• Ich hatte mich nach dem ausgiebigen Bad rasierte lassen und frisch abgezogen. Nun machte ich mich auf den Weg durch die Villa zum gemeinsamen letzen Essen. Morgen in der frühe würde ich ein neues Leben beginnen und somit war dies der vorläufige letzte Abend in kreise meiner übrig gebliebenen Familie.
    Als ich das Tablium betrat hatten die Haussklaven schon alles vorbereitete. Einer trat leise an mich heran und reichte mit einen Becher mit etwas verdünntem Wein. Ich nahm ihn an und wartet nun auf den Rast der Familie.

  • Varus musste nicht all zu lange warten, da betrat auch schon das erste Familienmitglied den Raum. Es war Silanus, der in eine schlichte und bequeme Tunika gekleidet war und lächelnd auf seinen Cousin zuging.


    "Varus! Hast du dich erholt?"

  • Ohne mich zu verlaufen, fand ich das Tablium schnell. Meine beiden Vettern waren schon da.


    Varus hatte seinen letzten Abend in "Freiheit", wie ich spöttisch dachte, dieser Abend sollte daher ein besonders schöner werden.


    Ich setzte mein schönstes Lächeln auf, gesellte mich zu den beiden Männern und gab jedem einen unschuldigen Kuss auf die Wange.


    "Klein geworden unsere Familie. Aber das sollte uns nicht davon abhalten, Varus einen Abend zu geben, an den er in seinem Legionslager noch denken wird."


    Zuerst einmal etwas essen und trinken, vielleicht gibt es in diesem Haus auch Musiker und ein paar hübsche Tänzerinnen. Schade das ich nicht vorher gewusst habe, das Varus hier sein würde und das er genauso schnell wieder weg sein würde. Dann hätte ich ein kleines Fest organisiert. Aber so musste ich es so nehmen, wie es kam.

  • Da war sie, meine Familie. „Danke ja Silanus. Ich habe die Vorzüge des Hauses gleich mal ausgenutzt und war im Balneum. Sag mal, wem hat dies Prachtstück vorher gehört? In Rom selbst könne kaum besser ausgestattete Villen stehen und diese ist noch eine der kleineren.“
    Als dann Varilia zu uns stieß und ihre Küsse verteilte, legte ich meine Hand auf ihren Rücken und zog sie leicht in meinem Arm, strich ihr dann einen Strähne aus der Stirn. „ Das schönste an diesem Haus ist aber die Schönheit ihrer Frauen. Sieh sie dir an, ist sie nicht ein kostbares Juwel? Ich habe schon überlegt ob man sie überhaupt hier unbeschützt und sichtbar für alle unter die Leute lassen kann.“ Ich lachte und hielt sie weiter fest. „ Wir müssen aufpassen das wir nicht bald wieder allein sind weil uns einer sie uns weggeschnappt hat und in sein Haus brachte.“ Jetzt gab ich ihr einen Kuss auf die Stirn und lies locker. „ Was ist mit Aticca, deiner Schwester. Wollte sie nicht auch herkommen?“

  • Lächelnd ließ ich mich von Varus in den Arm nehmen. Als wir noch Kinder waren, hätte ich das sicher nicht so geseschehen lassen, vermutlich wäre zu einer wüsten Balgerei gekommen. ;)
    Aus dem Kindesalter heraus, ist man ruhiger und sieht die Dinge anders ... und Komplimente hörte doch nun jeder gern.


    "Varus, Varus ich kann gut auf mich selbst aufpassen, wie Du weist.". Fauchend formte ich meine Hände zu Krallen, an denen die lagen Fingernägel nun besonders auffielen. "Und was das heiraten angehet ...." wieder fauchte ich, was aber schnell in ein Lachen überging.

  • Ich lies sie lachend los als sie mich so anfauchte und mit ihren Krallen drohte. „Schau sie dir an unsere Löwin.“ Ich trat einen Schritt von ihr zurück und hielt meine Hände schützend vor mich. „ Ich sehe es Couisinchen und jetzt mache ich mir auch keine Sorgen eine solche Furie nimm eh keiner.“ Ich brachte mich jetzt schnell lachend in Sicherheit und bewaffnete mich mit einem neuen Becher mit Wein , den ich ihr zur Mildestimmung reichte und mich dabei untertänigste verneigte, nicht ohne breit übers Gesicht zu grinsen.
    " Der schönsten und liebreizenden Frau ganz Alexandria biete ich meine untertänigste Entschuldigung an." und dies meinte ich sogar ernst.

  • Irgendwie ist er immer noch der kleine Junge und hat den Schalk im Nacken. Eine der alten Sklavinnen, die ich so in unserem Haus in Hispania als Kind geliebt hatte, sagte einmal 'Männer werden nie erwachsen'. Offensichtlich hatte sie recht. Doch was würden wir Frauen machen, wenn sie wirklich erwachsen würden? Ohh daran mag ich gar nicht denken.


    Würdevoll verneigte ich mich, als er mir den Becher reichte. "Entschuldigung, wohlwollenden angenommen."

  • Meine Pobacken brannten noch ein wenig, von der Strafe die mir der Majordomus persönlich verabreicht hatte, als er mich schlafend in meiner Kammer erwischte. Odin sei dank, das er die Strafe nur mit der Hand ausführte. Barsch hatte er mich zur Bedienung im Tablium eingeteilt.
    Von der Küche aus balancierte ich ein Tablette mit allerlei Leckereien. Was mich daran erinnerte, das ich heute auch noch nicht viel gegessen hatte. Schweigend sah ich die heitere Gesellschaft zusammen stehen. Mein Herr, die junge Herrin mit der ich übergefahren war und ein andere junger Mann, der mir noch nicht bekannt war. Ob er zum Haus gehörte oder nur ein Gast war? Mit sollte es egal sein. Ich trug das Tablette auf den großen Tisch, stellte es dort dekorativ ab und wartete darauf, das ich den Herrschaften auflegen konnte.

  • Eine junge Sklavin betrat den Raum mit Tabletts, zuerst nahm ich sie nicht war aber dies dauerte nicht lange. Etwas in mir sagte mir immer wenn schöne Frauen in meiner nähe waren. „Mhh, was riecht hier so gut. Ich hoffe du hast einen guten Koch, Silanus. Mein Magen knurrt und mir ist nach frischen Fleisch.“ Ich sah auf die Tabletts und dann zu der Sklavin, warum war sie vorhin nicht im Balneum sondern nur ein alter Sklave. Die Welt war so ungerecht. Ich stibitze etwas vom Tablett und steckte es mir in den Mund als ich mich zu den beiden andern wieder umdrehte.

  • Eine gewisse Anspielung war aus diesem Satz herauszuhören.


    "Auf frisches Fleisch wirst Du wohl in Zukunft verzichten müssen, lieber Vetter. Ich glaube nicht, dass in der Legion das Angebot an frischem Fleich so üppig sein wird, wie hier".


    Ich nahm einen Schluck Wein und verbarg so mein Grinsen.

  • Die Wortfetzen, die ich mithören konnte, waren voller Anspielungen. Bisher war mir erspart geblieben, was anderen Sklavinnen Tag für Tag und Nacht für Nacht widerfährt. Jetzt bekam ich es doch etwas mit der Angst zu tun. Diesem Vetter meiner Herrin, traute ich nicht.


    Trotzdem ließ ich mir nichts anmerken und zeigte keine Regung.

  • Ich konnte ein grinsen nicht verhindern als ich es mich bequem machte, doch dann wurde ich ernst. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich habe mir die Hörner genügend abgestoßen und meine Entscheidung zur Legion zu gehen kommt auch nicht von ungefähr. Ich weiß genau das ich hinter jeder auch nur so knappen Tunika her war und ich bin ehrlich, es machte mir auch spaß. Doch jeder Mann muss irgendwann mal erwachsen werden und für mich ist diese Zeit jetzt gekommen. Ich habe meiner Familie nie Schande bereiten, graue Haare meiner Mutter aber niemals Schande“ Ich lachte jetzt doch etwas, wurde dann aber wieder ernst. „Ich habe nicht vor dies jetzt nachzuholen. Ich habe eher vor in die Fußstapfen meiner Brüder und vor allem Silanus’ zu steigen und meinen hoffentlich erfolgreichen Werdegang in der Legion zu beginnen.“ Jetzt sah ich sah zu der wirklich hübschen Sklavin und lachte wieder. „Also mach dir keine Sorgen.“ Ob es nun für sie oder Varilia bestimmt was oder sogar für beide konnte man nicht so genau sagen. „Lasst uns jetzt essen, ob ich so schnell wieder was gutes bekomme, das wissen die Götter“

  • Als Varus seine begann uns zu erklären, das er sein Leben ändern würde, nahm ich neben ihm Platz. Ein kurzer Wink an Lioba, sie brachte noch etwas Wein.
    "Sei so gut, Lioba und bringe mir etwas zu essen. Du kennst ja inzwischen meinen Geschmack.", ich lächelte sie an, wirklich sie ist sehr hübsch.
    "Ich wollte Dich nicht beleidigen Varus. Auch weis ich, das Du nie der Ehre der Familie geschadet hast. Das Du nun dein Leben ändern willst, findet meinen Beifall. Es wird der Familie nutzen."

  • Natürlich wusste ich was die Herrin am liebsten as. Etwas Geflügel, wenig Lamm, ein Hauch Garum, ein paar Oliven, Brot und ein wenig Schafskäse. Das war ersteinmal alles was sie zu sich nahm. Später würde noch etwas Käse und ein paar Früchte folgen. Sie achtete sehr auf ihre Figur.
    Den Teller brachte ich sogleich meiner Herrin.


    "Bitte, Herrin."

  • Auch wenn Silanus von seinem Cousin angesprochen wurde, dachte er gar nicht daran ihm sofort zu antworten. Es war wesentlich amüsanter Varus und Varilia bei ihrer kleinen Neckerei zuzuhören und dementsprechend lag er lachend auf seiner Kline und folgte dem Wortwechsel. Silanus war wirklich froh, dass die beiden den Weg nach Alexandria gefunden hatten und er hier in dieser Provinz nicht alleine war. Schließlich, als die beiden fertig waren, brachte sich auch er ins Gespräch ein.


    "Also meine Lieben. Wem genau dieses Haus hier vorher gehört hat kann ich euch auch nicht sagen. Sicher ist jedoch, dass im Königsviertel nur die reichsten und angesehensten Bewohner der Provinz wohnen. Das Wohnrecht wird ausschließlich vom Praefectus Aegypti verliehen und kann selbstverständlich auch wieder entzogen werden. Also benehmt euch!"


    Silanus lachte die beiden an.


    "Um ehrlich zu sein hatte ich wohl einfach Glück, dass der Praefectus mein Vorgesetzter ist und ich anscheinend einen guten Eindruck auf ihn machen konnte. Daher auch dieses Haus hier."

  • "Sicher einem reichen Aegypter. Aber was soll's jetzt wohnen wir hier und sooooo schnell werden wir es sicher nicht aufgeben." lachend nahm ich etwas Fleisch vom Teller. "So feudal hab ich noch nie gewohnt und ich denke das ich mich sehr schnell an den Luxus des Hauses gewöhnen werde. Was deine Andeutung von wegen des Benehmens angeht, Silanus ........ Varus verläßt uns!" . Unschuldig lächelte ich zu Varus hinüber, legte ihm aber gleichzeitig versöhnlich die Hand auf den Oberarm.

  • Mein Gesicht sagte alles als ich ihre Hand nahm, sie an meine Lippen führte und ihre Finger küsste. „Du verkennst mich liebste Cousine, ich bin nicht mehr der kleine Junge den du noch in Erinnerung hast. Meine Mutter hat mir einen Hauslehrer gegeben der mir sehr eindrucksvoll beigebrachte was es heißt sich zu benehmen.“ Ich lies ihre Hand wieder auf meinem Arm zurück und sah sie grinsend an. „Wobei er da trotz seiner Methoden nicht immer erfolg hatte.“
    Jetzt wand ich mich an Silanus. „Aber sie hat natürlich recht, in der nächsten Zeit werde ich wohl kaum in diesen Luxus zurückkommen könne. Also mach dir wegen mir keine Sorgen.“
    Ich reichte Lioba den Becher das sie auch ihn nachschenkte.

  • Da ich seine Gewohnheiten nicht kannte, ich aber auch die Unterhaltung nich stören wollte, vermischte ich den Wein nicht mit Wasser. Hoffend alles richtig gemacht zu haben, gab ich ihm den Becher zurück.


    "Bitte Herr, dein Wein."

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