Lager bei Edessa - Licinus feiert seine Beförderung

  • Tatsächlich, so viele unbekannte Gesichter waren es gar nicht - aus der Ferne hatten die Männer alle mehr oder minder gleich ausgesehen, wie es eben Soldaten in Uniform zu tun pflegten, aber jetzt aus der Nähe wurde sie angenehm überrascht. "Tiberius Andronicus! Ich wusste zwar, dass Du auch hier dienst, aber nicht wo genau - umso praktischer ist doch diese Feier, da sieht man sich ganz unverhofft wieder. Ich hoffe doch sehr, dass Du die erste Schlacht unbeschadet überstanden hast?" Er sah auch nicht verletzt aus, und im valetudinarium wäre er ihr sicher aufgefallen. Sie würde es wohl noch Quintus sagen müssen, dass sie heute auch seinen Bruder getroffen hatte, als sie eigentlich ausgezogen war, ihren Verwandten kennenzulernen.


    "Ah nun, wenn Du mir sagst, wer Dein Vater ist, kann ich Dir auch sagen, wie wir verwandt sind - zumindest einen Teil des Stammbaums weiss ich noch auswendig," sagte Iulia Helena vergnügt zu Iulius Licinus und freute sich sichtlich, dass ihr Geschenk anscheinend gut ankam. Nichts war schlimmer, als dauernd puls zu essen, das wusste sie noch von ihrem ersten Mann, und so hatte sie sich lieber für ein praktisches denn ein anderes Geschenk entschieden. Zudem - sie kannte ihn ja nicht, und da war es dann auch etwas schwerer, etwas passendes zu finden. Wohingegen die meisten Männer mit Essen meist zu erfreuen waren.


    Den Männern, die ihr Licinus nach und nach vorstellte, nickte sie freundlich zu - besonders erfreut wurde ihr Lächeln beim Anblick des Sparsus und der Erklärung zu ihm, er sei auch ein Iulier (denn damit hatte sie gleich alle Iulier auf einem Fleck beisammen und würde nicht weiter suchen müssen), auch der junge Caecilier war ihr durchaus noch bekannt, so schnell vergaß man schließlich nicht so leicht, wem man eine Pfeilspitze durch den Körper gerammt hatte, Tiberius Andronicus und Decimus Serapio kannte sie auch schon - allenfalls beim Anblick des Artorius Imperiosus, der im valetudinarium ihrem Sklaven das gladius hatte wegnehmen wollen, gefror das Lächeln etwas ein, aber sie überspielte es schnell, indem sie die Einladung ihres Verwandten annahm: "Gerne doch, was gibt es denn? Wasser? Saft? Oder habt ihr etwa auch Wein hier?"

  • Imperriosus sah von weiten, wie eine Frau auf die Gruppe zukam. Als er sie dann endlich erkannte und Licinus sie vorgestellt hatte, verzog er keine Mine. er war immer noch der Meinung, dass Frauen nicht in ein Castell gehörten, vorallem nicht, wenn sie dann auch noch ihren Sklaven mit einem Gladius vor dem Lazarett aufstellte.


    Die Männer dort hatten genug Blut gesehen und waren sicherlich nicht mehr groß in der Lage gewesen, sie an zu greifen. Doch seines Freundes wegen grüßte er sie mit einem kleinen nicken. Seine Gesichtszüge waren wie festgefroren. Tiberius sprach kein Wort, Warum auch, was sollte er schon sagen, schließlich gehörte sie zum Tribun.


    Als Licinus sie dann einlud, auf einen Becher Wein zu bleiben und sie diesen auch annahm, war Imperiosus wiederrum nicht gerade erfreut. Aber auch ihr sagte er nichts. Er wollte erstmal sehen, wie sie so war, bevor er von seiner Meinung abtrat oder sie korrigierte.

  • Sim-Off:

    So lest ihr als omeine Beiträge tststs , mich hier mit einzuspannen und vorzustellen, obwohl ich mit n Brot holen gegangen bin
    enttäuschend , ehrlich :P


    Marcus hörte Licinus‘ Worte schon nicht mehr, sondern wanderte durch das nächtliche Lager . Nur hier und da brannten noch einige Lagerfeuer und Miles unterhielten, beziehungsweise wärmten sich. Ab und zu verschiedenen Kameraden zunickend, ging er an den Zelten der zweiten Centurie vorbei. Zwischen seinem und dem Nebenzelt sah Sparsus plötzlich ein ihm völlig unbekanntes Gesicht, welches ihm deutlich zunickte. Es war auf eigenartige Weise verzerrt und halb im Schatten versteckt. Nach dem nächsten Zwinkern war das Gesicht aber auch schon wieder weg. Sparsus Ohrfeigte sich selber. Soviel Wein hatte er doch noch gar nicht intus. Wohl nur einer aus einer anderen Kohorte der sich etwas verlaufen hatte. Er trat in sein Zelt ein und kramte in seinem Beutel, aus dem er einen halben Laib Brot heraus zog. Er nahm in und trat, die kühle Nachtluft einatmend, wieder hinaus.
    Er ging noch etwas an den Feuern der Zweiten entlang und überprüfte die Wachposten. Während er auf dem Rückweg zur Feier von Licinus war, fragte er sich wer dieser Kerl war. Denn irgendwie kam ihn das Gesicht des Fremden vertraut vor. Regelrecht brüderlich. Noch beim Grübeln kam er wieder auf der Feier an und bemerkte erst gar nicht die Frau die plötzlich da stand. In Gedanken versunken füllte er seinen Becher auf, um ihn sofort wieder zu leeren. Er brach sich eine kleine Ecke vom Brot ab, legte den Rest zu den Weinamphoren und setzte sich an das Feuer. Irgendwie bekam er das verfluchte Gesicht nicht mehr aus seinem Kopf heraus.

  • Seine zukünftige Schwägerin erinnerte sich also noch an ihn. Und scheinbar hatte er damals Antiochia gar keinen so schlechten Eindruck bei ihr hinterlassen. Der Tiberier jedenfalls hatte die Iulierin als recht nett in Erinnerung.
    „Nun wie du siehst bin ich noch an einem Stück“
    sagte Andronicus mit einem schiefen Lächeln.
    „Wo warst du eigentlich während der Schlacht?“
    Auf die Antwort war er schon gespannt, denn es interessierte ihn wo Helena während ihr Verlobter die erste Kohorte kommandiert hatte, geblieben war. Nachdem er diese Frage gestellt hatte, nahm er einen weiteren Schluck Wein, Helena schien ja noch zu bleiben…

  • Zu hören, dass die Iulia nicht oder noch nicht die Gemahlin des Tribuns war, verwirrte mich. Das war ja mal gewagt! Da würden sich doch die Leute bestimmt die Mäuler zerreissen - also, mir war es ja natürlich egal, aber trotzdem, eine Frau im Feldlager war schon ungewöhnlich genug, und dann auch noch als unvermählte Begleitung. Der Tribun musste ein toller Hecht sein, dass diese Dame so einfach auf ihren Ruf pfiff. Wie verrucht! Oder vielleicht war es eine grosse Liebe - wie romantisch!
    Optio Tallius erklärte das mit dem 'Mitbringsel'. Ach so, ich nickte, er hatte das wohl nicht abfällig gemeint. Und da erschien auf einmal, so als hätte unser, ich sag mal Tratschen, sie heraufbeschworen, die Besagte. Ich lächelte sie strahlend an, als Licinus uns vorstellte, und zuckte nur kurz spöttisch mit dem Mundwinkel, als sie bemerkte, dass Andronicus es gut überstanden hatte. Ja, die Reiter, die hatten sich ja fein rausgehalten.


    Wider Erwarten zeigte sie keine Scheu, sich zu uns zu setzen. Schnell sprang ich auf, von dem Holzklotz, auf dem ich mich niedergelassen hatte, um ihr mit einer einladenden Geste diese Sitzgelegenheit anzubieten. Als sie fragte, ob wir etwa auch Wein hätten, musste ich ein Schmunzeln unterdrücken. Man konnte doch nicht mit Wasser auf eine Beförderung anstossen!
    Ich selbst setzte mich auf den Boden, neben das Feuer. Sparsus war kurz unterwegs gewesen, und kam mit etwas Brot zurück. Gute Idee. Ich nahm mir ein Stück davon, knabberte daran herum. Irgendwie sah Sparsus, der eben noch uns alle mit seinen flotten Sprüchen unterhalten hatte, auf einmal so in sich gekehrt aus.
    "Hast Du ein Gespenst gesehen?", fragte ich ihn scherzend, und hob den Becher, um mit ihm anzustossen.
    "Auf die Prima, auf uns."

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  • Sim-Off:

    Sparsus, wir wollen dich nur alle dabei haben :D da gilt wegrennen nicht! ^^


    "Nunja, zuerst war ich in meinem Zelt. Dann davor. Dann wieder in meinem Zelt ..." hob die Iulierin auf des Andronicus' Frage an zu erzählen, um dann jäh zu schmunzeln - wohl kam ihr eben das Bild ihrer umher tigernden Person ins Gedächtnis, ruhelos, rastlos, voller Sorge, und auch voller Ungeduld, zur Untätigkeit verdammt - schließlich schüttelte sie leicht den Kopf. "... es war schlichtweg schrecklich, nur warten zu können, und ich habe mich dann entschlossen, die Zeit mit etwas Nützlichem zu überbrücken, indem ich ins valetudinarium gegangen bin, um dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht wurde. Verletzte und Kranke gibt es schließlich immer, selbst wenn nicht gekämpft wird, und es ist ja nicht das erste Mal für mich gewesen, dies zu tun." Einer der Anwesenden hatte ihr auch einen einfachen Becher samt darin befindlichem Wein gereicht, und als der junge Decimus Serapio ihr so freundlich Platz machte, belohnte sie ihn mit einem besonders strahlenden Lächeln und einem freundlichen Kopfneigen.


    "Ich danke Dir - diese kleine Feier beinhaltet eindeutig mehr Luxus als erwartet, Wein, Sitzplatz, eigentlich fehlen noch die exotischen Tänzerinnen," bemerkte sie vergnügt und war auf die erstaunten Mienen der Umgebung gespannt. Letztendlich war das Gefühl fast so wie bei jenem Feldzug, auf den sie ihren ersten Mann begleitet hatte - die legio war und blieb doch eine Art der großen Familie, und es machte für sie keinen Sinn, sich abzusondern von jenen, die für Rom und Volk bluteten. "Lasst uns doch auf all jene trinken, die nicht hier sitzen und mit uns feiern können. Auf gefallene Freunde!" Damit hob sie ihren Becher an, und nur für einen Moment lang wirkte sie wehmütig, als sei ein Schatten aus einer fernen Zeit zurückgekehrt.

  • Imperiosus beobachtete sie ganz genau. Gut, sie machte sich wahrscheinlich sorgen, als sie im Zelt war, doch wenn Vitamalacus gefallen wäre, hätte sie auch nicht wirklich etwas machen können. Als die dann vom Lazarett erzählt hatte, wollte er eine kleine Bemerkung in den Raum werfen, aber ließ es dann doch sein.


    Etwas erstaunt war er aber, als die von der Feier behauptete, dass ein hauch von Luxus hier gewesen wäre und nur noch Tänzerinnen fehlen würden. Sicherlich wäre dies schön gewesen, aber sie waren im Krieg, wo sollte man da überhaupt sowas herbekommen. Es sei denn, man würde gefangene parthische Frauen haben, die dies machen müssten. Als sie aber ihren Becher hob und auf die gefallenen Kameraden anstieß, hob der Artorier ebenfalls seinen Becher und brach sein schweigen.


    " Auf die Legio I und all ihren Soldaten, egal ob hier oder im Elysio. "


    Die Gedanken von Tiberius gingen wieder zu seinem Freund Lucullus, der hier bei diesem Krieg gefallen war. Doch nicht nur an ihn dachte er, sondern auch an die vielen anderen Soldaten aus seiner Centurie, wo er mit ansehen musste, wie sie starben.

  • Als sich Serapio neben ihn setzte riss sich Sparsus von seinen Gedanken los. Ein Gespenst? Gar nicht mal so unwahrscheinlich, aber Sparsus wollte nicht unbedingt fürwirr im Kopf erklärt daher schültete er grinsend den Kopf.


    "Nein Faustus mein Freund, kein Gespenst, nur en paar Gedanken. Nichts schlimmes also."


    Sparsus nahm seinen Becher und stieß mit Serapio's an.

    "Auf Mars und Fortuna, dass sie uns immer begleiten mögen."


    Er nahm einen großen Schluck und sah aus den Augenwinkeln schon wieder dieses verzerrte Gesicht. Nur diesmal deutlicher. Er hatte Blut im Gesicht und lächelte ihn an. Sparsus hätte sich bald am Wein verschluckt und als er den Becher wieder absetze und er genauer in die Ecke sah, in der eben noch der Fremde gestanden hatte, war er plötzlich weg. Bei den Eiern aller Tribuni, er musste irgendwann während der Schlacht mal deftig einen vor den Kopf bekommen haben, oder der Wein hier war einfach nur schlecht. Am besten kostete er alle Amphoren durch, um sicherzustellen das der gesammte Weinvorrat, de nsein Onkel geholt hatte, gut war. 8)
    Außerdem würde es ihm dann auch selber etwas besser gehen.

  • Licinus war gerade etwas Wein für Helena holen gewesen, doch diese hatte irgendwoher schon einen Becher erhalten. So kam er gerade noch rechtzeitig um zu hören, wie seine Verwandte davon berichtete wie sie die Schlacht erlebte. Dabei fiel sein Blick auf Imperiosus der irgendwie unzufrieden aussah, aber Licinus wollte die Stimmung nicht ruinieren, daher sagte er nichts sondern nahm sich nur vor, dies später zu tun.


    "Auf Minerva, auf dass sie unsere Strategen erleuchten möge, damit sie uns gut führen"
    stimmte er in den allgemeinen Hochruf ein.


    Danach knüpfte er wieder an das Vorhergehende Gespräch an und wandte sich an Helena:


    "Ich bin einer der Söhne des Gaius Iulius Gracchus, kennst du ihn?" Licinus war gespanntz auf die Antwort, konnte er seine Verwandten bisher doch immer nur schlecht einordnen.

  • Andronicus nickte. Im Zelt also, naja das hätte er sich ja eigentlich denken können. Zeigte der Konsum des Weines etwa schon Wirkung? Das sie den Verletzten im Valetudinarium geholfen hatte, imponierte ihm. Es zeugte von Mut, denn im Valetudinarium hatte sie sicher abscheuliche Verletzung gesehen vor denen so manche Frau, aber auch so mancher Mann sich wohl angewidert von dannen gemacht hätte. Von dem Vorfall mit Imperiosus und einem ein Gladius tragenden Sklaven der Iulia Helena konnte er ja nichts wissen. Ihn hätte es aber auch nicht sonderlich aufgeregt, schließlich waren sie im Feindesland.
    „Auf die Prima und all ihre Soldaten, ob lebend oder tot“
    stimmte er in die Trinksprüche seiner Kameraden ein und hob seinen Becher um einen weiteren Schluck aus selbigen zu trinken.

  • Priscus prostete seinen Kameraden ebenfalls zu, auch wenn er es ein wenig seltsam fand, auf einer Beförderungsfeier auf die toten Kameraden zu trinken. Ganz so, als wollte man sich bei ihnen Bedanken, dass sie jetzt weg sind und ihre Posten frei wurden. Aber so war das wohl sicher nicht gemeint. "Auf dass wir unseren gefallenen Kameraden Ehre machen, wenn wir ihre Plätze einnehmen!" lautete daher seine Interpretation des Trinkspruches.


    Dass die Iulier selber offenbar erstmal ihre Familiengeschichte sortieren mussten, amüsierte ihn dagegen sehr. Schweigend und nicht allzu auffällig verfolgte er die lustigen Gespräche, die Licht ins Dunkel der familiären Vergangenheiten bringen sollten.

  • Letztendlich hatte sie diesen Trinkspruch gewählt, um das Andenken jener hoch zu halten, die nicht mehr mitfeiern konnten - egal, wo ein Mensch starb, der Ahnenglaube der Römer hielt ihn lebendig, und jetzt, da so viele gestorben waren, mussten die Lebenden ungleich mehr von den Geistern der Toten umgeben sein, die sich um das Wohl ihrer Freunde und Verwandten sorgten. Sie hatte nicht nur einmal bisher geglaubt, in der Ferne ihren verstorbenen Gemahl zu sehen, und vielleicht erging es den Soldaten hier ähnlich - der Tod war keineswegs ein Ende, und so war es an den Lebenden, die Toten zu ehren und dieses Opfer nicht vergessen zu machen, welches bereits erbracht worden war.
    Sie nahm einen tiefen Zug aus dem Weinbecher und genoss den kräftigen, belebenden Geschmack, vermischt mit den rauhen und fremdartigen Düften Parthias. War dies nicht ungleich mehr Leben als es jede villa in Roma bieten konnte? Manch andere Frau mochte sie für verrückt halten, sich in diese Gefahr zu begeben, doch andererseits, war es nicht auch die Pflicht einer Frau, an der Seite ihres Mannes zu sein und zu bleiben?


    "Natürlich kenne ich Gaius Iulius Gracchus," erwiederte sie erfreut, denn dieser Name aus dem iulischen Stammbaum war ihr nur zu bekannt. "Er war einer der Brüder meines Großvaters Iulius Subaquatus - mein Vater ist Marcus Iulius Lepidus und leider bin ich die letzte außer meinem Vater aus unserer kleinen Familie, die noch lebt, meine Brüder sind im Dienste Roms gestorben." Also waren sie doch näher verwandt, als sie gedacht hatte, und es freute sie irgendwie, mitten im Feindesland auf einen so nahen Verwandten gestoßen zu sein. "Hast Du meinen Vater jemals kennengelernt? Er war lange Zeit magistratus in Mogontiacium."

  • Also war auch Helena eine entfernte Nichte seinerseits. Licinus war wirklich ein Nesthäkchen in der Familie, dass er vom Alter her eher in die nächste, denn in seine eigene Generation passte.


    "Nein, ich lernte deinen Vater leider nie kennen, die meiste Zeit lebte ich in auf einem kleinen Landgut in Hispania. In Germania war ich bisher noch nie. Ich hatte überhaupt wenig Kontakte zu der gens, ja nicht mal zu meiner engeren familia." fügte er hinzu.
    "Du hast selbst in Germania gelebt? Wie ist es dort? Ich selbst kenne das Land nur aus Erzählungen." Er meinte sich zu erinnern, dass dort auch nähere Verwandte von ihm lebten, der Kontakt war allerdings schon längere Zeit abgerissen.

  • Mit einem tönernen Klacken stiessen Sparsus' und mein Becher zusammen, dann trank ich mit ihm auf Mars und Fortuna und die Prima. Ich lächelte, als er mich beim Praenomen nannte, das war ja noch neu, und es freute mich. Aber ein bisschen - nun ja, irgendwie schreckhaft sah er immer noch aus, fand ich. Passte gar nicht zu ihm. Dann wurde auf die Gefallenen getrunken, und auch da hob ich den Becher und wiederholte traurig die Worte von Imperiosus. Die waren schön gesagt.
    "...egal ob hier oder im Elysium."
    Ob solche Dinge nach dem Tod überhaupt noch Bedeutung hatten? Ob man sich an seine Kameraden erinnerte? Ob ich tatsächlich eines Tages Lucullus wiedersehen würde? Oder vielleicht trank man wirklich Vergessen, oder alles frühere verblasste einfach angesichts der un- oder überirdischen Glücksseligkeit des Elysiums... Wenn man sich an nichts mehr erinnerte, war man dann überhaupt noch derselbe?


    Ich seufzte leise, zog die Knie an mich heran und umschlang sie mit den Armen. Das Kinn auf die Knie gestützt blickte ich in die Flammen des Lagerfeuers, und betrachtete dann, während die Iulier über ihre wohl auch ziemlich weitverzweigte Familie sprachen, reihum meine Kameraden. Und wieder drängte sich mir dieser unheimliche Gedanke auf: wer von uns ist wohl der nächste?
    "Imperiosus?", wandte ich mich leise an den Artorier, wurde dann aber unsicher, weil er ja Optio war.
    "Ähm. Darf ich Imperiosus sagen?", fragte ich schüchtern. "Woher kanntest du eigentlich Lucullus?"

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  • Leise lachte sie auf, als ihr bewusst wurde, dass sie letztendlich in derselben privincia aufgewachsen waren, ohne voneinander zu wissen. "Die Schicksalsfäden sind bisweilen sehr verworren, und ich wundere mich, dass wir uns nie früher begegnet sind - denn ich bin auch in Hispania aufgewachsen, in Tarraco - im Stammsitz der Iulier dort. In Germania war ich nie, meine Eltern sind erst dorthin gezogen, als pater dort seinen Magistratsposten erhielt, damals war ich schon vermählt und mit meinem verstorbenen Gemahl auf Reisen. Irgendwann möchte ich auch einmal Germania sehen, es soll sehr wild sein, schrieb mein Vater mir, aber wenn man dies hier sieht, will man es gar nicht glauben." Sie nahm noch einen Schluck Wein und machte eine Geste, der es wohl gelingen mochte, die Umgebung für einen Moment lang einzuschließen, bevor sie sich zu den anderen umblickte, die sicherlich längst von der iulischen Familiengeschichte gelangweilt waren. "Wie steht es mit euch? Hat einer von euch schon Germania bereist? Oder Aegyptus? Achaia?"

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    ....


    Imperiosus beobachtete immer noch diese Frau und hörte mit an, wie sie versuchten, ihre Familienzweige zusammen zu kriegen. Zum Glück war es da bei den Artoriern doch etwas leichter, wie er fand. Zwar kannte er auch nicht alle, doch kannte er irhe Namen. Als nun Sparsus ihn ansprach und ihm gleich eine Frage stellte, schaute Tiberius zu ihm rüber.


    " Wie sind nicht ihm Dienst, soll mir also recht sein. "
    sagte er locker zu seiner Frage. Zu seiner zweiten Frage, kam ein kleines lächeln in sein Geischt, als der Artorier die antwort geben wollte.
    " Naja, wir waren zur gleichen Zeit in Mantua Probati, nur dass er einen kleinen Vorsprung hatte, was seine Ausbildung betraf. Aber da habe ich ihn auch nicht kennen gelernt, sondern in einer Taverna, als wir Ausgang hatten. Später war unsere Legion auf einem Übungsmarsch, dort lernten wir uns dann besser kenne und wurden Freunde. Genau genommen trifft diese Geschichte sogar auch auf Licinus und Sparsus zu. Nur eienr blieb in meiner Centurie, von meiner Probatizeit und das ist Marcellus, der hier anscheinend nicht anwesend ist. Leckt sich wahrscheinlich noch seine Wunden. "


    Marcellus war zwar nicht verwundet, doch wurde er in letzter Zeit doch recht merkwürdig, jetzt wo der Krieg im vollen gange war. Imperiosus lachte kurz, als er seine letzten Worte sagte.


    Zitat

    Original von Iulia Helena
    ...


    Auf die Frage von Helena hätte er Antworten können, doch wollte sie überhaupt mit ihm sprechen. Ach egal, er würde einfach eine Antwort darauf geben, wen sie darauf reagierte, dann war es gut.


    " Vor meiner Zeit als Discipuli, als ich noch in Ostia lebte, war ich in Aegyptus und auch in Achaia, aber dort auch nur am Hafen. "

  • Priscus war noch nicht so weit gereist wie offenbar einige seiner Kameraden. Stumm schüttelte er daher den Kopf, als die Sprache auf andere Provinzen kam. Er fragte sich, ob in Achaia überhaupt eine Legion stand. Das wusste er nämlich nicht. "In Achaia gibt es für Soldaten nicht viel zu tun, glaube ich, oder? Germania und Aegyptus? Wer weiß, wohin wir stationiert werden, wenn wir das hier hinter uns haben?" Vielleicht gab es ja Beförderungen zu anderen Einheiten oder Legionen mussten länger hier bleiben, um eine neue Provinz zu sichern.

  • Mir war so, als wäre da etwas Wehmut dabei, als Imperiosus von seiner Zeit als Probatus erzählte. Das war bei mir ganz anders, ich war ja so froh dass das endlich vorbei war. Ich schmunzelte und nickte. Wunden gab es viele zu lecken... wenn ich mich so umschaute waren wir wirklich ein angeschlagener Haufen.
    "Hoffentlich nicht nach Germanien...", murmelte ich, als Optio Tallius über die Zukunft spekulierte, und erzählte dann: "Mein Onkel Mattiacus hat einmal eine Reise in das Wilde Germanien hinter dem Limes gemacht. Das muss wirklich eine ganz schreckliche Wildnis sein. Nur finstere Wälder und wilde Tiere. Mannshoch lag der Schnee durch den er sich den Weg bahnen musste! Da ist mir, glaub ich, sogar diese Gluthitze hier lieber."

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  • "Ich selbst war bisher nur in Hispania und dann bei der legio im nördlichen Italien."


    Nicht mal Rom hatte er bisher besucht, außer einmal in seiner Kindheit, soweit er sich erinnerte, aber das sagte er lieber nicht.


    "Und zur Ziet bin ich an den Aufenthaltsort der legio gebunden, aber vielleicht ist gerade das die Gelegentheit Teile des Imperiums zu sehen, die man sonst nicht unbedingt zu Gesicht bekommt, ich glaube fast sicher, dass es mich sonst nie in den Osten verschlagen hätte."

  • Es schien fast so, als wenn Imperiosus der einzigste war, der weit im Imperium rum gekommen war. Zwar blieb er nie irgendwo lang genug, um dort die Stadt sich an zu schauen, doch hatte er sie zumindest von weiten gesehen bzw. die Häfen. Ein leichtes grinsen kam über seinem Gesicht, als er an damals dachte.


    " Ich war sogar in Cyprus. Das war eine Expedition vom Cultus Deorum aus. Ich fuhr damals mit Didia Fausta... dort lernte ich wirklcih sehr viel und wollte nach dieser Reise meine Prüfung zum Sacerdos ablegen. "


    Das er auf dieser Reise eine Frau kennengelernt hate und ihr aus Liebe zurück nach Rom gereist war, hatte er erstmal verschwiegen. Die Kameraden mussten ja nicht wirklich alles wissen.

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