• Das Entsetzen über das Desaster an der rechten Flanke stand mir noch ins Gesicht geschrieben. Bei allen Göttern! Unsere Reiter hatten ja keine Chance gehabt. Kaltblütig hatte der Feind sie aus der Distanz abgeschossen, sie waren gestorben ohne sich zur Wehr setzen zu können, sinnlos und grausam!
    Der Knoten in meinem Magen zog sich immer fester zusammen während wir vorrückten. Ich kniff die Augen zusammen, die vom Staub schon tränten und zog mir das Fokale über Mund und Nase um nicht die dicken Staubschwaden einzuatmen. Mein Herz klopfte schnell und hart, ich schwitzte heftig, nur meine Finger, die ich krampfhaft um Scutum und Pilum krallte, waren ganz klamm...
    Dann war da dieses Geräusch... was war das?! Zuerst dachte ich verwirrt, ein Gewitter müsse aufgezogen sein, dann wurde es immer lauter. Es klang als würde es tief aus dem Tartaros zu uns dringen, es war entsetzlich und ich meinte das Blut würde mir in den Adern gefrieren.
    "Was ist das.....?"
    Ich geriet aus dem Tritt und blickte ich mich voll Angst um, zu den Kameraden an meiner Seite. Camerinus spähte angespannt nach vorn, die Lippen so schmal zusammengepresst, dass sie ganz weiß in seinem sonnenverbrannten Gesicht waren. Er antwortete mir nicht. Ein Stück weiter erblickte ich Lucullus, der ebenso wie ich der zweiten Reihe gelandet war, und ich dachte, dass er doch recht hatte und auf uns alle hier nur der Tod wartete.


    Dann kamen die Reiter. Die Erde erzitterte.
    Noch nie hatte ich so was beängstigendes gesehen, wie diese breite schwarze Welle, die sich da oben auf dem Hügel erhob und auf uns zu stürmte.
    Sie würden uns zermalmen. Einfach zermalmen.
    Panik erfasste mich, als sie immer näher kamen und bleich vor Furcht wich ich einen Schritt zurück, stolperte hart gegen meinen Hintermann, der irgendwas brüllte und mich unsanft mit den Schild nach vorne drückte. Befehle erklangen. Die kräftige Stimme des Centurios drang durch den ohrenbetäubenden Lärm. Kaum konnte ich ihn verstehen. Mit weichen Knien und zitternden Händen tat ich völlig konfus, was alle um mich herum taten - suchte nach einem festen Stand und hob mein Scutum, um es zur Reiterabwehr auf das meines hingeduckten Vordermannes zu legen, und mich dann dagegenzustemmen wenn sie auf uns prallen würden... Der Druck von hinten war enorm, ich meinte jeden Moment zerquetscht zu werden. Pila wurden an mir vorbei durch die Schildwand hindurchgestreckt.
    Jetzt konnte ich die Reiter nicht mehr sehen, nur das Donnern der Hufe wurde immer noch lauter, ein ohrenbetäubendes Getöse das wie eine Lawine über uns zusammenschlug.
    Oh Mars und Bellona steht uns bitte, bitte jetzt bei!!!
    Gleich mussten sie da sein.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Imperiosus sah, wie der Melder nach hinten lief und fragte sich, welche Befehle er wohl hatte. Kaum hatte er diesen Gedanken zu ende gedacht, flogen auch schon die Speere der schwere Geschütze über seinen Kopf hinweg. Hoffentlich würden sie treffen, waren seine Gedanken, als auch schon der Befehl zum Vormarsch kam. Kurz ging sein Blick zu Licinus, der alle Hände voll zu tun hatte.


    Langsam schritt fürschritt kamen sie dem Feind näher udn gleich würde es zu einer Schlacht kommt, die wahrscheinlich mehr verletzte ervorbringen würde, als das kleine Geplänkel beim letztenmal. Mit seinem Stock drückte er nun ebenfalls die Milites nach vorne, während er gleichzeitig darauf achtete, dass keiner aus der Reihe tanzte.


    Zum Takt der feindlichen Trommeln, schlug das Herz von Tiberius, als plötzlich das Signal für die Reiterabwehr kam. Nun kam es darauf an, dass jeder Soldat sich darauf verlassen konnte, was er damals erlernt hatte.

  • "Milites...pergite aequatis passibus" ~ Abteilung... Im Gleichschritt Marsch
    brüllte Avitus, als vom Stab der Befehl zum langsamen vorrücken kam. Die Centurionen anderer Einheiten brüllten dieselben Befehle und die Cohortes setzten sich, etwas versetzt, in Bewegung.
    "Zusammenbleiben... Linie halten"
    befahl Avitus laut, als er sah, dass einige Milites der ersten Reihe in ihrer Ungeduld aus der Reihe tanzen wollten. Langsam näherte sich der stählerne Koloss aus Rüstungen, Pila und Schulden dem parthischen Heer...
    "Consistite..." ~ Halt...
    Sie blieben stehen, als sich vor ihnen eine schier unendliche Front aus Reitern formierte, offenbar in der Absicht, frontal zu stürmen. Das war Wahnsinn. Avitus schüttelte mit dem Kopf, während sich auf seinem Gesicht ein ungläubiges Lächeln abzeichnete. Diese parthischen Reiter waren schon ein beeindruckender Anblick, bei Mars, er würde lügen, wenn er sagen würde, dass er ihnen nicht einen gewissen Respekt entgegenbrachte.
    "Schild auf Schild... signa zurück"
    brüllte er. Die Feldzeichenträger musste er für die bevorstehende Kollision wegschaffen, sie vorne zu lassen war ihr Todesurteil. Die Feldzeichenträger waren die wichtigsten Männer seiner Einheit, sie zu beschützen war die oberste Pflicht eines jeden Miles seiner Centuria, vom Primus Pilus bis hin zum einfachen Miles. Die Männer der vordersten Reihe knieten hinter ihren Scuta, während die der zweiten ihre Schilde auf die der ersten Reihe abstellten. So entstand eine hohe Mauer, aus deren Lucken Pila hervorstachen. Dort frontal reinzurasen würde die Parther einiges kosten. Wenn auch hier und da Einbrüche entstehen würden, rechnete Avitus, dass ein Großteil der Pferde scheuen würde... er blickte nach hinten.
    "Pila bereithalten... auf meinen Befehl warten"
    schrie er. Seine Befehle wurden an der anderen Flanke wohl nicht gehört, aber er rechnete damit, dass der Optio, der hinter ihm in der letzten Reihe und der Tesserarius, der auf der anderen Flanke stand, sie weitergeben würden.
    "Macht euch bereit, milites"
    sagte er und stellte sein Schild auf das eines anderen Miles. Die Parther kamen. Avitus blickte kurz nach hinten, in Erwartung des todbringenden Artillerie- und Pfeilbeschusses, der ihrem Ansturm die Wucht nehmen sollte. Sein Blick wanderte nach vorn.
    "Na kommt schon... kommt schon"
    flüsterte er...

  • Gnaeus Aburius Marcellus
    [Blockierte Grafik: http://img149.imageshack.us/img149/9352/aburiushg0.png]


    Faustus Galerius Paulinus


    Gnaeus marschierte, wie alle seine Kameraden, langsam nach voren, als er die feindlichen Truppen auf sich zustürmen sah. Seine Gedanken drehten sich die gnaze Zeit um seine Probatizeit, was hatte er dort alles gelernt, was er jetzt gut gebrachen konnte. Doch kaum waren sie in der Reiterabwehr, waren all diese Gedanken verschwunden.


    Marcellus war nervös, zwar stand er nicht in der ersten Reihe, doch würde er sicherlich auch die Wucht zu spühren bekommen, mit der, der Feind, sie treffen würde. Kurz ging sein Blick zu seinem Kameraden, der rechts neben ihm stand.


    " Wen wir diese Schlacht heute gewonnen haben, müssen wir unbedingt mal zusammen einen trinken, aber noch etwas Wein, den ich mir bei der letzten Stadt gekauft hatte. Ich wollte ihn mir für einen besonderen Anlass aufheben. "


    Marcellus grinste und Paulinus, der neben ihm stand, konnte es kaum fassen. Wie konnte er gerade jetzt daran denken, mit ihm heute abend einen Schluck Wein zu trinken, wenn sie noch nicht einmal wussten, ob sie diesen Tag überhaupt überleben würden. Doch er grinste nur, schließlich war es auch ein versuch, nicht an den Tod zu denken.


    " Aber unbedingt... "


  • Imperiosus hörte den Befehl, den der Centurio vorne gab und schaute nach rechts, damit die Milites und besonders Licinus ihn besser verstehen konnte.


    "Pila bereithalten und auf den Befehl vom Centurio warten....",
    schrie Tiberius, so laut er nur konnte.


    Er wusste, dass ihn vielleicht nicht alle hören konnten, doch Marcus hatte ihn sicherlich gehört und würde den Befehl an seine Männer vor ihm weitergeben.

  • Lucullus konnte es nicht fassen, so sollte es also enden. Ein Zittern befiel ihn und er bereitete sich darauf vor, von einer stählernen Masse überrannt zu werden. Wie traurig das war, schlimmer als er es sich hätte ausmalen können. Selbst wenn die Römer siegen würden, wer könnte nachher noch seine Leiche erkennen? Von ihm würde nicht mehr als ein Haufen blutiger Brei zurück bleiben. Er warf einen Blick zur Seite und erkannte Faustus. Er winkte ihm zu und rief ihn an. „FAUSTUS! WIR SEHEN UNS DANN AUF DER ANDEREN SEITE!“ Lucullus hoffte, sein bester Freund hätte seinen letzten Gruß vernommen. Es wäre der letzte Gruß des Lucullus gewesen. Aber nun konzentrierte er sich wieder auf seine Aufgaben. Wenn er an diesem Tage schon Verrecken sollte, dann würde er so viele Feinde mitnehmen wie nur möglich.

  • Licinus hörte den Optio rufen konnte jedoch nicht verstehen, wie viele Männer sich feuerbereit machen sollten und so grübelte er einen sehr kurzen Moment und entschied:


    Die letzten zwei Reihen! Tollite pila! Manete! ~ Pila bereitmachen! Abwarten!


    Daraufhin löste sich ein kleiner Teil der milites um sich einen festen Stand anderer Art zu suchen und sich bereit die Reiterei mit einem pila Hagel zu empfangen. Während er sich selbst bereit machte, hoffte er, dass man ihm keinen Strick aus seiner Eigenmächtigkeit drehen würde, aber er wollte die Formation nicht zu sehr schwächen.


    Sim-Off:

    [SIZE=7]Aus drei Reihen zwei gemacht, hatte mich vertan, was die Aufstellung anging[/SIZE]

  • Plautius saß auf seinem Pferd, trank einen 2. Becker dampfenden Kräutersud mit Honig und beobachtete vom „kleinen matinischen Hügel“ mit der Reserve den Beginn der Schlacht.


    Nachdem es dann endlich mal losging, war Plautius sich sicher, daß es keine sonderlich lange Schlacht werden würde. Man hatte sich etwas abgetastet, wie 2 Liebende beim ersten Sex, und nun entschloss man sich zu einer schnellen Nummer. Hm, eigentlich hätte er sich ruhig ein paar Sachen zum unterzeichnen mitnehmen können. Zur Überbrückung in den Pausen.


    Er hielt Ausschau nach dem Legatus, konnte ihn aber beim besten Willen nicht entdecken. Na zumindest befand sich der Imperator zur Not in plautius`scher Rufreichweite, was, zur Erklärung für den Leser hier, bei Plautius juppitergleicher Stimme einer Entfernung zwischen 10 Schritt bis 3 römischen Meilen entsprach. Und Plautius konnte den Imperator sogar inmitten der Praetorianer sehen. Vom Rücken eines Pferdes hatte man mitunter schon einen erstaunlichen Überblick, wobei der füllige Helmschmuck des Imperators schon eine leichte Hilfe war.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Vereinzeltes Gelächter schallt aus den Reihen der Soldaten, als der parthische Schmährufer vom Pferd fällt und sich eilig zu Fuß auf den Weg zurück in die eigenen Reihen macht. Das rhytmische Klappern der Soldaten mit ihren Schilden wird einen Moment lauter, bevor es vom metallischen Klimpern während des Vormarschs übertönt wird.


    Ohne einen zusätzlichen Befehl des Kaisers werden auch die leichten Feldgeschütze nach vorne getragen, um nicht aus Versehen in die eigenen Reihen zu schießen. Noch bevor die angreifenden Reiter in die Reichweite der römischen Bogenschützen kommen, macht sich die erste Schar Geschoßbolzen auf den Weg, die parthischen Rüstungen zu durchschlagen.


    Die vom Kaiser befohlene Lücke zwischen der Legio I und der Legio X wird rechtzeitig vor der Begegnung mit den Parthern durch eine Hilftruppenkohorte geschlossen.

  • Die Prätorianer verfolgten das Geschehen von ihren Stellungen aus mit stoischer Ruhe, und als der parthische Reiter unfreiwillig von seinem hohen Roß hinabbefördert wurde stahl sich auch auf das Gesicht einiger Gardisten ein flüchtiges Lächeln.


    Als die Legionen sich in Marsch setzten, gaben auch die Centurionen der Garde den Befehl zum langsamen Vormarsch. Wie ein Mann setzten sich die Centurien in Bewegung, und die Luft wurde erfüllt vom Geräusch der auf trockenen Boden schlagenden Nägel der Caligae. Und alsbald drang der Lärm parthsicher Kriegstrommeln heran, gemischt vom Geräusch abertausender aufschlagender Hufe schwergerüsteter Reiter.


    Da die Garidsten sich jedoch hinter den Schlachtlinien, zwischen den Legionen und dem Stab der Oberbefehlshaber befanden war die Wahrscheinlichkeit dass sie sich direkt gegen den Ansturm der parthsichen Reiterei zu erwehren hätten äußerst gering; Sie würden als stille Reserve im Hintergrund bleiben.
    Als die Infanterie schließlich anhielt um sich der feindlichen Kavallerie als Schildwall entgegenzustellen beendeten auch die Prätorianer ihren Vormarsch. Von den Pilae gebrauch zu machen wäre zu gefährlich für die vor ihnen stehenden Legionären gewesen, außerdem waren die Feinde zuw eit entfernt. So gaben die Centurionen Befehl eine enge Formation einzunehmen um bei Bedarf ebenfalls einen Schildwall zu bilden und bei einem zu erwartenden Pfeilbeschuß schnell die testudo zu bilden.

  • Es lagen nur Augenblicke zwischen dem Formen des Schildwalls und dem bevorstehenden Aufprall der Reiter, doch nicht nur für Priscus zogen sich diese wie Stunden. Konzetriert lauerte er hinter seinem Schild, um im richtigen Augenblick den Druck mit seinem ganzen Körper abfangen zu können. Staub und Schweiß langen in der Luft und hinter dem Schildwall war kein Wind, der sie vertreiben konnte. Nebenan pinkelte ein Mann auf den Boden. Er war sicher nicht der einzige, während der Boden immer stärker vibrierte.

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "Na kommt schon... kommt schon"
    flüsterte er...


    Sie kamen. Immer näher. Die Geschosse der Feldgeschütze rissen zwar einige Lücken, aber noch immer preschte die breite Front der Reiter rasend schnell auf die Speer-starrende Schildwand der römischen Soldaten zu.
    Doch der Aufprall, die erwartete vernichtende Kollision blieb aus.
    Im Einklang rissen die Parther ihre Pferde zur Seite, gerade bevor sie in effektive Pilum-Reichweite gerieten, und wie ein einziger Körper schwenkten die Reiter nach rechts herum. Durch die Schleier des Staubes war zu erkennen, dass diese Angreifer zwar stählerne Harnische und blitzende Helme trugen, von denen dunkel die Helmzier wehte, dass sie grosse, langbeinige Rösser ritten, die die Pferde der römischen Kavallerie um ein gutes Stück überragten - doch dies waren noch nicht die gefürchteten schweren Panzerreiter.


    Kaum waren die Reiter zur Seite abgeschwenkt, hielten sie schon ihre großen Kriegsbögen in der Hand, ließen die Pfeile von den Sehnen schnellen - und über die zur Reiterabwehr formierten Schilde der Römer hinweg, mitten hinein in die dichtgedrängten Reihen der Legionäre, raste von oben eine schwarze Masse von Kriegspfeilen, so dicht, dass man einen Augenblick lang tatsächlich hätte meinen können, eine Wolke habe sich vor die Sonne geschoben...
    Erbarmungslos drangen diese - nur ungefähr gezielten, doch mit ungeheurer Kraft von den starken Bögen gesandten - Pfeile durch das Metall der Rüstungen, bohrten sich tief in das Fleisch der Getroffenen. Viele blutige Opfer forderte diese erste und unvorhergesehene Salve auf römischer Seite.
    In einer eindrücklichen Demonstration ihrer Reitkunst jagten die Parther weiter an der römischen Front entlang, schienen mit ihren Pferden, die sie zügellos lenkten wie verwachsen, und sandten beständig Pfeil um Pfeil in die Reihen ihrer Feinde hinein, bestrichen die Legionäre mit einem unablässigen, zermürbenden Hagel von Geschossen.

  • Die Gardisten beobachteten das sich ihnen bietende Schauspiel: Die Parther drehten unerwartet vor den Schlachtreihen ab und begannen schließlich, nicht ganz so unerwartet, die römische Front mit einem Pfeilhagel einzudecken.


    Kaum hatten die Centurionen der Garde erkannt was die Parther für ein Spiel zu treiben gedachten brüllten sie die allseits bekannten Befehle, und die Centurien nahmen innerhalb von Sekunden die Schildkrötenformation ein. Hier machte es sich bezahlt dass man diese Formationstechniken tagein-tagaus auf dem Exerzierplatz bis zum Exzess trainiert hatte.


    Aber nur wenige Pfeile erreichten die hinter den Legionen formierte Garde, denn die parthsichen Schützen hatten die dicht gedrängten Reihen der Legionen beschossen.


    Decius' Gedanken hasteten zu der Legionsreiterei, die wohl im Gegensatz zu den durch die großen Schilde geschützten Legionäre erhebliche Schwierigkeiten haben würde diesem Pfeilhagel viel entgegenzusetzen.

  • Für die Schildkrötenformation war es zu spät... das gewaltige, zischende Ungeheuer, aus einer Unzahl von Pfeilen bestehend, erhob sich wie eine Schlange aus dem Nichts, nur um den Legionen im nächsten Moment einen tödlichen Biß zu versetzen. Eine komplizierte Formation wie die Schildkröte zu bilden würde ihn viel mehr Männer kosten, als ihnen einfach zu befehlen, unter ihren Scuta Schutz zu suchen und auf Mars zu vertrauen.
    "Deckuuung... in Deckuuung"
    brüllte Avitus und zog den Cornicen an sich heran, um ihn in den Schutz seines Schildes zu bewegen. Dessen Parma, jenes kleine runde Schild bot ihm absolut keinen Schutz und er war viel zu wichtig, um verletzt oder getötet zu werden. Seine Sorgen galten ebenso den beiden Feldzeichenträgern, dem Signifer und dem Aquilifer, die seiner Obhut unterstanden. Auf keinen Fall durften die Feldzeichen umfallen.


    Die Pfeile regneten auf sie herab, rasten, die Luft schneidend und nach Blut gierend, auf sie zu und schlugen in Fleisch und knochen. Avitus spürte, wie sie in sein Scutum einschlugen. Welch eine Wucht hinter ihnen doch steckte... er war froh, dass sein Scutum dieser mörderischen Belastung standhielt.
    "Aaaaaaaaa... verdammte Scheiße"
    schrie ein Miles, der es nicht geschafft hatte, rechtzeitig in Deckung zu gehen. Ein Pfeil durchbohrte sein Bein, Blut quoll hervor. Er senkte den Schild... und im nächeten Moment jagten zwei weitere Pfeile in ihn rein. Zuckend und zitternd, weil wahrscheinlich ein Nerv getroffen wurde, ging er zu Boden, qualvoll sterbend.


    Die Parther ließen nicht locker. Die Pfeile kamen nicht mehr in regelmäßigen Salven, vielmerh vereinzelt, dafür jedoch pausenlos. Es war zum Knochenfressen. Weitere Milites fielen, meist die eher unerfahneren, jüngeren Milites. Avitus musste mitansehen, wie Männer, die er ausgebildet und befehligt hatte von einem Augenblick auf den nächsten nur noch totes Fleisch waren, mit vor Schmerz und Angst entstellten Gesichtern, die erstarrt waren in jenem Augenblick, als das Leben ihren Körper verließ. Sie mussten nach vorne, sie mussten weiter vorrücken und den Nahkampf suchen, anderenfalls waren sie, waren die Legionen nutzlos und würden hier auf offenem Feld, von dem Feind, der ausserhalb der Reichweite ihrer Pila her agierte, gnadenlos zusammengeschossen werden... Aber ohne den Befehl der Legio-Führung konnte Avitus seiner - wohl im wahrsten Sinne des Wortes - dezimierten Centuria oder der Ersten Cohors nicht befehlen, vorzurücken. Alleine würden sie nichts ausrichten und für die Parther war eine einzelne Einheit ein gefundenes Fressen. Er wartete auf die Klänge der Cornicen, die den Vormarsch würden befehlen. Wenn man unter Beschuss stand, konnten Sekunden zu einer Ewigkeit werden und das spürte Avitus nun. Scheiße, er wollte hier nicht sterben. Nicht hier, nicht so...

  • Zu Appius großem Leidwesen stand er nun dadurch daß er zurückgewichen war genau in dem Pfeilhagel denn diese verdammten Parther entfesselten.
    Während vor ihm die Legionäre der V. Cohorte starben und verzweifelt Schutz suchten, trafen Pfeile sein Pferd.
    Dieses bäumte sich unter Schmerzen auf und warf seinen, nunmal leider nciht sehr geübten Reiter ab, bevor es selber stürtzte.
    Der Tribun prallte schmerzhaft auf den Rücken und hatte einige Sekunden das Gefühl nicht mehr aufstehen zu können.
    Dann, mit schmerzverzerten Gesicht rappelte er sich wieder auf und blieb erstmal in Deckung unter dem Schild eines Gefallenen Legionärs.
    Während dessen Befahl er einem seiner Stabsmitglieder, sobald der Beschuss nur noch spärlich war ihm so schnell wie möglich ein neues Pferd zu beschaffen und dem Stab mitzuteilen, daß man so schnell wie möglich neue Befehle brauchte.
    Bei seinem Glück hatte er sich eine Rippe gestaucht oder angebrochen und sein teueres Pferd war ein Totalverlust.
    Er würde die Parther bezahlen lassen jeden einzelnen von ihnen.

  • Licinus war noch in Wurfposition, als er plötzlich ein Sirren hörte, dass er erst nicht zuordnen konnte, dann wurde ihm jedoch schlagartig klar, was vor sich ging und er nahm das pilum runter machte sich so klein es eben ging und verschanzte sich bestmöglich hinter seinem Schild.
    Dann wartete er auf neue Befehle, behielt ständig das Feldzeichen im Auge, dabei versuchte er so gut es ging die Schmerzenschreie zu überhören, die überall aufheulten, dennoch wurde es ihm flau im Magen, als direkt vor ihm ein miles, der sich zu weit über den Schildrand gewagt hatte einen Pfeil abbekam und mit zerschossenen Auge vor ihm auf den trockenen Boden fiel. Sein erster Impuls war zu versuchen ihm zu helfen aber noch bevor er sich bewegte flog ein Pfeil ganz dicht an ihm selbst vorbei, was ihn zurück in die Deckung zwang.
    Als er nun hinter seinem Schild kauernd den Toten nicht mehr sehen konnte, wurde ihm klar, dass er eh nichts mehr tun hätte können und dennoch blieb ein schlechtes Gefühl zurück. Wenn nur endlich ein Befehl käme und er hier weg könnte...



    Lucius Battiacus


    In der ersten Reihe kauerten sich die milites ebenfalls auf den Boden, behielten jedoch anstatt des signums den Feind im Auge und das Ohr in Richtung centurio. Die Toten machten Battiacus nur noch wenig zu schaffen, in den langen Jahren seines Dienstes hatte er einfach zu viele gesehen, darunter auch gute Freunde.
    Außerdem war es so, dass die meisten Pfeile über die erste Reihe hinwegflogen und er so zwar die Schmerzensschreie hören konnte, aber keinen Verwundeten oder Toten sehen musste.
    "Feige Parthische Hunde! Mit Pfeilen schießen und das von Pferden können sie, aber einen echten ehrlichen Nahkampf gehen sie nicht ein! Dreckskerle!" fluchte er leise vor sich hin und spuckte aus.

  • Das Manöver der Parther kommt für den Kaiser nicht mehr überraschend. Gleich nachdem die Feldgeschütze zu schießen beginnen und noch bevor die Reiter abdrehen, hebt er den linken Arm. Als die Reiter dann tatsächlich schwenken und die Bögen zum Einsatz bringen, zögert er noch einen Augenblick, dann schwenkt sein Arm in einer ruckartigen, deutlichen Geste nach vorne. Sofort erklingt ein Hornsignal, das allen römischen Schützen Einhalt gebietet. Weitere Befehle erklingen und in die knapp 800 Mann der Auxiliarcohorte, die die Lücke zwischen der Legio I im Zentrum und der Legio X auf dem linken Flügel gefüllt haben, kommt Bewegung. Es sind mit Schilden und Kettenhemden ausgerüstete Lanzenträger von den britischen Inseln, die nun mit einem Urschrei aus tiefster Kehle nach vorne stürmen.


    "Ruuuuuuuuuuuuuuuuush!"


    Mit wenigen Schritten unterlaufen die großgewachsenen Männer die ersten Salven der Bogenschützen und erreichen die parthischen Reiter genau in dem Augenblick, als diese an ihnen vorbei reiten würden. Dutzende Speere bohren sich in die Seiten der Pferde in den vorderen Reihen.

  • Tiberius Vitamalacus hatte den Ansturm der Parther aufmerksam verfolgt, fast schien es so, als ob er einzelne der Reiter fixierte, gerade zu den Augenkontakt suchte. Und er ahnte, kurz bevor die die Parther zur Seite schwenkten, welches Manöver sie nun zu sehen bekommen würde.


    "Legio Prima ! Unter die Schilde !"


    Seine Stimme trug durch das Beben des Bodens, drang in das Ohr eines jeden Miles, kräftig, aber dennoch ruhig, ja beruhigend. Und die Bogenschützen in der letzten Reihe hoben ihre Bögen auf das Zeichen des Tribuns und ihre Pfeile flogen über die Köpfe der Kohorten hinweg, forderten ihren Blutzoll unter den Parthern.


    Es mochten nicht viele Pfeile sein, doch so gut wie jeder Pfeil fand ein Ziel, dabei war es egal, ob es nun ein Parther oder sein Pferd war. Und so passierte es, das immer wieder ein Parther sammt Pferd zu Boden ging, durch die hohe Dichte und das Tempo zwanglläufig seinen Hinter- und/oder Nebenmann mit zum Straucheln brachte.


    Und so brachten die Salven Unordnung in die Reihen der Parther, zwangen sie, mehr Konzentration auf das Reiten, denn auf das Bogenschiessen zu verwenden. Und immer wieder passierte es, das ein Parther von einen anderen Parther überritten wurde.


    Doch der Pfeilbeschuss der Parther reichte gut bis hin zu der Position des Tiberiers, allerdings schien er diesen scheinbar zu ignorieren, auch als direkt neben ihm sein Scriba getroffen wurde und zu Boden ging.


    "Legio Prima ! In Formation vorwärts Marsch !"


    Es war die Stimme des Tribuns, die wieder zu den Ohren der Miles gelangte, noch bevor der Befehl von den Cornicen zu ihnen getragen wurde.


    Die Formation setzte sich in Bewegung, die Schilde immer noch dicht geschlossen, während die Bogenschützen weiter die Parther unterbeschuss nahmen. Tiberius Vitamalacus folgte der Kohorte, durchquerte die Reihe der Bogenschützen, an einer Stelle, in der die Parther einen Mann gefällt hatten. Ein Pfeil streifte Ajax Schweif, doch der schwarze Hengst schnaubte nur leise.


    Und als die Legion den Abstand soweit verkürzt hatte, das die leichten Wurfspeere er IV. bis VIII. Reihe die Parther erreichen konnte, gab es wieder ein kurzes Signal und die hinteren Reihen schleuderten eine Salve Wurfspeere gegen den Feind, nur sehr kurz ihre Deckung hinter dem Schild verlassend.

  • Der ersehnte Befehl, vorzurücken, in geschlossener Linie, und den Nahkampf zu suchen, erreichte die erste Kohorte.
    "Militeeees... convenite... aciem dirigite" ~ Sammeln und Ausrichten
    Sie mussten sich formieren, die Lücken schließen und wieder zu einem Block werden. Sie mussten den Eindruck erwecken, unverwundbar zu sein, unbeeindruckt von dem Pfeilbeschuss und den Verlusten.
    "Pergite" ~ Marsch
    Die Centuria setzte sich, gedeckt durch ihre massiven Schilde in Bewegung, Avitus voran, hin und wieder einen kurzen Blick nach beiden Seiten werfend, um sich zu vergewissern, dass sie gleichauf mit den anderen Centuriae vorankamen. In seinem Scutum steckten wohl an die zwei, vielleicht gar drei Dutzend Pfeile. Nichts im Vergleich zu dem Centurio, von dem er glaubte, Caesar hatte ihn in seinen Büchern erwähnt, der berühmt und ausgezeichnet wurde, als Caesar sah, dass an die einhundertzwanzig Pfeile in dessen Scutum steckten. Drei Dutzend war gar nichts dagegen, aber immerhin. Schon ein einziger reichte aus, um aus einem Mann Futter für die Aasgeier zu machen.
    "Pila sursum... tollite pila... mittite" ~ Speere hoch... Fertigmachen... Wurf
    brüllte er und die Salven leichter Pila krachten in die gegnerischen Reihen.
    "Fresst das"
    flüsterte Avitus mit zusammengebissenen Zähnen, als er sah, dass die Pila ihre Ziele fanden und die Feinde damit zum ersten Mal in Reichweite waren. Und starben.
    "Gladios stringite" ~ Zieht blank
    Er zog sein Gladius und befreite sein Scutum von den Pfeilen, so weit es ging, um im Nahkampf nicht eingeschränkt zu werden.

  • Imperiosus wartete auf neeu Befehle, als er plötzlich am Himmel eine schwarze Wand aus Pfeilen sah. Kaum hatte er sie gesichtet, rief auch schon ihr Centurio, dass sie in Deckung gehen sollten.


    " Los Männer... in Deckung. "
    schrie er so laut er nur konnte und hoffte, dass er soviele Männer wie nur möglich erreichte. Schnell hob er sein Scutum und hielt es über seinen Kopf, als die Pfeile schon auf ihn einhämmerten. Sein Blick ging nach vorne zum Signifer, der gerade von einigen Milites mitsamt Aquilifer beschützt wurde. Sie waren die wichtigsten Männer hier, wichtiger noch als der Centurio, auch wenn dieser sein Vetter war.


    Nun hörte er weitere Pfeile fliegen, doch zum Glück kamen sie von hinten... endlihc schossen die römsichen Truppen zurück und würden hoffentlich einige der Parther zu ihren Göttern schicken. Noch bevor der Befehl kam, dass sie weiter vorrücken sollten, gab Tiberius ein kleines stossgebet zu Mars, damit er allen Milites Kraft gab.

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