Lager bei Edessa - Licinus feiert seine Beförderung

  • Andronicus hatte dre Unterhaltung zwischen Helena und Licinus interessiert zu gehört, auch wenn sie mit der Zeit für ihn ja eher langweilig wurde. Schließlich fragte Helena, ob einer von ihnen denn schon einmal in Achaia, Aegyptus oder Germania gewesen wäre. Die Meisten seiner Kameraden waren ja, mal abgesehen von Imperiosus nicht sehr weit herumgekommen. Im Vergleich zu den anderen war der Tiberier dann doch schon recht weit herumgekommen.
    "Also ich war schon mal in Achaia, genauer gesagt in Athen zwecks Studien"
    berichtete er Helena und seinen Kameraden von der Infanterie grinsend. Dort hatte er einige nette Bekanntschaften gemacht, auch wenn die Studien ansich eher fad gewesen waren. Nichts was er nicht auch in Rom hätte machen können.

  • Ich nickte eifrig zu Licinus' Worten und schwärmte:
    "Ja, wir kommen doch ganz schön rum. Der Orient ist doch auch richtig spannend! Schade nur, dass wir nicht so richtig Land und Leute kennenlernen können - finde ich jedenfalls. Ich würde wahnsinnig gerne mal das Land hier bereisen wenn gerade kein Krieg ist. Und auch den Süden des Zweistromlandes, das soll so wunderschön sein... Naja, vielleicht bekommen wir das ja auch noch zu Gesicht, wer weiss."
    Was Imperiosus erzählte machte mich neugierig.
    "Du wolltest Priester werden, echt?", fragte ich erstaunt. "Da hab ich früher auch mal drüber nachgedacht. Aber es ist ja schon etwas ganz anderes als das Militär..."

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  • Manche Berichte seiner Kameraden klangen in den Ohren von Priscus mehr als seltsam. Studienreisen und erst Recht grundloses Herumreisen durch die Gegend waren ihm fremd und er konnte damit nichts anfangen. "Was für Studien denn?", fragte er daher, eher halbherzig interessiert. Fast alles, was er heute konnte, hatte er bei der Armee gelernt. Und die Armee verreiste nicht, sie wurde eingesetzt oder verlegt, weil man sie brauchte.

  • Andronicus blickte überrascht auf, eigentlich hatte er gedacht allen würde klar sein was er mit "Studien" meinte.
    "Ähm... naja Rhetorik und sowas"
    erwiderte der Tiberier daher ein wenig verwundert und trank einen weiteren Schluck aus seinem mitgebrachten Becher.

  • "Du hast in Ostia gelebt?" Es klang überrascht, aber durchaus auch erfreut - somit hatte sie dem Artorier dann doch noch eine Seite angesehen, die ihn in ihren Augen sympathisch machte. "Ich war eine Weile Duumvir von Ostia, aber ich glaube, das war nach Deiner Zeit dort - es gab leider keine discipuli mehr im örtlichen Tempelviertel. Welchem Gott hattest Du dich denn verschrieben?" Was schade war, denn ein bisschen mehr Kultpraxis hätte der Stadt sicher nicht geschadet. Wie es eigentlich niemandem schadete, wenn man es ernsthaft betrachtete.
    "Didia Fausta habe ich auch kennengelernt. Sie war wirklich eine sehr überzeugte Dienerin der Venus. Es ist schade, dass sie diesen Weg nicht weiter verfolgen konnte." Den Gedanken und Erzählungen der anderen lauschte sie indes aufmerksam - die wenigsten waren weit gereist und dass sie ihre Reisen vor allem mit der legio verbanden, wunderte sie nicht, wann kam ein römischer Bürger schon sonst so viel herum, wenn nicht als Soldat?


    "Du hast sicherlich bei einem guten Lehrer studiert," sagte sie schließlich in Richtung des Tiberius Andronicus. "Ich stelle mir das durchaus interessant vor, aber es kommt wohl auch auf die Lehrer an - die meisten Rhetoren der heutigen Zeit lassen viel des Könnens unserer Vorväter vermissen." Die römischen Politiker vor allem. "Wenn ich danach gehe, was mir mein Vater über seine Arbeit schrieb, ist Germania bei weitem nicht so wild, wie man sich das vorstellt - es soll doch schon viele Bereiche geben, in denen die Germanen unsere Lebensweise angenommen haben und gut damit zurecht kommen, aber einige versprengte, unverbesserliche Barbaren gibt es wohl immer." Dies hatte sie gen Decimus Serapio gewandt gesagt und überlegte, was ihr Vater ihr sonst noch geschrieben hatte - traurigerweise war es doch meist mehr über seine Arbeit gewesen, und weniger über das Land und sein Leben in der Ferne.

  • Licinus hörte nur zu und achtete darauf, dass der Nachschub an Wein nicht zuneige ging.


    Es war interessant, was die Kameraden alles getan hatten, bevor sie nach Mantua kamen. Ganz besonders Andronicus verwunderte ihn, hatte Rhetorik studiert und sich dann doch hier in das Lagerleben begeben. Die Tiberier schienen nicht gerade typische Partrizier zu sein, wie es schien.

  • Imperiosus wunderte sich wirklich, als Helena wirklich auf seine Zeit in Ostia zu sprechen kam.


    " Tja, da Ostia lange Zeit meine Heimat war und am Meer lag, war ich sehr dem Gott Neptun zugetan. Der Hafen dort wurde ja auch ihm zu Ehren gebaut. "


    Als er hörte, dass auch sie Didia kannte, freute er sich.


    " Ja, sie war eine wudnervolle Frau, die mit sehr viel Geduld, mir viel beigebracht hate. Ich meine, auf unser Expedition, war sie glaub ich schwanger gewesen... sicher bin ich mir da aber nicht mehr. "


    Zuviel Zeit ist seit damals vergangen. Tiberius nahm einen weiteren Schluck Wein.

  • "Mhm ja", antwortete ich Iulia Helena, "mein Onkel war ja auch jenseits des Limes unterwegs, bei den Barbaren. Aber meine Tante - sie ist auch sehr reiselustig - die hat den zivilisierten Teil besucht, und schwärmt richtig davon wie schön dieses Land sei, landschaftlich wildromatisch sagt sie, so im Herbst mit den bunten Blättern."
    Sie sprachen auch von einer Venuspriesterin, und ich spitzte neugierig die Ohren. Denn als ich das früher mal überlegt hatte, mit dem Cultus, hatte ich mir immer gedacht, dass ich wenn, dann am liebsten Priester der Venus werden würde... (Und ich hatte mir immer genüsslich ausgemalt, wie das doch meine Familie schockieren würde. Aber inzwischen war ich ja sowas von linientreu geworden.)


    Ich lehnte mich ein bisschen zurück, nippte an meinem Becher, und betrachtete wieder die Gesichter meiner, ein bisschen wortkarg gewordenen, Kameraden im Feuerschein. Mein Blick verharrte auf Andronicus. Er war also in Athen gewesen, das war gleich nochmal etwas was ich auch furchtbar gerne auch einmal gemacht hätte. Griechenland! Das Land aus dem all die wunderbaren alten Sagen kommen, die grossen Denker und die schönste, feinsinnigste Poesie...
    Aber dann gab ich mir einen Ruck. Wir waren im Krieg, und ich hatte nur zu deutlich gesehen, dass jeder Tag der letzte sein konnte. Völlig unerwartet konnte es einen treffen, da sollte man eigentlich nichts auf- oder vor sich her schieben. Also trank ich noch einen Schluck Wein, holte tief Luft, und nahm Anlauf etwas zu sagen.
    "Andronicus." Ich beugte mich etwas zu ihm hinüber. "Was ich Dir noch sagen wollte - wegen neulich, ähm..."
    Das war gar nicht so einfach. Ich war mir der Kameraden drumrum unangenehm bewusst. Aber als ich so garstig zu ihm gewesen war, waren wir ja auch nicht allein gewesen.
    "Ja also es tut mir leid. Ich hab das nicht so gemeint. Ich war ein bisschen durch den Wind an dem Abend. Du kannst ja natürlich nichts dafür dass..." - Du Patrizier bist. Deine Familie die ganz normale Vetternwirtschaft betreibt. Du das Pilum weiter werfen kannst als ich. - "...ihr Reiter erst spät zum Einsatz gekommen seid."

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  • Priscus brauchte einen Augenblick, bis ihm wieder klar war, dass dieser Reiter ja Patrizier war, mit dem Tribunen verwandt und daher vorher auch Zeit für Rhetorikstudien hatte. "Ach so. Naja, jeder wie er mag" , grinste er daher und brachte damit mehr oder weniger deutlich zum Ausdruck, dass er solche Studien für einen Soldaten für nutzlos hielt.

  • "Er war ganz in Ordnung"
    meinte Andronicus grinsend in Richtung Iulia Helena, als sie ihn auf seinen damaligen Lehrer angesprochen hatte.
    "Ha! Das ist ein Thema über das du mit meinem Lehrer stundenlang diskutieren hättest können!"
    Er persönlich hielt ja von den Griechen nicht sonderlich viel, seiner Meinung nach waren sie einfach nur ein verweichlichtes Völkchen, das sich immernoch im Glanz von schon seit Jahrhunderten verstorbenen Dichtern und Philosophen sonnte. Dann beugte sich überraschenderweise Serapio zu dem Tiberier und mit erstaunen hörte er, was der Decimer ihm zu sagen hatte. Und jenes verblüffte Andronicus noch mehr.
    "Ach was, so schlimm war's ja wirklich nicht"
    erwiderte der Tiberier versöhnlich, klopfte seinem Kameraden von der Infanterie auf die Schulter und nahm einen weiteren Schluck Wein.
    "Glaub mir, keiner hat mich gefragt ob ich nach Athen will..."
    grinste er dann in die Richtung des Priscus. Natürlich war es sich dessen bewusst, dass er viel bei seinem Athenaufenthalt gelernt, aber gefragt hatte ihn wirklich keiner.

  • "Fast wie in der Armee", stellte Priscus fest. "Da fragt dich auch keiner, wo du hin willst. Du wirst verlegt und fertig. Aber immerhin tut man was nützliches und hängt nicht den ganzen Tag rum." Er war am Ende des Tages lieber heiser, weil er Rekruten über den Platz gescheucht hatte, als von irgendwelchen rhetorischen Übungen.

  • Imperiosus schaute in die Runde. Es war bereits recht spät geworden und er war etwas müde gewesen. Heute hatte er noch eine Wachschicht, die er halten musste.


    " So Leute, meine Wache beginnt, ich werde mich also verabschieden müssen. "


    Der Artorier stand auf und ging seine erste Runde, schließlich musste er schauen, ob seine Mänenr auch ja keine Dummheiten machten.

  • "Haben wir's schon so spät?" fragte Priscus und blickte sich um. "Nun denn, zweite Centurie der ersten Kohorte, Abmarsch in die Zelte." Er bedankte sich nochmal für die Einladung und kehrte dann mit seinen Kameraden zurück zu ihrer Lagergasse.

  • Licinus verabschiedete die beiden Optiones und wünschte gute Wache.



    Battiacus tat es den beiden ebenfalls gleich und verabschiedete sich.


    "Na, dann wünsch ich weiterhin viel Spaß. Wir sehen uns morgen früh."


    Licinus nickte dem alten Verteranen zu und trug schon mal die leeren Kannen zusammen, nicht, dass es morgen noch Ärger gab und es hieß, er würde das Lager verlottern lassen

  • "Ja, damit kann man es in der Tat vergeleichen"
    sagte der Tiberier an Priscus gewandt. Schließlich brachen alle anderen auf und auch Andronicus entschied sich dasselbe zu tun, er musste ja auch wieder zurück zu seiner Turma zurück.
    "Nun dann werde ich auch aufbrechen. Vielen dank für die Einladung. Vale! Man sieht sich bestimmt wieder einmal!"
    verabschiedete er sich von seinen Kameraden, stand auf und kehrte leicht schwankend zu den Zelten seiner Turma zurück.

  • Es hatte sich doch gelohnt über meinen Schatten zu springen, dachte ich, und lehnte mich erleichtert wieder zurück, als Andronicus so locker reagierte. Jetzt konnte ich wirklich unbeschwert feiern, und das tat ich auch, bis dann - nur zu bald - Optio Priscus uns zum Aufbruch nötigte. Tja, so umwerfend ich ihn fand... manchmal erinnerte er mich (nur ein klitzekleines bisschen) an mein Kindermädchen in Tarraco, früher als ich klein war. Die hat mich auch immer so resolut zum Aufräumen oder Früh-ins-Bett gehen gescheucht.
    Ich erhob mich und streckte mich, um mich dann von allen zu verabschieden und gemeinsam mit dem Optio und mit Sparsus brav zu unseren Zelten zurückzukehren. Das war wirklich ein schönes Fest gewesen, und auch ein Abend an dem ich mal nicht ständig an die Schlacht und den ganzen blöden Kriegs-Kram hatte denken müssen. Die Kameradschaft hier war schon was ganz besonderes!


    Aber ach, wenn es doch in einem gewissen Fall ein gewisses Interesse an mehr als Kameradschaft gegeben hätte... Angetrunken, wenn auch nicht richtig betrunken, konnte ich meine Augen kaum von dem schneidigen Optio lassen, während ich ihm durch die Lagergasse folgte. Kurz hüllte das Licht einer Fackel sein markiges Gesicht zur Hälfte in ein verwegenes, düsteres Rot, und sein Schatten huschte über den Boden hinweg, folgte ihm und verschmolz dann wieder mit dem schwarzen Schatten eines Zeltes. Ich malte mir aus, wie ich mir ein Herz fassen und ihm kühn meine Gefühle gestehen würde! Wie er mich glutvoll ansehen, und mir gestehen würde, dass er genau das selbe empfand! Oder wie er mich ansehen würde wie ein Pferd und sich dann vor Lachen krümmen würde. Oder schlimmeres...
    Unzählige Szenarien spielten sich in meinem Kopf ab, während wir da entlang gingen, Dramen, Tragödien und Burlesken, mal sah ich mich unehrenhaft entlassen, mal einsam schmachtend, mal von allen verlacht, mal in seinen Armen den Heldentod sterbend, mal in höchsten Liebesglück! Und Optio Priscus - Priscus, was für ein wunderschöner, klangvoller Name war das doch... - ging direkt neben mir und wusste gar nichts von der Hauptrolle, die er in all diesen hochdramatischen Geschichten spielte. Aber ich traute mich einfach nicht... und sagte lediglich (jedoch mit klopfendem Herzen):
    "Gute Nacht Optio", wobei ich ihm scheu zulächelte.
    Und auch meinem heute so ganz ungewöhnlich in sich selbst versunkenen Freund Sparsus wünschte ich ein "Gute Nacht, Marcus", dann schlüpfte ich schnell ins Zelt. Wo mich sogleich vertraut und heimatlich das vielstimmige Schnarchen meiner Contubernales umfing.

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  • Nach einer Weile des Gesprächs hatte sich die Iulierin auf das Zuhören verlegt - und empfand es durchaus auch als spannend. Sie bekam selten genug die Gelegenheit, Soldaten bei ihren Gesprächen zuhören zu können, die meisten tauschten sich dann doch eher im Vertrauen mit ihren Kameraden aus und waren zu ihr zwar höflich, aber nicht gerade mitteilsam. Im Augenblick jedenfalls vermisste sie Rom absolut nicht, weder die gelackten Patrizierinnen, noch die schwatzhaften Plebejerinnen noch deren Ehegesponste, die sich doch die meiste Zeit nur dafür zu interessieren schienen, welcher der Nachbarn gerade einen neuen Sklaven gekauft hatte und wo man die besten Tuniken herbekam. Die Menschen in diesem Lager hier taten etwas, sie kämpften mit ihrem Leben und ihrer ganzen Kraft für Rom, und das war es, was sie weit mehr beeindruckte als alles Geschwätz der Welt. In jedem noch so einfachen Soldaten konnte sie den Mut entdecken, der Rom einst groß gemacht hatte, und der es auch ihrem Ahnen erlaubt hatte, ein herausragender Mann zu werden.


    Dass nun aber die Pflicht die Männer rief, bedauerte sie, und erhob sich schließlich mit einem kleinen Lächeln, um Iulius Licinus dabei zu helfen, hinter seinen Besuchern aufzuräumen. Die Kannen mussten ausgewaschen werden, um sie neu verwenden zu können, und dabei kontne sie ihm zur Hand gehen. "Eine ruhige Wache und eine gute Nacht wünsche ich euch," verabschiedete sie einen nach dem anderen, mit der stillen Hoffnung, es würde nicht das letzte Gespräch sein, das sie mit diesen so verschiedenen, aber interessanten Menschen führen würde. Schließlich war das Lager nicht so groß, dass man sich verpassen würde, aber der Krieg war voller seltsamer Zufälle, die einen Mann seinen Kameraden entreißen konnten. Schließlich blieb sie mit Licinus alleine zurück und lächelte ihn freundlich an. "Es ist schön, einen Verwandten hier kennengelernt zu haben. Es macht die Fremde ein bisschen vertrauter, findest Du nicht?"

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    "Gute Nacht Optio", wobei ich ihm scheu zulächelte.


    "Gute Nacht" antwortete Priscus ohne einen Anflug von Lächeln und ohne das Lächeln auf dem Gesicht des Soldaten überhaupt bemerkt zu haben. Die Männer abends ins Bett zu schicken war Routine und die letzte Handlung des Tages, gegebenenfalls kam später noch die Kontrolle der nächtlichen Wachen hinzu. Auch im Marschlager wollte der Optio keinen feierlichen Akt daraus machen, zumal die Männer hier im Feld den Schlaf noch nötiger hatten als im Standlager. Und er selber auch.

  • "Wünsche euch auch eine Gute Wache, bzw eine gute Nacht!" verabschiedete sich Licinus sich von seinen Kameraden, nun saß nur noch Iulia Helena hier.


    "Ja, es gibt einem ein Gefühl der Sicherheit!" antwortete er, wobei Licinus dachte, dass es ihr fast mit sicherheit noch mehr so ging als ihm selbst, hatte er doch eine Ersatzfamilie hier in Form seiner Kameraden.


    "Wie kam es eigentlich, dass du den tribunus begleitet hast? Soweit ich es bisher weiß bist du die einzige Frau, die einen der höheren Offiziere begleitet?
    Eine Tatsache, die Licinus gewaltigen Respekt abnötigte, sich freiwillig und vor allem unter diesen Bedingungen in diesen Teil des Reiches zu begeben.

  • Mit etwas Wasser waren die Krüge bald ausgeschwenkt, und sie fügte dieser einfachen Waschung noch eine Handvoll Sand zu, mit denen sie die Gefäße langsam aber gründlich ausscheuerte - wie man es tat, wenn man kein Wasser zur Hand hatte, aber beides zu haben, half der Gründlichkeit umso mehr.
    "Nun, ich war bereits einmal verheiratet, und mein erster Gemahl war praefectus castrorum einer Legio, die vor einigen Jahren bereits hierher in den Osten zog - und kam im Feld um. Diese Art Leben war ich also durchaus gewöhnt und habe es auch ein zweites Mal nicht gefürchtet. Manche Dinge organisiert eine Frau besser, als es die Leibsklaven und Burschen eines Offiziers zu tun vermögen, und ich möchte nicht noch einmal einen Mann verlieren, ohne dabei zu sein. Kriege sind ein schreckliches Unterfangen, aber noch schrecklicher ist es, wochenlang zuhause zu sitzen, keinerlei Nachricht zu bekommen und sich zu Tode zu grämen." Sie stellte einen der sauberen Krüge beiseite und blickte etwas sinnierend zu ihrem Verwandten. "Würdest Du zuhause bleiben, hättest Du die Wahl?"

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