Die Kunst des Badens II

  • Es war einer jener Tage, an welchen Meridius beschloss, Iupiter mal Iupiter sein zu lassen, und sich einen schönen Tag in den Thermae zu gönnen. Er war schon einige Zeit nicht mehr hier gewesen, das letzte mal zusammen mit Macer nach einer endlos langen Senatssitzung. Heute stand jedoch kein Senat an, die Klienten hatte er zu Hause schnell abwickeln können, Iulia hatte etwas anderes vor und stellte an ihn selbst keine Ansprüche. Der Maiordomus kümmerte sich um das Haus, der Vilicus um die Finanzen und die Güter, und so betrat er den Eingangsbereich der Thermae Agrippa. Was für ein herrlicher Tag.


    Sein Auge überflog den Aushang, welchen er selbst zu seiner Zeit als Aedil veranlasst hatte. Die erneute Trennung der Geschlechter im Sinne der Sittengesetze des ehrwürdigen Augustus hatte er veranlasst, nicht zuletzt auch deshalb, weil es zu einigen Skandalen in den Thermen gekommen war. Mit einem Lächeln quittierte er den Umstand, dass es wohl seine größte politische Tat gewesen war, doch sei es drum, sie hatte Gültigkeit im gesamten Imperium und würde vermutlich auf lange Zeit nicht in Frage gestellt werden.


    Waren das noch Zeiten... In Gedanken ging er schnell die vergangenen Jahre durch. Er hatte einiges erlebt, vieles. Mehr jedoch bei den Legionen und in den Provinzen des Reiches. Auch wenn in Rom selbst das Herz des Imperiums schlug.

  • Nach einem kleinen Fussmarsch erreichten Varus und Habia die Thermae. Vor der Tür hielt sich eine kleinere Ansammlung von Menschen auf, so das Habia geschwind vor Varus lief und ihm den Weg frei hielt. Drinnen angekommen schaute sich Varus erst einmal um, Habia hielt sich nun dezent im Hintergrund. Varus freute sich schon auf die Thermae, so konnte er das praktische mit dem nützlichen verbinden. Nun noch schnell in die Umkleide und dann den Senator finden. Habia würde solange auf die Sachen von Varus aufpassen.


    Es schien auch so, als ob sich Varus einen guten Tag zum Besuch der Thermae ausgesucht hatte, da sich der Andrang heute noch in Grenzen hielt. Varus lief den Gang entlang, um eine geeignete Umkleide zu wählen.

  • Der Senator befand sich in der Zwischenzeit auf einer der Liegen, welche in der Nähe der Umkleide standen. Ein kräftiger Sklave bearbeitete seinen Rücken und knetete ihn durch. Die Anspannung der vergangenen Tage hatten ihre Spuren hinterlassen. In der Tat meinte Meridius tausend Tode sterben zu müssen, doch der Schmerz war in diesem Fall willkommen. Massagen taten immer wieder gut. Vermutlich würde es sich sogar lohnen einen eigenen Sklaven nur für diese Aufgabe einzustellen. Auf der anderen Seite war dieser Gedanke jedoch nonsense, denn der Eintritt in die Therme kostete beinahe nichts, und günstiger konnte man die entsprechende professionelle Behandlung nirgends bekommen. Der Kauf eines eigenen Masseurs war nicht notwendig.

  • In der Umkleide angekommen, befreite ich mich auch sogleich von meiner Kleidung und drückte diese Habia in die Hand.
    Noch schnell ein Leinentuch um die Hüfte gewickelt und die Badesandalen an und die Entspannung konnte beginnen.
    Habia hingegen stand in der Umkleide und starrte mit Argusaugen auf meine Kleidung.


    Mein Weg führte mich direkt aus den Umkleideräumen in den nächsten Raum, wo sich gerade ein Sklave am Rücken eines weiteren Badegastes zu schaffen machte. Also legte ich mich auf eine andere der freien Liegen und ein weitere Sklave betrat indes den Raum, um sich seiner Arbeit anzunehmen.
    Mit einem Nicken signalisierte ich ihm, das eine Massage erwünschte.


    Da die Thermae heute nicht zu überfüllt war, hoffte ich auch bald Senator Meridius anzutreffen. Vielleicht war es ja auch jener, der nicht weit von mir auf einer Liege gerade seine Rückenbehandlung bekam. Also ließ ich den Sklaven sich erst einmal an meinem Rücken austoben.

  • Das Gesicht des Senators blickte in die andere Richtung. Er lag auf seinem Bauch und hielt die Augen geschlossen, so dass er die Ankunft des Annaers nicht bemerken konnte. Mogontiacum hatte auch wunderbare Therme erhalten und Meridius erinnerte sich, wie er sie besucht hatte. War es schon so lange her? Seine Statthalterschaft in Germanien? Es kam ihm wie Ewigkeiten vor, vor allem auch weil Maximian von ihnen gegangen war. Valeria hatte ebenfalls die Familie verlassen. Eine merkwürdige Welt. Einzig seine Gemahlin war ihm geblieben und auch diese sah er immer seltener, obwohl er längst nicht mehr so aktiv war wie früher.


    "Ja, so ist es gut. Genau da weitermachen..."


    sprach er zu dem Sklaven, als jener einen neuralgischen Punkt gefunden hatte. Mit der rechten Schulter hatte er schon seit Ewigkeiten Schwierigkeiten. Im Grunde seit er beim Militär war. Umso wichtiger waren regelmäßige Massagen.

  • Auch wenn Varus nicht oft die Gelegenheit hatte, die Thermen aufzusuchen, war es jedesmal eine Wohltat.
    Als ich die Stimme von der Nachbarliege vernahm, wandte ich meinen Blick in die Richtung, aus der die Stimme kam.


    Nun konnte ich auch den Senator erkennen. Zwar hatte ich bis dato noch nie die Möglichkeit, ihn persönlich kennen zu lernen. Aber ich nahm mir vor, mich bei ihm nach der Massage vorzustellen.


    Er schien mich hingegen noch nicht bemerkt zu haben, da er seine Augen geschlossen hatte und die Behandlung sichtlich genoss.
    Deshalb schloss ich meine Augen auch wieder und tat das gleiche.
    Die Gelegenheit zum Austauschen würde sicher noch kommen, dachte ich mir.

  • Der Sklave fuhr mit der Massage genau an der Stelle weiter, welche der Senator gemeint hatte. Die festen Handgriffe waren eine Wohltat und Meridius spürte, wie sich seine Verspannung legte, auch wenn der Schmerz stechend scharf war. 'Man muss den Punkt präziese drücken, nach einer Weile wird der Schmerz dann anhalten' hatte ihm einmal ein Masseur verdeutlicht.


    Meridius wandte seinen Kopf auf die andere Seite und öffnete seine Augen. Auf der gegenüberliegenden Liege lag ein junger Bursche und ließ sich gerade ebenfalls durchkneten. Er kannte ihn nicht, daher schloss er wieder seine Augen.


    "Ein herrlicher Tag, nicht wahr?"


    sprach er in dessen Richtung, wie man eben in den Thermen so beiläufig plauderte um sich die Zeit zu vertreiben. Unzählige Gespräche wurden auf diese Weise geführt.

  • Gerade hatte Varus die Augen wieder geschlossen, als er von dem Nebenmann
    auf der Nachbarliege, welchen Varus als den Senator Meridius ausmachte angesprochen wurde.
    Ich öffnete die Augen und entgegnete. "Wie wahr, wie wahr. Ich könnte hier ewig liegen bleiben. Nach so einer Massage fühlt man sich gleich wie neu geboren." Und schmunzelte etwas obwohl dies mir recht schwer fiel, in Anbetracht das der Sklave, welcher sich um meinen Rücken kümmerte ganze Arbeit leistete.

  • Nun öffnete auch der Senator die Augen und musterte den jungen Burschen auf der anderen Liege etwas genauer. Er schien einen vernünftigen Eindruck zu machen, soweit man dies auf den ersten Blick sagen konnte. Zweifelsohne war er römischer Bürger.


    "Decimus Meridius, mein Name."


    stellte er sich vor.


    "Du kommst öfters hier her?"


    So ein Smalltalk konnte die Zeit gut vertreiben und es war auch nie ein Fehler, wenn man neue Kontakte knüpfte. Man konnte nie wissen, wozu sie gut waren.

  • Nach meiner Antwort entwickelte sich ein reges Gespräch zwischen den zwei Herren auf den Liegen.


    "Sei mir gegrüßt Senator Meridius, ich habe gehofft dich hier anzutreffen. Anneus Varus mein Name."


    Und auch Varus gab sich nun zu erkennen.


    "Nun Senator Meridius, bis jetzt war ich nur ab und zu einmal in Rom, da ich eigentlich aus Mantua komme aber seit meiner Beförderung zum Praefectus Vehiculorum und dem damit verbundenen Umzug nach Rom nebst dem Bezug des neuen Officium`s, bin ich nun öfters hier anzutreffen."


    So gab ich dem Senator erst einmal einen Überblick, mit wem er es überhaupt zu tun hatte.

  • Der Brusche war also ein Annaer. Ein gutes Zeichen. Immerhin war der Preafectus Classis einer seiner Klienten und ein guter Freund der Familie geworden. Mit Varus konnte er indess weniger anfangen, insofern war es praktisch, dass dieser noch einige Sätze zu seiner Person beisteuerte. Praefectus Vehicolorum war er. Also ein Mensch unter den Fittichen seines Schwagers Avarus.


    "Angenehm. Die Familie der Annaer ist mir bekannt. Annaeus Florus ist ein Freund meines Hauses. Du kannst Dich daher als ein ebensolcher betrachten..."


    Er lächelte. Varus hatte ihn gesucht? Es war also kein Zufall, dass er auf der Nebenliege lag. Nun denn, eigentlich hätte er es sich fast denken können. So viele Zufälle gab es nun doch wieder nicht. Varus hatte sich immerhin für die sanfte Form der Kontaktaufnahme entschieden und ihn nicht gleich angesprochen. Mal etwas anderes.


    "Was kann ich für Dich tun?"


    Der Sklave ließ sich von der Unterhaltung nicht stören, sondern knetete weiter.

  • Mit dem Namen Varus schien der Senator im Moment noch nicht allzu viel anfangen zu können. Jedoch waren die Annaeer mit dem hause Decima sehr gut befreundet was den Verlauf des Gespräches nun um einiges Einfacher für Varus machte.


    "Ich danke dir, Senator Meridius, die Freude ist ganz auf meiner Seite." Da der Senator bis jetzt von den Annaeern nur Florus gut kannte, gab Varus ihm einen kleinen Einblick über das bisherige wirken von ihm. "Ich beschritt bis jetzt die übliche Laufbahn der Curie in Mantua, das heißt vom Scriba bis hin zum Duumvir. Bis ich letztes Jahr in den Cursus Publicus wechselte, das bis vor kurzem zur Beförderung zum Praefectus Vehiculorum seinen Höhepunkt erreichte."


    Varus hoffte nun, das sich der Senator schon ein etwas besseres Bild von Varus machen konnte. Auch wenn die Fakten von Varus nur kurz und knapp beschrieben wurden.


    "Ich habe gehofft dich hier anzutreffen, um über das geplante Wagenrennen in
    Misenum zu sprechen. Da Florus im Moment etwas viel um die Ohren hat, bat er mich, das ich mich darum kümmere. Auch ernannte er mich kürzlich zum Vicarius Principis der Factio Albata. Da ist es mir selbstverständlich, ihn zu unterstützen."
    Gab ich Senator Meridius ein paar Anhaltspunkte bezüglich
    meiner kontaktaufnahme.

  • Ah, jetzt, ja. Die Wagenrennen. Der Groschen fiel und man konnte ihn merklich hören. ;) Also hatte Florus seinen Verwandten nach Rom geschickt, beziehungsweise besser gesagt einen Verwandten in Rom damit beauftragt, Kontakt zu ihm aufzunehmen.


    "Richtig, ich erinnere mich. Wir waren damit verblieben, dass wir ein gemeinsames Rennen austragen wollten. Senator Purgitius, Dein Verwandter und ich hatten uns diesbezüglich schon zusammengesetzt. Im übertragenen Sinne versteht sich. Florus selber ist in Misenum ja unabkömmlich."


    Er hielt einen Moment inne. Die gleichmäßige Massage des Hüftbereichs war nicht gerade förderlich um nachzudenken, doch es ging, wenn auch verlangsamt.


    "Ist die Rennstrecke durch die Soldaten der Flotte bereits fertig gestellt worden? Was uns im Grund noch fehlt ist ein Datum. Ein Termin. Dummerweise ist Senator Purgitius nicht da, so dass wir es abstimmen könnten. Doch ich gehe davon aus, dass ein Feiertag geeignet wäre. Oder wir widmen die Spiele einfach dem neuen Kaiser..."

  • Ich richtete meinen Oberkörper leicht auf und da der Sklave mittlerweile bei der Behandlung meiner Beine angelangt war, stellte dies in seinem Wirken keine Beeinträchtigung dar. "Nun, was den Senator Purgitius angeht, mit ihm habe ich mich schon getroffen, um mir seine Meinung einzuholen. Aber wir blieben eben bei dem Hauptthema, dem Termin stecken. Und was Florus angeht, da hat er mir freie Hand gegeben, was die Vorbereitung angeht. Er nannte mir nur die wichtigsten Ansprechpartner in der Angelegenheit um den Rest kümmere ich mich."


    "Soweit ich informiert bin, ist die Rennstrecke noch nicht ganz fertig aber Florus versicherte mir, das seine Leute Tag und Nacht daran arbeiten." Was jedoch nur sinnbildlich gemeint war. :D


    "Das wichtigste ist eben, wie du schon gesagt hast, der Termin. Deswegen werde ich mich auch bald nach Misenum begeben und mir den Baufortschritt vor Ort ansehen. Nur wollte ich mich vorab bei dir informieren." Vielleicht hatte ja der Senator auch noch eventuelle Ideen oder Anregungen.


    "Auf jeden Fall ist die Idee bezüglich des Termins nicht schlecht. Zu Ehren des neuen Kaisers ist auch eine gute Idee." Jedenfalls würde sich Varus nach dem begutachten der Rennstrecke die drei betreffenden Hauptpersonen abermals aufsuchen und über den Bauablauf und zwecks der Terminabsprache abermals aufsuchen.
    "Ich werde dich, Florus und Senator Purgitius auf jeden Fall nach meiner Besichtigung der Rennstrecke wieder informieren."

  • Der Senator verstand. Es schien doch nicht so einfach zu sein, wenn drei Veranstalter gemeinsam und gleichzeitig ein Rennen austragen wollten. Man musste die Prozedur vereinfachen.


    "Gut. Wenn Du von Florus mit der Aufgabe versehen wurdest, dann wäre es am Geschicktesten, wenn wir Dir freie Hand lassen. Ich schlage daher vor, dass Du ein bisschen Druck machst, damit die Rennstrecke schnell fertig wird. Ich selbst werde meine Gespanne schon jetzt nach Misenum schicken und dort unterbringen. Sie können ja ruhig ein paar Testläufe vornehmen und sich in der Zwischenzeit an den Ort gewöhnen. Sobald die Rennstrecke dann fertig ist, wählt ihr den nächstbesten geeigneten Feiertag und terminiert das Rennen auf eben diesen Tag. Das Rennen wird dann zu Ehren des betreffenden Gottes und des neuen Kaisers durchgeführt werden. Die Truppen der Flotte und die Bewohner von Misenum haben freien Eintritt..."


    Er überlegte kurz.


    "Wer macht den entsprechenden Aushang? Florus? Oder Du?"


    Er blickte Varus fragend an.


    "Schreib irgendwas wie: "Zu Ehren unseres erhabenen Imperators Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, Kaiser von Rom, veranstaltet von Senator Purgitius Macer, Senator Decimus Meridius und Praefectus Classis Annaeus Florus finden am blablbla, dem Festtag des Gottes soundso Wagenrennen der factiones albata, aurata und russata statt. Der Eintritt für Angehörige der Classis Misenensis und die Bewohner von Misenum ist frei." Vielleicht sollte man auch noch erwähnen, dass wir Brotgeschenke verteilen werden. Eine geniale Idee wäre es, wenn das Portrait des neuen Kaisers auf der Kruste des Brotes eingebacken wäre. Das hätte etwas ergreifendes. Schriftlich eine Einladung an den Kaiser versenden - versteht sich von selbst. Vielleicht lässt es sich sogar mit einem Truppenbesuch verbinden. Und: Ganz wichtig - bevor das Rennen startet wird eine Statue des Kaisers über die Rennstrecke gefahren und dann zentral aufgestellt. Denkbar wäre auch am einen Wendepunkt die Statue des Kaisers, am anderen eine Statue der Augusta. Ha, ich bin genial. Genau so könnte man es machen..."


    Der Senator hatte sich in Fahrt geredet und dabei sogar vergessen, dass der Masseur immer noch auf seinem Rücken herumklopfte.

  • Um so länger sich der Senator mit dem Thema befaste, desto mehr Ideen und Fakten reihten sich aneinander.
    "Ich denke, das ich mich um den Aushang kümmere. Ich werde mich als nächstes nach Misenum begeben, die Lage prüfen und hoffe dabei, das der Bau der Rennbahn kurz vor dem Abschluss steht." Ansonsten würde Varus machen, wie Senator Meridius schon vorgeschlagen hat, ein wenig Druck ausüben.


    "Danach werde ich wie du schon sagtest, einen geeigneten Termin heraussuchen und dich nochmals informieren. Wenn dann der Termin passt, kümmere ich mich um die Aushänge und informiere Senator Macer und Florus. Die in Misenum ansässigen Gewerke, zur Verköstigung werde ich beauftragen am besagten Termin für das Leibliche Wohl zu sorgen und einen Steinmetz werde ich bezüglich der Statuen konsultieren. Und ganz wichtig, die Einladung an den Kaiser." Das müsste dann eigentlich schon fast alles an Vorbereitungen gewesen sein, wenn das dann auch mal alles so funktioniert, wie das sich die beiden vorgestellt hatten.
    "Was den Aushang angeht, was meinst du wo ich überall einen Aushang erstellen soll? Nur in Misenum oder auch in Mantua, Ostia und Rom?"

  • Varus hatte ihn wohl nicht richtig verstanden. So korrigierte er ihn, ehe auf seine Fragen einging. Es war ja schließlich wichtig, dass man ihn richtig verstand, ehe Missverständnisse auftraten.


    "Wie ich schon sagte, ich schicke die Wagen der Aurata schon jetzt ab. Wir passen uns jedem Termin an. Du brauchst Dich dann nur noch mit Purgitius Macer und Annaeus Florus kurzschließen. Mir reicht es dann, wenn ich über den Aushang Bescheid bekommen."


    Mit einem Lächeln ging er dann auf die Frage ein.


    "Ein Aushang in Misenum dürfte reichen. Dazu noch eine Anzeige in der Acta Diurna und wir haben was wir wollen. Du kannst aber durchaus noch die Meinung der anderen einholen. Wenn sie meinen, dass das nicht reicht, meinetwegen. Ich bin flexibel."

  • Varus wusste wie der Senator das meinte, jedoch hatte er nicht gedacht, das ihm für ein derartiges Projekt so viel Vertrauen entgegengebracht wurde.


    "Gut Senator, ich kümmere mich darum und werde Senator Macer und Florus noch informieren. Aber ich denke auch, was die Aushänge betrifft, das dies vollkommen ausreicht."


    Der Sklave, der sich bis dato um Varus gekümmert hatte, stand am Fußende der Liege und wartete derweil auf Anweisungen, ob bei manchen Stellen nachgearbeitet werden müsse. Was Varus während des anregenden Gespräches mit dem Senator nicht auffiel.

  • Damit war diesbezüglich alles geregelt. Das heißt, eines Sache blieb noch offen, wieviele Wagen an dem Rennen eigentlich teilnehmen würden. Beinahe hätte er es vergessen, gab er sich doch der Massage voll und ganz hin. Es tat so gut, los zu lassen. Die Verspannung im Rücken war gigantisch gewesen.


    "Sehr gut. Eines wäre allerdings noch. Acht Fahrer sollten wir schon zusammen bekommen. Damit die ganze Angelegnheit spannend bleibt ..."


    - und auch auch gerecht, dachte er, schließlich konnten neun Gespanne nicht antreten, Und acht waren besser als sechs -


    "... wie wäre es..."


    Der Gedanke verdichtete sich.


    "... wenn jede factio zwei Wagen stellt, also zwei von der albata, zwei der russata, zwei von der aurata, damit wir aber die acht Gespanne zusammenbekommen, stellen wir zwei Plätze für factionslose Nachwuchsfahrer zu Verfügung. Bedeutet, die Factiones stellen zwei Gespanne denen zu Verfügung, welche es sich zutrauen gegen echte Profis zu fahren. Als Siegespreis, sollte einer der Neulinge das Rennen gewinnen, loben wir eintausend Sesterzen aus. Es ist vermutlich unwahrscheinlich, dass einer dieser Herausforderer gewinnt, falls doch haben wir ein riesiges Talent. Und ich bin mir sicher, wir können uns dann irgendwie darauf einigen, für welche Factio er dann in Zukunft fahren wird. Ein neues Gesicht auf den Rennstrecken kann in jedem Fall nicht schaden, egal ob er nachher für die albata, aurata oder russate fährt. Was meinst Du?"

  • Da hatte der Senator ein fast in Vergessenheit geratenes Thema angesprochen, welches jedoch nicht zu missachten ist.


    "Hmmmm..., da hast du allerdings Recht Senator Meridius. Das ist nicht unerheblich. Das kann ich aber erst einschätzen vieviel Wagen pro Rennen maximal teilnehmen können, sobald ich die Rennbahn begutachtet habe."


    Doch die Idee von Senator Meridius war geradezu blendend, mit zwei Fahrern pro Factio und je zwei Nachwuchsfahrern.


    "Die Idee mit den Nachwuchsfahrern finde ich sehr gut, vielleicht ist doch der ein oder andere dabei, welcher einen guten Eindruck hinterlässt.
    An wieviel Rennen hast du gedacht, Senator?"


    Der Sklave hinter Varus hatte sich mittlerweile aus seiner Wartestellung gelöst und massierte einfach weiter.

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