Der Vorraum mit den Schreibern

  • Augenscheinlich waren sie wieder in die Gefilde des Wahnsinn eingetreten, als sie nach einigem Fragen (selbstredend durch Patrokolos) letztlich in die Schreibstube gelangten, wo nach dem Dafürhalten des jungen Flavius eine Hektik herrschte, welche durchaus mit jener vor den Toren des Musentempels imstwnde war zu konkurrieren. Bedächtig, einem Grammateus mit einem Stapel Papyri soeben noch dank einer beherzten Interzession seines Dieners ausweichend, schritt er zu jenem Pult, das dem Anschein nach keinem schnöden Kopisten gehörte, und räusperte sich.


    Den Schemen vor seinem Antlitz bei einer ob ihrer Filigranität indefiniblen, seinem Dafürhalten nach als Pflege seines Schreibutensils zu identifizierenden Tätigkeit beobachtend wartete er geduldig einen Augenblick, um schließlich mit einem zarten
    "Verzeihung!"
    nochmalig sich um die Appetenz jenes Beamten zu bemühen. Als schließlich neuerlich keine Reaktion erfolgte, ergriff endlich Patrokolos beherzt das Wort, diesmal überaus vernehmlich und mit drängendem Timbre:
    "Verzeihung, mein Herr wünscht sich als Akroates zu immatrikulieren!"
    Ein wenig genant verharrte jener Herr indessen mit gesenktem Haupte, spintisierend, ob jener Trubel tatsächlich ein adäquater Bildungsraum für ihn, der bisher die Stunden eines Privatlehrers, später die familiäre Runde eines mäßig populären Redelehrers genossen hatte.

  • Ein wenig indigniert blickte der Schreiberling von seinem Federkiel auf und sah erst den vor ihm stehenden Mann und danach den Jungen aus sichtbar geschminkten Augen an. In stark attisch geprägtem Koine fragte er mit unbeeindrucktem Tonfall: “Und ist dein Herr der gebildeten Sprache mächtig und überdies als Bürger dieser Stadt eingetragen?“ Die Kleidung des jungen Mannes schien zumindest nicht darauf hinzudeuten, dass dieser der hiesigen, griechischen Einwohnerschaft entsprang.

  • Manius Minor hatte sich durchaus in ein hellenisches Ornat geworfen, welches er zum Einen als Gestus seiner Akkulturation betrachtete, zum Anderen indessen ob der horrenden Temperaturen in Kombination mit seiner Adipositas dem dicken Stoffen des römischen Staatskleides vorzog. Selbstredend hatte er sich hierfür jedoch ein Exemplar gewählt, welches in Rom á la mode war und somit einen rhomäischen Einschlag dem wohlexerzierten Betrachter nicht verbergen konnte.
    "Selbstredend."
    , replizierte der junge Flavius ein wenig enerviert, während Patrokolos sich doch genötigt fühlte, die Zusagen seines Herrn ein wenig zu konfinieren:
    "Nun, das alexandrinische Bürgerrecht besitzt er nicht. Er ist jedoch römischer Bürger und der Sohn des Senators Manius Flavius Gracchus, Praetorius und Pontifex pro Magistro."
    Während der Jüngling nunmehr die zweifelsohne sich evolvierende Ehrfurcht ob der Präsenz eines Senatorensohnes erwartete, nahm er beim Aufblicken Notiz von den absonderlich tiefen Augenhöhlen, welche er sogleich als Resultat jener unerquicklichen Arbeit mit den Akten zuschieb.

  • Der Schreiberling nuschelte etwas vor sich hin, aus dem nur das Wort “Rhomäer“ einigermaßen herauszuhören war, ehe er sich wieder fast gelangweilt klingend an die beiden Männer vor ihm wandte. “In diesem Fall muss ich euch zunächst zum Gymnasion der Stadt verweisen. In seiner unendlichen Weisheit hat der Basileos verfügt, dass allen rhomäischen Bürgern der Ehre halber die Proxenie zu verleihen sei.“ Besonders geehrt klang der Satz allerdings nicht. “Ich kann den Sohn des Flavios Grakchos in die Liste der Akroatoi eintragen, sofern er mir seinen Namen nennt. Gültigkeit erhält dieser Eintrag allerdings nur, wenn er auch im Gymnasion in der entsprechenden Bürgerliste geführt wird. Auch erst hernach kann ihm eine Räumlichkeit auf dem Gelände zugewiesen werden, so er hier zu wohnen und zu speisen gedenkt.“ Immerhin hatten die Schüler das Recht dazu, wenngleich die meisten den Luxus des eigenen Heimes mit Bediensteten und Sklaven der kargen Einfachheit eines Zimmers, das mit anderen Schülern geteilt werden musste, vorzogen.

  • Die abfällige Nennung seines Volkes entging dem jungen Flavius, welcher die missliche Leistung seiner Augen durch intensiven Gebrauch seiner Ohren zu kompensieren hatte, nicht, weshalb er, similär zum Usus seines Vaters, die rechte Augenbraue in höchst patrizischer Manier anhob.
    "Manius Flavius Manii Filius Gracchus Minor."
    , replizierte der Jüngling endlich, nunmehr augenscheinlich enerviert. Warum nur mochte man ihm dies nicht zu einem früheren Zeitpunkt mitgeteilt haben?
    Patrokolos indessen war es, welcher ehern die Courteoisie zu wahren imstande war und überaus artig ergänzte:
    "Eine Kammer benötigt er nicht. Gibt es weitere Formalitäten zu klären? "

  • Zum Glück hatte der Schreiber ein gutes Gedächtnis, so dass er trotz der Länge des rhomäischen Namens nicht nachfragen musste, sondern beflissentlich in griechischen Lettern seine Entsprechung zunächst auf eine Wachstafel schrieb, um sie sodann an einen anderen schreiber kommentarlos weiterzureichen. Wer die Bewegung der Tafel verfolgen mochte, würde feststellen, dass sie ebenso wortlos, nur hier und da von einem kurzen Blick auf den Inhalt werfend, weitergereicht wurde, bis sie schließlich bei einem offensichtlichen Sklaven landete, der sofort in einigen Papyri zu kramen begann, schließlich den gewünschten herauszog und beides – Tafel und Papyrus – beinahe ehrfürchtig an einen sehr alten Griechen überreichte, der schließlich etwas tatsächlich einzutragen schien.


    “Selbstverständlich verpflichtet sich der junge Manios Flavios Manii Filios Grakchos Minor, die Regeln des Museions zu befolgen. Insbesondere schließt dies einen tadellosen, dem Apoll und den Musen gefälligen Lebensstil ein. Unter den Akroatoi gibt es keine besseren und schlechteren, jeder ist als Bruder zu behandeln, gleich welcher Schicht er entstammen möge. Dies gilt auch für die – sehr wenigen – Judäer, die mit Zustimmung des Epistates trotz ihres Glaubens hier ebenfalls lernen dürfen.
    Es ist strengstens verboten, Schriftstücke der Bibliothek aus dieser zu entfernen, und sei es zu den Unterrichtsstätten vereinzelter Lehrer oder in den Park, um in der Sonne zu sitzen. Auch werden die Bücher nicht einfach herausgenommen, sondern es wird einem der dort befindlichen Sklaven der Wunsch mitgeteilt, welches Schriftstück man zu lesen wünscht, und am Ende wird dieses Schriftstück dem Sklaven zum verräumen auch wieder zurückgegeben.
    Selbige Regel entfällt selbstverständlich, sollte die Bibliothek erneut brennen oder ein Erdbeben erfolgen oder vergleichbare Umstände. In jenem Fall wird es als selbstverständlich betrachtet, dass sich alle Akroatoi an der Rettung der Bücher beteiligen.
    Jeder Schüler kann jedem Lehrer prinzipiell zuhören, allerdings haben die Lehrer ebenfalls die Befugnis, Schüler abzuweisen oder fortzuschicken. Den Anweisungen der Lehrer ist Folge zu leisten. Gelehrt werden darf prinzipiell alles, auch kritische Themen wie die Frage nach der Existenz der Götter oder die Notwendigkeit einer Regierung. Allerdings behält sich der Epistates noch das Recht vor, sowohl Akroatoi als auch Lehrende vom Museion auszuschließen, sofern dies nötig erscheint.“
    Allerdings war dies erst einmal nötig geworden, als Hegesias Peisithanatos von Kyrene seine Schüler reihenweise zum Selbstmord aufgefordert hatte. Dies war auch bei aller sonstiger Freiheit nicht mehr zu vertreten gewesen.
    “Und aus aktuellem Anlass weise ich noch einmal darauf hin, dass das Feiern mit Alkoholika und Hetären auf dem Museionsgelände strikt untersagt ist. Insgesamt ist Damenbesuch auf dem Museionsgelände unerwünscht. Außer natürlich ein solcher von sittsamen weiblichen Akroatoi. Sich zu entblößen und auf dem Rasen Orgien zu feiern fällt ganz aus.“ Nach der letzten Feier der Akroatoi der Medizin hatten sie Tage gebraucht, um den Rasen draußen wieder in einen passablen Zustand zu versetzen. Wer hätte aber auch gedacht, dass angehende Ärzte sich selbst in solche Rauschzustände versetzen würden?

  • Die Imagination, jedwedes Individuum ohne Ansehung des Standes, des Ordo oder der ökonomischen Potenz zu ästimieren, erschien dem jungen Flavius überaus abstrus, da doch seit jeher ihm war gelehrt worden, dass jeder Mensch mit spezifischen Eigenschaften geboren war, welche sein Potential, insonderheit aber seinen Platz in jenem überaus komplexen Mechanismus der Gesellschaft definierten, welchen einzunehmen sein Schicksal war und aus welchem seine spezifischen Obliegenheiten, seine Eignung diesen und auch sein Anspruch auf Respekt, Ehre wie Annehmlichkeiten des Lebens zu derivieren war. Indessen war auch die Fassade von Egalität und Fraternität ihm wohlbekannt, die auch in der Gemeinde freier Cives von den Klassikern war gepredigt worden, ohne den Alltag in allzu starkem Maße zu disturbieren, sofern man diverse Ständekämpfe außer Acht ließ.
    Im Übrigen erwartete er keinerlei drohende Divergenzen hinsichtlich der übrigen Regularien, da die Ausleihe von Literatur eher seinem Sklaven würde überlassen bleiben, da ihm die Kontrolle jener filigranen Buchetiketten, mit welchen Papyrusrollen beschriftet zu werden pflegten, gänzlich impossibel war, er ebenso einen Brand jener imposanten Bildungsstätte mitnichten erwartete und endlich er dem Trunke wie orgiastischen Abenteuern ohnehin abhold war, nachdem er Wein stets mit reichlich Wasser zu genießen pflegte und seine erste genitale Vereinigung es nicht hatte vermocht, ihn für jene Tätigkeit zu passionieren, obschon bisweilen das Präsent seiner Tante anlässlich seines sechzehnten Geburtstages nach erstlichen Irritationen ihre Dienste ihm hatte angedeihen lassen, ohne dass der knabenhafte Jüngling jedoch intensiven Anteil an jenen Aktivitäten hatte genommen.
    "Dies sollte sich als inkomplikabel erweisen."
    , vermerkte er somit ein wenig gepresst und wandte sich sogleich an Patrokolos.
    "Lass uns gehen."
    Der Sklave schenkte ihm ein encouragierendes Lächeln, welches zu identifizieren Manius Minor selbstredend außerstande war, wandte sich dann jedoch nochmalig in verbindlichem Tonfall an den Schreiber:
    "Bekommen wir noch eine Urkunde oder schriftliche Bestätigung? Oder benötigt das Museion zuerst den Nachweis der Proxenie?"

  • “Wenn ein solches Schriftstück erwünscht ist, können wir selbiges anfertigen und zustellen – sofern eine örtliche Adresse ebenfalls hinterlegt wird – oder aber zur Abholung hier aufbewahren. Allerdings beides erst nach der Bestätigung durch das Gymnasion. Da wir aber ohnehin regelmäßig Kontakt zu dieser Institution pflegen, könnte dies bei zeitnaher Eintragung der Proxenie binnen Wochenfrist geschehen.“
    Wenn der Schreiber etwas von der Ablehnung des jungen Flaviers bemerkte, ließ er sich zumindest nichts davon anmerken. Er blieb auf dem selben Niveau von Hochnäsigkeit, wie schon zuvor.

  • "Wie famos."
    , kommentierte Manius Minor jene überaus erfreulicher Offerte in höchster Aridität. Indessen finalisierte der als Bediensteter mit ennuyante administrativen Prozeduren weitaus firmere und somit unbeirrt in Cordialität verharrende Patrokolos jene Obliegenheiten knapp:
    "Mein Herr lebt bei Quintos Sulpicios Cornutos unweit des Paneion. Vielen Dank. Chaire."
    Der junge Flavius enthielt sich einer Salutation und ließ endlich jenes Officium hinter sich, seinen Sklaven im Tross, um nunmehr die nächste Formalität hinsichtlich der Konfirmation seiner Proxenie in die Wege zu leiten. Erfreulicherweise war zumindest das Gymnasion lediglich einen Steinwurf weit entfernt (welchen der Jüngling derzeitig in der Tat in eine beider Institute erwog).

  • [FONT=papyrus, georgia, times]Der Weg vom Gymnasion zum Museion war glücklicherweise nicht allzu lang, sodass er hier nicht noch einmal so viel Zeit vertrödelte, wie auf dem Weg von seiner temporären Herberge in Iuliopolis zur Stege des Gymnasiarchos. Nach einer kurzen Betrachtung von außen trat er mit einem angemessenen Maß Ehrfurcht und Hochachtung in das Gebäude ein.


    Ein erhebendes Gefühl begann seine zunehmend in die Jahre gekommenen Adern zu durchströmen, während er ihn beinahe spüren konnte, den rhythmisch pulsierenden Herzschlag des geballten Wissens dieser Welt. Es hatte beinahe etwas Magisches an sich, bis sich eine größere Studentengruppe an ihm vorbei drängte und ihn im Vorübergehen anrempelte.
    "Entschuldigung."
    , hörte er sich reflexartig sagen. Aber es war offensichtlich, dass ihn die Menschen dieser Gruppe nicht einmal wahrgenommen hatten. Auf diese Weise aus seinem ehrfürchtigen Hochgefühl gerissen und auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, seufzte er einmal. Anschließend sah er sich um. In der einen Richtung sah er die Studentengruppe verschwinden. Anschließend fing sein Blick eine Ankündigung des Herophilos von Samothrake ein. Er würde wohl mal sehen, ob er in dieser Medizin-Vorlesung noch würde einen Platz bekommen können. Danach,
    "Entschuldigung."
    , musste er einem gut mit Schriftstücken beladenen Gelehrten ausweichen. Aber auch der Gelehrte nahm scheinbar keine größere Notiz von ihm, sondern murmelte nur unverständlich irgendetwas vor sich hin.


    Es dauerte am Ende also doch wieder seine Zeit, bis er den vermeintlich richtigen Raum gefunden hatte. Es war ein sichtlich geordnetes Chaos, welches ihm hier entgegen schlug. Aber er ließ sich nicht entmutigen. Stattdessen trat er an eines der besetzten Schreibpulte heran.
    "Verzeihung?"
    , versuchte er sich bei dem Schreiber einen Augenblick Aufmerksamkeit zu verschaffen.
    "Khaire. Ich möchte mich als Akroates am großen Museion immatrikulieren. Dazu wurde mir im hiesigen Gymnasion empfohlen, mich an einen Schreiber Philoktetes hier zu wenden."
    , stellte er nur kurz und knapp dar, um den Angesprochenen nicht unnötig lange von seiner Arbeit abzuhalten.
    "Weißt du, wo ich den finden kann?"
    , erkundigte er sich letztlich mit um Hilfe bittender Miene.
    [/FONT]

  • Der angesprochene Schreiberling – ein Ägypter mit kahlrasiertem Kopf und dunkel geschminkten Augen – blickte herablassend blinzelnd auf sein Gegenüber herab und sagte erst einmal – gar nichts. Ein aufmerksamer Beobachter konnte wohl ein Flackern in den dunklen Augen wahrnehmen, als müsse er sich zwischen Ärger und Gleichgültigkeit entscheiden. Doch schließlich siegte die Gleichgültigkeit, und er widmete sich wieder dem vor ihm ausgebreiteten Papyrus, dessen Beschriftung er geradezu zärtlich mit Fingern verfolgte, um sie zu studieren.
    “Der junge Grieche in diesem scheußlich-grünen Chiton schräg hinter mir, der nur unzuverlässig über seinen dicken Bauch hinwegtäuschen soll, ist der Gesuchte. Chaire.“ Und schon war er wieder Teil des geordneten, studierenden Chaos.


    Philoktetes hingegen unterhielt sich gerade mit einem seiner Kollegen – oder er versuchte es über das Kratzen von Federn, dem Rascheln von Papyrus, dem Getrappel vieler Füße und dem Gesumme der ein oder anderen Fliege und die vielen anderen Gespräche hinweg. So dauerte es auch einen Moment, bis er realisiert hatte, dass irgendjemand seinen Namen gesagt hatte, und schaute sich etwas verwirrt um, um die Quelle ausfindig zu machen. “Wie, was? Wer hat nach mir verlangt?“

  • [FONT=papyrus, georgia, times]An die Männer dieser Provinz und ihren übertriebenen Einsatz von Kosmetika musste er sich erst noch gewöhnen. Denn aus seiner alten Heimat Sebaste war ihm diese Art der Körperkultur weder von anderen Griechen noch den Rhomäern bisher bekannt. Dennoch versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen.
    "Hab ergebensten Dank."
    , erklärte er anschließend dem leicht gereizt wirkenden Schreiber in höflichem Tonfall.


    Dann wandte er sich dem jungen Philoktetes zu und trat an ihn heran.
    "Khaire."
    , grüßte er auch diesen Mann freundlich.
    "Ich komme gerade direkt aus dem hiesigen Gymnasion, wo ich das alexandrinische Bürgerrecht beantragte, um mich mit demselben als Akroates dem Studium des gesammelten Wissens des Museions widmen zu können. Der Schreiber, den ich sprach, erklärte mir, dass eine Umschreibung meines Bürgerrechts der Polis Sebaste in Kappadokien wohl nur eine Formalie wäre. Schlussendlich verwies er mich an deine Person, da du... äh"
    Wie war das gewesen mit der Frau, dem Schwager und dem Vetter?
    "über drei Ecken mit ihm bekannt wärst. Daher stehe ich nun hier, um dich um meine Immatrikulation als Akroates des großen Museions zu bitten. Darüber hinaus wäre ich dankbar, wenn ich in Verbindung damit auch einen Wohnplatz auf dem Gelände des Museions erhalten könnte. Denn momentan bin ich vorübergehend noch in einer kleinen Herberge in Iuliopolis einquartiert, nachdem ich gestern erst nach langer Reise die Stadt erreichte."
    , teilte er seine beiden Anliegen mit.
    "Wäre das möglich?"
    Er lächelte freundlich, bevor er etwas überrascht feststellte:
    "Ich habe ganz vergessen, mich vorzustellen. Mein Name ist Severin - Severin aus Sebaste."
    [/FONT]

  • “Oh, ja! Natürlich! Der Mann der Schwägerin meines Onkels war das bestimmt. So ein kleiner, dürrer? Ganz bestimmt. Oder war es ihr Cousin...? Nun, ist ja auch egal, der gute Mann hat natürlich recht. Und so von Grieche zu Grieche tut man sich natürlich gerne mal einen Gefallen.“
    Ein abfälliges Schnauben war von dem Pult am Eingang zu hören, das aber sofort in der Geräuschkulisse des Raumes unterging.
    “Nun gut, ich bin mir sicher, dass unser Epistates, der ebenfalls Grieche ist“, betonte Philoktetes auffallend und immer wieder mit Seitenblick auf einen bestimmten, glattrasierten Ägypter im Raum, “nichts dagegen haben wird, wenn wir dich erst einmal formlos einschreiben und dich solange hier einquartieren. Sobald wir dann die Rückmeldung vom Gymnasium wegen deiner Bürgerschaft haben, machen wir den ganzen Teil mit den Urkunden und so weiter. Komm bitte kurz mit“
    Durch das Gedränge der Tische schob sich Philoktetes mit seiner überdurchschnittlichen Körperfülle doch sehr elegant, bis er schließlich an einem Schreibpult stehen blieb und kurz nach einer bestimmten Schriftrolle suche. “So, gut... Mein Namensgedächtnis ist fürchterlich. Sebastianos war es?“ Er zückte einen Federkiel und wartete auf Rückmeldung.

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