• Es war früh am Morgen, als Meridius am Tempel der Iuno eintraf, um - wie er es angekündigt hatte - ihr zu Ehren und aus Dankbarkeit für die Geburt seines Sohnes Tiberius Decimus Optatus ein Opfer abzuhalten. Er hatte dafür keine Kosten gescheut und einige Münzen springen lassen. Ein Priester war bestellt worden, welcher die Zeremonie übernehmen würde und der Senator hat diesem auch zugesichert, dem Kult der Iuno eine beträchtliche Spende über 1000 Sesterzen zukommen zu lassen. Direkt in Anschluss an das Opfer war die Wein- und Brotspende vorgesehen. Profitieren würden davon vor allem die Ärmsten der Armen und jene, welche sich an diesem Morgen auf den Tempelanlagen aufhielten. Im Gefolge des Senators befanden sich daher einige Sklaven, welche die entsprechenden Güter mit sich führten. Einzig der kleine Sohn und die Gattin des Senators waren zu Hause geblieben. Aus gesundheitlichen Gründen. Der Medicus Personalis hatte nicht garantieren können, dass für die geschwächte Mutter ein längerer Aufenthalt am Tempel ohne Folgen bleiben würde ...


    Sim-Off:

    Um Teilnahme eines Priesters wird gebeten!
    Danach erfolgt die Spende!
    ;)

  • Sim-Off:

    Opfer-Priester gibt es in dieser Stadt keine mehr, doch jene werden ohnehin im Angesicht des Opferherren allgemeinhin überbewertet. Ein NPC-Sacerdos ist alles, was der Cultus Deorum dir derzeit anbieten kann.


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    Aufgeregt war er, der Sacerdos Orphidius Dento, beinahe ein wenig nervös, wie vor seinen ersten öffentlichen Opferungen, damals als er noch ein junger Mann gewesen war - denn ein Senator hatte sich ankündigt, ein Opfer der Iuno darzubringen, und tatsächlicherweise war dies kein Ereignis, welches sich dieser Tage sonderlich häufig ereignete. Seine beste Tunika hatte Orphidius daher an diesem Tage angelegt, in strahlendstem Weiß - bis auf den marginalen Flecken am hinteren Saum, welcher keiner Bleiche und keiner Lauge wollte weichen -, darüber die Festtagstoga, seine Füße am Morgen länger als gewöhnlich geschrubbt und die Backen gleich zwei Mal mit dem schon etwas abgestumpften Messer rasiert, dass seine Gemahlin bereits ob einer heimlichen Liebschaft ihm spottete. Indes, der Sacerdos ließ sich nicht beirren, denn es war dies ein gar in der imperialen Zeitung angekündigtes Opfer, vermutlich eines der Opfer mit größter Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, welche der etwas ältliche Sacerdos je noch in seinem Leben würde in direkter Weise begleiten, und da sein Patron es versäumt hatte, in der Politik weit voran zu kommen, so konnte nicht schaden, einem Senator im Gedächtnis zu bleiben.
    "Salve, Senator Decimus!"
    grüßte der Sacerdos den eintreffenden Senator erfreut.
    "Mein Name ist Orphidius Dento, ich werde dir bei deinem Opfer zur Seite stehen."
    Unauffällig versuchte Orphidius an Senator Decimus einen Blick vorbei zu werfen, um zu sehen, welche Gaben er brachte, der Iuno zum Dank.



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  • Orphidios Dento hieß der Sacerdos, welcher dem Senator entgegen geeilt war. Meridius begrüßte ihn mit einem höflichen Nicken und erzeigte sich dankbar, dass er in diesem Priester eine Hilfe für den heutigen Tag erhalten würde. Nicht, dass er es nicht gewohnt gewesen wäre, den Göttern selbstständig Dank zu bringen, tat er dies doch zu Hause am Altar jeden Tag, wie es ihn seine Mutter gelehrt hatte. Und hatte er auch als ehemaliger Feldherr oft genug Gelegenheit gehabt Mars zu opfern. Heute jedoch war ein ganz anderer Tag. Er opferte aus Dankbarkeit für die Geburt seines Sohnes Tiberius Decimus Optatus und war dennoch gleichzeitig in Trauer umfangen, hatte er doch fast zeitgleich zum Erhalt seines Jüngesten, seinen Ältesten verloren. In solchen Zeiten war es von Vorteil, einen erfahrenen Priester an der Seite zu haben, wenn man nicht, in den Gefühlen gefangen, in den Gedanken hin- und hergerissen, einen Fehler begehen wollte.


    "Ich danke Dir, Orphidius Dento."


    sprach er und trat dann einen Schritt zur Seite. Er hatte sich lange überlegt, was er opfern sollte, was das angemessene Opfer für den heutigen Tag sein würde. Angesichts seines Standes als Senator und in Anbetracht der Ereignisse der vergangenen Tage, hatte er sich dann jedoch für eine Kuh entschieden, welche in einem entsprechenden Geschäft für speziell solche Fälle angeboten worden war. Im Vorfeld der Tempel hatten sich eine Menge Zulieferer auf die Opferkulte und die Götter spezialisiert. Sie taten dies zuverlässig, diskret und zur Zufriedenheit der Götter, Priester und Kunden. Und sie sorgten, so weit es ging, dafür, dass die Tiere immer makellos waren. Meridius hatte sich das renommierteste Geschäft ausgesucht, dort, wo auch die Consuln einzukaufen pflegten. Und der Kaiser.


    "Ich habe Weihrauch, Blumen, Wein und diese Kuh dabei."


    fügte er hinzu und wies nach hinten. Zwei seiner Sklaven führten das Tier mit sich.

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    Wohlwollend blickte der Sacerdos auf das weiße Tier hin, der Senator hatte augenscheinlich keine Kosten gescheut, und jene wenigen, marginalen Flecken auf dem Fell der Kuh würden leichthin zu kaschieren sein. Orphidius winkte einen der Helfer heran und wies ihm, das Opfer vorzubereiten.
    "Er wird sich um Fell, Horn und den Schmuck des Tieres kümmern, so dass es nach dem Voropfer bereit sein wird"
    , wandte der Sacerdos erklärend sich dem Senator zu und drängte den Helfer gleichsam mit einem weiteren Wink, sich zu eilen. Sodann geleitete er Decimus die Stufen zum Tempel hinauf, trat mit ihm in die aedes hinein und schickte die Sklaven des Senators, welche Weihrauch, Wein und Blumen trugen mit geflüsterten Worten nach vorne zum Altar hin, auf dass sie rechtzeitig dort würden bereitstehen, wenn das Opfer begann. Er selbst schlug eine Gewandfalte seiner Toga über den Kopf und wusch seine Hände, um hernach mit dem Senator sich vor die überdimensionale Statue der Iuno zu begeben, auf dass jener dort mit der Räucherung konnte den Ritus einleiten, seine Worte an Iuno formulieren und die Voropfer darbringen.



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  • Die Wahl der Opfer schien richtig gewesen zu sein. Sicher war es sich dabei jedoch nicht immer, auch wenn er schon seit seiner Kindheit an Opfern teilnahm, seiner Mutter damals am Hausaltar in Tarraco assistierte, später dann als junger Mann selbst opferte und die rituelle Verantwortung in seiner Familie übernahm. Bei den Legionen dann opferte er als Legatus Legionis an allen wichtigen Tagen, beim Auf- und Abschlagen eines Lagers, vor der Schlacht. Und trotzdem, eine gewisse Grundnervosität stellte sich immer wieder ein. So auch heute. Und mit dieser trat er vor den Altar.


    Wenig später stieg der Duft von Weihrauch auf und der Senator begann zu der Göttin zu sprechen.


    "Geliebte Iuno, Iuno Lucina, ich bringe Dir Dank für Deine Gnade und Güte, Deinen Beistand bei der Geburt meines Sohnes. Ich danke Dir, dass Du mir einen gesunden Sohn schenktest, und das Leben meiner Gattin schontest."


    Er hatte die Hände mit den Flächen nach oben erhoben und sprach mit bestimmter, doch zurückhaltender Stimme. Demut war eine Tugend, welche die Götter schätzten.


    "Geliebte Iuno, Iuno Moneta, ich bitte Dich auch, mir Ratschlag zu geben, an jedem Tag meines Lebens, meinen Sohn auf rechte Art und Weise zu erziehen, auf dass er ein echter Römer werden möge. Ein Römer, welcher die Götter, seine Stadt und seine Familie liebt."


    Bei Lucius hatte er einiges falsch gemacht, wie er fand, auch wenn Iulia immer wieder meinte, er sollte sich nicht zu viele Selbstvorwürfe machen.


    "Geliebte Iuno, ich bitte Dich, Deinen Ratschlag, Deine Ermahnungen nicht zurück zu halten, wo auch immer meine Wege als Vater und Ehemann hinführen."


    Iuno schützte auch die Ehen. Er glaubte fest daran.


    "Sei Schutz und Schild über meinem Haus, erweise Dich mir und meiner Familie gnädig, und nimm dieses Opfer in Deiner Gnade an. Möge es Dein Wohlwollen, Deine Zustimmung finden. Möge es Ausdruck und Zeichen meiner Ehrerbietung Dir gegenüber sein."

  • [Blockierte Grafik: http://img182.imageshack.us/img182/4282/sacerdosbi9.jpg]


    Sukzessive wanderten die Gaben des Voropfers auf den Tisch vor der Statue der Iuno, während diese unablässig vom süßlichen Odeur der Räucherung wurde umfangen. Der Senator sprach seine Worte und beendete das Voropfer mit einer rechtswendigen Drehung, welche den Anstoß gab, dass die kleine Opfertruppe sich aus dem Tempel wieder hinaus begab, auf den Platz davor, wo der Altar für das blutige Opfer stand. Vor diesem war bereits die Kuh mit einem Seil an einem im Boden eingelassenen Ring festgebunden, ihre Hörner hatten Diener des Cultus Deorum derweil mit goldfarbenen Pigmenten koloriert, ebenso wie das Horn der Hufe, von ihrer Stirne herab hingen rot- und weißfarbene Fäden, die infulae mit den vittae daran, und über den Rücken war die dorsula, ein breites, wollenes Band gelegt. Orphidius Dento ergriff einen Pinsel aus Ochsenschwanzhaar, tunkte diesen in das Wasser einer kleinen Schale und besprengte Decimus, um symbolisch die Reinigung zu vollziehen, auf dass der Senator die rituellen Opferworte konnte sprechen. Nachdem sie beide zudem ihre Hände hatten gereinigt, reichte der Sacerdos die körnige mola salsa an Decimus, dass dieser die Kuh der Iuno konnte weihen, hernach auch das stumpfe Opfermesser, um die symbolische Entkleidung zu vollziehen. Nach dem Opfergebet schlussendlich trat Orphidius bei Seite und winkte den Victimarius mit dem Beil und einen Popa mit einem Hammer heran.
    "Agone?"
    wandte der Victimarius sich an Senator Decimus, auf dessen Anweisung wartend.



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  • Es war dem Senator wie eine Ewigkeit vorgekommen, als ihn der Victimarius aus den Gedanken riß. Nicht, dass Meridius nicht volle Andacht teilgenommen hätte, vielmehr waren ihm so viele Bilder durch den Kopf geschossen, dass er an sich halten musste um nicht seine Würde zu verlieren. Emotionale Äusserungen in der Öffentlichkeit standen einem Senator nicht gut. Ausser bei der Staatstrauer. Zurückhaltung hingegen war eine Tugend, auch wenn die Geburt seines jüngsten Sohnes ihn ergriffen hatte. Die Dankbarkeit gegenüber Iuno füllte sein Herz.


    "Age!" sprach er mit Nachdruck und nickte.


    Das Beil lag schwer in der Hand des Opferdieners und Meridius wusste, was nun kommen würde. Iuno! Ein kaum hörbarer Seufzer entrang sich seiner Seele.

  • [Blockierte Grafik: http://img182.imageshack.us/img182/4282/sacerdosbi9.jpg]


    Die Aufforderung war gesprochen, der Popa hob den Hammer und ließ ihn auf das Haupt des Tieres hinab fallen, während im nächsten Augenblicke bereits die scharfe Schneide des Beiles in die Kehle der Kuh fuhr. Dunkles, rotfarbenes Blut drang sogleich aus der Wunde, rann hinab auf den steinernen Grund und legte sich wie ein schweres, samtenes Laken über die Fläche um den Altar, wurde allzu bald darauf jedoch in seiner Ausbreitung gehindert durch den massigen Leib, welcher der Schwerkraft zum Boden hin folgte und dort aufschlug mit dumpfen Laut. Sogleich tauschte der Victimarius Beil gegen Messer und begann, den Leib des Tieres mit gekonntem Schnitt zu öffnen und aus dem warmen Fleisch unter dem Fell die vitalia, jene für die Opferschau wichtigen Organe, zu entnehmen. Orphidius Dento, als Sacerdos während der ausführenden Tat unbeteiligt, wartete geduldig, bis dass der Popa ihm die silbrigen Schalen anreichte, in welche die vitalia waren hinein gelegt worden, um sie einer genauen Untersuchung zu unterziehen und im Ergebnis die Gunst oder Missgunst der Göttin festzustellen.



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  • [Blockierte Grafik: http://img182.imageshack.us/img182/4282/sacerdosbi9.jpg]


    Konzentriert prüfte Orphidius Dento das Herz, legte es zurück, um sich der Leber zu widmen. Er überging einen blassen Flecken, doch in der nächsten Schüssel lag der viergeteilte Magen der Kuh ausgebreitet, und der Sacerdos sah bereits auf den ersten Blick, dass dort sich eine unnatürliche Erhebung zeigte. Er drehte das Organ, kniff ein Auge zusammen und rümpfte die Nase. Ein Geschwulst zog sich über den Labmagen, etwa so lang und dick wie ein kleiner Finger, und nicht zu übersehen. Kurz blickte Orphidius unsicher auf, doch der Senator hatte ihn weder dafür bezahlt, zu schweigen, noch würde dies viel Sinn machen bei einer Gabe solch privaten Ausmaßes. Die litatio war gescheitert.
    "Iuno ist nicht gewillt, dein Opfer anzunehmen, Senator. Sieh selbst."
    Er hob die Schüssel und trat damit zu Senator Decimus hin, dass jener das Geschwulst selbst konnte betrachten.



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  • Meridius wurde aus seinen Gedanken gerissen und starrte in Richtung des Priesters. Das Geschwulst, welches er ihm vor die Nase hielt, war nicht zu übersehen. Hatte er sich also bei dem Opfertier so sehr geirrt? Hatte man ihm das falsche Opfer angedreht? Oder hatte ihm Iuno einen Strich durch die Rechnung gemacht? Oder gar der Priester?


    "Was muss ich nun tun?"


    fragte er daher Orphidius Dento, wusste er aus bisheriger Erfahrung nicht, welche Schritte nun eingeleitet werden sollten.


    "Habe ich die Form nicht eingehalten?
    Gibt es etwas was man tun kann?"


    Auch wenn er schon oft geopfert hatte, war dies das erste Opfer, das nicht angenommen wurde. Ausgrechnet, als es um seinen Sohn ging.

  • [Blockierte Grafik: http://img182.imageshack.us/img182/4282/sacerdosbi9.jpg]


    "An der Form war nichts auszusetzen", eilte sich der Priester sogleich zu entgegnen, konnte dies doch auch in seinen Verantwortungsbereich fallen.
    "Es gibt in einem solchen Falle zweierlei Möglichkeiten. Die Ablehnung erst einmal anzunehmen oder ein Ersatzopfer usque at litationem darzubringen, so lange also, bis Iuno das Opfer annimmt."
    Einige Augenblicke lang ließ Orphidius Dento seine Worte im Raume zwischen ihnen hängen, ehedem er fortfuhr.
    "Es mag für dich sicherlich keine allzu große Schwierigkeit sein, weitere Kühe heran zu schaffen, doch ich würde dir von einem direkt folgenden Opfer abraten. Eine zurückgewiesene Kuh ist nicht eben eine kleine Opfergabe, ein neuerliches Opfer solltest du darob vorbereiten. Du bedarfst nicht der Götter Zustimmung zu einer Entscheidung, welche du vor dem anwesenden Volk rechtfertigen musst, gleichsam waren es sehr private Gründe des Dankes, wie auch der Bitte. Allfällig ist beides zu viel verlangt, Senator, oder du hast den Prinzipien Iunos in der letzten Zeit nicht genügend Beachtung geschenkt, sie womöglich gar erzürnt? Die Beziehung zu den Göttern ist eine wechselseitige und sie muss eine dauerhafte sein, um aus ihr Nutzen zu ziehen. Liegt eine Missstimmung vor, so sollte erst diese bereinigt werden, ehedem du für deinen Sohn bittest. Mit dem Opfer fortzufahren hat nur dann einen Sinn, wenn du dir dessen sicher bist, dass solcherlei nicht der Fall ist."



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  • Der Senator verstand. Es würde also wenig bringen, wenn er eine Kuh nach der anderen in Rauch aufgehen lassen würde, ehe er nicht ergründet hatte, weswegen Iuno das erste Opfer verweigert hatte. Wie es schien, waren die dunklen Flecken, welche Optatus damals im Schlaf erhalten hatte, doch keine so "einfache" Angelegenheit, wie er selbst vermutet hatte. Womöglich war Optatus auch nur das Opfer gewesen, vermutlich für eine wissentliche oder unwissentliche Verfehlung seines Vaters oder seiner Mutter. Doch so sehr sich Meridius das Hirn zermarterte, woran es liegen könnte, ob es da etwas gebe, was man - wie der Priester so schön sagte zu "bereinigen" gebe - er fand auf die Schnelle nichts. Oder hatte er Iuno in der Tat zu sehr vernachlässigt. Hatte er ihr nicht oft genug zu verstehen gegeben, dass er sie von Herzen verehrte? Die kurzen kleinen Opfer am Herd des eigenen Hauses reichten wohl nicht aus. Und vielleicht war es auch von Nöten, dass Iulia selbst hin und wieder der Göttin opferte.


    "Ich werde mir Deinen Ratschlag zu Herzen nehmen, ehrenwerter Priester."


    sprach Meridius nach einer längeren Gedankenpause.


    "Da Iuno das heutige Opfer nicht annimmt, wird es sicherlich das beste sein, es heute zu lassen. Auch das Zürnen der Götter braucht seine Zeit, an meinem Willen ihre Gunst zurück zu gewinnen soll jedoch kein Zweifel bestehen. Kannst Du mir sagen, wie ich ihr dies kenntlich machen kann? Ich mag nicht das Risiko eingehen, dass mein Haus ihres Schutzes ermangeln muss. Dazu sind mir meine Gemahlin und mein Sohn zu wichtig..."

  • [Blockierte Grafik: http://img182.imageshack.us/img182/4282/sacerdosbi9.jpg]


    Die Schale mit dem makelbehafteten Magen fand ihren Weg zu einem der anwesenden Bediensteten, welcher auch die übrigen Organe einsammelte. Ob der gescheiterten litatio wegen war das gesamte Opfertier nicht weiter verwendbar.
    "Einige Opfergaben, ganz ohne Erwartung, sind sicherlich der richtige Weg. Gedenke ihrer und sie wird sich deiner erinnern, wenn du noch einmal um ihre Gunst für deinen Sohn bittest."
    Der Sacerdos wies auf den ausgebluteten Leib der Kuh.
    "Wir werden dies für dich entsorgen, Senator."
    Das Fleisch des Tieres würde auf einem Scheiterhaufen draußen vor der Stadt landen, später gegen Endes des Tages verbrannt werden.



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  • "Ich danke Dir."


    sprach der Senator und nickte. Was blieb ihm auch anderes übrig? Es war nun einmal wie es war und ändern ließ sich nichts. Also würde er ohne etwas erreicht zu haben, nach Hause zurückkehren, seiner Gattin von dem Fehlversuch erzählen und Iuno so lange in seinen Gebeten beflehen, bis er das innere Gefühl hatte, erneut hier im Tempel erscheinen zu können. Mochten ihm doch die Götter einen Fingerzeig geben, woran es gescheitert war.


    "Falls ich etwas für Dich und den Cultus tun kann, lass es mich wissen.
    Gibt es etwas, was ich tun kann?"


    stellte er noch eine letzte Frage, ehe er den Tempel verlassen würde. Vielleicht konnte er ja die Göttin auch etwas besänftigen, wenn er ihrem Bodenpersonal zu Diensten war. Zudem hatten Iunos Diener kein einfaches Leben. Es musste honoriert werden, was sie taten und dies geschah viel zu selten.

  • [Blockierte Grafik: http://img182.imageshack.us/img182/4282/sacerdosbi9.jpg]


    Durchaus dankbar für das Angebot - es war stets favorabel, die eigene Person einem Senator bewusst zu machen - neigte Orphidius Dento den Kopf, ließ die Bewegung jedoch sogleich in ein leichtes Kopfschütteln übergehen.
    "Hab Dank, Senator, doch ich bin rundum zufrieden. In Hinblick auf den Cultus Deorum genügt es, so du an Festtagen den Göttern gedenkst und im Falle eines Falles im Senat den Sacerdotes."
    Er schmunzelte leicht, sorgte die Aufmerksamkeit der Senatoren doch stets auch für die Aufmerksamkeit des einfachen Volkes, denn obgleich sie sich dessen allfällig nicht immer gänzlich bewusst waren, so waren sie doch noch immer die patres conscripti und damit Leitbilder des römischen Staates - wenn auch nicht mehr gar so idealisiert wie noch vor einigen Jahrhunderten.



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  • Der Senator verstand. Er nickte dem Priester zu und verließ dann die Tempelanlage, jedoch nicht ohne dem treuen Diener der Götter eine kleine Spende zurück zu lassen. Sollte er sie verwenden um den Priestern des Hauses etwas Gutes zu tun. Auch wenn sie einer Göttin dienten, waren sie druch und druch menschlich, aus Fleisch und Blut.


    Sim-Off:

    --> WISIM

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