"Nuptiae Lucilla et Avarus - Was lange währt ..."

  • Nachdenklich nippte sie an ihrem Wein und hörte ihm zu, auch sie war froh einen Gesprächspartner gefunden zu haben und nicht mehr ganz so allein sich durch schlagen zu müssen.


    "Du bist es nicht gewohnt?“ fragte sie neugieriger Weise nach, bevor ihr auffiel, dass sie sich noch nicht vorgestellt hatte. Für so ein Fehlverhalten hätte ihre Leibsklavin ihr vermutlich den noch jungen Hintern versohlt. Wie gut das selbige eben nicht dabei war und sich zu den anderen Sklaven gesellt hatte, so bleib ihr Fehler unbemerkt und sie konnte ihn wieder gut machen, ohne missbilligende Blicke zu ernten. Und wieder spielte sie mit dem Gedanken ihre alte Leibsklavin in den Ruhestand zu schicken, dann kam sie sich nicht mehr ganz so oft vor wie ein kleines Kind, welches sie noch in den Augen ihrer Leibsklavin darstellte. Außerdem hatte eine jüngere Sklavin auch so ihre Vorteile, doch würde sie sich erst später noch einmal Gedanken darüber machen, jetzt galt es erst einmal einen Fehler gut zu machen.


    "Ich bin Germanica Caia!“ stellte sie sich im Nachhinein vor und lächelte freundlich, in der Hoffnung, dass ihr Fehler unbemerkt blieb und er sie nicht als unhöflich abstempelte. Zumindest kannte er jetzt ihren Namen, damit ließ sich ein Gespräch doch gleich wesentlich besser in Gang bringen.

  • Die Feier lief recht beschaulich und gut an. Lucilla hatte Meridius herzlich begrüßt, wie sie es immer getan hatte. Er erwiderte diese Liebesbezeugung daher mit einem warmen Lächeln und verlor einiges an seiner Nachdenklichkeit, welche ihn die vergangenen Tage begleitet hatte. Lucilla war seine Schwester und würde es immer bleiben. Und sie blieb immer eine Decima, konnte die Zukunft bringen, was sie wollte. Den kurzen und formlosen Gruß des Bräutigams quittierte er mit einem Kopfnicken und wandte sich dann an Mattiacus, welchen er freudig grüßte. Dann begab er sich etwas in den Hintergrund, schließlich stand das Brautpaar am heutigen Tage im Rampenlicht. Ein Sklave brachte einen Becher hispanischen Wein. Aus dem sicheren Abstand heraus beobachtete er die Schar der Gratulaten und versuchte sich auch die genannten Namen einzuprägen, so er die Personen noch nicht kannte.

  • Da war sie wieder, diese vermaldeite Togatrageproblematik! Das hatte dieser Avarus doch garantiert mit Absicht gemacht! Als ob er es gewusst hätte, hatte er genau in dem Moment wieder Crassus' Toga angesprochen, als dieser sie vergessen hatte. Und sofort lastete sie wieder schwer und unbehaglich auf Crassus Schultern. Mit einem gequälten Lächeln nickte er Avarus und Lucilla zu und dann machte er für die nächsten Gäste platz, damit auch diese das Brautpaar begrüßen konnten.
    Nun wollte er erst einmal in den Hintergrund, denn es kam ihm so vor, dass alle ihn anstarrten und sich jeder fragte, wie so jemand, an dem eine Toga so schrecklich aussah, überhaupt Scriba werden konnte. Dummerweise war aber im Hintergrund schon jemand, nämlich Meridius. So plötzlich einen Bogen um ihn machen hätte aber garantiert auch nicht gut ausgesehen, also ging Crassus direkt auf ihn zu und versuchte sich von der Unbehaglichkeit nichts anmerken zu lassen:


    Meridius, alter Haudegen! Lange nicht mehr gesehen...

  • Mattiacus ging zu den beiden Auctorixae Medeia und Epicharis herüber.


    Sim-Off:

    Wenn autorix mal richtig dekliniert wurde ;)


    "Salvete meine Damen, ich weiß nicht, ob wir uns schon kennen. Ich bin Marcus Decimus Mattiacus. Lucilla erzählte mir, dass ihr beiden Damen für die Acta schreibt. Ich muss sagen, ich lese die Acta immer gerne und freue mich, wenn ich sie in die Finger bekomme."

  • Der Weg von der Tür war nicht weit gewesen und mit dem kleinen Hochzeitsgeist voran auch licht zu finden. Außerdem schien Macer tatsächlich der erste Gast gewesen zu sein, so dass er sich anders als sonst üblich nicht lange an anderen Personen vorbei schieben musste, um zum Gastgeber vorzudringen. Wie es sich für ein Hochzeitspaar gehörte, sahen die beiden glücklich aus und so wie Decima Lucilla aussah, hätte vermutlich jeder Mann in Rom an ihr Gefallen gefunden. Umso mehr konnte sich die Braut wohl glücklich schätzen, dass es einer der bekanntesten Senatoren Roms war, der nun an ihrer Seite stand. "Meinen herzlichsten Glückwunsch dem Brautpaar", begrüßte Macer die beiden. "Ich glaube, ganz Rom freut sich heute mit euch, dass ihr endlich heiratet." Die kleine Anspielung auf die lange Zeitspanne zwischen Verlobung und Hochzeit konnte er einfach nicht bleiben lassen.

  • Womöglich lag es an der Ehe, Medeia führte ein elendes Dasein als eine Frau, die alleine die Belange des Hauses führte, kaum unter fremde Menschen kam und nun schon anfing zu Plappern. Zumindest hatte Medeia das Gefühl einen derartigen Abstieg zur Zeit durch zu machen, was natürlich auch am Alter liegen konnte. Wenn sie wenigstens ihren Gatten an ihrer Seite hätte, aber der war weit in der Fremde und Medeia machte sich jeden Tag mehr Sorgen um ihn, träumte oft nachts schlecht und grübelte am Tag. Deswegen hatte Medeia immer gewusst, dass sie nicht für eine Ehe taugte, zumal sie doch meist zu eigen für einen Mann war und doch hatte sie sich dazu bereit schlagen lassen. Medeia meinte zu wissen, die Antwort von Epicharis konnte nur höflich gemeint sein. Doch im Moment stand noch Lucilla vor ihr und Medeia erwiderte ihre Frage mit einer vermeintlich ähnlichen höflichen Floskel. „Sehr angenehm die Reise, Schiffsfahrten sind doch wunderbar. Viel leichter als mit einem Wagen. Fast schon eine Erholung.“ Medeia, hör auf zu plappern. Unsinn redest Du! Medeia verstummte und lächelte leicht. Nach der Begrüßung, die sie auch durch Avarus erfahren hatte, und Lucilla und Avarus erneut von anderen Gästen (Medeia erkannte auch den PP unter ihnen, aber kein Wunder, hier tauchte bestimmt die ganze High Society von Rom und weit darüber hinaus auf) umlagert wurden, löste sich Medeia von der Traube und trat einige Schritte zur Seite. Am liebsten hätte sie sich irgendwo hingesetzt, doch in dem Moment begnügte sie sich mit einem Becher von Mulsum, was ihr ein Sklave kredenzte.


    Beiläufig (nein, eigentlich recht plump) schwenkte Medeia auf ein Thema um, was sie doch oft beschäftigte und dabei trank sie zwischen jedem zweiten Satz einen Schluck von dem Mulsum, was ihren Appetit gleichermaßen anregen, wie ihren Durst stillen sollte. „Hast Du von der Front gehört, Epicharis? Ich finde es furchtbar. Stets hört man verschiedene Dinge, mal von diesem Scharmützel oder jenem Gefecht, eine drohende Schlacht und dann wieder Angaben, die einfach falsch sind. Und die Briefe werden zensiert. Die Hälfte des Briefes meines Gatten war durchgestrichen. Und er ist immerhin Praefectus der Prima.“ Ein wenig empört war Medeia darum schon. Musste man erst Legat oder Kaiser sein, damit diese Unsitte aufhörte?


    Just gesellte sich Mattiacus zu ihnen. Und die Worte aus seinem Munde waren wohl die größte Überraschung, die Medeia in all den letzten Jahren vernommen hatte (nach dem Heiratsantrag ihres jetzigen Mannes). Verblüfft sah Medeia Mattiacus an. War er gar ein mythologisches Wesen? Etwas, was es in den Zeiten fern des goldenen Zeitalters nicht mehr gab? Lobte er wirklich ihre Arbeit bei der Acta? Die Acta selber? Und keine Kritik? Medeia war überwältigt und zudem sofort für Mattiacus eingenommen. Ein strahlendes Lächeln glitt auf ihre blass, kränklichen Gesichtszüge. „Salve, werter Decimus.“, grüßte sie ihn äußerst freundlich. „Vielen Dank. Es tut gut, auch einen Leser kennen zu lernen, dem die Acta gefällt. Bekommen wir doch meistens nur Worte der Missbilligung oft zu hören. Wenn ich mich vorstellen darf? Artoria Medeia. Und dies ist die Lectrix der Acta, Claudia Epicharis.“ Die Gens Decima stieg von Mal zu Mal noch mehr in Medeias Wohlwollen. Bis dato waren ihr nur höfliche und interessante Menschen aus dieser Familie begegnet. Es verwunderte Medeia nicht, dass diese Menschen derartig an Einfluss im Imperium gewonnen hatten, vermochten sie doch auch die Menschen um sich herum für sie zu vereinnahmen. „Mir ist zu Ohren gedrungen, dass Du vor einiger Zeit eine doch abenteuerliche Reise in das wilde Germanien unternommen hast. Das stimmt doch, oder? Ist das nicht sehr gefährlich?“

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Meridius, alter Haudegen! Lange nicht mehr gesehen...


    Es war Crassus, welcher Meridius aus seinen Beobachtungen riss. Der Caecilier war zu ihm getreten und er erwiderte den Gruss. In der Tat hatten sie sich lange nicht mehr gesehen und noch länger nicht gesprochen.


    "Das ist richtig. Ich hatte mich eine Weile auf mein Landgut zurückgezogen und wäre dort noch immer, wenn dieses Fest hier nicht dazwischen gekommen wäre."


    Er lächelte und hob dann den Weinbecher.


    "Auf das Brautpaar, die Liebe und dass sie lange halten möge."


    Für Lucilla wünschte er es sich schon, hatte sie doch lange genug auf eine Heirat gewartet. Und doch war ihm bewusst, dass diese Idealvorstellung in den meisten Ehen des Imperiums nichts als eine Floskel darstellte.

  • Subrius fiel Caias Fehler nicht auf, dachte er doch daran, sich selbst nicht vorgestellt zu haben, was ihm unangenehm war. Nachdem er einem Sklaven einen Wink gegeben hatte, ihm selbst auch einen Becher Wein zu bringen, antwortete er auf ihre Frage:


    "Ich bin Miles der Cohortes Urbanae und stehe deshalb die meiste Zeit des Tages auf dem Exerzierplatz, um zu trainieren. Da bleibt keine Zeit für großartige Feste. Ich habe mich übrigens gar nicht vorgestellt: Ich heiße Lucius Decimus Subrius."


    Nachdem er gesprochen hatte, trank er einen Schluck von dem Wein, den ihm der Sklave mittlerweile gebracht hatte.

  • Huch, als sich abzeichnete, dass Meridius mit ihm anstoßen wollte, angelte sich Crassus schnell von einem der Sklaven, die da garantiert rumstanden, einen Weinbecher und prostete dann ebenfalls seinem ehemaligem Vorgesetzten zu:


    Auf das Brautpaar!


    Nach einem Schluck und einem kurzen Blick, wer denn bis jetzt alles noch so gekommen war, wandte sich Crassus wieder Meridius zu:


    Ach, wirst du in Zukunft mehr Zeit auf dem Landgut verbringen und dort deinen wohl verdienten Ruhestand genießen oder wolltest du nur, wie so viele andere Senatoren auch, der Sommerhitze entgehen?

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia


    Just gesellte sich Mattiacus zu ihnen. Und die Worte aus seinem Munde waren wohl die größte Überraschung, die Medeia in all den letzten Jahren vernommen hatte (nach dem Heiratsantrag ihres jetzigen Mannes). Verblüfft sah Medeia Mattiacus an. War er gar ein mythologisches Wesen? Etwas, was es in den Zeiten fern des goldenen Zeitalters nicht mehr gab? Lobte er wirklich ihre Arbeit bei der Acta? Die Acta selber? Und keine Kritik? Medeia war überwältigt und zudem sofort für Mattiacus eingenommen. Ein strahlendes Lächeln glitt auf ihre blass, kränklichen Gesichtszüge. „Salve, werter Decimus.“, grüßte sie ihn äußerst freundlich. „Vielen Dank. Es tut gut, auch einen Leser kennen zu lernen, dem die Acta gefällt. Bekommen wir doch meistens nur Worte der Missbilligung oft zu hören. Wenn ich mich vorstellen darf? Artoria Medeia. Und dies ist die Lectrix der Acta, Claudia Epicharis.“ Die Gens Decima stieg von Mal zu Mal noch mehr in Medeias Wohlwollen. Bis dato waren ihr nur höfliche und interessante Menschen aus dieser Familie begegnet. Es verwunderte Medeia nicht, dass diese Menschen derartig an Einfluss im Imperium gewonnen hatten, vermochten sie doch auch die Menschen um sich herum für sie zu vereinnahmen. „Mir ist zu Ohren gedrungen, dass Du vor einiger Zeit eine doch abenteuerliche Reise in das wilde Germanien unternommen hast. Das stimmt doch, oder? Ist das nicht sehr gefährlich?“


    Mattiacus lächelte freundlich und begann zu erzählen.


    "Ich freue mich, euch zwei kennenzulernen. Ja es stimmt, ich war um die Jahreswende, als mein Amt als quaestor pro praetore zu Ende ging. Meridius beauftrage mich, zu den Stämmen jenseits des Limes zu reisen, um mit den dortigen Fürsten und Häuptlingen zu sprechen. Und da mein Cousin Serapio und ich sowieso einmal die Wälder Germaniens erkunden wollten, konnten wir Nutzen und Abenteuer verbinden. Es war eine sehr spannende Reise, nicht weil es gefährlich war. Als Abgesandter Roms genoß ich nach Auffassung der Germanen den Schutz der Götter. Nach ihrer Vorstellung ist es ein Frevel gegen ihre Götter, Boten und Abgesandte zu schaden. Aber ich hatte auch eine gute Leibwache ausgesuchter Legionäre dabei. Ungefährlich war es dennoch nicht, Briganten und Banditen gibt es immer, solchen sind wir aber nicht begegnet.


    Es war vielmehr spannend, eine fremde Kultur kennenzulernen. Vieles ist bei den Germanen anders als bei uns Römern, einiges haben wir aber auch mit ihnen gemeinsam."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Meinen herzlichsten Glückwunsch dem Brautpaar", begrüßte Macer die beiden. "Ich glaube, ganz Rom freut sich heute mit euch, dass ihr endlich heiratet." Die kleine Anspielung auf die lange Zeitspanne zwischen Verlobung und Hochzeit konnte er einfach nicht bleiben lassen.


    Schon beim ersten Gast hat Lucilla das Gefühl, langsam den Überblick zu verlieren. Aber das ist natürlich nur ein Gefühl, denn außer Macer sind ja noch keine auswärtigen Gäste da. (:D)
    "Salve, Senator Purgitius Macer. Vielen Dank für die Glückwünsche. Du kannst uns glauben, niemand freut sich mehr als wir, dass wir endlich heiraten." Lucilla grinst ein bisschen hintergründig. Denn die genauen Gründe, warum das mit der Hochzeit so lange gedauert hat, kennt Rom immer noch nicht und sie wird tunlichst dafür sorgen, dass das auch so bleibt.



    Zitat

    Original von Lucius Decimus Subrius
    "Salvete, Lucilla et Avarus. Ich möchte euch herzlich zur Hochzeit gratulieren und euch auch weiter alles Gute wünschen."


    "Vielen Dank ..."
    Zwischen die nicht-familiären Gäste schleicht sich auch immer mal wieder ein Decimus-Gesicht ein, obwohl Lucilla durchaus ein bisschen überlegen muss, wer das eigentlich ist. Natürlich kennt sie alle Decima, aber im letzen Jahr ist so viel Verwandtschaft aus Griechenland angereist und gleich wieder in irgendeine Einheit getreten, dass sie manchmal ein paar Namen durcheinander wirft.
    "... Subrius." Hoffentlich ist das der richtige Name, aber ihn mit 'Decimus' anzusprechen wäre doch ein bisschen peinlich gewesen.
    "Es freut mich, dass du dir die Zeit nehmen konntest, heute hier zu sein." Als Angehöriger einer Militäreinheit ist das ja immer nicht ganz so leicht. Und dass er zu irgendeiner Militäreinheit gehört, da ist sich Lucilla sicher, denn die Decima, die täglich in der Casa ein und ausgehen kennt sie dann doch.



    Zitat

    Original von Claudia Epicharis
    "Liebe Lucilla, hab herzlichen Dank für deine unerwartete Einladung", bedankte sich Epicharis und konnte sich doch glatt nicht verkneifen, das "Unerwartet" mit einzubringen.
    ...
    "Welch schöner Stoff", fügte sie an und fühlte ganz kurz den Ärmel des roten Gewandes, das Lucilla trug. Sie musste nach dem Händler fragen und sich dort umsehen, wenn ihre eigene Hochzeit bevorstand....


    "Unerwartet?" Das versteht Lucilla erst nicht ganz, dann aber geht ihr förmlich ein Licht auf. "Oh, ach so." Sie grinst ein bisschen verlegen und kichert. "Das Leben muss immer unerwartete Überraschungen bieten, berechenbar wäre es doch langweilig." Ein fürchterlicher Gedanke.
    Lucilla blickt auf den weißen(?) Stoff der tunica recta hinab und hebt ihren Arm. "Oh ja, es ist eine ganz besondere ägyptische Wolle. Sündhaft teuer, aber bei der tunica recta kann man sich das schonmal erlauben, nicht wahr? Man heiratet schließlich nur einmal."
    Oder achtmal, aber das hat Lucilla nicht vor, außerdem kann man da das Hochzeitskleid ja wieder verwenden. Obwohl Lucilla bezweifelt, dass ihre Großtante Drusilla noch in ihr erstes Kleid hinein passt.



    Um den anwesenden Gästen die Zeit bis zur Zeremonie ein bisschen angenehmer zu machen, mischen sich ein paar Sklaven unter sie und teilen verdünnten Wein und verdünnte Säfte aus. So ist natürlich auch gewährleistet, dass nach der Zeremonie jeder mit einem Becher ausgestattet ist und dem Hoch auf das Brautpaar nichts im Weg stehen wird.

  • Das diese Ausage von Senator Macer nur ein Echo nach sich ziehen konnte, mußte Jenem wohl in dem Moment klar gewesen sein, als er seine Worte beendet hatte, denn Medicus blickte von Lucilla zu Macer und wieder zurück. Ihm fehlte wohl die Schlagfertigkeit gleich zu antworten, aber manchmal war der Moment Ruhe auch ein Instrument, um Szenerien wirken zu lassen.


    "So eine Ehe in Liebe ist doch sicherlich auch etwas, mit dem du dich einmal anfreunden könntest, Macer... oder? Ich denke das Volk würde daraufhin Luftsprünge machen." :D


    Einen Becher stark verdünnten Wein bekam er gereicht und wartete, bis auch Macer, Lucilla und die Anderen im Kreis des Paares etwas hatten.


    "Man mag uns oder mir vieles vorwerfen, das die Realität völlig anders ausschaut, zeigt auch die Zeit, die wir Germanicas unsere Liebschaften zu bändigen wissen und die Verlobung als ganz klaren und vorallem behutsamen wie stehtigen Prozess sehen jene Frau ersteinmal bis ins kleinste Detail kennen zu lernen, bevor wir später nach einem Jahr oder kürzer gar Unheil beschwören, weil es doch nicht die angestrebte Verbindung war. Ich finde es gerecht beiden gegenüber. Wenn Lucilla das völlig anders sehen würde, wäre sie wohl heute nicht hier, sondern über alle Berge."


    Der Bräutigam hob den Becher für das erste Salut des Abends. "Mögen wir heute einen wunderbaren Hochzeitstag verleben und hoffen wir, das unsere Liebe durch die Annahme des Opfers an die Götter bestätigt wird....."


    Avarus würde weiterhin auf einen wässrigen Wein achten müssen. Nichts war prikärer als in der Hochzeitsnacht gewisse Schwierigkeiten zu haben.

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla
    "Salve, Senator Purgitius Macer. Vielen Dank für die Glückwünsche. Du kannst uns glauben, niemand freut sich mehr als wir, dass wir endlich heiraten." Lucilla grinst ein bisschen hintergründig. Denn die genauen Gründe, warum das mit der Hochzeit so lange gedauert hat, kennt Rom immer noch nicht und sie wird tunlichst dafür sorgen, dass das auch so bleibt.


    "Wenn ihr die Zeit bis heute dazu genutzt habt, mit jedem Tag die Vorfreude zu steigern, dann glaube ich das wirklich gerne." Macer gehörte zwar weder zu den Klatschgeschichtenerzählern Roms noch rechnete er ernsthaft mit einem Widerspruch, aber ein wenig interessierte es ihn schon, womit man bei einer so langen Verlobung die Zeit verbrachte. Schon deshalb, weil er das später vielleicht einmal nutzbringed selber als Ausrede verwenden konnte, wie Avarus auch gleich herausforderte.


    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Das diese Ausage von Senator Macer nur ein Echo nach sich ziehen konnte, mußte Jenem wohl in dem Moment klar gewesen sein, als er seine Worte beendet hatte, denn Medicus blickte von Lucilla zu Macer und wieder zurück. Ihm fehlte wohl die Schlagfertigkeit gleich zu antworten, aber manchmal war der Moment Ruhe auch ein Instrument, um Szenerien wirken zu lassen.


    "So eine Ehe in Liebe ist doch sicherlich auch etwas, mit dem du dich einmal anfreunden könntest, Macer... oder? Ich denke das Volk würde daraufhin Luftsprünge machen." :D


    "Selbstverständlich", erwiderte Macer und meinte das völlig ernst, bevor er kaum weniger ernst aber dafür deutlich lockerer fortfuhr. "Doch leider war eine der besten Damen Roms seit geraumer Zeit zwar nicht verheiratet, aber dennoch vergeben."


  • Mattiacus erhob seinen Becher.


    "Ein Hoch auf das Paar! Mögen die Götter stehts dieses Paar beschützen und Venus und Hera euch stets gewogen sein!"


    Ein Spruch indem "Bett" vorkam, konnte sich Mattiacus noch rechtzeitig verkneifen, schließlich war er nicht alleine auf der Feier und er nicht wußte, wie die anderen Gäste darauf reagieren würden.

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Ach, wirst du in Zukunft mehr Zeit auf dem Landgut verbringen und dort deinen wohl verdienten Ruhestand genießen oder wolltest du nur, wie so viele andere Senatoren auch, der Sommerhitze entgehen?


    Meridius antwortete nicht sofort auf die Frage sondern sah erst in Richtung seiner Schwester, welche von Gratulanten gerade eben geradezu bedrängt war. Erst nach einigen Sekunden wandte er sich an Crassus und zuckte dann mit der Schulter.


    "Ich weiß es noch nicht. Die Abgeschiedenheit eines Landgutes tut gut. Ich war jetzt jahrelang unterwegs, meine Gemahlin erwartet ein Kind, mein zweites, die Familie kam in den letzten Jahren zu kurz. Ich bin weniger Politiker und mehr Soldat, doch ob ich noch einmal ein Kommando annehme, oder nicht, wird wohl auch davon abhängen, wohin es gehen soll. Wir sind nicht mehr die jüngsten Crassus. Unsere starken Jahre sind vorbei, nun kommen die weisen."


    Er lächelte.


    "Wie kommst Du mit Deinem Kommando zurecht? Ich wusste schon damals in Hispania, dass etwas Großes aus Dir werden würde."

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Mattiacus lächelte freundlich und begann zu erzählen.


    Interessiert lauschte Medeia den Ausführungen von Mattiacus. Die Duccier waren die Ersten gewesen, die überhaupt ein wenig gutes Licht auf die barbarischen Germanen hatten werfen können (bei Medeia natürlich), aber sie waren romanisiert und somit sehr römisch und zivilisierter. Bilder von Germanen stiegen vor Medeias innerem Auge auf, große Kerle mit zottigen langen Bärtern, ungepflegtem Haupthaar und groben Tuniken mit Fellumhängen. Und wahrscheinlich barfuss stets. Kein Sinn für Kultur, kein Interesse an Philosophie, einfach gestrickt in ihrem Geist. Medeia wäre niemals auf den Gedanken gekommen hinter den Limes zu reisen. Schon gar nicht als Frau und sowieso mit ihrer Abneigung Reisen gegenüber. Doch sie konnte sich gut vorstellen, wie aufregend das für einen jungen Römer war. „Fürsten? Haben sie richtige Fürsten dort? Und leben diese auch in diesen einfachen und herunter gekommenen Hütten aus Lehm und Holz?“ Medeia erschauderte bei dem Gedanken. In Ägypten lebten so die Ärmsten der Ärmsten und in Germania (so in Medeias Vorstellung) die Könige der Barbaren.


    Es erstaunte sie jedoch, dass sich Germanen an so was wie Ehre oder Tradition hielten. „Und sie haben euch tatsächlich nicht angegriffen? Kein Versuch euch als Geisel zu nehmen?“ Merkwürdig fand Medeia das schon. Aber noch viel mehr, was Mattiacus am Schluss sagte. „Aber welche Kultur können diese Barbaren schon haben?“ Medeia lächelte amüsiert. „Ihr primitiver Götterglaube? Und was könnten wir mit ihnen gemeinsam haben?“ Medeia konnte sich nichts vorstellen. Sicherlich, die Duccier waren zivilisiert, aber eben auch keine echten Germanen mehr. Und den nordischen Völkern, ob Kelten oder Germanen, konnte Medeia keine Kultur zusprechen. Die Wiege aller Kultur lag sowieso im Osten. In ihrer Heimat.


    Als der Trinkspruch geäußert wurde, wandte sich Medeia auch dem Brautpaar zu und hob ebenfalls den Becher mit dem süßlichen Wein. „Auf das Hochzeitspaar“, stimmte Medeia mit ein. Dann drehte sie sich zu Mattiacus zurück. „Und wie weit im Norden warst Du, wenn ich das fragen darf? Hast Du dieses Meer, was es dort geben soll, mit eigenen Augen gesehen? Ich habe gehört, dort sollen riesige Seeungeheuer ihr Unwesen treiben.“

  • Zitat

    "Wie kommst Du mit Deinem Kommando zurecht? Ich wusste schon damals in Hispania, dass etwas Großes aus Dir werden würde."


    Zu den Worten zur Abgeschiedenheit und Ruhe und deren Vorzüge nickte Crassus lediglich. Dass sowas auch ganz schön und entspannend sein konnte, konnte er sich nur zu gut vorstellen, schließlich träumte er ja fast jede Nacht davon ;)


    Mittlerweile bin ich ja auch nicht mehr der jüngste Kommandeur und dementsprechend komme ich mit meiner bisherigen Feld- und sonstigen Kommandoerfahrung ganz gut zu recht. Wobei das Führen der Prätorianer noch der leichteste Teil ist, worauf man sich vorbereiten konnte. Dafür zu sorgen, dass keine Verschwörung erfolgreich abläuft, ist eigentlich das, was einem Nachts den Schlaf raubt.


    Crassus nahm einen kleinen Schluck aus seinem Becher:


    Deine Frau ist schwanger? Davon hat man in Rom ja gar nichts gehört, das ist ja wunderbar, meine Glückwunsche dazu! Ist die Glückliche denn auch unter den Gästen?

  • Die Glückwünsche nahm Meridius gerne an. Er hatte es bisher in der Tat nicht an die große Glocke gehängt, dass Iulia ein weiteres Kind erwartete. Es reichte, wenn die Familie Bescheid wusste und war es erst einmal geboren, würde die Welt wieder anders aus sehen. Es blieb dann immer noch genug Zeit.


    "Ich danke Dir. Doch Iulia habe ich auf dem Landgut zurückgelassen. Die Reise wäre für sie mit Sicherheit zu viel geworden und das Fest hier wird auch ewig dauern. Zudem wollte sie nicht, dass sie als Hochschwangere dem Brautpaar etwas Konkurrenz macht. Du weißt ja wie die Leute sind. Sobald sie einen dicken Bauch sehen und sobald sie wissen, dass es jeden Moment so weit sein könnte, tanzen sie um die betreffende Person nur noch herum. Und auf großen Familientreffen sowieso."


    Er lächelte und bekam aus dem Gespräch heraus gerade noch die ersten Trunksprüche und die Worte des Bräutigams mit. Nun denn, der heutige Tag konnte heiter werden. Immerhin hatte der Germanicus Lucilla nicht sitzen lassen. Das wäre nach dem langen Gerede und Gewarte die weitaus schlimmere Variante gewesen.


    "Steht ihm Hause der Caecilier demnächst eine Hochzeit an?"


    fragte er dann Crassus.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    "Selbstverständlich", erwiderte Macer und meinte das völlig ernst, bevor er kaum weniger ernst aber dafür deutlich lockerer fortfuhr. "Doch leider war eine der besten Damen Roms seit geraumer Zeit zwar nicht verheiratet, aber dennoch vergeben."


    Der Bräutigam erlaubte sich für einen Moment den Senator Macer zur Seite zu nehmen. Im Flüsterton ließ er dann seine Antwort darauf hören. Es mußte nicht unbedingt von Lucilla interpretiert werden: " Ein wahrhafter Charmeur, ich glaube da bist du allerdings nicht der Einzigste und ich froh, die schönste Frau von Rom endlich zu heiraten..." :D


    Mit einer Drehung standen sie alle wieder so, wie vor der kleinen Heimlichtuerei. 8) Dabei fiel es dem Senator Avarus schwer nicht rot anzulaufen, aber durch eine wörtliche Ablenkung gelang das aber sowas von geradesooo nochmal, das er innerlich jenen Gratulanten schon vor dessen Glückwünschen dankte.

  • Zitat

    Original von Lucius Decimus Subrius
    Subrius fiel Caias Fehler nicht auf, dachte er doch daran, sich selbst nicht vorgestellt zu haben, was ihm unangenehm war. Nachdem er einem Sklaven einen Wink gegeben hatte, ihm selbst auch einen Becher Wein zu bringen, antwortete er auf ihre Frage:


    "Ich bin Miles der Cohortes Urbanae und stehe deshalb die meiste Zeit des Tages auf dem Exerzierplatz, um zu trainieren. Da bleibt keine Zeit für großartige Feste. Ich habe mich übrigens gar nicht vorgestellt: Ich heiße Lucius Decimus Subrius."


    Nachdem er gesprochen hatte, trank er einen Schluck von dem Wein, den ihm der Sklave mittlerweile gebracht hatte.


    Caia nickte aufmerksam, während sie immer wieder an ihrem Wein nippte. Mit einem Soldaten hatte sie es also zu tun und das er dadurch natürlich wenig Zeit hatte, war verständlich.


    "Es freut mich dich kennen zu lernen!" sagte sie im Nachhinein und lächelte offen.
    "Den ganzen Tag auf den Exerzierplatz? Klingt ziemlich anstrengend, oder machst du noch etwas anderes?" fragte sie näher nach, wieder einmal zeigte sich deutlich, das Caia ziemlich neugierig war.

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