• >Das Contobernium wird mit mir kommen. Meinetwegen der die acht Männer am Tor der Villa auf mich warten, aber der Tesserarius wird mit mir kommen. Alles andere steht außer Diskussion. Wir sind schließlich nicht zum Spaß hier.<


    sagte Vibulanus trocken und wartete darauf, dass die Tore endlich geöffnet wurden.

  • Zitat

    Original von Alaina
    Alaina hob verwundert die Brauen an. "Ahhhha!" sagte sie nur und zuckte mit den Schultern. Um ein breites Grinsen zu verstecken widmete sie sich mit feuereifer dem wartendem Gemüse.
    Anscheinend war sioe ihm mit ihrer Art auf die Schliche gekommen, er benahm sich gerade wie ein Schuljunge den man bei einem Streich erwischt hatte. Anscheinend wollte der Hausherr nur seiner neuen Angstelten ein wenig auf die Hände schauen, hatte aber nicht damit gerechnet, dass sie sich nicht so schnell einschüchtern ließ.


    Es fiel ihr schwer bei der Miene von Furianus ein Kichern zu unterdrücken und um dies zu verhindern bis sie sich kurz auf die Unterlippe. Aber es brachte nicht wirklich etwas und wohl zum entsetzen der Sklaven, kicherte sie shclißelich doch. Die Situation war einfach zu Absurd, als das man es hätte ignorieren können.....


    Die offensichtlich fest gefahrene Situation behagte ihm nicht. Insbesondere dadurch, dass er sich hier zum Unterhalter machte.


    "Ist dieses "Ahhha" nun eine Antwort oder nicht?", sagte er nun etwas strenger und endlich mit der nötigen Fassung.
    Irgendwie musste er den Spies umdrehen und er wusste auch, wie.


  • Furianus nickte alles ab und streifte die Tunika von sich. In diesem Moment kam gleich eine Sklavin mit einem Leinentuch, welches seine Hüfte abwärts einhüllte. Wie ihm geheißen, legte er sich auf den Rücken.
    Und da er schon guter Hoffnung war ein anderes Problem anpacken zu können, interessierte ihn seine lebensraubende Krankheit nun doch nicht mehr. Etwas war viel bedeutender geworden, etwas, was ihm mehr lag als seine Verfassung: nämlich sein gutes Aussehen.
    Deshalb musste die große Frage, die so dringlich und bedeutend war, nun raus.


    "Nun ja, wenn du dich an deinen Eid gebunden fühlst. Und das ist ja schon etwas außergewöhnliches, zumal ich von niemandem gehört habe, dass sein Arzt Intimes verbreitet haben soll. Na dann kann ich dich ja noch zu Rate ziehen, denke ich.", sagte er in lautem Monolog und raffte sich endlich nach einigem Hadern auf.
    "Mein Problem ist Folgendes: Du hast meine Haare gesehen. Und ja, sie waren nicht immer grau. Ich hatte noch vor einem Jahr füllig braunes Haar. Das hätte ich nun gerne wieder. Schließlich bin ich Junggeselle und wie du sicherlich weißt, kann man heutzutage nicht jede Frau mit Stand, Vermögen und Ansehen gewinnen. Und ich will jede."


    Der letzte Satz foch seine Leidenschaft an, so dass er dabei fest in die Augen seines Gegenübers blickte. So verbissen und so eindringlich, wie er es nur bei seinen Reden zu tun pflegte.

  • Zitat

    Original von Quintus Fabius Vibulanus
    >Das Contobernium wird mit mir kommen. Meinetwegen der die acht Männer am Tor der Villa auf mich warten, aber der Tesserarius wird mit mir kommen. Alles andere steht außer Diskussion. Wir sind schließlich nicht zum Spaß hier.<


    sagte Vibulanus trocken und wartete darauf, dass die Tore endlich geöffnet wurden.


    Dem Sklaven lag noch einiges auf der Zunge. Nichts Positives natürlich. Doch er geleitete den Anführer und den Jungen, den er Tesserarius nannte - was wohlgemerkt ein grässlicher Name für den Griechen war -, in das Atrium und ließ ihnen Obst sowie ein wenig Wein kredenzen.
    Und nach einer halben Stunde, kam er auch wieder und geleitete die beiden Männer zu Furianus´ Privatgemächern, wo die beiden Soldaten den Senator erschöpft in einem großen Bett vorfanden.
    Dennoch lächelte er, denn das konnte er nur allzu gut. Es war kein herzliches Lächeln, keines der Freundschaft oder der Hochachtung, sondern eher etwas, welches zum Alltag und zum Ritual eines Politikers gehörte, der ständig irgend jemanden empfangen musste.


    "Salvete, die Herren.
    Leider müsst ihr diese distanzierte Begrüßung in Kauf nehmen, denn ich bin viel zu geschwächt, um euch die Hand zu reichen. Aber wie ihr seht, leisten meine Ärzte ganze Arbeit. Vielleicht soll das ja die Wirkung sein, mich nach all den Prozeduren so zu erschöpfen, dass ich den Schmerz über meine Krankheit durch den Schmerz dieser Übungen vergesse und nicht klagen kann."


    Dann machte er einen Wink, um ihnen ein paar Stühle kommen zu lassen.


    "Aber bevor ich euch all meine Wehwehchen ausführe, möchte ich doch wissen, wer ihr seid und was mir die Freude eures Besuches verschafft."


    Er hasste es. Am liebsten würde er die beiden hochkant rausschmeissen. Ein ganzes Contubernium, um einen Senator Roms wie einen Verbrecher hinaus zu schleifen. Nicht nur das, sondern sogar einen kranken Senator unter dem persönlichen Schutz des Kaisers. Hinausschleifen und auspeitschen würde er sie, so wie jeden Soldaten der Römischen Legionen, wegen Ungehorsam oder unsittsamen Verhaltens.
    Aber er musste heute, wie stets in Rom, Schauspieler sein. Und das hasste er, war es doch das, was ihn mitunter zur Flucht aus Rom trieb - und nun holte ihn die Politik auch hier ein.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Die offensichtlich fest gefahrene Situation behagte ihm nicht. Insbesondere dadurch, dass er sich hier zum Unterhalter machte.


    "Ist dieses "Ahhha" nun eine Antwort oder nicht?", sagte er nun etwas strenger und endlich mit der nötigen Fassung.
    Irgendwie musste er den Spies umdrehen und er wusste auch, wie.


    Es war schon fast typisch, reicher exentrischer, einflussreicher Senator. Sie konnte es ihm ansehen das er sich unbehaglich fühlte und dass ihm diese Art von Situation so gar nicht behagte, weswegen er dann etwas pampig wurde und mehr denn je wie ein quänliges Kleinkind, aus ihrer Sicht, sich aufführte.


    Sie zuckte mit den Schultern, richtete sich auf und blickte ihm direkt in die Augen. "Es war eine Feststellung!" erklärte sie ihm völlig gelassen. "Es sollte so viel heißen wie: ich verstehe.... Es ist doch offensichtlich, dass Ihr mir auf die Finger schauen wolltet und euch vergewissern, dass ich nicht zu irgendwelchen Dummheiten neige!" sagte sie und legte nun das Messer erst einmal beiseite, wobei sie neugierig von den anwesenden Sklaven beäugt wurde. Denn wirklich Angst hatte sie vor Furianus nicht, sie respektierte ihn, aber einschüchtern konnte er sie nicht, zumindest im Augenblick.
    "Was jedoch so amüsant war, ist die Tatsache, dass ihr auf meine offene Frage euch in Ausflüchte versucht hab zu flüchten und das als Herr des Hauses... mich wundert es, dass Ihr euch versucht mir gegenüber zu rechtfertigen? Dabei habt ihr dies doch nicht nötig, es sei denn, eure Sklaven würden euch nicht mit dem nötigen Respeckt entgegen treten." Auf ihre Aussage hin erntete sie einige böse Blicke, niemand würde dem Herrn gegenüber Respektlos sein, aber mit ihrer Aussage wollte sie den Senator auch ein wenig aus der Reserve locken. Sie konnte nur dann etwas über den Menschen erfahren, wenn er sich eben nicht hinter einer Fassade versteckte.


    "Und wenn Ihr wissen wollt, was es zu essen gibt, wendet euch an Rufinus, ich helfe erst einmal nur aus, bis ich mich in der Küche zurecht finde... ich bezweifel, dass ihr erwartet habt, dass ich schon am ersten Tag den Chefkoch absetze!" meinte sie mit kecken Grinsen.


  • Der Senator schien offenbar sehr potent zu sein, wenn er jede Frau mit Stand für sich gewinnen wollte. Eigentlich fand Anthi, dass ihm die grauen Haare gut standen, aber von seiner ganzen Statur her war er halt einfach nicht so ein Typ wie zum Beispiel Anthi. Aber er schien trotzdem gut trainiert zu sein, hatte klare Augen und wirkte trotz seiner grauen Haare nicht unbedingt alt. Sie verliehen ihm eher etwas erhabenes. Er erwiederte den blick des Römer und antwortete sogleich und völlig ernst:


    "Ehrlich gesagt finde ich, dir stehen die grauen Haare sehr gut. Mittels Medizin werde ich dir die farbe leider nicht zurückbringen können, solche Veränderungen sind leider irreversiebel. Das Einzige was ich dir da empfehlen könnte wäre eine rein kosmetische Maßname, denn die ehrenwerte Iunia Axilla bietet qualitativ hervorragende Kosmetik an, mit der man sicherlich auch Haare färben kann. Vielleicht solltet ihr sie mal aufsuchen, oder ich gehe bei ihr vorbei, wenn ihr möchtet. Meine Frau und mein Bruder schwören auf ihre Produkte, auch wenn die sich damit nicht die Haare färben."


    Er ging nicht einfach zur Untersuchung über, denn das hätte bedeutet, er würde die Probleme seines Patienten einfach so abtun, und das war kein annehmbares Verhalten für einen Iatros, solange keine unmittelbare Gefahr bestand.

  • Zitat

    Original von Alaina
    Es war schon fast typisch, reicher exentrischer, einflussreicher Senator. Sie konnte es ihm ansehen das er sich unbehaglich fühlte und dass ihm diese Art von Situation so gar nicht behagte, weswegen er dann etwas pampig wurde und mehr denn je wie ein quänliges Kleinkind, aus ihrer Sicht, sich aufführte.


    Sie zuckte mit den Schultern, richtete sich auf und blickte ihm direkt in die Augen. "Es war eine Feststellung!" erklärte sie ihm völlig gelassen. "Es sollte so viel heißen wie: ich verstehe.... Es ist doch offensichtlich, dass Ihr mir auf die Finger schauen wolltet und euch vergewissern, dass ich nicht zu irgendwelchen Dummheiten neige!" sagte sie und legte nun das Messer erst einmal beiseite, wobei sie neugierig von den anwesenden Sklaven beäugt wurde. Denn wirklich Angst hatte sie vor Furianus nicht, sie respektierte ihn, aber einschüchtern konnte er sie nicht, zumindest im Augenblick.
    "Was jedoch so amüsant war, ist die Tatsache, dass ihr auf meine offene Frage euch in Ausflüchte versucht hab zu flüchten und das als Herr des Hauses... mich wundert es, dass Ihr euch versucht mir gegenüber zu rechtfertigen? Dabei habt ihr dies doch nicht nötig, es sei denn, eure Sklaven würden euch nicht mit dem nötigen Respeckt entgegen treten." Auf ihre Aussage hin erntete sie einige böse Blicke, niemand würde dem Herrn gegenüber Respektlos sein, aber mit ihrer Aussage wollte sie den Senator auch ein wenig aus der Reserve locken. Sie konnte nur dann etwas über den Menschen erfahren, wenn er sich eben nicht hinter einer Fassade versteckte.


    "Und wenn Ihr wissen wollt, was es zu essen gibt, wendet euch an Rufinus, ich helfe erst einmal nur aus, bis ich mich in der Küche zurecht finde... ich bezweifel, dass ihr erwartet habt, dass ich schon am ersten Tag den Chefkoch absetze!" meinte sie mit kecken Grinsen.


    Furianus drohte wie ein Vulkan auszubrechen. Er war Dreistigkeiten und spitze Worte gewohnt, doch außerhalb des Senates hörte man sie nie. Und nun erdreistete sich sogar noch eine seiner Untergebenen so etwas in dem Raum stehen zu lassen.
    Seine zur Faust geballte Hand schoss auf die Küchenplatte aus Holz, so dass aus ihr ein dumpfer Klang schoss.


    "Schweig!"


    Sagte er dann hörbar, jedoch nicht allzu laut. Es war ein bestimmendes Wort, ohne jegliche Regung in seiner Mimik. Er war stets gelassen, wenn er vor Wut kochte, doch wenn er ausbrach, dann stand nichts mehr wie zuvor.


    "Deine Zunge ist schneller als dein Verstand. Ich hoffe für dich, dass du das weißt und es unverzüglich abstellst.", sprach er ruhig, jedoch betont.


    "Und nun hörst du mir zu. Mir ist es egal, was es heute gibt, werft es weg. Ich will, dass alleine DU mir heute etwas kochst. Verstanden?"


    Seine Augen bohrten sich in die Ihrigen. Wenn sie nicht gehorchte, musste es Folgen haben. So wie ein Hund gepeitscht wird, wenn er zubeisst, so wie ein Pferd eingeritten, wenn es zu wild erscheint.


    "Und ihr alle", wandte er sich an die Sklaven mit einem umschweifenden Blick "ihr werdet ihr nicht zur Hand gehen. Wer auch nur irgend etwas macht, wird heute ausgepeitscht, bis die Sonne unter geht."


    Wie, als würde er noch Fragen wollen, ob jemand noch etwas wissen wolle, stand er da und sah sie triumphierend an. Wenn sie spielen wollte, spielte er gerne mit. Doch wenn er das tat, gewann letztendlich auch nur er.

  • Zitat

    Original von Ánthimos Bantotakis
    Der Senator schien offenbar sehr potent zu sein, wenn er jede Frau mit Stand für sich gewinnen wollte. Eigentlich fand Anthi, dass ihm die grauen Haare gut standen, aber von seiner ganzen Statur her war er halt einfach nicht so ein Typ wie zum Beispiel Anthi. Aber er schien trotzdem gut trainiert zu sein, hatte klare Augen und wirkte trotz seiner grauen Haare nicht unbedingt alt. Sie verliehen ihm eher etwas erhabenes. Er erwiederte den blick des Römer und antwortete sogleich und völlig ernst:


    "Ehrlich gesagt finde ich, dir stehen die grauen Haare sehr gut. Mittels Medizin werde ich dir die farbe leider nicht zurückbringen können, solche Veränderungen sind leider irreversiebel. Das Einzige was ich dir da empfehlen könnte wäre eine rein kosmetische Maßname, denn die ehrenwerte Iunia Axilla bietet qualitativ hervorragende Kosmetik an, mit der man sicherlich auch Haare färben kann. Vielleicht solltet ihr sie mal aufsuchen, oder ich gehe bei ihr vorbei, wenn ihr möchtet. Meine Frau und mein Bruder schwören auf ihre Produkte, auch wenn die sich damit nicht die Haare färben."


    Er ging nicht einfach zur Untersuchung über, denn das hätte bedeutet, er würde die Probleme seines Patienten einfach so abtun, und das war kein annehmbares Verhalten für einen Iatros, solange keine unmittelbare Gefahr bestand.


    Als die ersten Worte des Aztes auf ihn trafen, musste Furianus ein wenig lächeln.


    "Du kannst dir meiner Sympathie auch ohne Schmeicheleien gewiss sein, Iatros!", rief er lächelnd aus und fuhr sich anschließend mit einem Anflug von Enttäuschung druch die Haare.
    Anscheinend gab es da wirklich nichts, was seine Haare wieder schwarz werden ließ. Und das ständige Färben war eindeutig zu auffällig für ihn. Es würde nicht lange dauern, da kämen die ersten Gerüchte auf. Und wenn es irgendwann in der Acta stand, konnte er sich gleich von der Politik verabschieden.
    Er war zwar bekannt für seinen Hang zur Ästhetik, aber noch nicht als Mann der Oberflächlichkeiten verschrien. Dennoch musste er etwas tun.


    "Denkst du, dass man einer Iunierin vertrauen kann?", fragte er schließlich ernst drein blickend. Schließlich hing ihm viel daran möglichst unbescholten aus dieser Sache heraus zu kommen.
    "Schließlich haben die Iunier den letzten König ermordet und Caesar hinterrücks erstochen.", fügte er dann mit einem leichten Lächeln hinzu.

  • Ein Bote brachte etwas vorbei...


    An
    Lucius Flavius Furianus



    Salve ehemaliger Proconsul,


    sicherlich erinnerst du dich noch an mich. Ich war damals Regionarius und späterhin Praefectus Portuensis in deiner Provinz.
    Ich schreibe dir, weil unsere Vereinbarung sich dem Ende neigt und du mein letztes Grundstück erhälst, welches ich dir hiermit überschreibe.
    Ich hoffe, meine Schuld sei damit beglichen.


    Lebe wohl,
    C. Furius Helios



  • "Keine Angst, ich neige nicht dazu den Leuten zu schmeicheln, dazu bin ich zu sehr Ästet und als dein Iatros werde ich das zudem tunlichst unterlassen. Wenn ein Patient wegen seiner Krankheit schlecht aussieht, dann sollte er das auch wissen" antwortete Anthi ernst. Scherze oder spaßige Bemerkungen kamen bei ihm, wenn er als Arzt in ein Haus kam, nicht über die Lippen. Zumindest versuchte er das.


    "Ich glaube Iunia Axilla ist sehr Vertrauenswürdig. Falschheit oder Verschlagenheit konnte ich bisher nicht in ihr erkennen und kann mir solche Wesensarten an ihr nicht einmal vorstellen. Ehrlich gesagt ist sie eher zu ehrlich, wenn ihr mich fragt. Aber da man mir das auch nachsagt, mag ich das positiv sehen. Überhaupt habe ich bisher mit den Iuniern ausschließlich gute Erfahrungen gemacht, du könntest also unbesorgt sein. Aber nun wollen wir mal zu deiner Untersuchung schreiten, schließlich ist das wohl das dringlichere Problem."


    Der Senator lag mit dem Rücken auf der Kline und Anthi legte sein ohr auf dessen Brust. "Nun bitte drei mal langsam und tief einatmen."

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus


    Fest blickte sie ihm in die Augen, als er seinem Ärger Luft machte. anscheinend hatte sie mit einigen ihrer Worte gewaltig ins schwarze getroffen und das gab ihr doch eine gewisse Befriedigung. Anscheinend war der Mann vor ihr, doch nicht ganz so kühl, wie er tat und schon gar nicht Distanziert. Aber wenn er glaubte, dass sie nur um ihm einen Gefallen zu tun, nicht die offensichtliche Wahrheit aussprach, dann hatte er sie eindeutig falsch eingeschätzt, zumal sie sich nicht wirklich so schnell einschüchtern ließ, da musste schon mehr kommen. Warum nur umgaben sich Senatoren oder Männer in hohen Stellungen immer nur mit Leuten, die ihnen sagten, was sie hören wollten. Diese Tatsache würde sie nie verstehen. Zumal ehrliche Menschen anscheinend selten geworden waren oder hatten sie nur nciht den Mut aus dem Schatten zu treten und ihre Meinung kund zu tun. Die Frage war doch, warum die Menschen die Wahrheit nicht sehen wollten, warum sie sich verschlossen und versteckten. Wovor fürchtete sich ein Mann, der Macht hatte? Das er seine Macht verlieren konnte, beantwortete sie sich ihre Frage selbst.


    "Ich sage euch nur die Wahrheit, wenn es euch nicht passt, dann tut es mir leid, aber ich werde nicht einmal für euch, mich verändern!" giftete sie, ehe, er seinen Vortrag weiter führen konnte und sich seine Strafe für ihre Dreistigkeit ausdenken konnte.


    Während er seine salomonische Strafe über sie verhenkte, in dem Glauben sie damit klein zu kriegen, verschränkte sie nur die Arme vor der Brust und wartete gelassen darauf, dass er endlich zum Ende kam. Sicher es war eine Komplikation mit der sie nicht gerechnet hatte, da ihre Kochkünste wahrlich Bescheiden waren, aber sie war eine Überlebenskünstlerin und irgendwas würde sie shcon auf die Beine stellen könne, zumindest konnte zwischen dem Was schmeckte und dem was nicht schmeckte unterscheiden.


    Als er endlich endete sah sie ihn Herausfordernd an. "Euer Wunsch ist mir Befehl!" sagte sie leicht provozierend. Immernoch das Kinn Stolz vorgestreckt. Es war ein Spiel, sie Beide wollten die Grenzen des Anderen kennen lernen, wollten wissen, was sich hinter ihren sorgfälltig aufgebauten Mauern versteckte und ob es möglich war, den Dickkopf des anderen zu Spalten oder ob sie Beide eine gewisse Ebene erreichen konnten, auf der sie mit einander reden konnten, ohne sich gleich gegenseitig umzubringen und für Missverständnisse zu sorgen. Zumal sie auch klarstellen wollte, das sie keine seiner hörigen Sklaven war, die sich darum rissen, ihm jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Entweder er behandelte sie zumindest mit ein wenig Respeckt oder er ließ es, aber dann würde auch sie schnell den Respeckt vor ihm verlieren. derzeit Unterschieden sie sich Beide nur durch die Tatsache, einmal abgesehen vom Geschlecht, nämlich er war Senator und sie eine peregrina die sich ihr Leben selbst gestalltete.
    Er würde sie nicht gebändigt kriegen in ihrer Art, entweder er konnte damit Leben, oder sie würde gehen und sich wieder durchschlagen. Umstände mit denen sie Leben konnte.

  • Zitat

    Original von Ánthimos Bantotakis
    "Keine Angst, ich neige nicht dazu den Leuten zu schmeicheln, dazu bin ich zu sehr Ästet und als dein Iatros werde ich das zudem tunlichst unterlassen. Wenn ein Patient wegen seiner Krankheit schlecht aussieht, dann sollte er das auch wissen" antwortete Anthi ernst. Scherze oder spaßige Bemerkungen kamen bei ihm, wenn er als Arzt in ein Haus kam, nicht über die Lippen. Zumindest versuchte er das.


    "Ich glaube Iunia Axilla ist sehr Vertrauenswürdig. Falschheit oder Verschlagenheit konnte ich bisher nicht in ihr erkennen und kann mir solche Wesensarten an ihr nicht einmal vorstellen. Ehrlich gesagt ist sie eher zu ehrlich, wenn ihr mich fragt. Aber da man mir das auch nachsagt, mag ich das positiv sehen. Überhaupt habe ich bisher mit den Iuniern ausschließlich gute Erfahrungen gemacht, du könntest also unbesorgt sein. Aber nun wollen wir mal zu deiner Untersuchung schreiten, schließlich ist das wohl das dringlichere Problem."


    Der Senator lag mit dem Rücken auf der Kline und Anthi legte sein ohr auf dessen Brust. "Nun bitte drei mal langsam und tief einatmen."


    "Und solange ich nichts Gegenteiliges von dir höre, darf ich mich als ästhetisch bevorteilt betrachten? So so.", sagte er mit einem schmalen Lächeln und rollte dabei kurz die Augen. Dass man Dinge heutzutage, besonders als Politiker, umschreiben musste, hatte er gelernt. Doch das hieß nicht, dass er dies annahm oder gar Freude daran fand. Politisch korrekt musste man sein und wer sprach schon heutzutage mit Vorliebe von einer "ästhetisch benachteiligten" Frau, wenn man sie doch einfach "hässlich" nennen konnte. Es war das Gleiche und doch unterteilten diese zwei Weisen der Sprache die Menschen in Freunde und Bekannte.


    Furianus atmete, wie geheißen, kräftig drei Male ein und aus. Was das nun bewerkstelligen konnte, wusste er nicht, aber er war hier auch nicht der Arzt. Das Ohr auf der Brust war da doch mehr als nur ungewohnt, es war doch sehr unplatziert. Furianus, der sich vor physischem Kontakt doch oft scheute, zuckte dabei leicht zusammen und konnte sein Unwohlbefinden nicht verbergen. Er zappelte leicht und klopfte mit den Fingern leicht gegen die Kline.


    "Du musst verstehen, dass ich auf dein Urteil nicht viel Wert lege. Ich bilde mir doch lieber selbst mein eigenes. Aber das ist nun auch nicht so wichtig," schließlich wusste er nun das, was er wollte und er würde auf diese Iunia zugehen. Auch wenn er einen Sklaven vorschicken würde.
    "Erzähle mir mehr von dir. Du bist Grieche, nehme ich an? Was verschlägt dich denn hierher?"

  • Zitat

    Original von Alaina


    Sie war stur und das machte sie doch stets interessanter. Doch je ähnlicher jemand Furianus war, desto desaströser würde es wohl weiter gehen und das wusste nicht nur er. Das gesamte Umfeld würde das zu spüren bekommen - in erster Linie die Sklaven.
    Und dieser Wortschwall, der zusammenhangslose Begriffe wie "verändern" und "Wahrheit" enthielt, konnte seiner Meinung nach auch nur eine Frau in den Raum werfen. Was hatte das denn damit zu tun?
    Doch bevor er sich weiter in die unverständliche Materie hinein denken konnte, musste er handeln.
    Die Arme vor der Brust verschränkt, immer noch mit ausdrucksloser Mimik bewoffnet, maß er sie von oben bis unten.


    "Dafür hast du eine Stunde."


    Das waren wohl die ersten Worte - dachte wohl sie. Als er schon die erste Treppenstufe nehmen wollte, drehte er sich ein letztes Mal um.


    "Ahja, ich wünsche mir nichts Einfaches. Es soll etwas aus Britannia sein. Und wenn du glaubst mich mit irgend einem dahergedachten Essen hintergehen zu können, dann wirst du dich täuschen, mein Täubchen. Ich wuchs in Britannia auf und ich werde dafür sorgen, dass du schneller aus diesem Haushalt geworfen wirst als ein daher gelaufener Bettler vor der Tür." Wobei sie damals ja nichts anderes war, als ein Bettler. Nur bettelte sie nicht um Essen oder Geld, sondern eine Tätigkeit.
    Damit hatte er das letzte Wort und ging. Ein Gefühl der Zufriedenheit stellte sich bei ihm ein und er lächelte ganz leicht. Ja, er hatte triumphiert.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Und solange ich nichts Gegenteiliges von dir höre, darf ich mich als ästhetisch bevorteilt betrachten? So so.", sagte er mit einem schmalen Lächeln und rollte dabei kurz die Augen. Dass man Dinge heutzutage, besonders als Politiker, umschreiben musste, hatte er gelernt. Doch das hieß nicht, dass er dies annahm oder gar Freude daran fand. Politisch korrekt musste man sein und wer sprach schon heutzutage mit Vorliebe von einer "ästhetisch benachteiligten" Frau, wenn man sie doch einfach "hässlich" nennen konnte. Es war das Gleiche und doch unterteilten diese zwei Weisen der Sprache die Menschen in Freunde und Bekannte.


    Furianus atmete, wie geheißen, kräftig drei Male ein und aus. Was das nun bewerkstelligen konnte, wusste er nicht, aber er war hier auch nicht der Arzt. Das Ohr auf der Brust war da doch mehr als nur ungewohnt, es war doch sehr unplatziert. Furianus, der sich vor physischem Kontakt doch oft scheute, zuckte dabei leicht zusammen und konnte sein Unwohlbefinden nicht verbergen. Er zappelte leicht und klopfte mit den Fingern leicht gegen die Kline.


    "Du musst verstehen, dass ich auf dein Urteil nicht viel Wert lege. Ich bilde mir doch lieber selbst mein eigenes. Aber das ist nun auch nicht so wichtig," schließlich wusste er nun das, was er wollte und er würde auf diese Iunia zugehen. Auch wenn er einen Sklaven vorschicken würde.
    "Erzähle mir mehr von dir. Du bist Grieche, nehme ich an? Was verschlägt dich denn hierher?"


    Ànthimos lauschte den Geräuschen seiner Lunge. Sie klang irgendwie ratternd und dumpf. Eindeutige Anzeichen eines Schleimüberschusses an der Lunge. Sie schien zwar schwer zu sein, aber nicht sonderlich akut. Allerdings war es jederzeit möglich, dass sich sein Zustand wieder verschlimmern könnte, gerade jetzt zur Regenzeit.


    "Es reicht mir, wenn du auf meine Fähigkeites als Iatros vertraust. Und als der sage ich dir, dass du wirklich unter einer Schleim- Dyskrasie in der Lunge leidest. So wie es sich anhört und wie ich deinen Schilderungen entnehme ist sie nicht akut, aber breitet sich schleichend aus. Du schwebst nicht in direkter Gefahr, aber wir müssen etwas machen, sonst wird sie noch schlimmer werden. Als diätische Maßnahmen muss ich dir von salzigem Essen abraten. Keine Oliven, kein Schafskäse, kein Räucherfleisch, denn das könnte zu einer Verschlimmerung deines Zustandes führen. Daneben solltest du deine Köchin auffordern viele bittere Lebensmittel zu verwenden. Du solltest jeden Tag etwas rohes Gemüse und obst essen. Besonders gut wirken auch ein germanisches Gewächs namens Rauke* und griechische Nüsse**. Ich weis, dass ist gerade für Genießer eine schlimme Diät, aber sie wird dir ganz bestimmt helfen. Außerdem werden wir eine Therapie mit heißen Bädern und Dampf beginnen, um den Schleim in der Lunge zu lösen. Hast du die Möglichkeit hier? Wenn nicht würde ich das gerne in den thermen des Gymnasions machen, da bin ich wegen meines Trainings sowieso eigentlich jeden Tag. Desweiteren werde ich dir eine passende Salbe zubereiten, die den heilungsverlauf unterstützen sollte."


    Dann fiel ihm noch die letzte Frage des Senators ein. Sie war schon ein bisschen merkwürdig.


    "Natürlich bin ich ein Grieche. Und Alexandria ist ja eine griechische Polis, seit sie damals von Alexander gegründet wurde. Aber ursprünglich stamme ich aus Memphis, allerdings gab es hier in Alexandria besser Möglichkeiten und eine höhere Lebensqualität für mich und meine Brüder. Über mich gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen: Ich bin Athlet, ich habe am Museion und bei ägyptischen Lehrern die Kunst der Medizin erlernt, einen Malerbetrieb aufgebaut der gut läuft, auch wenn ich selbst nur noch wenig zeichne und ich bin der Agoranomos der Polis. Außerdem werde ich bald Vater, denn meine Frau erwartet in den nächsten Wochen unser erstes Kind."


    Gegenüber einem rhömäischen Senator musste das allen irgendwie furchtbar trivial und unbedeutend klingen. Aber trotzdem war Anthi stolz auf seinen Werdegang.




    *Rucola
    **Walnuss


  • Ad
    Lucius Flavius Furianus
    Landvilla Flavia
    Alexandria
    Aegyptus


    Mein lieber Lucius,


    mit Bedauern und Verständnis habe ich deinen Brief gelesen. In der Tat finde ich es sehr beklagenswert, daß es uns bislang nicht vergönnt war, einander persönlich kennenzulernen. Doch so die Götter es wollen, wird der Tag kommen, dessen bin ich mir gewiß.
    Wie du dir wahrscheinlich vorstellen kannst, bin ich überglücklich, einen so begehrenswerten Verlobten an meiner Seite zu wissen, nach allen Schicksalsschlägen die ich in der Vergangenheit hinnehmen musste. Umso mehr sehe ich mit voller Hoffnung und Freude der gemeinsamen Zukunft entgegen.
    Selbstverständlich wird mein Verlobter gleichermaßen Verständnis für dein Fernbleiben aufbringen können. Die Gesundheit ist unser höchstes Gut und unsere Motivation sollte es sein, stets danach zu trachten. Wenn ich ehrlich bin, beneide ich dich ein wenig, denn auch mich zog und zieht es noch immer nach Ägypten. Ich kann mir sehr wohl vorstellen, wie sehr die Faszination der Wunder dieseseinzigartigen Landes auf dich wirken muss. Trotz allem hoffe ich, daß ebendiese Wunder auch letztlich zu deiner Gesundung beitragen werden.


    Mögen die Götter ihre schützende Hand über dich halten und dir stets wohlgesonnen bleiben.
    Deine Verwandte
    Flavia Celerina
    [Blockierte Grafik: http://img246.imageshack.us/img246/4438/siegelflavia2qk0.png]


  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus


    Furianus und Alaina waren sich verdammt ähnlich, auch wenn es sie beide wohl nicht zugeben würde. Einen Dickkopf hatten sie Beide und dieser Dickkopf würde entweder Beiden oder zumindest einem in Schwierigkeiten bringen und derzeit hatte der Semator eindeutig den längeren Hebel, es schien ihm eine hämische Freude zu bereiten, Alaina ihre Grenzen aufzuzeigen, doch anstatt,d ass sie nun den Rückzug antrat, fühlte sie sich nur Herausgefordert. So schnell würde sie nicht das Handtuch werfen, auch wenn ihre spitze Zunge sie wiedereinmal in Schwierigkeiten gebracht hatte.
    Kalt musterte er sie, maß sie mit einem überheblichen Blick, den sie zutiefst hasste, denn es gab ihr das Gefühl, dass sie wertlos war. Ihren Kiefer hatte sie zusammengepresst und mit starrem Blick erwiederte sie seine abweisende Haltung. Um sie Einzuschüchtern bedurfte es mehr, als einen wütenden Senator.
    Die Küchensklaven um sie herum hatten die Köpfe eingezogen, denn es war, als wären sie zwischen die Fronten eines Krieges gekommen, egal was sie machten, es würde nur Ärger geben.


    Eine Stunde, das war wirklich nicht viel Zeit, die er ließ, aber das würde sich schon arrangieren lassen. Sie nickte nur ruckartig, sie hatte ebenso wie er. die Arme vor der Brust verschränkt und wartete mit stoishcer Gelassenheit darauf, dass er seine Strafe erweiterte. Ein Mann wie er es war, wenn man dessen Stolz ankratze und ihn dann auch noch Herausforderte, ließen es sich nicht entgehen, ihre Machtstellung voll auszunutzen. Er war eindeutig berechnbar. man konnte es ihm ansehen, dass es ihm Spaß machte, sich Strafen für ihre Aufmüpfigkeit auszudenken.
    Als er dann auch noch ein Festmahl verlangte, zeigte sich in ihrer Mimik keinerlei Regung, diesen Triumph würde sie ihm nicht gönnen. Dennoch verkniff sie sich ein Wars das, oder kommt noch mehr?, das hätte wohl das Fass zum Überlaufen gebracht und eine unvorhersehbare Explosion herbeigeführt. Hin udn wieder wusste sie eben doch, wann sie den Mund halten musste.


    "Dein Wunsch ist mir Befehl!" sagte sie von daher mit reichlich Zynismus. Diese Spitze musste noch sein. So schnell würde sie sich nciht klein kriegen lassen. Das schlimmste was ihr passieren konnte, war das er sie aus dem Haus warf und damit konnte sie Leben. Auch wenn es für sie wieder hieß, sich nach einer neuen Stelle umzusehen. Aber hier in Ägypten war man Frauen etwas aufgeschlosener als in Rom.

  • Zitat

    Original von Ánthimos Bantotakis


    Furianus war äußerlich sehr wenig anzusehen, doch innerlich gab es einen Herzstich nach dem anderen. Nicht, weil er all jene Prozeduren nicht schon kannte, nein, sondern, weil er sich ein weiteres Mal ärztlicher Folter hingeben musste. Ob freiwillig oder nicht, damit waren die Ärzte immer Herren auch über ihre Herren - und Furianus stand nicht gerne unter irgend jemandem. Er war sein eigener Herr und diese Prozeduren waren daher einem tiefen Schnitt in sein freiheitliches Leben gleichzusetzen. So wie ein Käfig, nur aus Gold.


    "Ich muss sagen, deine weiteren Schritte verstimmen mich. Ich esse gerne exotisch und liebe Oliven, wie wohl jeder Römer, ungemein. Aber ich muss deinen Anweisungen wohl folge leisten, denn so ein gebrechlicher Zustand gebührt mir nicht.", befand er also trocken und mehr schlussfolgernd als Reaktion.


    "Die Möglichkeit heiße Bäder aufzusetzen ist hier gegeben, aber ich möchte dir keine Umstände machen und schlage vor, wir machen das im Gymnasion.", was natürlich glatt gelogen war. Aber er konnte schließlich nicht zugeben, dass er das griechische Leben bewunderte, deren Architektur und zudem hier fest saß wie ein Vogel im Käfig. Er wollte wieder unter Leute kommen, wenigstens etwas von Alexandria sehen, wenn er schon eine Ausnahmegenehmigung hatte. Wer wusste schon, ob er es noch einmal sehen konnte.


    "Naja, die Auffassung einer griechischen Polis war vielleicht damals gut begründet, doch ist Aegyptus seit dem göttlichen Augustus ja römische Provinz. Auch wenn ihr hier alles andere als römisch lebt.
    Es ist aber beachtlich, was du erreicht hast. Agronomos ist, so nehme ich an, unserem Aedil gleichzusetzen? Nur, dass ihr keine Spiele veranstaltet. Aber Aedil war ich auch, curulischer natürlich. Aber mich überrascht doch, dass du neben deinem öffentlichen Amt noch die Zeit findest, um als Iatros arbeiten zu können. Damals hatte ich in Rom beinahe Tage, an denen ich fast nie geschlafen habe und auch mal das ein oder andere Essen ausfallen ließ."

    Wobei sich nur zwei Antworten ergaben. Entweder waren die Alexandriner ehrlichere Kaufleute oder Alexandria war ein kleinerer Markt. Wobei er sich beides nicht vorstellen konnte. Vielleicht hat er nur nicht optimal gearbeitet. Das konnte auch gut sein, wenn man alles selbst machen wollte, anstatt zu deligieren.
    "Sind eure Sitzungen, also die eurer höchsten Beamten, denn auch öffentlich wie unser Senat? Ich würde dem gerne lauschen. Ich war zwar in Athen, aber so richtige Politik kam da nie auf, da dort die römische Hand doch massiv zu spüren war und letztendlich alles aus Rom abgesegnet werden musste. Bei euch, das kann ich mir sehr gut vorstellen, ist es vermutlich etwas freier gestaltet. Zudem diese Vielfalt an Kulturen eine Vielfalt an politischen Meinungen ergeben müsste."

  • Er konnte den Senator nur zu gut verstehen. Gerade wenn man etwas nicht durfte, wollte man es besonders. Ihm ging es momentan so mit seiner Frau, denn in ihrem Momentanen Zustand hatte ihnen die Hebamme das Beisammenliegen untersagt. Aber dann musste man sich halt etwas anderes suchen. Anthi trainierte seitdem wie ein Besessener und badete oft kalt in den Thermen im Gymnasion.


    "Ich verstehe dich sehr gut, mir würde das auch nicht gefallen. Aber das sind alles sehr salzige Lebensmittel und diese fördern leider die Schleimproduktion. Wir wollen deinem Körper aber eben jenen nehmen und daher solltest du diese meiden. das heißt nicht, dass du gar keine Oliven essen darfst, aber da wirst du maßhalten müssen und dafür dann wieder etwas bitteres essen, damit war das gleich wieder neutralisiert haben. Wenn wir das Problem behoben haben, wirst du wieder ganz normal essen können, keine Angst. Und du wirst seehen, dass wir im Gymnasion hervorragende Möglichkeiten haben. Ich selbst führe dort mit einigen Patienten eine Hydrotherapie durch, allerdings gegen Gelenk- und Gliederschmerzen. Ich werde dich auch bei den heißen Bädern begleiten. Gemeinsames Schwitzen ist nur halb so schlimm."


    Wenn das pure Schwitzen nicht reichen würde, müsste er ihm noch ein Brechmittel verabreichen, aber zuerst würden sie es erst einmal ohne versuchen. Vielleicht schwitzte er ja genug, dass Anthi ihm das ersparen konnte. Erst einmal würden sie es sanft versuchen, und erst wenn das nicht half, konnten sie etwas unangenehmeres versuchen.


    "Ich kenne mich mit den rhomäischen Ämtern nicht so gut aus, aber ich denke schon, dass man die beiden Ämter vergleichen kann. Aber bei uns sind das reine Ehrenämter, die man zum Wohle der polis ausfüllt. Ich bekomme nur eine geringe Aufwandsentschädigung, von der ich meine Angestellten noch bezahlen muss. Es ist nicht so viel Arbeit, meine Vorgänger und darunter besonders Mithridates Castor, haben mir ein bestelltes Feld hinterlassen, so dass ich mich nicht beklagen kann und noch genug Zeit habe um als Iatros zu arbeiten und Sport zu treiben. Da nehmen mir meine Mitarbeiter schon viel ab, auch wenn ich viele vor Ort Prüfungen selbst mache. Dafür mag ich den Markt einfach zu gerne. Nur für die Malerei habe ich nicht mehr viel Zeit, aber meine Sklaven sind außerordentlich gut und so ist das auch kein Beinbruch."


    Da kam ihm der Gedanke, dass er das Kinderzimmer noch würde streichen müssen. Aber das hatte noch Zeit, denn ihr Baby würde die ersten Wochen sowieso bei ihnen schlafen.


    "Die Ekklesia ist öffentlich, aber die Sitzungen der Prytanen aber nicht. Dort haben nur die Beamten und ihre Mitarbeiter zutritt. Diese Treffen finden im Heiligtum der Tyche statt und sind daher nicht jedem zugängig. Aber du hast recht, wir sind sehr stolz auf unsere Unabhängigkeit, aber gleichzeitig sind wir den Legionen des göttlichen Basileus auch für ihren Schutz sehr dankbar. Aber auch mit der Vielfalt hast du recht. Unsere Archiprytane ist mit Iunia Urgulania eine Landsfrau von dir und unser Kosmetes Cleonymus ist ein Ägypter. Es ist zwar nicht immer einfach da alle unter einen Hut zu bekommen, aber dafür ist die Zusammenarbeit außerordentlich fruchtbar und lehrreich."

  • Furianus konnte nichts anderes, als sich über die Worte seines Arztes in Ausbrüche des Selbstmitleids zu retten. Diäten hasste er, doch was ihm noch mehr zuwider war, war das Schwitzen. Die eigene Körperflüssigkeit, welche Toga wie auch Tunika am Körper verklebte, stank und ihn zudem an von Arbeit geplagte Sklaven erinnerte - ein einziges Zeichen der Primitiven. Der Zivilisierte schwitzte nicht, er parfümierte sich ein.
    Angewidert verzog er das Gesicht, um es sogleich wieder in die ebenmäßigen Züge gleiten zu lassen.


    "Ich bin dir wohl ausgeliefert und muss mich deiner Fachkompetenz beugen. Aber sei dir gewisse, weder das eine, noch das andere, mache ich mit Vergnügen. Und das wirst du auch zu hören bekommen.", dass Furianus kein angenehmer Schwitzpartner würde sein können, durfte der Grieche auch jetzt schon wissen.


    Die weiteren Ausführungen brachten dem Arzt ein lächelndes Schmunzeln von Furianus ein.


    "Wohl wahr, du scheinst dich mit unseren Ämtern genau so gut auszukennen, wie ich mit den eurigen. Unser Cursus Honorum besteht ebenfalls aus reinen Ehrenämtern. Wir müssen sogar draufzahlen, wenn wir Spiele veranstalten oder des Amtes wegen reisen müssen. Rom ist eben nicht Alexandria und das Reich nicht Aegyptus. Es sind doch andere Dimensionen. Angestellte muss ich auch bezahlen, also fast das Gleiche."


    Ahja, er hatte also noch genug Zeit, um Anderweitiges zu machen. Welch Luxuriosität, dachte sich Furianus, der stets nach seinem Vorgänger alles umkrempeln musste. Nicht, weil die Männer davor falsch oder nicht gearbeitet hätten, nein, Furianus hatte die Angewohnheit alles Alte zu verwerfen und es sich selbst so einzurichten, wie er es wollte. Schließlich wollte er auf keinen Fall in die Fußstapfen eines Anderen treten.


    "Ich hatte nie Zeit neben meinem Amt etwas zu machen. Selbst als Statthalter von Hispania hatte man nicht allzu viel Freizeit, da man immer eine Liste von Gästen hatte, die man durch Einladungen zu allen möglichen Essen einzuladen und zu unterhalten hatte. Steige bloß nicht zu hoch auf, Iatros, sonst musst du dich damit herum plagen für jeden Gast einen richtigen Platz auszuwählen, so dass der Eine nicht beleidigt und der andere nicht zu sehr empor gehoben wird - und das bis zu fünf Male täglich."


    Die Etikette war beschwerlich, aber erforderlich, wie Furianus schon immer meinte. Zum Glück gab es hier nicht so viele Feierlichkeiten und Anlässe.


    "Ah, so ist das! Dann muss ich mir eure Ekklesia unbedingt mal ansehen. Oder besser, ich lade einfach alle Politiker Alexandriens zu einer cena ein, da dürfte man wohl reinere Politik erwarten.", was in Rom nicht anders war. Vor der Öffentlichkeit rollte die Zunge nie so gut, wie sie in einem illustren Kreis zu tun pflegte.


    "Eine Frau? Eine Römerin?", warf er erstaunt ein.
    "Ungewöhnlich, dass der Kaiser dies befürwortet. Ich an seiner Stelle würde mich hüten eine Iunierin in einer der wichtigsten Provinzen in politischen Ämtern zu begrüßen. Und das als Frau. Ich bin nur froh, dass dieser Unsinn bei uns im Senat ein Ende hat. Frauen gehören in das Haus, an den Herd, als Mutter und nicht in die Politik. Eine klare Rollenverteilung spricht für sich, meinst du nicht auch?"


    Aegyptus war für seine Offenheit bekannt, aber, dass Frauen die wichtigsten Ämter erreichen konnten, noch heute, war ihm nicht geläufig. Und mit seiner konservativen Colleur war dies sowieso nicht zu vereinbaren.

  • An quengelige Patienen war Anthi gewöhnt, allerdings wusste er nicht ob sowas einem Senator Roms angemessen war. Aber das war nunmal dessen Angelegenheit und somit hatte der Iatros damit auch kein Problem.


    "Du hast Recht, ich kenne mich wirklich nicht besonders gut über die Ämter in Rom aus. Aber warum auch? Ich kenne die Ämter hier von uns Griechen und euch Rhomäern und das reicht mir auch. Aber ich bin froh, dass ich nicht so Bittstellern belagert werde wie du in Hispania. Ich stehe gerne im Dient der Polis, aber auch das hat Grenzen. Und auf der anderen Seite versuchen wir Prytanen den ehrenwerten Eparchos so wenig wie möglich zu belästigen. Außerdem wären so viele Essen sicher nicht gut für meine Figur und damit sicher schlecht für meinen Sport."


    Sein Sport stand meistens an erster Stelle. Dann kam seine Familie und dann seine Berufung als Iatros und Agoranomos.


    "Das ist sicher eine gute Idee. Meine Mitprytanen würden sich sicher über eine Einladung zur cena freuen. Allerdings weis ich nicht, ob dann wirklich viel von Politik gesprochen wird. Aber unterhaltsam dürfte es auf jeden Fall werden."


    In seiner Sicht über Frauen konnte er dem Senator aber nicht ganz zustimmen. Er selbst mocht starke Frauen, denn starke Frauen schmückten starke Männer und brachten ihnen größere Ehre als ein Heimchen am Herd. Außerdem war er eben ein Wettkämpfer und eine Frau die sich ihm einfach so ergab wurde schnell langweilig. Seine Frau Penelope war eine starke Frau und langsam trat das auch immer mehr zu Tage. Sie war längst nicht mehr das verschüchterte Ding das er im Paneion verführt hatte. Obwohl sie die Frau des zweitgeborenen Sohnes war, war sie doch die Herren ihres Hauses und das auch noch auf dem Gipfel ihrer Schwangerschaft.


    "Iunia Urgulania habe ich bisher als ausgezeichnete Prytane erlebt. Sie hat lange dafür gesorgt, dass die Getreidelieferungen nach Rom pünktlich kamen und auch als Exegete hat sie ihr Amt bisher tadellos und mit großem Verstand ausgeführt. Ich bin sicher du wirst sie mögen, wenn du kennenlernst, denn ihre Tugendhaftigkeit ist für jeden zu sehen und zu spüren. Aber wegen der Rollenverteilung: Sicher hat sich die Frau um das Haus zu kümmern, allerdings befürworte ich bei meiner Frau durchaus Stärke und Selbstbewusstsein. Schließlich ist sie meine Frau und alles was sie tut gereicht somit auch mir zur Ehre. So unterrichtet Penelope als Philologe am Museion die Kunst der Musik und ist die wohl beste Kitharistin Alexandrias, auch wenn sie das nie zugeben würde. Es ist die Bescheidenheit, die Grazie und Tugendhaftigkeit die sie von uns Männern unterscheidet. Solange sie diese wahren, und nicht zu einem Mannweib werden, können Frauen von mir aus gerne jedes Amt begleiten, solange sie ihre eigentlichen Aufgaben nicht vernachlässigen, natürlich."


    Ànthimos wusste, dass er da eine sehr liberale Einstellung hatte, die sicher nur wenige Männer teilten. Doch wie immer hielt er nicht mit seiner Meinung hinter den Berg, wenn er gefragt wurde und er hatte das Selbstbewusstsein das Tun seiner Frau zu bewundern ohne sich dabei klein und nutzlos vorzukommen. Schließlich hatte sie vor ihm viel Geld verdient, als er noch ein kleiner Grammateus gewesen war. Nun war das nicht mehr so, und er hatte keinen grund auf einmal Penelopes Wirken zu beschränken oder sich deswegen gram zu sein. Im Gegenteil: Wenn er an die letzte Ekklesia dachte und daran wie seine Frau damals Marcus Achilleos in Grund und Boden geredet hatte, war er kurz davor vor Stolz zu platzen.

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