• Alaina hörte aufmerksam zu und nickte nachdenklich. Das die Römer es mit ihren Göttern hatten, war ihr shcon öfters aufgefallen. Sie hingegen glaubte nciht an die Götter der Römer, sie vertraute auf die Naturgeister ihrer Ahnen, dieser Glaube war in ihr fest verwurzelt und gab ihr Kraft, auch wenn sie mit niemanden darüber sprach. Das dies keine Zusage war, das sie wohl enldich mal ein Dach über den Kopf und Arbeit bekam, war ihr durchaus bewusst, aber es war mehr als sie erhofft hatte. Sie hatte eigentlich erwartet, dass man sie sofort vor die Tür setzte und vertieb, wie einen räudigen Hund.
    Das sein Herr sich für hellhäutige Frauen interessierte überhörte sie gflissentlich, aber es war ein Hoffnungsfunken mehr für sie.


    "Ich danke dir denoch.. dein Angebot ist mehr als ich erwartet habe!" erklärte sie und strich übere ihre Tunika. "Ich habe nur selten solche eine Freundlichkeit erfahren... es ist schwer, wenn man als Frau allein unterwegs ist .. ich hatte sehr viel Glück, sonst wäre ich sicherlich schon längst Sklavin und würde in einem Haushalt dienen müssen. Gegen meinen Willen!" fügte sie hinzu und sprach damit ihre Gedanken aus.


    "Du hast etwas von einem Bad erwähnt?" fragte sie hoffnungsvoll und lächelte dabei. Ein Bad war war jetzt genau das richtige für sie.

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    Theomitus
    __________________________________________________________


    Theomitus, als vom Schicksal abgehärteter Mann, nickte nur höflich, blieb jedoch stumm. Er war kein Mann von Emotionen.


    "Ja, du kannst eines der Bäder zu deiner Rechten benutzen. Und neue Kleidung lasse ich dir auch bringen. Ich denke eine rote Tunika würde dir gut stehen, nicht wahr?"


    Und schon gab er mit einem Wink einer zufällig vorbei kommenden Sklavin den Auftrag eben dies zu erledigen.





  • Ob sich ihr Leben nun ändern würde, würde sich zeigen. Sicherlich ein wenig Hoffnung hatte sie, aber bisher hatte sie nicht wirklich etwas Handfestes. Sie kannte den Senator nicht, sie wusste nichts über diesen und Theomitus hatte bisher nur wenige Worte über seinen Herrn fallen lassen. Im Grunde lag alles bei ihr, sie musste sich selbst verkaufen, wie Ware auf dem Markt. Das war etwas, das sie konnte. Sie nickte, als ihr der alte Mann erklärte wo sie die Bäder fand.
    „Rot ist wunderbar!“ antworte sie mit einem Lächeln und folgte mit ihren Blicken der Sklavin die eilig dem befehl nach kam. Dies holte sie wieder auf den Boden der Tatschen zurück. Dieser Senator hatte Geld, viel Geld. Er hatte sicher mehr als zwei Dutzend Sklaven, es würde schwer werden ihn davon zu überzeugen, dass sie eine Anstellung bekam.


    „Ich danke dir Theomitus! Ich werde mich dann einmal frisch machen!“ erklärte sie ihm und erhob sich. Nachdenklich betrat sie eines der größten Bäder das sie jemals gesehen hatte. Der Reichtum dieser Familie verschlug ihr erneut den Atem.
    Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, verstaute sie ihr Messer in ihrem Bündel, es musste ja vorerst niemand wissen, dass sie eines bei sich trug.
    Ehe sie sich ihrer Kleidung entledigte bewunderte sie das Bad. Mosaike von fantastischen Meereswesen zierten Boden und Wände, das wassergefüllte Becken war riesig und hier und da war auch Gold verarbeitet worden. Es war schon fast mehr, als sie verkraften konnte.
    Als es klopfte zuckte sie zusammen, die Sklavin kam zurück, in den Armen hatte sie eine wundervolle rote Tunika.
    „Hier, dies ist für euch!“ sagte sie und legte es sorgfältig in eine Nische auf eine Bank.
    „Kann ich sonst noch etwas für euch tun?“ fragte sie und Alaina schüttelte den Kopf. „Nein, Danke!“ antwortete sie nur. Sie füllte sich leicht erschlgane von all dem Prunk.
    Sie Sklavin verneigte sich leicht und eilte dann wieder davon, um sich einer anderen Arbeit zuzuwenden. Zu spät fiel Alaina es ein, sie hätte die Sklavin nach ihrem Herrn ausfragen können, damit sie diesem nicht völlig unvorbereitet entgegen trat.
    Nun war es zu spät und sie verdrängte erst einmal das anstehende Gespräch. Jetzt galt es erst einmal das Bad zu genießen.
    Sie streifte ihre alte verblichene Tunika ab und ließ sich dann in das angenehm warme Wasser gleiten. Ein Seufzen der Wonne entfloh ihren Lippen. Es war lange her, dass sie sich solch einen Luxus hatte gönnen können. Es war herrlich und mehr als befreiend den Staub der Straßen wegzuwaschen.
    Wie immer, wenn sie allein war, sang sie leise vor sich her.


    „Si la mar fuera de tinta
    y er sielo fuera papé,
    no se podria escribir
    lo mucho que es mi querer.” *


    Das Lied hatte sie von einigen Musikern aufgeschnappt die in Tarraco auf einem Markt gestanden hatten. Die Melodie hatte sie sich gleich eingeprägt. Anhand ihres musikalischen Gehörs hatte sie sich auch ihre Sprachkenntnisse angeeignet. Jede Sprache hatte ihre eigene Melodie und wenn man diese einmal kannte, konnte man auch eine Sprache sprechen.


    „Yo te quiero más arróbas
    que hojitas menea el aire,
    que estreyitas tiene er sielo
    y arenas tienen los mares.„ *


    So sehr sie auch das Bad genoss, ermahnte sie sich dennoch Theomitus nicht länger als nötig warten zu lassen. Schmutz und Erschöpfung waren fürs erste einmal fortgespült worden. Während sie sich abtrocknete legte sie sich ihre Worte genau zurecht. Sie musste von sich überzeugen.
    Bewundernd strichen ihre Hände über den Stoff der Tunika bevor sie diese überzog. Theomitus hatte mehr als richtig gelegen, das rot umschmeichelte sie, der Stoff fiel in eleganten Falten.
    Ihr Messer ließ sie erst einmal in ihrem Bündel, das war besser.


    Erfrischt, sauber und wesentlich hübscher als vorher verließ sie das Bad und kehrte zu Theomitus zurück. Als sie ankam war sie nur eine arme Bittstellerin gewesen, nun war sie eine junge selbstbewusste Frau, die sich nur ungern aufhalten ließ und die ein Ziel vor Augen hatte.



    Sim-Off:

    * Wäre das Meer die Tinte
    und der Himmel das Papier
    könnte man selbst dann nicht schreiben,
    wie groß meine Liebe ist.


    Ich liebe dich mehr,
    als Blätter in der Luft herumwirbeln,
    als der Himmel Sterne hat
    und Sandkörner die Meere.


    „Tinta“ von Faun

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    Theomitus
    __________________________________________________________


    Theomitus, als er sie sah, machte ein entzücktes Gesicht und klatschte in die Hände.


    "Wunderschön! Du wirst ihm gefallen! Komm´, er sitzt draußen an der Veranda und liest."


    Fast schon väterlich ergriff er ihre Hand und führte sie hinter sich her, durch die vielen Flure und Gänge, bis sie durch einen weitläufigen Garten schritten, der nicht enden mochte, jedoch bald bis zu dem feinen Sandstrang hinein zu reichen schien. Hinter einer Palme, im Schatten jener, war eine üppig gepolsterte Kline aufgestellt, an dessen Fußende ein schwarzer Hund vor sich dahin döste.
    Ein Gehstock lehnte an derselben und auf ihr lag Furianus entspannt mit einer Schriftrolle in der Hand. Etwas weiter abseits stand ein Leibwächter und zwei Sklaven, die bereit waren ihm jeden Wunsch zu erfüllen.
    So näherten sich die Beiden der Szene und Theomitus stieß sie sachte ein wenig vor.


    "Dominus, schaut mal welch reizenden Gast wir heute haben! Ist sie nicht wunderschön?"



    Furianus reagierte zuerst gar nicht, las den Absatz wenige Sekunden später zu ende und erhob seinen Blick auf eine wunderschöne Frau jungen Alters. Man konnte ihr ansehen, dass sie eine der Nordfrauen sein musste. Diese alabasterfarbene Haut faszinierte ihn, dieses goldene Haar riss ihn für Augenblicke in den Bann und doch, er blieb resistent und nach einigen Herzschlägen der Apathie war er wieder in der Realität angekommen.


    "Theomitus, du weißt, dass ich diese Frau nicht anrühren werde. Warum bringst du sie dann hierher?", schließlich hatte er bisher noch keine angefasst und wollte daran auch so bald nichts ändern. Das Schicksal nahm ihm einst die Frau, die er geküsst hatte, ein Zeichen der Götter hieß es, denn sie stieß sich kurze Zeit später in ein Schwert. Sich selbst und keinem anderen Wesen wollte er diesen Fluch aufbürden. Vielleicht seinem Widersacher, diesem elenden Germanicus Avarus, aber diesen zu küssen widerte ihn jetzt schon an.


    Theomitus schüttelte lächelnd den Kopf und gab der Frau einen weiteren leichten stoß nach vorne.

  • Alaina konnte über so viel Fürsorge und väterliche Zuneigung nur Lächeln. In diesen Moment schloss sie Theomitus richtig ins Herz. Selten war jemand so nett zu ihr gewesen und hatte sich so rührend um sie gekümmert.
    Wortlos ließ sie sich durch das Haus führen. Immer wieder erblickte sie Bilder. Mosaike oder kunstvolle Gegenstände die adrett und gekonnt in Szene gesetzt worden waren. Doch als sie in den Garten kamen stockte ihr wirklich der Atem. Wer hätte je gedacht, dass in einem Land, wo die Wüste so groß war wie das Meer, es solch ein kleines Paradies gab. Die Wege waren gepflegt, die Wiese grün und üppig und überall blühten Blumen.. Hätte Theomitus sie nicht geführt, wäre sie stehen geblieben und hätte all diese Pracht in sich aufgesogen.
    Wehmut verdüsterte ihr Herz, ein wenig erinnerte sie diese Oase des Friedens an ihre Heimat und doch war sie anders, so exotisch. Hier blühten Pflanzen die sie nie zuvor gesehen hatte, dessen Namen sie nicht einmal kannte. Sie schluckte trocken und konzentrierte sich wieder auf das hier und jetzt. Es brachte ihr nichts, die Vergangenheit wieder zum leben zu erwecken.


    Ihr Blick fiel auf die Kline und auch auf die Sklaven und Leibwächter die sich im Garten befanden. Ein wenig befremdlich fand sie es schon, dass sich der Senator anscheinend nicht einmal in seinem eigenen Haus sicher fühlte. Das musste ein trauriges und schwieriges Leben sein, wenn man nicht unbeschwert sein konnte. Wieder einmal war sie dankbar für ihre Freiheit. Sie war ihr eigener Herr und hatte auch keine große Verantwortung auf ihren Schultern lasten, die sie zu einem so einsamen Leben verurteilten. Zwar war sie auch einsam, aber es war eine andere Einsamkeit. Es war Entwurzelung was sie mehr als alles anderes verspürte.


    Theomitus gab ihr einen sanften Stoß und sie machte automatisch einen Schritt nach vorn. Etwas nervös wartete sie nun ab, was kommen würde.


    Theomits sprach seinen Herrn an, aber dieser schien sich wohl mehr mit seiner Schriftrolle zu interessieren, als für seinen Gast. Es dauerte einigen Herzschläge bis der Senator sie kurz musterte und dann ziemlich abfällig von ihr redete. Zorn glitzerte in ihren Augen auf. Jedes Mitleid oder Verständnis für ihn war für den Moment vergessen.


    „Typisch eingebildete, engstirnige und hochmütige Römer!“ platze es aus ihr heraus. Gänzlich vergessen mit wem sie es zu tun hatte. „Anstatt zu Fragen wer ich bin und was mein Belang ist, wird man mit Vorurteilen überschüttet und als Straßendirne abgestempelt!“ grollte sie und verschränkte verärgert die Arme vor der Brust. An den Gesichtern der Sklaven konnte sie sehen, dass es bisher wohl nur sehr wenige gewagt hatten, so mit ihrem Herrn zu sprechen. „Schimpft sich Senator.. hat aber die gleichen dummen Ansichten, wie jeder Mann aus seinem Volk! Und ich hätte gedacht das zumindest ein Senator mehr Weitsicht zeigen würde!“ fügte sie aufgebracht hinzu.

  • Furianus blickte sie interessiert an und legte, während sie sprach, die Schriftrolle sorgfältig zur Seite, stütze sich auf seinen Ellebogen ab und blieb weitestgehend ruhig.
    Eigentlich hätte er sie anschreien können, ja sogar schlagen oder einfach auspeitschen lassen. Aber irgendwie war dies mal was Anderes. Eine Lapalie im Gegensatz zu den Dingen, die ihn eigentlich immer beschäftigten. Das war keine Politik, keine Intrige oder Sondergleichen verstrickte Machenschaft oder harte Materie - das war das Leben mit jedem erdenklichen Quentchen an Emotionen. Ja, Emotionen hatte er stets versteckt und aus dieser Frau schienen sie heraus zu sprudeln, als wäre sie dumm genug die Konsequenzen auf sich zu nehmen.
    Warum taten es diese Menschen stets. Diese Ungebildeten haben niemals gelernt die Gefühle zu verstecken, pragmatisch zu sein und, besonders als Politiker, jegliche Mimik aus dem Gesichtsspiel zu verbannen oder sogar so meisterlich zu kontrollieren, dass sie damit ihre Reden untermalen konnten wie der Musiker seine Stimme durch die Lyra.


    "Merkst du es selbst? Du sprichst von hochmütigen, eingebildeten und engstirnigen Römern. Dumme Ansichten hätte ich, wie jeder Mann aus meinem Volk. Sind das nicht auch gerade Vorurteile?", sprach er ruhig und besonnen. Sie selbst schien ihren Ausbruch sicherlich nicht durchdacht zu haben.


    "Aber ich will dir helfen mich zu verstehen. Meine Zeit ist wertvoll, ich bin krank und will die mir vielleicht noch gebliebenen Stunden in Muße und Frieden genießen. Ich hatte stets nie den Hang mich den Frauen oder der Liebe selbst hinzugeben. Und nun stehst du da, hinter dir mein Theomitus, der es sicherlich gut mit mir meint. Du bist hübsch, hast dich gerade waschen müssen, da dein Haar noch an den Spitzen nass ist. Du hast eine Tunika, wie sie meine Sklaven tragen. Du hast keinen Schmuck, wie auch keinen Namen, denn sonst hätte man dich nicht hierher geschickt, sondern ich hätte dich in einem meiner Esszimmer zum Essen geladen, wie es ein guter Gastgeber zu tun pflegt.
    Also bist du nicht reich, hast keinen Namen, mein Sklave hat dich waschen lassen, weil du wohl dreckig warst, keine eigene Kleidung oder nur unzureichende besessen. Das Einzige, was du hast, ist deine Schönheit.
    Und nun sage mir, aufgrund meiner Beobachtungen und Rückschlüsse, wie hoch ist da die Wahrscheinlichkeit, dass mein guter alter Theomitus mir dich als Geschenk machen will?"

  • Auf ihren kleinen Ausbruch folgte ein Moment der Stille. Vor allem die Sklaven hatten einen endgeisterten Gesichtsausdruck und wünschten sich vermutlich genau in diesen Moment an einen anderen Ort.
    Alaina hingegen bereute ihren kleinen Wutausbruch nicht, auch wenn er unüberlegt war. Sie hatte sich kurz hinreißen lassen, aber so war sie nun einmal. Eine Keltin, Leidenschaftlich und Aufbrausend, so wie viele aus ihrem Volk. Sie warf Theomitus einen kurzen giftigen Blick zu. Verdammter alter Mann, das war Absicht! schoss es ihr durch den Kopf. Irgendwie konnte sie das Gefühl nicht loswerden, das der alte Mann es auf diese Art von Konfrontation abgesehen hatte. Was auch immer er damit bezweckte. Nun war es an ihr, das Beste zu machen und alles zu retten oder auch nicht. Nun kam ihr ihre Ausbildung zu Gute und das sie sich nicht so schnell unterkriegen ließ.


    „Ich bezweifle ehrlich gesagt, das es einen Menschen auf dieser Welt gibt, der nicht seine Ansichten und Vorurteile hat!“ erwiderte sie gekonnt auf seine rhetorische Frage. „Aber wenn Ihr einen kennt, Senator, dann stellt ihn mir vor! Ich bin gern bereit meine Meinung zu ändern!“ ihr Ton klang zwar nun respektvoller, aber in ihren Augen blitzte es. Es war keine Wut, eher Leidenschaft. Ihre Wut hatte sie nämlich vorerst niedergekämpft und weggesperrt.
    „Aber auch Ihr müsst verstehen, dass ich so meine Erfahrungen gesammelt habe und ich nur nach diesen handeln kann!“


    Krank?!?!? so wirkte er nicht unbedingt auf sie. Er war zwar nicht das sprudelnde, aber das waren die meisten Männer in seinem Alter nicht mehr. Der Senator wirkte eher erschöpft auf sie, als habe er zuviel in seinem Leben erlebt und gesehen und nun war er es müde sich den Belangen von einfachen Leuten, wie sie es war, zuzuwenden.
    Als er ihr eine Frage stellte legte sie sich ihre Worte gut zurecht.
    „Ich denke einmal, Ihr hättet eine gänzlich andere Meinung von mir gehabt, wenn ich in meinem ursprünglichen Zustand vor Euch getreten wäre. Ihr hätte mich eher aus dem Haus geworfen, so wie ich aussah. Einmal abgesehen davon, das Theomitus anscheinend ein durchtriebener alter Schuft ist,“ sie warf dem Sklaven einen kurzen schiefen Blick zu, „habe ich das Angebot eines Bades angenommen, weil ich in letzter Zeit nicht die Gelegenheit und schon gar nicht das Geld hatte, in eine öffentliche Therme zu gehen!“ sie machte eine kurze kunstvolle Pause und änderte dann ein wenig den eingeschlagenen Kurs.


    „Ihr habt recht, ich habe mich hinreißen lasen. Dafür möchte ich mich entschuldigen! Es tut mir Leid, das ich mangelnden Respeckt gezeigt habe,“ sie neigte höflich den Kopf und meinte es ernst. „Wäre es möglich, noch einmal ganz von vorn anzufangen?“ fragte sie höflich und respektvoll. Eine Entschuldigung war der erste Schritt zu einem besseren Verständnis. „Ich hatte nicht vor, Euch zu beleidigen! Hin und wieder gehen mit mir die Pferde durch!“ meinte sie mit einem ehrlichen Lächeln.

  • "Also reagiere ich doch wie jeder andere Mensch. Egal ob Römer, Grieche, Ägypter oder sonstwer.", stellte er richtig und nahm schon die Position des gutmütigen Lehrers an, welcher nicht mit der physischen Peitsche würde eindreschen, sondern mit der argumentativen.


    Warum rechtfertigte sie sich für ein Bad? Dass sie nicht zu seinem Vergnügen hier war, hatte sich doch gleich nach ihrem Wutausfall augenscheinlich geklärt. Er verstand dieses unnötige Gerede nicht und blickte geistesabwesend in die Richtung der Meeres, welches mit seichten Wogen sich den Weg an den Strand bahnte, wieder zurück zog, um einen weiteren Versuch zu starten. Dies für Ewigkeiten.


    Wieder in der Realität, warf sie sich nun wortwörtlich kniend vor ihn hin und bettelte um eine Entschuldigung.
    "Warum entschuldigst du dich? Ich dachte, du hast deinen Stolz. Wenn du schon aufbrausend bist, warum nicht konsequent? Wenn nicht Stolz, warum nicht bis zum Bittersten? Hast du keine Prinzipien oder sind sie nur zu weich für mich?"
    Gut, das war mehr als provokant, aber sie hatte ihn auch lange genug gelangweilt. So hob er mit einiger Mühe seine Füße von der Kante und ließ sie langsam zu Boden gleiten, um sich gleich darauf mit den Armen hoch zu hieven. Seinen Gehstock fest umklammert, stand er auf.
    "Was willst du hier? Zu meiner Belustigung, zu sexuellem Vergnügen bist du nicht hier, das haben wir schon festgestellt. Zu meiner Langeweile etwa?"
    Und auch das war mehr als provokant.

  • Alaina überging seinen Kommentar, das er eben wie ein Mensch reagiert hatte. Er kam ihr reichlich eingebildet und vorallem herablassend vor. Fast so, als sei er etwas besseres, was er nciht war. Würde man ihm all sein Geld und sein Ansehen nehmen, sein Geburtsrecht, dann war er auch eben nur ein Mann. Nichts weiter. Er hätte nur seine eigene Persönlichkeit und mehr nicht. Er wäre dann auch nicht besser als seine Sklaven, oder als sie.


    Bei seinen nächsten Worten, war sie es nun die ihn belehrte. "Wahre Stärke und auch wahrer Stolz zeigt sich, wenn man Fehler und Schwächen eingesetehen kann! Nur weil ich mich entschuldige heißt es nicht, das ich keinen Stolz habe. Ich weiß eben, wann ich einen Fehler gemacht habe und wann nicht. Empfidet es so wie Ihr wollt, ich sehe es anders," entgegnete sie im selben Tonfall wie er. So schnell ließ sie sich jetzt nicht mehr aus der Ruhe bringen.


    Und endlich kamen sie zu dem Grund, warum sie da war. "In Eleusis sagte man ich könnte hier Arbeit finden! Deswegen bin ich hier!" antwortete sie kurz und knapp.

  • Sie erwiderte nichts auf seine Feststellung, also nahm sie diese an und hatte damit schonmal etwas gelernt. Wenigstens eine Frucht an diesem Tage.
    Furianus atemte hörbar ein und ging, auf seinen Gehstock gestützt, zu ihr.


    "Es ist klug zu erkennen, aber es ist unklug dies auch andere wissen zu lassen. Wenn du dich entschuldigst, wirst du als schwach angesehen, dein Ruf und dein Name werden dadurch geschändet. Es ist besser still zu sein und einen anderen Weg zu wählen, anstatt reumütig den Kopf zu senken. Denn ihn wieder zu erheben wird schwer sein.", erklärte er ihr ausgiebig und näherte sich immer weiter der blonden Frau, die so schnell in sein Leben geplatzt war und einen Disput anfing, dass er gar nicht wusste wie ihm geschah.
    Kurz vor ihr blieb er stehen. Auch wenn Furianus, wie die allermeisten Römer, nicht von hohem Wuchs war, so war er doch größer als sie und betrachtete das nordische Mädchen mit einem eindringlichen Blick in die Augen.
    "Und an welche Arbeit hast du gedacht?", sagte er beinahe flüsternd, denn er war nahe genug, um nicht lauter sprechen zu müssen.

  • Alaina schnaupte durch die Nase. Wie sollte sie Namen und Ruf verlieren, wenn sie doch keinen hatte. Sie war ein niemand und besaß auch nichts, also konnte sie auch diese Dinge nicht verlieren, die er beschrieb.
    "Warum sollte ich fürchten Nanen und Ruf zu verlieren, wenn ich weder das Einde noch das Andere besitze?" erwiderte sie rhetorisch. Er kam auf sie zu, was sie ein wenig nervös machte. Er war ein gutes Stück größer als sie und vorallem eine imposante und beeindruckende Persönlichkeit. Sie kam sich klein vor, aber sie verbarg ihre Gefühle hinter einem schwachem Lächeln.
    "Ich fürchte andere Dinge zu verlieren, als Namen und Ruf!!" erklärte sie ihm und strich sich eine rotblonde Strähne aus den Augen.


    "Ich kann lesen und schreiben, verstehe etwas von Buchhaltung und beherrsche mehere Sprachen! Ich bin in die Lehre eines Händlers gegangen und wenn nötig packe ich auch an! Es liegt an euch, ob ihr emien Fähigkeiten benötigt und einsetzen zu wisst!" Es klang schon beinahe wie eine Herausforderung. Leicht hatte sie ihr Kinn störisch vorgereckt. Sie fürchtete ihn nicht wirklich, sie war nur beeindurckt und er machte weniger denn je dein Eindruck eines kranken Mannes auf sie.

  • Was Frauen anging, hatte Furianus von Astronomie mehr Ahnung als von dem, was Alaina wohl meinte. Deshalb fragte er auch einfach nach, schließlich hatte er das Recht dazu. Er war Senator und diese gesellschaftliche Stellung eröffnete mehr als genug Rechte und Möglichkeiten.


    "Und was fürchtest du mehr zu verlieren als Namen und Ruf? Du hast bei deiner Geburt einen Namen erhalten. Gut, du bist eine Frau und verstehst es wohl nicht den Namen deines Vaters zu ehren. Aber für mich gibt es nichts Heiligeres, ich würde dafür sterben.", gab er offenkundig zu, als würden sie über das Wetter reden.
    Er war so erzogen und in solch einem Pathos sein ganzes Leben lang geschwelgt. Indoktrieniert mit seinen Ahnen, der großen Geschichte seines Volkes und an die glorreiche Zukunft, würde er alles dafür tun.


    Ihre Fertigkeiten waren nicht zu verachten und doch hatte er keinerlei Bedarf an solchen Künsten. Aber er brauchte auch hier sein Informationsnetz, seine Kundschafter. Seine Sklaven waren hierfür mehr als untauglich. Vielleicht war sie ihm von Nutzen.


    "Ungewöhnlich für eine Frau in solch einer Lehre gewesen zu sein. Wenn ich ehrlich bin, brauche ich deine Fähigkeiten nicht. Du hast noch einen Versuch, mich zu überzeugen."

  • Anscheinend war sie es ihr gelungen, den Senator ein wenig zu verwirren. Was aber nicht unbedingt ein Triumph war, sondern ihr eher zeigte, das Furianus auch nur ein Mensch war und auch Schwächen besaß, auch wenn dieser sie nur sehr gut verbarg. In der kurzen Zeit ihres Gespräches hatte sie festgestellt, dass er eine Mauer um sich gezogen hatte. Seine wahren Gefühle waren verborgen hinter strenger Erziehung und den Verpflichtungen seiner Senators Würde.
    Solch ein leben wünschte sie sich nicht, wenn möglich wollte sie ihre Freiheit behalten, aber sie war auch gern bereit ein wenig von dieser aufzugeben um eine Anstellung zu bekommen.
    “Ich fürchte meine Freiheit zu verlieren. Ich fürchte mich davor in Ketten gelegt zu werden und das man meinen eigenen Willen brechen will!“ Als er ihre Eltern erwähnte verfiel sie kurz in Schweigen. Dies war ein bitteres Kapitel in ihrem Leben. Der Verlust ihrer Familie schmerzte sie noch immer.
    “Ich trage durchaus den Namen meiner Eltern, doch hat er für die wenigsten Römer eine Bedeutung… ich bin Keltin, ich bin die Tochter von Elva und Coinneach!“ Wenn sie es gewollt hätte, hätte sie ihren kompletten Stammbaum aufzählen können, doch all diese Namen würden für Furianus keine Bedeutung haben, er wusste nicht aus welcher Kultur sie entsprang und welche tiefen Wurzeln sie noch immer mit ihnen verband.


    „Ungewöhnlich, mag sein… aber es ist das was gelernt habe!“ erwiderte sie kurz und überlegte sich, wie sie ihn von sich überzeugen konnte. „Nun… ich biete euch einige Möglichkeiten. Ich kann als Übersetzerin dienen. Sicher Latein ist weit verbreitet, aber die Germanen, die Gallier und auch die Griechen haben immer noch ihre eigene Sprache. Einige mögt ihr kennen, aber nicht alle. Mir selbst fällt es leicht jede Sprache schnell zu lernen, wenn nötig auch in Wort und Schrift zu übernehmen. Ich bräuchtet nicht ein Dutzend Sklaven auf Reisen mitnehmen, sondern nur mich. Und ihr braucht auch nicht befürchten, dass ich weglaufe. Ich bin keine Sklavin!“ erklärte sie. „Auch würde ich euch nichts falsch übersetzen. Ich würde euch immer die Wahrheit mitteilen. Sklaven mögen euch gegenüber loyal sein, aber sie sind nicht ehrlich, denn von eurer Gunst hängt ihre gesamte Zukunft ab!“ Dies war wirklich ein Verkaufsgespräch wie Alaina sie schon oftmals geführt hatte."Und wir Ihr bereits bemerkt habe, fürchte ich mich nicht davor, euch meine Meinung mitzuteilen!" sie grinste leicht. Nur in Zukunft werde ich mich für Ausbrüche nicht mehr entschuldigen, nahm sie sich vor.

  • Die Freiheit zu verlieren, sagte sie. Furianus blieb dabei ruhig stehen, lachte jedoch innerlich. Er kam schon lange zu dem Schluss, dass man niemals würde frei sein können. Man hatte immer Verpflichtungen, nur im Tode war man frei. Aber das musste er ihr nicht sagen, hielt dies für unnötig nahe und nickte bloß.


    "Eine Keltin also.", sprach er nichtssagend aus, schließlich sollte es so erscheinen, als wäre es ihm egal. Doch es war es nicht. Britannia war seine Jugend gewesen, zumindest die ersten Jahre hindurch und er wusste genau wer sie war. Nicht ihre Familie, sondern ihr Volk hatte er mit den neugierigen Augen eines Kindes zu verstehen gelernt. Sie waren stolz auf ihre Freiheit, sie alle, und doch mit dem Fortschreiten der Zivilisation, oder wie sie es spöttisch "Romanisierung" nannten, verloren sie ihre Ideale und ihre Freiheit mehr und mehr. Sie alle waren mittlerweile abhängig von Rom - und diese Keltin würde abhängig von ihm werden. Aber auch das musste sie nicht wissen.


    "Ein Übersetzer nützt mir auch nichts, denn ich verreise nicht oft. Rom ist der Mittelpunkt der Welt und warum sollte ich diesen jemals verlassen wollen? Ich habe dafür Bedienstete und auch du bist von mir abhängig, wie sie, wenn du meine Münzen bekommst. Du wärest nicht freier, zumindest nicht, wenn du dumm bist und das verdiente Geld sogleich ausgibst für Kleidung, Schuhe, Schmuck...all die Dinge, die ihr Frauen so schätzt, wir aber still belächeln.", brachte er in ruhigem Tone und doch mit einer gewissen spöttischen und triumphirenden Haltung hervor. Dabei sah er ihr unentwegt herausfordernd in die Augen.
    "Würdest du das Bett mit mir teilen?", fragte er plötzlich und mit der gleichen Ruhe in der Stimme, als wäre es bloß ein Satz ohne Folgen. Vielleicht war er es auch, zumindest für ihn.

  • Eine Keltin also...... was war denn bitte das für eine Feststellung, oder versuchte er sich nur gerade selbst klar zu machen, das er es nicht einfach mit ihr haben würde. Es spielte keine Rolle. Wichtiger war es, das sie ihn von sich überzeugte.


    Als er ihr erklärte, er würde keinen Übersetzer benötigen, oder ihre Fähigkeiten im allgemein. Irgendwie war ihr das Bewusst gewesen. Kein Wunder, ein Mann der Reich war, hatte alles, seine Sklaven erfüllten ihm noch so jeden abwegigen Wunsch. Wirkliche Enttäuschung verspürte sie nicht. Sie war Realistin, sie würde sich ahlt auch weiterhin durchkämpfen müssen.
    "Es kommt auf die Sichtweise an! Ich würde abhängig von euch werden, denn ihr würdet mich bezahlen, dennoch, ich hätte wesentlich mehr Freiheiten als ein Sklave. Solltet ihr mir auf die Nerven gehen, dann könnte ich jederzeit gehen!" entgegnete sie nur. Was sie jedoch mit dem Geld machen würde, das sie verdienen würde, sagte sie nicht. Er musste es ja nicht wissen und es ging ihn auch nichts an. Sie würde auch weiterhin mit ihrem Geld haushalten, sollte sie den Drang versprüen wieder ihre eigene Herrin zu werden. Schließlich ließ sie sich nicht alles bieten.


    Seine Frage verschlug ihr kurz die Sprache und sie musste ihren aufkommenden Zorn dämpfen um nicht gleich wieder einen sinnlosen Ausbruch herbeizuführen.
    "Warum sollte ich mit euch das Bett teilen?" entgegnete sie. "Ich kenne euch nicht und außerdem verkaufe ich mich nicht. Egal wie schlimm es um mich steht!" sagte sie und blieb ruhig. Sie wusste sich zu beherrschen, auch wenn sie die Frage als recht unverschämt empfand.
    Viele mochten ihre Einstellung nicht verstehen, aber es war nun einmal ihr Stolz der ihr es verbat, sich zu verkaufen. Nicht das sie keine Erfahrungen gesammelt hätte. Aber es war etwas anderes, wenn man gegen Geld mit einem Mann das Bett teilte, oder aber aus Symphatie. Seine Frage hatte sie nicht direkt beantwortet, denn es gab keine einfache Antwort auf seine Frage... unter Umständen, sollten sie Freunde, vielleicht auch mehr werden konnte es passieren, dass sie sich in seinem Bett wieder fand. Aber noch stand nicht fest, ob es überhaupt jemals so weit kommen sollte. Er hatte sich noch nicht Entschieden ob er ihr eine Chance geben wollte, oder nicht.
    Ihr blieb nicht anderes übrig, als abzuwarten. Ihre Hoffnung hatte sich bereits zerstreut. Es war nicht einfach Furianus zu überzeugen. Wenn er sie einstellte, dann vermutlich eher aus einer Laune heraus, als wirkliches Interesse an ihre Fähigkeiten.

  • "Auf die Nerven gehen, also...", wiederholte er lächelnd und rollte die Augen. "Du solltest wissen, mit wem du sprichst und wie. Man sagt, dass man sein Gegenüber genau so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden möchte."


    Dann drehte er sich von ihr weg und ging langsam dem Strand entgegen, wobei er dabei doch einige Schwierigkeiten hatte. Schließlich versank sein drittes Bein, der Gehstock, förmlich im Sand und bot daher keinen Halt mehr.


    "Ich will dich auch nicht kaufen. Und nun kennst du mich.", sprach er im Gehen und ging davon aus, dass sie ihm folgen würde. Er hatte gar keine Erfahrungen mit Frauen, denn sein Interesse galt stets nicht dem leiblichen Vergnügen.
    "Theomitus, ist sie unser erster Gast?", wandte er sich an seinen Sklaven, welcher ruhig zunickte.
    "Gut, dann wird sie eingestellt. Ich hoffe du kannst kochen und bist mit 30 Sesterzen in der Woche zufrieden."

  • Alaina musste schmunzeln. Ein wenig falsch verstanden hatte er sie schon. „Ich habe euch bisher doch recht Respektvoll behandelt! Was ich meinte war eher: Sollte ich einmal genug von einem Leben in eurem Haushalt haben, dann steht es mir frei zu gehen, oder etwa nicht?“ ihr Ton war etwas belustigt. Auch wenn Furianus ein Senator war, er war ein Mensch und er hatte Humor. Sie Beide hatten eben nur einen schlechten Start gehabt und mussten soch erst einmal an einander heran tasten.


    „Das ihr mich kaufen wollt, habe ich nicht behauptet!“ sie folgte ihm und gesellte sich an seine Seite. Schnell hatte sie sich ihrer Sandalen entledigt, sie mochte das Gefühl vom warmen Sand zwischen den Zehen.
    „Ob ich mit euch das Bett teilen würde hängt von verschieden Faktoren ab. Zum einen haben wir uns bisher nur kennen gelernt, doch wissen wir aber nicht wirklich, was wir von einander halten sollen! Außerdem sollte zumindest ein wenig Sympathie im Spiel sein, sonst kann man sich beim Liebesspiel nicht fallen lassen!“ klärte sie ihn auf. „Und auch sollte ein gewisses Vertrauen da sein… sonst ist es nur ein recht kurzes Vergnügen!“ Ob sie aus Erfahrung sprach oder nicht, war aus ihrem Tonfall nicht heraus zu erkennen.


    Die Sache mit dem ersten Gast hatte Theomitus schon angesprochen und so wirklich wusste sie nicht, was sie davon halten sollte. Sie schob dies in die Schublade Traditionen und dachte erst einmal nicht weiter darüber nach. Irgendwann würde sie einmal darüber nachdenken, aber noch nicht jetzt.
    Was sie jedoch am meisten verblüffte, war die Tatsache, dass sie ausgerechnet dieser Tradition nun eine Anstellung verdankte. Sie musste sich also damit einmal genauer auseinander setzen.
    Ihr Herz machte einen Sprung und 30 Sesterzen waren mehr als sie von ihrem ehemaligen meister bekommen hatte und für sie schon ein kleines Vermögen.
    „Das reicht völlig!“ In ihrer Freude vergas sie ganz, das sie eigentlich so überhaupt nicht kochen konnte.


    „Ich danke euch!“ sagte sie strahlend. Endlich hatte sie mal etwas Glück im Leben. Endlich ging es für sie bergauf.

  • "Natürlich steht es dir selbstverständlich frei zu gehen, wann du willst. Aber es ist die Gewohnheit und das gefährliche Risiko, welches aus diesem Schritt resultieren würde, welches so manchen bisher von Vielem abgehalten hat. Die Ungewissheit und das Risiko sind Ketten, die uns an das Gewohnte binden."
    Und genau das konnte er unterstreichen. Wer wagte es schon jemals solch einen gravierenden Schritt zu gehen? Wohl nur die Wenigsten und die Kühnsten. Und es waren auch nicht die Wenigsten, die dies mit ihrem Leben bezahlen oder mit einem niedrigeren Lebensstandart vorlieb nehmen mussten.


    "Ich habe alles gekriegt, wenn ich es wollte. Auch durch eigene Kraft und nicht, wie du vielleicht denken magst, durch Geld oder sonstige Gefallen durch meinen Stand und Reichtum.", schließlich war er davon felsenfest überzeugt. Denn wenn er wollte, würde er sie auch haben können, da war er sich mehr als sicher. Doch dies war kein Preis und er erwachsen genug, um das Spiel nicht mehr zu spielen. So blieb er vor den ersten Wellen stehen. Nicht, weil er nicht wollte, sondern, weil er nicht mehr konnte. Diese paar Schritte beanspruchten ihn sehr und sein Brustkorb bewegte sich in einem schnelleren Takt als sein Herz.
    Und ihre Worte klangen nur noch gedämpft, drangen nicht bis zu ihm vor. Sympathie im Spiel, fallen lassen, Vertrauen, dies alles war sehr interessant und er war gerade nicht fähig dies zu hören. Bruchstücke flogen an ihn heran, um sogleich missverstanden oder gar nicht gehört zu werden.
    So winkte er ab und stützte sich auf seinen Gehstock.
    "Das alles interessiert mich nicht. Es war bloß eine Testfrage, ob du überhaupt Prinzipien hast", und es war auch ein Test für ihn gewesen. Sie hatte nicht gleich zugesagt, sich nicht an seinen Hals geworfen - er musste in den Jahren wirklich sehr viel an Attraktivität verloren haben. Er musste alt geworden sein, alt und hässlich.
    Damals lag ihm alles zu Füßen und heute lehnte ihn sogar eine Peregrina ab.
    Die körperliche Anstrengung wich schnell dem seelischen Schmerz und er verzog verbittert die Lippen.
    "Und nun geh´, du wirst morgen früh bei Sonnenaufgang hier erscheinen und dich in der Küche melden. Vale."
    Und um ihr zu bedeuten, dass es keine Worte mehr zwischen ihnen geben würde, drehte er sich von ihr ab und beobachtete die Fischerbote am Horizont.

  • "Der Ausbruch aus meinen Gewohnheiten hat eben dazu geführt, das ich vor euer Tür stand!" erklärte sie leise. "Aber es ist nicht das erste Mal!" fügte sie leise hinzu. Sie dachte daran wie sie das erste Mal aus ihren Gewohnheiten gewaltsam gerissen worden. Sie kannte den Kampf um das nackte Überleben. Und auch die Flucht vor ihrem Meister war ein Kampf um das nackte Überleben. Sie wollte nicht in Ketten gelegt werdem.


    "Ich habe nie angezweifelt das ihr durch eigene Kraft so viel erreicht habt, aber der Name eurer Familie war sicher auch ausschlaggebend! Aber es beweist Stärke, den Posten eiens Senators anzunehmen und Verantwortung nicht nur für sich selbst und die Familie zu übernehmen, sondern auch für viele andere Menschen, dessen Leben von euren Entscheidungen abhängen!" sie respektierte ihn. Mehr als er vielelicht ahnte.
    Während er stehen blieb ging sie wenige Schritte weiter und badete ihre Füße im kalten Wasser. Als sie sich ihm zuwendete revidierte sie ihre Meinung über seinen Gesundsheitszustand. In der kurzen Zeit ihres Gespräches hatte er auffällig an Farbe verloren und er atmete schwerer, als sie erwartet hätte. Sie warf Theomitus einen besorgten Blick zu und deutete mit einem Kopfnicken auf Furianus. Es gehörte sich für eine Fremde nicht, den Senator auf seine Schwäche hinzuweisen. Aber sie konnte Rücksicht nehmen.
    Noch bevor er das Gespräch beendete war ihr klar, das er sich zu viel zugemutet hatte und das sie sich zurück ziehen sollte.


    "Ich danke euch, das ihr mir eine Chance gebt! Vale, Herr! Ich werde Morgen früh pünktlich da sein!" sie neigte höflich den Kopf. THeomitus würde sie sicherlich noch einmal kurz sprechen wollen, von daher entfernte sie sich erst einmal nur wenige Schritte und betrachtete ausgiebig einige blühende Blumen.

  • "Herr", hatte sie gesagt, er konnte es genau hören. Und ab diesem Zeitpunkt bereute er seine Wahl. Herr, nannten ihn nur Sklaven und auch sie schien ihre Freiheit verloren zu haben.
    Schwer atmend, stützte er sich fester an seinem Stock ab und erlangte das Gleichgewicht, welches er für kurze Zeit verlor. Zum Glücke aller, schließlich war es auch für die Sklaven eine gefährliche Situation den eigenen Herrn im Wasser liegend zu beobachten, war einer der Leibwächter bereits zu ihm gerannt und fing Furianus auf.
    Sofort begann dieser ihn zu schlagen. Er wollte keine Schwächen zeigen, denn das würde bedeuten die vor wenigen Sekunden geführte Konverstion völlig zu vernichten und seine Prinzipien als erstunken und erlogen stehen zu lassen. Und das war ein großer Affront.



    Theomitus indes, ging ruhigen Schrittes zu der neuen Angestellten.
    "Meinen Glückwunsch, auch wenn er dies wohl aus Mitleid tat. Du solltest nun aber besser gehen, er ist nicht in guter Verfassung und seine Laune kann sich schneller drehen als der Ostwind."

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