Archiv der alten Casa | Feste, Kampagnen- Themen vor dem Brand

  • Unverwandt sah Marcus Lucilla an und nahm jedes Detail ihrer anmutigen Gestalt und ihres schönen Gesichtes in sich auf. Gerade die Abstinenz in der langen Zeit in Germania hatte die Augen von Marcus für jene Art von Schönheiten wie Lucilla wieder geschärft. So genoß er es einfach, sie anschauen zu dürfen. Lucilla! raunte er in seinem Geist. Decima...Decima? Hm...? Irgendwie kam ihm das bekannt vor. Decimus? Wie ein Blitz des Iupiters fuhr es auf Marcus hernieder. Decimus Livianus, Marcus Legat und Vorgesetzter hieß doch so! Herrje! Ach, die Beiden waren bestimmt nicht verwandt. Eine Familienähnlichkeit war in keiner Weise zu erkennen. Das mußte bestimmt ein ganz entfernter Zweig sein. Wie mit den hispanischen Flaviern. Man hatte kaum miteinander zu tun. Erleichtert nickte Marcus. Man hätte das auch als Regung auf die Litatio interpretieren können.


    Gerade wollte Marcus etwas erwidern, doch dann sah er die Gastgeberin nach vorne treten. Eher aus den Augenwickeln, Marcus Aufmerksamkeit lag doch ehr auf Lucilla, vernahm er die Verkündigung der Vorspeise. Sehr gut! Denn Hunger hatte Marcus wahrlich. Außerdem wollte er beim Essen versuchen, weiter mit Lucilla ins Gespräch zu kommen. Marcus sah sich kurz nach einem grimmig schauenden Mann um, der Lucilla bewachen könnte. Oder nach einer alten Vettel, die das selbige vor hatte. Doch er sah niemanden! Das hob natürlich seine Laune sogar ein wenig mehr. So sah er lächelnd zu Lucilla.


    „Wie es scheint, hast Du Recht, Decima Lucilla, das Essen beginnt! Möchtest Du mich vielleicht zu einer der Klinengruppen mitbegleiten? Mich dürstet es, wenn es Dir nicht all zu unschicklich erscheint, mehr von Dir zu erfahren!“

  • Plautius nickte Medeia freundlich zu und steuerte dann auf das Essen zu, wo ein unglaublich dicker Kerl mit Glatze und gallischem Akzent(?) bereits die Platten lehrte und einem aufmerksamen Publikum (durchweg weiblich) Anregungen zur Verbesserung der Eier oder Empfehlungen abgab, welche unbedingt zu versuchen seinen.


    Gut, das Opfer hatte er verpasst, aber Mars würde das hoffentlich zur Not mit den anderen


    Noch während Plautius sich die Eier ansah, wurde seine Aufmerksamkeit als Architectus gefesselt. Das Wasser im Brunnen wurde abgepumpt und stattdessen floß Wein ins Becken. Interessant. Vor allem wie schnell das Ablaufen vonstatten ging und das Füllen nur dauerte.


    Hm, auf die Mischung von Vitamalacus war er mal gespannt. Bestimmt hatte er morgen einen übelsten "germanischen Wolf".

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Zusammen mit seinen Kameraden hatte Mela sich ein Eckchen ergattert, wo sie nun Wein tranken und allerlei gute Dinge aßen. Mela hatte das Opfer gut gefallen, noch besser aber diese Tänzerin...er wartete mit Spannung darauf, mit welchen Bewegungen sie sich im Takt der Musik wiegen würde. Doch zuvor wollte er noch etwas mehr Wein trinken, um den Anblick besser genießen zu können. Und: Wer wusste schon, was später mit der Tänzerin und ihm noch passieren würde...?

  • Nach dem Opfer war Rutger dann wieder zu seinem Platz am Brunnen zurückgekehrt. Gerade behielt er angespannt Flavius Aristides im Auge, der gefährlich nahe stand. Rutger wollte auf keinen Fall jetzt 'enttarnt' werden, wo es endlich etwas zu essen geben sollte. Aber der Patrizier schien nur Augen für eine der römischen Damen zu haben.
    Rutger bemerkte den Blick der Gastgeberin wohl, fühlte sich geschmeichelt, und beschloß, sie später unbedingt noch nach der Geschichte von Othy-steuz (oder so) zu fragen... Es war doch ganz klar, daß er, ein gestählter Krieger aus dem Norden, ihr mehr zusagte, als all diese herausgeputzten und verweichlichten Römer - keine Frage!
    Rutger sonnte sich in diesem Bewußtsein, und wunderte sich gar nicht, als plötzlich die blondhaarige Schönheit vor ihm stand... in ihrer schlichte Tunika erschien sie ihm doch weitaus ansprechender als jede noch so geschmückte Römerin.
    Er lächelte versonnen. Sicher wollte sie seine Bekanntschaft machen... - hmm, nein, sie wollte leider nur, daß er sich woanders hinsetzte... - aber vielleicht konnte man das ja noch ändern. Folgsam stand er auf und fragte, unwillkürlich in seine Muttersprache verfallend:
    "Woher kommst du? Bist du vielleicht Suebin?"
    Und wieder auf Latein, ohne jede Umschweife:
    "Magst du dich beim Mahl zu mir gesellen?"
    Er fasste sacht ihren Ellbogen, um sie zu einer Kline zu geleiten, wo sie Platz nehmen konnte.Dann setzte sich selbst, und guckte höchst irritiert auf den Sklaven hinunter, der da plötzlich mit einer Schüssel kniete und ihm an die Füße fasste. Sehr seltsam. Er zuckte die Schultern, und begann hungrig, sich durch die Vorspeisen zu kosten.

  • So wear es wohl nun an ihm, nach dem das Opfer vollbracht war, seiner Pflicht als Weinkönig nach zu kommen. Sein Blick wanderte über die Gäste, erst jetzt war ihm aufgefallen das Centurio Plautius während des Opfers verschwunden gewesen war und nun mit der Gastgeberin zurückkehrte. Minervinas Haltung gefiel ihm den ganzen Abend schon nicht. Egal was sie bedrückte, er erwartete von der Tochter eines Patriziers einfach etwas mehr Haltung.
    Und natürlich blieb sein Blick kurz auf Helena hängen, bevor er kurz den Praetorianer Praefekten und seine beiden Vereehrerinnen musterte, wieder die Gastgeberin ansah und dann seine Stimme erhob.


    "Werte Medeia, wäre ich hier in einem Castellum der Legionen, hätte ich mein bevorzugtes Mischungsverhältniss gewählt : An einem Nebeltag in Germania kurz aus dem Fenster gehalten. Doch wir sind in deiner ehrenwerten Casa und auch wenn viele meiner Kameraden der IX. anwesend sind, ist dies keine Feier von Soldaten. Daher erwähle ich für diesen Abend ein Verhätnis von drei Teilen Wein und einem Teil Wasser."


    Aber er wusste, das die Folgen eines übermässigen Weinkonsumes nicht wirklich vom Mischungsverhältnis des Weines abhing. Wichtiger war die Qualität des Weines, die Art der Speisen zum Wein und die Menge Wasser, welche man daran noch trank.


    "Und nun, geniessen wir den Wein und Speisen, welche uns unsere Gastgeberin hat auftragen lassen," sagt er noch mit einem leichten Lächeln in Richtung der Gastgeberin, bevor er, Numierianuns und Minervina einfach mit sich ziehend, auf Helena und ihren Bruder zu steuert. Er hat nicht vor, ihre kleine Neckerei mit der Nominierung so einfasch zu vegessen.

    "Werte Helena, werter Constantius, "begrüsst er die beiden freundlich, wobei sein Blick etwas länger auf Helema ruhen bleibt als ihrem Bruder," es freut mich euch heute Anbend zu sehen. Meine Nicht Minervina kennt ihr doch sicherlich ?" Dann deutet er kurz auf ein paar Klinen in der Nähe. "Helena, ich hoffe, ihr beide leistet uns heute Abend gesellschaft, ohne das ich von meiner Amtsgewalt als Weinkönig gebrauch machen muss ?"
    Eigentlich hätte er nun lieber mir ihr allein gesprochen, ihr vom Verlaufs Numerianuns Mission in Germania berichtet, wusste sie doch mittlerweile von dieser, aber noch war das nicht möglich.

  • Corvinus hielt sich bewusst ein wenig im Hintergrund. Erstens, um seine Liebste zu schonen, welche sich schon ein wenig mit ihrem Bauch plagen musste - zumindest nahm er das an - und zweitens um zu sehen, wie den Gästen sein Wein schmeckt. Mit seiner Gattin im Schlepptau hatte er natürlich auch das Opfer dargebracht und im Stillen Iuppiter gedankt für diese Feier. Sie schien ein Erfolg zu sein und da seine Schwägerin für ihn soviel organisiert hatte, freute er sich für sie.


    Gemeinsam mit Hypathia begab er sich in die Richtung von Aelius Callidus, ihm kurz zugrinsend, dann zuprostend mit einem Kelch, in die Richtung des gemeinsamen Patrons Crassus deutend. "Wie es scheint, ist unser Patron heiß begehrt in der Damenwelt, nicht wahr? Ah, ich Unhold. Ich darf vorstellen.. Hypathia, dies ist Aelius Callidus, der Comes von Italia. Aelius Callidus.. dies ist meine wundervolle Gattin Artoria Hypathia."


    Verstohlen sah er zum Brunnen und atmete tief durch, als er sah, dass alles reibungslos funktionierte - und der Rex vini, dieser Vitamalacus, seinen Wein nicht mit zuviel Wasser verdarb. Innerlich musste er grinsen, aber das deutete sich außerhalb nur durch angehobene Mundwinkel und ein verschmitztes Lächeln an. Die Oliven sahen zu verlockend aus und so versuchte er, die beiden mit sich mitzuwinken, um ein wenig von der Vorspeise essen zu können.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    „Wie es scheint, hast Du Recht, Decima Lucilla, das Essen beginnt! Möchtest Du mich vielleicht zu einer der Klinengruppen mitbegleiten? Mich dürstet es, wenn es Dir nicht all zu unschicklich erscheint, mehr von Dir zu erfahren!“


    "Sehr gerne," antwortet Lucilla schneller, als sie darüber nachdenken kann, und lächelt schüchtern. Erst auf dem Weg zu den Klinen überlegt sie, ob es tatsächlich unschicklich wäre? Da die Welt jedoch nach wie vor fast zur Hälfte aus Männern besteht, sieht sie es auch nach ihrer Verlobung nicht ein, diese völlig aus ihrem Umfeld zu verbannen und sich mit keinem mehr zu unterhalten. Sie ist schließlich nur verlobt, keine Vestalin.


    Als der Weinkönig das Verhältnis der Getränke bekannt gibt, reißt Lucilla die Augen auf und schaut entsetzt zu Aristides. "Drei Teile Wein und ein Teil Wasser? Hat er das wirklich gerade gesagt? Du meine Güte, will er uns umbringen?" Für Lucilla ist klar, dass sie ihr Getränk über den ganzen Abend strecken würde, denn ansonsten wäre sie allerspätestens nach dem dritten Becher zu nichts mehr zu gebrauchen. Sie senkt ihre Stimme etwas und beugt sich zu Aristides vor. "Diese Legionäre sind doch allesamt Säufer. Gut, was bleibt einem übrig, wenn man das ganze Jahr im Castellum sitzt und keine Freude hat, aber dass sie dermaßen den Blick für die Realität verlieren ..." Sie schüttelt leicht den Kopf und setzt den Weg zu den Speisen fort. Trauben wären jetzt genau richtig.


    Auf den Klinen angekommen reinigt sich Lucilla ihre Hände und streckt die Füße einer Sklavin entgegen um dann ihren Blick über die angebotenen Speisen gleiten zu lassen. "Jössas, so viele Eiersorten. Herrje, sind das Straußeneier? Nicht schlecht." Schon wandern ein paar Speißen auf ihren Teller, unter anderem natürlich auch eine Traube Trauben - für alle Fälle.

  • Als ihr Anschlag auf Belasa so reibungslos glückte, genoß Scintilla diese kleine Rache in vollen Zügen.
    Sie und ein germanischer Akzent? Pah! Diese Schlampe hatte sich mit der Falschen angelegt! "Mitleidig" seufzte sie: "Was für ein Jammer! Koischer Stoff ist doch so empfindlich..." Und als die Rivalin dann vom Schlachtfeld zog, nicht ohne dabei noch eine letzte Breitseite abzufeuern, frohlockte Scintilla.
    Mit liebreizendem Lächeln wandte sie sich ihrer "Beute" zu, und drehte sich dabei instinktiv so, daß ihr üppiges Dekollete im Fackelschein voll zur Geltung kam. Kokett sah sie zu Caecilius Crassus auf, und griff das letzte Thema wieder auf: "Ja, im Tanz zeigt sich das Innerste eines Menschen, da hast du recht," stimmte sie ihm leidenschaftlich zu.
    "Aber ich habe auch gehört, daß sich das Wahre Wesen nirgends so deutlich enthüllt wie im Kampf? Ist das wahr?"
    Mit leuchtenden Augen, und ganz leicht geöffneten Lippen blickte Scintilla zum Prätorianerpräfekten auf, so als wolle sie seine kostbare Antwort gleich ganz tief in sich aufnehmen... - als sie ein weiteres mal unterbrochen wurde!
    Eine ältere Frau trat nämlich heran, und fasste Scintilla am Arm. "Scintilla, da bist du ja!" Die Frau senkte entschuldigend den Kopf vor Crassus. "Hast du deinen Auftritt vergessen? Es ist schon knapp, komm jetzt."
    Erschrocken sah Scintilla sie an. "Oh."
    Niedergeschlagen lächelte sie Crassus an, und schien sich gar nicht von ihm losreißen zu können. "Schade, irgendwie sind wir gar nicht dazu gekommen, ein richtiges Wort miteinander zu wechseln. Tut mit leid, ich muß mich jetzt fertigmachen." Sie lachte leise auf. "Ich habe in deiner Gegenwart ganz die Zeit vergessen, Caecilius Crassus... "
    Und mit einem lasziven Blick aus funkelnden grünen Katzenaugen fügte sie natürlich noch hinzu: "Ich hoffe wir sehen uns noch... später..."
    Einen Wimpernschlag lang streiften ihre schlanken Finger ganz leicht über seinen Handrücken, dann entschwebte Scintilla.

  • Dieser junge Mann machte es mir nicht wirklich leicht, aber ich musste damit wohl irgendwie zurecht kommen. Immerhin war er der Besitz meines vielschichtigen, distinguierten Vetters, da konnte man kaum erwarten, einen einfachen und thumben Charakter vor sich zu haben. Meine Augen schlossen sich wieder ein wenig, und ich genoss das kühle Gefühl auf der Stirn, welches den brennenden Schmerz am Körper zwar nicht vertreiben, aber durchaus lindern konnte. "Entspricht dies auch Deinem Wunsch?" Eine gewisse Unsicherheit bei diesem Gedanken konnte ich nicht leugnen, und ich hoffte, er würde sie nicht gehört haben, denn mit Gewalt etwas zu nehmen, was man mir nicht geben wollte, das lag mir nicht und würde es wohl nie liegen. Seltsam, ausgerechnet in diesem Moment in diesem Raum, der mir so fremd war, solchen Gedanken nachzugehen.

  • Da war sie wieder, die Frage, welche ein Sklave in seinem Leben fürchtete, welche ein guter Sklave in seinem Leben fürchtete, welche Sciurus in seinem Leben fürchtete, weil er ein guter Sklave war. Ein guter Sklave fürchtete jene Frage, weil es keine Antwort darauf gab, weil es keine Antwort darauf geben konnte. Ein Sklave hatte keine Wünsche außer die seines Herrn, und eine Frage nach diesen nicht vorhandenen Wünschen war entweder eine Fangfrage, welche ihn nur in Schwierigkeiten bringen würde, oder eine ernstgemeint, interessierte Frage, welche ihn noch mehr in Schwierigkeiten bringen würde. Das Verhältnis, welches Sciurus mit seinem Herrn verband, war nicht nur das des Herrn zum Sklaven, es war ein Verhältnis auf gegenseitiger Basis, auch wenn sich Gracchus dessen möglicherweise weit weniger bewusst war, als sein Sklave. Es war nicht wichtig, ob Sciurus es gefiel, bei seinem Herrn zu liegen, es war nur wichtig, dass dies für ihn mehr Vorteile brachte, als Nachteile.


    "Wenn dies deinem Wunsch entspricht, Herr, so entspricht es auch meinem Wunsch." Diese Antwort war nicht unbedingt unverfänglich, doch so diplomatisch, wie es Sciurus möglich war.

  • "Es ist kein Wunder, dass Dein Herr Dich schätzt," erwiederte ich, die Augen nicht weiter öffnend, sondern ich verharrte still in meiner Lage - zu viel mehr wäre ich im Augenblick wohl ohnehin nicht fähig gewesen, zumindest nicht, wenn ich nicht dauernd vor Schmerz keuchend in diesem fremden Haus umherhüpfen wollte. "Loyalität ist eine gute Eigenschaft. Aber ich bin nicht Dein Herr, Dein Herr ist mein Vetter, und er allein hat letztendlich über Dich zu bestimmen." Nun blickte ich ihn doch an, versuchte in seinem mit einem Mal so jung erscheinenden Gesicht ein Zeichen des Verstehens zu entdecken, irgend etwas, das mir helfen würde, ihn ein wenig einzuschätzen.
    "Manche Dinge müssen gern getan werden, um gut getan zu sein." Eine reine Binsenweisheit, aber so empfand ich es, und auch wenn mich dieser junge Mann durchaus verlocken würde - ich ahnte es an seinen geschmeidigen Bewegungen - so war diese Frucht eine verdorbene, wenn ich dauernd das Gefühl haben würde, dass das Naschen ungern gesehen war.

  • "Ich verstehe viel von dem, was ich tue." entfuhr es Sciurus ein wenig zu schnell, und bereits im nächsten Moment war jede Emotion wieder aus seiner Stimme und seinem Gesicht gewichen. Stolz war eine Eigenschaft, die einem Sklaven weder gut zu Gesicht stand, noch die ihm zustand oder dienlich war. "Der Herr hat mich vieles gelehrt und er ist sehr anspruchsvoll." Obwohl Gracchus nicht der erste Herr gewesen war, dem der Sklave gefallen hatte, von manchen Dingen, die jener ihm gezeigt hatte, hatte Sciurus vorher nicht einmal gehört. "Wenn es der Wunsch des Herrn ist, so wird es auch mein Wunsch sein."


    Der Sklave tunkte das Tuch erneut in das kühle Wasser, wrang es aus und strich dem Herrn über die ihm abgewandte Schläfe, wo er noch ein wenig getrocknetes Blut entdeckt hatte. "Manche Dinge, müssen nur gut getan werden, um gut zu sein." Sciurus' Leben bestand aus Dingen, die er tat, weil er sie tun musste. Ein anderes Leben kannt er nicht, ein anderes Leben stand ihm nicht zu, und er mochte sein Leben, denn es war sein Leben. Zudem war das Leben bei den Flavier beileibe kein schlechtes, daher war er in allem, was er tat, immerzu darum bemüht es gut und gern zu tun.

  • Mir war klar, ich würde wohl keine andere Antwort zu hören bekommen als gerade diese, und ich war mir nicht sicher, ob mich das enttäuschen sollte oder nicht. Wahrscheinlich würde er sich willig meinen Händen darbieten, aber ich würde nie erfahren, was hinter seiner Maske sich abspielte, was er dachte, hoffte, wünschte - vielleicht ersehnte. Das, was mich eigentlich an anderen Menschen interessierte, faszinierte, immer wieder lockte, sie zu ergründen und zu testen, das enthielt er mir vor - und trotz dieser unmöglichen Lage, dieser absurden Situation, war ich in gewisser Weise neugierig. Wieder berührte die feuchte Kühle meine Haut und ein klein wenig entspannte sich mein malträtierter Leib unter dieser behutsamen Reinigung. Seine bedachten Gesten ließen zumindest einiges hoffen.


    "Ich verstehe," sagte ich und öffnete die Augen nun, um sein Gesicht zu betrachten, die helle, weich wirkende Haut, das leicht gelockte, hellblonde Haar - ja, ich konnte durchaus verstehen, dass diese exotische Erscheinung die Sinne meines Vetters reizte. "Dann werde ich Deine Anwesenheit erwarten, sobald Dein Herr Dich entbehren kann und sobald ich wieder genesen bin ... was angesichts Deiner Pflege sicherlich nicht lange dauern kann." Ein Kompliment verriet viel über den Menschen, der es bekam - seine Reaktionen verrieten ihn doch oft und so hatte ich damit auch nur einen Versuch gestartet, ihn ein wenig aus der Reserve zu locken. Stolz schien er zu sein ...

  • Sciurus war sich des Blicks des Herrn durchaus bewusst. Er spürte jene musternden Blicke, wie es auch bei seinem Herrn der Fall war. Doch im Gegensatz zu seinem Herrn, der nur immer Liebkosungen auf den Lippen trug, wandte Aquilius sich den Komplimenten zu. Sciurus Herz war diesen gegenüber ebenso so gleichgültig, wie gegenüber Schlägen oder Drohungen. Doch ebenso wie die Liebkosungen sammelte er sie, denn eines Tages mochte sich daraus etwas erkaufen lassen.


    Er nickte nur leicht als Zeichen Reaktion und fuhr in seiner Tätigkeit fort. Dann spürte er die Blicke seines Herrn auf seinem Rücken und wandte sich um.

  • Nach Beendigung des Opfers hatte sich Gracchus die Hände gereinigt und ruhelos den Abbau der Opferstätte überwacht. Endlich waren alle Spuren beseitigt, die Gastgeberin rief zum Mahl, doch Gracchus zog es zurück zu seinem versehrten Vetter. Er betrat das Cubiculum, blieb jedoch an der Tür stehen und sah Sciurus einige Sekunden lang dabei zu, wie dieser Aquilius versorgte. Ein feines Lächeln kräuselte Gracchus' Lippen, als der Sklave sich umdrehte und ihm seinen Blick zuwandte. Gracchus trat heran und winkte ihn fort, nahm den Platz des Sklaven am Bett Aquilius' ein.
    "Geht es dir besser?"
    Er verzog sein Gesicht, als würde er selbst Aquilius Schmerzen spüren.
    "Bei den Göttern, du siehst aus, als wärest du zwischen die Füße eines Minotaurus geraten."
    Eine Hand wanderte zu einer Stelle neben Aquilius' Auge, welche sich bereits dunkel verfärbte, einen Moment lang schwebten Gracchus' Finger unheilvoll über der Blessur, dann jedoch strich er Aqulius' Haar zurück.
    "Nur weil du im Tempel des Mars Dienst tun möchtest, musst du dich nicht darum bemühen, das Antlitz eines Kriegers darzustellen."

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Schmunzelnd vernahm Medeia das Mischungsverhältnis. Mit einer Hand deutete sie den Sklaven und diese nickten. Viele Sklaven eilten herbei und holten aus dem Brunnen den Wein hervor, nur ein Wenig von dem bereitgestellten Wasser wurde dazu gemischt und den Gästen gebracht. Zufrieden beobachtete Medeia den Aufmarsch der vielen Sklaven mit all den Essensplatten. Um es den Gästen vorzumachen und sie zum herzhaften Zugreifen zu bewegen, wollte sich Medeia auch gleich zu den Klinen bewegen. Dabei fiel ihr eine der Gäste auf. Lächelnd ging Medeia auf Tiberia Livia zu. „Salve, Tiberia! Es ist mir wirklich eine große Freude und Ehre, Dich in meiner Casa zu begrüßen. Wie ich sehe, hast Du schon meinen Neffen, Artorius Imperiosus, kennen gelernt?“ Medeia lächelte freundlich, nickte ihrem Neffen zu und sah wieder zu Livia. „Ich muss zugeben, werte Tiberia, dass Deine Arbeit für das Imperium mich stets inspiriert hast. Aber wie ich sehe, stürzt sich unser gallischer Koch schon auf das Essen. Vielleicht sollten wir uns auch zu den Klinen begeben ehe er auch die restlichen Speisen ‚gekostet’ hat!“


    Medeia schmunzelte, wenn sie auch nicht mehr ganz so heiter wie am Anfang des Festes wirkte. Der Vorfall im Garten lag ihr da noch zu sehr auf dem Gemüt, scheinbar. Doch für die Meisten war das kaum zu erkennen und so steuerte Medeia auf die Klinengruppe in der Nähe der Bühne zu. Geschmeidig nahm Medeia Platz, wobei sie Tiberia Livia die beste Kline, mit guter Sicht auf die Bühne, überließ. Ein Sklave griff nach Medeias Sandalen, streifte sie ab und wusch sorgfältig ihre Füße. Danach rieb er diese mit wohlriechenden Ölen ein. Lächelnd wusch sich Medeia ihre Hände in der Wasserschale und wandte sich dem Essen zu. Just trat die hagere Griechin, Krysia, auf die Klinengruppe und setzte sich ungefragt dazu. Ihr schwarzes Gewand raschelte und sie tunkte ihre Hände in das kühle Wasser.


    Olympia sah Rutger nur erstaunt an. Scheinbar war sie ein solches Verhalten ihr gegenüber nicht gewohnt und auch bei Rutgers Worten zeigte sich nur Unverständnis auf ihrem Gesicht. Gehorsam, wie es sich für eine gute Sklavin gehörte, folgte sie dem Gast zu den Klinen und setzte sich. Neugierig musterte sie ihn, unterdrückte das jedoch schnell und sah verlegen gen Boden. Ihre Hände hielt sie auf ihrem Schoss gefaltet. Eine Falte des Ärgers über sich selber erschien auf ihrer Stirn. Sie war doch sonst nicht so schüchtern! Schließlich hob sie ihre Augen und sah Rutger fragend an. „Herr? Was hast Du vorhin gesagt? War das Griechisch? Verzeih, möchtest Du etwas Wein?“ Schnell nahm sie einem anderen Sklaven die Weinkaraffe aus der Hand und goss Rutger den Becher voll.


    Neugierig sahen sich das Zwillingspärchen, Fausta und Faustina auf dem Innenhof um. Eigentlich hießen sie nicht so, aber der Name war schick und verlieh ihnen etwas Römisches. Fausta murmelte resigniert. "Das gibs doch nicht! Jetzt stehen wir schon eine halbe Ewigkeit hier rum und keiner hat uns bis jetzt angesprochen!" Faustina lächelte und sah in Richtung der Säulen. Ihr Blick ruhte auf Flavius Milo. "Was meinst Du zu dem?" Fausta, die Kalte und Berechnende von den Beiden, nickte zustimmend. "Ja, der sieht reich aus!" Faustina seufzte. "Und so schnuckelig. Der gefällt mir wirklich. Komm, sprich Du ihn an. Ich trau mich nicht!" Fausta rollte mit den Augen und zog ihre Schwester mit sich. Beide, genau gleich aussehend, traten zu Milo. Fausta trug ein dunkelblaues Gewand und Faustina eine tiefrotes, was gut zu ihren braunen Haaren passte. Faustina lächelte Milo an. Fausta ergriff jedoch das Wort. "Salve? Verzeih, wenn wir Dich ansprechen. Aber wir kennen hier niemanden und..die Anderen sehen so bedrohlich aus. Würdest Du uns vielleicht heute etwas gesellschaftlichen Schutz gewähren. Das ist meine Schwester Faustina und ich bin Fausta!" Beide hübsche jungen Frauen strahlten Milo an.

  • Seine Reaktion war faszinierend, denn er reagierte fast gar nicht. Das war für mich auch ein novum, denn die meisten Sklaven schätzten Schmeicheleien und Komplimente, die ihnen glauben machten, dass sie von ihren Herren geschätzt wurden. Aber Sciurus benahm sich, als hätte ich über das Wetter oder die nächsten Pferderennen gesprochen, erstaunlich. Fast gefiel mir der Gedanke, die besonderen Vorlieben dieses jungen Mannes herauszufinden, irgendwann, wenn mein Körper sich wieder wie der meinige anfühlen würde, und nicht wie ein Bündel volle Schmerzen, das explodieren konnte, sobald ich mich bewegte. Dass Gracchus zurückkehrte, ließ ein vages Lächeln auf meinen nun endlich wieder sauberen Lippen erscheinen, auch hier hatte Sciurus das Blut weggetupft und mir wieder ein erträgliches Aussehen verliehen, zumindest vermutete ich das recht stark.


    "Es geht wieder. Dein Sklave hat ruhige Hände, Manius," antwortete ich meinem Vetter und blickte zu ihm auf, bevor ich kurz meine Hand auf seinen Unterarm legte und diesen drückte. "Mach Dir nicht zuviele Gedanken. Ich lebe noch und ich habe nicht vor, diesen Zustand in den nächsten Stunden in irgendeiner Form zu verändern. Du würdest Dich nur langweilen in dieser riesigen, furchtbaren Villa, und das kann ich doch nicht zulassen." Ich blinzelte ein paar Mal, aber das Lächeln blieb auf meinen Lippen dabei. Gracchus' Gesicht zu sehen tat gut, und wieder einmal dankte ich im Stillen den Göttern dafür, dass sich unsere Wege auch in Rom wieder gekreuzt hatten. "Ist das Opfer gut verlaufen?" Wieder drückte ich seinen Arm leicht, und für einige Momente lang wünschte ich mir im Stillen, er könnte nun neben mir liegen und ich mich in seine Umarmung fallen lassen, wie wir es früher ab und an gegenseitig getan hatten.

  • Plautius verdünnte seinen Wein in einem ihm angemessenen Mischungsverhältnis: 1:11.


    Da er ja nicht der Weinkönig geworden war konnte er sich diesen Luxus leisten und wollte lieber nicht mit dickem Schädel am nächsten Tag erwachen.


    Anschließend besorgte er sich etwas zu Essen und legte sich auf eine Kline.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Eine leise, verspielte Hirtenweise lag nun schon eine Weile in der Luft, zuerst kaum hörbar, dann näherte sie sich, wurde lauter, fröhlicher, und nun hielt eine Gruppe von Musikanten zu diesen melodischen Klängen ihren Einzug in den Innenhof. Ihre Instrumente waren mit goldgelben Weinranken geschmückt, und ihre griechisch anmutenden Gewänder schimmerten in dem satten Blauviolett der reifen Traube am Rebstock. Ein hagerer Mann mit langem dunklem Haar und melancholisch umschatteten Augen ging vorneweg und entlockte seiner Lyra herzzerreißend schöne Töne, andere bliesen die Auloi, die griechischen Doppelflöten, und die Syrinx, zupften das Trigonum oder schlugen die Tympani. Sie gruppierten sich um die Bühne, das Lied endete in einem getragenen Dreiklang, und die Musiker verneigten sich ehrerbietig.
    Der Lyraspieler bestieg die Bühne und wandte sich mit weit tragender Stimme und ausdrucksstarker Gestik klangvoll an das illustre Publikum:

    "Verehrte Gäste! Heute, am Ehrentag des großen Iuppiter, des Leben spendenden Vaters von Göttern und Heroen, zeigen wir Euch, werte Gäste, eines seiner schönsten Meisterstücke... in der Kunst der Verführung!"


    Er machte eine Kunstpause, ließ seine dunklen Augen über die versammelte Damenschaft schweifen, und schenkte besonders Tiberia Livia einen glutvollen Blick, bevor er weitersprach:


    "Danaë, die schöne Königstochter von Argos, hatte das heiße Begehren des Gottes geweckt. Doch ihr Vater hütete sie gut... Verehrte Gäste, seht und hört nun, wie Iuppiter sie gewann!"


    Es wurde dunkel im Hof als die Fackeln erloschen, und von der Bühne hörte man ein leises Rascheln.
    Dann flackerten plötzlich zwei Feuerschalen an den Seiten der Bühne blendend hell auf. Salze vergingen knisternd in der Glut und färbten die Flammen zitronengelb, kupfergrün und karmesinrot.
    Von den unwirklichen Licht beschienen, stand Scintilla als Danaë reglos und erhaben auf der Bühne. Auf ihren vollen Lippen lag ein sphinxhaftes Lächeln. Ein feiner weißer Chiton und eine Vielzahl durchscheinender Schleier umspielten sacht ihren sinnlichen Körper. Das rötlich glänzende Haar war auf griechische Weise kunstvoll zurückgeflochten und mit weißen Hyazinthen geschmückt.


    Eine Syrinx setzte ein, anfangs leise, ein wenig schüchtern, dann übermütiger. Anmutig setzte Danaë einen Fuß vor den anderen, wiegte sich wie ein schlankes Schilfrohr im Takt der Musik, begann leichtfüßig und wie selbstvergessen zu tanzen.
    Weitere Instrumente stimmten mit ein, und die Musik gewann eine überschäumende, mitreißende Fröhlichkeit. Zwei liebreizende junge Mädchen in blaßgrünen Gewändern traten aus dem Hintergrund der Bühne hinzu und gesellten sich mit der Königstochter in einen unschuldigen pastoralen Reigen voll Ausgelassenheit und Lebensfreude.


    Vom Rande der Bühne trug der Lyraspieler und Sänger in kraftvollen Versen die Geschichte der Danaë vor, während sie sich nun, tänzerisch und pantomimisch dargestellt, vor aller Augen entfaltete.
    Während der Reigen etwas in den Hintergrund rückte, sah man Akrisios, den König von Argos, gewichtig über die Bühne stolzieren, den Gang untermalt von schweren Trommelschlägen. Er trug die Maske mit dem herrischen und verdrießlichen Antlitz des Tyrannen aus der Pantomime, und war, wie der Sänger kundtat, auf dem Weg, um das Orakel zu befragen. Schaurige Klänge, schrille Flöten und grabestiefes Ächzen wie aus Plutos Reich begleitete dessen Auftritt. Das Orakel , dargestellt mit einer unheimlichen weißen und konturlosen Maske, weissagte dem König schlimmes: er würde von der Hand seines eigenen Enkels sterben!
    Großes Wehklagen war in der Musik, und Schreck und Zorn des Tyrannen spiegelten sich in seinen barschen, abgehackten Bewegungen, als er sich zu den Mädchen wandte, und unheilvoll die unbeschwert tanzende Danaë ins Auge fasste....

  • Ohne seine Augen von Lucilla abzuwenden, ging er mit ihr auf einigen der Clinen zu. Wie sie sich bewegte, so natürlich und dabei doch wie eine Verkörperung der Venus. Marcus schmolz bei jedem ihrer Schritte immer mehr dahin. Was der Weinkönig verkündete, bekam Marcus nicht ein bißchen mit. Dafür umso stärker Lucillas Reaktion. Dieses lebhafte Spiel in ihrer Miene, einfach wunderbar! Marcus bemühte sich, sie nicht wie ein unreifer Bengel anzustarren und zu verehren und musste schon ein wenig über sich schmunzeln. Da war er schon mehr als 30 Lenze auf der irdischen Welt und immer wieder traf ihn Amors Pfeil mit solch einer Intensität, daß es ihm den Atem raubte. Lucilla raubte ihm den Atem. Bei ihren Worten über die Legionäre konnte Marcus jedoch nicht anders. Er lachte warm und nickte zustimmend.


    „In der Tat! Alles Säufer, Decima Lucilla, die nur das Würfelspielen und Wein kennen. Es ist schon jammerschade!“


    Marcus lächelte breit bei den Worten und ließ unerwähnt, daß er ebenfalls Soldat war. Das würde sie bestimmt noch früh genug herausfinden. Und wenn er es jetzt anbrachte, ürde er sie sicher in Verlegenheit stürzen. Und das wollte Marcus sicher nicht. Obwohl? Diese zarte Röte auf ihren schönen Wangen war wirklich bezaubernd. Marcus geleitete sie zu einer der Clinen, wartete bis Lucilla Platz genommen hatte und setzte sich dann erst ebenfalls. Dabei achtete er ausnahmsweise darauf, sich nicht unelegant plumpsen zu lassen, was er es wohl sonst getan hätte. Etwas irritiert sah er zu einer Sklavin, die ihm die Sandalen abnahm und seine Füße wusch. Gehobene Sitten nun mal. Auch reinigte er sich die Hände. Gehörte sich immerhin in guter und so schöner Gesellschaft! Marcus spähte auf die Teller und nickte zustimmend.


    „Ja, Straußeneier. Als ich in Afrika war, hab ich von den Viechern einige gesehen und bei einem alten Freund von mir stand jeden Morgen so ein Ei auf dem Frühstückplan!“


    Obwohl Marcus großen Hunger verspürte, hielt er sich wohlweislich etwas zurück. Schließlich wollte er nicht mit seiner natürlichen Gier, die ihn beim Essen überkam, die schöne Dame an seiner Seite abschrecken. Als die Sklavin endlich von seinen Füßen abgelassen hatte, lehnte sich Marcus gemütlich auf das Sitzsofa. Seine Toga fiel in sorgfältigen Falten um ihn herum und offenbarte nur an der einen oder anderen Stelle ein wenig von seiner dunkelblauen Tunika. Die Hirtenmusik drang zu ihm vor, doch nicht wirklich in sein Bewußtsein. Erst als die Tänzergruppe erschien, bemerkte Marcus die Veränderung der Musik. Mit einem Lächeln kommentierte er ihr Nahen.


    „Tänzer und Musikanten? Was für eine nette Angelegenheit. Stellt sich die Frage, ob die Soldaten unter den Gästen das auch zu schätzen wissen! Gehst Du gerne ins Theater, Decima Lucilla?“


    Inbrünstig betete Marcus, daß dem nicht so war. Hoffentlich stand sie lieber auf brutale Gladiatorenkämpfe und schnelle Wagenrennen. So wie Marcus halt. Doch er wollte ja nicht auf Anhieb kulturlos wirken oder ungehobelt. Und da unterhielt man sich halt über solche Dinge. Doch er verstummte als der Sänger zu sprechen anfing und der Tanz begann. Doch wirklich Augen hatte Marcus für die Darbietung nicht. Wäre Iuppiter hier, dann würde ihm doch nur die schöne Lucilla auffallen können. Eine wahrhaftige Danaë! Daß er damit eine bezaubernde Vorstellung verpaßte, war ihm wenig bewußt.

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