Während sich die Platten mit den Vorspeisen immer weiter leerten, nahm das Schauspiel von Iuppiter und Danaë seinen Lauf - auf der Bühne ausdrucksstark getanzt, und zugleich von dem Sänger klangvoll und in wohlgeschliffenen Versen vorgetragen.
Unbarmherzig verurteilte Akrisios, Tyrann von Argos, seine Tochter Danaë zu ewiger Gefangenschaft in einem Bronzeturm. Kein Mann sollte sich ihr jemals nahen, auf daß der Spruch des Orakels niemals in Erfüllung gehen würde.
Mit herrischen Gebärden, und von pompösen Klängen begleitet, befahl der König, und sogleich gehorchten seine Schergen. Huschende Gestalten, ganz in Schwarz, gesichtslos durch dunkle Masken, umzingelten die verzweifelte Danaë. Fast verschmolzen die düsteren Schergen mit dem dunklen Hintergrund der Bühne, als sie das schöne Königskind umringten, und unheilvoll bedrängten. Längst waren Danaës junge Gefährtinnen geflohen. Näher und näher rückten die schattenhaften Figuren.
Weiß und rein leuchteten dagegen die wehenden Schleier der Königstochter, als sie mit anmutigen Gesten der Verzweiflung ihren Häschern zu entkommen suchte... Vergeblich! Noch einmal reckte sich die schlanke weiße Gestalt und hob in höchster Bedrängnis flehentlich die Hände gen Himmel, noch einmal brandete die Musik wild auf.
Dann erstarb sie, Danaë sank besiegt zusammen, und die Schergen verschluckten sie mit ihrer lebendigen Schwärze.
Triumphierend rieb sich der König die Hände. Schnell griffen seine Schattengestalten nun ein großes bronzefarbenes Netz, legten es um die reglose Gefangene herum aus, hielten es hoch, und entfalteten es auf einen gebieterischen Wink des Königs hin.
Leise raschelnd fächerten sich die Maschen des Netzes auf, und funkelnde Reflexe des bunten Feuerscheins huschten darüber hinweg, als die "Mauern des Bronzeturms" sacht in der Abendbrise wogten.