Schlacht am Chaboras

  • Ajax war an den Reihen der Legion entlang gallopiert, Tiberius Vitamalacus hatte zusammen mit seinem kleinen Geleit den Bereich zum Fluss hin gewählt, und die Hufe der Pferde hatten kräftige Spuren im Untergrund hinterlassen auf ihrem Weg zur Feuerbarriere zwischen den beiden Legionen. Vorbei ging es am Tross, dort wo er seine Verlobte wähnte, doch der Blick des Tiberiers wanderte nicht einmal kurz zur seite, er war auf das drängenste Problem vor ihm gerichtet.


    Die Flammen schossen hoch, vier, fünf, teilweise sechs Schritt züngelte die Flammenwand vor ihm in die Höhe und verbreiteten eine Hitze, welche einem selbst den Tartaros als angenehme erscheinen liess. Die Flammen hatten nicht nur die ganze Breite der Strasse erfasst, sondern reichten auch bis an den Fluss herran, das Pech hatte sich da teilweise mit dem Erdreich verbunden.


    Der schwarze Hengst des Legatus tat etwas, das für ihn eher ungewöhnlich war, denn er bremste sein Tempo von selbst, als die Feuerwand immer dichter kam. Dieses Hindernis war selbst für Ajax, der sonst kaum ein Hinderniss scheute zu beängstigend. Doch mit etwas zureden, konnte Tiberius Vitamalacus ihn dazu bringen, auf gut 7 bis 8 Schritt heranzureiten und auch einmal die ganze Strecke vom Steilhang bis zum Ufer.


    Der Schweiss stand nicht auf der Stirn des Tiberiers, als dieser sich wieder etwas entfernt hatte, nein, er floss in kleinen Sturzbächen an ihm herunter.
    "Ein Hinderniss, aber nicht unüberwindbar !" fasste er seine Beobachtung knapp zu sammen. "Das Löschen der Feuer auf der Strasse würde zu lange dauern, doch der Feuerwall auf dem Stück zum Fluss ist deutlich dünner und kleiner. Dort bekommen wir es am schnellsten in den Griff und der Weg ist breit genug, die ganze Legion vorbei zu führen !"


    Es würde ein gut 50 Schritt breites Terrain sein, auf dem es möglich wäre, die Milites auch noch weit genug von dem Feuer auf der Strasse entlang zuführen. Es gab in seinen Augen noch eine weitere Option, doch diese würde er dem Imperator noch vorschlagen, zunächst gab es Befehle an die Prima zu erteilen.
    "Tribun Terentius, du übernimmst die X. Kohorte und mit dieser deckst du die Arbeit der I. Kohorte vor Angriffen von da oben,..."


    "Primus Pilus ! Die I. Kohorte wird vom Fluss beginnen das Feuer zu löschen. Mit Haken und Schaufeln wird das Feuer Stück für Stück zu geschüttet. Eine halbe Centurie schütten an der Feuerbrunst, die andere Hälfte holt Wasser aus dem Fluss, kühlt die Männer an der Feuersbrunst. Zwei Centurien schaffen Erde heran, nehmt dazu Zeltplanen als Tragehilfe ! Und der Rest, hält sich bereit auch die Feuer zu zuschütten, denn ich will das die Männer am Feuer regelmässig gewechselt werden ! Lange hält das da niemand aus und wenn wir es geschafft haben, wartet noch einiges an Arbeit auf uns."

  • Sie erreichten mit schnellem Schritt den Ort des Geschehend.
    "Signa constituere" ~ Feldzeichen abstellen, d.h. Halt machen
    befahl Avitus. Hier war die Hölle los, schwarze Rauchfaden stiegen zum Himmel auf, es stank und Avitus erkannte Leichen gefallener Milites, verbrannt bei lebendigem Leibe. Kein Tod, den ein Mann verdiente. Zorn stieg in Avitus auf, als er das grausige Bild sah. Und Übelkeit, mit der er überhaupt nicht gerechnet hatte. Er spuckte aus und bahnte sich seinen Weg zum Legatus, vernahm den Befehl, den dieser an die Erste Kohorte erteilte.
    "Die Feuer zuschütten, Wasser und Erde holen, zwei centuriae als Reserve zurückbehalten... zu Befehl, legatus"
    bestätigte er den Befehl.


    Er trat zurück zur Cohors, ließ Melder zu sich kommen, die die Befehle an die Primi Ordines, darunter auch FLAVIUS ARISTIDES, weitertragen sollten.
    "Befehl an die cohors. Wir haben das Feuer zu löschen, das hier wütet. Die centuriae II und III schaffen Erdmaterial heran. Sie sollen die Zeltplanen nutzen, als Tragehilfe. Die centuriae IV und V bleiben als Reserve zurück, lösen milites ab, die löschen und hüten ausserdem die signa und den aquila"
    sagte er. Dann wandte er sich an seinen OPTIO.
    "Schnapp dir vierzig Mann und hole Wasser aus dem Fluß. Möglichst sauberes Wasser, wenn ich bitten darf..."
    fügte er hinzu. Feuerlöscharbeiten machen durstig und durstige Milites kämpfen nicht all zu gut. Und irgendwie ahnte Avitus, dass ihnen heute noch mehr bevorstand, als das Feuer zu löschen. So einfach würden sie die Parther nicht losziehen lassen, wo sie sie schon zum Stehen gebracht haben...

  • "Wie du wünscht Legat!" Er salutierte und begab sich dann zu seiner Einheit.
    Er würde also die I.Cohorte bewachen, nunja seine Kohorte würde im schlimmsten Falle auf diese blöden Berge klettrn müssen, um die Parther zu vertreiben, ihr Götter warum mußten diese Babaren auch ständig Berziege spielen.
    .
    Er ließ also eine Centurie sich schonmal vorbereiten auf den "Aufstieg" sicher war sicher, besonders hier. Der Rest der X. gruppierte sich um die arbeitende Cohorte um ihr Schutz bei einem Angriff bieten zu können.

  • Je näher die milites dem Feuer kamen, desto heißer wurde es und desto penetranter wurde der Gestank von verbranntem Öl und verbranntem Fleisch.


    Als sie nahe an der Brandstelle waren kam der Haltebefehle und Licinus stellte ruckartig das Signum auf den Boden, woraufhin die miltites ebenso schlagartig anhielten. Dann ergingen weitere Befehle des primus pilus und schon scharten sich die beiden centuriae um ihn und die übrigen Feldzeichenträger sowie die cornices.


    Zusammen mit den anderen versuchte er stehts möglichst alles im Auge zu behalten, man konnte ja nie wissen.

  • Avitus gab den verbliebenen Milites seiner Centuria den Befehl, mit dem Zuschütten zu beginnen, sobald die Erde herangeschafft wurde. Anschließend begab er sich zu den Signiferi und dem Aquilifer.
    "Sollte etwas vorfallen und wir uns neu formieren müssen, stellst du unser signum dort auf..."
    sagte er zu LICINUS er deutete auf eine Stelle, wo es gut sichbar sein würde, unweit ihrer jetzigen Position. Dort würden die Milites sich um ihr Feldzeichen formieren können, falls es notwendig werden sollte.
    "Die anderen in Abständen von 30 passus rechts und links von dem ersten"
    so dass die erste wieder in die Mitte rückte - und nicht in der Flanke gefasst werden konnte - und den Adler so schützend in die Mitte der ganzen Kohorte nahm.

  • "Primus pilus, bei Gefahr Fledzeichen verlegen, jawohl, primus pilus" wiederholte Licinus den Befehl. Dann ließ er seinen Blick wieder über die Ränder des Tals streifen, damit ihm auch ja nichts entging.



    Lucius Battiacus


    Battiacus war in jener Gruppe, die den Auftrag hatte, die Erde auf das Feuer zu werfen, so dass er bei jenen war, die am dichtesten an dem Feuer standen.
    Mit den Schanzspaten warfen sie die angelieferte Erde auf die Flammen, immer darauf achtend, dass die jene zuerst erstickten, die ihnen selbst am nächsten waren.
    Battiacus schwitzte wie verrückt und hatte durch die Hitze richtig schlechte Laune bekommen und verfluchte alles und jeden, die Parther, die das Feuer gelegt hatten, den hießigen Sonnengott, der solche Heitze schickte, den Parther, der das Feuer befohlen hatte, die lorica, die die Hitze noch zu verstärken schien und zu guter Letzt die Parther allgemein, weil sie sich gegen Rom stellten.
    Mit der zeit trotzten sie dem Feuer immer mehr Raum ab, wurden dabei jedoch immer langsamer.
    "Wo bleibt den der Rest mit dem Wasser?! Die faulen hunde sind wohl unterwegs eingepennt! grummelte Battiacus vor sich hin. Der Durst amchte seine Laune nicht unbedingt besser.

  • Sim-Off:

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Wo bleibt den der Rest mit dem Wasser?! Die faulen hunde sind wohl unterwegs eingepennt! grummelte Battiacus vor sich hin. Der Durst amchte seine Laune nicht unbedingt besser.


    Lass mir doch erstmal Zeit, überhaupt Wasser zu holen :P



    Imperiosus kam langsam mit den Männern der ersten Centurie beim Feuer an. Der Gestank vom toten Fleisch wurde unerträglich. Ein Milies, der gerade neben dem Optio lief, musste sich übergeben.


    " Versuch so gut es geht durch den Mund zu atmen, dann ist der Gestank nicht so schlimm. "
    sagte der Artorier zu ihm.


    Als der Centurio ihm einen Befehl gab, nickte er diesem zu.
    " Jawohl Centurio, wir holen das Wasser. "


    Sofort gingen 40 Mann zum Fluss.
    " Bildet eine Eimerkette, so sind wir am schnellten. "
    Die Milites führten sofort den Befehl aus und stellten sich in einer Reihe auf. Tiberius stand dabei am Fluss und füllte einem Topf Wasser nach dem anderen. Er wollte dies selber machen, damit auch garantiert klares Wasser zu den Soldaten nach vorne kam. Immer wieder füllte er Topf für Topf, damit die Milites vorne sich abkühlen konnten. Doch irgendwie hoffte er, dass die Männer, die am Feuer der Hitze ausgesetzt waren, nicht allzuschnell schlapp machen würden, denn schließlich mussten sie danach noch eine Schlacht gewinnen.

  • Lucius Battiacus


    Kaum hatte Battiacus über die Wasserholer geschimpft kamen auch schon die ersten Eimer an. "Danke Kamerad" sagte er gerade noch und bediente sich dem Recht des langgedienten Veteranen an einem der ersten Eimer die ankamen und nachdem er etwas getrunken hatte (und sich eine Portion Wasser "aus Versehen" über die Tunika gekippt hatte) ging ihm die Arbeit wieder etwas einfacher von der Hand, doch obwohl die milites schufteten wie Verrückkte ging es nur langsam voran.


    Sim-Off:

    Nur keine Hektik, Battiacus brummelt halt viel

  • Der Kaiser hat sich von einem Teil der Soldaten überholen lassen beziehungsweise diese erst gar nicht überholt, als er am Ende der Kolonne der ersten Legion ankommt und sich vor ihm die Feuerwand aufbaut, die sie von der Legio X trennt. Was dahinter vorgeht ist immer noch nicht zu erkennen und Nachrichten sind natürlich auch noch nicht hindurch gedrungen. Ungeduldig verfolgt er die Löscharbeiten, um der Legion einen Weg zu bahnen und endlich der bedrängten Legio X helfen zu können.

  • Die Leibwache des Kaisers hielt sich wie üblich dicht bei diesem, die Equites jedoch hatten für die Löscharbeiten der Legionäre wenig übrig. Sie hielten Ausschau nach Anzeichen feindlicher Bogenschützen, denn es konnte gut sein dass die Parther noch eine Überraschung für die gut hatten.
    Der Gardetribun beobachtete die Löscharbeiten der Legionäre mißmutig und grummelte leise seinen Unmut über diese langsam fortschreitende Arbeit in seinen nicht vorhandenen Bart.


    Die Fußtruppen der Garde waren inzwischen ebenfalls eingetroffen und blieben auf Befehl ihrer Offiziere stehen. Sie befanden sich nun direkt hinter dem Kaiser und würden diesem folgen, sobald er den Befehl zum Weitermarsch geben würde.

  • Ein Pfeil, nur ein einziger, nur den wollte der Anführer oben am Bergkamm noch verschießen, doch Ahriman hatte seine Hände im Spiel, seine Pfeile lagen zu weit weg auf dem Boden, er würde keines davon erreichen, bevor er von den Römern eingeholt und niedergestreckt würde. Ein leichter Rinnsal Blut rannte ihm von der Schläfe, er fand gerade noch Zeit um dies zu bemerken und zu ignorieren, denn in diesen Augenblicken sah er, wie seine Männer einer nach dem anderen ihr Leben verloren. Was sollte er tun? Er wusste nur eine Lösung: es ihnen gleichtun. Seine rechte Hand griff nach einem kleinen Wurfdolch, er zog ihn heraus und liess ihn in der Sonne kurz aufblitzen, bevor er den Dolch nach jenem Soldaten warf, der gerade das Pech hatte, ihm am Nächsten zu sein. Der Parther hatte Glück, denn der Dolch steckte zwar nicht wie geplant im Hals, sondern im Oberschenkel, durchtrennte aber die Schlagader, so dass der Römer sofort wie toll zu bluten begann und schreiend vom Pferd fiel. Auch er würde den heutigen Abend nicht überleben, genausowenig wie der Werfer des Dolches, der sich in den nächsten Momenten humpelnd seinen Gegnern stellte und auf seinen Todesstoß wartete.


    Kaum einer konnte ermessen, welche Qual es für die Soldaten der Legio I war, das Feuer, welches durch die Hinterhältigkeit der Parther ausgelöst wurde, zu löschen. Die Hitze war unerträglich, der Lärm unbeschreiblich und der Gestank von brennendem Pech wäre gerade noch auszuhalten gewesen, wenn sich dazu nicht der Geruch von verbranntem Fleisch vermischt hätte, der einem jeden der Anwesenden sofort signalisierte, dass hier mehr verbrannte als nur ein paar Fässer Pech oder ein paar Lastentiere. Der auftretende Ruß, der schnell zur Kurzatmigkeit führte, wenn man zu nah an der Feuerstätte stand, tat noch ein übriges und ließ die meisten der Soldaten wünschen, dass sie gerade ganz woanders wären, nur nicht hier. Wer konnte es ihnen auch verübeln. Dennoch mussten sie ihre Pflicht erfüllen, und sie taten es. Emsig schaufelten sie Erde, trugen diese heran, löschten damit das Feuer, holten Wasser aus dem Fluss, kühlten damit ihre Kameraden oder tranken selbst davon. Doch die Zeit drängte, denn die Legio X, bereits in heftige Kämpfe verwickelt, befand sich in der Falle. Gegen die Macht der schweren parthischen Reiterei kamen sie so gut wie gar nicht an, und Rückzug war durch das Feuer unmöglich. Zudem hatten sie durch das Feuer einen Gutteil der Artillerie und etliche Offiziere verloren. Die Moral der Soldaten der Legio X lag am Boden.

  • Mit großer Mühe erreichte Numerianuns auf dem unausgebildeten Gaul seine Truppe...
    "Zusammenbleiben Männer, haltet die Formation!"
    brüllt er als wäre e nie weg gewesen, in diesem Moment fand auch der Anführer der kleinen Parther Truppe den Tod als die Reiter ihn überwälzten...

  • Als hätten die Götter selbst uns den Weg versperrt, erhob sich die gewaltige, lodernde Feuerwand vor uns. Die Flammen brausten, und strahlen eine unsägliche Hitze aus, bis zu mir, der ich doch noch ein gutes Stück entfernt war. Die Luft waberte vor Hitze. Beeindruckend war es schon, dieses Element so ungeheuer und gewaltig entfesselt zu sehen, beängstigend und auf eine gewisse Weise sogar schön... Aber der Gestank, der war absolut widerlich! Er würgte mich in der Kehle, ich schluckte schwer und band mir schnell das Focale vor Mund und Nase.
    Wir, die wir dem Feuer zu Leibe rückten, krabbelten und balancierten irgendwie auf der steilen Böschung herum, die runter zum Fluss ging, und versuchten gleichzeitig zu löschen und nicht in den reissenden Strom zu fallen. Mit einem Schanzspaten schaufelte ich, zusammen mit anderen, Erdschollen auf eine Zeltplane, zerrte sie dann Richtung der Feuerwand, wo Männer der ersten Centurie in Rauch und Qualm das Feuer Stück für Stück zu ersticken suchten. Meine Augen tränten vom beissenden Rauch und das Atmen fiel schwer. Glimmende Fetzen flogen durch die Luft, trudelten hoch in den Himmel hinauf. Laut hustend wich ein Miles ganz vorne zurück, schweissüberströmt und verrußt im Gesicht. Seine Augenbrauen waren ganz versengt. Er goss sich einen Helm voll Wasser über den Kopf, während ihn ein anderer schon ablöste. Was für ein Inferno! Und was mochte dahinter auf uns warten...

  • CAIUS RACILIUS FULLO
    [Blockierte Grafik: http://img440.imageshack.us/img440/9425/004cb0.png]


    Den Gestank würde er lange nicht mehr los werden, das wusste Fullo. Er setzte sich in den Klamotten fest und mit einer einzigen Wäsche war es nicht getan. Und die Hitze war ebenfalls kaum erträglich. Wie gerne wäre er jetzt ein Principalis. Er schüttete die lodernden Flammen zu, versuchte sie unter einer Schicht aus Erde und Staub zu ersticken. Doch lange konnte man es nahe den Flammen nicht aushalten. Zum Glück hörte er den PRIMIPILUS endlich nach
    "Ablösung..."
    rufen.
    "Wurde aber auch Zeit, verdammt"
    brummte Fullo, wich zurück und verlangte von den Wasserträgern nach einem Eimer oder Topf oder Helm oder was auch immer die improvisiert hatten, um das Wasser heranzuschaffen, während die Milites der in Reserve gehaltenen Centurien sich nun an die Arbeit machten und das Feuer bekämpften. Allmählich sah es so aus, als würde es nicht mehr allzu lange dauern.
    "Beeilung milites, Beeilung..."
    hörte er den Artorier die Milites antreiben. Klar, der hatte gut reden. Stand da und schaute zu, wie sich die anderen abmühten. Offizier müsste man sein...



  • Abersinnig erschien es; vor ihnen ragte das tobende Feuer auf, neben ihnen rauschte der kühle und reißerische Fluss entlang, über ihnen blitzte die Sonne und hinter der Feuerwand starben ihre commilitones der Decima. Die Hitze schlug Marcus entgegen, sein Gesicht färbte sich knallrot, es glühte auf seiner Haut. Rauch stieg in seine Lunge und Marcus hustete kräftig, sog die Luft durch die Nase ein, bis er das verbrannte Fleisch roch – wenn er nicht gewußt hätte, daß es sich um Menschen handelte, Mitsoldaten, die grausam verbrannten, wäre Marcus wohl nicht derart übel geworden. Mühsam schluckte Marcus die aufkeimende nausea hinunter, hob die Hand und zog das Tuch hervor, daß er unter der Rüstung trug, damit das Metall nicht direkt auf seiner Haut ruhte bei der Hitze, die am Tag herrschte. Marcus presste das Tuch vor den Mund und atmete tiefer ein. Mit gedämpfter Stimme gab er die Befehle weiter und machte sich selber mit daran, die Zeltplanen zu entrollen und Erde hinein zu schaufeln. Ein und zwei Mal stapfte Marcus hoch und hinunter, um die Erde heran zu reichen. Schweiß brach unter seiner Rüstung aus, das Metall wurde immer wärmer und das Atmen mit jedem Schritt mühseliger. Schließlich beschränkte sich Marcus nur noch darauf, oben zu stehen und den Männern zu helfen, wenn sie ins Straucheln kamen, oder einen Mann dazu anhielt, kurz zu verschnaufen. Denn es würde den milites der Decima nicht helfen, wenn sie am Ende außer Stande waren, zu kämpfen. Erde wurde geschaufelt, Spaten um Spaten, die Männer ächzten unter dem Gewicht, das Feuer prasselte unerträglich heiß in ihrer Nähe, Wasser ergoß sich über erhitzte Leiber und mit all dem mischten sich die Schreie der Soldaten, die um ihr Leben kämpften.


    Marcus presste die Lippen aufeinander, wartete und suchte danach die Anspannung in sich herunter zu kämpfen, was recht gut gelang. In solchen Augenblicken vergaß er das Zaudern, das Nachdenken, ob er auch das Richtige tat. Er tat einfach! Er dachte auch nicht daran, daß er noch kürzlich mit einem Zenturio der Decima gesprochen hatte. Sollten wir da noch alle leben!, so sagte er zum Abschied. Die Möglichkeit, daß jener Mann gefallen war, erschien nicht abwegig zu sein. Hufschlag übertönte das wilde Brüllen eines Parthers – oder doch eines Römers? Es war nicht auseinander zu halten. Manch einer der Männer aus seiner Einheit warfen Blicke auf die Feuersbrunst, die quälend langsam mit Erde bedeckt wurde, suchten danach zu ergründen, was dahinter vor sich ging, ehe sie weiter schaufelten. Immer noch nicht stand es in Aussicht, daß sie bald ihren Kameraden helfen konnten.


    „Wir müssen etwas tun!“
    Die Stimme eines Soldaten schnitt durch das heftige Schnauben von den arbeitenden Männern.
    „Sie sterben alle. Wie abgeschlachtetes Vieh! Und wir danach...“
    Ein hysterischer Unterton mischte sich in die sich überschlagenden Wortfetzen. Marcus griff nach dem Soldaten. Wütend knurrte er, so laut, daß es auch noch die anderen Mithörer vernehmen konnten.
    „So ein Unsinn. Bei Mars, benimm Dich nicht wie ein hysterisches Weib. Zurück an die Arbeit. Sonst können wir ihnen nicht helfen. Age!“


    Der Soldat taumelte zurück, Marcus sah ihm grimmig hinter her und dachte kurz darüber nach, wie der Soldat noch hieß- Titus Arburius? Gaius Acantius? Zufrieden bemerkte er, daß die anderen Soldaten weiter emsig arbeitenden; verbissen und eilend, aber nicht mit unüberlegter Hast, so daß es nur fehl gehen könnte. Marcus Wangenknochen mahlten aufeinander, er wandte sich um und packte wieder selber mit an. Das Warten war nicht zum Aushalten.

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns und Narrator
    ......


    Plötzlich sank einer der Equites aus Andronicus‘ Contubernium zu Boden. Doch er wurde überraschenderweise nicht von einem parthischen Schwert getroffen, sondern von einem auf einmal anfliegenden parthischen Dolch verletzt. Schreiend fiel der Reiter von seinem Pferd, er schien ernsthaft verletzt zu sein. Sofort eilte ein Capsarius der Legionsreiterei herbei und machte sich daran den Soldaten zu versorgen. Währenddessen wirbelte Tiberius Andronicus und versuchte den „Schützen“ des Dolches auszumachen. Nicht lange hatte er dafür gebraucht, der Tiberier blickte sich noch einmal kurz zu dem Häuflein der sich verzweifelt wehrenden Parther und meinte, dass die restlichen Reiter es schon schaffen würden das Häuflein ohne ihn zu vernichten.


    Andronicus gab seinem Pferd einen leichten Tritt in die Flanken und ritt auf den nur wenige Meter entfernt stehenden Anführer, welcher den Dolch geworfen hatte zu um seinen Kameraden, namentlich Aurelianus zu rächen. Bei dem Anführer der Bogenschützen gekommen holte er mit seiner Spatha weit aus und ließ selbige auf den Parther herunter sausen...

  • Zitat

    Original von Narrator
    ...


    Licinus stand mit den anderen signiferi und dem aqulifer an dem ihnen zugewiesenen Platz.


    Licinus bewunderte den Aquliefer, wie er bei deiem Gestank die ganze Zeit ruhig bleiben konnte, zumindest sah man ihm nicht an, dass der Qualm und der Gestank ihn irgendiwe berührten, während Licinus selbst die ganze Zeit mit einem starken Brechreiz kämpfen musste. Irgendwann verlor er diesen Kampf und musste sich übergeben, gerade noch schaffte er es, sich von seinen Kameraden wegzudrehen. Einige der Männer grinßten daraufhin, nur der cornicen, ein altes Narbengesicht, klopfte ihm freundlich auf die Schulter: "Immer nur raus damit Junge, danach geht's dir besser, wiste sehen. Haben wir alle schon durchgemacht."
    Durch das Klopfen jedoch verlor Licinus abermals die Kontrolle und übergab sich mit einem neuen Schwall.
    "He Jungs, schafft doch mal einen Portion Wasser her, damit der signifer was trinken kann!"
    Einen Moment später kam auch einer der Wasserträger und Licinus konnte etwas trinken, das nicht mehr ganz kühle Nass beruhigte seinen Magen und er konnte sich wieder aufrecht neben seine Kameraden stellen. "Danke, für das Wasser" sagte er zu dem cornicen, der Wasserträger war schon verschwunden.
    Verwundert stellte er fest, dass es ihm während er ganzen Kotzerei gelungen war, das signum geradezuhalten. Er argwöhnte, dass einer der älteren ihm geholfen hatte, sagte aber nichts, das ganze war auch so schon peinlich genug



    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    ...


    Lucius Battiacus


    Battiacus hatte die ganze Zeit, bis das der Ablösebefehl gekommen war Sand und Erde auf das Feuer geschaufelt. Der Gestanke hatte auch ihm deutlich zu schaffen gemacht, das war noch schlimmer als bei einer Belagerund vor vielen Jahren, als sie eine brennendes Dorf stürmen mussten, denn hier waren es seine eigenen Kameraden, die bei lebendigem Leib verbrannten.
    Als der Ablösebefehl kam hatten sie sich ein gutes Stück vorgearbeitet und es würde nicht mehr lange dauern, bis man anfangen könnte die ersten milites ander Feuerwand vorbei ihren Kameraden zu Hilfe zu schicken. Mit diesen Gedanken nahm er wieder sein signum auf und das pilum in die Hand und wartete

  • Wenn man Priscus nach seiner Meinung gefragt hätte, dann hätte er sich nicht entscheiden können, ob er lieber nutzlos und kampfbereit auf einer Straße herumstand, ohne zu wissen wo der Feind war oder gegen eine Feuerwand kämpfte. In beiden Fällen wäre es ihm wesentlich lieber gewesen, diese verlausten Parther würden sich einfach selber dem Kampf stellen. Aber einen einfachen Optio fragte zum Glück ohnehin keiner nach seiner Meinung, so dass er einfach seinen Pflichten nachkommen konnte. Wenn sein Centurio schon selber mit anpackte, dann bestanden diese darin, ebenfalls mit anzupacken und dafür zu sorgen, dass das Feuer so schnell wie möglich gelöscht war und dabei keiner der eigenen Männer zu schaden kam.


    Nahe am Feuer war es so heiß, dass man dem Wasser beim verdampfen zuschauen konnte und in ihren Rüstungen war den Männern kaum weniger warm. Der Schweiß verdunstete sofort und auch wenn die Männer sich mit Wasser übergossen konnten sie nicht verhindern, dass früher oder später die freiliegende Körperbehaarung an Armen und Beinen versengt war. Ruß kam hinzu und verklebte die Augen, so dass sich die Männer immer wieder gegenseitig Wasser ins Gesicht kippen mussten, um überhaupt noch etwas zu sehen. Und selbst dann verhinderte meistens der Qualm, dass sie sehen konnten, was sich auf der anderen Seite der Feuerwand tat.

  • Ein Windstoss trieb fetten schwarzen Qualm in unsere Richtung. Ich hielt den Atem an, als wir einen Moment lang völlig umhüllt waren von der Russwolke, alles war schwarz, meine Augen tränten und brannten. Ich hustete, stolperte fast blind über loses Geröll, griff in das Gras, das daneben wuchs, um mich festzuhalten. Die Luft biss mir in die Lungen als ich wieder Atem holte, und mit meinen Kameraden weiter verbissen die Erde in Richtung des Feuers schaffte. Es war wirklich schon ein Stück zurückgedrängt worden. Der Boden glomm unter unseren Füssen. Ich hatte das Gefühl in meiner Lorica gekocht zu werden, so wie ein Hummer in der Schale. Durch das Tosen des Feuergürtels drangen Schreie, Waffengeklirr, Kampfeslärm. Im schäumenden Wasser des Chaboras trieben Leichen an uns vorbei.
    "...sterben alle. Wie abgeschlachtetes Vieh! Und wir danach...", hörte ich jemanden rufen, und spürte wie diese blanke Panik auf mich übergreifen wollte. Was wenn die Parther auf der anderen Seite auf uns lauerten, und uns, die wir ja nur nach und nach diese Barriere durchqueren könnten, einfach niedermachen würden...? Mir sträubten sich die Nackenhaare. Dann flog mir ein Stück Glut auf den (gerade angefeuchteten, aber schon fast wieder trockenen) Ärmel, ich zuckte zusammen und schüttelte es ab, schlug schnell auf den kokelnden Stoff ein.
    Verkohlte Balken wurden sichtbar, da wo das Feuer zurückwich, von verbrannten Feldgeschützen wohl. Und tote, verbrannte Kameraden, deren Anblick einfach nur grässlich war. Zu grässlich um das zu beschreiben. Ich teilte mich in zwei Faustus. Der eine, eingeschlossen in meinem Kopf, kreischte vor Entsetzen... der andere schaufelte stumpfsinnig weiter, und schleppte Erde und dachte dabei an gar nichts mehr.
    Bis wir dann abgelöst wurden von den anderen Centurien. Gierig trank ich von dem Wasser das herumging, als wir uns ein Stück von dem Brand entfernt hatten. Meine Kameraden um mich herum sahen aus wie Gespenster - abgekämpft und angesengt, mit verklebten, blutunterlaufenen Augen, die Gesichter voll Russ, in dem der herrunterrinnende Schweiss hellere Bahnen gezogen hatte. Ich sah wohl auch so aus. Neben uns, am Flussufer, raschelte das Schilf, und die Blumen wogten sacht im Wind. Wunderschöne Schwertlilien, goldgelb und tiefblau. Ich fand das so absurd.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Imperiosus schaute zu den Männer, die weiterhin tapfer vorne das Feuer versuchten zu ersticken. Mittlerweile wurde auch er vom Wasserfüllen der Töpfe abgelöst udn er versuchte sich einen kleinen Überblick zu verschaffen. Centurio Avitus gab den Befehl, die Milites die vorne am Feuer waren, abzulösen. Hoffentlich waren sie nachher noch kräftig genug, um noch gegen die Parther stand halten zu können.

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