cubiculum | Aurelia Prisca

  • Sie hörte Sabas Worte und sah sie dankbar an. Tilla strich etwas von der Salbe weg, von der sie zuviel aufgetragen hatte und verwendete es für eine andere Stelle, die noch keien Salbe abbekommen hatte. Ein Rest blieb auf ihren Fingern hängen.. wohin damit? Tilla wischte es kurzerhand an ihren eigenen Haaren ab. Interessiert betrachtete sie die Spangen und verglich sie mit der Haarnadel. Mit dunklen Augen verfolgte sie Sabas Tun und musste fast schon über die Aufgabe die ihr als nächstes gestellt wurde grinsen. Das war ja einfach...


    Ohne die Mimik zu verziehen, trat sie vor, ergriff den Stab sowie nacheinander jede einzelne Spange und stellte sich vor, dass diese genauso wie die Duftflaschen keine Geräusche machen duften. Ein, zwei Härchen machten ihr Spiel nicht mit, aber es war nicht so schlimm, wie Tilla befand. Man sah die Härchen nur wenn man es wusste. Immer noch ohne Andeutung ihres Gemützustandes liess sie die Spangen in eine Schüssel auf dem Frisurtisch fallen und trat zurück. Für einige Momente war sie versucht den Stab an ihren eigenen Haaren auszutesten, aber sie unterliess es lieber. Die Frau trieb sie und Saba an. Konnte diese auch nicht so lange still sitzen, fragte Tilla sich insgeheim. Die Frau rief sie wieder zu sich. Gehorsam trat sie vor und lauschte ihren Fragen.


    Au verflixt... sie stellte Fragen denen sie liebend gerne ausgewichen wäre. Tilla schluckte und errötete, ob sie weggelaufen war. Etwas zu schnell nahm sie die Tafel an sich und beantwortete die Fragen. Wie kamst du eigentlich in den Besitz meines Onkels? *Ich wurde auf dem Sklavenmarkt von ihm gekauft. Brix hat in seinem Auftrag für mich geboten.* Hat dich dein alter Herr verkauft? War er nicht mehr zufrieden mit dir, oder warum hat er dich hergegeben? Daraufhin erwiderte sie schlicht, weil sie nun wirkllich nicht preisgeben wollte, dass sie eine Diebin war und auf der Straße gelebt hatte. *Er war eigentlich zufrieden und hat mich im Suff an die Sklavenhändler verkauft. Ich vermute, irgendwie hat er vergessen den Verkauf rückgängig zu machen.* ...oder bist du deinem alten Herrn gar davon gelaufen? *Nein, ab seinem Rausch war ich sozusagen mir selbst überlassen.* Tilla hielt dies für eine gute Antwort und sah Prisca überrascht an, als diese ihren Schmuckstein verlangte.


    Zögernd legte sie die Tafel ab, sah die ausgestreckte Hand Aurelias und fasste nach ihrem Stein. Tilla rieb mit dem Daumen über die kristallene Fläche. Mhm.. sie lauschte in sich hinein. Ihr Bauch riet ihr, zu gehorchen und ihr Herz riet ihr die Schnur zu verlängern. Letzteres gefiel ihr gar nicht.. quasi an Aurelias Hand zu 'hängen'. Das Mädchen atmete tief durch, erweiterte die lederne Schnur und zog sich diese über den Kopf. Ihre Bewegungen waren immer noch zögernd, nichtdestotrotz legte sie den von ihr erwärmten blauen Tränenstein in Aurelias Hand und wartete ab. Es fühlte sich seltsam an, den Stein nicht an ihrem Hals zu spüren. Tilla rieb sich wie gewohnt mit nacktem Fuß den Knöchel, um zu zeigen, das ihr diese Situation nicht so ganz gefiel. Mein Stein..

  • Leone klopfte an die Tür des Zimmers, in dem Aurelia Prisca residierte. "Herrin? Da sind zwei Sklaven, die eine Nachricht von Flavius Aquilius überbringen wollen. Sie sagen, sie hätten den Auftrag, die Nachricht unbedingt persönlich zu überbringen." Es paßte dem Ianitor gar nicht, daß er die Herrschaft so belästigen mußte.

  • ... Das es klopfte nahm Prisca zunächst nur am Rande wahr. Nur Saba sah kurz von ihrer Tätigkeit auf und nickte Leone mit einem Lächeln zu, widmete sich dann aber wieder schnell der Frisur, die so gut wie fertig war. Prisca indess war gerade darauf konzentriert, das Geschriebene von Tilla zu verstehen. Misstrauisch musterte sie Tilla und überlegte, ob sich die Sklavin da einen Scherz mit ihr erlauben wollte. "Dein Herr war also zufrieden mit dir und trotzdem hat er dich einfach im Rausch weg gegeben! ... dann wollte er dich wieder haben, aber da hatte dich mein Onkel also schon gekauft. ... so so, das klingt allerdings seeeehr seltsam in meinen Ohren." fasste Prisca kurz zusammen und obwohl sie belustigt klang sah sie die kleine Sklavin streng an. So gut war ihre Beobachtungsgabe nun doch um zu erkennen, wann etwas eventuell nicht ganz der Wahrheit entsprach. Oder sollte das tatsächlich die ganze Wahrheit sein? Zumindest mit ihrer Andeutung wollte sie Tilla zu verstehen geben, das man sie besser nicht belügen sollte.


    Aber da war auch noch der Stein, den sie gerade zwischen den Fingern drehte und der sie an irgend etwas erinnerte. Doch an was nur? Prisca wollte es heraus finden, denn irgend etwas schien Tilla verheimlichen zu wollen. "Der Stein scheint sehr wertvoll zu sein. Wenn es stimmt das du ihn schon seit deiner Geburt trägst, dann gib gut auf ihn acht. Wir werden uns ein anderes Mal weiter unterhalten! ... und nun serviere mir etwas Obst." Mit diesen Worten gab sie den Stein an Tilla zurück und deutete auf die Obstschale, die auf dem Tisch neben ihrem Bett stand. Prisca fand einfach nicht mehr die Ruhe, um noch länger darüber nach zu grübeln. Denn nun erregten auch noch Leones Worte - speziell ein Name - ihre ganze Aufmerksamkeit. "Eine Nachricht von Flavius Aquilius? ... für mich?" Prisca erinnerte sich prompt wieder an den attraktiven Flavier, den sie auf der Feier der Meditrinalia kennen gelernt hatte. Kurz schrak sie zusammen und sah an sich herunter. War er hier und wie sah sie überhaupt aus? ... doch Leone sprach ja von zwei Sklaven, die die Nachricht überbringen sollten. Erwartungsvoll drehte sie sich zu dem Ianitor um und musste fest stellen, das außer ihm niemand hier war. "Ja und? ... was ist nun? Ich warte! ... was ist das für eine Nachricht, die diese Sklaven mir persönlich überbringen sollen?" herrschte sie ungeduldig und gleichzeitig voller Neugier den Ianitor an. Warteten die beiden flavischen Sklaven noch vor der Türe oder waren sie jetzt schon soweit, dass die Herrschaft den Sklaven nach laufen sollte?

  • Na, die hatte ja eine Laune, daß die Milch sauer würde, wenn welche in der Nähe wäre. "Ich hieß die beiden im Atrium warten, da ich nicht wußte, ob Du Zeit und Muße hast, sie zu empfangen", erklärte er aber ruhig und ließ sich keinerlei Gefühle anmerken. Sonderlich unterwürfig wirkte er dabei allerdings auch nicht. "Ich werde sie umgehend holen, Herrin." Damit drehte er sich um und ging zurück ins Atrium.

  • Mit den beiden Sklaven im Schlepptau kehrte Leone zu Prisca zurück. "Hier sind sie, Herrin", erklärte er mit einer leichten Verbeugung und beeilte sich dann, zu seiner Porta zurückzukehren. Was war er froh, daß er normalerweise nicht für die Bedienung dieser launischen Frau zuständig war!

  • Auf seine Anweisung hin, folgte ich Leone zum cubiculum seiner Herrin. Das wertvolle Holzkästchen und den dazugehörigen Brief hielt ich fest in meinen Händen.
    Schließlich trat ich ein, blieb vor Aurelia Prisca stehen. Ich hatte kaum Zeit, um mich umzusehen, denn sie wartete bereits auf mich. So verbeugte ich mich kurz und deutete auf das Geschenk.
    Unser dominus, Flavius Aquilius, schickt uns, um dir dieses wertvolle Geschenk und diese Botschaft zu überbringen.
    Hoffentlich würde sich diese "Sache" hier schnell erledigen lassen, denn ich wollte eigentlich so schnell wie möglich zurück zu meinen Freundinnen.

  • "...als ein kleines Zeichen seiner Aufmerksamkeit Dir gegenüber, werte Dame.", ergänzte Severus, der hinter Bridhe in den Raum getreten war. Alle beide waren die flavischen Sklaven äußerst erlesen gekleidet, denn schließlich waren sie hier ja auf einer Mission um für Aquilius einen guten Eindruck zu machen. Inmitten dieses überaus weiblichen Zimmers fühlte der rauhe Germane sich allerdings völlig deplaziert. Doch höflich neigte er das strohblonde Haupt vor der Aurelierin, bedachte dann auch die sie umgebenden Sklavinnen mit einem ansatzweisen Nicken.
    Das war sie also, die Auserwählte. Seine Miene war reglos, verriet keine Gefühlsregung, als er sie ansah. Er erkannte sie wieder vom Weinfest, und was sie da über seine Heimat hatte verlauten lassen, ließ sie für ihn sogleich in die Kategorie 'blasiertes römisches Zierpüppchen' fallen.
    Aber schön war sie, ohne Zweifel, wenn auch ihr Blick etwas lauerndes an sich hatte. Jedenfalls konnte er sie sich auf Anhieb vortrefflich an der Seite des Flavius Aquilius vorstellen.
    Er verschränkte die Arme, während Bridhe ihres Amtes waltete und den Brief sowie den schmucken Geschenk-Kasten mit den Schnitzereien und Perlmuttintarsien überreichte. Beiläufig betrachtete er dabei die Reaktion der Römerin, und versuchte daraus zu erraten, wie sie wohl zu dem Werben Aquilius' stehen mochte.

  • Jaaaa. erwiderte Tilla gedehnt und blickte Aurelia so gut wie es ihr möglich war treuherzig an. Sicher, sie hasse es zu lügen.. es war aber auch eine Notlüge. Und dann endlich bekam sie den Schmuckstein wieder. Mit einem schwachen Lächeln hängte sie ihn sich wieder um, versteckte ihn sogleich unter dem Kragen ihrer Tunika. Sie wollte schon wieder nicken, da fiel ihr die kleine vergoldete Schelle wieder ein. Sie gab ihrem Beutel einen Stups. Ja. Tilla ging zur Obstschale rüber und brachte diese zu Aurelia rüber.


    Da klopfte es an der Tür und Leone trat ein. Tilla schenkte dem Eintretenden ein scheues Lächeln, stellte sich neben Saba auf. Ein kurzer Wortwechsel fiel. Dann trat eine junge Frau gefolgt von einem anderen Mann herein. Heute schien der Tag der Geschenke zu sein. Über diesen Gedanken musste sie verschmitzt grinsen, sah Saba an und anschliessend die Besucher. Den Mann musterte sie etwas genauer. Oh.. der trug ebenso schöne Kleider wie die Frau und er sah ihrem Anschein nach einem ihrer Diebstahlopfer ähnlich. Vielleicht irrte sie sich auch, langsam verschwand Tillas Lächeln, machte einer neutralen Miene Platz. Als fingerflinke Diebin hatte sie wahrlich anders ausgesehen als heute.

  • Die Geschenkkiste besteht aus eingeöltem, edlem Holz von dunkelbrauner bis schwarzer Färbung, die verdächtig an Ebenholz errinern musste, sollte Prisca dies jemals in Händen oder vor Augen gehabt haben. An den Seiten befinden sich kunstvolle Schnitzereien, die Rosenranken und Rosenblätter andeuten - zweifellos die Arbeit eines Meisters dieses Handwerk. Der Deckel der Kiste offenbart perlmuttene Intarsienarbeiten, welche das Rosenmotiv fortzuführen wissen und sich ihrerseits um weitere geschnitzte Ranken winden. Sollte sie die Kiste öffnen, offenbart sich obenauf ein Brief, eine zusammengerollte Schriftrolle feiner Machart, mit ruhiger Hand beschrieben.


    An einem Abend, verlaufen wie so viele,
    erfüllt mit Gelächter, gesprochenem Wort und Getuschel,
    war doch eines anders als an allen anderen Abenden
    die gleichermaßen dunkel wie gleichförmig verstrichen.


    Ein heller Lichtstrahl, gefangen in einem Lächeln
    freundlichen Blicken und sanften Bewegungen
    erhellte mit Plötzlichkeit die graue Umgebung,
    verlieh den Trauben Süße, dem Wein Geschmack.


    Auch wenn dies nicht der Dichter Wort sein kann
    nicht süße Liebkosung, gebannt in Reim und Form,
    so ist es doch eine Wahrheit, die gesprochen sein will
    und nicht verschwiegen werden darf.


    Lasse mich hoffen auf einen weiteren Augenblick
    voller Sonnenlicht und Freude, geschenkt ohne Zwang
    genossen an einem Ort, der Dir überlassen bleibt
    zu einer Zeit, die Dir genehm ist.


    Caius Flavius Aquilius


    Unter der Schriftrolle, auf fließendem, dunkelgrün schimmerndem Seidenstoff, der wohl aus den fernen Regionen des Ostens nur stammen kann und entsprechend selten wie kostbar sein mag, liegt ein geöffnetes Schmuckstück - breite, viereckige Goldplättchen, in welche Motive Hebes und Auroras eingearbeitet sind, Schönheit und Jugend eingefangen durch die kunstfertige Hand eines Künstlers, wohl dafür gedacht, sich um ein Handgelenk zu schmiegen. So sie das Schmuckstück samt Schriftrolle heraushebt, stellt sich der seidene Stoff als bodenlange, durchaus der Mode entsprechend geschnittene Tunika heraus.


    Sim-Off:

    Wi-Sim :)

  • Leone tat gut daran sich schnell wieder zu entfernen. Denn Prisca war auf die aurelische Sklavenschaft zur Zeit ohnehin nicht gut zu sprechen. Aus gutem Grund, wie sie fand und dementsprechend launisch benahm sie sich auch gegenüber den eigenen Dienern. Nun galt aber ihre ganze Aufmerksamkeit der Nachricht und dem Geschenk, welches die beiden flavischen Sklaven überbringen sollten. Mit einem Wink deutete sie der Sklavin an, die Schatulle zu öffnen und bedachte beide mit einem flüchtigen Blick. "Ist das nicht dieser aufsässige Sklave von den Feierlichkeiten in unserem Hause?"stellte Prisca nebenbei fest und musterte ihn kurz genauer. "Richtig das ist er. Aber heute scheint er sich zu benehmen." Nach Ansicht von Prisca zweifellos der Verdienst seines Herrn und der römischen Kultur, die früher oder später auch den letzten germanischen Barbaren zivilisieren würden.


    Weiter dachte Prisca aber nicht mehr über solche Nebensächlichkeiten nach. Sie selbst nahm nur den Brief und deutete Tilla mit einem weiteren Wink an, die Geschenke aus der Kiste zu nehmen, um sie ihr zu präsentieren. Prisca spürte, wie ihr Herz bis zum Hals pochte während sie den Text las und immer wieder einen Blick auf die wundervollen Geschenke warf. "Wie schön er schreibt und er will mich wieder sehen .. ich habe ihm also gefallen ..." Das Gefühl von einem Mann so umworben zu werden, war gleichsam neu wie aufregend für Prisca und ihre Augen leuchteten voll echter Freude über diese Aufmerksamkeit, die ihr geschenkt wurde. Es war mehr wie ein Abenteuer und die Lust, sich diesem Rausch der Gefühle bedingngslos hin zu geben, als der konkrete Gedanke nach einer festen Beziehung oder gar der Ehe den Prisca dabei hegte. Eine Sekunde lang dachte sie sogar darüber nach, ob sie Helena rufen lassen sollte. Sie hatten ja darüber gesprochen, welche Absichten vielleicht dahinter stecken mochten und wie gerne hätte sie ihre Cousine um Rat gefragt, was sie nun tun sollte. Deandra war ja leider nicht hier und so konnte sie sich nur ins Gedächtnis rufen, was ihre beste Freundin ihr damals im hortus zum Thema Männer geraten hatte.


    "Wie soll ich mich jetzt nur verhalten und was soll ich ihm antworten?" Prisca musste nachdenken und Caius Flavius hatte zweifellos eine Antwort von ihr verdient. "Das sind wunderschöne Geschenke ....", stellte sie ehrlich zu sich gesprochen fest, während sie sich das Schmuckstück um das Handgelenk legte und mit den Fingern den seidenweichen Stoff der Tunika umspielte. Die Meinungen der Sklaven interessierten sie dabei nicht. Genauso wenig scherte sich Prisca darum, wie lange sie dazu benötigte. "Wartet noch, ich werde euch eine Nachricht für euren Herrn mit geben. Tilla, richte das Schreibzeug her.... Saba, du kannst gehen sofern du mit der Frisur fertig ist.", sagte Prisca schließlich und wandte sich dem Schreibtisch zu, um einen Antwortbrief auf zu setzen ....



    edit/

    Sim-Off:

    Danke *freu* :)

  • Endlich hatte ich ein weing Zeit, sie mir etwas genauer anzuschauen. Sie sollte es also sein! Es grauste mich, wenn ich daran dachte, in Zukunft mehr mit ihr zu tun haben müssen. In einem paßte sie ja ganz gut zu Aquilius, sie wirkte nicht minder arrogant, wie er es gelegentlich sein konnte. Doch mittlerweile hatte ich ihn auch anders kennengelernt. Er konnte manchmal sogar richtig "nett" sein.


    Langsam öffnete ich das Kästchen. Natürlich interessierte es mich selbst, was sich darin befand. Doch noch mehr hätte ich zu gerne gewußt, was in dem Brief stand.
    Aha, eine grüne Tunika und ein Schmuckstück. Grün ist immer gut ;), dachte ich. Aber ob es ihr steht?
    Geduldig beobachtete ich, was dann geschah.
    Das Geschenk gefiel ihr offenbar. Sogleich wollte sie eine Antwort verfassen. Ob sie sich ihm jetzt gleich an den Hals werfen würde? Oder ließ sie ihn besser noch etwas zappeln?
    Zu gerne hätte ich gewußt, was in ihrem Kopf vorging.

  • Nun dann durfte sie auch noch die Geschenke herausnehmen. Oh mann.. wie machte man das bloß? Mit kleinen unsicheren Schritten trat Tilla vor zu der anderen Sklavin, berührte mit kribbelnden Fingern das schön verarbeitete Armband und reichte es Aurelia. Schade, dass so weinig Zeit war um genauer hinzugucken, für Tilla sahen die eingearbeiteten Motive wie eine Geschichte aus. Vielleicht durfte sie danach mal fragen? Mhm.. sie wandte sich um und ergriff den eleganten grünen Stoff. Oh.. das war ja fast noch basser als Haare zu berühren. Da sie deutlich kleiner war als Aurelia hatte sie Mühe ihn vom Boden fernzuhalten und faltete ihn kurzerhand dreimal zusammen. Sie verglich die Farbe mit ihrer eigenen moosgrünen Tunika... irrte sie sich oder war es beinahe die gleiche Farbe? Mhm.. gab es da nicht irgendwie eine Regel, das man nicht die gleiche Farbe wie die Herrren tragen durfte? Peng, da hatte sie eine noch viel wichtigere Frage im Kopf.


    Aber die Herrin wollte schon wieder was von ihr. Tilla, richte das Schreibzeug her... Schreibzeug? Wo denn? Tilla trug die Tunika zu einem Sessel rüber, legte ihn dort ab. Achja.. auf dem Schreibtisch. Sie machte kehrt und betrachtete die Oberfläche des Tisches. Das Möbelstück war ganz schön groß und da lag immer noch ihre Tafel. Mhm, sie richtete die Pergamente aus, tunkte eine Feder in die Tinte. Nebenbei schnappte sie sich ihre Tafel und schrieb mit dem Griffel etwas auf. Aber noch zeigte sie Aurelia ihr Geschriebenes nicht sondern trat zu Saba. *Danke fürs Zeigen und Loben beim Frisieren. Ein schönes Grün. Fast wie das meinige. Muss sich die Kleidung wechseln gehen, wenn sie auch grün trägt?* Leider wusste sie nicht mehr ob die ältere Sklavin lesen konnte.

  • Saba war mittlerweile längst fertig mit der Frisur, aber das sagte sie der Herrin natürlich nicht. Dazu war sie viel zu neugierig und hatte Angst etwas zu versäumen. Ein Flavier machte der Aurelia so edle Geschenke? ob das am Ende gar bedeuten würde, das die launische Herrin auf absehbare Zeit hin das Haus verlassen würde? Kurz nur warf sie den beiden flavischen Sklaven einen Blick zu und überlegte, ob sie sich darüber freuen, oder die Flavier bedauern sollte. Dann hielt ihr auch schon Tilla ihre Tafel unter die Nase und Saba las das Gschriebene. Hmm... Saba wog den Kopf hin und her und verglich die Farben miteinander. Sie waren in der Tat sehr ähnlich und bedächtig nickend gab Saba der jungen Sklavin zu verstehen, das es wohl besser wäre zur selben Zeit nicht die gleiche Farbe zu tragen wie die Herrin.


    Prisca hingegen war die Ähnlichkeit der Farben noch gar nicht so aufgefallen. Und wenn, dann hätte sie Tilla mit Sicherheit sofort angewiesen, sich um zu ziehen. So aber saß sie vor ihrem Schreibtisch und merkte wie die Zeit verging, ohne das ihr etwas einfallen wollte, das sie Caius Flavius antworten konnte. „Er hofft auf ein Wiedersehen und überlässt es mir zu entscheiden, wo und wann. Wie süß, er will mich nicht drängen und dabei will ich ihn doch auch unbedingt wieder sehen ... aber soll ich das wirklich entscheiden, darf ich das überhaupt? Und ziemt es sich, wenn ich den Ort und die Zeit bestimme? Ich muss doch erst meinen Onkel um Erlaubnis fragen, oder?“ seltsam wie viele Gedanken Prisca durch den Kopf schossen und wie verunsichert sie plötzlich war. Aber gut, es war eben eine völlig neue Situation und natürlich wollte sie nicht zeigen, wie aufgeregt sie deshalb war. So überlegte sie einfach weiter, ohne auf die umstehenden Sklaven und die Zeit zu achten, die währenddessen verstich.


    Was hätte Deandra ihr in dieser Situation wohl geraten? Hatte sie ihr damals im hortus nicht etwas Wichiges gesagt? „Männer reagieren allergisch auf Drängen, merk dir das ... außerdem, Prisca, du verlierst tatsächlich an Würde, wenn du Eifersucht zeigst oder einen Mann bittest, dich zu heiraten. Das lässt dich bedürftig wirken ... Weißt du was? Er soll niemals annehmen, mit dem geschlossenen Bund tut er dir einen Gefallen. Du bist sein Hauptgewinn, daran muss er glauben.“Na ja, damals hatten sie zwar über die Eifersucht an sich gesprochen und nicht darüber was zu tun wäre, wenn ein Mann offensichtlich das Interesse an einer Frau zeigt. „Hmm, wer redet denn jetzt schon von Heirat?! ... Aber das er denken soll ich sei ein Hauptgewinn, kann eigentlich nie schaden. ... Also darf ich nicht drängeln und ihm auch nicht gleich zuviel Hoffnung machen ... hmm, dabei möchte ich ihn doch auch so gerne wieder sehen und ihn näher kennen lernen... also was schreib ich bloß??? ....“


    Prisca seufzte leise vor sich hin, dann aber begann sie doch ganz frei etwas von dem zu Papier zu bringen, was sie im Augenblick empfand.


    Werter Caius Flavius,


    ich möchte mich bei dir für diese wundervollen Geschenke bedanken, mit denen du mich heute überrascht hast. Sie schmeicheln meinem Körper sehr, aber mehr noch schmeicheln und erfreuen mich deine lieben Worte. Du spricht von jenem Abend als sei ich es allein gewesen, der ihn für dich so wertvoll und unvergessen werden lies, dass du nun die Hoffnung auf ein Wiedersehen hegst.


    Auf was auch immer wir insgeheim hoffen mögen, wir geben viel von uns preis wenn wir uns einem anderen Menschen anvertrauen. Und so bedeutsam wie für mich selbst die Hoffnung ist und der Wunsch niemals enttäuscht zu werden, will ich dir deinen Wunsch von Herzen gewähren.


    Ich freue mich sehr auf ein baldiges Wiedersehen und zum Zeichen dafür übersende ich dir ein kleines Pfand. Ich werde es zurück fordern, aber selbstverständlich steht es dir auch frei es mir zurück zu bringen, wann immer du möchtest.
    [Blockierte Grafik: http://img61.imageshack.us/img61/6223/aureliapriscair1.jpg]


    Zufrieden faltete Prisca den Brief zusammen und versiegelte ihn, ohne das sie Sklaven einen Blick darauf werfen konnten. Anschließend nahm sie einen ihrer Perlenohrringe ab, legte ihn auf ein Stück Papyrus und faltete ihn ein. Das Päckchen versiegelte sie ebenfalls mit etwas Wachs.


    Den Brief und das Päckchen übergab sie schließlich Bridhe."Richtet eurem Herrn meinen besten Dank aus und übergebt ihm das hier von mir. Ihr dürft nun gehen! Tilla soll euch zur porta begleiten." Mit diesen knappen aber freundlich gesprochenen Worten entlies Prisca die beiden flavischen Sklaven. Da Leone sich bereits wieder verdrückt hatte, sollte eben Tilla die Sklaven nach draußen begleiten. Von der privaten Sklaven-Party, die anschließend noch in der aurelischen Villa veranstaltet wurde, ahnte Prisca ja nichts.


    Mit einer weiteren Handbewegung schickte Prisca zuletzt auch Saba fort und blieb allein zurück. Lange betrachtete Prisca die Geschenke und gab sich ganz ihren geheimsten Gedanken hin.

  • Aufmerksam beobachtete ich sie, wie sie zu schreiben begann. Sie wirkte irgendwie heiter. Natürlich laß sie nicht laut vor, was sie geschrieben hatte. Doch nahm ich an, würde ihre Antwort eher positiv ausfallen.
    Schließlich faltete sie den Brief und versieglete ihn. Den Perlenohrring, den sie ebenfalls verpackte und uns mitgeben wollte, verriet mir schließlich endgültig, wie ihr Urteil ausgefallen war.
    Sie übergab mir das Päckchen und den Brief und wies auf ihre Sklavin Tilla, die uns zur porta bringen sollte.
    Natürlich ließ ich mir nicht anmerken, was gerade in mir vorging. Wir wollten doch nicht zur porta, sondern in die culina!
    Sobald wir vor der Tür sein würden, müßte ich unbedingt mit Tilla reden.
    Meinetwegen könnte sie auch mit zum Fest, wenn sie uns nur nicht verraten würde!
    Schließlich verneigte ich mich kurz.
    So soll es geschehen Herrin! Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag!
    Ich war selbst verwundert über meine Nettigkeit.
    Schließlich wartete ich, bis uns Tilla hinaus begleiten würde.

  • Saba gab ihr die Tafel zurück und betätigte insgeheim ihre Vermutung. Sklaven durften nicht die gleiche Farben tragen wie die Herren. Nun denn, hoffentlich fiel Aurelia dies nicht auf. Und außerdem.. woher sollte sie bloß wissen, welche Farbe die Herren und Herrinnen wann zu getragen gedachten. Mhm, musste sie jetzt zukünftig jeden Morgen ganz früh durch alle Schlafgemächer schleichen, um die Kleidungsfarben herauszufinden? Keine schlechte Vorstellung... und irgendwie auch reizvoll.


    Aurelia benutzte derweil das von ihr bereitgestellte Schreibzeug. Tilla langweilte sich nicht.. sie musste ohnehin schwer nachdenken und rief sich nebenbei das soeben erlernte Frisieren einer einfachen Frisur in den Kopf. Nach einer gehörigen Weile trug Aurelia ihr auf die fremden Sklaven hinauszubegleiten. Ja. Tilla nickte gehorsam und ging mit schnellen Schritten voraus zur Tür. Dort wartete sie auf die anderen beiden, liess sie durch die aufgehaltene Tür aus dem Zimmer hinaus. Saba durfte offenbar auch gehen. Tilla lächelte ihr zu und sah zu der Priosca zurück. Die widmete sich dem Gesichtsausdruck nach gedankenverloren den Geschenken. Na dann. Tilla brauchte wohl nicht mehr anzutreten. Da lang. Stumm deutete sie mit dieser deutenden Geste in die Richtung, wo die porta sich befand.

  • Wie es schien war die junge Dame dem Werben wohlgeneigt, stellte der Germane fest, und wartete mit verschränkten Armen, recht gelangweilt, bis dass sie das Geschenk begutachtet und ihre Antwort zu Papyrus gebracht hatte. Mit zartvioletter Tinte, wie ihm nicht entging. Herzallerliebst. Und sogar ein Zeichen der Gunst gewährte sie dem Flavier. Sein Blick schweifte über die Einrichtung des Zimmers, richtete sich dann auf die junge Sklavin mit dem langen braunen Haar. Etwas verschmitztes hatte sie an sich, etwas spitzbübisches, und er konnte sich des Eindruckes nicht erwehren, sie schon mal irgendwann, irgendwo gesehen zu haben... Nur wo?
    Er grübelte darüber nach. Beim Weinfest? Nein... die vage Erinnerung, die er da zu fassen versuchte, die stattete das Mädchen nicht mit einer roten Tunika aus, sondern eher mit einem... ja, einem Umhang... grob, geflickt und eher schmutzig.... Seltsam. Er runzelte die Stirn und kurz lag sein Blick unverhohlen und forschend auf ihrer schmalen Gestalt.


    Dann war der Brief geschrieben. Er war froh, dass Bridhe den Abschied übernahm, denn die huldvolle Erlaubnis nun zu gehen, tönte unerträglich herablassend in seinen Ohren, und er hätte nichts höfliches darauf zu antworten gewusst. Aber seine Süße machte das ganz wunderbar. So nickte er knapp zum Abschied und folgte Bridhe hinaus. Puh! Erledigt, und das diesmal ohne Katastrophe.
    Nahe ging er an dem Mädchen, das ihm so bekannt vorkam, vorüber, als sie die Tür aufhielt, folgte dann unwillkürlich ihrer weisenden Geste. Das Cubiculum lag schon ein Stück zurück, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel.
    "Wir kennen uns doch...", stellte er grimmig fest. Mit einer abrupten Drehung wandte er sich zu dem Mädchen, senkte den Kopf und starrte unheilvoll auf sie hinab, direkt in ihre großen dunklen Augen. Dass es ihm nicht gleich aufgefallen war! Oder - täuschte er sich vielleicht doch?!


    Zeit für eine:

    ~ Rückblende ~


    Hochsommer. Dichtes Gedränge. Der Germane sticht hervor aus der Menschenmenge, die sich um die Stände, Buden und Auslagen drängt, in dem Gassenwirrwarr wo heute der Buchmarkt stattfindet. Kräftig bahnt er sich den Weg, überragt die meisten Menschen um sich herum um Haupteslänge, und auch sein helles Haar fällt auf. Bleich ist er, ausgezehrt, und tiefe Schatten liegen um seine Augen, den gerade erst hat er sich wieder von seinem Krankenlager nach der langen Haft erhoben. Jetzt hat er einen Auftrag, soll für seinen Herrn ein Buch abholen, dass dieser in Auftrag gegeben hat. In einem Lederbeutel an seinem Gürtel befindet sich die Bezahlung. Ein Haufen Geld.
    Nur - wo ist nochmal dieser blöde Händler? Die Sonne und die Masse von Menschen überwältigen schier die Sinne des Mannes, der nur Einsamkeit und Halbdunkel gewöhnt ist. Gerüche aus einer Garküche ziehen über die Strasse, ein räudiger Köter schnüffelt an seinen Sandalen, als er an einer Kreuzung stehenbleibt. Er hustet, und wägt, von Menschen umdrängt, welche Abzweigung wohl die richtige sein mag. Das "Fremder, der sich nicht auskennt" steht ihm förmlich auf die Stirn geschrieben.
    Und da geschieht es....


    Sim-Off:

    Du bist dran, Tilla :D

  • Sim-Off:

    Danke, ich übernehme gerne.


    Die beiden Sklaven folgten ihr bereitwillig zur Tür zurück. Tilla war ganz beschäftigt den richtigen Weg zum Ausgang einzuschlagen. Die Villa hatte eindeutig zuviele Gänge... seufzte das stumme Mädchen innerlich und erstarrte mitten im Schritt, als eine männliche Stimme meinte, er würde sie kennen. Kalt war der Gänseschauer der über ihre Haut kroch.. IHN kennen? Hatte sie das vorhin nicht selbst schon überlegt? Langsam drehte sie sich um und erwiderte seinen Blick.


    ~Tillas Rückblende~
    Sie hatte solchen Hunger!! Unbedingt musste sie heute etwas in die Finger kriegen. Eine weitere Nacht mit knurrendem Magen würde ihr erneut den Schlaf rauben. Nun sie hatte zwar einen groben Umhang 'ergattert', aber dieser wärmte sie nur. Und eßbar war er leider nicht. Zitternde Beine und knurrende Mägen waren definitiv enorme Nachteile um auf der Straße zu überleben. Tilla suchte diese belebte Kreuzung recht selten auf und kauerte sich im Schatten des Türeingangs zusammen. Man sah sie sowieso nicht, nahm sie nicht mal wahr. Zerrupfte und zerlumpte Gestalten waren für die Passanten uninteressant. Eine schmerzliche Erfahrung! Aus der Garküche roch es gut. Mit dunklen, vor Hunger fast schwarzen Augen musterte sie die Passanten und hatte asbald einen 'Interessenten' aus der Menge 'herausgefischt'. Groß, blond, hager gebaut, mit fettem Beutel am Gürtel. Tilla erhob sich, klopfte den Staub vom Umhang und verliess ihren Platz. Die hin und herwogende Menschenmenge war genau richtig, um ihn ganz natürlich 'aus Versehen' anzurempeln. Prima.. der Blonde blieb sogar stehen. Langsam bahnte sie sich ihren Weg, näherte sich dem 'Auserwählten' von hinten und schubste Rutger an. Prompt deutete sie auf den ihm Nächststehenden, der verdächtig genug aussah, Rutger angeschubst zu haben. Erst mal für etwas Aufregung sorgen... und dann. Ja, mal schauen. Der andere zeigte ihr mit dem Zeigefinger einen Vogel, dafür zog sie eilig den Ärmel hoch und zeigte etliche Blutergüsse vor. Mit Tränen auf den Augen zeigte sie auf Rutger. "Ja, ich glaube, geht es noch? Warst du das?" brauste der andere mit empörter Mimik auf.

  • Auge in Auge standen Severus und Tilla sich gegenüber, in einem der Gänge der großen Villa, und immer düsterer wurde die Miene des Germanen. Nein, dieses Mädchen sah er nicht zum ersten mal! Mochte sie auch sauber und wohlgekleidet sein jetzt, sah sie auch aus als könne sie kein Wässerchen trüben, so war er sich doch immer sicherer, in ihr eine Person zu erkennen, die ihm schon übel mitgespielt hatte! Anscheinend war er nicht der einzige Sklave, der sich ausserhalb der Villa etwas dazu verdiente.
    "Du kleines Luder...", grollte er, und die Bilder jenes unseligen Sommertages, standen ihm wieder lebhaft vor Augen....



    Die Menschenmenge macht ihn nervös. Leise murmelt er Verse aus seiner Heimat vor sich hin, flüsternd kommen sie über seine Lippen, ohne dass er selbst es bemerken würde. Er fährt herum als er einen Stoss im Rücken spürt, und stiert den Mann hinter sich ungnädig an, einen untersetzten Kerl in einer schmuddeligen Tunika. Er riecht nach Wein. Was soll das?
    Dann ist da ein Mädchen, entblösst seine Arme, weinend... Strähniges Haar, grosse dunkle Hungeraugen. Ein grober Umhang. Er mustert sie. Armes Ding denkt er, und ihr Bild prägt sich ihm ein, als ein Beispiel der anderen Seite von Rom, des Elends das man nur ein paar Strassen weit vom dekadenten Prunk der Villen so reichlich findet. Irritiert sieht er, wie das Mädchen dann auf ihn deutet. Will sie betteln...oder was hat das zu bedeuten?
    "Pass lieber auf wo Du hintorkelst, Stultissimus!", fährt er gereizt den Kerl an, als der ihm auf einmal so blöd kommt. Doch der steckt den Finger aus, richtet ihn wie einen Dolch auf die Brust des Germanen und schwingt sich zum Retter der Kleinen auf.
    "Untier! Ein kleines Mädchen grün und blau zu schlagen!"
    "Was? Aber ich hab nicht -"
    Der Finger des Mannes tippt dem Germanen auf die Brust, und "Barbar!", speit er Severus entgegen.
    "Verzieh Dich Du Säufer!"
    Der Germane ballt die Faust und macht einen Schritt auf den Mann zu, baut sich ganz nah bedrohlich vor ihm auf. Seine Augen sprühen Zorn. Doch sein Gegenüber lässt sich nichts ins Bockshorn jagen und funkelt zurück.
    " Sentina, belua, monstrum!", schimpft er und sticht bei jedem Wort mit dem Finger auf die Brust des Germanen ein.
    "Erraticus!", knurrt der, und blitzschnell entlädt sich seine Gereiztheit in Gewalt, er holt aus mit der Faust und versetzt dem Kerl einen wuchtigen Kinnhaken. Es knirscht, und der Mann schwankt zurück, keucht, hält sich das Kinn. Endlich ist er mal still, denkt der Germane und will sich schon verächtlich abwenden, um weiter seines Weges zu gehen...

  • ~Tillas Rückblende~
    Wunderbar.. nachdem die Augen von ihr weggerichtet und die beiden Erwachsenen mit sich selbst sowie gegenseitig beschimpfen beschäftigt sind, traut Tilla sich näher an Rutger heran und tastet nach dem Beutel des großen Blonden. Es scheint ein einfacher Knoten zu sien. Der Schwere des Beutels zu urteilen ziemlich nachlässig geknotet. Sie zieht ihr kleines Messer, um die Bänder mit einem leisen 'Ratsch' durchzusäbeln. Doch der große Blonde erleichtert ihr das Abnehmen des Beutels. Ungefragt schlägt er den wie ein Waschweib keifenden anderen Mann nieder. Der Strick reisst und plötzlich liegt der Beutel in ihren Händen. Tilla springt zurück, verstaut ihn in ihrem Umhang. Das Messer hält sie noch in ihrer Hand. Ihr Blick streift den vom aufgebrachten wütend dreinblickenden Rutger. Oha... sie sollte sich schleunigst aus dem Staub machen. Mit einer knappen Verbeugung verbeugt sie sich vor ihm und zieht sich rückwärts drängelnd zwischen die Passanten zurück. Sie läuft zu einer Häuserwand, die mit Efeu bedeckt ist und klettert daran hinauf. Von oben kann sie Rutger noch sehen. Griff für Griff erreicht Tilla einen vorstehenden Mauervorsprung, zieht sich zitternd vor Aufregung in den Schatten zurück.
    ~Tillas Rückblende~


    Ende


    Sie musste blinzeln.. sehr lange schon dauerte der Blick in Rutgers Augen. Tilla fand sich, aus dem Tagtraum herausgerissen, auf dem Gang wieder. Verwundert rieb sie die Augen und schüttelte den Kopf. Was tat sie hier?? Was war das eben gewesen? Sie hat die erbeuteten Münzen zum großen Teil noch, bis zu zehn Münzen gab sie aus, mehrheitlich für Essen. Sie auf dem Weg von Aurelias Zimmer, soll die Sklaven zur Tür bringen. Der Ausgang befindet sich ganz in der Nähe, fallt Tilla wieder ein. *Da lang.* gebärdet sie deutlich und verbeugt sich wie im Tagtraum vor dem fremden Sklaven, dessen Namen sie nicht kennt. Für sie ist er der große blonde Mann, dessen helles Haar mit der Sonne um die Wette leuchten kann.

  • Das arme Mädchen! Sie konnte nicht sprechen. Doch sie lotste uns immer mehr hin zur Tür. Dahin wollten wir aber eigentlich gar nicht, denn wir hatten ja noch eine Verabredung! Irgendwie mußten wir es in die Küche schaffen.
    Schließlich blieb ich stehen, räusperte ich mich, setzte meine mitleiderregendste Miene auf und begann zu jammern.


    Hör mal, wir sind schon den ganzen Tag unterwegs und uns plagt der Durst und der Hunger! Könntest du uns nicht schnell zur culina bringen, damit wir uns dort schnell noch etwas stärken könnten? Ich falle gleich um vor Hunger und Durst!


    Ich hoffte, sie hätte für uns ein wenig Mitleid und würde uns ohne Weiteres zur culina bringen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!