Das freute mich aber, dass der Kuchen solchen Anklang fand! Ich setzte mich, kramte meinen Becher hervor, und streckte auch die Hand nach Macros Becher aus. Verwundert sah ich dann auf. Was, Macro hatte als vermisst gegolten? Wieso hatte denn keiner im Lazarett nachgesehen?
Plötzlich sprach mich Optio Tallius an, in ganz strengem Tonfall. Oh je, was hatte ich denn angestellt? Erschrocken wandte ich den Kopf zu ihm, und erst mit einer kleinen Verzögerung erkannte dann auch ich den Scherz. Ich lachte erleichtert, und ein bisschen verlegen. Da ich zu den Glücklichen gehört hatte, die nach Edessa gedurft hatten, war es ja keine so grosse Kunst gewesen, mit dem Kuchen.
Ach..... dieses schiefe Grinsen, so verwegen, da wurde mir ganz anders.
"Zu Befehl Optio", lachte ich, "wozu sind die Milites da, wenn nicht um ihren Optio glücklich zu machen?"
Einen Augenblick lang sah ich ihn sehr schwärmerisch an, und dachte so bei mir, dass ich für noch so ein Lächeln gerne Dutzende von Honigkuchen backen würde... Dann riss ich mich zusammen und schimpfte mich kitschig. Aber er hatte es mir nun einmal einfach angetan.
Schnell streckte ich die Becher Sparsus entgegen, als er einschenkte. Hatte er nicht eben was gemurmelt von Wein verstecken? Empörend.
"Marcus Sparsus", sagte ich gewichtig, "höre ich da etwa Zweifel? Hier, Du kannst uns gleich mal solidarisch einschenken."
Ein Ruck schien durch die Runde zu gehen, als auf einmal der Tribun der Reiterei auftauchte. Ach so, der war ja auch ein Iulier. Ich war mir zwar nicht ganz sicher, aber vorsichtshalber machte ich es mal wie Sparsus, stellte die Becher ab und grüsste den Mann schön korrekt.