officium TAU | Eine neue Serva

  • Ursus blickte von seiner Tätigkeit mit allerlei Schreibgerät auf, als Caelyn wieder zu ihm gebracht wurde. Aufmerksam musterte er die Gestalt der jungen Sklavin, die nun sauber und in anständiger Kleidung wahrhaftig keinen schlechten Eindruck machte. Im Gegenteil, sie war ausgesprochen hübsch, doch ohne dabei geistlos zu wirken, wie es bei hübschen Frauen ja häufig der Fall war.


    Klugheit konnte natürlich auch ein Nachteil sein. Denn Klugheit sorgte auch für mehr Aufsässigkeit. Doch Ursus war ganz froh, kein Dummchen erwischt zu haben. Sie würde sicher bald begreifen, daß sie ein gutes Leben und sogar die eine oder andere Freiheit erlangen konnte, wenn sie sich in ihr Schicksal fügte und sich als zuverlässig und brauchbar erwies.


    "Da bist Du ja wieder. Hast Du zu essen bekommen und hat Tilla Dir das Haus gezeigt?", fragte er zunächst, bevor er auf ihre Aufgaben zu sprechen kommen wollte.

  • Die neuen Klammotten und die hochgesteckten Haare, all das war doch ganz schön ungewohnt für mich. Normalerweise hätte ich mich pudelwohl fühlen müssen, doch die ganze Situation ließ mich eher verkrampft wirken. Es schien fast, als sie die als sei die alte Caelyn mit weggewaschen worden. Zum Vorschein war eine andere gekommen. Eine Caelyn, die es vor langer langer Zeit einmal gegeben hatte. Doch die Jahre auf der Straße hatten mich sehr verändert. Da gab es einfach keinen Platz, für höfliches Auftreten oder Rücksichtnahme.
    Doch selbst mir war inzwischen bewußt geworden, daß sich alles um mich herum grundlegend verändert hatte!
    Jetzt stand ich hier wieder in diesem Raum und kam mir vor, wie ein kleines Mädchen.
    "Ja, hat sie. Und was gegessen hab ich auch." antwortete ich ihm. Etwas verunsichert, was wohl jetzt auf mich zukommen würde, schaute ich zu ihm hinüber.

  • Ursus nickte zufrieden, dann war sie ja rundum versorgt. Ihre Unsicherheit war kaum noch zu übersehen, obwohl sie sich sichtlich bemühte, stark und uneinnehmbar zu wirken. Sicher fürchtete sie, er würde sie gleich in sein Bett zerren. Nicht, daß er grundsätzlich etwas gegen eine hübsche Frau wie diese in seinem Bett hatte, ganz im Gegenteil, aber er zog es vor, wenn sie freiwillig mit ihm ging. Und das würde bei dieser Wildkatze gewiß noch etwas dauern.


    "Für heue erwarte ich eigentlich gar nichts mehr von Dir. Aber Du wirst morgen früh zur Stelle sein, für mein Frühstück sorgen und mir mit meiner Toga helfen, wenn ich ausgehe. Du bist überhaupt dafür zuständig in meinen Räumen für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen und meine Kleidung in Ordnung zu halten. Wenn ich hier arbeite, möchte ich, daß Du in der Nähe bist, falls ich mal etwas brauche. Und ich werde Dich gewiß auch auf den einen oder anderen Botengang schicken. Wenn ich nicht im Haus bin, dann hilfst Du den anderen Sklaven im Haus bei ihrer Arbeit. - Vorerst wäre das alles an Aufgaben für Dich."


    Sein Blick war nicht unfreundlich, als er noch hinzufügte: "Wenn Du irgendein Problem hast oder etwas benötigst, dann sagst Du es mir." Wer gut arbeitete, sollte auch gut leben...

  • Ich versuchte meine anfängliche Unsicherheit zu überspielen, indem ich so tat, als ob all das, was er mir als meine zukünftigen Pfichten aufzuzählen begann, nichts Neues und Ungewohntes für mich war. Doch die Wirklichkeit sah da leider etwas anders aus!
    Der Gedanke, er wolle sich vielleicht auch an meinem Körper vergreifen , kam mir überhaupt nicht. Dafür war ich einfach zu naiv!. In all den Jahren, hatte ich niemals einen Gedanken daran verschwendet. Dahingehend war ich, ähnlich wie Tilla, noch völlig unwissend. Selbstredent hatte ich die Veränderungen meines Körpers in den letzten Jahren zur Kenntnis genommen. Doch fehlte mir einfach die Anleitung, was diese zu bedeuten hatten, da es zu diesem Zeitpunkt niemanden mehr gab, der diese Aufgabe hätte übernehmen können.
    Seine Aufzählung meiner Aufgaben quittierte ich nur mit einem "Mhm" Doch das, was er anschließend noch hinzufügte, ließ mich doch etwas verwundert aus der Wäsche gucken. Wenn ich mal irgendein Problem hätte.. sollte ich da wirklich zu ihm kommen?
    Mal sehn! Was er wohl sagen würde, wenn ich mal etwas in den Sand setze oder etwas nicht schaffe, was er von mir verlangt hat.
    Diese Frage schwirrte auf einmal in meinem Kopf herum. Doch für mich war klar, würde man mich hier schlagen, wäre ich schneller weg, als es ihm lieb sein würde!

  • Nicht eine Sekunde dachte Ursus, daß diese junge Frau über das Zusammensein zwischen Mann und Frau nichts wissen könnte. Sie war hübsch und kein Kind mehr. Nicht wie Tilla, die man nun wirklich noch als Kind betrachten mußte.


    Ihre Antwort auf seine Erklärungen war ein wenig spärlich, aber sie schien verstanden und akzeptiert zu haben, was er von ihr erwartete. Natürlich war ihm klar, daß sie manches noch lernen mußte. Doch wenn sie sich Mühe gab, würde sie es schon schaffen.


    Ursus nickte ihr erst einmal nur zu. Sie sollte sich erst eingewöhnen und ihre Aufgaben zu bewältigen lernen. Dann würden sie weitersehen.


    "Nun, für heute sollst Du ausruhen dürfen und Dich eingewöhnen. Es ist ohnehin schon spät. Morgen früh er warte ich Dich dann in meinem Zimmer. - Wenn Du noch Fragen hast, solltest Du sie jetzt stellen."

  • Ich wusste immer noch nicht so recht, wie ich ihn einschätzen sollte. Auf der einen Seite tat er strenf auf der anderen Seite wollte er mir, so wie es ausgesehen hatte, eine Hand reichen. Doch die Erfahrung hatte mich gelehrt, vorsichtig zu sein! Besonders bei Römern!
    Doch eine Frage drängte sich mir dann doch noch auf. schließlich wollte ich den morgigen Tag nicht mit meinem ersten Fehler beginnen. "Wann soll ich denn morgen zu dir kommen und" einen Moment lang zögerte ich. "was muß ich da machen?" Es grauselte mich schon ein wenig davor. Man hatte ja schon einiges gehört, was die hier mit ihren Sklaven so alles anstellten.
    Aber etwas war mir jetzt klar! Ich mußte nicht heute Nacht hier bei ihm schlafen! Das gab mir dann auch wieder etwas Zuversicht. Ansonsten hätte ich vielleicht heute Nacht schon das weite gesucht.

  • Ursus war nicht unzufrieden darüber, dass sie nachfragte. Bewies dies doch, dass sie mitdachte und auch bereit war, sich einzubringen. "Du wirst mich wecken und zwar kurz nach Sonnenaufgang. Zuerst wirst Du dafür sorgen, dass ich frisches Wasser zum Waschen vorfinde und während ich mich wasche und ankleide, wirst Du nachsehen, ob das Frühstück schon bereit ist. Wenn das nicht der Fall ist, sorgst Du dafür. Nach dem Frühstück hilfst Du mir dann, die Toga anzulegen. Danach werde ich Dich nur selten brauchen, da ich einen Teil des Vormittags auf dem Forum verbringe und ansonsten meiner Arbeit nachgehe. Wenn ich dann am Nachmittag aus der Therme komme, werde ich Dich wohl wieder brauchen."


    Vermutlich würden sich im Laufe der Zeit mehr Aufgaben für Caelyn ergeben. Er musste sich ja selbst erst wieder daran gewöhnen, dass eine Sklavin vor allem für ihn da war. Bisher hatte er immer sonstwen rufen müssen, der gerade Zeit hatte, und dann vieles lieber selbst gemacht, statt erstmal jemanden zu suchen.


    Eine Erleichterung war es jetzt allemal, denn er vermutete, dass er gerade in der ersten Zeit seiner Amtsausübung nur wenig Zeit für andere Dinge haben würde. Schließlich musste er sich erst einarbeiten. Und wenn er ehrlich war, wusste er gar nicht wirklich, was ihn da alles erwartete.

  • Was? Kurz nach Sonnaufgang? So früh? Da hieß dann, ich mußte noch früher aufstehen! Das konnte doch nicht sein ernst sein? Oder doch?
    Aber wenn ich ihn mir mal so genau anschaute, konnte ich an ihm nichts feststellen, was auf irgendeine Weise auf einen Scherz hindeutete.
    Leise seuftze ich und nickte nur wortlos.
    Er ging zum Forum? Das weckte Erinnerungen in mir. Das Forum in Augustodunum war zwar nicht riesengroß, wie das hier in Rom, doch bot es einem immer die Gelegenheit, auf einen guten Fang. Ob er mich da mal mitnehmen würde?
    Vielleicht war es meine Aufregung, die mich dazu verleitete, vorlaut meine Frage zu stellen. "Darf ich da auch mal mit, ich meine zum Forum?" Ein engelsgleiches Lächeln begleitete meine Frage, so daß er diese Frage eigentlich mit einem JA beantworten mußte. =)

  • Ja, auch für ihn war das sehr früh. Doch er brauchte die Zeit, um alles zu schaffen. Zumindest am Anfang. Ihre Frage kam für ihn sehr unerwartet. Was wollte Caelyn denn auf dem Forum? Ursus sah sie stirnrunzelnd an.


    "Na, mal sehen. Wenn Du Dich gut führst, läßt sich das vielleicht mal einrichten." Er wollte da lieber noch keine Versprechungen machen. Schließlich kannte er das Mädchen ja gar noch gar nicht. Ob sie zuverlässig war? Hoffentlich beging sie nicht die Dummheit, zu fliehen.


    "Kennst Du Dich eigentlich in Rom aus? Oder bist Du gleich von Augustodunum hier auf dem Markt gelandet?" Wenn sie Botengänge erledigen sollte, mußte sie die Wege kennen. Vielleicht war es wirklich keine so dumme Idee, wenn sie ihn ab und an begleitete. So würde sie die Stadt kennenlernen.


    "Morgen wird übrigens der Tätowierer kommen und Dir ein Zeichen in den Nacken tätowieren. Keine Angst, das tut nicht sehr weh. Jeder unserer Sklaven trägt ein solches Zeichen." Es war eine Formalität, nichts weiter.

  • Ha, wenn ich micht gut führe! Dann würde er mich also mitnehmen. Nagut, dann strenge ich mich eben mal ein bißchen an, dachte ich.
    "In Rom war ich eigentlich noch nicht viel unterwegs, aber ich kann mir gut Plätze einprägen und bekomme so eine gute Ortskenntnis." sagte ich schnell
    .
    Aber das mit dem Tätowierer war doch jetzt nur ein Scherz? Jetzt wollte er mir Angst machen! Er wollte bestimmt nur schauen, wie ich darauf reagierte. Alleine der Gedanke, es könne mir einer mit einer Nadel zu nahe kommen, machte mir Angst!
    "Ich will das nicht! Bitte nicht! Ich will nicht, daß mich einer mit ´ner Nadel sticht!" Panik stand in meinem Gesicht geschrieben. Ich wollte hier weg. Sofort! Ängstlich suchte ich nach einem Weg, wie ich von hier entkommen konnte.

  • "Wenn Du Dir Wege gut merken kannst, umso besser." Ursus nickte. Wenn sie sich als gehorsam erwies, würde er sie in den nächsten Tagen mitnehmen. Doch mit dem Gehorsam haperte es dann auch schon gleich im nächsten Moment.


    Erstaunt hob sich Ursus' Augenbraue. "Du hast Angst vor ein paar harmlosen Nadelstichen? Nach allem, was Du angeblich auf der Straße durchgemacht hast? Es ist nicht schlimm, Caelyn. Frag die anderen Sklaven. Es ist viel schlimmer, sich in den Finger zu schneiden, was Dir sicher schon verschiedene Male passiert ist. Nun stell Dich mal nicht so an. Ist das jetzt ein Beispiel für Deine gute Führung? Für Deinen Gehorsam?" Er runzelte ernst die Stirn. Alle Sklaven hier im Haus wurden gekennzeichnet. Da gab es keine Ausnahmen. Es geschah ja nicht nur, damit entlaufene Sklaven wieder hergebracht wurden, sondern auch zum Schutz der Sklaven. Niemand vergriff sich am Eigentum eines Aureliers!

  • Hatte der´ne Ahnung! Er war ja sicher nicht tätowiert!
    "Das hat nichts mit guter Führung oder Gehorsam zu tun. Wäre mir früher einer mit ´ner Nadel zu nahe gekommen, hätte ich den einfach umgehauen! Ich will das einfach nicht! Ich hab´"Es fiel mir besonders schwer, das letzte Wort in seiner Gegenwart auszusprechen! Denn schließlich wollte ich mir in seinem Beisein nicht die Blöße geben und mir meine Angst eingestehen.
    Ganz spontan fiel mir da so ein blöder Satz ein, den mir mal so ein alter Kerl in Augstodunum gesagt hatte: Kind, wir Gallier haben vor Nichts Angst, außer daß uns der Himmel auf den Kopf fällt! Na super!


    Gut! Die Angst verschwand aus meinem Gesicht und ich nahm wieder eine eher gerade Haltung an. "Na, schön! Dann laß deinen dämlichen Tätowierer eben kommen!" sagte ich eher abfällig.
    Auweia! Ich machte hier einen auf hart, aber Angst hatte ich immer noch. Ich konnte es gar nicht mehr erwarten, noch mehr, von diesen Horrornachrichten zu bekommen!

  • Ursus nickte. Es stand für ihn sowieso außer Frage, daß sie markiert wurde, wenn sie bleiben sollte. Außerdem war es keine große Sache. Selbst die Kinder der Sklaven mußten es über sich ergehen lassen. Und hatten es bisher alle ohne Probleme überstanden, soweit er wußte.


    "Wie gesagt, morgen, vermutlich vormittags. Du wirst es schon überleben. - Also von mir aus war es das für heute. Hast Du noch irgendwelche Fragen?" Eigentlich fand er ja, daß alles geklärt war. Sie konnte sich glücklich schätzen, daß er ihr für den Rest des Abends frei gab. Und daß er sie nicht in sein Bett befahl. Ob sie sich bewußt war, was für ein Glück sie mit ihm hatte?


    Wenigstens schaute sie nicht mehr so verängstigt drein wie vorhin noch. Natürlich nahm er an, daß die Angst nicht verschwunden war. Doch sie schien entschlossen, es trotzdem tapfer durchzustehen. Und das widerum gefiel ihm an ihr. Sie war wirklich außergewöhnlich.

  • Du wirst es schon überleben. Na toll! Sicher, überstehen würde ich es, aber ich wäre für immer gezeichnet! Auch wenn es nur im Nackenbereich war. Ich seufzte und verzog das Gesicht.
    "Nö, Fragen habe ich keine mehr. Das reicht mir eigentlich schon!"
    Oh Mann, das konnte ja noch richtig lustig werden! Aber wenn er mich jetzt endlich gehen lassen würde, könnte ich mich hier noch etwas umschauen. Vielleicht würde ich ja noch einige andere Leute hier kennenlernen. Wenn ich dann müde genug wäre, würde ich mich dann in mein Bettchen fallen lassen und hoffentlich die Nacht genießen.
    Ehrlich gesagt, grauste es mich schon vor dem morgigen Tag. Nicht nur wegen der blöden Tätowierung, nein auch vor dem, was mir sonst noch so bevorstehen würde. Ich hatte meine neue Rolle noch lange nicht akzeptiert. Es käme dabei auch etwas auf ihn an. Wenn er hier den strengen Dominus rauslassen würde, hätte er es sicher nicht einfach mit mir. Doch da ich an diesem Abend eh nichts mehr bewirken konnte, wollte ich alles auf mich zukommen lassen.

  • "Gut", nickte Ursus. "Dann bist Du für heute erlöst, Caelyn." Er sagte dies lächelnd und erkennbar als Scherz. Er empfand sich ja als ganz und gar nicht schlimm. Seiner Meinung nach konnte es eine Sklavin kaum besser treffen als sie.


    Natürlich rechnete er damit, daß sie ihr neues Leben noch nicht zu schätzen wußte. Sie war ein Straßenkind. Ein wilder Vogel, der sich trotz aller Annehmlichkeiten nicht so leicht an den Käfig gewöhnen würde. Aber letztendlich würde sie es. Sie war ja nicht dumm. Außerdem hatte sie ja gar keine andere Wahl.

  • Scherzkeks, dacht ich nur und atmete erleichtert auf. Nein, es würden heute keine netten Überraschungen mehr auf mich warten. Er lächelte, doch ich war nicht dazu fähig es zu erwiedern. Lieber noch etwas in Abwehrhaltung verharren! Man wußte ja nie, welcher Mensch tatsächlich hinter seiner Maske steckte.
    "Na dann geh ich mal!" Ich nickte ihm noch kurz zu und dann nix wie raus, bevor er es sich vielleicht doch noch anders überlegte.
    Als ich hinter mir die Tür schloß und auf dem Gang stand, mußte ich erst wieder richtig zu mir kommen. Oh Mann, wie konnte das alles nur passieren? Aber ich wollte mich hier jetzt auch nicht gehen lassen. Wenn mich einer so sehen würde! Nee das ging nicht!
    Zielstrebig ging ich raus in den Garten. Jetzt brauchte ich unbedingt noch ein wenig frische Luft.

  • Ursus hatte heute auf einen Besuch in den Thermen verzichtet. Schweren Herzens, doch er hatte das Gefühl, dafür keine Zeit zu haben. Da er so lange verschlafen hatte, war er mit dem, was er sich an Arbeit vorgenommen hatte, deutlich im Rückstand.


    Kaum hatte er das Haus betreten, schickte er einen der Sklaven nach Caelyn. Wenn er schon eine eigene Sklavin hatte, dann war es nur richtig, wenn sie diejenige war, die antraben mußte, wenn er etwas wollte.


    Ursus ließ sich die Toga abnehmen und ging dann in sein officium. Er hatte sich einige Schriftrollen mit den gültigen Erbschaftsgesetzen besorgt und wollte sie durcharbeiten, bevor er sich mit der eigentlichen Arbeit befaßte.

  • Dieser Mistkerl von einem Tätowierer hatte mir doch tatsächlich diese Hundemarke in den Nacken gestochen. Dafür hatte er jetzt auch ein blaues Auge! Auwaia, das würde sicher noch Ärger geben! Doch das war mir jetzt echt Schnuppe! Wenigstens hatten Cadhla und ich mit unserem Opfer ein wenig Spaß gehabt! Tja, Frauen können richtig grausam sein!


    Jetzt wurde ich auch noch gerufen! Viel früher als ich es erwartet hatte, war das "Bärchen", wie ich meinen Herrn nannte, zurückgekommen. Hatte Cadhla nicht gesagt, er würde immer noch ´ne Runde schwimmen gehen, sprich in den Thermen abhängen?
    Na, wie auch immer! Also machte ich mich auf den Weg zum officium.
    Ich klopfte an, öffnete die Tür und trat ein. Die Rückkehr der blonden Nervensäge konnte beginnen! :D
    "Hallo, da bin ich wieder!"

  • Ursus blickte auf. Zum Glück war es Caelyn und nicht diese Nervensäge von einem Scriba. Den konnte er eh nicht brauchen, solange er sich durch die Gesetzesgrundlagen arbeitete. Wenn es dann an die Listen ging, dann brauchte er den Mann.


    "Da bist Du ja, Caelyn." Da niemand ihm etwas vom blauen Auge des Tätowierers gesagt hatte, konnte er ihr deswegen keinen Ärger machen. Noch nicht. Denn der Tätowierer würde dafür sicherlich seine Rechnung ordentlich hochsetzen. Und spätestens dann würde es Ärger geben.


    Es war auch ganz gut, daß er nichts davon ahnte, wie sie ihn nannte. Bärchen war nun wirklich kein Name, mit dem er genannt sein mochte, auch wenn Ursus Bär bedeutete. Die Verniedlichung war eben doch ein bißchen peinlich.


    "Also, als erstes bring mir bitte einen Imbiß. Nichts großartiges. - Und? Hast Du mit Cadhla erfolgreich das Toga anlegen geübt?" Mit leicht schiefgelegtem Kopf blickte er sie prüfend an. Sie machte einen ganz ruhigen Eindruck. Anscheinend fand sie sich langsam in ihr neues Leben ein.

  • Oh ha! Das sah ja böse nach Arbeit aus! Überall lagen Papiere herum, da hatte er ja noch ordentlich zu tun! Hier sollte mal einer aufräumen!
    Aber Bärchen wollte erst mal was essen. Er sah auch richtig hungrig aus. Das konnte ich im echt nachfühlen, mir ging´s genauso!


    "0h ja, wir haben geübt, war richtig lus..öhm lehrreich!" Wie wir den armen Jungen, der uns Modell stehen mußte, getrietzt und genervt hatten, erzählte ich ihm besser nicht. Auch wollte ich nicht die unheimiche Begegnung mit der dritten Art, nein, mit dem Tätowierer erwähnen. :D Das würde er sicher noch früh genug erfahren.
    "Na, da werd´ ich mal was holen!"
    Kaum hatte ich das gesagt, war ich auch schon verschwunden. In der Küche gab ich dann meine Bestellung auf: kleiner Imbiß, nix großartiges für zwei Personen. Ich ging einfach mal davon aus, wenn ich meinen schnucklig-süßen Hundeblick aufsetzte, sicher meinen Anteil bekommen würde. Notfalls würde ich mich auch mit den Resten zufrieden geben.
    Bald darauf war ich wieder bei ihm und stellte das Tablett mit Thunfisch, Oliven, mit Frischkäse gefüllten Datteln und frischem Brot ab. Außerdem hatte ich auch an einen Krug, mit bereits verdünntem Wein gedacht. Selbstverständlich fehlte der Becher auch nicht.

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