Vormarsch nach Edessa: Die sechste Nacht - Sie kamen aus der Dunkelheit...

  • Decius fluchte still in sich hinein, und dan den Gesichtern seiner Kameraden erkannte er dass er nicht der einzige war dem es so ging: Sie sollten also nun Löscharbeiten erledigen, anstatt ehrenvoll in den Kampf zu ziehen und den Parthern eine ordentliche Abreibung zu verpassen. Doch Befehl war Befehl, und so marschierte die Centurie im Schnellschritt zu den brennenden Zelten.
    Bewaffnet waren sie nicht nur mit ihren Schwertern (deren Nutzen im Kampf gegen das Feuer stark angezweifelt werden durfte) sondern vorrangig Mit Schanzwerkzeug und ihren Decken.


    Bei den Zelten angekommen machten sich die Männer sogleich ans Werk: Kleinere Feuer wurden mit den Decken erstickt, und mit dem Schanzwerkzeug warf man Erde und Sand auf die Flammen um sie zurückzudrängen. Während Decius mit seiner schönen Decke auf einige Flammen einschlug bemühte er sich gleichzeitig darauf zu achten dass die Decke nicht völlig zerstört wurde; Er hoffte nur dass sie Ersatz aus dem Magazin erhielten.


    Währenddessen erhielten die zwei als Eingreiftruppe abgestellten Centurien den Befehl zum südlichen Tor zu marschieren und dort ihre Präsenz zu zeigen. Die Befehle wurden gebrüllt, und die Männer setzten sich in Bewegung.

  • Durch Schreie aus dem Schlaf gerissen, fuhr ich erschrocken hoch. Zuerst bemerkte ich: es roch brandig. Dann erst sah ich die Flämmchen, die an der Zeltwand neben mit züngelten. Bei allem Göttern! Das Zelt brannte! Draußen schmetterten die Cornicen, gellte ein schrecklicher Schrei... Entsetzen stieg in mir auf. Was war hier los?! Was sollte ich tun?!
    "Schnappt euch Waffen, Rüstung, Schild und dann raus hier!", hörte ich Rusticus mit lauter Stimme befehlen, und sah, wie er mit seiner Paenula heftig auf die Flammen einschlug. Fetzen verkohlter, glimmender Zeltwand wirbelten durch die Luft. Qualm kratzte in meinem Hals, ließ mich husten. Rusticus' Befehl löste meine Schreckstarre, ich raffte meine Sachen zusammen, stürzte zum Ausgang und gelangte mit einigen Zeltgenossen nach draußen. Frische Luft!, war das erste was ich dachte, und dann:Wie wunderschön!, als über mir ein Feuerschweif vorüber glitt, sich einen Augenblick lang vor der Schwärze als glutrote Striemen abzeichnete, als hätte ein feuriger Prankenhieb das Gefüge der Nacht zerrissen...
    Musca packte mich an der Schulter, rüttelte mich, rief irgendwas, das in einem erneuten Hörnersignal unterging. Jetzt hörte ich auch das Brausen in der Luft, von den vielen Pfeilen. Feuerregen, Feuerprobe.
    Automatisch folgte ich dem Beispiel meiner Contubernales, legte hastig die Rüstung an, schlüpfte in die Schuhe, gürtete das Gladius und Pugio, ganz ohne nachzudenken, ganz ohne Zeit zu haben mich wirklich zu fürchten, auch wenn um mich herum ein Inferno losgebrochen war. Unser Zelt brannte hell. Die Flammen loderten schon oben heraus, und auch Rusticus floh nun hinaus, rußverschmiert und hustend.


    "Zum Centurio!", rief jemand und ich folgte einfach, packte Schild und Pilum und rannte mit den anderen zwischen den Zelten entlang, während der Himmel immer wieder erglühte, Pfeile um uns niedergingen. Ein Muli galoppierte aufgescheucht die Lagergasse entlang, sein Fell qualmte und ich sprang hastig zur Seite, damit es mich nicht über den Haufen rannte. Armes Tier., dachte ich noch, in einem entlegenen Winkel meines Bewußtsein - als auf einmal Musca neben mir mit einem Wehlaut zu Boden ging. Ein Pfeilschaft ragte aus seiner Wade, und ein dünnes Rinnsal von Blut tropfte zu Boden.
    "Musca!" Ich beugte mich zu ihm runter - schockiert - wollte ihm aufhelfen, ihm irgendwie helfen - aber er fluchte nur, schüttelte den Kopf und scheuchte mich weiter, zum Zelt des Centurios, wo sich schon ein Haufen Leute versammelt hatte. Da reihte ich mich ein, sah mit großen, weitgeöffneten Augen um mich, und schloß hektisch noch ein paar Riemen an meiner Lorica. Jemand klopfte mir auf die Schulter - ah, Sparsus. Auch wenn er ebensowenig wie ich die heimtückischen Pfeile aus der Luft pflücken konnte bevor sie uns erreichten, fühlte ich mich in seiner Nähe gleich ein Stück sicherer, und ich grinste - wenn auch vollkommen verzerrt - zu ihm rüber.
    Befehle drangen an mein Ohr - Zum Intervallum - Ausrücken - Löschen. Zum Glück musste ich mich nicht entscheiden, wem oder was ich da jetzt gehorchen sollte. Ich folgte einfach stur meinem Centurio, als die ganze Truppe sich nun in Bewegung setzte, Richtung Intervallum...

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Priscus blickte die Zeltreihe entlang auf die nächsten eintreffenden Soldaten, als er sah wie einer von einem Pfeil getroffen zu Boden ging. "Capsarius! Dort drüben!" kommendierte er einen Sanitäter herbei und eilte selbst in die Richtung. "Musca, lass' sehen. Ah, nur im Bein. Das wird schon wieder!" Mit einem Klaps auf die Schulter ließ der Optio den Sanitäter seine Arbeit machen und eilte zurück zum Intervallum.


    Mit geübtem Blick erkannte er dort, dass sich auch der neue Tesserarius seiner Centurie rasch in seine neue Rolle eingefunden hatte und da stand, wo er zu stehen hatte. Mit wenigen Schritten war Priscus bei ihm. "Hab' ein Augen auf die Jungs, keiner haut nach hinten ab. Und ansonsten einfach machen, was der Centurio sagt. Ich melde mich zu den Geschützen ab."


    Einige Laufschritte später war er beim Centurio. "Centurio, die Einheit ist gefechtsbereit versammelt. Soll ich mit meinem Contubernium zu den Geschützen abrücken, um die dortigen Wachen zu entlasten?" In der Dunkelheit war nicht zu erkennen, wie viele Männer auf dem Wall es eventuell schon erwischt hätte. Zweifellos waren die Parther schlau genug, sich lohnende Ziele auszusuchen.


    Dafür war inzwischen aber nicht nur für den kameraden Musca, sondern insgesamt die medizinische Versorgung der Verletzten angelaufen. Ein Verwundeter nach dem anderen wurde vom Wall her in Lagerinnere gebracht und von den dort wartenden Ärzten und Sanitätern versorgt. Für die schwereren Fälle eilten die Sanitäter auch zum Wall, um unter dem Schutz von zahlreichen Schilden die Erstversorgung vorzunehmen.

  • Plautius, der Praefectus Castrorum geworden war, weil ihm niemand vorher gesagt hatte, dass man dann den Feind nur noch vom Schreibtisch aus bekämpfen darf, wurde vom Centurio vom Dienst der Artellerie gefunden. Er hielt sein Scutum schützend über den Kopf in das ab und an ein Pfeil einschlug. Plautius nickte dem Mann kurz zu, während er ebenso da stand und darauf wartete, dass die 3 Kohorten vollständig angetreten waren. Offensichtlich vertrat der Feind die Ansicht, dass Leute die laut brüllten wichtig waren. Rund um Plautius schlugen die Pfeile ein, so dass die dortigen Soldaten sich ohne Befehl zu einer spontanen Mini-Testudo formierten, während man wartete.


    „Salve Praefectus! Wir haben das Feuer mit unseren Geschützen nach eigenem Ermessen erwidert und orientieren uns an der Flugbahn der Brandpfeile und der normalen Pfeile. Treffer sind aber trotzdem Glücksache. Ich denke das ist so in Ordnung. Praefectus“



    „Centurio! Etwas anderes hätte ich dir jetzt auch nicht befohlen. Wir rücken aus und verständigen uns mittels der Signale der Cornicen. Ich würde ungern in unser eigenes Feuer geraten. Sobald wir an deren dran sind, stellt das Feuer ein. Und bis dahin feuert was das Zeug hergibt.“


    Plautius sah, dass sich zwischenzeitlich aus dem Gewusel eines Ameisenhaufens 3 Kohorten formiert hatten. Das Tor wurde geöffnet.


    „Achtung Männer! Was die frisch beförderten Legionäre betrifft, so zeigen wir den Frischlingen jetzt mal, wo die Phaleras herkommen, wenn dieses Pack da draußen sich mit uns schlagen will. Aber wundert euch nicht, wenn der Feind nur aus Frauen und Mädchen besteht. Muß ja einen Grund haben, dass die uns mit Pfeil und Bogen weit weg vom römischen Legionär, dem besten Miles der Welt, bekämpfen wollen.


    „Ausrücken! Wie wir es geübt haben. Und wehe es gibt später Anlass für den Tribunus Laticlavius Tiberius mit euch noch einmal üben zu müssen!


    Zum ewigen Ruhe des Imperators, des Römischen Imperiums und der Legio I. Bewegt eure Knochen! Vorwärts! Vörwärts!“



    Plautius rückte an der Spitze der I. Kohorte aus, dem Feind, Ruhm, Ehre, Blut, Tod und Eingeweide entgegen. Die anderen beiden Kohorten folgten auf den Schritt.
    Die Parther hatten gekläfft, die römischen Wölfe würden beissen.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Pfeile, überall Pfeile. Ich umklammerte krampfhaft fest meinen Schild, hielt ihn hoch und deckte mich damit so gut ich konnte. Und ich hatte wohl Glück, mich traf keiner, aber immer wieder hörte ich markerschütternde Schreie... Trotzdem nahm das wirre Durcheinanderrennen in diesem Bereich des Lagers immer geordnetere Züge an, Brände wurden bekämpft, und die Reihen der Kohorten formierten sich diszipliniert. Auch wenn ich immer noch das Gefühl hatte, vollkommen neben mir zu stehen, war es doch irgendwie beruhigend zu sehen, wie schnell diese gut geölte, eingespielte Kriegsmaschinerie in Gang kam. Sogar die Capsarii waren schon unterwegs.


    Dann kam der Befehl zum Ausrücken, und auch meine Centurie setzte sich in Bewegung, sogar ziemlich weit vorne. Es war, als ob ein langer Strom von Eisen auf das Tor zuflösse, in dem auch ich einfach mitgetrieben wurde. Wir marschierten zügig darauf zu, und kurz bevor wir es durchschritten sah ich dann zum ersten Mal in diesem Krieg einen Toten. Er lag auf der Rückseite des Walles verkrümmt auf dem Boden. Ein junger Mann, das Gesicht entstellt vom Schmerz. In den starren, weit offen stehenden Augen lag ein Widerschein der Flammen, und in seinem Hals steckte ein langer Pfeil. Viel Blut war um ihn.
    Ich wollte nicht hinsehen, aber ich konnte meine Blick nicht abwenden, als wir an der Stelle wo er lag, vorüber marschierten. Vor drei Tagen erst hatte ich nachts Wache auf den Wall gehalten. Ich biss mir fest auf die Lippen, umkrallte den Griff meines Schildes, und versuchte, nicht daran zu denken, dass es mich ebensogut wie ihn hätte erwischen können. Aber mir war, als würde sich mir gleich der Magen umdrehen, und ich schwitzte heftig trotz der Kälte, als wir nun das Tor durchschritten, und, von Pfeilen umschwirrt, auf die Dunkelheit zuhielten, wo der Feind auf uns lauerte.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Ein neues Geräusch mischte sich in die Kulisse von lauten Befehlen, Klängen von Cornichen, Scheppern von Rüstungen und zwar hektischen, aber konzentrierten Löscharbeiten. Erst langsam, dann immer schneller und kräftiger war das Getrappel von tausenden Hufen zu hören. Die 24 Turmae einer batavischen Ala miliaria hatten sich in Bewegung gesetzt, teilten sich auf als sie die Via Principalis erreichten, so das 12 Turmae das Lager durch die Porta Principalis Dextra, die anderen es durch die Porta Principalis Sinistra verliessen.


    Im schnellen Galopp näherten sie sich den Stellungen, in denen sie die Bogenschützen vermuteten. Selbst wenn der Imperator es nicht befohlen hätte, verfolgen würden sie den Feind nicht, ihr Ziel war es, die Bogenschützen zuvertreiben. Sie würden in einem Bogen reiten, so das sich beide Teile der Ala in der Höhe der Porta Praetoria wieder treffen würden.
    (Damit meine ich jenes Tor, das hier bislang immer als Südtor bezeichnet wird)


    Vitellius war einer der Eques, der in der vordersten Reihe ritt. Hätte sein Vater vor Jahren nicht aufs falsche Pferd, besser Imperator gesetzt, dann hätte Vitellius das Bürgerrecht und würde in der Legiondienst tun. Trotzdem hatte Vitellius Vater seinen Sohn nach eben diesem falschen Imperator benannt.


    Mit der linken Hand hielt er Schild, Zügel und den Kampfespeer umklammert, in der Rechten hatte wog er schon den ersten Wurfspeer, er brannte darauf, ihn in den ersten Parther zu vertiefen. Im leichten Zick-Zack, um ein schwereres Ziel zu bieten, näherten sie sich den feindlichen Bogenschützen.

  • Düster glimmend spiegelte sich das Feuer eines Holzwagens auf der Rückseite von Marcus Rüstung wieder. Das Metall erwärmte sich an der Stelle, die Flammen knisterten als sie sich gierig durch das Holz fraßen, um nur Asche übrig zu lassen. Von vorne schlug Marcus die eisige Kälte der parthischen Nacht entgegen, die nur von dem tödlichen Hagel der parthischen Bogenschützen durchbrochen wurde. Mit einer gewissen Zufriedenheit bemerkte Marcus, daß nach dem anfänglichen Schrecken die Männer diszipliniert antraten und die Bereitschaft in den Kampf zu ziehen in ihren Gesichtern geschrieben stand. Auch die anderen Zenturien der ersten cohors versammelten sich zügig auf dem breiten Streifen des intervallum. Wie der Schweif eines Kometen oder der Odem eines Drachen flog eine weitere Salve von Pfeilen über die pilamauer. Schnell riß Marcus sein Schild nach oben.


    Scuta sursum!


    , rief Marcus schnell und spürte bereits wie die Pfeile wuchtig in das Holz hagelten und sich tief hinein bohrten. Gleich neben sich bemerkte er einen seiner Soldaten, der ebenfalls das Schild gehoben hatte und wie sich- die Übungen vieler Monate, nein Jahre, machten sich doch bemerkbar- eine Schildwall und -dach bildete. Nur einen Herzschlag spürte Marcus einen scharfen, aber in dem Augenblick für ihn nicht sehr schlimmen Schmerz an der Schulter, bemerkte nicht den warmen Rinnsal von Blut, der sich an seiner Schulter einen Weg suchte. Der Rauch des brennenden Holzes stieg in seine Nase, die Hitze wurde stärker, doch gelöscht wurden zuerst die Zelte und die Wägen mit Proviant, besonders jenen, die noch das spärliche Wasser der Legion mit sich trugen. Denn jeder Tropfen war kostbar geworden, seitdem sie schon seit zwei Tagen auf keine brauchbare Wasserquelle mehr gestoßen waren. Marcus riß die Pfeile aus dem Holz seines scutum oder brach sie an dem Schaft ab, wenn sie sich zu tief hinein gebohrt hatten und nickte als er die Worte von Priscus vernahm. Er drehte sich halb um und sah zu den Männern, die sich hinter ihm versammelt hatten. Sein Blick glitt kurz über den jungen Decimer. Hatte er ihn nicht lieber zu einer weniger gefährlichen Stelle schicken wollen, seitdem er den Verdacht hatte, daß es sich bei dem jungen Mann um den Neffen des Legat handelte? Doch Marcus hatte im Moment anderes im Kopf. Marcus sah zu den Geschützen hinüber und sah einen brennenden Pfeil, der sich in die Brust eines der Geschützmeister hinein bohrte. Der Schrei tönte nicht zu ihm als der Mann hinunter stürzte und vom Schatten des vallum verschluckt wurde. Marcus nickte knapp.


    „In Ordnung, optio, nimm Dir eine Handvoll Männer und verstärke die Geschütze.“


    Schon donnerte die Stimme des praefectus über die Köpfe der Männer hinweg, übertönte jegliche Rufe, das Dröhnen der Hörner und die Schreie der Männer. Und in Marcus kam kein Zweifel auf, was zu tun war.


    „Ihr habt ihn gehört, Männer. Ante!“


    Dumpf dröhnte das Metall des Hornes des cornicen, der signifer hob das Zeichen ihrer Zenturie hoch in die nächtliche Dunkelheit und Marcus folgte dem Befehl des praefectus, um unter dem Pfeigelhagel in die Nacht zu marschieren, bereit den Angriffen der Parther ein grausames Ende zu bereiten.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    ...


    Imperiosus schlief diese Nacht besonders gut. Er träumte von zu Hause und davon, wie er dort in einem Kolloseum sitzen würde, wärhend unten gerade die Verbrecher von den Löwen zerfleischt wurden. Als plötzlich die Zeltplane von seinem Contubernium aufgerissen wurden und Licinus ihn weckte.


    " Was ?? Verdammte scheisse ! "


    Kurz sah er sich um, schaute seine Kameraden an, die sich langsam den Schlaf aus den Augen rieben.


    " Na los ihr faulen Säcke, stecht endlich auf, ihr seit nicht bei der Hundin, die euch gebärte. "


    Schrie er laut seine Kameraden an, während er sich seine Uniform anzog. Sicherlich wurden bereits löschteams zusammen gestellt, dachte sich der Artorier, während er hastig sein Zelt verlassen hatte. Als er Plautius stimme hörte, wusste er sofort, was zu erledigen war.


    Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    ...


    " Milites in agmen venite ~ in Kolonne antreten "


    Kurz schaute er sich nochmals um und drehte sich zu Marcus um.


    " Wurde unser Centurio bereits geweckt ? " ,
    fragte er Vorsichtshalber Licinus, wobei er sich sicher war, dass dieser dies bereits getan hatte.


    ----


    Nachdem die erste Kohorte vollständig angetreten war. Hielt Imperiosus nochmals ausschau nach dem Centurio, der sich irgendwo hier aufhalten musste. Nachdem nun die Pfeile den Soldaten um die Ohren flogen, gab Imperiosus den Befehl, dass sie sich zu einer Testudo formieren sollten. Den Befehl folgeleisten, standen sie nun in voller Montur da. Der Centurio trat an ihrer Spitze und sie warteten nun auf den Befehl von Plautius.

  • Appius hatte sich nun auf den Weg zum senatorischen Tribun gemacht, nachdem er dem Legat Meldung gemacht hatte. Er hielt vor ihm an und salutierte:"Tribun! Ich habe dem Legaten Meldung gemacht. Ich denke er wird so schnell wie möglich sich dies selber ansehen."


    Währenddessen schaute er sich den Vormarsch des präfecten an und auch wenn ihn hier (zumindestens hatte er so manchmal das Gefühl :P ) anscheinend keiner so richtig für voll nahm sagte er trotzdem was dazu:" Meinst du nicht es wäre besser den Präfecten zurückzurufen und die Reiterei die Arbeit erledigen zu lassen Tribun? Parther sind doch nie ohne ihre Pferde unterwegs außer sie sind mit einer großen Streitmacht unterwegs und dann kann der Präfect noch immer zum Ruhme ausrücken."


    So hielt der Terentier das nur für ein sinnloses Unterfangen, wo unter Umständen viel zuviele Soldaten den Tod fanden als das es sich lohnte.

  • Galeo Catius Palaemon
    [Blockierte Grafik: http://img172.imageshack.us/img172/7250/palaemonpcbd1.png]


    Palaemon hatte diese Nacht Wache halten müssen und ging gerade zu seinem Zelt und wollte sich schlafen legen. Als er plötzlich eine schwarze Katze sah... 'Nicht schon wieder' , dachte er sich und rieb sich die Augen. Die bösen Omen kamen immer häufiger und langsam machte sich Galeo sorgen. Kurz vor seinem Zelt kam ein Millites ihm entgegen. Palaemon grüßte ihn, doch kurz danach erschrack er. Der Millites hatte keine Augen und lächelte ihn an, vor lauter schreck fiel Galeo zu Boden, als plötzlich Feuerpfeile über den Wall geflogen kamen.


    Der Catier schaute zu den Pfeilen....


    " Feuerpfeile...? Wir werden angergriffen. "


    schrie er und erhob sich wieder. Der Millites war weg. Schnell standen die Soldaten auf und auch die Offiziere. Die erste Kohorte und zwei weitere machten sich zum Kampf bereit, während Palaemon schnell versuchte, zu seiner Einheit zu gelangen. Die Feuerpfeile ließen nach, doch dafür kamen andere Pfeile geflogen. Eines traf Palaemon direkt in sein Bein.


    " Capsarius... Hilfe "


    Doch bevor hilfe kommen konnten, trafen weitere Pfeile in seiner unmittelbaren nähe ein. Eines der Pfeile traf seinen Hals. Palaemon spührte, wie langsam das Blut seinen Körper verließ. Seine Augen sahen weitere Geister, Geister seiner vorfahren, die ihm ihre Hand hin hielten. Er ergriff die Hand seines Vaters, der ebenfalls damals in einer Schlacht gefallen war.


    Der leblose Körper fiel zu Boden....



    Sim-Off:

    Nur als Hinweiß, hier starb eine NPC von mir...

  • Währenddessen war die Reiterei schon ausgerückt, Tribunus Numerianuns führte sie persönlich an..
    "Weite Formation einnehmen! Bleibt weit auseinander wir wollen keine zu Dichte Zielfläche abgeben!"
    rief er als die Pferde schnell vom Lager wegritten...
    "Reitet nicht zu weit, sonst geratet ihr in Hinterhalte, passt auf! Falls euch ein Parther vors Spatha läuft töten ihn sofort!"
    brüllte er weiter...
    Die Stellung der Bogenschützen rückte immer näher...
    "Wie ihrs gelernt habt! Zunächst den Speer benutzen Männer! Und denkt dran, verfolgt sich nicht, vertreibt oder tötet sie!"
    Während ab und mal rechts und links ein Pfeil in der Erde stecken blieb rasten die Equites weiter auf die Stellungen zu..

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Von den Signalen der Cornicen geweckt, rappelte isch Andronicus von seinem Scutum auf und spähte beim Eingang ihres Zeltes heraus um sich zu vergewissern was los war (halbverschlafen wie der Tiberier war glaubte er immer noch an einen bösen Scherz beziehungsweise eine Übung). Als Andronicus dann brennende Zelte sah gefror ihm das Blut in den Adern, gleichzeitig wurde er aber auch hellwach. Eilig machte der Tiberier kert und legte seine Waffen an. Dann folgte er dem Centurio Flavius Richtung Intervallum.
    Doch auf dem halben Weg wurde er von einem Befehl gestoppt: die Probati wurden zum löschen abkommandiert! Darüber war Andronicus überhaupt nicht begeistert denn: hätte er Brände löschen wollen wäre er schließlich zu den Vigiles gegangen und nicht zur Prima. Sollten doch die Sklaven der Stabsoffiziere und die Prätorianer die Feuer löschen. Doch wenn ihm dieser Sadist von Ausbilder etwas beigebracht hatte dann den Befehlen seiner Vorgesetzten zu gehorchen. Wiederwillig nahm er sich einen Packen Löschdecken und begab sich zu den Brandherden. Die kleinsten Bränder löschte er einfach, indem er mit seinen Caligae auf die Feuerchen drauf trat. Die mittleren Brände erstickte der Tiberier mit den Löschdecken. Auf die größten Brände, von denen ganze Zelte betroffen waren kippten er und seine "Mit- Vigiles" ein paar Ladungen Sand. Wasser benutzte, soweit Andronicus das überblicken konnte keiner. In dieser Steinwüste wäre es auch eine wahre Verschwendung und würde sicherlich mit ein mal Auspeitschen belohnt werden.
    Langsam wurden auch die Brandpfeile der Parther weniger. Der entstandene Schaden hielt sich, nach der Einschätzung des Tiberiers in Grenzen. Von den Zelten der Prima waren "bloß" ein paar Mannschaftszelte sowie das Zelt irgendeines Tribuns den Andronicus nicht kannte. Das Contubernium des Tiberiers hatte es, den Göttern sei dank, nicht erwischt!
    Was den Ausgang des Gefechts vor den Toren des Lagers betraf, so machte sich Andronicus keine Sorgen. Rom hatte, bis jetzt, noch immer gewonnen. Und wenn nicht in dieser dann in der nächsten Schlacht.

  • Priscus nickte, als ihn der Centurio zu den Geschützen entließ und rief die Männer seines Contuberniums zu sich. Mit den Schilden gegen den Feind gerichtet und leicht geduckt laufend machten sie sich auf den Weg zu der Geschützstellung in ihrem Abschnitt. Hinter ihnen donnerte die Stimme des Praefectus Castrorum über den Platz und erzählte irgendetwas von der ewigen Ruhe des Imperators. Priscus stutzte kurz. War der Mann denn etwa gestorben? Oder hatte er sich nur verhört? Viel Zeit zum Nachdenken hatte er nicht, denn schon bohrte sich ein Pfeil in seinen Schild.


    An der Geschützstellung angekommen waren die Kameraden dankbar für die Unterstützung. Obwohl man sich bei der Verschanzung wenig Mühe gemacht hatte und die Geschütze deshalb kaum über Kante des kleinen Walles ragten, hatten drei der sechs Männer an dem Geschütz schon etwas abbekommen. Alles keine tödlichen Verletzungen, aber sie verhinderten trotzdem die effiziente Bedienung des Geschützes. "Ihr zwei runter zum Verbandsplatz! Lasst euch versorgen", schickte Priscus die beiden schwerer verletzten Männer weg. Der dritte war immerhin noch fit genug, um links unter dem Geschütz zu hocken und einen Schild zu halten, der den anderen Männern etwas Deckung bot. Ein zweiter Mann mit Schild unterstützte ihn dort und auf der anderen Seite tat es ebenso einer.


    Der Optio spähte derweil in die Dunkelheit. "Wo stehen die Kerle? Dahinten, wo die Felsen ein wenig schimmern?" Der bisher für das Zielen zuständige Mann nickte. "Von da kamen zumindest die Brandpfeile und dort hat es geschrien, als wir zurück geschossen haben." Priscus nickte grimmig, während ein anderer Soldat das Geschütz schon wieder gespannt hatte. "Dann wollen wir mal." Das typische Klacken war zu hören, als der Haken sich öffnete und die Sehen nach vorne entlassen wurde. Mit ihr sauste ein Geschützbolzen nach vorne und schlug wenig später auf dem trockenen Boden auf, ohne einen Parther zu treffen. Der zweite Schuß klappte besser und sorgte für einen Schrei und dafür, dass wenig später gleich mehrere Pfeile in Richtung des Geschützes sausten. "Richtung stimmt", kommentierte der Optio. "Also immer weiter drauf. Und hoffen wir, dass unsere Reiterei sich rechtzeitig bemerkbar macht, bevor sie in unser Schußfeld reitet."

  • Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus
    ...


    Als Licinus hörte, wie Imperiosus sein contubernium auf die Beine und an die Waffen fief, genauer gesagt brüllte verließ er das Zelt wieder, als er sah, dass mittlerweile auch aus allen anderen tabernaculae die Soldaten hervorquollen begab er sich richtung centuriensammelplatz als er auch schon die Stimme des optios hörte und mit den anderen Soldaten sich sofort im agmen aufstellte.


    Dann hörte er die Frage seines Freundes nach dem Centurio, bzw er hörte das Wort centurio mehr war nicht zu verstehen aufgrund des Lärms den die Cornicenes und tubicenes und nicht zu vergessen mehere tausend Soladaten in Rüstung machten und rief zurück:


    "Ein Melder war beim centurio, der ist informiert! und selbst wenn den Melder ein verirrter Pfeil getroffen hat wäre er bei dem Krach hier längst wach geworden fügte er in Gedanken hinzu.


    ---------------


    Dann formierten sich nach und nach die erste Kohorte um ihre erste centuria herum und alle warteten darauf, dass der Befehl zum Vorrücken kam.

  • [Blockierte Grafik: http://img135.imageshack.us/img135/1431/krieger1sg7.jpg] | Ninsun
    Von seiner erhöhten Position aus, auf dem Felsen an der Flanke des Hügels, hatte Ninsun eine ausgezeichnete Sicht auf das Geschehen unter ihm. Und er konnte sich einer gewissen, widerwilligen Anerkennung nicht verwehren, als er sah, wie diszipliniert die römischen Kohorten ihre schützenden Wälle verließen, und ohne Zaudern auf den Ursprung des Beschusses zumarschierten. Dieser Feind mochte plump und schwerfällig sein, aber immerhin: als feige konnte man ihn nicht bezeichnen.
    Ein dichter Hagel von Pfeilen kam den Vorrückenden der ersten Kohorte entgegen, als die parthischen Schützen ihr Feuer nun auf sie konzentrierten, wie riesige Schwärme bösartiger Insekten schwirrten die stählerne Spitzen ihnen entgegen, um sich tief und tödlich in römisches Fleisch hinein zu graben. Auch Ninsun, dem seine riskante Position nicht nur eine gute Aussicht sondern auch ein exzellentes Schußfeld verschaffte, sandte seine Pfeile herab, und mit großer Treffsicherheit fällte er mehr als einen der Feinde, während sie den gut sichtbaren Bereich zwischen ihrem Lager und dem in Dunkelheit getauchten Fuße der Hügel durchquerten. Hätten sie nur nicht diese Angryamanu-gegebenen Turmschilde!
    Ninsun versuchte wiederum, einen Anführer zu erwischen - den der ganz vorne marschierte und Kommandos brüllte - traf aber nur einen der Männer neben ihm. Gerade legte er einen neuen Pfeil auf die Sehne, als brausend das Geschoß einer der Ballisten über ihn hinwegzog - er spürte den Luftzug in seinen Haaren - und am Hang hinter ihm Erde und Holzsplitter aufspritzen ließ. Knapp war das. Er schüttelte die Erdbrocken von sich, und vernahm in diesem Moment ein lautes, dröhnendes Hornsignal. Das vereinbahrte Zeichen zum Rückzug.
    Bei allen Daevas! Seine Position war zu gut, um sie schon aufzugeben. Ninsun warf einen Blick auf die in seinem Köcher verbliebenen Pfeile - acht an der Zahl. Die wollte er vorher noch sinnvoll verwenden, entschied er, rückte bis zum Rand des Felsen, und nahm wiederum konzentriert den Feldherren ganz vorne, diesen Aeshma aufs Korn....


    Bei der Speerspitze der Legio I
    Zuerst war es nur eine Ahnung von Bewegung, da im Dunkeln auf den Hängen, dann waren schemenhafte Umrisse auszumachen, und als mit einem Mal am Himmel wieder der Sichelmond zum Vorschein kam, konnten die vorrückenden Männer der Ersten Kohorte schließlich erkennen, welchem Feind sie da gegenüberstanden. Verhüllt durch dunkle Gewänder, die Haut rußgeschwärzt, gemahnten die parthischen Krieger auf den Hängen an gesichtslose Geister. Und im Gegensatz zu dem lauten metallenen Klirren und den schweren Tritten, die das Vorrücken der römischen Truppen begleiteten, bewegten die leichtgerüsteten Schützen, die gekrümmte Schwerter und bloß kleine Schilde bei sich trugen, sich leise, nur die Bögen knarrten und die Sehnen surrten, als sie den Römern eine weitere Wolke von Pfeilen entgegen schickten.
    Doch auf einen direkten Kampf schienen es die Parther nicht abgesehen zu haben. Als die Römer immer näher kamen, hallten dumpfe Hornstöße durch die Hügel, wurden an anderer Stelle aufgenommen und wiederholt, und die Schützen begannen sich zurückzuziehen. Vereinzelt wurde noch geschossen. An einer Stelle stockte jedoch der Rückzug - dort durchschnitt ein ausgetrocknetes Flussbett die Hügel, bildete ein schmales Tal gen Süden, durch das die Menge der Schützen nicht zugleich zurückweichen konnte. Dort am Eingang des Tales wandte sich nun ein Trupp den Römern zu, schien den Rückzug der anderen decken zu wollen. Ruhig zogen die parthischen Krieger ihre langen, geschwungenen Schwerter, und erwarteten im Mondlicht, schweigend, das Kommen der Römer.


    Römische und batavische Reiterei
    An anderer Stelle brausten soeben die Reiter aus den Toren. Auch ihnen kamen zuerst dichte Wolken von Pfeilen entgegen, der Beschuß forderte seinen Zoll bei Reitern und Tieren. In das Donnern der Hufe mischte sich schrilles Aufwiehern, als getroffene Rösser stürzten und Reiter aus dem Ansturm heraus krachend zu Boden geschleudert wurden. Doch als sie weiter auf die Stellungen der Bogenschützen zuhielten und die ersten Speere flogen, begannen die Parther rasch sich zurückzuziehen, bevor sie in Reichweite der Spathae und Hufe gelangten. Scharen dunkler Gestalten strömten die Hänge hinauf, um hinter den Kämmen der Hügel zu verschwinden. Einer der hinteren, von einem Wurfspeer gestreift und hinkend, blieb zurück, erwartete hinter einen Dornbusch geduckt den Ansturm der Reiter. Und just als Iulius Numerianus dort vorübersprengte, schnellte er überraschend hervor, und führte mit dem Krummschwert erbittert einen gewaltigen Streich gegen den Reiter....

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    ...


    Als der Befehl vom Praefecten kam, machte sich die erste Kohorte auf den Weg zum Hügel. Sie konnten zwat in der Testudo-Formation nicht besonders schnell gehen, doch sie rücken rasch vor.


    Die Pfeile der Feinde donnerten auf die Schilde wie regen, doch keienr der Soldaten kam auch nur auf den Gedanken, die Formation auf zu lösen. Hier und da wurde einige getroffen und fielen vor schmerzen zu Boden, doch diese Lücken wurden schnell wieder geschlossen, sollten sich der Capsarius um sie kümmern, dachte sich Imperiosus. Immer wieder schaute er nach vorne, um zu sehen, was ihr Centurio machen würde.


    Zitat

    Original von Narrator
    ...


    Als sie den Feind immer näher kamen, ertönte ein lautes Geräusch und die Parther zogen sich zurück. Imperiosus wollte sie nicht entkommen lassen und gab einem der Miles den Befehl, kurz die Formation zu lösen, um sein Pilum zu werfen. Der Miles gehorchte den Befehl und warf sein Pilum, doch leider traf er keinen der Feinde, schnell ging er wieder in die schützende Formation zurück.


    Endlich kamen sie am Hügel oben an und sahen, wie einige Parther sich zum Kampf stellten, während die anderen versuchten, weiter zu flüchten.

  • Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus
    ...


    Auf dem Weg den Hügel hinauf fühlte sich Licinus irgendwie an die Grundausbildung erinnert, als optio Simplex sie mit Steinen beschmeißen ließ, nur dass das Geprassel hier lauter und die milites mehr waren. Aber die Situation hier war mit der kontrollierten auf dem Ex-Platz nicht zu vergleichen, daher wischte Licinus den Gedanken mit einem Grinsen beiseite und konzentrierte sich wieder ganz auf das Hier-und-Jetzt.


    Als sie den Hügel erklommen hatten bekam Licinus ein seltsames Gefühl, das ging alles zu einfach, soweit er den Trupp, der sich ein Stück weiter vorne anschickte die Römer aufzuhalten war diesen keinesfalls gewachsen, immer mehr reifte in ihm der Gedanke, dass heir etwas nicht stimmte und er begann noch genauer nach allen Seiten Ausschau zu halten, sofern das unter dem Schild der testudo möglich war.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    ...."Meinst du nicht es wäre besser den Präfecten zurückzurufen und die Reiterei die Arbeit erledigen zu lassen Tribun? "....


    Ajax tänzelte leicht im Schein der langsam wieder weniger werdenden Flammen, währen sein Reiter seine erhöhte Position ausnutzte, das Gesehen vor dem Lager zu verfolgen, beobachtete wie sich die Kohorten der Prima und auch die Bataver in Bewegung setzten.


    Knapp erwiederte er den Gruss des Terentiers, während sein Blick wieder über das Vorfeld wanderte.


    Tiberius Vitamalacus glaubte nicht, das die Parther sich wirklich dem Kampf stellen würden, ausser sie könnten die Kohorten in einen Hinterhalt locken. Aber Plautius war ein erfahrener Soldat, der sich nicht in einen Hinterhalt locken lassen würde. Selbst wenn er der Einschätzung des Terentiers eigentlich zustimmte, die jetzige Situation war eighentlich die Aufgabe der Hilfstruppen. Aber den Angriff zurückzuholen wäre ein falsches Zeichen...


    "Die Parther sollen ruhig sehen, das wir uns nicht vor ihnen fürchten, selbst wenn sie denm Kampf in der Nacht suchen. Sorge du dafür, das die Feuer gelöscht werden, bevor noch irgendwelche Vorräte in Flammen aufgehen."


    Auch wenn es nicht die attraktivste Aufgabe war, so war doch die wichtigste Aufgabe, in Anbetracht der Lage auf den Feldern zwischen hier und Edessa. Knapp nickte er dem Terentier zu, lenkte dann Ajax wieder in richtung Porta Praetoria, Titus und der Scriba des Tribuns folgten ihm. Tiberius Vitamalacus spürte, das Ajax gerne weiter galoppiert wäre, aber noch mehr Truppen hinaus in die Dunkelheit zu schicken, war zumindest noch nicht nötig.


    Dennoch konnte es nicht schaden, wenn die Verstärkung bereit stand.


    "Befehl an die Centurionen der Cohors II, III und IV : Darauf einstellen, als Verstärkung zu fungieren..."

    Er ging nicht davon aus, das es nötig wäre, aber vermutete, das so manch einer der Miles der Kohorten sich wünschte, endlich den Feind gegen über zu stehen. Auch er mochte es nicht, gerade nur auf die Beobachterrolle beschränkt zu sein.


    So liess er Ajax leicht auf der Stelle tanzen, dicht hinter dem Titulum, jenem kurzen Wall, welcher der Lücke im Wall vorgelagert war, an der Wall eine nach innen gerichtete bogenförmige Verlängerung hatte und so im Feldlager die Porta Praetoria darstellte.

  • Zitat

    Original von Narrator


    Nebem Vitellius, dem Bataver, gingen immer wieder Pfeile herunter, und schon bald steckte auch einer in seinem Schild, aber wirklich schwere Schäden schienen die Salven nicht zu hinterlassen, jedenfalls soweit Vitellius es beurteilen konnte. Er achtete auch nicht auf Geräusche neben oder hinter sich, solange es kein Kommando war.


    Seine Sinne waren nach vorne gerichtet, direkt auf die Reihen der Parther, die sich zurückzogen, sobald die, im schnellen Gallop und leichtem Zickzack Kurs herannahende, Turma eine gewisse Nähe erreicht hatte. Die Parther mochten sich rasch bewegen, aber sie mussten die Hänge hinauf und so boten sich für Vitelius gute Ziele.


    Wie die ganze Turma drehte er Südwärts, am Hang entlang, den die Parther hinauf eilten, schleuderte seine Wurfspeere den Feind entgegen. Wie Hoch der Blutzoll unter den Parthern genau war, vermochte er nicht einzuschätzen, doch er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie mindestens einer seiner Speere sich in den Rücken eines Parthers gebohrt hatte.

  • Fahl und geisterhaft beleuchtete der Mond die scharfkantigen Steine, die schroffe Landschaft und die kargen Büsche, die schwarz und wie ein Vorhof zur Unterwelt erschienen. Immer wieder schnitten mit einem hellen Ton die Pfeile über die Soldaten hinweg und bohrten sich in die Schilde hinein. Dumpf grollten die Schritte der vielen hundert Männer über den Boden. Das Lied des Krieges ertönte, gespielt von den Rüstungen der Soldaten, dem Scheppern der Schilde, dem dumpfen Einschlägen der feindlichen Waffen. Beschirmt von seinem Schild, zur Hälfte von dem seines Nachbarmannes drang auch die zweite Zenturie der ersten cohors durch das Tor des Marschlagers nach draußen. Immer wieder prasselten die Pfeile an ihnen vorbei, beleuchteten in einem kurzen Aufglühen, Sternschnuppen gleichend, ihren Weg. Dann jedoch schien ein dunkler Schwarm bösartiger Insekten auf sie herab zu stoßen, die dichte Pfeilsalven, die die Parther den Ausrückenden entgegen schickten.


    Testudo!“


    , befahl Marcus und rückte das Schild fest an das seines Nebenmannes. Hinter ihm erhoben die Soldaten die Schilde und legten es über den Rand des Seinigen. Ein scheinbar undurchdringlicher Wall bildete sich. Nur durch einen schmalen Spalt, halb rund der Krümmung des Schildes über ihm wegen, konnte Marcus noch nach vorne spähen. Einem Hagel gleichend trafen die ersten Pfeile auf sie ein, bohrten sich in das Holz, schlugen neben sie ein, durchschlugen jedoch an manchen Stellen auch das Holz der Schilde. Ein schmerzvoller Laut ertönte von einem getroffenen Soldaten, der wankte und für einige Herzschläge eine Lücke in die testudo riß. Diese wurde umgehend von den Soldaten geschlossen und der Verletzte nach hinten gezogen. Immer wieder durchdrangen die Pfeile die Schilde und verletzten einige Männer. Dumpf dröhnend erreichte das Horn auch Marcus Ohren und er konnte einige Bewegungen am Hügel auszumachen.


    „Vorwärts!“


    , brüllte Marcus und bewegte sich mit der ersten Reihe nach vorne. Schritt für Schritt kämpften sie sich unter den weiteren Pfeilsalven weiter, die doch deutlich schwächer wurden als die Parther ihren Rückzug antraten. Und so bleich wie Knochen leuchtete das Mondlicht auf die düsteren Gestalten der Parther hinab. Einen Herzschlag lang muteten sie Marcus wie jene schwarzen Fratzen an, die ihn aus dem Unterreich seit einigen Nächten zu besuchen schienen. Die Kälte von Plutos Reich schien sich um ihn zu schlingen, doch es war Marcus in jener Nacht herzlich egal. Seltsam taub für die Gefahr um sein eigenes Leben visierte er die Parther an und erkannte, dass sie wohl dabei waren, zu fliehen. Ingrimm stieg in Marcus auf und stetig mahnte er die Soldaten weiter zu rücken und steigerte das Tempo bis sie einigermaßen in Reichweite waren. Beruhigend sausten das schwere Geschoss der Römer über ihren Köpfen hinweg und auf die Feinde zu. Marcus warf nur kurz einen Blick über die Schulter und hoffte sehr für sie selber, daß die Soldaten am vallum sie erkennen würden. Die Pfeile waren mittlerweile nur noch vereinzelt auf sie herab geregnet.


    Testudo auflösen! Tollite pila!“


    , dröhnte Marcus Stimme über das laute Scheppern. Und kaum einen Herzschlag später, in dem er auch fest das pilum- eine Hand breit hinter dem Schwerpunkt- umgriff und den Zeigefinger so legte, daß er einen festen Halt hatte, kam der nächste Befehl.


    Mittite!“


    Marcus holte aus, hoffte für die Soldaten hinter sich, daß sie geistesgegenwärtig zurück getreten waren und schleuderte seinen Wurfspeer in die nächtliche Dunkelheit, zielte dabei auf die fliehenden Parther. Ob er getroffen hatte, besah sich Marcus nicht, dafür war keine Zeit.


    „Vorwärts!“


    , befahl er erneut und setzte an, den Hügel zu erklimmen. Aus den Augenwinkeln bemerkte Marcus einen Schützen, einen Mann - Ninsun -, der zielsicher in die Menge der Soldaten schoß. Es brauchte nicht lange, daß Marcus realisierte, daß der praefectus das Ziel jener Pfeile war, zumindest war es die Gegend um ihn. Marcus sah über seine Schulter zu dem Soldaten hinter sich- Iulius Sparsus.


    „Nimm Dir ein halbes Dutzend Männer, tesserarius, und schnappe Dir diesen Burschen da oben. Age!“


    Marcus zweifelte nicht daran, daß Sparsus zügig dem nachkommen würde und marschierte bereits weiter. Und schon standen sie einigen der Männer gegenüber, die den Rückzug ihrer Kameraden decken sollten. Ein hämischer Ausdruck schlich sich auf Marcus Gesicht als er erkannte, daß die Natur, das trockene Flußbett, den Römern gelegen kam und den Parthern den Rückzug erschwerte. Immerhin einige der Bastarde würden sie so noch erwischen können, so hoffte Marcus zumindest. Marcus Schwert klackte fest gegen den Schildrand, seine Nasenflügel erbebten als er die kalte Nachtluft einsog. Auge in Auge standen sie den Parthern gegenüber, keine Zeit mehr für Nachdenken, kein Zaudern! Einen Augenblick schien die Zeit still zu stehen, Marcus Gedanken waren klar und ohne zu zögern, rief er:


    „In der Phalanx angreifen! Age!"


    Die Übungen mußten sich auszahlen und die erste Reihe drang nach vorne, den Feinden entgegen. Marcus Schwert durchschnitt die Luft. Und dann spürte Marcus das wuchtige Gewicht eines Angreifers, der gegen sein Schild stieß. Die Spitze seines gladius stieß hinab auf den Angreifer und Marcus spürte wie das Schwert in Fleisch hinein drang. Abermals streifte ein scharfer Schmerz seinen Körper, doch ob es schlimm war oder nicht, merkte Marcus im Eifer des aufbrandenden Gefechtes nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!