Consistorium – Stabs- und Besprechungszimmer


  • Rufinus glaubte ihm zwar, dass es zwischen einem Centurio und einem Decurio mal reibereien geben konnte. Ich glaubte ihm sogar, dass sie ein Centuriomehr für die Infanterie einsetzen würde, doch der Octavierer war Primus Pilus. Der Ranghöchste Centurio, der Legion. Der einzigste Offizier, der bei Stabsbesprechungen immer Teilnehmen durfte. Alle Centurionen und Decurionen haben Respekt vor diesem Mann, nur Rufinus hatte diesen Respeckt bei der besprechung verloren. Auch jetzt, wo er dies gesagt hatte, konnte er nicht glauben, was er da gearde gesagt hatte.


    " Bei allen Respekt, Primus Pilus. Sich für die Interessen der Infanterie einzusetzen ist nicht falsch und finde ich gut.... für einen Centurio, doch du bist Primus Pilus. Du hast dich nicht nur für deine Männer zu interessieren, sondern für alle... auch der Kavallerie. Schließlich sitzt du für uns alle dort in diesen Raum und sprichst im interesse der Soldaten. Wenn du nur für die Infanterie da sein willst, hast du den falschen Rang. "


    Dies klang jetzt ziemlich respecktlos, doch dies meinte er im ernst. Bei den nächsten Besprechungen würde der Tiberier nicht mehr dabei sein, dass wusste er nun. Heute wurde er nur eingeladen, weil man seine Meinung zu diesem Fall hören wollte. Doch wenn der Primus Pilus einer Legion, dem Mann, dessen Meinung der Praefectus vertraut, nur für die Infanterie spricht, kann man den Missmut bei den Turmae verstehen


    " Was unsere Freundschaft betrifft, so hoffe ich dies auch. Doch jetzt entschuldige mich, ich muss alles vorbereiten, damit wir abmarschieren können."


    Der Decurio hatte seine Worte gut gewählt und durchdacht. Seine Gesichtzüge rührten sich nicht, doch er schaute auch nicht streng oder wütend, was man bei diesen Worten sich denken konnte. Er hatte eine Aufgabe bekommen, die galt es nun zu erledigen. Sicherlich könnten sie danach noch alles besprechen. In Ruhe, wenn alles vorbei war und sich die Stimmung etwas gelegt hatte.


    Sim-Off:

    Nicht das du jetzt denkst, dass ich sauer bin, nur meine ID ist es. ;)

  • Zorn spiegelte sich in den Augen wieder. Der Decurio stand noch da, hatte das Gespräch aber wohl beendet.


    *Irgendwie sind doch alle Patrizier gleich* stellte er fest. Er hatte der Legionsreiterei gegenüber keine Verantwortung. Er war Centurio.


    "Vale" sagte er, drehte sich um und ging in Richtung Bracken, wo gleich eine Barackenkontrolle der Probati stattfinden würde. Die konnten jetzt was erleben...


    Sim-Off:

    ebenfalls :D

  • Seine erste Stabsbesprechung verlief relativ reibungslos und Silanus hatte sich als neuster Offizier der Runde auch weitestgehend zurückgehalten und sich aufs zuhören beschränkt. Der Praefectus führte hier allem Anschein nach einen Recht lockeren Umgang mit den Offizieren der Legio. Silanus hatte zwar keine Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Legionen, aber er war sich sicher, dass nicht jeder Kommandant solche offenen Diskussionen oder Wortgefechte seiner Offiziere dulden würde. Positiv war jedoch dabei, dass sich die Herren dabei wirklich einbringen konnten und nicht nur ewige Jasager waren, die ihrem Kommandanten bei jedem Thema zustimmten. Als die Besprechung zu Ende war erhob sich der junge Tribun und wartete noch einen Moment, ob ihn irgendeiner der anwesenden Offiziere noch sprechen wollte.

  • Dragonum hatte sich bisher nur mit einem Recht kleinen Bruchteil der Legion vertraut gemacht, wobei es sich seltsamer weise nicht um den Stab sondern vielmehr um die Personen handelte die er zufällig auf seinen Wegen traf, allerdings sollte sich das nun ändern die erste Stabsbesprechung würde dem sicher ohne Mühe abhilfe schaffen ...


    Dragonum selbst war noch nicht anwesend, allerdings hatten schon einige Scribae und Milites damit begonnen Kartenmaterial und andere Akten die wertvolle Informationen enthielten zusammenzutragen damit später einfach darüber verfügt werden konnte ...

  • Zum ersten Mal seit seinem Eintritt in die Legion bekam Palaemon nun das Stabszimmer zu Gesicht. Nachdem er vor einiger Zeit schon das zweifelhafte Vergnügen gehabt hatte, zu einem Sechsaugengespräch mit dem Statthalter und dem Magister Officiorum geladen worden zu sein, hatte er die Aufforderung, hier zu erscheinen, ohne allzu große Aufregung hingenommen.
    Der Optio hielt sich selbstverständlich erst einmal im Hintergrund und beobachtete das Treiben der Scribae, während er mit nicht geringer Neugier die Ankunft des neuen Legionspräfekten erwartete.

  • Auch der decurio erschien in voller Montur zu seiner ersten Stabsbesprechung mit dem neuen praefectus und war schon gespannt, wie das denn ablaufen würde. Wie gut, dass er rechtzeitig in einem Aushang sehen konnte, dass er eingeladen war. Nicht dass er seine wichtige erste Stabsbesprechung verpasste!


    In würdiger Haltung betrat er den Raum, grüßte kurz die ihm bedingt durch seine lange Abwensenheit unbekannten Anwesenden...


    "Salvete, meine Herren!"


    ... und nahm gelassen einen freien Platz ein.

  • "Salvete." grüßte ich und nickte in die Runde als ich eintrat, dann setzte ich mich, und zwar auf den Platz links von dem am Kopfende des Tisches. Ich war sehr neugierig auf meine neuen Mitsoldaten, neugierig auf die Besprechung und auf meine neuen Aufgaben. Leider hatte ich noch immer keine schöne Tribunenrüstung, doch unter meiner blanken Lorica trug ich eine schneeweiße Tunica mit sattpurpurnen schmalen Streifen, und auch meinen Eques-Ring hatte ich mir heute an den Finger gesteckt.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Als Dragonum schließlich auch den Besprechungsraum erreichte waren fast schon alle anwesend und der Praefectus Legionis musste eingestehen das er angenommen hatte das die Arbeit als Präfekt mit zwei Schreibern weniger werden würde aber stattdessen wurde er nun fast schon pausenlos von seinen Schreibern mit irgendwelchen Dingen behelligt und er fragte sich wem er sie wohl in Zukunft zuschieben sollte. Aber dafür gab es ja die Stabsbesprechungen, hier konnte man seelenruhig Aufgaben an Leute verteilen ohne das sie sich dagegen wehren konnten, mal davon abgesehen das einige das sicher auch ncht wollen würden ...


    "Salvete!"


    Nachdem Dragonum nun am Tischende stand und von einem der Scribae erzählt bekam was bereits an Kartenmaterial zur Verfügung stand blickte er kurz in die Runde und begann dann auch sofort mit seinen Ausführungen ...


    "Für die die es noch nicht wissen: Mein Name ist Tiberius Octavius Dragonum und ich bin der neue Praefectus Legionis, jeder von ihnen ist heute hier um einerseits Bericht über spezielle Dinge zu erstatten und andererseits neue Befehle zu bekommen. Zu aller erst werden wir uns mit den weniger wichtigen Themen beschäftigen damit wir die Optiones zurück an die Arbeit schicken können bevor wir zu den heikleren Themen wechseln! Daher zu allererst eine Frage an den Decurio ... Decurio wie steht es um die von uns mitgebrachten Pferde?"

  • Der decurio stand vor seinem neuen praefectus legionis auf und erwiderte ohne auf einige seiner Meinung nach nicht wesentliche Kleinigkeiten einzugehen.


    "Bis auf eines sind alle von uns mitgebrachten Pferde gesund und wohlauf und nach einer Inspektion durch den veterinarius voll einsatzfähig. Der Kolikverdächtige wird nach Beobachtung in zwei Tagen zur Verfügung stehen, praefectus."

  • Dragonum nickte zufrieden, der Decurio hatte sich was Pferde anging als außerordentlich zuverlässig erwiesen und dem entsprechend hatte Dragonum auch am Vortag über seine zukünftige Rolle entschieden ...


    "Ausgezeichnet Decurio! Ich möchte das du absofort als Primus der Decurionen fungierst, da uns momentan ein Tribun mit den entsprechenden Kenntnissen fehlt möchte ich das du dich um den berittenen Teil dieser Legion kümmerst, sprich dich dabei mit deinen Kollegen ab und bei größeren Dingen möchte ich natürlich in Kenntnis gesetzt werden! Dementsprechend erwarte ich von dir innerhalb der nächsten Woche einen vollständigen* Bericht zur Situation unserer Reiterei!"


    Damit war der Decurio vorerst abgearbeitet und nun wandte Dragonum sich dem Optio zu, der laut Ausschlussverfahren Lucius Septimius Palaemon sein musste ...


    "Optio, soviel ich weiß bist du momentan mit Nachforschungen in einem Mordfall betraut ... wenn du so freundlich wärst den Stab ins Bilde zu setzen!"


    Ein Scriba hängte eine Karte der Stadt Alexandria hinter dem Optio auf so das dieser, falls nötig, darauf etwas veranschaulichen konnte ...

  • Palaemon machte einen Schritt nach vorne und räusperte sich. Da er nicht wusste, wie der Wissensstand unter allen Anwesenden war, entschied er sich, die Geschichte von ihrem Ausgangspunkt an zu erzählen:
    "Präfekt, Tribunen... wie vermutlich bekannt ist, wurde im Dezember die Bürgerin Iunia Urgulania, die zugleich eine einflussreiche Vertreterin der alexandrinischen Magistrate war, ermordet im Zentrum der Stadt aufgefunden. Außerordentlich brisant war und ist dieser Mordfall daurch, dass die Frau wohl eine kleine Privatfehde mit dem damaligen Präfekten der XXII. Terentius Cyprianus führte und bereits zuvor größere Spannungen zwischen lokalen Gruppen und der römischen Vertretung bestanden. Einige kriminelle Elemente, insbesondere aus dem Fremdenviertel Rhakotis, haben die Sache zudem ausgenutzt, um weiter Stimmung gegen uns Römer zu machen."


    Eine kurze Pause folgte, die der Septimier dazu nutzte, die Orte, die er benannt hatte, auf der Karte aufzuzeigen, ehe er fortfuhr: "Eine Abordnung aus Soldaten aus meiner Zenturie bezog daraufhin eine Arbeitsstube an der Agora, um in Zusammenarbeit mit der Stadtwache die Angelegenheit aufzuklären. Wirklich hilfreiche Unterstützung bekamen wir aber nicht; vielleicht auch deshalb, weil das Amt des Strategen wenig später neu besetzt wurde.
    Nun, was solls! Ich denke, wir konnten derartige Vorwürfe entkräften und haben uns mit dem Umfeld, den Geschäftsbeziehungen der Iunia auseinander gesetzt. Dabei sind wir auf einen Perser gestoßen, der kurz zuvor über einen Boten der Frau eine große Geldsumme erhalten haben soll. Wir haben ihn seiner Wohnung ausfindig ausfindig gemacht."
    Der Optio zeigte auf einen Punkt der Karte, zwischen der Via Argeus und dem Kanal gelegen.
    "Wir haben zwar nicht viel gegen jenen Bagaeos in der Hand, er hat sich aber meiner Meinung nach sehr verdächtig verhalten, als er sich einer Befragung von dreien meiner Männer durch einen abenteuerlichen Fluchtversuch zu entziehen versuchte. Ich habe ihn einstweilen in Nikopolis in den Arrestzellen unterbringen lassen, aber bislang bestreitet er, involviert zu sein."
    Dann schwieg Palaemon erst einmal, bereit auf mögliche Fragen der Vorgesetzten zu anworten.

  • Bei der Nennung des Namens Iunia Urguliana horchte der decurio auf.
    Was berichtete der optio da? Die Frau war ermordet worden?
    War das nicht diese personifizierte Arroganz, die ihm zu verstehen versucht hatte, seinen damaligen Einsatz im Hafen zu führen?
    Fast stieg in ihm der Ansatz einer Wohltuung auf.
    Nun, sein alter Hauslehrer hatte ihm beigebracht, wie sagte er noch?
    Me legein kakos ton tethneota(*), fügte aber augenzwinkernd hinzu, daß dieser Ausspruch nicht von ihm, sondern von einem gewissen Solon von Athen stamme.
    Sei`s drum, sie war tot.
    Und war dann da nicht noch die Befragung einer Iunia Axilla, der Frau, bei der es den Anschein hatte, daß sie nichts wissen wollte, aber viel zu wissen schien?
    Der decurio nahm weiter an der Stabsbesprechung teil und hoffte, daß der praefectus nicht mehr allzulange mit dem Wegetreten-Befehl auf sich warten ließ.


    Sim-Off:

    (*) nicht bösartig über die Toten reden

  • Dragonum nickte und sah kurz zu seinem neuen Tribun ...


    "Ich möchte das du dich dieses Mannes annimmst Tribun, quetscht aus ihm raus was es zu holen gibt, wenn er wirklich nichts über den Mord weiß, dann weiß er sicher irgendwas anderes ... Unschuldige flüchten nicht!"


    Dann wandte sich Dragonum wieder an den Optio ...


    "Optio ich möchte das du absofort deine Aktionen mit dem Tribun absprichst, er ist ab jetzt für Alexandria und die dortige öffentliche Ordnung zuständig! Seht euch nochmal die Wohnung dieses .. äh Bagaeos? nunja dieses Gefangenen an und seht ob ihr was interessantes findet ... wenn dabei irgendwas herauskommen sollte möchte ich informiert werden!"


    Dragonum wartete kurz die Erwiederungen des Optios ab und sah dann in die Runde ob noch jemand etwas fragen wollte bzw. etwas hinzufügen wollte ...

  • "Jawohl Praefectus" bestätigte ich. Solche Ermittlungen waren mir ja vertraut, auch wenn ich noch nie mit einem dermaßen brisanten Fall zu tun gehabt hatte. Der Mord an der Iunierin hatte durch die Acta ein Echo bis nach Rom gehabt, und bei der angespannten Lage gab es sicher ein gewaltiges Interesse an den Ergebnissen, und... - Moment! Hatte Octavius das gerade wirklich gesagt, dass ich für die öffentliche Ordnung in Alexandria zuständig sein würde, nein, ab jetzt war?! Meine Augen weiteten sich ein wenig, und ich musste mich schwer beherrschen um mir weiter nichts anmerken zu lassen. Nach allem was ich bisher gehört hatte, erforderte diese Aufgabe einen schier unmöglichen Balanceakt, zwischen dem harten Durchgreifen, das der Statthalter verlangte, und der Wahrung des alexandrinischen Stolzes...
    Tja. Ich nickte beklommen. Dann setzte eine tatkräftige Miene auf.
    "Optio, ich möchte dich dann nach der Stabsbesprechung noch zu den Einzelheiten der Ermittlungen und Vernehmungen sprechen."
    Die große Runde wollte ich damit nicht aufhalten. Aber eine Frage stellte ich an den Kommandanten.
    "Praefectus, auf welchen Teil der Truppe kann ich für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zurückgreifen?"

  • "Dazu kommen wir gleich nochmal! Erstmal möchte ich den Optio wegtreten lassen, sofern niemand mehr eine Frage hat?"


    Dem folgte ein weiterer Blick in die Runde, Dragonum war auf den Verstand seines Stabs angewiesen immerhin war er ja dazu da Sachen zu erkennen und darauf hinzuweisen wenn er es selbst vielleicht nicht sah ...

  • "Ich werde mich bereit halten, Tribun Decimus", erwiderte Palaemon dem jungen Stabsoffizier. Die Worte des Präfekten fasste der Optio als Aufforderung auf. Er wartete noch einen Moment, ob noch jemand das Wort an ihn richten würde; dann salutierte er und verließ das Stabszimmer.

  • Als niemand mehr etwas zu sagen hatte gab Dragonum dem Optio mit einer lässigen Handbewegung zu verstehen das er wegtreten durfte, als der Optio dann das Besprechungszimmer verlassen hatte wandte Dragonum sich wiederum an die verbliebenen Offiziere ...


    "Nun nach dem das geklärt ist ... eröffnet sich uns das letzte Thema für die Stabsbesprechung, wie einige von euch vielleicht schon wissen, finden in den letzten Wochen und Monaten wiederholt Angriffe auf römische Karawanen im Grenzgebiet statt. Der Praefectus Aegyptii informierte mich darüber das er es für durchaus möglich hält das die Ala, die sich zur Zeit bereits damit beschäftigt, das Problem nicht allein lösen kann. Das bedeutet das wir uns damit beschäftigen und das Problem beseitigen werden! Ich möchte das sich sowohl die Turmae als auch die jeweils im Castellum befindlichen Kohorten darauf vorbereiten!
    Der Feind gleicht bisher mehr einem Fabelwesen als einer reellen Person, Überlebende berichten von kopflosen Streitern die zu Fuß durch die Wüste streifen, wobei ich allerdings überzeugt bin das es mehr Gerede als wirkliche Gefahr ist! Tatsache ist aber das die Wüste nie ungefährlich ist und das es für kleine Banden von Räubern und Banditen wesentlich einfacher ist sich dort zu bewegen als für eine Kohorte Legionäre! Aufklärung und Logistik sind also hier der Schlüssel zum Erfolg!"


    Dragonum legte eine Pause ein und blickte in die Runde, bisher konnte ihm offensichtlich jeder folgen ...


    "Decurio Decimus, ich möchte das du deine Männer auf längere Erkundungsritte in der Wüste vorbereitest! Außerdem sollen sie den unbeschwerlichsten Weg für Nachschubkarawanen bestimmen, dabei sollten dem Stab drei Optionen genügen über die dann später entschieden wird, da bisher noch kein bestimmter Ort für ein Lager festgelegt wurde, sollte die Route bis zur Grenze gehen ... da wir die eventuell auch überschreiten müssen!"


    Nun war wieder die Zeit für Einwände und Hinweise, Dragonum musste sich selbst eingestehen das er nicht viel mehr über Kampfhandlungen in der Wüste wusste als er aus Schriftrollen und dem Studium an der römischen Militärakademie behalten hatte und jeder Militär wusste das Theorie und Praxis zwei Brüder waren die sich nicht gut leiden konnten ...

  • Das Thema Alexandria verbannte ich jetzt erstmal in meinen Hinterkopf, ich schnappte mir eine der Karten, die auf dem Tisch herumlagen und betrachtete das Gebiet, um das es ging. Der äusserste Süden, das Grenzland... leider war die Karte da ziemlich ungenau. Dodekaschoinos, das klang schon so abenteuerlich... die Karte lief in vage schattierte Flächen aus, die nur mit Terra deserta bezeichnet waren. Es fiel mir nicht schwer zu glauben, dass dort Ungeheuer lebten.
    Ich lauschte dem Präfekten, erst als er geendet hatte, und irgendwie erwartungsvoll in die Runde blickte, kam mir die Eingebung, dass er womöglich auch von uns was hören wollte. Das war total ungewohnt für mich, auf einmal in Gegenwart eines Vorgesetzten eigene Gedanken zu äussern! Denn seitdem ich sub aquila gegangen war, hatte es immer geheißen: Klappe halten, Kopf ausschalten und gehorchen. Das war mir wirklich tief eingebleut, das konnte ich nicht so eben mal abschütteln, und ich spürte, wie mein Puls sich beschleunigte, als ich das Wort ergriff.
    "Wenn ich einen Vorschlag äussern dürfte, Praefectus, wir sollten uns mit der Classis Alexandrina besprechen, und jetzt im Vorfeld schon mal abklären ob sie uns bei den Transporten unterstützen können. Sowohl was die Truppen, als auch was die Verpflegung und den Nachschub angeht. Falls sie Flusschiffe haben, die uns stromaufwärts bringen können, sparen wir doch bestimmt Zeit und Kräfte."
    Angespannt ging mein Blick durch die Runde, hoffentlich hatte ich da jetzt nichts unsinniges gesagt.


    "Und nochwas - leider wissen wir ja bisher kaum was über die Kampfweise dieser Wüstenräuber... aber ich vermute, solche Barbaren werden unserer gutgerüsteten Formation am ehesten mit Fernwaffen etwas entgegensetzen können. Ich möchte also vorschlagen, dass wir da bei der Vorbereitung besonders Wert drauf legen, und die Reaktion auf solche Angriffe mehrfach proben, damit es den Soldaten in Fleisch und Blut übergeht."
    Es waren natürlich meine Erfahrungen in Parthien, die aus mir sprachen – aber vielleicht zerfetzten die Kopflosen ihre Gegner ja auch mit Zähnen und Klauen...?

  • Der decurio hatte den Ausführungen des praefectus aufmerksam zugehört.


    Als dieser jedoch auf kopflose Wesen, die zu Fuß durch die Wüste streifen sollen, zu sprechen kam horchte er auf. Wenn ein kopfloses Wesen Anlaß zu Vermutungen jedweder Art gab, so wirkte doch der Zusatz "zu Fuß", zumindest für ihn als Reiter, wiederum beruhigend.


    Der decurio war nicht nur einmal zu Operationen in der Wüste. Wenn es dorthin ging, dann waren Gefahren und höchste Alarmbereitschaft an der Tagesordnung.


    Nach den Vorschlägen des tribunus, denen er nichts hinzuzufügen hatte, wandte er sich an der praefectus.


    "Somit ist also davon auszuzugehen, daß die Erkundungsritte ab Syene, der Garnison der COH I THEBAEORUM EQU, stattfinden. Sind neueste verwertbare Meldungen von da bekannt, praefectus?"

  • Dragonum lauschte seinen Offizieren und wie erhofft kamen dabei wirklich ein paar gute Ideen und Anregungen auf den Tisch ...


    "Das mit der Classis ist eine gute Idee, aber wie du ja selbst gerade gesagt hast bevorzugen die hiesigen Banditen oft Bögen und auf dem Nil wären wir dann doch ein gutes Ziel für einen Hinterhalt! Wir nutzen die Classis für die Nachschublieferungen und halten uns selbst solang wie möglich dicht am Nil das dürfte zumindest die Orientierung einfacher gestalten ... ja am besten sprechen wir diese Erkundungen dann mit der Cohorte dort ab, allerdings habe ich bisher nichts direktes von ihnen bekommen vielleicht solltest du ein paar Melder schicken die unsere Absichten erläutern und den bisherigen Stand abfragen! Mit Sicherheit wissen die Equites schon mehr über den Feind als wir!"


    Dragonum blickte nun ebenfalls auf die Karte der entsprechenden Region und runzelte die Stirn, Aufbruch in ein Gelände das weder der Kommandant noch die Kartographen genau kannten war stets eine heikle Angelegenheit und eigentlich hatte Dragonum auch vor noch möglichst lange Kommandant zu bleiben ...

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