Die Stände des Handelskonsortiums Freya Mercurioque

  • Paulina verfolgte die Präsentation der Kleider aufmerksam.
    “Ich muss sie anprobieren.“, verkündete sie dann. “Gibt es hier ein Separee, wo sich eine anständige Frau umziehen kann?“

  • Amon:
    Amon wies mit auf eine kleine Kabine. "Bittesehr, dort drüben. Diese vier ja?" Er nahm die vier favorisierten Gewänder und legte sie der Dame in die Kabine, die eine kleine Bank und einen Hocker enthielt.
    "Wenn du fertig bist, trete einfach heraus. Ich halte einen Spiegel bereit." Diesen nahm er auch sogleich zur Hand. Der Spiegel war fast so groß wie Amon selbst, er musste ein Vermögen gekostet haben. So stand er ein paar Schritte vor der Kabine und wartete auf Paulina.
    Den gelangweilten Sklaven warf er einen fröhlichen Blick zu.

  • “... wo sich eine anständige Frau umziehen kann?“ Anständig. Das musste sie gerade jetzt sagen, wo sie gerade dabei war sich ein gewollt aufreizendes Gewand auszusuchen.
    Den Verkäufer ignorierte Phaeneas schlicht, während er den Blick nachdenklich über Gewänder in einem Regal schweifen ließ. Stoff, übereinandergestapelt, aneinandergereiht, verschiedenster Art und Farbe, aber Stoffe. Hm, der Stoff aus dem die Welt gemacht ist, der Urstoff, die große philosophische Frage. Vielleicht nicht unbedingt die sinnvollste, befand zumindest Phaeneas, aber welche Frage ist es denn nicht wert, wenigstens über sie nachzusinnen. Logisch bedacht gab es zwei Dinge, die zwingend notwendig waren, um Leben zu erhalten: nämlich Luft und Wasser. Aber musste deswegen die Welt daraus sein? Spontan aber wusste Phaeneas genau, wie seine Antwort lauten würde: Wasser war es, ganz sicher, Wasser, dieses unbegreifliche, wunderbare Element. Und vor allem: Wasser hatte diese geheimnisvolle Kraft, die unerklärliche Wirkung Phaeneas jeden Morgen wieder die nötige Kraft für den kommenden Tag zu verleihen, zu beleben und zu erfrischen, Wasser, dieses herrliche Element.
    Sinnierend ging der bithynische Sklave seinen Gedanken nach, längst gefangen in dem Netz, das seine Grübeleien gestrickt hatten ...

  • Paulina verschwand in der Kabine. Natürlich nicht alleine, sondern gemeinsam mit ihren vier Dienerinnen. Denn eine Dame von Welt würde sich selbstverständlich niemals selbst und eigenhändig umkleiden.
    Nach ungefähr der Zeit, die ein Germane braucht um ein sextarius warmes Bier zu trinken (also nicht sehr lange), erschien sie wieder und trug das rote Kleid, das ihr von Anfang an gut gefallen hatte.
    “Nun, wie ist es?“, fragte sie und schaute dabei aus unerfindlichen Gründen Phaeneas an.

  • Phaeneas blickte auf, als erneut Worte im Raum standen.
    Warum sah die Ehefrau seines Herrn ihn an? Glaubte sie, er, Phaeneas, fand den Unterschied, ob sie jetzt dieses oder ein anderes Gewand trug? Jeder andere im Raum (na ja, Crinon war die einzige Ausnahme) konnte ihr ein besseres Urteil abliefern, egal ob ihre Sklavinnen – die in Anbetracht der Garderobe ihrer Herrin ja schon fast zwingend von Mode Ahnung haben mussten – oder der Verkäufer, der ja von Berufs wegen mit Damenbekleidung zu tun hatte. Nur eine Parallele gab es zwischen dem Verkäufer und dem Bithynier, nämlich dass von beiden eher schwer etwas negatives zu erwarten war. Von ersterem nicht, weil er ja seine Waren verkaufen wollte, und von Phaeneas nicht, weil ein Sklave seiner Herrin nicht sein Missfallen ins Gesicht sagte – erst recht nicht vor den Augen Fremder.
    Phaeneas betrachtete sie. Figurbetonend, nun das war es wirklich, das rote Seidenkleid – und in der Öffentlichkeit unmöglich zu tragen.


    „Es erzielt genau die Wirkung, die du beabsichtigt hast, Herrin“, äußerte Phaeneas.
    Eine praktische Bemerkung, denn es war weder erheuchelt noch Schmeichelei. Sprich, durch und durch ehrlich.


    Sim-Off:

    Edit: Rechtschreibfehler

  • Crinon hatte sich neben dem Eingang an die Hauswand geleht und lauschte aufmerksam den Geräuschen im Inneren. Er verpasste weit mehr als im Tempel zuvor, doch dies tat nichts zur Sache. Er hatte sich seine Meinung schon lange gebildet und er brauchte nicht viel zu hören um zu wissen was vorging. Bei Phaeneas Worten hätte er beinahe laut aufgelacht. Erstaunlich wie der Bithynier es verstand die Frage nicht konkret zu beantworten. Crinon konnte sich lebhaft vorstellen, wie sie aussehen mochte. Ob es in ihrer Absicht lag auszusehen wie eine Fleischwurst in rot gefärbter Pelle?

  • “Ja? Findest du? Steht es mir?“
    Paulina lächelte und warf sich dezent in Pose, ganz so, als würde sie dieses Kleid dem Sklaven zuliebe kaufen. Das Phaeneas in Modefragen nicht unbedingt der beste Ratgeber war, dass schien ihr nicht weiter aufzufallen. Vielleicht hatte sie aber auch gar nicht darüber nachgedacht. Oder fragte sie ausgerechnet ihn, weil sie von dem Verkäufer ohnehin keine ehrlichen Antworten erwartete, ihre Dienerinnen für dumme Gänse hielt und Crinon die noch absurdere Wahl gewesen wäre? Möglicherweise hatte sie aber auch einfach Gefallen an dem hübschen und schlanken Sklaven gefunden, der immer so nachdenklich und ein wenig traurig aussah.
    “Trägt es nicht zu sehr auf? Und das Rot? Ist es nicht zu grell? Ich möchte keinesfalls billig wirken.“

  • Vorerst einmal atmete Phaeneas innerlich auf. Dann fuhr die Gattin seines Herrn fort. In Phaeneas kam mehr und mehr ein „Hilft mir denn niemand?“ auf. Der Verkäufer, konnte er nicht mit Preisungen auf das Gewand einfallen, in den höchsten Tönen darüber schwärmen, wie perfekt es ihre Schönheit zur Geltung brachte? Phaeneas wäre im Moment alles recht gewesen, aber nein, gerade dann wenn man diese Süßholzraspler brauchte, schwiegen sie.
    In Situationen, mit denen man nichts anfangen konnte und die einen möglicherweise verwirren könnten, war es das Beste nicht weiter darüber nachzudenken und einfach stur so fortzufahren, wie es die Situation akut erforderte.
    Er beobachtete ihre Bewegung, wie sie aus einer flüssigen Regung heraus ihre Körperhaltung änderte. Und so etwas dann noch in diesem Kleid!
    Phaeneas glaubte naiverweise, dass eine schöne Frau in jedem Kleidungsstück schön sein sollte, solange es nicht gerade direkt ein Fetzen war.
    „Ja, Herrin“, antwortete der Sklave fest, auf ihre möglicherweise rhetorische Frage. Doch wer wusste das schon?
    Zu sehr aufgetragen? Phaeneas dachte, gerade das wäre es gewesen, was sie gewollt hatte. Tja, und zu grell ... er verengte die Augen. Nein, der Bithynier befand nicht, dass irgendetwas an ihr übertrieben oder zu grell war. „Nein, Herrin, nichts davon“, gab er also bereitwillig Auskunft.

  • Amon:
    Nach einem langen Moment des Grinsens und der Schadenfreude befand Amon, dass er sich mal wieder einbringen sollte. Er trat an die Kundin heran und umschmeichelte sie gekonnt.
    "Meine Dame, dieses Kleid steht dir vorzüglich! Solch eine schöne domina habe ich schon seit langem nicht gesehen!" Natürlich war das ziemlich dick aufgetragen, aber er wollte die Aufmerksamkeit wieder auf sich und seine Waren lenken. So holte er noch eine Schatulle hervor, die geöffnet eine kleine Anzahl prachtvoller Schmuckstücke preisgab.
    "Allerdings...wenn du dieses Kleid noch mit glitzerndem, prachtvollem Goldschmuck kombinierst, wird dein Anblick unübertrefflich sein!"

  • “Oh!“, sagte Paulina und sah fasziniert auf das Geschmeide.
    “Ich darf doch?“
    Das war eigentlich keine Frage, denn schon strich sie mit dem Finger über eine Kette, die zweifellos aus Gold war.
    “Die ist wirklich sehr schön.“
    Sie liebte Schmuck.
    “Ich muss sie probieren. Wenn du so freundlich wärst.“
    Paulina drehte sich um und entblößte ihren Nacken, damit der Verkäufer ihr die Kette umlegen konnte. Mit Blick auf Gold, Silber und edlen Steinen vergaß sie manchmal die Etikette.

  • Amon:
    Amon legte der Dame das Schmuckstück um und stellte sich mit dem Spiegel vor sie hin. "Mit Verlaub, du siehst entzückend aus. Diese Kette steht dir unheimlich gut!" Er zwinkerte Paulina zu. Natürlich würde sie diese Kette kaufen, das war ihr anzusehen. Diese reichen Damen konnten sich beim Anblick von Schmuck einfach nicht beherrschen. ;)

  • Witjon betrat das Handelskonsortium. Irgendwie war es heute ungewöhnlich leer und ruhig in diesem sonst so geschäftigen Kaufhaus. Er ging vorsichtig zur Tür des Architekten und klopfte dort an.

  • Letztlich war Phaeneas sehr dankbar für die Worte des Verkäufers, denn er hatte ihm recht gegeben und somit seinen „Sinn“ für Schönheit und Mode bestätigt. Darüber hinaus sah Phaeneas großzügig darüber hinweg, dass er ihn jetzt erst unterstützte.
    Sofort kam die Überleitung zum Schmuck. Phaeneas dachte an die drei Gewänder, die noch in der Kabine lagen.
    Dann überlegte er weiter: Ob der Verkäufer für die wohl auch zu jedem ein passendes Schmuckstück hatte? Na ja, es wäre verwunderlich wenn nicht.

  • “Oh ja, sie ist wundervoll.“
    Paulina seufzte hingerissen.
    Aber dann runzelte sie die Stirn (eigentlich etwas, was sie vermeiden wollte, denn sie hatte gehört, dass gäbe vorzeitig Falten).
    “Was verlangst du dafür? Was soll sie kosten?“

  • Amon:
    Der Verkäufer lächelte gewinnend, dann entgegnete er seiner Kundin:
    "Der Schmuck aus dem Hause Duccia, im Dienste des Numerius Duccius Marsus vom hervorragendsten Goldschmied der Umgebung hergestellt ist der beste Goldschmuck Germanias." Er meinte diese Worte todernst, blieb jedoch immer freundlich, wie es sich für einen guten Verkäufer gehörte.
    "Nun, dieses Schmuckstück kostet dich nur zweihundertundfünfzig (250 :D) Sesterzen. Es ist besonders fein gearbeitet und daher äußerst wertvoll, daher ist dieses Angebot sehr zuvorkommend." Man konnte die Sülze in seinen Worten fast auf der Zunge schmecken, doch wo er Recht hatte, hatte er Recht. Für die Gattin des Statthalters war das ohnehin ein recht läppischer Preis, müsste sie sich doch einiges mehr leisten können.



    Sim-Off:

    Angebot steht selbstverständlich auch in der WiSim bereit. =)


    Edit: Rechtschreibung X(

  • Immer intensiver standen Phaeneas die drei übrigen Kleider vor Augen. Sie verhandelten jetzt schon über diese eine Kette, während die Gattin seines Herrn die drei anderen Gewänder noch gar nicht einmal angehabt hatte. Man bemerkte den Stellenwert, den dieses Schmuckstück einnahm.
    Der Verkäufer hielt einen Vortrag über den Wert der Kette – die einzigen, die besser auftragen konnten, waren Sklavenhändler. Aber nein, die hatten in seinen Gedanken ja nichts verloren. Sklaven und Ketten, das war schließlich ein grundlegender Unterschied.
    Zurück zur Ausgangssituation. Und das war der Preis für den Schmuck.
    Wenn er jetzt Paulina wäre, würde er sagen, dass er etwas so billiges nicht kaufe. 8o
    Wie gut, dass er es nicht war. Denn ein Phaeneas wäre viel zu vernünftig, um mit Geld solche Spielchen zu treiben.

  • Phaeneas irrte sich, und zwar gründlich, denn Paulinas Reaktion war ungefähr das Gegenteil davon. Auf eine recht seltsame Art war sie nämlich sowohl verschwenderisch, als auch geizig. Bei ihr war das nur schienbar ein Widerspruch.


    “Zweihundertfünfzig?!? Das ist aber ein stolzer Preis! Nein, dass ist fast schon unverschämt! Das Stück ist wirklich zauberhaft, aber zweihundertfünfzig? Du weißt wer ich bin, ja?“


    Allem Anschein nach war sich die Ehefrau des Statthalters zum Feilschen nicht zu schade. Aber leider wirkte ihr empörter Ausbruch ein wenig einstudiert.

  • Amon:
    Amon lächelte bescheiden und antwortete ruhig auf die gekünstelt wirkende Empörung seiner Kundin.
    "Werte Aelia, selbstverständlich weiß ich wer du bist. Gerade deshalb hat der aufmerksame Duccius Marsus den Preis bereits drastisch gesenkt, weil es für uns keine größere Ehre, und keine bessere Anpreisung unserer Ware gäbe, als dass die ehrbare Gattin des Statthalters selbst Schmuck aus unserer Manufaktur trüge." Puh... Amon hatte schon lange keine so anspruchsvolle Aufgabe wie dieses Gespräch zu bestehen gehabt. Allerdings...ein geübter Händler verlernte das Feilschen nie!

  • Ich seufzte.


    " Nungut, aber nur weil du es bist.
    Wehe dir du trägst das nach aussen heraus das ich dir diesen kleinen Erlass gebilligt habe, dann lasse ich dir ein paar kleine Schöhnheitsfehler einbauen.


    Und was die 1100 SZ angeht, das is kein reeler Preis, das is das Wunschdenken wie es sein sollte, aber der Markt lehrt uns was besseres."


    Ich grinste ein wenig, da ich wusste Crispus geht mit sowas nicht Hausieren und das er noch eine Marktwirtschaftliche belehrung brauchte.


    " Nun, kommen wir also überein.
    2500 Sz und ich renovier dir die Bruchbude.
    "

  • Die Antwort des Verkäufers schmeichelte Paulina natürlich und stimmte sie ein wenig milde.
    “So? Naja...“
    Sie sah ihn abschätzig an und blickte dann zu Phaeneas, vielleicht in der irrigen Annahme, der könne ihr bei der Entscheidung helfen.
    Schnell galt ihre Aufmerksamkeit aber wieder der Kette und dem Mann, der 250 Sesterzen dafür verlangte.
    “Keine größere Ehre, ja?“ Sie seufzte theatralisch. “Also gut, ich nehme sie, und das Kleid auch.“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!