officium TAU | Eine neue Serva

  • Sertorio steht weiter herum und läßt das Hin und Her über sich ergehen, beobachtet Aurelius Ursus und dieses Kind 'Tilla'. Beim Klang ihres Namens in seinem Kopf läßt spontan er den Blick für einen Atemzug zu Tillas Brust wandern, bleibt da aber nich' sondern wandert gleich woandershin weiter. Er spürt eine leichte Erregung unten, nimmt sich vor, zu vermeiden, daß die Kleine ihm beim Ausziehen zusieht.


    Sie öffnet die Tür, Sertorio nickt zum Abschied seinem Herrn zu und wendet sich dann zur Tür 'raus. Da bleibt er stehen, weil die Kleine offenbar noch irgendwas hat, keine Ahnung, was. Entweder kriegt er es sowieso mit oder eben nich'. Er will jetz' badn, frische Klamotten un' die alten im Ofen verfeuern, während oben drauf ein guter Puls blubbert.


    'Wasjetz', gehma nu'?' Aber er wartet einfach.

  • Ursus hatte eine akzeptable Lösung. Sie musste also nur Brix ansprechen und ihn bitten. Damit konnte sie sich arrangieren. Danke.. ich zeige dir später die Ninchen. bedankte sie sich und nickte noch einmal zu den Aufgaben, die er ihr erneut auftrug. Danach wandte sie sich wieder zur Tür, wo Sertorio bereits stand und zog die Tür hinter sich zu. Abermals deutete sie in die Richtung des Bades. Da lang... Unterwegs trafen sie auf Brix. Somit konnte Tilla einen kleinen Teil ihrer Aufgabe bei ihm abgeben. Erleichtert nicht in die Schlafräume der Männer gehen zu müssen, führte sie Sertorio weiter. Vor der Tür deutete sie auf ihn und auf die Tür. Du kannst bestimmt gut alleine baden. Ich warte vor der Tür und schiebe dir die Kleidung durch sobald Brix da war. schlug Tilla vor und nahm auf der Sitzbank vor dem balneum Platz.

  • Von eingehender Post erwartete Ursus mittlerweile nichts anderes mehr als Arbeit. Meistens viel Arbeit. Daher freute es ihn umso mehr, auch mal etwas angenehmes in der Post vorzufinden. Eine Einladung von Flavius Lucanus! Das war doch mal was. Ursus hatte den jungen Mann sehr sympathisch gefunden und war durchaus gewillt, die Bekanntschaft mit ihm zu vertiefen.


    Er zog einen Bogen Papier hervor, um zu antworten, überlegte es sich dann aber doch anders. Wozu hatte er denn eine Sklavin, die ohnhin ständig völlig unterbeschäftigt war? (:P)


    Also schickte er einen der Sklaven los, um Caelyn zu holen. Sie ging doch so gerne raus, jetzt hatte sie die Gelegenheit. Und den Weg zur Villa Flavia, der ohnehin nicht weit war, kannte sie ja mittlerweile, damit sollte es also keine Probleme geben. Hauptsache, sie gab sich mit der Sprache Mühe. Lucanus würde es sicher nicht übel nehmen, wenn sie sich nicht gut ausdrückte, doch Ursus wollte, daß sie sich Mühe gab und es gut machte.

  • Von Unterbeschäftigung konnte ja wohl absolut nich die Rede sein! Das war ja mal wieder so was von typisch! Kaum hatte man was angefangen, schon hieß es wieder, Caelyn mach dies, Caelyn tu das! Echt voll der Sch...laden hier!
    Logisch, ne! Als ich gerade dabei war, diese dämlichen Togen, die gerade aus der wäscherei gekommen waren, wegsetzen wollte, na, was passierte da? Genau! Irgend so´ne Evolutionsbremse kam angeschlappt und haute mich blöd von der Seite an.
    "Ey, Caelyn, dein dominus will dich sehen!" Na super! Ich liebe es! Was blieb mir anderes übrig, als nach dem "Jo, is recht!" in die Gänge zu kommen und in Ursus´ officium zu stiefeln.
    Klar, ich klopfte natürlich vorher an, bevor ich reinschneite. ´N bisschen was hatt ich ja auch schon gelernt!
    Da saß er nu an seinem Schreibtisch und machte einen auf Schwerarbeiter. :D
    "Ja, was gibt´s?" Eigentlich hätte es ja heißen müssen Ja, wer stört! Aber ich hatte ja auch schon abgecheckt, dass derlei Späße nich so gut ankamen.

  • Nach Arbeit sah es zumindest aus. Listen, Briefe, Aufstellungen... Ursus hatte die Erben ermittelt und jetzt auch die Vermögensaufstellungen der Verstorbenen erhalten. Damit lagen schon wieder diese verflixten Anschreiben an. Sicher würde auch bald Cincinnatus wieder erscheinen und das war gut so. Seine Hilfe konnte Ursus gut brauchen.


    Als es klopfte und Caelyn kurz danach hereinschaute, blickte Ursus auf. "Ah, da bist Du ja. Ich habe eine Aufgabe für Dich." Er machte eine Geste, die sie zum näherkommen aufforderte. "Und zwar sollst Du für mich eine Botschaft ausrichten. Mündlich. Du mußt Dich dann aber mit Deiner Ausdrucksweise schwer zusammenreißen. Meinst Du, daß Du das hinbekommst?" Er traute es ihr eigentlich schon zu. In letzter Zeit hatte sie große Fortschritte gemacht.


    Prüfend blickte er Caelyn an. Er kannte sie inzwischen recht gut und wußte, daß sie gerne Dinge versprach und zusagte, ohne darüber nachzudenken, ob sie das wirklich so leisten konnte. So auf die Art: Ich sage ja, habe meine Ruhe und mogel das dann schon irgendwie hin. Meistens funktionierte es halbwegs und es kam ja meistens auch nicht so drauf an. Aber hier kam es drauf an. Ursus wollte sich sicher sein, daß sie dieser Aufgabe gewachsen war.

  • Was sollt´n das schon wieder heißen? Du mußt Dich dann aber mit Deiner Ausdrucksweise schwer zusammenreißen. Im Geiste äffte ich ihn nach, was mich beinahe dazu verleitet hätte, laut zu lachen. Aber Körperbeherrschung is bekanntlich alles!
    Er winkte mich zu sich her und ich trat näher. Warum er mich dann so komisch anschaute, verstand ich nich. Ey, hab ich ´n Pickel im Gesicht, oder warum guckst du so? Klaro! Auch diese Frage stellte ich mir nur im Geiste! Aber jetzt konnte ich nich mehr! Wenigstens grinsen mußte ich!
    "Aber natürlich bekomme ich das hin, dominus." antwortete ich ihm auf eine unnatürlich korrekte Art. -.^ Hoffentlich kam er nich dahinter, dass ich ihn so´n bisschen verschaukelte. "Um was geht es denn?"
    Hey, vielleicht wäre das ja mal wieder ´ne Chance, aus dem Kasten hier herauszukommen! Da redete ich natürlich gern geschwollen daher!

  • Ursus hatte das bißchen Humor, das er sein eigen nannte, heute im Bett gelassen. Oder sonstwo. Hier war es jedenfalls nicht. Und so betrachtete er sie völlig ungerührt. Ja, das hatte er sich schon gedacht. Sie konnte, wenn sie wollte. Hoffentlich wollte sie dann auch. Aber davon ging er nun aus.


    "Genau so, Caelyn." Auch wenn sie natürlich übertrieben hatte, das hatte er durchaus bemerkt. Doch in einem Haus, in dem ein Flavius Gracchus lebte, würde ein wenig geschwollenes Reden nicht weiter auffallen, da war Ursus sich sicher.


    "Also, Du sollst eine Nachricht an Cnaeus Flavius Lucanus ausrichten. Und zwar ihm persönlich. Du sollst ihm ausrichten, daß ich mich über seine Einlandung sehr gefreut habe und sie mit Freuden annehme. Wenn es ihm recht ist, würde ich ihn gerne übermorgen aufsuchen." Eine durch eine hübsche Botin ausgerichtete Nachricht war doch viel persönlicher als ein schlichter Brief. Und wenn Caelyn ihre Sache gut machte, dann konnte er sie häufiger für so etwas einsetzen. "Den Weg zur Villa Flavia findest Du doch gewiß?"

  • Mann, der war ja wieder richtig gut drauf heute! Wenigstens hatte er nix an mir auszusetzen! Aber´nen Auftrag hatte er für mich, an so ´nen Typen aus der Flavier- Villa. Wie hieß der noch? Cnaeus Flavius Lucanus!
    Moment ma! So hieß doch auch der blöde Schnösel, der so gemein zu Tilla war! Ach, und dem sollte ich ´ne Nachricht bringen? Na echt super! Warum immer ich?
    Öhm, was sollte ich dem nochma sagen? Ach ja! Er hat sich fast in´ne Hosen gemachmacht, öhm ich mein natürlich, er hat sich gefreut, wie wild. Oh ja, er konnte sich kaum noch auf´m Stuhl halten! Und übermorgen kommt Bärchen dann, wenn er darf! Na, is doch alles Roger! :D
    "Ja sicher finde ich den Weg!" Das war ja wohl logisch! Ok, an´nen Saturnalien war ich zwar ganz schön vollgetankt, aber´nen Weg nach Hause hab ich auf jeden Fall wieder gefunden!

  • Es war schon sehr gut, daß Ursus keine Gedanken lesen konnte, sonst würde Caelyn vermutlich für den Rest ihres Lebens in der Küche Gemüse putzen oder in der Villa die verschiedenen Fußböden schrubben. Doch er ahnte nichts davon und so nickte er lächelnd. "Wunderbar. Dann mach Dich mal auf den Weg."


    Es wäre ihm eine große Hilfe, wenn Caelyn sich hier als zuverlässig und brauchbar erwies, so daß er sie häufiger mit Nachrichten losschicken konnte. Daß sie sich die allergrößte Mühe geben würde, daran hatte er keinen Zweifel.


    Daß Caelyn auf Lucanus nicht gut zu sprechen war wegen Tilla, konnte Ursus ja nicht ahnen. Sonst würde er sie gewiß nicht zu ihm schicken. Denn daß Caelyn sich schnell mal zu unbedachten Äußerungen hinreißen ließ, das war ihm nicht verborgen geblieben.

  • Na zum Glück hatte er sein Lächeln nich allzu tief in der Schublade versteckt! Das musste er mir natürlich nich zweima sagen! "Geht klar! Öhm ich meine, ja sofort!"
    Grinsend drehte ich mich in Richtung Tür und machte mich sofort auf´n Weg.
    Bevor ich die Villa verließ, zog ich mir noch´n Umhang über, weil´s ja ma wieder saukalt war und lächelte Leone zu, der mir ganz verdattert nachsah.
    Klar, dass ich mir´n bisschen Zeit ließ, bis ich zur Villa Flavia kam. Das Verkehrsaufkommen auf Roms Straßen war eben wieder ganz schön hoch, da kam man nu mal nich so schnell voran, besonders dann, wenn ´n paar nette Läden dazwischen lagen. :D
    Na schön! Man sollt´s ja auch nich übertreiben! Schon bald hatte ich die porta der Villa Flavia im Visir!

  • Ich war auf´m direkten Weg von ´nen Flavieren zu ´n Aureliern geschlappt und wollte Ursus gleich die Antwort von diesem komisch´n Kautz überbringen.
    Desweg´n klopfte ich gleich bei Ursus an´ne Tür zum officium an, trat ein und machte mich mit ´nem:
    "Öhm so, hier bin ich wieder!" bemerkbar.

  • Nur einige wenige Erben hatten sich bisher zurückgemeldet und ihr Erbe angenommen. Es waren nur noch wenige Tage bis zum Ablauf der Frist. Und dieses mal konnte er nicht viel länger warten, da ja kurz darauf schon die neuen Wahlen stattfanden. Er verstand das einfach nicht, daß die Leute einfach so auf ihr Erbe verzichteten. Gut, in ein paar wenigen Fällen ging es um lächerlich geringfügige Beträge, deren Wert schon von den Zustellungsgebühren überstiegen wurde. Da konnte er es verstehen, daß sie sich einfach nicht rührten. Doch in anderen Fällen ging es wirklich um beachtliche Beträge und sogar Grundbesitz. Vor allem letzterer war ja unendlich kostbar geworden, seit von staatlicher Seite keine Grundstücksverkäufe mehr stattfanden.


    Gerade trug Ursus die wenigen bisherigen Rückmeldungen fein säuberlich in seine Liste ein, als es klopfte und Augenblicke später Caelyn vor ihm stand und sich von den Flaviern zurückmeldete. "Ah, sehr schön. Und wie lautet die Antwort?"

  • Meister Ursus war ma wieder schwer beschäftigt! Da wa er sicher froh für jede Abwechslung die sich so anbot. Ich fand´s immer Klasse, wenn ich so ´ne Abwechslung sein konnte. :D
    "Na, er freut sich, wenn du kommst. Übermorgen! Ach ja und schöne Grüße soll ich dir noch ausrichten!" Ich grinste breit über mein Gesicht, so dass man meine schönen weißen Zähne sehen konnte. Dass der Flavier mir so vorgekommen war, als hätte er sie nich alle an ´ner Waffel, sagte ich ihm natürlich nicht! Das würde Ursus sichr noch selbst herausfinden. Vielleicht! So was ließe sich allerdings auch nur dann feststellen, wenn man höchstpersönlich mit anwesend war! :D Deshalb kam dann noch ein kleiner, leiser, mäuschenartiger Einfall meinerseits: "Darf ich da mitkommen?"

  • Ah, sehr schön, dann also übermorgen. Ursus freute sich schon auf den Besuch bei den Flaviern. Lucanus hatte so eine erfrischend lockere Art. So etwas fand man unter Patriziern doch eher selten. Gut, Ursus war ja auch eher stocksteif. Aber das hieß ja nicht, daß er die Gegenwart lockerer Menschen nicht zu genießen vermochte.


    "Hm", machte er, als sie leise fragte, ob sie nicht mitkommen könnte. Ursus musterte sie nachdenklich und es dauerte erstaunlich lange, bis er auf ihre Frage antwortete. Noch immer war sie ein mächtig ungeschliffener Diamant und eigentlich noch nicht sonderlich gesellschaftsfähig. Andererseits war diese Einladung ja auch eher ungezwungen und nicht förmlich. Da war es für sie eine gute Übung für förmlichere Gelegenheiten.


    "Also gut, Du kannst mitkommen", nickte er schließlich. Er sparte es sich, sie zu ermahnen, damit sie sich gut benahm. Sie wußte, daß er das von ihr erwartete.

  • Das verstand sich ja von selbst, dass ich mich in diesem Augenblick wie´n Schnitzel freute! Alleine schon wegen des Apfelwassers war´s das doch echt wert! Keine Frage, bis übermorgen konnt´ich´s jetzt kaum noch abwarten!
    "Danke, ich werde dich auch nich enttäuschen!" Das sollte jetzt nich nur ´ne Floskel sein. Das war mein voller Ernst! Außerdem könnte ich dem blöden Ianitor der Flavier mächtig Angst machen, wenn ich urplötzlich wieder vor der Tür stand, aber diesmal im Schlepptau mit dem Aurelier! Der würde sicher Augen machen!
    "Kann ich sonst noch was für dich tun?" Oder konnte ich mich jetzt wieder der hochgeistigen Frage stellen, wo packe ich welche Toga hin, damit ich alle Klammotten im Schrank unter bekam?

  • Ihre Freude war zu schön mit anzusehen. Ursus genoß diesen Anblick geradezu, denn wer konnte sich heutzutage schon noch so herzlich und offen freuen? Noch dazu über eine Kleinigkeit, denn so etwas großartiges war so ein Besuch nun auch wieder nicht für eine Sklavin, die ihren Herrn begleitete.


    Ihr Versprechen schien sie ernst zu meinen und Ursus war geneigt, ihr zu vertrauen. So eine Blamage wie auf den Saturnalien würde sie sich gewiß nicht noch einmal leisten. Sie hatte deswegen solch ein schlechtes Gewissen gehabt, daß Ursus davon ausging, daß es recht heilsam gewesen war.


    "Du könntest mir etwas verdünnten Wein bringen, Caelyn." Wenn sie schon fragte, was sie tun konnte.

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