Schlacht am Chaboras


  • Schon seit einigen Tagen folgten die mutigen Recken der römischen Armee dem Lauf des Flusses Chaboras, welcher ihnen den richtigen Weg nach Circesium zeigte. Die Tage waren milder geworden, ob das an der voranschreitenden Jahreszeit lag oder an der fallenden Seehöhe, würde wohl nur ein Einheimischer beantworten können. Der Marsch war auf jeden Fall nicht mehr so beschwerlich wie noch vor wenigen Wochen, denn es herrschte aufgrund des Flusses kein Mangel an frischem Wasser. Von einem gemütlichen Spaziergang konnte hingegen keine Rede sein, die römischen Eroberer hatten zwar das Hochgebirge hinter sich gelassen, dennoch führte die belebte Handelsstrasse parallel neben dem Fluss durch viele Pässe und um sowie auf zahlreiche Berge. Wem der Sinn danach stand und sich dafür auch die Zeit nahm, konnte am Flusslauf eine herrliche Vegetation entdecken, begünstigt durch den steten Wasserzulauf entfaltete sich eine wahre Blütenpracht in vielen Farben, durchmischt mit Gräsern verschiedenster Arten. Doch wie anders zeigte sie sich die Natur, wenn der Freund der schönen Blüten seinen Blick auch nur ein Stück weiter hob! Trocken, steinig, voller Geröll, Akazien, vertrocknetes Gras und Dornengestrüpp schaut das Auge.



    Der Zug der römischen Armee war lang. Vorne marschierten die Soldaten der Legio XII Fulminata mitsamt ihren Auxilia, danach folgte die Prima mit dem Kaiser und den Prätorianern, hernach kam die Legio X Fretensis als Nachhut. Obwohl die Strasse wegen ihrer Bedeutung für den Handel gut ausgebaut war, fanden oftmals nur 10 Mann nebeneinander Platz, denn links neben ihnen begann die Böschung zum Fluss, rechts die Berghänge.


    [SIZE=7]/edit: na gut, Kakteen hats damals keine gegeben...[/SIZE]

  • Blaue Tropfen perlten an seinen Händen entlang, spritzten in die Luft, schillerten in dem warmen Licht der Sonnenscheibe. Marcus hatte sich neben das Ufer gekniet und beide Hände tief in das frische und kostbare Nass getunkt. Noch vor kurzem war jeder Tropfen davon so kostbar wie Gold oder edle Gewürze gewesen und nun floss es in Pracht und Fülle an dem langen Zug von Soldaten vorbei. Gierig trank Marcus von dem klaren Naß und spürte die Kühle seine Kehle hinab rinnen. Neben ihm stampfte sein brauner Wallach, der ihn schon seit Tagen durch das Land der Parther trug. Seit den vermaledeiten Verletzungen fühlte sich Marcus immer noch zu angeschlagen, um wieder zu Fuß mit den Soldaten mit zu marschieren. Doch an manchen Stellen stieg Marcus immer mal wieder vom hohen Roß herab, führte den Wallach hinter sich her und lief an der Seite seiner Zenturie mit. Staub wurde aufgewirbelt, andere Pferdehufe gruben sich in den trockenen Boden hinein, hinterließen die U-förmigen Spuren auf dem Grund am Rande des Ufers, wo einige Soldaten die Wasservorräte für die Zenturie auffrischten, ehe sie den Weg über einen weiteren Pass hoch über den blauen Band, was das Leben in dieser Gegend bedeutete, zu begehen. Marcus richtete sich auf und klopfte einigen Staub von seiner Rüstung. Ein Schatten fiel auf Marcus hinab; mit einer Hand beschirmte Marcus seine Stirn und spähte hinauf, erkannte einen seiner Zenturiokollegen- anhand des Helmes und der sonstigen Zier. Dieser nickte ihm zu und bewachte ebenfalls das Beladen von einigen Wägen. Marcus füllte in Ruhe den ledernen Schlauch, den er an seinem Gürtel trug, band diesen dann jedoch an seinem Sattel fest und griff nach den Zügeln.


    „Ich spüre es in den Knochen. Sol Invictus ist mit uns. Meinst Du nicht auch?“
    Marcus schwang sich auf den Wallach, der stämmig von Natur aus war und so gut sein Gewicht tragen konnte. Kein zierliches Roß hätte Marcus länger als ein paar Stunden aushalten könnten, insbesondere mit seiner Rüstung.
    „Hm? Sol...?“
    - „Invictus!“


    Die Wägen rollten davon und Marcus' Pferd erklomm den Hang bis zu der Straße. Zahllose Füße tummelten sich bereits seit Stunden auf dem Weg tiefer in das parthische Land hinein, denn einem riesigen Wurm gleichend rollten die Legionen an dem Fluß entlang. Ein Meldereiter donnerte an Marcus vorbei, in der Ferne erkannte Marcus das Banner der Prätorianergarde, die sich natürlich um den Kaiser gescharrt hatten. Zumindest meinte das Marcus zu erkennen; der Groll gegenüber diesen Schwarzgerüsteten war in Marcus noch sehr groß. Er wandte sich an den Zenturio, der neben ihn entlang ritt. Ein älterer Soldat, mit Wettergegerbter Haut, einer lange Narbe, die sein Gesicht dem Fluß gleichend zu durchqueren schien, seine Lippe in der Hälfte teilte und dem Mann ein martialisches Aussehen verlieh. Der centurio bemerkte Marcus fragenden Blick.


    „Mithras!“
    Marcus Augenbrauen zogen sich etwas zusammen. Mehr nachdenklich.
    „Du hast doch schon von ihm gehört, centurio?"
    Marcus nickte marginal. Ein paar Mal war Marcus der Name dieser Gottheit schon begegnet, aber er hatte nie länger zugehört. Sich bis dato nicht dafür interessiert.
    „Einige Männer, sehr viele sogar, von der X., aber auch der XII verehren den Sonnengott.“
    Verwundert blickte Marcus ihn an.
    „Tatsächlich?“
    Der fremde Zenturio nickte.
    „Ja. Vielleicht möchtest Du mal bei uns vorbei schauen. Wenn wir ein Zusammentreffen haben?“
    Unschlüssig war Marcus. Aber was konnte es schaden, wenn man einem Gott huldigte? Bestimmt nicht! Darum nickte Marcus zustimmend.
    „Wieso nicht?“
    Zufrieden lächelte der Zenturio. Seine Lippen teilten sich dabei auf eine groteske Weise.
    „Salonius Saxa ist mein Name. Titus Salonius Saxa, zweite cohors, dritte centuria der Zehnten. In vier Tagen, sollten wir da noch alle leben. Vale, Flavius.“
    Saxa tippte sich an den Helm ehe er sein Pferd umwandte und davon ritt. Erstaunt sah Marcus dem Mann hinter her. Woher wußte der seinen Namen? Doch Marcus machte sich keine großen Gedanken darum, sondern schloß wieder zu seiner Einheit auf, um abzusteigen und wieder neben den Männern her zu laufen.

  • In der Mitte des Zuges bei der ersten Legion, genauer bei den Offizieren ritt Appius vor sich hin. Endlich sah er in diesem vermaledeiten Land sowas wie Grünzeug (nicht unbedingt verwunderlich bei einem Fluss) und nicht nur karges Land.
    Brütend ritt er also weiter in der Hoffnung, daß irgendwann die Parther sich wenigstens stellen würden und nicht ständig diese kleinen Nadelstiche fortführen würden.

  • Ajax tänzelte unruhig.


    Dem schwarzen Hengst ging viel zu langsam vorran, er wollte gallopieren, mit seinem Reiter auf dem Rücken durch das kühle Nass des Flusses gallopieren, so wie es immer wieder die Pferde und Reiter der Bataver taten, deren Kundschafter nicht nur das Ufer auf dieser Seite überwachten, sondern es auch verstanden, den Chaboras zu durchqueren und das Gelände des gegenüberliegenden Ufers zu erkunden. Irgendwie verstanden sie es, ohne schwierigkeiten jene Stellen im Flusslauf zu finden, an welchen es leichter war, ihn zu überqueren.


    Ajax tänzelte unruhig...

  • Was für eine atemberaubende Landschaft! Selbstvergessen liess ich während des Marschierens die Hand durch die hohen Gräser neben der Strasse gleiten. Ich war ganz am Rand unserer Kolonne, neben der Böschung wo es hinunter zum Fluss, mit dem exotischen Namen Chaboras ging, und warf im Gehen immer wieder verzückte Blicke auf die Landschaft. Das unglaubliche Blau des Flusses! Die majestätischen Flanken der Berge! Die Blütenpracht am Rande des Gewässers! Langstielige Hyazinthen, Klatschmohn und Lilien, und viele Blumen deren Namen nicht kannte, säumten den Fluss wie ein farbenprächtiger Teppich. Tief atmete ich die klare Luft ein, schon längst nicht mehr so heiss und sengend, sondern mild und angenehm, und wünschte mir, ich könnte dies alles malen... Oder vielleicht in einem Gedicht festhalten.
    Während unseres Weges durch die Berge war es mir, als würde sich mein Geist bei jedem Pass, den wir überquerten, bei jedem Gipfel den wir hinter uns liessen, aus den Niederungen des Alltäglichen befreien, und in immer grössere Höhen aufschwingen. Die Greuel der Schlacht, obschon erst wenige Wochen alt, hatte ich weit weg geschoben, meine Wunden waren gut verheilt, und auch an die Narbe, die in meinem Gesicht zurückgeblieben war, hatte ich mich gewöhnt - ja, ich fand sie inzwischen eigentlich ganz fesch. An solchen Tagen wie heute, wo das Marschieren leichtfiel und die Landschaft mich mit ihrer Schönheit berauschte, vergass ich beinahe, dass wir im Krieg waren, und bildete mir ein, dies alles wäre nur ein Abenteuer, eine spannende Reise mit meinen Kameraden, zu den Wundern des sagenumwobenen Zweistromlandes...

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  • Der Kaiser hat zwar ohnehin keine andere Wahl, als den Weg über diese Handelsstraße zu nehmen, aber er ist auch nicht unzufrieden damit. Das Heer kommt nicht schnell, aber zügig vorwärts, denn die Strecke wird wohl seit jeher von Karawanen genutzt und gewährt somit ein bequemes Weiterkommen. Der Weg der römischen Legionen ist damit zwar seit Tagen vorhersehbar, aber trotz der kleineren Überfälle sicherer als durch unwegsames Gelände abseits der Handelsroute. So findet der Kaiser trotz ständiger Wachsamkeit sogar Zeit für einige Briefe aus Rom, die seine Stimmung aber alles andere als bessern. Die Zeichen scheinen ungünstig zu stehen, aber an einen Abbruch des Feldzuges ist hier, mitten im Feinedesland, nicht zu denken.

  • Inmitten der Kolonne schaukelte auch Iulia Helena auf dem Rücken eines robusten, aber nicht gerade schönen Pferdes auf dem schmalen Weg entlang, und bestaunte während des langsamen Ritts die Landschaft. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen, seit Edessa nicht mehr in der Sänfte zu reisen, sondern sich ein Pferd gekauft, das auf dem edessischen Markt ziemlich stiefmütterlich behandelt worden war - aber ein kluger Blick und stramme Schenkel hatten sie sehr viel mehr überzeugen können als eine hübsche Fellzeichnung, und so war das treue Tier in ihren Besitz übergegangen.
    Es hatte doch so einige Vorteile, sui iuris zu sein, dachte sie schmunzelnd, während ihr Blick über die schroffen Höhen der Berge glitt, sie sich an der wildromantischen Landschaft still erfreute. Jetzt in Roma in irgendeiner wunderschönen villa eingesperrt zu sein, ohne eine Chance darauf, solche Orte zu sehen, erschein ihr nur wie ein schaler Tausch. Trotz der Kargheit hatten die Farben dieses Landes ihren Reiz, und auch wenn sie schwitzte, es war ihr lieber als alles andere. Irgendwo vorn ritt ihr Quintus, und in der Kolonne waren ihr Onkel und zwei ihrer Verwandten unterwegs - was konnte sie sich mehr wünschen? In diesem Moment traf sie eine stumme Entscheidung, als ein Adler in den fernen Höhen über den marschierenden Römern kreiste und sie begleiten zu schien wie ein Schutzgeist, der den Soldaten Glück bringen sollte.

  • Appius ließ seinen Blick über die Kolonne schweifen und war in einigr Entfernung einer Frau auf einem Pferd gewahr. Nicht nur war eine Frau mitten in der Kolonne ungewöhnlich sondern dazu kam auch noch auf einem Pferd! Vielleicht eine Amazone oder so:D
    Jedenfalls beschloß er mal nachzusehen, so ritt er also auf die Person zu und erlannte dann als er näher dran war die Frau/Verlobte was auch immer des Tribuns (Also leider leine Amazone :( ). Er ritt noch näher ran (also praktisch neben sie :D ) und begrüßte sie:" Salve die Dame, etwas ungewöhnlich für die Frau des Stellvertretenden Kommandanten hier so fröhlich durch die Gegend zu reiten. Wir sind immerhin in Feindesland!"

  • Der Zug der Römer, durch große Abstände ganz nach römisch-militärischer Art gedrittelt, bahnte sich seinen Weg durch das gebirgige Gelände an der Seite des Chaboras, welcher mit jedem Zufluss an Stärke und Breite anwuchs. Ein prächtiges Schauspiel war dies, wenn kleinere Stromschnellen auf Steine stießen, die zu einem Teil aus dem Wasser lugten, ganz so, als ob sie voller Stolz dem Wasser trotzen mochten und ihren menschlichen Betrachtern sagen wollten: "Seht mich an! Das Wasser kann mir nichts anhaben!" Das laute Plätschern, das dabei das Wasser machte, fast mochte man es Getöse nennen, umhüllte andere Geräusche weitgehend, sogar das Knirschen der Wagen, die den Soldaten auf dem rege belebten Handelsweg begegneten, klang gedämpft. Und so mass der miles der Ersten Legion einem runterrieselnden Geröllstein nur wenig Bedeutung zu, der ihm vor seine marschierenden Füße kullerte. Eher aus Langeweile blickte er nach oben, die schroffen Bergwände hinauf, begutachtete den Sonnenstand und befand, dass es wohl nicht mehr allzu lange dauerte, ein paar Stunden vielleicht, bis das Nachtlager aufgebaut werden sollte.


    Dieses Aufbauen sollte er nicht mehr erleben, denn nur wenig später war sein Schicksal besiegelt. Doch noch war es nicht soweit. In dem Moment, in dem der tapfere miles seinen Blick zum Himmel hob, betrachtete grinsend ein Soldat des parthischen Generals Surenas die römische Armee. Er hatte klare Anweisungen von seinem Vorgesetzten bekommen. Erst wenn die mittlere Armee ziemlich mittig auf ihrer Höhe war, erst dann durften sie aktiv werden. In den nächsten Momenten dürfte es also soweit sein, entschied der junge Soldat und grinste noch immer. Achtsam, aber nicht übervorsichtig, verließ er seinen Beobachtungsposten und begab sich zu seinen Kameraden, nicht mehr als ein Dutzend, die bereits fleißig am Entfachen eines Feuers waren. Kurz besprachen sie ihren Plan, dann entzündeten sie ihre Pfeile und begaben sich in Position nur wenige Fußbreit hinter dem Gipfel des Berges, auf dem sie standen, und spannten die Bögen. Auf ein Zeichen hin stürmten sie auf den höchsten Punkt, und schossen ihre brennenden Pfeile auf die Feinde. Um den Überraschungseffekt auszunützen, fanden noch zwei, drei Salven Pfeile ihren Weg in die Masse der römischen Soldaten, jedoch brannten diese Pfeile nicht.


    In diesem Augenblick war die Legio XII Fulminata mit einem anderen Problem beschäftigt. Keinem sonderlich großen Problem, nur das Pferd eines entgegenkommenden Händlers war gestürzt und das Bein gebrochen. Dem armen Tier den Gnadenstoß zu geben war eines, das Pferd aber von der Straße wegzubringen eine andere und das lauthalse Lamentieren und Wehklagen des Händlers half dabei in keiner Weise. Mehrmals verfluchte der Händler Ahriman und dessen widerwärtigen Eingriffe in die Geschehnisse der Welt und nur mit Mühe konnte der junge Tribun der Fulminata den alten Händler beruhigen, bis einige seiner Männer endlich den Gaul von der Straße weggebracht haben, damit die Legio XII ihren Weg ungehindert fortsetzen konnte. Doch dies war eine Falle. Schon vorher waren die Kundschafter von den Männern des Surenas ausgeschaltet worden, so konnten diese den Tribuni und dem Legatus der Legio XII nicht mehr berichten, daß sich eine Streitmacht versteckt hatte, die in jenem Moment, in welchem endlich der Marsch wieder aufgenommen hatte, das Feuer auf die überraschten Soldaten eröffneten und sich zu erkennen gaben.


  • Centurio Sextus Saufeius Simplex
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    Saufeius Simplex hatte schlechte Laune !


    Das war nicht wirklich ungewöhnlich für ihn, denn eigentlich hatte er immer schlechte Laune, aber gerade jetzt war seine Laune noch schlechter als sonst, so das jeder, der ihm aus den Weg gehen konnte, dies auch Tat. Selbst die Tatsache, das er seit kurzem eine Centurie der IX. Kohorte sein eigen nannte, konnte nicht darüber hinweg helfen.


    Saufeius Simplex hatte wirklich schlechte Laune !


    Es war heiss, das Land war staubig und trocken, auch wenn es in Judea schlimmer gewesen war. Simplex konnte nicht verstehen, warum man in solch einem Land leben wollte und sich dann auch noch mit der ganzen Macht Roms anlegen musste. Vor vielen Jahren hatte er in Juadea gekämpft, das Bein, welches er sich damals verletzt hatte, zog er heute noch leicht nach und nach Tagen des Marsches, hier in der Mitte des Zuges der Prima, schmerzte es zu allem Überfluss.


    Und dann auch noch das : Pfeile von oben ! Reichte es nicht, das diese Bastarde immer wieder seinen Schlaf störten, mussten sie auch noch am Tag angreifen ?
    Unter seinen Miles entstand natürlich etwas, das man durchaus als ziemliche Unruhe bezeichnen konnte. Doch Panik entstand nicht, waren sie zum einen eine Legion und zum anderen stand da noch seine Stimme vor.


    "Sarcinas Deponite! AD ARMA ! Unter die Scuti in Deckumg !"


    Die Soldaten waren meist erfahren genug, das sie schon bevor er das erste Kommando gegeben hatte, das Gepäck hatten fallen lassen, das Scutum angelegt und hochgerissen hatten. Es ging schnell, gerade weil die Parther gerne aus dem Hinterhalt angriffen, hatte er zum einen dieses Mannöver immer wieder üben lassen und zum andeeren hatten auch alle ihre Scuti nicht in der Schutzhülle getragen.


    "Bei Iunos Titten, ihr schlaft ja bald ein ! Und was bei Iuppiters Arsch macht unser verfluchter Flankenschutz !!"



  • Imperiosus marscheirte, wie die letzten Tage, mit seiner Centurie. Die Männer waren allesamt etwas müde, durch die immer wiederkehrenden Angriffe der Parther bei Nacht sowie am Tage. Doch die Moral war ungebrochen hoch. Manche Milites wetteten sogar, wielange es dauern würde, bis der nächste Angriff der Parther kam.


    Der Fluss sah recht imposant aus und war so herrlich erfrischend. Man konnte hier regelrecht das Wasser in der Luft spühren, doch plötzlich kam ein Pfeilhagel über die Männer hinweg. Sofort schmissen eingie Milites ihr Gepäck weg und nahmen ihr Scutum zur Hand, obwohl dies schon rein aus der replexe pasierte, donnerten trotzdem die Befehle des Optios auf die Männer ein.


    " Sarcinas Deponite ! Ad Arma ! Sucht Deckung unterm Scutum ! " ~ Gepäck abwerfen ! Zu den Waffen !


    Auch Tiberius nahm sein Scutum und ging in Deckung. Für manch einen Soldaten kam jedoch der Angriff zu überraschend und sie gingen, durch den Pfeilhagel, zu Boden. Nun hieß es warten,... warten darauf, was der Centurio Befehlen würde.

  • Numerianuns schreckte auf als er ersten Schreie hörte und die ersten Pfeile durch die jagen sah. Dies war ein denkbar schlechter Zeitpunkt für einen Angriff gewesen, das Terrain war auf römischer Seite nicht unbedignt ideal, aber man muss ja immer klar kommen mit dem was man hat..
    "EQUITES! SICHERT DIE FLANKEN! ZUR SCHILDSEITE DREHEN!"
    brüllte er...
    Er hoffte dass seine Männer dieses mal nicht so hohe Verluste durch den Pfeilhagel hinnehmen müssten...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Plötzlich hörte Andronicus Schreie und Befehle. Pfeile sausten durch die Luft. Instinktiv riss der Tiberier das sechseckige Schild der Reiterei hoch und versuchte sich damit vor den durch die Luft schwirrenden Pfeilen zu schützen. Dies gelang ihm auch ganz gut, die meisten Pfeile prallten an der Oberfläche der Parma ab, oder gingen gänzlich an ihm vorbei. Ein Pfeil traf ihn jedoch. Nur kurz hatte der schildtragende nackte Oberarm des Tiberiers hervor gelugt, doch genau in diesem Moment schwirrte in Richtung Andronicus und striff den linken Arm des Eques. Ein stechender Schmerz durchzuckte Andronicus kurz und Blut tropfte aus der kleinen Wunde. Doch die Schmerzen waren locker ertragbar und in der Hitze des bevorstehenden gefechtes bemerkte er die Wunde kaum.

  • Zitat

    Original von Centurio Sextus Saufeius Simplex
    "Bei Iunos Titten, ihr schlaft ja bald ein ! Und was bei Iuppiters Arsch macht unser verfluchter Flankenschutz !!"


    Also jetzt hatte Iuno die Nase gestrichen voll. Lange genug hatte sie das durchgehen lassen und oft genug musste sie sich von ihrem Sohn sagen lassen, dass solch eine Sprache unter Soldaten nicht nur gewöhnlich, sondern meist auch so gewollt ist. Aber was zuviel ist, ist zuviel! Was maßte sich dieser gewöhnliche, dreckige, stinkende Sterbliche an, über ihren Busen zu sprechen? Und dann auch noch mit diesem ordinären Wort "Titten". Wie widerwärtig. Und diese unflätige Bezeichnung über das Hinterteil ihres Mannes. Nein, diesem Wicht musste eine Lektion erteilt werden!


    In ihrer Göttlichkeit und Weisheit entschied sie sich für ein wunderbar einfaches, aber dennoch grausames Mittel. In Zukunft würde dieser Sterbliche immer dann, wenn er von der Wollust gepackt würde, seine Gedanken nicht von seiner Mutter abwenden können, einer unglaublich hässlichen wie dominanten Frau. Dies würde es ihm mit der Zeit unmöglich machen, seiner Lust Ausdruck zu verleihen, geschweige denn es bis zum gewünschten Ende genießen zu können.

  • Verdammt! Gerade noch hatte ich die Blumen am Rande des Flusses bewundert, verträumt einem schillernden Schmetterling nachgeguckt - da sausten auf einmal Pfeile vom Himmel. Erschrocken liess ich die Tragstange fallen, die mitsamt Gepäck zu Boden polterte und riss mein Scutum vom Rücken. So dicht wie wir da auf der Strasse nebeneinander marschierten, war es wohl keine Kunst etwas zu treffen, und ich sah Kameraden, aus heiterem Himmel niedergestreckt, zu Boden gehen. Feige aus dem Hinterhalt morden, ja darin waren die Parther ganz gross!
    Ein Soldat ganz in meiner Nähe fiel getroffen die Böschung hinab, mitten hinein in den brausenden Fluss, und wurde sofort mitgerissen. Seine Tunika blähte sich auf, und wie rot-silbernes Treibgut wurde er über die Stromschnellen davongetragen, versank dann in der Tiefe. Der würde lange vor uns wieder den Euphrat erreichen, schoss es mir komischerweise durch den Kopf, während ich hektisch meinen Schild schräg gen Hang richtete und geduckt darunter Deckung suchte. Ein brennender Pfeil bohrte sich zu meinen Füssen in den festgetrampelten Boden der Strasse, und einer schlug hart in mein Scutum ein. Die Stelle begann zu kokeln und zu qualmen, aber ich wagte natürlich nicht, den Schild zu senken. Noch ein paar Salven kamen geflogen, ich harrte aus, mit trockenem Mund und angehaltenem Atem, und spürte mein Herz heftig gegen meinen Brustkorb hämmern.
    Mein Schild rauchte immer heftiger. Gaaanz vorsichtig spähte ich dann ein bisschen darunter hervor, und hoch zu den schroffen Hängen, von wo der plötzliche Angriff gekommen war. Wars vorbei?! Kleine Flämmchen leckten schon an der Vorderseite meines Schildes. Ich musste den wirklich dringend löschen!

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  • Fast mittendrin steckt der Kaiser, der bei der Legio I reitet, als der Angriff beginnt. Er reitet nur mit Rüstung, ohne Schild. Die Männer seiner Leibgarde reißen die Schilde hoch und schirmen ihn so gut es geht ab, nehmen ihm damit aber auch einen Teil der Sicht auf das Geschehen. Aber die Lage ist ohnehin eindeutig genug, die Offiziere beginnen bereits mit den richtigen Reaktionen. Dass der Angriff auf die Legio I nur ein Teil ist und die Legio XII dahinter in noch größere Bedrängnis geraten könnte, kann der Kaiser natürlich nicht sehen. Er wendet sein Pferd, um das Geschehen wengistens vor sich zu haben.


    "Schildwälle! Verteidigung! Auxilia die Hänge hoch! Meldung an die Legio X!"

  • Die ständigen Überfälle aus dem Hinterhalt, mit denen die Parther die Legionen während ihres Vorstoßes "bei Laune" während ihres Vormarsches auf Edessa - und sogar bei Edessa -gehalten hatten, veranlassten Avitus bei diesem Marsch, doch besser vom Pferd abzusteigen und mitzumarschieren. Das volle Gepäck trug er nicht, der Medicus hatte sich "kategorisch" geweigert, ihm dies zu gewähren
    "... auf keinen Fall trägst du das volle Gepäck, centurio. Das lehne ich kategorisch ab..."
    vermutlich aus Rücksicht auf seine genähte Wunde am Bauch, vielleicht aber auch, weil er sein Handwerk viel zu ernst nahm. Die Wunde war fast keine mehr, war auf gutem Wege zur Heilung und behinderte den Artorier nicht ernsthaft. Aber mit einem Medicus zu streiten - der sein Handwerk ohnehin viel besser verstand, als Avitus - wäre unwürdig gewesen und so gab Avitus knurrend nach
    "... fein, fein..."
    und marschierte zwar mit Schild, jedoch ohne Tragestange mit dem restlichen Gepäck.


    Als die Parther einen Überfall auf ihre Flanke starteten und die Schreie der Centuriones und Optiones ertönten, überließ Avitus es dem Optio, die Befehle zu brüllen. Die Milites - auch die jüngsten - bedurften solcher mittlerweile nicht wirklich, gingen sie ohnehin selbstständig in Deckung. Avitus riss sein Schild hoch - seine Wunde dankte es ihm in diesem Augenblick ein wenig - und nahm mit einigen weiteren, älteren Milites die Feldzeichenträger in Schutz, da diese mit ihren Parmae Equestris so gut wie schutzlos waren, wenn die Truppen unter Pfeilbeschuss standen. Avitus Blick wanderte über die Reihen der Milites, die hinter einem Schildwall in Deckung gegangen waren, und begutachtete sie. Doch niemand geriet in Panik, niemand hatte vor, aus der Reihe zu brechen. Avitus hätte gelächelt, wenn die Situation es erlaubt hätte. Entweder hatten es jetzt alle kapiert, wie wichtig die Formation war, wie wichtig es war, in Reih und Glieb zu bleiben, seinen Nebenmann und dessen Schild und Schwert neben sich wissend. Oder sie kauerten hier und hatten Schiss. Einer der Milites drehte sich um, sah zu Avitus, offenbar in Erwartung irgendwelcher Befehle. Avitus nickte ihm augmunternd, aber schweigsam zu... Nein, Schiss hatten sie keinen. Seine Centuria war zwar auf fast die Hälfte ihrer Sollstärke reduziert worden, aber beim nächsten Gefecht standen die Parther allesamt kampferprobten Milites gegenüber. Im Moment würde Avitus auf seine Jungs wetten...

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    ....
    Er ritt noch näher ran (also praktisch neben sie :D ) und begrüßte sie:" Salve die Dame, etwas ungewöhnlich für die Frau des Stellvertretenden Kommandanten hier so fröhlich durch die Gegend zu reiten. Wir sind immerhin in Feindesland!"


    "Salve, tribunus! Ob ich nun mit dem Tross reite oder mit den Soldaten, die Gefahr dürfte sich gleichen, nur hier sind fünftausend Männer mit Waffen um mich, beim Tross sind es deutlich weniger - es dürfte hier also bei weitem sicherer sein als sonstwo. Ausserdem ist es nicht ganz so fürchterlich langweilig," gab die Iulierin gut gelaunt zurück. "Es ist doch ein faszinierendes Land, findest Du nicht? Ich habe eben beschlossen, einen Reisebericht zu verfassen, um den Zuhausegebliebenen die Stimmung dieses Feldzugs zu vermitteln. Wenn man es nicht selbst erlebt, ist es doch schwer zu begreifen, vor allem für die Frauen. Wenn man hört, der Bruder oder Ehemann sei im Krieg, so stellt man sich darunter zumeist eine ehrenvolle Schlacht mit heldenhaften Taten vor, wie in den Epen Homers - und dass das eigentliche Kriegshandwerk sehr blutig und brutal ist, will keiner sich imaginieren ..." Während sie ihren Gesprächspartner noch anlächelte - der tribunus war ja auch ein stattlicher Mann mit einem reizenden Lächeln - durchzog das heftige, sausende Schwirren der Pfeilen die vom Marschlärm geborene Grundmelodie und dann erklangen die ersten Schreie.


    "Sarcinas Deponite! Ad Arma!" Selbst sie kannte diesen Ruf, und auch wenn sie bisher noch nie so direkt in Lebensgefahr gewesen war wie in diesem Augenblick, schien es doch den ein oder anderen sehr praktisch orientierten Überlebensinstinkt in ihrem Inneren zu geben, wohl ererbt von iulischen Vorfahren: Kurzerhand zog sie sich aus einer der Satteltaschen die dick gewobene palla hervor, die den Umhang zu ersetzen wusste, und hob ihren Arm an, die palla darüber gelegt, um einen Schutz gegen die Pfeile zu improvisieren - gegen die Brandpfeile war das natürlich nicht wirklich hilfreich, aber lieber eine brennende palla als einen Pfeil im Arm! Ihr Herz schlug ihr urplötzlich bis zum Hals, die Augen leuchteten auf, und zwischen einer jäh empor geflackerten Angst und erwachter Aufregung schwankend, lenkte sie ihr Pferd etwas einwärts - während schräg vor ihr einer der milites in der Marschkolonne keuchend aufschrie, in einem blubbernden Gurgeln ein Schwall Blut über seine Lippen schwappte, während der gefiederte Schaft in seinem Hals steckte wie ein rabenschwarzes Mahnmal an die Kürze des Lebens. Der Kampf hatte begonnen ...

  • Appius wollte gerade antworten als die verdammten Prther (sowas lag anscheinend in ihrer Natur) ihn unterbrachen, in dem sie die Legion mt Pfeilen bekarkten.
    Er wandte sich an die Frau :" Du solltest hier schnellmöglichst verschwinden, ich glaube kaum, daß es deinem Verlobten gefallen wird, wenn seine zukünftige Frau von einem Pfeil getroffen hier zu Boden geht. Ich werde dir zwei Reiter meines Stabes geben, die dich zum Tross begleiten werden. Und auch wenn du die Verlobte meines Vorgesetzten bist, eine Diskussion lasse ich nicht zu!" Er nickte den beiden Reitern zu, welche die Frau in ihre Mitte nahmen.


    Er selber würde zurück zum Stab reiten, wenn er sicher war daß die Frau auch wirklich machte was ihr gesagt wurde.

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