Vormarsch nach Edessa: Die sechste Nacht - Sie kamen aus der Dunkelheit...

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus



    ..."Die Parther sollen ruhig sehen, das wir uns nicht vor ihnen fürchten, selbst wenn sie denm Kampf in der Nacht suchen. Sorge du dafür, das die Feuer gelöscht werden, bevor noch irgendwelche Vorräte in Flammen aufgehen."...


    Appius nickte nur, letztlich war es ja nciht seine Entscheidung und die Entscheidung des Tribuns zumindestens einleuchtend:"Tribun!"


    Auf dem Weg befahl er der VII Cohorte sich zu sammeln, aufgeteilt in Centurien und mit Sand und Decken bewaffnet sorgten sie für die Eindämmung und das Löschen der Brände, während er die VIII schonmal zum aufräumen bereithalten ließ.

  • Die zwei Centurien hatten sich inzwischen zur Porta Praetoria begeben und warteten dort auf mögliche weitere Befehle. Die Feldzeichen hatten sie hoch erhoben, so dass außerhalb des Lagers jeder die Präsenz der Prätorianer bemerken konnte wenn er nur einen Blick auf das Tor und die umgebende Pallisade warf.


    Decius war noch immer damit beschäftigt die Flammen zu ersticken, aber da mittlerweile keine weiteren Brandpfeile aus der Dunkelheit auf die Gebäude trafen waren die verbliebenen Feuersbrünste unter Kontrolle und konnten nun Stück für Stück erstickt werden. Als er einen Moment in seinem Tun inne hielt und sich umsah bemerkte er erleichtert dass die angerichteten Schäden nicht so schlimm waren wie es zunächst den Anschein gehabt hatte, auch wenn einige wenige Zelte arg mitgenommen aussahen.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    ...


    Sparsus hasste es ganz hinten zu stehen und nur seinen Pilum nach vorne reichen zu müssen. Er hate nicht die ganzen Übungen über sich erehen lassen, nur um jetzt aufzupassen, das hier auch kener abhaute. Daher dankte er Mars das der Centurio ihm ds Vertrauen entgegen brachte einen Schützen auf dem Bergkamm links von ihnen zu schnappen.


    "Ja Dominus."


    Er schnappte sich Marcellus und Cicero und außerdem noch 4 weitere Miles. Mit diesen sechs Miles ging er ein Stück des Weges zurück, denn weiter hinten hatte er einen Pfad gesehn, auf dem sie zu dem Schützen hoch konnten. Als sie an dem Pfad ankamen, gingen sie nacheinander, an die Felswand gepresst, den Pfad hinauf. SIe versuchen so leise und trotzdem so schnell wie möglich zu sein. Immerhin hatte ihr Centurio bestimmt seinen Grund ganze sieben Mann wegen einem Schützen abzukomandieren. Als sie am Bergkamm ankamen sah Sparsus den Schützen keine 30 Fuß vor sich. Er war gerade dabei seinen Bogen zu spannen, auf welches Ziel auch immer. Sparsus nahm sich einen Pilum von Marcellus, legte sein Scutum ab und schleuderte den Pilum gegen den Parther. Der Pilum bohrte sich in den Fuß des Parthers. So konnte zumindest nciht mehr weglaufen.


    "Hohlt ihn her."


    sagte er zu Cicero und einem anderen Miles, die sich daraufhin auf den verwundeten Parther zubewegten.


    Sim-Off:

    EDIT: Lasse der Narrator-ID mal noch Platz zur Reaktion

  • Mit einem lauten Klacken schlug ein Pfeil in meinen Schild ein, und blieb zitternd darin stecken, kurz darauf ein zweiter, und das mit solcher Wucht, dass die Spitze ein Stück durch das Holz drang, und ich die fiesen Widerhaken daran direkt vor Augen hatte. Ich erblasste, schluckte mit staubtrockener Kehle, und spürte klebrig kalten Schweiß auf meiner Stirn. Das war alles so unwirklich, gerade eben hatte ich noch friedlich geschlummert, und nun stand ich hier, und irgendwo da hinten im Dunkeln hockte jemand und schoß Pfeile auf mich, um mich umzubringen. Hastig brach ich die Schäfte ab, wie ich das bei meinen Kameraden gesehen hatte. Wir rückten weiter vor. Mein Herz pochte wild, jeder Schlag schien in meinem Schädel zu dröhnen.
    Als der Befehl zur Testudo kam, war ich auf einmal völlig kopflos. Die Theorie kannte ich natürlich, also hob ich meinen Schild über mich, aber was und wie, und wie bitte genau musste ich das jetzt konkret machen?! Hilfesuchend sah ich um mich, und mein Nebenmann - zum Glück war ich neben Camerinus gelandet - sah meine Verwirrung. Er packte meine Hand und brachte sie, und damit den Schild in die richtige Position.
    "So machste das, Junge. Genau so ist es richtig.", sagte er mit einer Ruhe, die ich in dieser Situation ganz unglaublich fand, und klopfte mir sogar noch kurz gutmütig auf die Schulter. Ich nickte verkrampft, und hielt den Schild genau so wie er es mir gezeigt hatte, so dass der Vorderrand den Schild des Mannes vor mir etwas überlappte, und die Seiten genau mit denen neben mir abschlossen - ich hielt ihn akkurat in dieser Position, so verbissen als würde mein Leben davon abhängen (was es ja auch tat), während wir weiter vormarschierten.


    Unter der Testudo, in der Nacht, war es stockdunkel. Laut schabten die Schilde übereinander, so dass bei jedem Schritt ein hohles Geräusch ertönte, und mir war, als wäre ich wirklich Teil eines großen, vielbeinigen, gepanzerten Tieres, das schnaufend und klirrend vorrückte, sich jetzt anschickte den Hang zu erklettern. Pfeile schlitterten über unsere Schilde hinweg, und manche fanden durch die Formation - erschrocken biss ich mir auf die Lippen, als direkt vor mir jemand zu Boden ging. Beinahe wäre ich auf ihn getreten! Was mit ihm war konnte ich nicht sehen, wir gingen um ihn herum, die Lücke schloss sich und das große Tier zog weiter, ohne eines Einzelnen wegen Halt zu machen.
    Dann hörte ich den Centurio rufen, wir sollten die Testudo auflösen, und ich nahm meinen Schild wieder herunter. Jetzt erst sah ich, wo wir uns inzwischen befanden. Der karge Abhang, im fahlen Licht des Mondes hatte allein schon etwas beklemmendes an sich (er hätte eine gute Kulisse für eine thessalische Schauergeschichte abgegeben), aber noch viel unheimlicher waren die dunklen Gestalten, die still, wie gestaltgewordene Schwärze darüber hinweg glitten... Der Feind. Die Parther. Fast glaubte ich in diesem Moment, dass Centurio Flavius recht hatte, und sie tatsächlich keine wirklichen Menschen waren, jedenfalls keine aus Fleisch und Blut. Allerdings sah es so aus, als würden sie vor uns fliehen, was wiederum weniger furchterregend war.


    Denen würden wir es jetzt zurückzahlen, uns so heimtückisch zu überfallen! Eine für mich ganz untypische überwältigende Wut auf diese hinterlistigen Bastarde verdrängte meine Furcht, beflügelte meine Schritte. Eifrig stebte ich den Hang hinauf, und fand mich, da ich beim hastigen Einreihen zuvor auch schon ziemlich weit vorne gelandet war, auf einmal in der zweiten Reihe wieder. Da ertönte der Befehl zum Werfen der Pila, und ganz kurz (ganz kurz!) war ich wirklich und wahrhaftig froh, dass der alte Schinder uns damit so gequält hatte, bis sogar ich einen passablen Wurf hinbekam. Beim Üben jedenfalls. Hier war das schon etwas anderes.
    An der Schräge des Hanges stehend, dem Mann vor mir ausweichend als er ausholte, holte ich Schwung, und schleuderte meinen Speer mit aller Kraft in die Nacht, in Richtung der dunklen Gestalten. Ich bezweifle, dass ich einen von ihnen traf. Aber wenigsten traf ich keinen meiner Kameraden, und das war schon mal ganz gut so.


    Wir rückten weiter vor, kamen zu Feinden, die unter den Pila auf der Strecke geblieben waren. Ich sah einen, dem ein Speer im Brustkorb stak, und der sich schon nicht mehr bewegte, und dachte seltsam unberührt: Also doch aus Fleisch und Blut. Ein anderer, schwerverwundet, wälzte sich stöhnend auf den Boden. Camerinus neben mir stach ihm beim Vorbeigehen das Gladius in den Hals hinein, und der Parther wurde still. Blutige Bilder strömten auf mich ein, prägten sich mir ein, aber sie berührten mich - in diesem Moment - nicht mehr, als wären es Fresken die ich im Vorübergehen betrachtete.
    Sand und Geröll knirschte unter meinen Füßen. Vor uns lag ein Tal zwischen den Hügeln, und da stellten sich einige zum Kampf. Laut erhob sich die Stimme des Centurios über den Lärm des Vormarsches, als er den Angriff befahl, und kampfesgierig drang die Reihe vor mir auf den Feind ein. Ohrenbetäubend klirrten die Schwerter, splitterten Schilde und Knochen, hallten die Schreie...
    Meine Linke hielt den Schild, ich stützte ihn gegen Knie und Schulter, suchte meinem Vordermann Halt zu geben. Die Finger meiner rechten Hand krallten sich, schweißnass, um den Schwertgriff, ich hielt es in der Grundposition wie der Centurio mir das beigebracht hatte, und lauerte auf eine Gelegenheit zuzustoßen, auch zu kämpfen! Das Blut rauschte in meinen Adern, alles war unglaublich intensiv um mich, und die Zeit zwischen zwei Herzschlägen schien sich unendlich zu dehnen. Das war ein Rausch, besser als jede Droge.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Es war ja kaum zu überhören, selbst als Tiefschläfer wie ich wurde ich geweckt und auf Grund der nicht nur hellen Aufregung, sondern auch dem hellen Lager und meinem Tunnelblick stellte ich zunächst fest, dass es Morgen sein müsste. Ich streckte mich, gähnte und schlug die Augen ein bis zweimal auf und zu. Hmm... wieso sind nur manche stellen am Lager hell und manche dunkel. Und wieso schreien die alle so laut rum. War Wein vor dem zu Bett gehen doch nicht so gesund, oder schreien die wirklich rum? Junge, Junge, kann mal jemand erklären was los ist. Achja, genau, es war ja Krieg. Und beim Krieg bekämpfen sich die einen und die anderen. Und jetzt haben die Parther den Römern im wahrsten Sinne mal Dampf gemacht. Also... das Lager brannte zum Teil, die Soldaten rannten rum... und... hey, .... hey, es war ja Krieg.


    Jaaaa! Party! Feuer! Feuerio! Holt die anderen Sklaven, wir schauen zu wie Römer sterben!


    Wollte ich brüllen, aber mein Stimme lies sich im Stich und ich gab einen Ton von mir, der 2000 Jahre später als Grundton der Hundepfeife gelten sollte. Aufeinmal war sogar ich wach und rannte ein wenig rum und zog einen Pfeil aus dem Boden, der nicht mehr brannte. Das war zwar nicht wirklich in der Nähe meines Zeltes, aber in der Nähe des Zeltes von dem anderen Tribun. In der Aufregung viel es ja eh niemand auf und ich brach mir die Pfeilspitze ab. Ich wusste nicht wieso, aber eine Waffe konnte nie verkehrt sein. Ich rannte wieder zurück zu meinem Zelt. Größtenteils war es leer. Nur der alte Sequestos saß daneben und schüttelte den Kopf und murmelte: "Dass ich das noch erleben darf, dass ich das noch erleben darf..." Ich beschloss mich daneben zu setzen und beobachtete den Pfeilhagel der Parther. Wie ein schönes Feuerwerk. Dann legte ich den Arm um Sequestos und sagte: "Und du darfst noch mehr erleben." Und zum erstenmal hatte ich ihn sogar ein bischen gern. Ich tat so, als müsste ich ihn halten, als ob er sterben würde. Das sparte mir die Arbeit mit dem Feuerlöschen. Danke Griechen - Könige der Listigen.

  • Als sich die römischen Truppen immer weiter in den Hang vorarbeiteten und man auch auf den Wällen leise die Kommandos für den Nahkampf hören konnte, ließ Priscus das Schießen an seinem Geschütz einstellen. Zu groß war die Gefahr, eigene Leute zu treffen. Außerdem hatte er Pfeilbeschuß inzwischen weitgehend aufgehört und es war nur noch schwer auszumachen, wo sich die Parther aufhielten. Dafür hatte man nun zwei, sich um die bisher unversorgten Verletzungen zu kümmern und Priscus schickte zwei weitere Verletzte zu den Sanitätern.


    In den Lagergassen im Inneren des Lagers versorgten die Ärzte inzwischen im Akkord Pfeilwunden. Vorsichtig versuchten sie mit Wundzangen, die Pfeilspitzen mit den gefährlichen Widerhaken heraus zu ziehen oder schoben sie einfach komplett durch, wenn sie zu weit in einen Arm oder ein Bein eingedrungen waren. Schmerzensschreie der so behandelten erfüllten immer wieder das Lager und der eine oder anderen Mann fiel auch in Ohnmacht, bevor seine Wunde verbunden wurde und seine Kameraden ihn in sein Zelt brachten.

  • Avitus hatte sich mit dem Centurio der dritten Kohorte unterhalten, jenem Etrusker, in dessen Einheit der unglückliche Racilius Fullo diente, der damals den Zorn des Tiberius Vitamalacus auf sich gezogen hatte. Das lockere Gespräch der jungen Centurionen drehte sich zunächst um sachliche Themen, jedoch hat man irgendwann das Thema gewechselt und plauderte über Italia und Parthia, zumindest im weitesten Sinne. Es war weniger das Heimweh, das Anlaß für die Unterhaltung gab, sondern vielmehr ein Versuch, die Vertreter weiblichen Geschlechts beider Regionen einem Vergleich zu unterziehen, der jedoch durch die nächtliche Attacke nicht zu Ende geführt werden konnte.


    Avitus schaute in die Richtung der ersten Trompete, die aufheulte, als Alarm gegeben wurde. Ebenso tat der Etrusker.
    "Scheint, als gehe es endlich los"
    sagte er und Avitus pflichtete ihm bei, nickte stumm.
    "Wird aber auch verdammt nochmal Zeit, dass wir auf mehr treffen, als auf Asche"
    Auch hier konnte Avitus nicht mehr tun, als zuzustimmen.
    "Ich gehe zu meiner centuria"
    "Tu das. Ich mache dasselbe"
    antwortete Avitus ruhig und schritt zu seiner Einheit.


    Überall brach plötzlich Chaos aus. Es brannte. Avitus musste grinsen, als er erkannte, dass ausgerechnet der Terentier sein Zelt in Flammen aufgehen sehen musste. Er riss sich zusammen. Schadenfreude, auch wenn nicht böse gemeint, war zu diesem Zeitpunkt unangebracht. Ausserdem konnte sein eigenes Zelt genau so schnell in Flammen aufgehen, wie das des Tribuns, wenngleich es kleiner war und daher die Wahrscheinlichkeit, getroffen zu werden, geringer.


    Avitus lief nicht, sondern schritt schnell, aber ruhig und gefasst zu seiner Einheit. Es gab keinen Grund zu rennen. Er hatte zwei frisch beförderte Legionäre als Optio und Tesserarius, dazu einen erfahrenen Signifer, der den Männern mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte, falls sie mal nicht weiter wussten. Es war eine gute Gelegenheit, die beiden mal zu prüfen und Avitus war gespannt, ob sie diese kleine Feuertaufe bestehen würden.


    Als er zu seiner Einheit kam, erreichte ihn der von Licinus gesandte Bote.
    "Centurio, melde, wir werden angegriffen, centurio"
    "Ach was?"
    entgegnete Avitus gespielt verwundert. Der Mann war einer der während des letzten Manövers in Italia frisch beförderten und wirkte sehr verkrampft und nervös. Im selben Moment zischte ein brennender Pfeil zwischen den beiden Legionären vorbei und der Miles ging hinter seinem Schild in Deckung.
    "Ruhig Blut, miles. In die Reihe mit dir. Hast heute die Chance, deinen ersten Parther zu töten"
    "Jawohl, centurio"
    entgegnete der Legionär. Seine Nervosität vermochte ihm Avitus nicht zu nehmen, aber etwas weniger verkrampft wirkte er danach schon. Schließlich gehört es sich nicht, so ängstlich gegenüber seinem Centurio aufzutreten.


    Die Einheit hatte sich formiert. Plautius führte sie in die Nacht hinaus, um die Parther zu verfolgen. Dass dort draussen vermutlich genug Mann lauerten, um sie vollends aufzureiben, war Avitus klar. Ebenso klar war, dass sich Plautius dessen bewusst war. Also folgten sie, machten einen Gegenangriff. Die Testudo hatte sich als wirkungsvoll erwiesen, wie erwartet, wie geübt. Einige fielen, die Schreie der Verwundeten hörte man durch die Nacht, während die Capsarii diese zu beruhigen suchten, damit ihr Gejammer die Moral der anderen nicht untergrub.


    Die anderen gingen weiter. Avitus glaubte seinen Augen nicht ganz, als er sah, dass sich ihnen tatsächlich Parther zum Kampf zu stellen wagten. Nicht wirklich viele. Doch immerhin. Ihre geschwungenen Schwerter mochten auf Anfänger beeindruckend wirken, aber Avitus war klar, dass diese armen Seelen mit ihrer kunstvollen Art des Schwertkampfes gegen die kaltblutige, unspektakuläre Effizienz römischen Nahkampfs den kürzeren ziehen würden. Doch wenn sie nach kalten Klingen römischer Schwerter gierten, sollten sie sie bekommen.
    "Die Linie halten"
    brüllte Avitus, wohlwissend, dass seine Stimme vom Wind zerrissen würde und nur die in unmittelbarer Nähe befindlichen Milites ihn hören konnten.
    "Zieht blank"
    Nun wurden die Schwerter gezogen, sie erreichten vereinzelte Angreifer, die von den Pila verwundet wurden. Ohne Gnade wurden diejenigen, die noch zappelten und jammerten, zu Tode getrampelt, zerquetscht von den beschlagenen Caligae hunterter Legionäre. Armselige Narren. Diejenigen, die diese Walze auf wundersame Weise lebend überstanden hatten, wurden von den Legionären der letzten Reihe von ihren Qualen mit dem Schwert erlöst.


    Avitus warf einen Blick nach beiden Seiten. Rechts von sich entdeckte er unweit seiner eigenen Position jenen Miles, der ihm eben noch Meldung gemacht hatte. Der Mann stand in der zweiten Reihe und war angespannt, die Lippen stark aneinander gepresst, schwer atmend. Ein völlig gegenteiliges Bild gab der Miles vor ihm, ein gedienter Legionär, der mehr als die Hälfte seiner Zeit nihter sich hatte. Der Mann war die Ruhe selbst, kaute sogar etwas und strahlte eine Gelassenheit aus, die fast schon frech wirkte. Jedem das Seine eben.


    Dann trafen diese Todgeweihten auf die römische Linie...


    Sim-Off:

    ich hoffe, ich habe nicht vorgegriffen oder irgendwo was falsch gemacht. wenn doch, bitte ich um nachsehen, da es nach meiner langen abwesenheit bzw. sehr eingeschränkter anwesenheit schwer ist, mich an einem tag einzulesen und wieder alle handlungsfäden zu erfassen.

  • Glanzlos starrten die Augen eines Parthers, der beim Rückzug nicht schnell genug gewesen war, in die schwarze Nacht. In seinem Rücken steckte aufrecht, noch leicht hin und her federnd, der Speer eines batavischen Reiters. Im Mondlicht sah das Blut, das den Boden um ihn herum tränkte, dunkel wie Pech aus.
    Da wo die Reiterei erschienen war, waren die Hänge nun wie leergefegt, bis auf die Körper derer, die unter den Speeren gefallen waren, oder die Verletzten, die sich noch ihrer Haut erwehrten. Die vertriebenen Schützen sandten, vom Hügelkamm aus, noch ein paar letzte Pfeile zurück und flohen in die Nacht hinein.


    Im Süden, wo die Männer der beiden Centurien an der Spitze der ersten Kohorte auf den Feind gestoßen waren, war ein kleines aber erbittertes Rückzugsgefecht entbrannt. Die Parther, die den Rückzug der Schützen deckten, wurden Stück für Stück zurückgedrängt. Heftig setzten sie sich zur Wehr, und es kam ihnen auch zu Gute dass das schmale Flußtal den Römern nicht die volle Entfaltung ihrer - beträchtlichen - zahlenmäßigen Überlegenheit erlaubte. So mancher Parther wurde von römischen Gladii niedergemacht, doch auch die Legionäre machten hässliche Bekanntschaft mit den langen, gewandt gehandhabten Krummschwertern. Die dunkle Nacht und das unwegsame Gelände machten das ganze zu einem wahren Hexenkessel. An den steilen, gerölligen Hängen des Tales war die Kampfeslinie an manchen Stellen in hitzige Einzelscharmützel auseinander gebrochen.



    [Blockierte Grafik: http://img135.imageshack.us/img135/1431/krieger1sg7.jpg] | Ninsun
    Er hatte noch acht Pfeile, und den Feldherren - Camillus Matinus Plautius - genau im Visier. Ninsun zielte gründlich und hochkonzentriert, ließ Pfeil um Pfeil von der Sehne schnellen. Der erste grub sich in den metallenen Schildrand seines Zieles. Der zweite wurde von einer Bö abgetrieben, als auf einmal der Wind auffrischte, und bohrte sich harmlos in den Boden. Den dritten fing ein Legionär, den das Kampfgeschehen auf einmal vor seinen Anführer schob, er umklammerte seinen Arm und sank in das Getümmel, das da unten herrschte.
    Ninsun atmete tief die kühle Luft, und fuhr ruhig mit dem fort was er begonnen hatte. Der vierte Pfeil schnellte durch die Nacht, schien haarscharf über den Oberrand des Schildes zu gleiten, das den Feldherren beschirmte. Das sah gut aus! Hatte er ihn erwischt!?
    Blitzschnell lag schon der fünfte auf der Sehne, wieder spannte er den Bogen, wartete bis sich eine Blöße bot, begann schon die gekrümmten Finger zu öffnen, um die Sehne schnellen zu lassen, als...


    Zitat

    Original von Marcus Iulius Sparsus


    ...die Spitze eines kraftvoll geworfenen Pilums seinen linken Knöchel traf, sich durch den weichen Stiefel, durch Haut und Fleisch und Sehnen bohrte, und ein glühender Schmerz ihn durchfuhr. Ninsun keuchte auf, zuckte zusammen, der fünfte Pfeil entglitt seinen Händen und fiel über den Rand des Felsens in die Tiefe.
    Mit aufeinander gepressten Zähnen fuhr der verwundete Parther herum, und sah den Trupp der Legionäre die, während er alle Aufmerksamkeit auf das Schießen gelegt hatte, den Felsen erklommen hatten. Sieben Männer. Noch drei Pfeiles. Sowieso zu nahe. Er saß in der Falle.
    Wie ein in die Enge getriebenes Tier bleckte der Parther die Zähne - weiß blitzten sie in seinem rußgeschwärzten Gesicht auf - und funkelte die Männer voll Hass und Schmerz an. Verbissen schob er die Qual seiner Verwundung beiseite, richtete sich wieder auf ein Knie auf und hatte schon den nächsten Pfeil auf der Sehne. Zwei kamen auf ihn zu. Ninsun kniff die Augen zusammen. Sein Leben würde er teuer verkaufen.
    Die Sehne sang. Der erste Pfeil traf den vorderen der beiden Soldaten direkt ins Gesicht. Er taumelte zurück und schlug die Hände davor, riss im Fallen auch noch den Mann hinter sich mit. Der verlor auf dem zerklüfteten Felsen den Halt und rutschte scheppernd ein Stück in die Tiefe, den Abhang hinunter. Ein wahrlich glücklicher Schuß. Der zweite Pfeil ging fehl. Den dritten und letzten richtete Ninsun gegen den Mann, der den Speer geworfen hatte - Marcus Iulius Sparsus.
    Dann ließ der Parther hastig den Bogen fallen, zog sein Schwert und stemmte sich auf die Füße. Der Schmerz raubte ihm fast die Sinne, und der linke Fuß gehorchte nicht mehr seinem Willen. Zähneknirschend richtete er sich hoch auf, und vollführte mit dem Schwert spöttisch eine einladende Geste in Richtung der Legionäre.

  • Zitat

    Original von Narrator
    Einer der hinteren, von einem Wurfspeer gestreift und hinkend, blieb zurück, erwartete hinter einen Dornbusch geduckt den Ansturm der Reiter. Und just als Iulius Numerianus dort vorübersprengte, schnellte er überraschend hervor, und führte mit dem Krummschwert erbittert einen gewaltigen Streich gegen den Reiter....


    Die Klinge des Schwertes traf den Tribunen am Bein und fügte ihm eine gewaltige Schnittwunde zu, mit Schmerz verzerrtem Gesicht schrie er auf...
    "Dieser Bastard hat mich erwischt! Er hat mich erwischt!"
    dann geriet der Tribunus in pure Aggresion.. Er war schon ein paar Meter weiter geritten, drehte aber wieder um und schlug dann mehrmals auf den Verwundeten ein sodass er am Boden lag, nicht tot, sondern schwer Verletzt, dem Tode nahe, er spuckte nochmal auf den Mann der ihn Verletzte, nahm dann einen Speer der sein Ziel verfehlte und rammte es dem Feind in die Magengrube...
    Dann ritt er weiter und rief dabei...
    "Seid auf der Hut! Tötet jeden verdammten Parther!"
    Nach einer Weile hatte sich der Tribunus wieder einigermaßen beruhigt, nur die enorme Wunde am Bein schmerzte noch, doch auch diese würde sich sicherlich von einem Medicus heilen lassen können und es würde nur noch eine von vielen Narben übrig bleiben, und sicher war dass noch einige dazu kommen würden...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Die Cohorte unter seinem Kommando hatte nun alle Brände gelöscht und die etwas größeren zumindestens so unter Kontrolle, daß sie nicht mehr auf andere Zelte oder Ausrüstung übergreifen konnten.


    Die VIII. Cohorte begann nun mit dem "aufräumen" Ausgebranntes Material mußte beiseite geschafft werden, tote Körper gesichtet und letztlich dann auch eingesammelt werden.
    Keine schöne Arbeit aber auch sie mußte getan werden.

  • Im schnellen Gallop ritten die batavischen Turmae am Hang entlang, der mittlerweile wie fast wie Ausgestorben da lag. Dort, wo eben noch die Parther ihre Pfeile in Richtung des Lagers verschossen hatten, lagen scheinbar nur noch tote Schützen herum.


    Vitellius hatte eine Position am äussersten Rand eingenommen, ein gutes Stück den Hang hinauf, denn ihn dürstete nach dem Blut der Parther. Er hatte noch einen Wurfspeer und diesen wollte er unbedingt noch in einen Parther versenken, denn wenn sie am Morgen ihre Speere wieder einsammeln würden, dann wollte er vor seinen Decurio treten können und stolz berichten, das er mit jedem Speer einen Parther getötete hatte. Damit würde er sich hoffentlich als Duplicarius qualifizieren.


    Und er schien sogar glück zu haben, entdeckte er doch noch einen Parther, der von der Hügelkuppe einen letzten Schuss abfeuern wollte. Vitellius war sich bewusst, das es jetzt eine Sache von Augenblicken war, eine Frage ob er den Parther erwischte, bevor diesen ihn erwischte.


    Vitellius holte aus und schickte den Speer auf den Weg, genau in dem Moment, in dem auch der Pfeil des Parthers den Bogen verliess.


    Doch genau in diesem Moment stolperte das Pferd des Batavers über ein Hindernis, das unvermittelt in der Dunkelheit aufgetaucht war. Es ging zwar nicht zu Boden, aber Vitellius Speer verriss, verfehlte sein Ziel und Vitellius selbst flog im hohen Bogen aus dem Sattel.


    Unvermittelt fand sich der Bataver auf dem Rücken liegend im Sand des Zweistromlandes wieder. Kurz war ihm schwarz Augen, schmerz zog sich durch seinen ganzen Körper....

  • Decius' Centurie hatte nun endlich alle Brände gelöscht, und die Soldaten hielten einen Augenblick inne um den angerichteten Schaden zu begutachten. Centurio Pacuvius lief von Contubernium zu Contubernium und kontrollierte, ob und wieviele seiner Männer bei dem Pfeilhagel verwundet worden waren; Auf den ersten Blick schienen lediglich drei Soldaten durch Pfeile verwundet worden zu sein, einer von ihnen schwer. Die Verletzten wurden unverzüglich von ihren Kameraden in das Lazarett transportiert und dort ärtztlich behandelt.


    Nachdem Centurio Pacuvius sich noch davon überzeugt hatte dass auch wirklich alle Feuer in ihrem Einsatzbereich gelöscht waren rief er zum Sammeln, und Decius und die unverletzten Milites traten geordnet an um von pacuvius schließlich den Befehl zum Aufräumen und Begutachten der Schäden zu bekommen. Die Männer machten sich schließlich ohne zu murren an die Arbeit, udn Decius begann damit das nächstbeste sehr angebrannte Zelt mit einigen Kameraden auszuräumen und abzubauen damit es später geflickt werden konnte.

  • Zitat

    Original von Narrator
    ...


    Licinus stand immer noch am hinteren Ende seiner centuria und versuchte durch Druck seinen Kameraden vorne zu helfen viel mehr konnte er von seiner Position aus eh nicht tun. Es war extrem schwierig auf dem steinigen Boden festen halt zu finden, denn das Blut hatte die Steine glitschig gemacht und die ersten toten Parther, über die er klettern musste, trugenauch nicht gerade dazu bei seine Standfestigkeit zu erhöhen.
    Plötzlich bemerkte er eine andere Art der Bewegung, sich fragend, was dort vorne vorging reckte Licinus den Hals und erkannte, wie einige Soldaten einen offensichtlich verwundeter Kameraden aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich herauszubringen versuchten. Beherzt schob Licinus einen jüngeren miles beiseite und griff nach dem Verwundeten, kaum fasste er ihn am Arm brüllte dieser auf und Licinus ließ sofort den Arm los, erst jetzt einer tiefen Schnittwunde am Arm von Battiacus, denn um diesen handelte es sich, gewahrwerdend.
    "Junge, willst du mich umbringen"schrie jener.
    "Das tut scheiß weh, verdammt!"


    "Tschuldigung", murmelte Licinus nur, während er sich den anderen Arm des alten Soldaten über die Schulter legte, um dann einen Tiefen Atemzug Luft zu holen und einen der capsarii, die die Verwundeten einsammelten, addressierend zu zurufen: "Capsarius, ich hab hier einen Verwundeten! Mann, bist du taub, du sollst herkommen!


    "Na, nur keine Panik, ich bin ja schon da.
    Zeig mal her! Ach so, nur ein Schnitt durch den Arm, ziemlich tief zwar, aber das kriegen wir hin. Komm mal her, dann bringen wir dich mal nach unten. Du kannst hier bleiben tesserarius, ich schaff das schon!
    und nachdem er sich abgewandt hatte fügte der capsarius noch leise hinzu
    "Und wegen so nem bisschen macht der so einen Aufstand, ich sag's ja immer, die Armee geht vor die Hunde"


    Das hörte Licinus jedoch nicht mehr, er drehte sich kaum hatte er Battiacus abgeladen wieder nach vorne und nahm sich vor den Veteranen sobald es seine Pflichten zuließen zu besuchen.
    Weiter denken konnte er jedoch nicht, denn schon kam der nächste Verwundete und der Abstand zwischen Licinus und den Parthern wurde langsam aber stetig geringer, so dass er weiter half, Verwundete in Sicherheit zu bringen und sich gleichzeitig darauf vorbereitete selbst in den Nahkampf verwickelt zu werden.

  • Noch bevor Livianus richtig mitbekommen hatte was draußen vor sich ging, stand bereits ein Offizier der Leibwache in seinem Zelt und wollte ihn wecken. Der Legat, schon davor durch den Trubel und Lärm im Lager wach geworden, stand jedoch bereits auf den Beinen und ließ sich von zwei seiner Sklaven die Rüstung anlegen. Der Centurio erstattete kurz Bericht und schon schoss Livianus eifrig aus seinem Zelt. Seine Leibwache hatte bereits rund um den Eingang Aufstellung bezogen, um den Kommandanten vor etwaigen Anschlägen oder Angriffen zu schützen. Er sah in alle Richtungen, um sich, so gut es in dieser dunklen Nacht ging, einen Überblick zu verschaffen und marschierte dann in Begleitung einiger Männer zum Zelt des Kaisers, der ebenfalls bereits davor stand und Anweisungen gab. Er grüßte diesen mit einem Kopfnicken.


    „Mein Kaiser!“


    Dann sah er sich weiter um. Die Offiziere und Unteroffiziere schienen alles unter Kontrolle zu haben und auf den ersten Blick sah er eher nach einem kleineren Überfall aus, als nach einem wirklichen Angriff durch parthische Truppen. Dennoch sah man bereits einige meterhohe Feuersäulen aus dem Lager aufsteigen und hörte das laute geklirre von Schwertern, die aufeinander trafen.

  • Zitat

    Original von Narrator
    ...


    Ach du Scheiße dachte sich Sparsus, als der Parther sich aufrappelte und Cicero ins Gesicht schoss. Er war froh da sein Kamerad noch schrie. Das hieß zumindest das er wohl nur ein Auge verlieren würde und nicht sein Leben. Der andere Miles fiel den Hang herunter, doch Sparsus hatte im Augenblick nicht die Möglichkeit nach ihm zu sehen. Er hatte den Schrecken über die Verzweiflungstat kaum überwunden als der Parther auch schon einen weitern Pfeil anlegte.


    "TESTUDO!"


    schrie Sparsus und sah wie sich neben ihm zwei Kameraden positionierten und die beiden anderen ihre Schilde über sie hielten. Kaum war die Testudo gebildet, spürte Sparsus auch schon einen Ruck im Schild und kurz darauf einen brennenden Schmerz in der Hand. Der Pfeil des Parthers hatte seine Schild zerschlagen und steckte nun in Sparsus linker Hand. Dieser Sohn einer Hündin! Pfeile mit Wiederhaken! Was verkrochen sie sich hinter ihren Schilden wenn sie die feindlichen Pfeile eh mit der Hand abfangen mussten?
    Tja da half nichts, er biss die Zähne zusammen und betrachtete den Parther mit seinem Krummsäbel, welchen er so einladend schwang.


    "ad aciem - ... - pila sursum - ... - tollite pila - ..."


    Wie aus dem Lehrbuch gab Sparsus das Kommando die verbleibenden pila auf den Parther zu werfen. Er hatte gesehn was er mit dem Bogen konnte und war nciht erpirscht darauf noch jemanden wegen diesem Schwert zu verlieren. Fünf pila - Ein Ziel. Der Parther war schon so gut wie Tod.


    "mittite!"

  • Aha! So sahen also kämpfende Parther aus. Irgendwie … klein und verschlagen. So ganz anders als die stolzen und hünenhaften Germanen. Die Parther sahen irgendwie aus … ja, wie die verschlagenen Ausländer aus Tylus. Es fehlte nur noch ein Teppischhändler bei denen, welcher gleich die Waren auf seinem Handkarren anpries.


    „Vorwärts Männer! Und ja keine Heldentaten einzelner! Immer kontrolliert in Formation bleiben! Und ich will ein paar Gefangene. Versucht es wenigstens, aber geht kein Risiko ein.“ brüllte Plautius und stach diszipliniert den ersten Parther nieder, der vor ihm auftauchte und fuchtelnd versuchte eine Lücke in der Deckung von Plautius zu finden.


    DOING!


    Ein Pfeil schlug in das Scutum von Plautius ein und durchbohrte es leicht. Ein Ruck ging durch den Schildarm von Plautius, während dieser einen kurzen Blick auf die Pfeilspitze warf, die den Schild durchbohrt hatte. Ha! Wahrscheinlich beschmierten die Parther die Pfeilspitzen noch mit Ziegenmist, damit sich die Wunden besser entzündeten. Wer solche Spitzen verwendete hatte das Wort Ehre weder gehört, noch wusste er wie es geschrieben wird. Nun ja, Ersteres bedingte wohl auch Zweiteres.
    Plautius stach den 2. Parther nieder. Huch! Der hatte ja ein Gesicht wie ein Frettchen. Hm, erinnerte Plautius irgendwie an Tiberius Durus, den Verwandten von Vitamalacus. Nur etwas sonnengebräuntere Haut. Er hatte sich verbissen gewehrt, aber auch das hatte ihm nichts genutzt.


    Männer schrien und starben, Waffen prallten aufeinander, Rüstungen schepperten. Und immer wieder ertönten die vertrauten Pfiffe ***, wenn die römischen Legionäre auf Kommando ihrer Centuriones sich in der ersten Reihe abwechselten. Auch Plautius tat das ab und an mit dem ein oder anderen Optio hinter sich, was es ihm auch erlaubte sich einen Überblick zu verschaffen.


    Die Zahl der Feinde schwand, ihre langen Krummschwerter forderten mehr Platz und erlaubten keine so geschlossenen Formationen und einige brachen doch tatsächlich da hinten an den Hängen aus der Formation aus.


    „Primus Pilus Artorius! Centurio Flavius! Sorgt dafür, dass an den Hängen wieder die Leute in die Formation kommen oder ich reiße euch stellvertretend für diese Leute später die Eier ab! Haltet die Linie!“


    Und langsam arbeitete sich Plautius in seiner Reihe Pfiff für Pfiff wieder nach vorne.


    Plautius trat einem weiteren Parther gegen das Knie und schlug ihm anschließend das schwere Scutum genau vor seine schmerzverzerrte Futterlucke. Stöhnend ging der Mann zu Boden und wurde von römischen Sandalen niedergetrampelt. Er sah auch nicht mehr so gesund aus, nachdem die ersten 100 Legionäre über ihn gelaufen waren.


    *Pfiff*


    Plautius wechselte mit seinem Hintermann durch, welcher daraufhin jedoch schreiend von einem Pfeil getroffen wurde. Sofort wurde durchgewechselt und der Verletzte rettete sich nach hinten. Plautius rückte wieder einen Platz nach vorne und hielt sich schön am Vordermann fest.


    Der Kampf ging weiter und zog sich etwas in die Länge, was aber vermutlich nur daran lag, dass das Gelände unebener wurde. Und die Gefallenen waren für beide Seiten auch ein kleines Hindernis.
    Ein Pfeil wurde durch Plautius Schild abgelenkt und schlitzte ihm leicht die Backe auf. Wo saß denn nur dieser verdammte Schütze. So langsam begann der ihn zu nerven. Und schon ertönte wieder ein Pfiff.


    Plautius war wieder in der ersten Reihe und stach mit seiner jahrelangen Kampferfahrung auf die nächsten Parther ein. Ah, ein neuer Gegner, fast ein zwerg wie Pumillus von der Größe. Na ja, doch schon etwas größer auf den 2. Blick. Bei Mars Eieren! Das war ja noch ein halbes Kind, vielleicht 12 oder 14 Jahre alt. Was suchte der in der ersten Reihe?
    Der Junge schlug mit seinem Krummschwert nach Plautius. Damit hatte sich die Frage beantwortet. Plautius blockte ab und stach dem Jungen das Gladius in den Hals. Blut sprühte Plautius ins Gesicht. Der Junge ging zu Boden und Plautius hatte ihn gleich drauf auch vergessen. Weitere Gegner drangen bis zum nächsten Pfiff auf Plautius ein.



    *** Das Manöver von Rome – Folge 1 für die Kenner der Serie.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Zitat

    Original von Narrator
    Im Süden, wo die Männer der beiden Centurien an der Spitze der ersten Kohorte auf den Feind gestoßen waren, war ein kleines aber erbittertes Rückzugsgefecht entbrannt. Die Parther, die den Rückzug der Schützen deckten, wurden Stück für Stück zurückgedrängt. Heftig setzten sie sich zur Wehr, und es kam ihnen auch zu Gute dass das schmale Flußtal den Römern nicht die volle Entfaltung ihrer - beträchtlichen - zahlenmäßigen Überlegenheit erlaubte. So mancher Parther wurde von römischen Gladii niedergemacht, doch auch die Legionäre machten hässliche Bekanntschaft mit den langen, gewandt gehandhabten Krummschwertern. Die dunkle Nacht und das unwegsame Gelände machten das ganze zu einem wahren Hexenkessel. An den steilen, gerölligen Hängen des Tales war die Kampfeslinie an manchen Stellen in hitzige Einzelscharmützel auseinander gebrochen.


    Es war etwas anderes als eine offene Feldschlacht, was dort in der Nacht stattfand. Es prahlten keine zwei gleichwertige Linien in einem erbitterten Gefecht aufeinander. Der Ausgang dieses nächtlichen Gefechts würde auch keine entscheidenden materiellen Folgen haben. Aber es war das erste bewaffnete Aufeinandertreffen der beiden Kriegsparteien in diesem Konflikt.


    Mit seinem Schild nach vorn, marschierte Avitus voran, neben sich seine eigene und die zweite Centuria der ersten Kohorte wissend. Die Linie zu halten erwies sich als besonders schwer und Avitus hoffte, dass Imperiosus in der letzten Reihe dafür sorgte, dass sie wenigstens nicht ganz auseinanderbrach. Dass es ihm in diesem unwegsamen Gelände bei diesen Lichtverhältnissen kaum gelingen würde, war abzusehen, aber nicht wirklich tragisch.


    Wie aus dem nichts tauchte aus der Dunkelheit ein mit dem Krumschwert bewaffneter Angreifer auf. Mit brachialer Gewalt ließ er sein Schwert auf den Miles niedergehen, der gerademal zwei Schilde weiter rechts von Avitus entfernt marschierte, der dienstälteste Miles des dritten Contubernium. Der Soldat riss sein Scutum hoch und das Aufeinandertreffen der Klinge und des Umbo ließ einige Funken Sprühen. Im selben Moment stieß der Miles lautstark fluchend sein Schwert unter dem Scutum nach vorne, mit der Absicht, es dem Angreifer in den Unterleib zu stoßen, doch diesem gelang es, dem Todesstoß auszuweichen und erneut auf den Miles loszugehen. Er hob sein Schwert, holte aus um es erneut auf den Römer niedergehen zu lassen, doch im selben Moment spürte er die Klinge eines Gladius in seiner Kehle.


    Langsam schritten die Milites nach vorne, drängten die Parther zurück. Avitus musste gestehen, dass sich diese Gegner auf ihr Handwerk durchaus verstanden und mit den Schwertern gekonnt umgingen. Irgendwo einige Reihen weiter gab es einen Aufschrei. Offenbar wurde einer seiner Männer verwundet, vielleicht gar verkrüppelt.


    Zitat

    „Primus Pilus Artorius! Centurio Flavius! Sorgt dafür, dass an den Hängen wieder die Leute in die Formation kommen oder ich reiße euch stellvertretend für diese Leute später die Eier ab! Haltet die Linie!“


    Der Befehl war nicht zu überhören. Avitus wollte seinem Cornicen gerade befehlen, zum Sammeln und Formieren zu blasen, doch noch ehe der Artorier sich umdrehte, schwirrte aus der Dunkelheit ein einsamer Pfeil heran, durchschnitt die Luft und streifte seine Crista. Avitus stockte kurz, sich gewahr werdend, dass der Pfeil ihn nur um Haaresbreite verfehlt hatte. Er drehte sich um, um dem nächsten Cornicen zu befehlen, doch da bot sich ihm ein grausiges Bild. Ihn selbst hatte der Pfeil verfehlt, doch einer der Cornicen ging leblos zu boden. Der Pfeil hatte ihn direkt ins linke Auge getroffen. Der Mann war auf der Stelle tot.
    "Medicus"
    schrie einer der Milites, die nebenher marschierten.
    "Ruhe verdammt. In die Reihe mit dir. Der Mann ist tot, dem ist nicht mehr zu helfen"
    brüllte Avitus und wandte sich an die anderen Signalbläser seiner Centuria. Dass ausgerechnet der Cornicen getroffen wurde, war bitter, aber nicht zu ändern.
    "Centuria prima... ad signum...formieren..."
    Die Signalbläser gaben die Befehle weiter.
    "Optiooo... nach vorn"
    rief Avitus seinen Vetter nach vorn.
    "Du sorgst dafür, dass die Formation gehalten wird, Gelände hin, Gelände her. Richte die Reihen aus"


    Dann rief er nach dem Tesserarius.
    "Tesserarius... Nimm ein Contubernium aus der hinteren Reihe und ..."
    in diesem Moment musste sich Avitus des Angriffs eines Schwertkämpfers erwehren, den er, nachdem er seinen Angriff mit dem Scutum blockiert hatte, mit ebendiesem zu Fall brachte. Avitus schritt nach vorn und stieß das Schwert in die rechte Schulter des Mannes, um ihn kampfunfähig zu machen. Als der Signifer Anstalten machte, den Mann mit dem Feldzeichen abzustechen, hielt ihn Avitus zurück.
    "Den brauchen wir lebend..."
    sagte er dämonisch grinsend.
    "Tesserarius... nimm diesen hier und schaff ihn nach hinten. Nimm dir ein Contubernium und such das Feld hinter uns nach überlebenden Parthern ab, die noch in der Lage sind, zu sprechen. Mach ein paar Gefangene, aber bleib mir ja in der Nähe..."
    Dass es viele sein würden, bezweifelte Avitus, aber den Befehl von Plautius zu ignorieren, konnte er nicht ohne weiteres. Und wenn dieser Gefangene wünschte, mussten halt welche her. Und weiter drängten sie die sich zurückziehenden Parther in die Nacht hinein...

  • Es brauchte einige Augenblicke, bis Vitellius wieder ganz bei Sinnen war und aufstand. Erst später würde er die Schmerzen spüren, die die Prellungen und ganz besonders die beiden Rippenbrüche verursachten.
    Jetzt in der Dunkelheit waren seine Sinne ganz auf das Umfeld konzentriert und als er entdeckte, das sein Wurfspeer sein Ziel verfehlt hatte und einfach im Boden steckte, wurde er ärgerlich. Und dieser Ärger richtet sich gegen das Hinderniss, das seinen Sturz verursacht hatte.


    Ein Parther....


    Regungslos lag er da, ein Wurfspeer ragte aus ihm heraus und einen Moment dachte sich Vitellius, das der Mann tot war. Und sein Ärger wuchs noch weiter.


    "Wegen einer beschissenen Partherleiche hab ich mir fast den Hals gebrochen " fluchte er leise vor sich hin, als er plötzlich entdeckte, das sich der Pather doch noch regte.


    "Du verf**** Kerl," fluchte er lautstark, fiel dabei teilweise in die Sprache seines Vaters, stürzte sich sich auf den am Boden liegenden Mann und deckte ihn mit Tritten und Schlägen ein.


    Es war ein kurzer, aber umsoheftiger Ausbruch von Gewalt, in dem sich die ganze Todesnähe entlud, in der sich Vitellius bis jetzt befunden hatten. Er hörte nicht die leisen Worte des Parthers, selbst wenn, dann hätte er die worte nicht verstanden, hätte garnicht unterscheiden können, ob der Parther um Gnade flehte oder noch im Todeskampf seinen Feind verhöhnte.


    Das Leben war längs ganz aus dem Parther gewichen, da liess der Rausch des Batavers nach. Verächtlich spuckte er noch einmal auf den toten Feind, murmelte noch "Keine Gefangenen !", ging dann zu seinem Pferd, stieg auf und macht sich daran wieder zu seiner Turma auszuschliessen.

  • Imperiosus versuchte die Reihen wieder in ihrer Postion zu halten, was ihm nicht imemr gut gelang. Immer wieder mussten sie über die Leichen Parther klettern, was die Formation hier und da aus einander riss.


    Im rechten Augenwinkel erkannte Tiberius, wie er eine Kameraden half. Er wollte Licinus schon etwas sagen, doch schnell reihte er sich wieder in seine Reihe ein. Immer wieder richtete er mit seinen Stoock die letzte Reihe aus. Als er am Boden noch einen lebenden Parther sah, der gerade versuchte, einen Miles mit dem Schwert zu treffen. Sofort ergriff Imperiosus sein Gladius und schnitt dem Feind die Kehle durch. Danach steckte er sein Gladius wieder in die Scheide. Die Formation, wenn man sie denn noch als seuche bezeichnen konnte, war serh glückenhaft geworden. Gerade wollte Tiberius sie wieder in Formation bringen, als er von seinem Vetter nach vorne gerufen wurde.


    " Werde ich sofort erledigen Centurio. "
    erwiederte er den Befehl und beeilte sich, wieder auf seine Postion zu kommen.


    " Hier habt den Befehl von unserem Centurio gehört. Alle wieder in Formation... und sollte noch einer von euch aus der Formation treten, der bekommt morgen einen Extradrill von mir. "


    Mit seinen Optiostock drückte er die Miles wieder in Formation, als plötzlich einer auf der linken Seite die Formation verließ.


    " Verdammt.... Bist du taub, du hast dir als erster einen Extradrill verdient... und nun wieder in Formation. "

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    ...


    Als er den Befehl des centurios hörte quetschte sich Licinus soweit es ging an den Kameraden vorbei nach vorne. Dort angekommen nahm er seine Befehle entgegen.


    "Herr, Gefangenen nach hinten, ein Contubernium von hinten, sprechende Parther, ein paar Gefangene, in der Nähe bleiben, jawohl Herr!", dann salutierte er so gut das mitten in der Schlacht eben ging, ließ sich von einem Kameraden helfen, den Gefangenen auf seine Schultern zu laaden und machte sich wieder auf nach hinten.



    Am Ende der ersten cohors warf Licinus den Gefangenen ab und bedrohte ihn mit seinem letzen verbliebenen pilum


    "Sextus, Aulus, Trebius, Crassus, Naso, Caius, Spurius, Galeo!" rief er den Soldaten des nächstehenden contuberniums zu, die Namen kannte er aus den Wachberichten mittlerweile alle.
    "Befehl von centurio Artorius, wir sollen die noch sprechfähigen Parther einsammeln, sofern noch welche da sind, und zum Verhör bringen. Dabei aber immer in der Nähe der centuria bleiben.
    Wir sind neun Mann, von daher wird eine Gruppe von sechs Mann hier bleiben und die Gefangenen bewachen, zwei von euch kommen mit mir nach weiteren suchen. Noch Fragen?"


    "Nur eine, wie können wir zwischen winseln und dieser "Sprache" unterscheiden"


    Gute Frage, das, dachte Licinus bei sich und dachte einen kurzen Moment nach, dann kam ihm eine Idee.


    "Ich denk mal, wir können eh nur solche brauchen, die ein scharfes Verhör noch überleben können, also nehmen wir nur die, die noch um ihr leben betteln. Der Rest kriegt den Gnadenstoß.
    Wenn ihr was findet um die Kerle zu fesseln umso besser.
    Aulus, Trebius ihr kommt mit mir!"
    letzter Satz ging vor allem an das Wachkommando


    Zu dritt begannen sie die gefallenen Parther abzusuchen, lange fanden sie nur Tote oder Schwerverwundete, denen sie die Gnade eines schnellen Todes gewährten, dann trafen sie auf den ersten noch sprechfähigen Parther...

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