[Amphitheatrum Neronis] Spiele zu den Tiberinalia

  • Das Rudel ist hungrig, immer wieder recken sie ihre Köpfe in die Höhe, sie wittern Beute und so mancher Blick, den einer der Löwen in die Höhe des Publikums wirft, vermittelt den Eindruck, das sie ohne zu zögern auch über die Zuschauer herfallen würden, wenn sie es denn schaffen würden, den Höhenunterschied zu überwinden. Und es ist nicht so, das sie es nicht probieren würden, immer wieder setzt einer zum Sprung an, probiert seine mächtigen Tatzen auf die Umrandung der Arena zu platzieren, doch so sehr sie auch versuchen, sie kommen den Zuschauern zwar nahe, doch letzlich sind sie immer ausser Reichweite.


    Doch gerade als sich zwei der Löwinen sich einen der wohlgenäherteren Exemplare der Gattung Senator in der ersten Reihe ausgesucht haben und unterhalb dessen Sitzplatzes immer ungduldiger Brüllen, öffnet sich ein weiteres Tor und heraus werden fünf Zebras getrieben.


    Ihre prekäre Lage ist den Tieren durchaus bewusst und ihr Fluchtrieb setzt unvermittelt ein, doch in der Arena gibt es nur eine Möglichkeit, welche sie unweigerlich in eine Kreisbahn lenkt. Die beiden männlichen Löwen sehen ihnen interessiert zu, doch bleiben sie ruhig in der Mitte der Arena liegen, überlassen es ihren Weibchen, sich auf die Beute zu stürzen.


    Und diese fackeln nicht lange, sie lauern nur kurz, dann stürzt sich die erste auf das erste Zebra, doch der Spung an den Hals ist etwas zu, die Löwin kann sich nicht festbeissen. Beinahe wird sie noch von dem Zebras überrant, doch schnell steht sie wieder auf den Beinen.


    Ihre Schwester hat mehr glück, sie beisst sich in den Rücken eines Zebras fest, doch auch dieses wert sich gegen seinen Tot. Es dauert über zwei Runden bis das Zebra niedergerungen ist.

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    Original von Claudia Antonia


    Unauffällig beugt sich Lucilla ein bisschen vor, um einen Seitenblick auf Gracchus zu erhaschen. Wie ein typischer Spielegänger sieht er wirklich nicht aus, eher wie ein Langweiler. Diesen Eindruck hatte Lucilla auch bei ihrem Gespräch mit ihm. Nichtmal von den leckeren Speisen im Chez Pollux hat er etwas gegessen. Ob er wohl einer dieser verklemmten, philosophisch angehauchten Patrizier ist, die sich jede Freude versagen? Die arme Antonia! So ein Langweiler als Ehemann würde Lucilla natürlich von nichts abhalten, aber gerade in den patrizischen Kreisen sind Ehefrauen da wohl ein bisschen anders. Wobei die Claudia selbst schon auch ein bisschen verklemmt wirkt.


    "Ach, das ist aber schade. Weißt du, richtig spannend werden die Kämpfe ja erst, wenn man die Karrieren der Gladiatoren mitverfolgt. Bei den Wagenrennen, da schwenkt jeder für eine Factio sein Fähnchen und wenn da ein Neuling auftaucht, dann gehört er halt irgendwo dazu. Aber bei den Kämpfen kann man noch auf die wirklich Guten setzen. Wettest du?" Bevor Antonia antworten kann, fährt Lucilla schon fort mit ihrem Geplapper. "Ohne das Wetten ist es ja eigentlich fast langweilig." Sie beugt sich verschwörerisch näher an die Patrizierin heran und flüstert grinsend. "Du kannst gegen deinen Ehemann wetten, ich gebe dir einen guten Tipp, dann bekommst du alles von ihm, was du willst. Wettschulden sind Ehrenschulden, da kann sich kein Mann herausreden."
    Kichernd lehnt sie sich zurück und streift Avarus mit einem unschuldigen Lächeln. Sie weiß schon genau, um was sie heute wetten wird, denn Avarus wird in dieser Amtszeit auch noch mit Spielen dran sein.


    Unten in der Arena stürzen sich gerade die Löwinnen auf die Huftiere und Lucilla zuckt vor Spannung kurz zusammen als eine Raubkatze den Hals des Zebras nur knapp verfehlt. Lucilla mag keine Zebras. Sie erinnern sie zu sehr an Pferde, die jemand mit Streifen bemalt hat und sie würde wetten, wenn sie eine weiße Stute mit schwarzen Streifen bemalt, dann würde in Rom auch keiner den Unterschied bemerken. Vielleicht sind das sogar Pferde da unten, wer weiß, woran Durus sparen musste, nachdem er schon Barbatus verpflichtet hat.


    Da die Tierhatz aber ersteinmal etwas zum aufwärmen ist und man dabei mühelos weiterplaudern kann, weil man ja nicht jemanden lauthals anfeuern muss, tut Lucilla genau das - weiterplaudern.
    "Wegen der Acta Diurna war ich nur selten bei Spielen. Als Auctrix braucht man ja nichts mehr selbst schreiben, das machen alles die Subauctores. Aber die Spiele, hach, das gehört doch zum Leben in Rom wie die farblich passenden Schuhe zum Kleid. Man muss sie einfach mitnehmen, wann immer sich die Gelegenheit bietet."

  • Neben den Begrüßungsfloskeln hört man nicht viel vom Senator germanicus Avarus, denn er ist zusehr mit den leckeren Speisen beschäftigt. Noch am Morgen hatte er den Dienst in der Basilika Iulia versehen und dabei die Zeit vergessen. Das raubte ihm das Mahl und wo sich in der Arena die Löwen ihr Futter rissen, blieb es bei ihm nicht aus ebenfalls an Hunger zu denken. Zwar zeigte er sich nicht besonders begeistert von dem laschen Anfang, aber von den Tiberiern war eben auch nicht mehr zu erwarten. Ein paar klapprige Zepras mußten da ausreichen und die männlichen Löwen zeigten, das sie in ihren Ställen gut versorgt wurden.


    Mit einem Ohr hörte er den Platschern von Lucillas Stimme zu und ließ es sich derweil munden. Das im Sand der Tierhatz gerade reichlich Blut versickerte, weil Zepras niedergestreckt wurden, störte ihn nicht im geringsten dabei. Sowas war doch das normalste von dero Welt.

  • Den Fluten des frühjährlichen, mit Hochwasser angefüllten Tibers gleich, welcher in kaskadesken Strömen sich gen Süden ergoss und dabei ein ums andere Jahr auch Rom kräftig zu durchspülen wusste, rauschte der Wortschwall der Decima nicht nur über Antonia hinweg, sondern ergoss sich gleichermaßen auch um Gracchus herum und drohte ihn in der puren Masse ihrer Satzpartikel zu ertränken. Ob dessen war es äußerst vorteilhaft, seine Gemahlin zwischen sich und der fidelen Damen als Puffer zu wissen, gleichsam entschloss sich Gracchus dazu, jegliches Geschehen rechtsseitig seiner Nasenspitze bis zum Ende der Spiele einfach unbeachtet zu lassen, da er sich ohnehin dessen gewahr war, dass seine Gemahlin an einem Dialog mit der Decima mehr würde interessiert sein, als an jenem mit ihm, welchen sie kaum je zu führen suchte. Deplorablerweise gereichte auch das Geschehen linksseitig seiner Nasenspitze nicht eben zur Pläsier, insbesondere jenes schräg hinter ihm, wo der Name seines kürzlich aus Hispania eingetroffenen Großneffen mehr als nur lauthals durch die Zuschauermenge schallte. Indigniert hob Gracchus' die rechte Braue ein Stück an und drehte den Kopf, erstarrte jedoch, als er die Gestalt des Rufenden mit seinem Blicke tangierte. Eisig kalt durchfuhr ihn ein Schauer, schlagartig nahm der Winterwind eine schneidende Couleur an und die Geräusche des Arenenrund verstummten unter einer dumpfen Decke aus Furcht. Keine Schrittlänge entfernt saß er hinter ihm, der tote Germane, der larva des Rutger Thidrikson, der leibhaftig gewordene Fluch der Familie. Zu schemenhaften Silhouetten verschwamm die Zuschauermenge, nur einzig der Sklave hielt seine Schärfe in deletärer Art und Weise. Nichts war die Furcht im Sand des Amphitheaters verglichen mit dem rasenden Herzschlag in Gracchus' Brust, die Kiefer fest aufeinander gepresst, um das Zittern in seinem Leib zu supprimieren, wandte seinen Blick er zurück, dort hinab, wo das Leben der bedeutungslosen Kreaturen des Südens im ewigen Kampf der Natur sich zu erschöpfen suchte. Es war Gracchus unfassbar, wie Aquilius den Sendboten des Hades in seiner Nähe konnte tolerieren, doch die Ästimation seines Vetters war zu groß, als dass er ihn ob dessen würde despektieren können. Einzig die Welt seiner Nasenspitze voraus blieb Gracchus somit zur Beachtung, doch spätestens mit Einzug der Gladiatoren würde auch diese sich unweigerlich ihm verschließen. Allmählich nahm der Tag eine Gestalt an, welche weit mehr deplorabel war, als befürchtet.

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    Original von Caius Flavius Aquilius


    "Von den Bären bleibt meistens einer übrig", gab Macer fachkundig Antwort, ohne wirklich gesicherte Erkenntnisse dazu zu besitzen. Als er selber Spiele ausgerichtet hatte waren auch Bären dabei gewesen und einer hatte einen Baum in einem Kübel umgeworfen, wenn er sich richtig erinnerte, aber wieviel Bären am Ende übrig waren, wusste er nicht mehr so genau.


    Zum Glück lenkte sein Klient das Gespräch dann gleich auf andere Themen. "Ja, den Geruch habe ich bemerkt. Ich werde gleich morgen prüfen lassen, ob das aus der Kanalisation kommt. Vielleicht hatte sich irgendwo ein Stau angesammelt und sich heute gelöst. Dann strömt besonders viel schmutziges und stinkendes Wasser aus dem Kanal in den Fluß."


    Nur wenig von ihnen entfernt wurde währenddessen über anregendere Themen als stinkendes Wasser gesprochen und das lebhafte Gespräch der beiden Senatorengattinen war nicht zu übersehen. Echte Kenner eben und Macer hatte wohl ganz richtig damit gelegen, dass Flavius Gracchus oder zumindest seine Frau zu den häufiger Besuchern von Gladiatorenkämpfen gehören und entsprechend vorbereitet sind. Auch wenn der Senatskollege da mit seinen umständlichen Worten unnötig zu relativieren versuchte.


    "Selbstverständlich wetten wir", antwortete er dann wieder seinem Klienten und da nebenan offenbar auch gerade über Wetten nachgedacht wurde und verschwörerisch vermutlich die besten Geheimtipps ausgetauscht wurden, fragte Macer einfach weiter. "Senator Flavius Gracchus, wetten du und deine Gemahlin ebenfalls mit?" Bei so viel versammelten Kompetenz würden die Wetten natürlich kein Glücksspiel, sondern rein fachlich basiert sein und daher keineswegs anrüchig.

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    Original von Decima Lucilla


    Während Lucilla ihren Gatten studierte, tat Antonia selbiges mit dem Geschehen in der Arena. Tierhatzen konnte sie nichts abgewinnen. Nicht, dass ihr die Tiere leid getan hätten, nein, sie fand es nur ein wenig uninteressant zuzusehen, wie sie hintereinander her und voreinander weg rannten. Doch auch als eine erneute Flut an Worten und Erklärungen folgte, wendete sie den Blick nicht ab.
    “Nun“, erwiderte sie mit schmallippigem Lächeln, “Ich kann ja nun damit anfangen, die Karrieren zu verfolgen.“
    Zeit genug hatte sie wahrlich. Zumindest solange ihr Gatte sich nicht eines besseren besann und sich an seine ehelichen Pflichten erinnerte. Umgehend traf ihn ein vorwurfsvoller Blick, der, wie die Claudia nur zu gut wusste, sicher ohnehin nicht bemerkt werden würde.
    “Wetten? Ich?“
    Jetzt wandte sie doch den Kopf zur Decima um und zog die Augenbrauen hoch.
    “Nein, da ich bisher nicht allzu oft Gladiatorenkämpfen beigewohnt habe, habe ich auch noch nicht gewettet…“
    Der pragmatisch veranlagte Teil in ihr, welcher eine enorm große Masse ihres Seins bildete (abgesehen von den üblichen patrizischen Neurosen und Psychosen, die einen ungleich größeren Teil einnahmen), glaubte ohnehin nicht daran, dass sie so viel Glück haben könnte, jemals auch nur irgendetwas zu gewinnen. Der Hinweis, dass das Ganze ohne Wetten jedoch langweilig wäre, ließ sie diese Einstellung schließlich überdenken.
    Möglichst unauffällig wanderten ihre Augen erneut zu Gracchus. Wetten? Mit ihm. Um was denn?
    “Alles was ich will…“, wiederholte sie leise Lucillas Satz. Nein, unmöglich. Um so etwas konnte sie doch nicht wetten. “Aber.. ich wüsste gar nicht, um was ich mit ihm wetten sollte.“
    Bislang hatte Antonia sich so gut es nur ging von Plebejern fern gehalten. Nun bemerkte sie, dass diese Leutchen mitunter ganz nützlich sein konnten.. ähnlich wie Sklaven, nur sturer, dickköpfiger, uneinsichtiger.. Plebejer eben. Nichtsdestotrotz musste sie sich erst noch an diese offene, freundliche.. wortintensive Art der Decima gewöhnen.


    Eine kurze Zeit der Stille folgte – so still es in einem Amphitheater mit tausenden von Menschen nun mal sein kann – und die Claudia begann bereits sich zu wundern. Musste sie das Bild von ihrer Nachbarin doch noch einmal revidieren? Doch glücklicherweise ergriff diese erneut das Wort.
    Besorgt sah sie auf ihr Kleid und schließlich auf ihre Schuhe. Sollte das eine Anspielung sein? Antonia konnte keinen Farb-Fauxpas erkennen und so schüttelte sie leicht den Kopf.
    „Wie kam es dazu, dass du den Posten bei der Acta aufgegeben hast?“
    Ein vorwurfsvoller Blick trifft Avarus. Ganz klar, für Antonia war er der Schuldige. Sicher wollte er sein Frauchen schön brav bei sich zu Hause haben.

  • Ein wenig versunken, eher aber konzentriert auf das schwierige Geschäft der Nahrungszufuhr sitze ich neben Severus. Ich schaue ab und an auf, noch tut sich aber nicht wirklich 'was. Dankenswerterweise sitzt gerade niemand direkt vor mir, Die Herren und Damen seitlich sind schweigend ins Gespräch vertieft. Wer von den Damen Gracchus' Eheweib ist? Ob sie überhaupt dabei ist? Schon die beiden Rücken entzücken ... Onkel Gracchus ist mal wieder bester Laune, er sprüht nur so um sich, wie die sagenhafte regina nivis, die in den Pyrenäen ein kaltes Reich beherrschen soll. Onkel Aqulius und der magere Senator unterhalten sich, vielleicht über stadtrömische Politik - oder übers Wetter?


    Da die Tierhatz' beginnt, lege ich meine zweite Portion Mäuseblasen auf die Seite, die schmecken auch kalt noch ganz annehmbar, außerdem soll man ja haushalten lernen. Sowas habe ich noch nie gesehen, weder diese bemalten Pferde, noch echte Löwen. Ich finde es urspannend, ich meine, natürlich ist es von außen grausam, aber was macht wir Menschen anderes?


    Wir sind zweibeinige Raubtiere, die fischen und jagen, meine Mäuseblasen sind auch Fleisch und Darm von ehemals lebenden Tieren, und die Pferde, das ist die cena der Löwen. Löwen sind nicht grausam, sie töten oder quälen nicht aus Spaß, sondern weil sie Hunger haben oder um zu überleben.


    Es fließt wenig Blut, jedenfalls weniger, als man annehmen sollte, die Geschmeidigkeit der Tiere, ihre Bewegungen, faszinierend. Allerdings hätten die Pferde in der freien Wildnis eine Chance, hier, in der Arena kommen sie nicht aus. Das ist das künstliche.


    Ich schaue zu Severus, der kennt das wohl schon längst, keine Regung, zu töten ist für ihn sicherlich nichts, worüber man groß nachdenkt. Ob Chatten wie Löwen sind? Töten sie auch nur fürs Überleben oder weil sie grausam sind?

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    Original von Claudia Antonia


    Lucilla schwankt zwischen Entsetzen und Mitleid. Wie alt mag Antonia wohl sein? Nicht viel jünger oder älter als sie selbst auf jeden Fall. Eine Frau in diesem Alter, die noch nie auf einen Gladiator gewettet hat, das ist ja wirklich furchtbar! Was machen diese Patrizier nur in ihrem Leben? Sie können doch nicht den ganzen Tag nur zuhause sitzen und Trübsal blasen. Es muss ein Geheimnis geben und Lucillas Neugier ist in diesem Moment geweckt, sie wird das noch herausfinden in ihrem Leben. Vielleicht wird sie Epicharis bei Gelegenheit ein wenig aushorchen, die scheint ihr nicht ganz so verklemmt.


    Dann der nächste Schock. Antonia weiß nichts, um was sie mit ihrem Mann wetten soll. Ja sind denn heut schon Saturnalia? Ist diese Frau denn wunschlos glücklich? Wieder streift Lucillas Blick Gracchus. Das hätte sie ihm dann doch nicht zugetraut. Aber vielleicht ist Antonia auch einfach nur genügsam.
    Nochmal flüsternd beugt sie sich zu der Patrizierin. "Ich werde um einen eigenen Gladiator wetten. Avarus wird in dieser Amtszeit immerhin auch noch Spiele ausrichten müssen. Gibt es denn nichts, was du dir von deinem Mann wünschen könntest? Einen Ausflug nach Baiae, einen Poeten aus Delphi, Stoffe aus Lutetia? Irgendwas, bei dem er sonst nur widerwillig mit den Augen rollt wird dir sicher einfallen."
    Die Wahrheit über seine Verwandtschaft würde Lucilla einfallen. Ob Antonia wohl über die Piratenbrut ihrer Familie Bescheid weiß?


    Lucilla schüttelt es für einen kurzen Augenblick. Sie kann trotz allem das Gefühl nie los werden, Quintus Tullius in Gracchus' Nähe zu spüren. Wenn sie ihn ansieht, dann sieht sie das selbstzufriedene Grinsen des Piraten, das kaltblütige Funkeln in seinen Augen, das Blut an seinen Händen - und das Blut an ihren Händen. Sie schluckt einen dicken Kloß ihren Hals hinunter und greift nach den Trauben. Hoffentlich kommen die Gladiatoren bald.


    Wenn Lucilla etwas ablenken kann, dann ist es das Plaudern. Deswegen stürzt sie sich nur allzu gern auf Antonias Frage.
    "Oh, das mit der Acta wurde mir einfach zu viel. Ich habe ja so schon kaum noch Zeit für irgendetwas gefunden, aber nun nach der Hochzeit kommt ja noch viel mehr auf mich zu. Bona Dea, man hat ja so viele Verpflichtungen als Senatorengattin, du kennst das sicherlich, na und von meinem eigenen Leben möchte ich ja dann doch auch noch ein Stück abhaben. Meine Tage sind dermaßen gefüllt, dass ich kaum noch weiß, wie ich jemals das Kinderkriegen darin unterbringen soll." Lucilla lacht über ihren eigenen kleinen Scherz und wirft sich grinsend eine Traube in den Mund. Da sie absolut kein Gefühl für Unverschämtheiten in dieser Hinsicht hat, fragt sie einfach mal ganz direkt.
    "Darf ich fragen, wie du das alles handhabst? Gerade wenn man die ganze Zeit hier in Rom ist, dann wird es doch schon irgendwie ein bisschen viel, oder?"

  • Mit einiger Verspätung kam Modestus in das Amphitheater zu den Spielen. Eigentlich hatte er rechtzeitig kommen wollen, da er ja nun auch noch in Rom lebte, doch in der Münze war wegen der erneuten Inventur viel Arbeit angefallen, was dafür gesorgt hatte, dass er sich nicht so schnell hatte absetzen können, wie er es gehofft hatte. Er ging zu seinem Platz bei den anderen Magistraten und freute sich endlich so weit vorn sitzen zu können. Zwar interessierten ihn die Tierhatz nicht sonderlich, aber auf die Gladiatoren freute er sich schon. Er war sicher einige bekannte Namen zu hören und war schon gespannt auf die Kämpfe. Für Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe war er immer zu haben. Die wenigen Magistrate oder Senatoren die er persönlich kannte grüßte er freundlich mit einem Nicken und lies sich auf seinen Platz nieder. Große Gespräche wollte er jetzt nicht anfangen, denn dafür war später noch Zeit. Nun wollte er Blut fließen sehen.

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    Original von Spurius Purgitius Macer


    Gegensätzlich zu Gracchus schienen sich sowohl seine Gemahlin, als auch sein Vetter zu verlustieren, wobei insbesondere ersteres ihm zumindest ein wenig zur Zufriedenheit mochte gereichen, da ihm selbst selten nur gegeben war, seiner Gattin auch nur einen Hauch von Amüsement angedeihen zu lassen. Die Nennung seines Namens riss ihn aus jeglichen ob dieses Faktums bereits angetrübten Gedanken, die Tatsache, dass erst danach die Frage Senator Purgitius' folgte, verhinderte einerseits, dass Gracchus derer konnte verlustig werden und trug gleichsam dafür Sorge, dass er sich nun nicht mehr aufgrund tiefgehender Konzentration auf die Tierhatz konnte herausreden und sich so vor einer Entscheidung drücken. 'Ebenfalls' musste bedeuten, dass irgendjemand sich bereits auf das Wetten hatte geeinigt, so dass es einerseits zum guten Ton zu gehören schien und zudem äußerst unhöflich gewesen wäre, dies nun abzulehnen.
    "Gewiss, es wird uns eine Pläsier von eminentem Ausmaße sein, an den Wetten zu partizipieren."
    Bisherig hatte Gracchus an Wetten nie sonderlich viel Gefallen finden können, denn jene, welche zu ihrem Gewinn ein Grundverständnis der Sachlage voraussetzten, beherrschte er kaum, und auch bei jenen, zu deren Sieg das Lächeln der Fortuna vonnöten war, konnte er nur selten reüssieren, da die Göttin des Glückes ihm kaum zu solcherlei Gelegenheiten freundlich gesinnt zu sein schien. Die einzig größere Wette, an welcher er Erinnerung trug, hatte sich auf einem kleinen Gastmahl im Kreise einiger Freunde in Achaia ereignet, während dessen Verlauf dem Wein in besonders ausgiebigem Maße war zugesprochen worden. Der Gewinn indes war dabei einem Verlust gleich gekommen, war der Preis doch ein Nachmittag mit der überaus lieblichen Schwester des Sulpicius Lartius gewesen, welchen in freundschaftlicher Absicht beiden gegenüber Gracchus an seinen Vetter Aquilius hatte abgetreten, was sowohl Lartius als auch dessen Schwester hatten zum Anlass genommen, ihm über Jahre hinweg ob der Zurückweisung der Dame wegen zu zürnen. Agreablerweise würde ein Nachmittag bei den Ludi kaum solcherlei weder zum Gewinn noch zum Einsatz fordern.
    "Habt ihr bereits einen Einsatz determiniert?"
    fragte er unbestimmt zur Seite hin, Aquilius tangierend und spätestens auf Senator Purgitius neben diesem abzielend.

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  • "Sehr schön", stellte Macer zufrieden fest, denn zu dritt machten Wetten viel mehr Spass. Wenn man nur zu zweit wettete, gewann entweder der eine mehrfach und der andere verlor dadurch die Lust, oder man gewann abwechselnd, schob sich immer den gleichen Gewinn hin und her und beide verloren die Lust. Aber bei drei Teilnehmern konnte es wesentlich spannender werden. Und selbst wenn einer ausstieg, konnten die anderen immernoch weiter machen.


    "Einen Einsatz haben wir noch nicht bestimmt." Macer ging es eher um den Spass an den Wetten als um einen möglichen Gewinn, so dass er keinen allzu hohen Einsatz vorschlagen würde. Mit Hungaricus wettete er mal um einen Bronzemünze, wobei der eigentlich Einsatz wohl eher darin bestand, dass diese vor der Begleichung der Wettschuld vom Verlierer eigenhändig auf Hochglanz poliert werden musste. "Ich denke, wir möchten alle Spass an den Wetten haben und möchten niemanden in unannehmbare Verluste treiben." Womit er schon einmal ausschloß, um Sklaven, Einladungen zu Gastmählern oder Applaus in Senatsdebatten zu wetten.

  • Es dauert nichtr lange, da ist auch das letzte Zebra niedergerungen, der Sand im Boden der Arena färbt sich rot vom Sand der toten Tiere färbt. Gierig stossen die Löwinnen ihre Reiszähne in das Fleisch der Zebra und auch die beiden trägen Löwen kommen langsam in Bewegung, nach dem sie bisher das Jagdmassaker, das ihr Rudel angerichtet hat nur passiv verfolgt haben.


    Langsam und behäbig schlendern sie auf das Zebra zu, das ihnen am nächsten ist, mit kräftigen Brüllen fordern sie ihren Anteil an der Beute ein, vertreiben die Löwinnen und Jungtiere.


    Doch lange Zeit zu fressen haben sie nicht....

  • So hochmütig sich der Germane für gewöhnlich gegenüber dem elenden Römerpack gab - es freute ihn doch, dass sich Lucanus ganz selbstverständlich auf den Platz neben ihm geschwungen hatte. Freundlich erwiderte er dessen Begrüssung, bekam dann allerdings einen skeptischen Zug um die Nase, denn bei Wortspielen mit seinem lateinischen Namen, mochten sie auch noch so harmlos sein, war er ziemlich empfindlich. Um ihn herum war es mittlerweile überschaubarer geworden, alle hatten inzwischen Platz genommen, und auch Severus lehnte sich zurück und entspannte sich und seine Wachsamkeit ein wenig. Neugierig war er, zum ersten Mal richtige Ludi zu sehen, und dann auch noch von so nahe.
    Da traf ihn ein Blick, dessen Eindringlichkeit ihn förmlich am Nacken packte, wie eine kalte, klamme Hand... Er wandte den Kopf und fand die Augen des Goden Flavius Gracchus. Der sah ihn starr an, unheildräuend und furchtsam zugleich, ein ganz seltsamer Ausdruck war das. Als würde der Gode einen Geist sehen, so schien es dem Germanen, so blickte der ihn jedesmal an, wenn sie, obwohl er dem Goden meist aus dem Weg ging, zufällig mal aufeinandertrafen. Der Mann war einfach unheimlich. Aber eine gewisse Genugtuung bereitete es dem Germanen durchaus, die Beklemmung dieses finsteren Hexenmeisters zu sehen, der, einer fixen Idee von einem Fluch wegen, damals so gnadenlos die Unterirdischen auf ihn gehetzt hatte. Kalt erwiderte er den Blick, einen kurzen Moment lang, bis der Flavier wieder nach vorne sah.


    Der Germane atmete auf und unterdrückte den Impuls, sich unbehaglich den Nacken zu reiben. Dann fesselten ihn die Löwen. Was für schöne, tödliche Bestien! Begeistert verfolgte er deren Auftritt, die weichen Sprünge, die kraftvolle Gewandtheit dieser Raubtiere, die Leichtigkeit, mit der sie diese albernen Pferdchen mit den Stehmähnen rissen. Das waren also die Tiere, von denen Sciurus so besessen war, und mit denen er ständig drohte. Severus bemerkte einen Seitenblick von Lucanus, den das ganze ebenso zu faszinieren schien.
    "Die sind schön." Versonnen blickte er auf den blutigen Sand. "Woher kommen die eigentlich?", fragte er dann neugierig denn junge Flavier.
    "Ich würde gerne mal einen jagen - in der Wildnis."
    Aber gewiss nicht in der Arena ohne Waffen.
    "Und kannst Du mir sagen, wieso die Ponys angemalt sind; hat das irgendeine... rituelle Bedeutung?"

  • Löwen. Wenn es etwas gab, das für meinen Geschmack noch langweiliger war als kämpfende Gladiatoren, dann waren es miteinander kämpfende Tiere. Sicher, es musste eine ausgesprochen große Leistung der Jäger darstellen, solche Tiere einzufangen und zumindest soweit zu zähmen, dass sie arenagerecht kämpften. Teuer war es sicherlich auch gewesen, diese Tiere nach Rom zu bringen und dafür zu sorgen, dass sie lange genug überlebten, um von der gaffenden Masse bestaunt zu werden. Aber für mich taugten sie wenig und somit gönnte ich dem Spektakel nicht wirkliche Aufmerksamkeit. Hätte es jetzt ein kurzes Wagenrennen gegeben, wäre ich sicherlich aufmerksamker gewesen, aber Löwen gegen Zebras riss mich nicht gerade von meinem ausgesprochen unbequemen, weil zu engen Sitz. Konnte niemand auch einmal an groß gewachsene Magistrate denken, wenn man ein Amphitheater baute? Heute Abend würde mich mein Rücken umbringen, soviel war sicher.
    Zu Macers Worten über den Wetteinsatz nickte ich beifällig. Wir hatten es nun wirklich nicht nötig, um hohe Einsätze zu wetten, mein patron selbst war gewiss reich genug, um mit seinem Beistz nicht mehr protzen zu müssen, und bei Gracchus und mir würde es ohnehin in der Familie bleiben ...


    "Jetzt fehlen uns nur noch die Gladiatoren, bei denen eine Wette Sinn machen würde, oder will einer von euch auf Zebras und Löwen wetten? Ich empfinde das immer als ein bisschen langweilig, auf Tiere zu setzen, sie besitzen zu wenig Willen, um es wirklich interessant zu machen," meinte ich beiläufig und blickte kurz zu meinem Neffen, der neben Severus Platz genommen hatte, um ihm zuzunicken. Über Pünktlichkeit würden wir uns nochmal unterhalten müssen, soviel stand fest. "Severus, hast Du mit einem der Gladiatoren aus der Parade von eben vielleicht schon trainiert und kannst uns ein paar Details verraten?" Sein Wissen konnte die Wetten sicherlich interessanter machen, auch wenn wir nicht um hohe Beträge wetten würden - ich wusste nicht, welcher kleine Daimon mich ritt, als den Kopf wieder zur Seite wandte und Gracchus' Profil betrachtete - es musste wohl wirken, als würde ich die Frauen genauer mustern, aber im Moment lag mein Augenmerk auf meinem Vetter - und auch, dass er meinen blick bemerkte.

  • Ein Tor öffnet sich....


    Tiefes, dumpfes Brüllen ertönt, die Löwen in der Arena halten ein zu fressen, die beiden männlichen Löwen erwiedern das Brüllen, ihre Aufmerksamkeit richtet sich auf die Öfnung, während die vier weiblichen Löwen und ihr Nachwuchs in der entgegenliegenden Ecke sammeln, die Löwinnen sich schützend um ihren Nachwuchs scharren.


    Aus dem Dunkel der Öffnung treten zwei Löwen, gross und stark, mit prächtigen Mähnen, ihr Brüllen ist laut und kräftig. Alles an ihnen zeigt, das sie den Platz der beiden anderen Löwen im Rudel für sich beanspruchen. Selbstbewusst positionieren sie sich, lassen ihre Konkurrenten nicht aus den Augen.


    Dann entbrennt der Kampf, Löwe gegen Löwe, kräftige, schwere Löwenkörper pralllen gegen einander, riessige Löwentatzen schlagen aus, nach jeden Schlagabtausch ist etwas mehr Blut auf dem Sand der Arena.


    Doch noch während der Kampf der Löwen läuft, öffnen sich zweui weitere Tore und diesamal erscheinen Menschen, bewaffnet mit Speeren und Netzen,...

  • Beinahe schon wollte Gracchus im Zuge der Wetten auf das derzeitige Geschehen zu einer philosophischen Betrachtung des Kampfes zwischen Löwe und Zebra ansetzen, welcher durchaus mochte zu einer interessanten Parallele gereichen, über die letztlich es tatsächlich sich würde lohnen zu disputieren, als gerade rechtzeitig ihm zu Sinnen kam, dass Aquilius seine Frage vermutlich nur rhetorisch in das Arenenrund hatte geworfen, und er den Atem aus seinen Lungen ungenutzt wieder aus sich hinaus entweichen ließ. Doch es war schlussendlich noch etwas anderes, was Gracchus ein wenig aus der Konzentration brachte, es war das unscharfe Bild in seinem Augenwinkel, welches ihm das Blut in den Adern in Wallung brachte, jener durchdringende Blick von der Seite her, unter welchem er nach der frostigen Begegnung der sklavischen Art nun förmlich zu Schmelzen begann. Caius saß ohnehin bereits viel zu dicht an ihm, um seiner Person nicht bewusst zu sein, doch Gracchus hatte geglaubt, er würde in Publizität zu ihm auf Distanz bleiben, wie er sich ebenso darum bemühte. Vergeblich versuchte er die staubige Wüste, welche viel trockener noch war als der sandige Grund der Arena, in seiner Kehle hinab zu schlucken, mehr als deutlich musste sein Kehlkopf dabei auf und ab hüpfen, und wandte schlussendlich langsam seinen Kopf, ein Stück weit nur, um seinen Vetter aus dem Augenwinkel heraus leicht mahnend anzublicken. Es mochte für umsitzende Anwesende wie ein Blick scheinen, welcher als Warnung des besitzergreifenden Ehegatten war dazu angedacht, jegliche Konkurrenz von seiner Gemahlin fern zu halten, und selbst die Betrachtung ihrer mit einem visuellen Knurren zu unterbinden.

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    Original von Decima Lucilla


    Ein säuerliches Lächeln erschien auf Antonias Lippen. Lucilla Vorschläge klingen gut, keine Frage, doch nichts davon konnte sie sich nicht auch selbst kaufen. Von diesem Standpunkt aus war ihr Gatte wirklich traumhaft – in ihre exzessiven Kaufausflüge mischte er sich nicht ein. Noch nie hieß es ‚Bist du wahnsinnig? Das brauchst du doch überhaupt nicht‘ – obwohl es bei dem ein oder anderen Objekt sicherlich der Wahrheit entsprochen hätte. Was den Ausflug nach Baiae anging, so war sich die Claudia nicht sicher, ob sie um so etwas wetten sollte. Dass Gracchus nur ungern in ihrer Nähe war, wusste sie. Ob es da klug war, ihn quasi an ihre Seite zu zwingen? Andererseits…
    „Nunja, vielleicht fällt mir ja doch noch etwas ein.“, meinte sie und grinste schief. Da ihr Gemahl jedoch gerade mit Senator Purgitius und Aquilius beschäftigt war, verschob sie das auf später. „Was die Wahl des Gladiators angeht, werde ich mich dann an dich wenden.“
    Selbst ein flüchtiger Beobachter konnte nun ein amüsiertes Zucken um Antonias Mundwinkel feststellen. Angesichts des Ortes und der Zeit schon ein regelrechter Gefühlsausbruch der Patrizierin.


    Als die Sprache jedoch auf das Kinderkriegen kommt, wurden ihre Augen groß und der Mund schmal. Dieses Thema verfolgte sie. Warum strafte Iuno sie nur so? Genügte es nicht, dass sie kinderlos war, musste sie sich nun auch noch verhöhnen lassen? Sicher war doch überall bekannt, dass sie noch keinen Erben zur Welt gebracht hatte.
    „Ich.. also.. “
    Verlegen blinzelte sie, suchte nach einem Ausweg aus dem unangenehmen Thema, doch in ihrem Kopf drehte sich plötzlich alles um Erben, Nachwuchs, und Ähnliches.
    „Eigentlich.. ist das bei uns kein Problem.“, erwiderte sie. Und es war nicht einmal gelogen, wie sie mit Galgenhumor feststellte.
    „Weißt du, es ist ein ganz einfaches Prinzip – eine Art Zeiteinteilung.“
    Dass die Zeiteinteilung beinhaltete Arbeiten - ja, Kinder zeugen - nein, ließ Antonia unausgesprochen. Die Decima schien ihr zu gesprächig, als dass sie ihr derlei Dinge auf die Nase band. Ganz abgesehen davon, dass sie zwar eine Senatorengattin, aber dennoch eine Decima war. Von jemandem, der aus einer Familie stammte, die sich mit einer Geschwindigkeit vermehrte, die lediglich von Kaninchen übertroffen wurde, erwartete sie kein Verständnis für ihr Problem.

  • Macer wunderte sich ein wenig, dass Senator Flavius Gracchus es diesmal offenbar vorzog, seine Zustimmung in Schweigen auszudrücken, wo er doch sonst für seine aufwändigen Satzkonstruktionen bekannt war. Andererseits hatte Aquilius keinen eindeutigen Vorschlag gemacht, sondern die Entscheidung über Einsatz und Wetten nur auf später vertagt. "Ja, auf die Gladiatoren sollten wir schon warten", stimmte Macer dem aber völlig zu. "Ich habe mich für die Ankündigung der Spiele nämlich nicht genau genug interessiert, um jetzt schon zu wissen, wer gegen wen antreten wird. Und das sollten wir ja schon wissen, bevor wir unsere Wetten machen", fügte er noch als Erklärung hinzu. Wobei es ihm vermutlich nicht einmal geholfen hätte, die Ankündigung sorgfältig zu lesen, weil er die Namen und Paarungen sicher wieder vergessen hätte. Und so begeistert, dass er sich die Daten notieren und schon Zuhause die Wetten vorbereiten würde, war er nun wirklich nicht. Das machte er ja noch nicht einmal bei den Wagenrennen.


    "Wenn ich müsste, würde ich auf die Löwen setzen. Aber ich füchte, es würde ohnehin niemand auf die Zebras setzen wollen und die Sache ist geschenkt", äußerte er sich dann noch zum Thema Wetten auf Tiere.

  • Zitat

    Original von Rutger Severus


    Ich beuge mich ein wenig weiter nach vorne, um besser sehen zu können. "Jetzt sag' bloß, dort wo Du herkommst, ist keine Wildnis! :D Schon bei mir daheim ist gleich an der Grenze des Ortes die Wahrscheinlichkeit auf wilde Tiere zu treffen, nicht gering. Im Winter kommen die Wölfe von den Pyrenäen herunter, ab und an verliebt sich ein Bär in die auswärtigen Stallungen eines Bauers und meint, dort überwintern zu können ... oder stattet einer Vorratskammer einen Höflichkeitsbesuch ab, damit man ja nicht denkt, die eingelegten Früchte und das Gemüse wüßte er nicht zu würdigen."


    "Und jetzt?" Ich schaue Severus an. "Ich hab's leider nicht so mit Blut, früher ist mir schon vom Geruch schlecht geworden, was bei der Jagd schlußendlich ziemlich hinderlich ist. Aber die Pferde da, ich habe mich mit meinem Onkel beim Opfern ein wenig daran gewöhnt, nein, schlecht wird's mir gerade nicht. Ich sehe Tiere sich gerne bewegen. Löwen habe ich noch nie in echt gesehen, und die Pferde oder Ponys, ich glaube nicht, daß die angemalt sind."


    Da sich Onkel Aquilius zu uns umdreht, frage ich mal gleich: "Salve Onkel Aquilius, eigentlich alle wieder da, nicht? Diese Pferde da, die sind doch nicht angemalt oder? Jedenfalls wäre die Farbe von den Angriffen der Löwen doch völlig verschmiert, oder?"

  • Zitat

    Original von Claudia Antonia


    Lucilla schaut ein bisschen genervt in die Arena. "Wenn überhaupt noch Gladiatoren kommen." Tierkämpfe sind nur solange gut, bis alle Leute sitzen. Aber es sitzen längst alle. Wenigstens kann man sich mit Claudia Antonia noch ganz gut unterhalten. Dass das Thema ihr ein bisschen unangenehm ist, bemerkt Lucilla natürlich überhaupt nicht. Im Gegenteil, sie hängt ganz fasziniert an Antonias Lippen.
    "Zeiteinteilung?" wiederholt sie und kann es kaum glauben, dass des Rätsels Lösung so einfach sein soll. "Ach, das ist ja wirklich geschickt." Da bleiben ihr glatt für ein paar Minuten die Worte weg wäherend sie über Zeiteinteilung nachdenkt. Aber wieso nicht, Patrizierinnen haben immerhin seit hunderten Jahre Zeit, sich mit dieser Situation zu arrangieren, wer, wenn nicht sie muss es also wissen.


    Gerade als Lucilla zustimmend nicken will, betreten endlich menschliche Gestalten die Arena. "Oh, schau nur, es geht endlich los!" Ein bisschen langsam und vorsichtig geht es los. "Oder nicht?" Lucilla holt aus ihren Vorräten zwei Nusstangen - geröstete Mandeln und Haselnüsse mit viel Honig aneinandergepresst - und reicht eine davon an Antonia weiter. "Wenns mal wieder länger dauert ..."

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