Sie hörte Sabas Worte und sah sie dankbar an. Tilla strich etwas von der Salbe weg, von der sie zuviel aufgetragen hatte und verwendete es für eine andere Stelle, die noch keien Salbe abbekommen hatte. Ein Rest blieb auf ihren Fingern hängen.. wohin damit? Tilla wischte es kurzerhand an ihren eigenen Haaren ab. Interessiert betrachtete sie die Spangen und verglich sie mit der Haarnadel. Mit dunklen Augen verfolgte sie Sabas Tun und musste fast schon über die Aufgabe die ihr als nächstes gestellt wurde grinsen. Das war ja einfach...
Ohne die Mimik zu verziehen, trat sie vor, ergriff den Stab sowie nacheinander jede einzelne Spange und stellte sich vor, dass diese genauso wie die Duftflaschen keine Geräusche machen duften. Ein, zwei Härchen machten ihr Spiel nicht mit, aber es war nicht so schlimm, wie Tilla befand. Man sah die Härchen nur wenn man es wusste. Immer noch ohne Andeutung ihres Gemützustandes liess sie die Spangen in eine Schüssel auf dem Frisurtisch fallen und trat zurück. Für einige Momente war sie versucht den Stab an ihren eigenen Haaren auszutesten, aber sie unterliess es lieber. Die Frau trieb sie und Saba an. Konnte diese auch nicht so lange still sitzen, fragte Tilla sich insgeheim. Die Frau rief sie wieder zu sich. Gehorsam trat sie vor und lauschte ihren Fragen.
Au verflixt... sie stellte Fragen denen sie liebend gerne ausgewichen wäre. Tilla schluckte und errötete, ob sie weggelaufen war. Etwas zu schnell nahm sie die Tafel an sich und beantwortete die Fragen. Wie kamst du eigentlich in den Besitz meines Onkels? *Ich wurde auf dem Sklavenmarkt von ihm gekauft. Brix hat in seinem Auftrag für mich geboten.* Hat dich dein alter Herr verkauft? War er nicht mehr zufrieden mit dir, oder warum hat er dich hergegeben? Daraufhin erwiderte sie schlicht, weil sie nun wirkllich nicht preisgeben wollte, dass sie eine Diebin war und auf der Straße gelebt hatte. *Er war eigentlich zufrieden und hat mich im Suff an die Sklavenhändler verkauft. Ich vermute, irgendwie hat er vergessen den Verkauf rückgängig zu machen.* ...oder bist du deinem alten Herrn gar davon gelaufen? *Nein, ab seinem Rausch war ich sozusagen mir selbst überlassen.* Tilla hielt dies für eine gute Antwort und sah Prisca überrascht an, als diese ihren Schmuckstein verlangte.
Zögernd legte sie die Tafel ab, sah die ausgestreckte Hand Aurelias und fasste nach ihrem Stein. Tilla rieb mit dem Daumen über die kristallene Fläche. Mhm.. sie lauschte in sich hinein. Ihr Bauch riet ihr, zu gehorchen und ihr Herz riet ihr die Schnur zu verlängern. Letzteres gefiel ihr gar nicht.. quasi an Aurelias Hand zu 'hängen'. Das Mädchen atmete tief durch, erweiterte die lederne Schnur und zog sich diese über den Kopf. Ihre Bewegungen waren immer noch zögernd, nichtdestotrotz legte sie den von ihr erwärmten blauen Tränenstein in Aurelias Hand und wartete ab. Es fühlte sich seltsam an, den Stein nicht an ihrem Hals zu spüren. Tilla rieb sich wie gewohnt mit nacktem Fuß den Knöchel, um zu zeigen, das ihr diese Situation nicht so ganz gefiel. Mein Stein..