Eine besondere Aufgabe

  • Als der Consul nach weiteren Botenjungen fragten, erhob sich auch Victor.


    "Aus dem selben Grund, wie der Consular würde auch ich mich zur verfügung stellen, diesen Beschluss zu überbringen."

  • Auch Meridius nickte, als er aus seinen Gedanken gerissen wurde. Hatte er doch tatsächlich die Abstimmung verpasst. Sei es drum, jeder wusste, dass er uns seine Familie immer zum Kaiserhaus gestanden hatten. Und sie würden es auch in Zukunft tun.


    "Wenn der Senat meine Mithilfe wünscht, kann er sie haben.
    Es wäre mir eine Ehre der Delegation anzugehören."


    Meridius blickte zu Agrippa, seinem alten Freund aus Hispania. Die Provinz hatte den alten Kaiser unterstützt, sie würde auch den neuen Kaiser unterstützen.

  • Plötzlich schienen einige Senatoren einen Eifer an den Tag zu legen, den man sonst nur selten von ihnen kannte, als konnten sie es gar nicht erwarten, dem neuen Kaiser so früh wie möglich entgegen zu treten.


    "Senator Meridius, wolltest du dich nicht mit vollem Einsatz der Suche nach deinem vermissten Cousin im Osten widmen? Ich denke, eine vorherige Reise ins Illyricum lässt wertvolle Zeit verstreichen."


    Selbst dann, wenn die Nachforschungen nur per Boten von Rom aus gemacht würden, würde jede unbestimmte Abwesenheit die Sache kaum erleichtern, glaubte der Consul anmerken zu müssen.

  • Zitat

    Original von Narrator
    "Senator Meridius, wolltest du dich nicht mit vollem Einsatz der Suche nach deinem vermissten Cousin im Osten widmen? Ich denke, eine vorherige Reise ins Illyricum lässt wertvolle Zeit verstreichen."


    Der Consul sprach Meridius direkt an. Dieser nickte kurz und erwiderte dann:


    "Ehrenwerter Consul. Parthien liegt weit im Osten. Wenn ich heute Boten absende, um Nachrichten in den Osten zu befördern, wird die Delegation längst wieder aus dem Illyricum zurücksein, ehe die Nachricht im Osten ankommt."


    Er sah kein Problem darin, beide Aufgaben gleichzeitig auszuführen. Es war eine Frage der Koordination und Planung. Als ehemaliger Legatus Legionis und Legatus Augusti Pro Praetore nahm er an, beides koordiniert zu bekommen.


    "Doch ganz wie es der Senat wünscht. Ich bot meine Hilfe an. Wenn sie nicht erforderlich ist, wird die Mission auch von Senator Matinius und Octavius zu unser aller Zufriedenheit ausgeführt werden können."

  • Der Consul schmunzelte ein wenig.


    "Wer sagt, dass interessante Neuigkeiten aus dem tiefsten Parthia kommen müssen? Ein Bote mit der Nachricht von einem Lebenszeichen von Decimus Livianus könnte soeben schon auf dem Weg sein und morgen eintreffen. Es wäre mehr als ärgerlich, wenn Nachrichten noch einmal so dermaßen aneinander vorbei laufen."


    Das Lächeln auf dem Gesicht des Consuls verschwindet wieder. Eine weitere Abstimmung steht an.


    "Senator Matinius Agrippa und Senator Octavius Victor stellen sich also als Spitze der Delegation zur Verfügung. Die Senatoren mögen per Handzeichen abstimmen, ob sie das Mandat an diese beiden Kollegen übertragen wollen."

  • "Für Matinius Agrippa entscheide ich mich ohne Bedenken. Ihm würde ich trotz aller Bedenken lieber einen gestanden Senator zur Seite stellen. Es kann daher kein Octavier sein, sondern ich würde mich eher für Maximus Decimus Meridius aussprechen."


    Der einzigste Senator octavischen Geschlechts mit Stil und politischem Wirkungsgrad war längst verstorben. Victor hingegen suchte nur eigenen Profit, das hatte auch seine Bewerbung auf einen Posten gezeigt, den er durch durchdachte Machtspiele nicht bekam. In dieser Mission würder er genauso versagen, wie er es die letzten Jahre im 'aktiven' Dienst getan hatte. Der Senat tat gut daran jene Untätigkeiten mit zu beachten. Nur leider bestand die Versammlung immer mehr aus gestandenen Ja-Sagern ohne eigener Meinung oder geistiger Schöpfung.


    Trotz seiner Antipati gegen Meridus hatte Avarus sich für ihn entschieden. Wohl auch, weil die geringe Möglichkeit bestand, das jener Senator in Parthien verblieb...





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  • Das von Medicus Avarus kein begeisterter Applaus kommen würde, damit hatte Victor schon gerechnet, weswegen er seine Meinung schlichtweg ignorierte. Der Germanicer hatte sowieso jedweden Anspruch auf Seriösität mit seiner nota censoria verloren. Da konnte er noch so häufig mit den jüngeren Senatoren das Ädilat ausüben, den Fleck würde er nicht mehr von seinem curriculum vitae löschen können.


    Süffisant lächelte der Octavier dann auch dem raffgierigen Senator zu, als Avarus auch noch genau das Gegenteil den Senator Decimus Meridius betreffend von dem vorschlug, was gerade eben der Consul empfohlen hatte.

  • Für Claudius war der Name Gaius Ulpius Aelianus Valerianus nicht nur ein ferner Begriff, er kannte den zukünftigen Kaiser persönlich und zwar nicht nur oberflächlich, sondern relativ umfassend. Die Zusammenarbeit mit ihm war gut gewesen, er hatte als Legat nie diktatorisch entschieden, sondern durchaus auf den Rat seines Stabes gehört. Ob dies freilich als Kaiser ähnlich sein würde, bliebe abzuwarten, aber grundsätzlich hielt Menecrates viel vom charakterlichen Potential des Ulpiers.


    Somit war er einer der ersten, die per Handzeichen ihre Zustimmung für die Kaiserwürde erteilten. Als es jedoch um die Delegation nach Partien ging, runzelte er zunächst die Stirn. Dann meldete er sich zu Wort.


    "Ich würde mich wohler fühlen, wenn an der Spitze der Delegation erfahrene Männer des Militärs stehen würden, deren geleistete Dienstzeit zudem nicht in allzu weiter Ferne liegt. Für mich wäre demnach Senator Decimus Meridius sogar die erste Wahl."


    Menecrates gedachte, seine Abstimmung nicht übereilt zu tätigen. Er wollte mit Sorgfalt entscheiden und verstummte daher zunächst wieder.

  • Der Consul gedachte nicht, die laufende Abstimmung durch Wortmeldungen stören zu lassen oder gar zum Abbruch zu bringen. Dem Senat wurde oft genug Trägheit und mangelnde Entscheidungsfreudigkeit vorgeworfen. Jetzt mussten es eben ausnahmsweise einmal etwas schneller gehen.

  • Für Durus war das Verschwinden des Livianus nicht sonderlich tragisch. Es kam ständig vor, dass Soldaten auf Kriegszügen verschwanden - natürlich war der Decimer ein Senator, aber dennoch...Meridius war seiner Meinung nach wichtiger für die Aufgabe mit Valerian.


    :dafuer:
    Durus stimmte zu, obschon er Victor nicht gerade für den mächtigsten Meinungsführer des Senates, sondern eher einen Pedarius auf höchster Ebene hielt. Agrippa war ebenfalls nicht der ruhmreichste - die Klage gegen ihn war nicht wegen erwiesener Unschuld fallen gelassen worden. Aber ein Consular musste mindestens dabei sein.

  • An Mut, seine Meinung öffentlich zu vetreten, hatte es Menecrates noch nie gemangelt. Es befand die Wahl der beiden Senatoren weder als glücklich noch als angebracht, daher stimmte er als erster gegen diesen Vorschlag, auch wenn dies wohl nichts am Ausgang der Abstimmung ändern würde.
    :dagegen:

  • Einige Senatoren hatten ihn doch wieder ins Gespräch gebracht, wie Meridius feststellte. Der Consul hatte sich jedoch wie es schien entschieden und plante ohne ihn. So sollte es also sein. Es war nie seine Art gewesen sich aufzudrängen, schon gar nicht im Senat. Gab es doch unzählige Sitzungen, in welchen er meistens schwieg und zuhörte. Politik war nicht seine Stärke. Oder zumindest nicht das Reden schwingen.


    "Gehst Du nachher noch in die Therme?"


    fragte er Macer leise, als er sich während der Abstimmung zu ihm neigte. Bis alle Senatoren durch waren und ihre Position angezeigt hatten, konnte es eine Weile dauern. Senatssitzungen und Abstimmungen dauerten bisweilen ätzend lange.

  • Im Prinzip war es Hungi wirklich egal, wer von den Herrschaften zum designierten Kaiser pilgerte, solange sie es bald machten und Valerian dazu bewegen konnten, sich so bald als möglich nach Rom zu begeben.


    Ich stimme für die Senatoren Matinius und Octavius. Und somit war dieses Thema für ihn erledigt.

  • Auch Gracchus war nicht eben glücklich über die gewählte Abordnung, denn das erste, was er von Senator Matinius im Senat hatte je mitbekommen, war dessen Ankunft nach dem Aufstand in Hispania in Rom gewesen, welche nicht eben rühmlich genannt werden konnte, bei Senator Octavius dagegen war er sich bis zu diesem Tage nicht gänzlich sicher, in welche Ecke jener politisch einzuordnen war. Doch Alternativen waren nicht gegeben, so dass Gracchus letztlich seine Zustimmung anzeigte und dabei hoffte, die Abordnung möge sich Zeit lassen und Valerianus noch lange nicht in Rom eintreffen - da Matinius nicht mehr eben der jüngste und Octavius allfällig noch immer von dem Anschlag auf seine Person nicht gänzlich erholt war, war zumindest hierfür die Chance ein wenig erhöht.
    :dafuer:

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    "Gehst Du nachher noch in die Therme?"


    Unter Senatoren waren solche Fragen während einer Sitzung in der Regel als Einladung oder Bitte um ein Gespräch unter vier Augen anzusehen, so dass Macer nicht ablehnte. "Gerne. Ich habe nichts anderes dringendes heute." Manchmal auch unter mehr als vier Augen, aber immer in einem wesentlich kleineren Kreis als hier in der Curia.

  • Der vorsitzende Consul schien auf den Ohren zu sitzen und daher blieb garnichts anders in Erwägung zu ziehen, als mit einer :dagegen: -Stimme die Abstimmung vielleicht negativ ausfallen zu lassen und im weiteren Verlauf der Konversation eine anders mögliche Konstellation vorzuschlagen bzw. zu diskutieren.














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  • Zitat

    Original von Narrator
    Der Consul gedachte nicht, die laufende Abstimmung durch Wortmeldungen stören zu lassen oder gar zum Abbruch zu bringen. Dem Senat wurde oft genug Trägheit und mangelnde Entscheidungsfreudigkeit vorgeworfen. Jetzt mussten es eben ausnahmsweise einmal etwas schneller gehen.


    Nun scheinbar hatte sich der Consul die negativen Wortmeldungen doch zu Herzen genommen und schien sich das mit der Auswertung der abgegeben Stimmen zu überlegen. Allerdings schien das bisherige Ergebnis Victor nicht so uneindeutig, dass der Consul so lange und intensiv zählen musste.

  • Den Consul beschlich das Gefühl, dass sich schon wieder einige Senatoren um eine Stimmabgabe drückten. Er hatte mehr Hände erwartet, aber wenn es Enthaltungen geben sollte, dann gab es sie eben.


    "Ich danke für die Abstimmung. Somit erhalten der Consular Matinius Agrippa und der ehemalige Praefectus Urbi Octavius Victor das Mandat des Senates, dem Caesar die Kaiserwürde anzutragen und zu diesem Zweck ins Illyricum zu reisen.


    Matinius Agrippa, Octavius Victor, ich wünsche euch eine erfolgreiche Reise!"


    Ein Opfer für die gute Reise sollte noch draußen vor der Curia auf dem Forum folgen, um die Männer am nächsten Tag offiziell auf den Weg zu schicken.


    Sim-Off:

    Regieanweisung: der Caesar meldet sich nach Italia um und bekommt einen Reisethread. Ihr braucht Italia nicht zu verlassen.

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