furianus schon vor ein paar Minuten gesetzt, es wäre sonst zu peinlich gewesen so lange hier auf dem Präenstierteller ausharren zu müssen.
    Vielleicht brauchten die Senatoren auch ihre Zeit, um die Hände zu heben, so denn sie kandidierten.

  • Der Consul Atius Labienus sah ebenso erwartungsvoll in die Runde und tatsächlich, es meldeten sich noch zwei Senatoren, Marcus Papinius Frontinus und Gaius Munatius Hortalus. Wirklich zufrieden war Labienus jedoch nicht, weil die beiden ehemaligen Prätoren waren nicht gerade erste Wahl, egal für was. Frontinus war ein stadtbekannter Säufer und Hortalus war generell ein unsympathischer Mensch und ein Gegenspieler von Labienus. Zweifelsohne würden die beiden Senatoren Hispania nur ausbluten wollen, allerdings ein Charakterfehler, der unter den Senatoren nur zu gerne grassierte.


    "Nun gut, wir haben unsere Kandidaten. Ich bitte die Senatoren, ihre Stimme abzugeben."

  • Auch dieser Flavier war nur ein Geldgeiler Sack weit entfernt von der Blutlinie. Außerdem ohne Ambition der Provinz etwas Gutes zu tun. Sein Lebenslauf las sich wie der einer brütenden Henne und Avarus stimmte demnach für Gaius Munatius Hortalus. Immerhin die beste Wahl unter den drei miesen Kandidaten, die für Hispanien eingetreten waren.

  • Flavius Furianus, Papinius Frontius, Munatius Hortalus. Die Auswahl war nicht sehr berauschend. Über den Flavier konnte Meridius nicht sehr viel sagen, er war ihm zwar hier und da mal begegnet, aber großartig haften war bei ihm nichts geblieben.


    Auch Meridius stimmte für Munatius Hortalus.

  • Die doch sehr zögerliche Art des Abstimmungsverhaltens einzelner Senatoren ging dem Consul mächtig auf die Sandalen. Er hatte nun keine Lust mehr, abzuwarten, da ohnehin schon mehr als die Hälfte abgestimmt haben. Wer jetzt noch nicht seine Stimme abgegeben hatte, hatte eben Pech gehabt.


    "Wunderbar. Der Senat hat sich für Lucius Flavius Furianus entschieden. Möge der junge Senator die Provinz Hispania gerecht und weise führen."

  • Furianus stand ein weiteres Mal auf, um sich zu bedanken.


    "Ich danke Euch, Senatoren, für das in mich gesetzte Vertrauen. Ich werde die Provinz nach bestem Wissen und Gewissen führen und hoffe auf ein zwischenfallloses Proconsulat und eine ruhige Provinz. Ich danke Euch."


    Nun ging die Organisation erst richtig los, er musste packen lassen.

  • Meridius wünschte dem Flavier das Beste. Seiner Heimat in diesem Zusammenhang ebenfalls. War der Kerl nicht unbeschreiblich jung? Und hatte dennoch so viel erreicht bisher. Nun gut, er war Patrizier, im Kreis der alten Eliten bekam er die entsprechenden Posten und Beziehungen schon mitgeliefert, auch wenn er unter den neuen Eliten dadurch umso mehr Anfeindungen auf sich nehmen musste. Doch wieviel Erfahrung brachte er mit um eine Provinz zu leiten? Praetor Urbanus in Rom zu sein war keine wirklich Herausforderung, denn die großen Zeiten des Senats und der Republik waren längst vorbei. Man erhielt die Krümel, welche der riesige Apparat des Kaisers übrig ließ. Eine Provinz zu leiten war jedoch anspruchsvoller, auch wenn Meridius zugestehen musste, dass der Flavier mit Hispania wohl eine der am meist romanisierten Provinzen erhalten würde. Nichts desto trotz war es seine eigene Heimat. Er würde Verus wohl einmal wieder schreiben müssen ...

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