Sie hatte eine interessante Geschichte und während Licinus einige Scherben an der Zeltecke platzierte (morgen früh würde er einen der jüngeren milites bitten sie zu entsorgen) regte sich in ihm sowohl Mitleid für ihren Verlust, als auch große Sympathie für ihre Meinung über das daheim sitzen bleiben.
"Mein Beileid" sagte er, der kein Meister großer Worte war schlicht, als sie von ihrem toten Gemahl sprach.
"Das du einiges besser organisieren kannst, als die Burschen kann ich mir dann gut vorstellen, du bist schließlich auf deine Weise schon länger in der legio als mancher von ihnen."
Handelte es sich bei diesen doch in Licinus Vorstellung meist um junge Rekruten, die sich davon einen schnelleren Aufstieg erhofften.
Als sie dann ihre Frage stellte antwortete er:
"Nein, auf keinen Fall wollte ich daheim bleiben, allein schon deshalb nicht, weil mir diese meine Kameraden zu einer Art Ersatzfamilie geworden sind, schließlich hatte ich bevor ich hier einigen Mitgliedern meiner Familie begegnete kaum, ja gar keinen Kontakt zu dieser."
Dann überlegte er:
"Wenn du die Frage erlaubst: Was machst du eigentlich während wir schanzen, die Zelte aufschlagen, unsere Waffen versorgen etc etc etc?
Versteh mich bitte nicht falsch, ich will keinesfalls unterstellen, du lägst auf der faulen Haut, aber es dauert doch immer eine Weile, bis ein Lager steht und ich kann mir kaum vorstellen, dass die ganze Zeit für das organisieren eines Feldhaushaltes draufgeht..." ... schon gar nichtbei einer so offensichtlich spartanischen Person wie dem tribunus, fügte er in Gedanken an, gleichzeitig befürchtete er sich im Ton vergriffen zu haben, aber die Vorstellung, dass jemand während sie schufteten nichts tat erschien ihm einfach so ... unmöglich. Und so machte er sich schnell wieder an einigen Amphoren zu schaffen um der Verlegenheit zu entgehen.