Es knirschte, und der Riegel glitt endlich zur Seite. Mit doppeltem Ingrimm stürmten die Wächter auf uns los. Es war ein wildes Hauen und Stechen, da im Dunkeln, rein gar nicht wie das geordnete Kämpfen in der Schlachtreihe. Ohne Schild, ohne Rüstung - ich fühlte mich nackt! Metall klirrte, Leder knarrte, die Wächter - und es waren viele, wenn auch nicht gerade koordiniert - gaben alles um uns niederzumachen. Wenn die Kameraden jetzt nicht ganz schnell hier auftauchten, dann konnten wir schon mal eine Passage auf Charons Kahn reservieren. Die Enge unter dem Torbogen verhinderte immerhin dass sie alle gleichzeitig an uns rankamen. Ich suchte Schulterschluss mit Licinus, wehrte Hiebe ab, und teilte aus, und drückte mich mit dem Rücken fest gegen das Tor. Riegel und Balken waren weg, warum ging es nicht auf?? Hatten wir etwa was übersehen, im Dunkeln?
Dann, ganz träge, bewegte sich der schwere Torflügel! Langsam, in den Angeln ächzend, schwang er ein Stück auf, ich erhaschte einen Blick auf die mondbeschienene Strasse davor. Die sah verdammt leer aus. Bona Dea, wir waren doch nicht etwa am falschen Tor gelandet, und die Kameraden warteten woanders? Bei den verschlungenen Gassen war das gar nicht so abwegig.
Zwei Handbreit weit öffnete sich das Tor, bevor einer der Parther es packte, und wieder zu schliessen versuchte. Ich stach ihn nieder, fühlte zugleich einen heissen Schmerz in meiner Seite - ein Speer schrabbte da an meinen Rippen vorbei. Ich keuchte, fühlte wie es da ganz warm und nass wurde, aber in dem rasenden Ungestüm des Kampfes rückte der Schmerz einfach an den Rand. Schnell packte ich den Speer am Schaft, stach auf den Parther ein, der ihn geschwungen hatte, bis er zurückwich. Rücklings, und mit aller Kraft, warf ich mich nochmal gegen den Torflügel, der durch Licinus' und meine Bemühungen nun langsam immer weiter aufschwang.
Circesium
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Fullo starrte agestrengt zum Tor. Seine Ungeduld und ach eine leichte Nervosität waren ihm deutlich anzusehen. Am liebsten war er nachts in einem befestigten Lager. Nicht unterwegs auf irgendwelchen heiklen Missionen im tiefsten Dunkel der Nacht. Fullo war kein Feigling. Aber er fühlte sich hier sichtlich unwohl.
"Da..."
sagte er und deutete in Richtung des Tores.
"Ich glaub, da tut sich was"Avitus schaute genauer hin.
"Tatsache"
sagte er. Es schien, als ob das Tor aufging. Ganz leicht nur, ganz langsam. Aber es ging auf.
"Jetzt oder nie..."
sagte Avitus und erhob sich.
"Im Laufschritt..."
sagte er und setzte sich an die Spitze. Seine Bauchwunde dankte es ihm nicht gerade und schmerzte, doch Avitus biss die Zähne zusammen, lief voran, zückte das Schwert, um auf unvorhergesehene Begegnungen mit irgendwelchen vorlauten Wachen vorbereitet zu sein.Sie nährten sich dem Tor und er erkannte den Decimer, einen Verwandten des Legaten Decimus Livianus, seines verschollenen Patrons, der trotz der Anwesenheit bewaffneter Feinde versuchte, das Tor aufzumachen. Nun brauchten sie sich nicht mehr zu verstecken.
"Los, Beeilung, militees"
trieb Avitus seine Männer zur Eile und hob das Tempo etwas an.
"Helft dem Mann... schaltet die Wachen aus und besetzt das Tor. Sichert zu den Strassenausgängen hin"Avitus erkannte Cyprianus, nährte sich diesem.
"Tribunus, die erste Kohorte ist vollzählig..."
so viele wie eben noch übrig waren
"... anwesend und steht zu deiner Verfügung"
sagte Avitus und grüßte militärisch.
"Die legio ist uns auf den Fersen und wird bald hier sein. Wir könnten das Tor einer centuria überlassen, die es bis dahin sichert, und mit dem Rest auschwärmen und die Rädelsführer niedermachen. Sind alle von unseren Männern noch am Leben?"
fragte er, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, während um sie herum die verbliebenen Parther ausgeschaltet wurden. -
Mit aller Kraft drückte er Licinus gegen das Tor, sich nach vorne mit dem Schwert verteidigend. Wenn er wenigstens einem dieser Saukerle hätte einen Schild abnehmen können, aber so stand er da die einzige Verteidigung die er hatte war sein Schwert. Längst hatte er aufgehört die Schrammen, die beim parieren der Hiebe entstanden waren zu beachten, sein ganzer Arm brandte förmlich langsam, ganz langsam schob sich das Tor auf.
Nur ... wo war die verdammte Verstärkung die hier warten sollte? Wo war die erste cohors?
Licinus fluchte vernehmlich und ließ seine Wut an dem nächstbesten Parther aus, dann stemmte er sich weiter so fest es ging gegen das Tor, dass sich wieder ein Stück weiter öffnete.
Spielchen wiederholte sich die ganze Zeit, Angriffe parieren, in einem günstigen Moment das Tor ein Stückchen aufschieben, Angriffe parieren, Tor aufschieben...
Licinus keuchte, er bekam kaum noch Luft, in wenigen Minuten wäre die gesamte Operation schiefgelaufen und sie würden den Styx passieren, denn viel länger würden sie das "Spielchen" nicht mehr durchhalten. -
Zitat
Original von Lucius Artorius Avitus
..Avitus erkannte Cyprianus, nährte sich diesem.
"Tribunus, die erste Kohorte ist vollzählig..."
so viele wie eben noch übrig waren
"... anwesend und steht zu deiner Verfügung"
sagte Avitus und grüßte militärisch.
"Die legio ist uns auf den Fersen und wird bald hier sein. Wir könnten das Tor einer centuria überlassen, die es bis dahin sichert, und mit dem Rest auschwärmen und die Rädelsführer niedermachen. Sind alle von unseren Männern noch am Leben?"
fragte er, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, während um sie herum die verbliebenen Parther ausgeschaltet wurden.Appius grüßte salutierend zurück:"Es ist schön dich zu sehen Primus Pilus und mit dir die I.Cohorte. Ja bei uns sind noch alle am Leben den Göttern sei Dank. Also säubere die Stadt, damit wir sie im Namen Roms und des Imperators dann endlich in Besitz nehmen können." Und er würde endlch zu einem Bad und etwas Ruhe kommen.
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Kaum hatte Licinus vor sich hingeflucht* hörte er auch schon von ferne Befehle und das Stampfen der genagelten caligae von weit über hundert Soldaten.
Das wissen, dass die Verstärkung nun kam verlieh ihm neue Kraft und er stach wieter auf die Parther ein.Als die cohors dann das Tor passiert und die parther hinwegfegte gönnte er sich eine kurze Atempause und trat dann auf den miles zu, der in seiner Abwesenheit das signum übernommen hatte.
"Danke Kamerad, ich übernehme wieder" meinte er mit einem schwachen Lächeln
"Freut mich dich wiederzusehen, Iulius!" gab dieser zurück und reichte ihm die Standarte. Das nun schon vertraute Gewicht in den Händen fühlte sich Licinus schon viel besser."Hier ist dein Parma, Junge! Scheint den räudigen Hunden ja einen schönen Kampf geboten zu haben, so wie du aussiehst."
tauchte von hinten eine tiefe Stimme auf und der alte Veteran Battiacus reichte Licinus das parma und gab ihm einen Klapps auf die Schulter
Licinus Antwort beschränkte sich auf ein knappes Nicken, dann wandte er sich wieder nach vorn nahm seine Position ein und wartete auf die kommenden Befehle.Sim-Off: Immer diese Doppelposts
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Avitus nickte. Ihm stand es nicht zu, als rangniederer einen Tribun zu loben, aber unter diesen besonderen Umständen konnte er nicht umhin.
"Ihr habt es tatsächlich geschafft... Gar nicht mal so schlecht, tribunus"
sagte er mit einem leichten Grinsen und gespielter Untertreibung. Und als Cyprianus die Stadt zu durchkämmen befahl, nickte er erneut.
"Das werden wir..."
Eines Kommentars über das - nun ja, wilde - Aussehen der Männer des Voraustrupps enthielt er sich, auch wenn er nur zu gerne einen abgegeben hätte.Dann blickte er zum LICINUS, nährte sich diesem und klopfte seinem Signifer, der wieder das Feldzeichen übernahm, auf die Schulter.
"Iulius Licinus, du bist wohlauf, wie ich sehe... "
sagte er. Wieder einmal haben sich die Männer der ersten Kohorte verdient gemacht. Zwar war die Stadt noch nicht in ihrer Hand aber ab jetzt hatte sie ihren Kopf in einer Schlinge. Und sie brauchten nur noch zuziehen.Er entdeckte IMPERIOSUS.
"Salve et tu, optio... du bist verwundet?"
sagte er, als er entdeckte, dass Imperiosus blutete.
"Aber noch einsatzfähig, wie ich sehe... gut. Milites, macht euch bereit, die fünfte centuria bleibt hier. Die anderen rücken aus, ihr kennt die Befehle. Zivilisten werden, sofern unbewaffnet, verschont. Die Rädelsführer und ihre Sympathisanten schnappen wir uns jetzt. Agite"
gab Avitus die Befehle, während auf dem Tor das Feldzeichen der fünften Centuria aufgestellt wurde. Der Weg in die Stadt war frei. Die Legion konnte kommen. -
"Jawohl Herr! Bin wohlauf!" nur etwas müde fügte er in Gedanken hinzu.
Dann hörte er wie der centurio Imperiosus begrüßte und war froh, dass es auch seinem Freund anscheinend gut gingSofort ergingen auch schoin die neuen Befehle und Licinus änderte die Position des Feldzeichens von "Halt" auf "Vorrücken" und hinein ging es in die Stadt...
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Da war es ! Das Zeichen das das Tor offen war ! Und die erste Kohorte hatte das Tor auch erreicht. Nicht das er es sehen konnte, doch wenn eine ganze Kohorte ein Tor besetzt, dann kann sie sich noch so bemühen leise zu sein, die Geräusche trugen doch weit und Tiberius Vitamalacus wusste in diesem Moment, das jetzt der Zeitpunkt war, mit der Legion vorzurücken.
"Im Laufschritt ! Marsch !" ertönte seine Stimme und bis auf eine Kohorte, die im Lager bleiben würde, setzten sich alle Kohorten in Bewegung.
Und wenn es einer Kohorte schwer fiel ungehört zu bleiben, war dies bei sieben Kohorten kaum möglich. Doch der Klang von tausenden Stiefeln, die die Erde fast zum beben brachten, der gleichmässige Klang von tausenden Rüstungen, Schilden und Waffen war für einen Soldaten wie Tiberius Vitamalacus regelrecht Musik.
Wie alle anderen auch lief er im Laufschritt auf die Stadt zu, lief in den Reihen der III. Kohorte. Diese würde die wichtigsten Verwaltungsbauwerke im Zentrum der Stadt besetzen, während weitere Kohorten die Stadtmauern sichern würden. "Denkt daran," ermahnte er im Laufen noch einmal den Centurio neben an, "wer sich uns in den Weg stellt, wird beseitigt. Doch wer sich ergibt, bekommt Roms Gnade zu spüren."
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Imperiosus und Sparsus gabe sich einen erbitterten Kampf auf der Mauer. Der Artorier hörte nun endlich, wie die Kameraden sich der Stadt näherten und war froh, dass es nun bald vorbei sein würde. Unter schmerzen töte er weitere Parther, die auf ihm zukamen und nachdem die erste Kohorte das Tor erreicht hatte, flohen zwei junge Parther von der Mauer. Wahrscheinlich ahnten sie, dass sie wohl kaum eine Chance gegen sie hatten. Die Stadt war für die Parther verloren und Tiberus ginste, denn er war dabei gewesen....
Zuerst glaubte er nicht wirklich daran, dass diese Mission auch nur im entferntesten gelingen würde, doch er wurde (zum Glück) eines besseren gelehrt. Kurz schaute er zu Marcus, als er dann mit einem nicken andeutete, dass sie nun wieder von der Mauer gehen konnten, was sie auch taten.
Unten angekommen, trat auch schon Avitus auf ihn zu und begrüßte ihn. Imperiosus nickte ihm zu.
" Salve Primus Pilus... "
Der Optio war ein wenig erschöpft, da er zwei blutende Stellen hatte. Die am Arm tat ihm zwar weh, doch die am Kopf war etwas schlimmer dran. Tiberius versuchte seine Gedanken zusammen zuhalten, doch konnte er dies nicht, da er sehr starke Kopfschmerzen hatte, was auch nicht verwunderlich war. Ein Medicus kam zu ihm und gab ihm Opium, für seine schmerzen, während er gleichzeitig die Wunden versorgte.
Einsatzfähig war er vielleicht... doch ob er heute noch kämpfen konnte, wusste er nicht wirklich. Aber Imperiosus hatte sehr viel von seinem Vetter gelernt. Als er bei der Schlacht verwundet wurde, kämpfte er trotzdem weiter, um seinen Männern ein Vorbild zu sein. Tiberius nahm sein Scutum in die Hand, nickte Licinus zu und stellte sich neben ihm und sie marschierten zusammen los. Als Team hatten sie heute gekämpft. Serapio, Sparsus, Cyprianus, Arsitides, Licinus und er... da konnte man sehen, was die erste Kohorte ihm stand war zu leisten, wenn man ihnen eine solche Mission anvertraute. Der Artorier war stolz auf sich und würde diese Geschichte bestimmt noch als alter Mann seinen Enkelkindern erzählen.
Nur fragte er sich, wo eigentlich Titus und der Händler waren, denn sie hatte er schon lange nicht mehr gesehen...
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Wie lange Licinus und ich da standen und verbissen darum kämpften das Tor zu öffnen, und dabei nicht ins Gras zu beissen, das kann ich nicht sagen. Jedenfalls kams mir vor wie eine Ewigkeit. Mit dem Rücken an das Holz gepresst, ausser Atem und so hart bedrängt, dass ich fast nicht mehr ausholen konnte mit dem Gladius, hatte ich die Hoffnung, das irgendwie zu überstehen schon fast aufgegeben. Doch dann näherte sich das Trampeln von Caligae, wurde immer lauter, und es war das schönste Geräusch der Welt. Rüstungen klirrten, die Stimme des Primus Pilus hallte durch die Nacht, und dann waren sie da. Wie von einer Lawine von Stahl wurden unsere Gegner überrannt und niedergemacht; von einem Moment auf den anderen war der Kampf vorüber, und Soldaten strömten in Massen in die Stadt.
Ich wich ein Stück zur Seite, schwer atmend. Die Aufregung ebbte ab, der Schmerz meiner Verletzung kam heftig zurück, und auf einmal wurden, so im nachhinein, meine Knie ganz weich. Ich sank gegen die Mauer, hielt mir die blutende Seite, atmete tief durch und konnte gar nicht glauben dass ich noch am Leben war. Musca und Silio tauchten bei mir auf und klopften mir kräftig auf die Schulter (und machten Witze über den Zustand meiner Garderobe), dann war auch schon ein Capsarius da und verarztete mich erst mal an Ort und Stelle.
Ich sah mich natürlich nach Sparsus um, und nach den anderen Kameraden in unserem kleinen Kommandotrupp, und, welch eine Erleichterung, sie weilten alle noch unter den Lebenden. Wir hatten die Parther hier wohl wirklich kalt erwischt. Immer mehr Truppen kamen nun in die Stadt, und so langsam wurde mir wirklich bewusst: Wir hatten es geschafft! Ich lächelte in mich hinein, war erschöpft aber vor allem stolz, so richtig stolz auf uns, und auf das Gelingen unseres tollkühnen Unterfangens. -
[Blockierte Grafik: http://img219.imageshack.us/img219/972/daryaa1qs5.jpg] | Daryaa und Anoosh |[Blockierte Grafik: http://img252.imageshack.us/img252/3321/ashoonnb0.jpg]
Starr wie eine Springmaus in ihrem Loch stand Anoosh hinter dem Baum, mehrere Männer kamen aus dem Ausgang, er sah das Aufblitzen eines Schwertes, das dann unter einem dunklen Stoff verdeckt wurde. Einer, zwei, drei, vier Männer, ein Riese, noch ein Mann, Anoosh Augen weiteten sich als er all die Gestalten in der Dunkelheit sah, die gerade mal einen Arm weit von ihm entfernt vorbei huschten und in der Gaße verschwanden. Einige Momente blieb Anoosh noch weiter stehen und guckte den Gestalten, die nun schon längst nicht meh rzu sehen waren, hinter her. Seine Knie fühlten sich ganz weich an und im dem Moment schickte er ein Stoßgebet zum Himmel, wo er den Gott seiner Herrn vermutete. Dann schlüpfte er eilends hinter dem Baum hervor und nahm die Beine in die Hand und lief in genau die andere Richtung. Gehetzt warf er immer wieder Blick über seine Schulter, ganz als ob jeden Moment die Männer es sich anders überlegten und wie ein Verhängnis über Anoosh her fallen wollten, doch die Götter hatten wohl ein Einsehen mit dem armen Sklaven. Trotzdem quietschte Anoosh laut auf als er plötzlich gegen jemanden stieß.
„Uh, uh! Gnade, Gnade! Ich hab gar nichts gesehen. Ich bin ein blinder Bettler, jawohl!“
„Anoosh, was ist los?“
Anoosh ließ die Hände sinken, die er in seiner Panik vor sein Gesicht geschlagen hatte. Voller Erleichterung erblickte er Daryaa.
„Oh, Herrin, Herrin. Den guten Lichtwesen sei Dank. Es ist furchtbar, da waren Männer, bewaffnete Männer...mit den graden Schwertern...“
, plapperte der Sklave atemlos.
„Gerade Schwerter? Wie die in der großen Halle meines Vaters?“
Anoosh nickte und konnte nicht antworten, denn immer noch hechelte er um Luft.
„Römer!“
Anoosh riß die Augen auf und sah zurück. Jetzt wußte er wirklich, daß er dem Tod gerade von der Schippe gesprungen war.
„Ja...wir müssen...warnen...die...“
„Vater!“
„Stadt...“Zu spät, Daryaa hörte schon nicht mehr Anooshs letztes Wort, sondern sie rannte, in Richtung der Mauer und des Tores. Ihre Füße flogen über den Boden hinweg, sie hängte den schnaufenden Anoosh schnell ab, doch die junge Daryaa war eindeutig zu spät. Kampflärm drang bis zu ihr, noch ehe sie die Mauer erreichte, dann bog s ie um ein Haus herum und stand zwanzig Schritte vom Tor entfernt. Männer kämpften auf den Zinnen, vor dem Tor, Daryaa sah sich eilends um, zog bereits ihren kleinen Dolch hervor, um sich damit einem römischen Soldaten zu stellen. Die Tore gingen auf und Daryaa sah ihn schließlich, ihren Vater, der oben auf der Mauer sein Schwert gezogen hatte und gegen einen Mann kämpfte. Daryaa hielt die Luft an und stieß einen Schrei aus als sie sah, daß das Schwert des Fremden sich in den Bauch ihres Vaters bohrte, während schon viele Füße sich näherten und noch sehr viel mehr Römer hinein kamen. Daryaa wollte nach vorne stürzen, um ihrem Vater zu Hilfe zu kommen als eine Hand sie packte.
„Herrin, nicht! Es ist verloren!“
„Aber mein Vater..er ist dort oben!“
„Dein Vater kann kämpfen, Du nicht! Du kannst es ihm nicht antun, hier zu sterben, Daryaa. Und denk an Deine Mutter!“Männer füllten die Straßen, ein römischer Soldat erspähte Daryaa und zog schon sein Schwert. Anoosh zog Daryaa in den Schatten zurück. Daryaa sah ein Banner, das auf die Mauern gestellt wurde, mehrere Römer, die von dort her kamen, wo wohl ihr Vater lag. Sie sah einen Mann*, der von der Mauer herunter geschritten kam, sah noch das Blut an seinem Schwert, aber nicht seine Gesichtszüge, zudem trug er keine Rüstung. Dieser trat auf einen anderen Mann** zu, was die Beiden sprachen vernahm Daryaa nicht, sie konnte auch kein Latein. Sie konnte den Blick nicht von den Soldaten lösen, doch Anoosh zog sie unerbittlich hinter sich her.
*Aristides
** AvitusWas Daryaa nicht verstand: „Salve, primus pilus. Verstanden!“ Sie sah auch nicht, wie sich jener Mann zu seiner centuria begab, um den Befehl des ersten Speer der Legion auszuführen.
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Als der Primus Pilus das erneute Signal zum Lauf zum Tor gab, setzte sich Priscus diesmal an die Spitze der Männer seiner Centurie, um diesmal auch von vorne den Überblick zu haben, was sich tat. Das Tor war tatsächlich geöffnet und der verbleibende parthische Widerstand rasch gebrochen. Zum Warten blieb aber keine Pause, sofort gab es neue Befehle. Priscus machte sich allerdings erst einmal auf die Suche nach seinem Centurio, der mit dem Kommandotrupp unterwegs gewesen war. Außerdem kannte dieser wohl die Ziele, welche sie in der Stadt aufsuchen sollten. Immerhin sollten sie ausdrücklich nicht die ganze Stadt aufwecken, sondern nur bestimmte Männer ausfindig machen, soweit er das mitbekommen hatte. Wobei er sich nicht ganz sicher war, ob die Stadt nicht ohnehin in wenigen Augenblicken komplett wach war. Einige Schreie und Rufe der Parther hatte man bis draußen vor der Mauer gehört, da müsste es sich drinnen auch längst verteilt haben. Immerhin war ein bevorstehender Häuserkampf mal etwas anderes als eine Feldschlacht, wennauch nicht unbedingt eine angenehmere Aussicht.
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Sim-Off: um es mehr oder minder nun wie im pf schon gesagt zum ende zu bringen
Appius stand bei den Stabsoffizieren und hielt einen Vortrag über die letztliche Einnahme der Stadt für Rom:"...Unsere Mission lief wie schon gesagt ohne große Probleme, daher möchte ich nochmals dringend dazu auffordern allen Soldaten eine Belobigung auszusprechen, die bei dieser Mission mit dabei waren, immerhin haben sie dafür mit gesorgt daß eine feindliche Stadt ohne großes römisches Blutvergießen in unsere Hände gefallen ist.
Desweiteren ist die Stadt nachdem die Tore von uns geöffnet worden sind ohne größere Verluste gefallen. Es gab einige kleinere Kämpfe in den Starßen und Häusern, aber nichts was die in die Stadt strömenden Legionäre vor große Probleme gestellt hätte. Die auf den Listen geführten Personen wurden aufgegriffen und dann hingerichtet. Nach dem Tod ihrer Rädelsführer ud dem verbreiten der Nachricht darüber brach auch der letzte Widerstand in der Stadt zusammen. Trotzdem sind einige Verluste zu verzeichnen, sowas läßt sich nunmal im Strassenkampf, auch gegen nicht ausgebildete Gegner, die trotzdem taper kämpften um ihre Heimat zu verteidigen nicht vermeiden. 8 Legionäre sind tot, ca. ein Dutzend verletzt und nun in Behandlung im Lazarett. Sie dürften beim nächsten Kampf allerdings wieder mit dabei sein. Alles in allem können wir denke ich sehr zufrieden sein. Das Umland wird unsere Truppen benötigten Nachschub liefern und umso mehr Städte wir erobern umso besser unsere Verhandlungsbasis.
Hiermit schließe ich meinenBericht. Die Stadt ist unser und die Aufwiegler sind tot, Mission accomplished, wie die Griechen sagen würden."
Lächelnd blickte er in die Runde, immerhin hatte er diese Mission befehligt, ein bischen Stolz über ihren Erfolg konnte also durchaus nicht schaden. -
Schon am Morgen, als die Stadt fest in der Hand der Prima war, hatte Tiberius Vitamalacus dem Stab des Imperators vermelden lassen, das die Stadt unter der Kontrolle Roms war und das weitest gehend unbeschädigt. Römische Soldaten kontrollierten die wichtigsten Strassen, die Stadtmauern und Stadttore, insgesamt war noch eine Kohorte in der Stadt geblieben, der Rest war zurück in das Marschlager gekehrt.
Während der Terentier sprach, war ein Scriba dabei den mündlichen Bericht schriftlich festzuhalten, welcher kurz darauf zum Imperator gebracht werden sollte.
Der Legatus hörte sich den Bericht mit stoischer Miene an, wie immer zeigte er mit keiner Regung, das er mit der Operation durchaus sehr zufrieden war. Stattdessen fragte er mir ruhiger Stimme : "Warum wurden die Rädelsführer getötet und nicht verhaftet ?"
Eigentlich war es nicht wichtig, die Männer hätten so oder so den Tot gefunden, doch er hatte dem Imperator die Gelegentheit bieten wollen, den einen oder anderen aus politischen Gründen zu begnadigen.
-
Rüstungen blitzten im Mondlicht auf, Schwerter schwangen auf den letzten Widerstand herunter, der Wind umwehte Marcus und spielte in seinem dunklen Haar, trocknete den Schweiß auf seiner Stirn, der ihm beim Laufen und Kämpfen aus allen Poren getreten war. Agil schien Imperiosus - aus der Sicht von Marcus - die Treppen hoch gestürmt war, ebenso Sparsus; Marcus hinwieder hatte schon schwer geatmet als er an den oberen Treppen, und kam erst einige Herzschläge später an, um sich mit in den Kampf zu stürzen; die Männer, die sie töteten hatte Marcus nicht mehr vor Augen, mal war es wohl das Gesicht eines Jünglings, der Marcus mit Grauen ansah, als er merkte, daß es seine letzte Nacht war und dann das Gesicht eines bärtigen alten Mannes. Sehr ruhmvoll empfand Marcus das Töten dort oben nicht. Aber irgendwann ertönten unten die Schritte der Verstärkung, die erste Kohorte unter dem Befehl von Avitus, die ihnen zur Hilfe eilten. Schwer atmend kam Marcus herunter und trat bis zu Avitus als dieser gerade die Befehle weiter gab.
„Salve, primus pilus. Verstanden!“
Marcus marschierte weiter und nickte Serapio am Tor aufmunternd zu, erblickte auch Sparsus und war höchst zufrieden mit beiden Männern, aber im Moment gab es noch wichtigeres als Lob auszusprechen. Marcus nickte auch Priscus zu als beide – sich gegenseitig suchend! - aufeinander trafen.
„Gut, Dich zu sehen, optio!“
Schließlich wären sie sonst wirklich in arge Not geraten, wenn die Männer der ersten Kohorte ihnen nicht geholfen hätten.
„Es geht für uns weiter. In die Stadt hinein. Wir sollen die Rädelsführer uns schnappen. Und jeglichen Widerstand im Keim ersticken. Ein gewißer Navid am Wasserturm und ein Saamaan an der hinteren Stadtmauer, sowie einen Händler Barzin. Ruf die Männer zusammen, auch die anderen Nachtschwärmer...“
Womit Marcus auf Serapio und Sparsus deutete.
„Wir rücken vor!“ -
Ér zuckte mit den Schultern:"Nun Legat, augenscheinlich hat sich keiner der Rädelsführer freiwilig ergeben und gewehrt, so daß den Truppen leider gar nichts anderes übrig blieb, als sie auf der Stelle zu töten. Ich bin sicher der Imperator wird des verstehen."
Es war letztlich ja sowieso egal, wann sie starben. -
Zwar hätte er lieber die Rädelsführer lebend dem Imperator ubergeben, aber wer sich einem Legionär widersetzte, der hatte nicht verdient weiter zu leben, schon garnicht wenn das Leben eines Römers auf dem Spiel stand. Dies galt im grossen, wenn der Rammbock die Mauer berührte und auch im Kleinen. Daher nickte der Legat knapp.
"Gute Arbeit, Tribun, von dir und den Milites !" stellte der Legat lobend fest. Die Namen der Beteiligten würden im Bericht stehen und schon bald wörden die Männer ausgezeichnet werden.
"Gibt es noch Anmerkungen, meine Herren ?"
-
"Danke Legat!" Zu der Frage über weitere Anmerkungen schüttelte er den Kopf. Er hatte alles gesagt was es zu sagen gab.
-
Die Nachricht, dass die Stadt Circesium erfolgreich eingenommen wurde, erreicht den Kaiser am Morgen gleich nach dem Aufwachen und sie erleichtert ihm das Aufstehen sichtlich. Er lässt sich Mantel und Feldherrenbinde anlegen und begibt sich noch vor dem Frühstück zur Principia der Legio I. Der Melder, der ihm einen schriftlichen Bericht bringen soll, hat also nur einen kurzen Weg.
"Meine Herren, dieser Tag beginnt mit ausnehmend guten Nachrichten. Mein Lob für diese Leistung!"
Er nickt dem Legaten und insbesondere dem Tribun, der als erster mit in der Stadt war, anerkennend zu.
-
Kaum hatte der Imperator den Bereich der Principia der Prima betreten, hatte der Wachsoldat am Eingang kraftvoll die rechte Faust auf den Brustpanzer geschlagen und dann die Hnad zum militärischen Gruss erhoben.
"Der Imperator !" donnerte er, sich auf den in diesem Rahmen wichtigsten Titel des Augustus beschränkend. Hätte man ihm aufgetragen den ganzen Titel zu benutzen, dann wäre er wohl recht schnell gescheitert."Imperator !" begrüsste der Legatus den Imperator und grüsste militärisch.
"Es ist mir eine Ehre, im Namen deiner Legion dir die Stadt Circesium zu übergeben. Iuppiter, Minerva und Mars waren in dieser Nacht mit uns."
Er deutet auf Tribun Terentius.
"Wie du den Bericht entnommen haben wirst, hat Tribun Appius Terentius Cyprianus eine kleine Gruppe von Milites in die Stadt geführt und das Tor von innen geöffnet."
Im Bericht, welcher der Imperator erhalten hat, steht schon eine kurze Notiz, das die beteiligten der Operation ausgezeichnet werden werden.
Jetzt mitmachen!
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