• Die Männer eilten herbei und Crispus konnte entspannt auf und abgehen. Dennoch beschäftigten sich seine Gedanken stetig mit der Frage, was mit dem Gefangenen zu tun sei. Mitnehmen wollte er ihn nicht...vielleicht war es das beste, den Burschen einfach um die Ecke zu bringen. Dann sparte er sich 'ne Menge Ärger...
    Andererseits konnte er auch etwas wissen...


    Als alle angetreten waren, befahl Crispus


    "Milites state!"


    Kurz sah er in die verschlafenen Gesichter. Selbst sein Optio schien noch nicht ganz auf der Höhe!


    "Wir kehren heute um. Fangt an, das Lager zu zerlegen.


    Die Jungs von gestern treffen sich mit mir nach dem Frühstück beim Gefangenen."


    wies er die Männer ein, was ein Murren über die neue Anstrengung bei den einen, ein erleichtertes Seufzen wegen des nahen Endes der Übung bei den anderen zur Folge hatte.

  • Während sich die ersten also aus dem Staub machten, machte auch Reatinus kehrt und begab sich in sein Zelt. Dort lag sein Marschgepäck, wo unter anderem auch etwas zu essen drinnen war. Zwar nur ein paar Brostücke und ein wenig Räucherfleisch, aber es würde als Frühstück reichen.
    Reatinus fischte sein essen aus dem Beutel und nahm es schnell mit einigen kräftigen Bissen zu sich. Er dachte nach, über den Gefangenen und was man wohl mit ihm machen könnte. Es gab ja die Möglichkeit, es schnell und schmerzlos zu machen, mit einem gewissen spitzen Gegenstand... andererseits hatte er gewiss einige Informationen. Denn die Gründe für den Überfall gestern ließen den Optio nicht kalt.


    Als er mit seinem Frühstück fertig war, lief er zu dem Gefangenen und wartete auf die anderen. Dieser Germane sparte bei Reatinus´ Ankunft nicht mit hasserfüllten Blicken. Doch er war gefesselt, also war das dem Optio egal, der schon viel Furchteinflößenderes erlebt hat...

  • Primus hatte sein Zeug gepackt und Sergius noch beim Abbau des Zeltes geholfen. Den Rest machte er mit den Kameraden selbst weiter.
    Primus bat ihn auf seine Sachen Acht zu geben und ging zum Gefangenen, wo bereits der Optio wartete.


    Er grüßte den Optio ...Salve, Optio! und stellte sich dann etwas Abseits bereit. Wenn der Optio etwas von ihm wollte war er schnell bei ihm.
    Der Germane, Armin, starrte weiter und schien sein Schicksal weiterhin zu ignorieren.

  • Das war ja eine erstaunlich kurze Ansprache. Valerian beeilte sich, in das Zelt seines Contuberniums zurückzukehren und schlang schnell ein wenig Brot und Käse hinunter, dann beeilte er sich, seine Rüstung ordnungsgemäß anzulegen und seine Ausrüstung abmarschbereit zusammenzupacken. Das dauerte zum Glück nicht lange, da er dies mehrfach geübt hatte. Und so kam er kurz nach Primus schon wieder bei dem Gefangenen an.


    "Salvete", grüßte Valerian den Optio und Primus. Und musterte natürlich auch recht neugierig den Gefangenen. Bei Tageslicht sah er ja weit weniger spektakulär aus als bei Nacht. Und der gleichgültige Blick ins Nichts sollte wohl bedeuten, daß er nichts sagen wollte. Nun, Valerian konnte sich gut vorstellen, daß der Centurio durchaus überzeugend sein konnte, schließlich besaß er ja selbst schon einschlägige Erfahrung damit. Aber er war sich nicht sicher, ob er dabei sein wollte, wenn der Centurio hier seine Überzeugungskraft unter Beweis stellte.

  • Auch der Centurio machte sein kleines Frühstück, jedoch ohne so viel Stress - das Packen würde sein Bursche für ihn erledigen. So kam er zeitig wieder aus dem Zelt - allerdings nicht so zeitig wie die anderen.


    So standen bereits einige bei dem Gefangenen, der ihn mit einem bösen Blick bedachte.


    Crispus ging in die Hocke, sodass er auf Augenhöhe mit dem Banditen war und fragte ihn in einem germanisch, aus dem man deutlich die lateinische Betonung heraushörte


    "Wer bist du?"

  • Still grüßte der Optio Valerian und Primus mit einer Handgeste zurück und beobachtete den Centurio. Reatinus kannte die überzeugenden Argumente, die sein Centurio aufbringen konnte. Zwar nicht aus eigener Erfahrung, aber er hat sie gesehen, mit eigenen Augen. Er war schon gespannt, welche Geschütze der Centurio bei dem Burschen hier ausfahren wollte.

  • Nach einem langweiligen, aber nahrhaften Frühstück machte sich Sabinus mit seinen Kameraden wieder ans Abbauen der Zelte. Nichts mühsames, aber auch nichts aufregendes.
    Schnell waren kleine Sachen wie Kochuntensilien und Waffen etc. zusammengepackt und das Zelt abgebrochen. Die Soldaten beluden die Packesel mit Zeltplanen und Stangen, machten sich anschliessend an den Abbau der restlichen Aufbauten.

  • Nach der Ansprache ihres Centurios hatte sich auch Drusus zurück in sein Zelt zurückbegeben, hastig sein Frühstück eingenommen, das Marchgepäck bereit zum Abmarsch. Dann verließ er das Zelt um beim Abbauen desselbigen zu helfen. Doch auch das war schnell geschehen und der Iulier machte sich auf die Palisade und den Rest abzubauen. Auf dem Weg dorthin, kam er an Valerian, Primus, dem Optio und dem Centurio vorbei. Er grüßte die beiden Kameraden nur mit einer Geste, denn die Befragung des Gefangenen schien in vollem Gang zu sein und er wollte den Centurio dbei nicht stören. So begann er mit den anderen die Palisade abzubauen...

  • Der Optio merkte sofort, dass der Gefangene einer von den hartgesottenen Zeitgenossen war. Doch er unternahm nichts, denn es lag ja in des Centurios Hand, wie er den Mann zum reden bringen würde. Reatinus´ Blick schweifte abwechselnd zwischen Crispus und dem Gefangenen umher.

  • Der Centurio sah den Germanen fassungslos an. Dieses miese kleine Schwein meinte also, er könne sich einfach so um eine Aussage drücken.


    Rasch sprang der Centurio auf, riss seinen Pugio aus der Scheide, packte den Germanen bei den Haaren und schlitzte ihm die Kehle auf. Der Bursche war nutzlos geworden.


    Röchelnd ließ Armin seinen Lebenssaft aus Kehle und Mund entweichen, während der Centurio ihm schweigend dabei zusah.


    Dann wandte er sich plötzlich ab, wischte seinen Pugio an der Tunika ab und sah die Probati und den Optio an.


    "So, nachdem er uns nicht mehr helfen wird, muss ich euch fragen: Was ist genau vorgefallen?"


    Er sah die Männer fragend an - als wäre nichts gewesen...

  • Primus sah, wie das Leben Armin verließ...innerlich schüttelte er sich. Abgeschlachtet wie ein Schaf.
    Die Frage des Centurio brachte ihn zurück in die Realität. Er griff nach hinten und holte den Prunkpuggio hervor, den er bei einem der Gefallenen gefunden hatte. Sobald der Optio seinen Bericht abgehalten hatte würde er ihn dem Centurio übergeben.
    Hinter dem Centurio sackte Armin röchelnd zusammen und krampfte sich in letzten Zuckungen.

  • Beeindruckt stand der Optio da und beobachtete den Centurio. Er hatte zwar Schlimmes befürchtet, aber dass er den Gefangenen gleich umbringt? Untätig beobachtete er, wie sich der Pugio des Centurios in den Hals des Germanen bohrte. Der Mann hätte lieber reden sollen... aus Reatinus Müdigkeit verwandelte sich ein weiter Blick mit Glänzen in den Augen. Doch mehr wollte er sich nicht anmerken lassen. Er war Unteroffizier und an der falschen Position für Mitleid.


    Der Optio trat also vor, um den Vorfall zu schildern.


    "Wir waren letzte Nacht auf dem Weg zum Lager, nachdem wir Probatus Rufus im Landgut da gelassen haben. Einige Meilen vom Lager entfernt haben uns mehrere Räuber aufgelauert. Ich glaube, es waren vier.", erklärte er, doch er war sich unsicher. Er hat nicht auf die Anzahl der Räuber geachtet.
    "Sie haben sich als Jäger getarnt, um uns überraschend anzugreifen. Doch es kam niemand zu schaden und wir haben alle getötet. Mit Ausnahme dieses Gefangenen, der ja jetzt auch tot ist, Centurio Petronius. Die Leichen haben wir weg geschafft!".

  • Primus trat vor und übergab dem Centurio den Prunk Puggio.


    Mit dem Gefangenen waren es fünf Angreifer Centurio.
    Einem der Toten habe ich diesen Puggio abgenommen.


    Primus trat in die Gruppe vor dem Centurio zurück.

  • Crispus hörte sich alles an. Es klang sehr ungewöhnlich - wer war so verrückt, römische Soldaten anzugreifen? Und das hinter dem Limes? Vielleicht war ihr Anführer betrunken gewesen...


    Er nahm den Dolch und betrachtete ihn. Eine sehr wertvolle Arbeit - vielleicht sollte er ihn behalten...denn wer würde diese Banditen vermissen? Und selbst wenn: Wer würde sie damit in Verbindung bringen?


    Letztendlich kam Crispus zu dem Schluss, dass man zu keinem sinnvollen oder weiterbringendem Schluss kommen konnte. Er steckte den Pugio weg und meinte


    "Hm, sehr ungewöhnlich, aber wir werden wohl nie die Hintergründe erfahren. Verscharrt den Gefangenen im Graben, dann helft den ander'n beim Abbau."


    Er würde die Sache auf sich beruhen lassen - etwas anderes blieb ihm nicht übrig.

  • Primus nickte und bat Valerian ihm dabei zu helfen den inzwischen verstorbenen Armin fortzuschaffen. Er sah Valerian an, daß auch er ein Problem mit der Vorgehensweise des Centurios hatte.
    Es war eine Sache einen Menschen, einen Gegener im Kampf zu töten,...eine andere ihn hinzurichten.
    Primus war sich sicher er würde noch viel lernen müssen....er hätte an des Centurios Stelle anders gehandelt,...dieser Armin war nicht irgendein Strauchdieb...soviel stand für Primus fest.
    Zu Valerian gewandt meinte er,


    Arme oder Beine Valerian?

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