Das Haus des Consuls

  • Zitat

    Original von Lucius Vinicius Massa
    Massa war etwas überrascht ob des rüden Verhaltens des Sklaven, behielt aber seine Fassung und sprach mit ernster Stimme


    "Mein Name ist Lucius Vinicius Massa und ich möchte zum Konsul, mich für die Kandidatur anmelden!"


    Der Groschen fiel beim Ianitor erst, als er den Namen "Vinicius" hörte. Der Gast gehörte also zu einer der angesehensten Familien Roms - sofort war er weitaus freundlicher.
    "Der Consul wird Dich sicherlich gern empfangen!" sagte er deshalb ehrerbietig und öffnete die Tür.


    Kurz darauf stand Massa im Atrium einem Greisen gegenüber, der offensichtlich nicht besonders gut sah.
    "Salve, Vinicius Massa! Ich kannte deinen Vater... sehr tragisch, sein Schicksal. Und das so kurz vor der Befreiung..." begrüßte der Consul seinen Gast auf etwas ungewöhnliche Weise - das musste am Alter liegen. "Und nun möchtest du in seine Fußstapfen treten?"

  • Zitat

    Original von Narrator
    .....


    Massa begrüßte den Consul und nickte zu der Aussage des Amtsträgers über seinen Vater, liess es aber unkommentiert.
    Auf die Frage des Consuls antwortete er wahrheitsgetreu
    "Allerdings, Consul, ich möchte den Namen meines Vaters in aller Ehre weitertragen. Deswegen würde ich gerne zum Vigintivirat kandidieren!"


    Massa hoffte, dass der Consul jetzt von sich aus erklärte was zu tun wäre. Lucianus hatte ihn zwar eine gute Erziehung zukommen lassen, starb aber zu früh, als das man sich noch über die genauen Details der Karriere unterhalten konnte.

  • "Das ist durchaus ein ehrenvolles Anliegen. Ich werde deine Kandidatur notieren und dir Bescheid geben, sobald du deine Kandidaturrede vor dem Senat halten kannst." erklärte der Consul. Weitere Anweisungen gab er nicht, denn immerhin stammte Massa aus einer Familie mit gleich zwei Consularen, sodass er sicherlich über die weiteren Schritte bestens informiert war.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    'Das ging ja fix!', dachte sich der Iulier, nachdem man ihm so schnell Einlass gewährte. Er nickte dem Ianitor freundlich dankend zu und folgte ihm sogleich ins Atrium des Hauses, wo es selbstredend zunächst zu warten galt. Dives nutzte die Zeit, um sich, was sollte man auch groß anderes tun, ein wenig umzusehen und die Pracht, mit der wohl einjedes Anwesen der Nobilitas glänzen konnte, ein wenig zu bewundern. Und dann, irgendwann, erschien der ganz offensichtliche Herr dieses Hauses...
    "Sei gegrüßt, Consul Cuspius! Es ist mir eine Ehre heute hier, in diesem geschmackvoll eingerichteten Atrium deines prächtigen Anwesens stehen zu dürfen und dir bestätigen zu können: Ja, ich, Marcus Iulius Dives, Sohn des Caius Iulius Constantius, möchte mich hiermit gerne für das kommende Amtsjahr als Vigintivir - mit Vorliebe für eines der Ämter als Decemvir - bewerben.", dufte natürlich eine Begrüßung des Consuls und ein kleines bisschen, wenngleich wohl ziemlich offenkundige Schmeichelei sicher nicht fehlen. Dazu lächelte der Iulier freundlich, ungeachtet der Tatsache, dass sein Gegenüber es vermutlich eh nicht so genau sah. Doch dafür gäbe es letztlich eventuell auch den einen oder anderen beobachtenden Sklaven, der seinem Herrn später Bericht erstatten würde, sodass man sich auch auf diesem Gebiet sicherlich keinen allzu großen Fauxpas leisten könnte.
    "Die Voraussetzungen für eine Kandidatur auf die unterste Stufe des Cursus Honorum erfülle ich in der Tat. So absolvierte ich in der Schola Atheniensis, in welcher ich mich mittlerweile sogar als Praeceptor betätige, den Cursus de rebus vulgaribus mit Auszeichnung und wurde noch unter dem gütigen Ulpius Valerianus - möge er seinen Platz in den Reihen der Unsterblichen eingenommen haben - in den erhabenen Ordo Senatorius erhoben.", führte er kurz aus und verschwieg nur allzu gern, dass seine Standeserhebung zwar theoretisch unter ulpischer Herrschaft stattgefunden hatte, praktisch jedoch durch eine Bestechung des dereinst noch als Stadtpräfekt amtierenden, fetten Vesculariers erreicht wurde.
    "Nicht zuletzt unterstützt auch mein Patron, der Consular Vinicius Hungaricus, meine Kandidatur für das Decemvirat.", fügte Dives schlussendlich noch an, wenngleich dies nicht unbedingt eine Voraussetzung für die Kandidatur selbst war. Vielmehr spielte dies dann aber ganz sicher eine Rolle bei den Erfolgsaussichten, die eine Bewerbung um ein solches Ehrenamt hatte...


    Sim-Off:

    Weil ich am Seitenende der Vorseite vermutlich übersehen wurde... ^^


    Da hatte der Iulier wohl eine ganze Menge gesagt und damit dafür gesorgt, dass der betagte Consul erst einmal die vielen Informationen sacken lassen musste. Dennoch bekam Dives aus irgendeinem Grund das Gefühl, dass der Cuspier gedanklich von seinem Fall zu einem anderen abschweifte und nicht wieder zurück fand.
    "Nun?", erkundigte er sich folglich vorsichtig und hoffte damit nicht zu ungeduldig zu wirken. Immerhin war sein persönlicher Terminkalender wohl weit weniger gefüllt, als der des Senators und Ungeduld daher von seiner Seite aus völlig unangebracht.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Sim-Off:

    Das wurde es in der Tat.


    Die Schmeicheleien... nunja, schmeichelten dem Consul natürlich. Trotzdem sagte ihm der Name des Vaters nichts und das war auch klar, denn wie sich herausstellte, hatte dieser Dives seinen Stand nicht ererbt.
    "Nun, wenn Vinicius Hungaricus dich unterstützt, stehen deine Chancen sicherlich nicht schlecht, junger Iulius. Ich werde dich auf die Liste setzen und dich informieren, wenn du dem Senat deine Kandidatur bekannt geben kannst." sagte er schließlich nach einigem Nachdenken.

  • Da war er wieder. ...falls er denn überhaupt gedanklich je wirklich weg gewesen sein sollte. Gedanken vermochte Dives nämlich nicht lesen zu können.
    "Ich danke dir, werter Consul Cuspius.", neigte er seinen Kopf ehrerbietend leicht nach unten, bevor ihm noch etwas einfiel.
    "Damit will ich deine wertvolle Zeit nun auch nicht länger strapazieren und werde deine Nachricht in der Casa Iulia auf dem Esquilin erwarten.", denn es war zwar wahrscheinlich irgendwo naheliegend, dass der Iulier dort lebte, aber explizit erwähnt hatte er es bisher ja nicht. Folglich ging er lieber auf Nummer sicher, bevor er am Ende wohlmöglich noch seinen Termin in der Curia Iulia verpasste, nur weil sich die Post im verkehrten Briefkasten wiederfand. Das hatte es alles schon gegeben.. bestimmt. Und falls nicht, so musste man es ja nicht darauf anlegen, nun der erste zu sein, dem dergleichen widerfuhr.
    "Vale bene, Consul.", verabschiedete er sich hernach und ließ sich anschließend wieder aus dem Anwesen führen, um den Heimweg anzutreten.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Kurz nachdem der Iulier das Feld geräumt hatte, stand auch schon ein Sklave des Lepidus vor der Porta, der seinen Herren für ein Gespräch mit dem Consul ankündigen wollte. Dieser würde wohl unweigerlich erneut von seiner alltäglichen Arbeit abgehalten werden, um eine weitere Kandidatur entgegenzunehmen. Der Sklave berichtete jedenfalls, dass Lucius Tiberius Lepidus den Consul zu sprechen wünsche, damit er auf die Kandidatenliste für das Viginitivirat gesetzt werden könne. Geduldig wartete daraufhin der Tiberier zum Consul vorgelassen zu werden.

  • Natürlich wurde auch ein Tiberier sofort eingelassen, immerhin konnte diese Familie ebenfalls prominente Sprösslinge vorweisen. Und deshalb stand Lepidus recht bald im Atrium vor dem alten Cuspier, der ihn mit einem freundlichen Lächeln begrüßte: "Ave, Tiberius. Es geht um die Wahlen, nehme ich an?"

  • Wenn es um Kandidaturen ging, dann lief es tatsächlich recht schnell. Hier mahlten offensichtlich nicht die Mühlen der Bürokratie. Nun gut, aber das würde dann zumindest in einem entsprechenden Amt nicht auf sich warten lassen. Gerade das Viginitvirat galt ja als Amt mit recht geduldigem Papyrus. "Salve, Consular Cuspius", begrüßte er höflich den Mann, der es schon weit gebracht hatte. "Da liegst du völlig richtig. Ich möchte gern für das Viginitvirat kandidieren. Die gesetzlichen Voraussetzungen dafür sind vorhanden - der Ordo inne, der Cursus absolviert", gab er geradezu lakonisch von sich. Von den verwandtschaftlichen Verhältnissen brauchte der Tiberier sicher nichts weiter zu berichten. Dem Consular waren sicherlich einige Tiberii bekannt, die sich um Rom verdient gemacht hatten, zumal Lepidus als Patrizier ja ohnehin prädestiniert war in die Politik zu gehen.

  • Consular? Der Cuspier lächelte bei der Anrede nur und sagte "Na, noch ist es nicht ganz so weit!"
    Dann hörte er aber geduldig zu. Beide Voraussetzungen würden sich sehr leicht prüfen lassen, weshalb er seinem Scriba einen Wink gab und sagte "Gut, dann werde ich dich auf die Liste der Kandidaten setzen lassen. Hast du denn schon eine bestimmte Tätigkeit im Auge?"

  • "Man kann sich nicht früh genug daran gewöhnen", scherzte der Tiberier aufgrund seines Versprechers. "Vielen Dank. Meine Präferenz läge bei den Tresviri capitales, welche ich auch vor dem Senat äußern werde. Gerade als Absolvent des Cursus Iuris würde mir wohl eine Beschäftigung mit Verbrechen und die Arbeit als Helfer der Praetoren besonders gut liegen. Meine juristischen Kenntnisse würden mir allerdings sicherlich auch als Teil der Decemviri litibus iudicandis sehr viel weiterhelfen. Doch letztlich obliegt es ja ohnehin dem Senat mich entsprechend zuzuteilen, so ich denn überhaupt von den Senatoren gewählt werde. Aber dies wäre immerhin meine persönliche primäre und sekundäre Präferenz." Inwieweit für die Senatoren überhaupt der Wunsch des Kandidaten eine Rolle spielte, konnte der Tiberier noch nicht recht einschätzen. Es würde wohl auch ein wenig davon abhängen, welche Qualifikationen die anderen möglichen Männer des Kollegiums vorweisen würden. Ob das aber alles so geplant oder nicht eher willkürlich zuging, dazu fehlte es Lepidus noch an Kenntnissen über den aktuellen Senat.

  • "Du wirst das in deiner Kandidaturrede ja sicherlich genauer erläutern." stellte der Consul fest. "Ich werde dich wissen lassen, wann es soweit ist." Damit war die Audienz beendet. Der Cuspier verabschiedete sich freundlich, ehe der Tiberier gehen durfte.

  • "Das werde ich sicher", sprach der Tiberier und verabschiedete sich anschließend, bevor er wieder den Weg zur heimischen Villa antreten konnte. Er hatte schon jetzt Kopfschmerzen, wenn er an seine Rede vor dem Senat denken musste. Er würde wohl wieder einmal viel zu viel Aufwand betreiben müssen, nur um ausreichend heiße Luft verströmen zu können.

  • Livianus hatte sich sehr viel Zeit gelassen um darüber nachzundenken und abzuwägen, ob eine Kandidatur zu diesem Zeitpunkt richtig war oder nicht und kam daher nur wenige Tage vor Ende der Meldefrist zum Haus des amtierenden Konsuls. Wenn ihm sein frei gewähltes Exil in Hispania eines gezeigt hatte, dann das er noch nicht bereit für den vozeitigen Ruhestand war und bestimmt noch viel bewirken konnte, wenn man ihm ließ. Natürlich hätte er den einfacheren Weg wählen und bei Palma um ein neues Kommando oder ein höheres Senatorenamt ansuchen können. Doch trotz der guten Aussichten auf einen lukrativen Posten in den Provinzen, hatte sich dazu entschlossen den ehrenamtlichen Cursus Honorum weiter zu beschreiten und für das Konsulat zu kandidieren. Er sah es dabei durchaus als Vorteil an, dass er zwar seine persönliche Fehde mit Salinator ausgefochten hatte, doch während des Bürgerkriegs neutral geblieben war.


    Während einer der Sklaven voraus eilte, um Livianus beim Iainitor anzukündigen, stieg Livianus aus seiner Sänfte, die direkt vor dem Haus des amtierenden Konsuls halt gemacht hatte. Er richtete die Falten seiner Toga zu recht und schritt auf den Eingang zu, an den der Sklave gerade geklopft hatte.

  • Auch dem Decimer wurde geöffnet und auch hier zeigte sich der alte Ianitor und identifizierte ziemlich schnell den Decimer.
    "Wie kann ich behilflich sein?" fragte er, wobei sein Blick zwischen Livianus und dem Sklaven, der offensichtlich geklopft hatte, hin und her ging.

  • Da Livianus bereits bei der Porta angekommen war, ergriff er gleich selbst das Wort. Grundsätzlich gehörte es zu seinen Stand Sklaven zu haben, die einem die alltäglichen Dinge abnahmen, aber durch seine lange Dienstzeit als Soldat hatte er es sich nie wirklich abgewöhnen können, gewisse Dinge einfach selbst zu machen. Das sein Sklave wieder einmal einen genervten Blick aufsetzte, weil er seine Arbeit nicht verrichten konnte, viel dem Decimer dabei nicht auf.


    "Salve! Ich bin Senator Decimus Livianus und möchte beim Konsul meine Kandidatur für den Cursus Honorum bekannt geben. Ist er zu sprechen?"

  • "Selbstverständlich!" bestätigte der Ianitor und führte den Decimer ins Atrium, wo er ihn einen Moment warten ließ. Kurz darauf kam ein Sklave und bot ihm einen Schluck Wein an.


    Ein wenig später war dann auch der Consul Cuspius persönlich da - ein ziemlicher Greis, der offensichtlich nicht sehr gut sah.
    "Salve, Decimus. Was führt dich zu mir?" begrüßte er ihn - er hatte Livianus schon ziemlich lange nicht mehr gesehen...

  • Livianus nahm den Wein dankend an und nahm zwei kräftige Schluck ehe der Konsul das Atrium betrat und er den Becher auf einem kleinen Tisch abstellte, um den Mann nicht mit einem Becher in dern Hand begrüßen zu müssen. Livianus kannte den Konsul natürlich von unzähligen Senatssitzungen, war dieser doch schon lange Senator gewesen, als der Decimer nach seinem Ädilat erst Mitglied des Senats wurde. Er ging freundlich lächelnd auf den Konsul zu.


    "Salve Consul Cuspius! Es freut mich euch gesund und wohl auf wiederzusehen. Es ist doch schon einige Zeit her."


    Der Decimer wusste, dass der Konsul kein Mann war, der sich gerne mit langen überschwänglichen Begrüßungsfloskeln aufhielt, was auch das sofortige Nachfragen nach dem Grund des Besuchs zeigte.


    "Nun, wie ihr euch vorstellen könnt, geht es um die anstehenden Wahlen. Ich bin hier um euch zu bitten meine Kandidatur für das Consulat entegegen zu nehmen."

  • Der Consul horchte erstaunt auf, als er hörte, wofür Livianus sich bewarb. Dann nickte er aber. "Gut, ich werde deine Kandidatur notieren. Du wirst dann Gelegenheit erhalten, dich nochmals dem Senat vorzustellen."

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