Eine weitere Etappe auf dem Vormarsch war geschafft und nun sollte es unaufhaltsam weiter Richtung Osten gehen. Bisher hatten sich die Legionen auf römischen Boden fortbewegt, doch das nächste Ziel war Edessa. Noch am heutigen Tage würden die Legionäre unter dem Oberkommando ihres Kaisers die Reichsgrenze überschreiten und ihren Fuß auf parthisch besetzen Boden stellen.
Ruhig und besonnen schritt Livianus durch das bereits fast gänzlich abgebaute Lager, an dessen Ecken und Enden sich die unterschiedlichsten Einheiten gruppierten und zum Abmarsch bereit machten. Laut tönten die Befehle der Offiziere und Unteroffiziere, sowie die dröhnenden Hornsignale der Cornicen über weite, nun fast leer wirkende Fläche. Das einzige das noch zu sehen war, waren Legionäre – Tausende von ihnen.
Viele der Soldaten drehten sich um, nahmen Haltung an und sahen neugierig zu ihrem Legaten, als dieser mit festem Schritt an ihnen vorbeimarschierte und den einen oder anderen sogar mit einem Kopfnicken bedachte. Am Ende seines Weges warteten auf Livianus bereits einige Stabsoffiziere, sowie ein Soldat der das Pferd des Legaten vorbereitet hatte und sahen ihm erwartungsvoll entgegen. Man konnte Livianus seine leichte Anspannung ansehen, denn so wie allen anderen, war auch dem Feldherren bewusst, dass die ersten Kampfhandlungen nun nicht mehr lange auf sich warten lassen würden. An seinem Ziel angekommen, ließ er seinen Blick durch die Runde schweifen.
"Guten Morgen meine Herren!"