Die Kunst des Badens II

  • Mehrere Rennen? So weit hatte er jetzt nicht gedacht gehabt. Er rechnete mit einem Lauf, bestehend aus insgesammt sechs Wagen der drei Factiones und zwei weiteren Wagen mit Nachwuchsfahrern, so dass ingesammt acht Wagen fuhren. Für mehr Rennen waren zu wenige Gespanne vor Ort. Es sei denn, man entschloss sich, alle drei Gespanne der Factio einzusetzen. Was bedeutete, dass dann zwei Läufe durchgeführt werden mussten.


    "Gute Frage. Ich fürchte das Ganze wird doch noch größer als geplant. Es sollte ein Trainingslauf werden. Auf der anderen Seite: Wenn wir den Kaiser einladen, dann können wir die Veneta kaum ignorieren. Und laden wir die Veneta ein, dann können wir alle einladen. Und dann sind es schon richtige Spiele."


    Er seufzte.


    "Am Besten sprichst Du ersteinmal mit Senator Purgitius. Wer weiß, wie er die Sache sieht. Vielleicht sind wir in der Zwischenzeit auch schon viel weiter gegangen, als wir eigentlich wollten. Aber ich vertraue Dir in der Angelegenheit. Gib mir Bescheid, wann ich wieviele Gespanne vor Ort haben soll und sie sind da. Den Rest wirst Du vermutlich selbst am Besten organisieren können. Zusammen mit Purgitius und Annaeus Florus natürlich."

  • Eigentlich war die Angelegenheit bezüglich des Wagenrennens schon fast durchgesprochen als ich den Einwurf zwecks der Anzahl an Rennen brachte.
    "Vielleicht hast du Recht Senator Meridius, zwar werde ich mit Senator Purgitius sprechen aber eigentlich war ja geplant, das drei Factiones daran teilnehmen. Wenn wir eben mehr Rennen veranstalten, wird dies schon wieder zu groß und dafür denke ich, wird auch die Rennbahn in Misenum nicht ausreichen.."


    Also wird sich Varus noch die Meinung und Ideen von Senator Purgitius einholen, aus den drei Meinungen wird sich dann schon was machen lassen.

  • Ja, das ganze wurde vermutlich wirklich zu groß. Doch da er die Verantwortung nicht alleine zu tragen hatte und Purgitius und Annaeus auch noch ein Wörtchen mitzureden hatten, wälzte er die Entscheidung auf diese ab. Er hatte ohnehin genug zu tun und sah sich auch nicht in der Lage zum Rennen dann in Misenum zu erscheinen. Die Verpflichtungen in Rom waren größer. Vor allem der Auftrag, welcher der Senat ihm erteilt hatte.


    "Gut. Dann besprich Dich mit Senator Purgitius. Er ist ein ein alter Freund meiner Familie. Er wird schon die richtige Entscheidung fällen. Da habe ich keine Zweifel..."


    Der Senator lächelte.


    "Wie geht es der Familie?"


    Das Geschäftliche hatten sie hinter sich gebracht und so beschloss er das Gespräch in andere Gefilde zu bringen.

  • "Das werde ich tun Senator Meridius, du kannst dich auf mich verlassen." Das Thema Wagenrennen war demnach erst einmal abgehakt.


    Jetzt widmeten sich die beiden den eher privaten Gesprächen.
    "Nun Senator Meridius, Florus hat immer wenig Zeit. Heute ist er bei der Classis und morgen trifft man ihn schon wieder in Rom an der Academia an. Er ist stets in Eile. Jedoch wenn es Probleme gibt oder eventuelle Fragen, finde ich immer Gehör bei ihm.
    Und Modestus, er strebt eine weitere Kandidatur im Cursus Honorum an. Er ist sehr fleißig und willensstark. Ich habe ihm erst vor kurzem bei der Prima einen Besuch abgestattet."


    Aber nicht nur Varus wollte über seine Familie sprechen. "Wie geht es deiner Familie? Ich habe gehört, ein dir sehr nahes Familienmitglied ist noch immer in Parthia?"
    Die Worte sprach ich mit einem besorgtem Gesichtsausdruck aus.

  • Forus, der beschäftigte Mann. Meridius schmunzelte. Er selbst war zwar ebenfalls Stellvertretender Kommandeur der Akademie gewesen, doch hatte er dieses Amt nur pro forma ausgefüllt. Macer und er waren beide Männer der Legionen gewesen. Nach dem Vorschlag Florus für den Posten vorzusehen, hatte sich dieser in die Aufgabe gestürzt, wie es vorauszusehen war.


    "Meiner Familie geht es gut. Danke der Nachfrage. Einzig mein Cousin ist noch immer verschollen, wie Du richtig angemerkt hast."


    Der Senator konnte es immer noch nicht glauben, dass man die Suche nach ihm nicht von Anfang an forciert hatte.


    "Wir gehen davon aus, dass er in der Hand der Parther ist und wir werden demnächst in den Osten aufbrechen und ihn freikaufen. Geiselnahmen sind nichts ungewöhnliches. Ich hoffe nur, dass sie bereit sein werden, ihn freizugeben..."

  • Varus schaute doch etwas besorgt, obwohl er in die Angelegenheit gar nicht so involviert war. Auch kannte er die genaueren Umstände nicht.
    Aber der Senator schien auch noch nicht mehr zu wissen.
    "Das ist zwar jetzt eine etwas eher unpassende Frage aber du, Senator Meridius , kümmerst dich persönlich um die Angelegenheit?"


    Immerhin war Parthia nicht gleich um die Ecke aber wahrscheinlich würde Varus in solch einer Situation ähnlich, wenn nicht sogar genauso handeln.


    "Wie geht es deinem Sohnemann. Ich hoffe er entwickelt sich prächtig."
    So versuchte Varus das Gesprächsthema etwas zu verlagern, obwohl ihm dies bei dem vorangegangen Thema recht schwer fiel.

  • Der Sohnemann entwickelte sich prächtig. Doch darüber wollte Meridius weniger reden, lag ihm doch vor allem Livianus auf dem Herzen. Man musste ihn aus Parthien zurück holen. Keine Frage.


    "Wieso nicht? Wenn der Senat einen Senator freibekommen möchte, schickt er sicher keinen Handlanger um den Auftrag auszuführen. Mein Cousin hat sich um Rom verdient gemacht. Es ist unsere Pflicht ihn zurück zu holen. Und dabei tue ich, was ich kann."


    Zunächst jedoch brauchte er dafür eine Audienz beim Kaiser.


    "Doch lassen wir das Thema. Ich bin zum Entspannen hier..."

  • Bis eben wusste Varus noch nicht um wen es sich dabei handelt. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck und einem nicken, pflichtete Varus dem Senator bei.


    "Da hast du Recht Senator Meridius, hier in den Thermen kann man für einen Augenblick aus dem Alltag entfliehen." Und varus gab sich wieder seiner Massage hin.

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