Sitzungssaal des Ordo Decurionum

  • Ragin wollte Phelan gerade antworten, als Maecenas sie begrüßte. Als darauf auch noch Loki endlich eintraf, vergass der junge Duccier völlig zu antworten.


    "Salve Maecenas", begrüßte er dann den Purgitier bevor dieser weitergung und sich auf dessen angestammten Platz setzte.
    Eigentlich waren nun fast alle Decurionen anwesend, nur Hadrianus Iustus fiel ihm spontan als fehlend ein. Aber auch nur weil er derjenige war der das letzte mal für einen Eklat gesorgt hatte.


    Dann erinnerte er sich wieder was Phelan gerade gesagt hatte.


    "Danke dass ihr mir so zur Seite steht. Ich werde alles so gut machen wie ich kann."

  • Mit etwas Verspätung betraten dann auch die amtierenden Duumvirn von Mogontiacum, Volusus Statorius Rullus und Kaeso Lucceius Philonicus, den Saal, und ließen sich mit ernst dreinschauenden Mienen auf ihren Plätzen nieder.


    Volusus Statorius Rullus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/roemer/roemer06.jpg]


    Der ältliche Statorius, der nur noch einmal angetreten war weil man ihn quasi dazu gezwungen hatte, um die Stadt nicht den Jünglingen zu überlassen, blickte müde in die Runde, die arbeit als Duumvir machte ihm schon in den ersten Wochen seines Amts keine Freude.


    "Verehrte Decuriones der Civitas Mogontiacum.", begann er langsam sprechend die Versammlung, "Wir danken euch für euer zahlreiches Kommen.. und eröffnen hiermit die erste Sitzung dieses Jahres. Die Tagesordnung habt ihr ja überstellt bekommen, wir werden sie dennoch noch einmal verlesen."


    Kaeso Lucceius Philonicus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/roemer/roemer10.jpg]


    Kaeso Lucceius Philonicus vernahm den auffordernden Blick des alten Statoriers erst, als dieser ihn einige Sekunden lang energisch angestarrt hatte, raffte dann schnell eine Wachstafel hervor und machte ein wichtiges Gesicht:
    "1. Neuaufnahmen
    2. Vorbereitungen auf die Zeit der Eisschmelze
    3. Nachbesprechung der StatuenenthüllungEN
    4. Generelle Anliegen des Ordo"


    Nachdem wieder einige Sekunden vergangen war verstand der ältere Duumvir, dass der jüngere nicht vor hatte sein Sprechpensum noch weiter zu erhöhen: "Ah... eh... nun, kommen wir zu den Neuaufnahmen. Mögen sich die Kandidaten dann doch bitte selbst zu Wort melden."


    Lucius Condrusus Imbrex
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/germanen/germane44.jpg]


    Als erster erhob sich ein Mann, dem man seine keltische Abstammung kaum mehr ansah, doch die sich für Kenner noch genügend deutlich zeigte.


    "Verehrte Decuriones unserer geschätzten Civitas, ich bin hierher gekommen weil ich mich der Gemeinde, die mir schon so viel gegeben hat nun auch etwas zurückgeben möchte. Wie einige von euch wissen ist meine Familie schon seit einiger Zeit hier sesshaft, und wir haben uns nie gegen Recht und Gesetz vergangen. Natürlich bin ich in der Lage den fälligen Obulus, und damit meinen Teil für das Gemeinwohl zu leisten. Ich habe zwar kein städtisches Amt inne gehabt, aber ich bin mir sicher, meinen Platz in dieser Runde doch mit Ehre erfüllen zu können.", pries der Kelte seine Eignung für den Ordo an, unterstrich sie teilweise mit schwungvollen Gesten und ließ seinen Blick vor allem auf jenen ruhen, mit denen er vorher über seine Aufnahme gesprochen hatte, um sich auf die eine oder andere Art und Weise ihre Unterstützung zu sichern.



    Volusus Statorius Rullus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/roemer/roemer06.jpg]


    "So mögen nun die Decuriones für oder gegen diesen Mann sprechen, auf dass eine Entscheidung gefällt werde.", sprach der ältere Duumvir mit müden Augen, der sich schon nach Hause zu seiner Frau und den acht Enkeln wünschte.

  • Eigentlich war es Ragin egal ob der Alte in den Ordo kam oder nicht. Er hatte keinen Grund gegen ihn aber auch keinen Grund um für ihn zu sprechen. Naja, eine gewisse Sympathie hatte er schon für den alten Mann, eben weil er nicht der typische Römer war, aber am Besten würde er einfach mal die Klappe halten und schauen wie seine Vettern sich verhielten.

  • Zitat

    Original von Tiberius Duccius Lando
    Den Gedanken abschüttelnd wandte er sich wieder dem Hier-und-Jetzt zu. Der alte Petronier hatte die Stadt verlassen? Das machte keinen Sinn... und auch dass der normalerweise akurat pünktliche Hadrianus auf sich warten ließ entsprach nicht dem üblichen Bild.
    "Maecenas.", wandte sich Lando, nachdem er sich wieder gesetzt hatte, nach links, "Weißt du etwas über den Hadrianus? Den Iustus, du weißt schon.. der Regionarius."


    Ich hatte mir eine bequeme Sitzposition gesucht und erwartete noch den ein oder anderen, welcher der Sitzung beiwohnen sollte. Lando war mittlerweile auch eingetroffen und wandte sich fragend an mich bezüglich der Anwesenheit des Regionarius.
    >Da bin ich leider überfragt.< Antwortete ich achselzuckend Lando. Aber wirklich vollständig waren wir nicht.

  • Witjon suchte Ragins Bedenken mit einem aufmunternden Schulterklopfen zu zerstreuen, als Purgitius Maecenas eintrat. "Salve mein Freund," hieß er den Comes willkommen. Wenig später folgte Lando, der mit einem breiten Lächeln den Sitzungssaal betrat. Stirnrunzelnd fragte Witjon sich, was jener nun wieder ausgeheckt habe, kam jedoch von allein nicht dahinter. Er unterhielt sich noch einen Moment mit seinen Vettern, fragte Maecenas wie es mit der Arbeit stand und begrüßte hier und da noch einige Kollegen; dann endlich wurde die Sitzung eröffnet. Die Tagesordnung kannte er schon und da auch keine Änderungen vorlagen, ließ er seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Irritiert stellte auch er fest, dass die größten Widersacher der germanischen Fraktion - Petronius Crispus und Hadrianus Iustus - nicht zur Sitzung erschienen waren. Unglaublich, wo sie sich doch in den letzten Monaten so gut auf die Duccier eingeschossen hatten!


    Man ging zum ersten Ordnungspunkt über, woraufhin sich ein älterer Herr erhob, der dem Ordo beitreten wollte. Condrusus war Witjon bekannt, seine Familie hatte wahrlich schon vor Witjons Ankunft hier ihren Wohnsitz bezogen und besaß auch etwas Land außerhalb der Stadt. Da der Rat zunächst zögernd verharrte, ergriff Witjon die Initiative und erhob sich gemächlich. "Meine Herren, ich denke der Aufnahme des Lucius Condrusus steht Nichts im Wege. Die Reputation seiner Familie lässt nichts zu wünschen übrig. Er wäre folglich ein Gewinn für diesen Rat und die Kassen der Stadt."

  • Die Reputation seiner Familie. Ein Gewinn für den Ordo. Würde Lando das politische Tagewerk, das nie das seine gewesen war, immer mehr anöden hätte er wahrscheinlich gelächelt. So konnte man durchaus umschreiben, dass der alte Kelte nicht nur einmal im Kaminzimmer der Casa Duccia gesessen hatte, um sich der Unterstützung der duccischen Decuriones und anderer im politischen Verbund rund um die Familie zu sichern.


    Was auch dazu führte, dass sich andere als Marsus wohlwollend über die Aufnahme äusserten, glücklicherweise nicht nur solche, die man eindeutig zum peregrinen Kreis zählen konnte, denn so wurde dem Condrusier der lästige Schlagabtausch mit den Konservativen erspart. Die sich sowieso sehr zurückhaltend zeigten, was Lando am Fehlen ihrer Galeonsfiguren festmachte.


    Er selbst schwieg, die Aufnahme schien so gut wie durch, was sollte er da noch großartig Worte und Atem verschwenden?

  • Volusus Statorius Rullus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/roemer/roemer06.jpg]


    Mit müdem Blick hörte sich der ältere Duumvir die Meinungsäußerungen an und sandte ein Stoßgebet zu den Göttern, dass der übliche Schlagabtausch zwischen peregrinem und konservativen Zirkel ausbleiben, oder zumindest verzögern würde. Doch die Schlagabtausche blieben aus. Erleichtert atmete der alte Mann aus, sorgte mit einer souveränen Handbewegung für Ruhe, um zu verkünden: "Damit wäre die Aufnahme des Lucius Condrusus Imbrex wohl akzeptiert. Es stehen noch zwei weitere Kandidaten aus, Publius Cornelius Silvanus und Decimus Numisius Tigellinus. Cornelius, wenn du bitte..."


    Es folgten zwei weitere Vorstellungen, wovon einer nach ebenso kurzer Diskussion angenommen, und ein weiterer nach noch kürzerer Diskussion abgelehnt wurde. Der Numisier war mit seiner Familie erst vor wenigen Monaten nach Mogontiacum gezogen, und hatte es nicht verstanden sich schon im Vorfeld des Wohlwollens der Decuriones zu versichern. So stimmten sowohl Konservative wie auch die Peregrin-freundlichen Decuriones gegen den Mann.


    "Den nächsten Punkt auf der Tagesordnung bildete die Vorbereitungen auf die Eisschmelze. Wie jedes Jahr ist damit zu rechnen, dass der Rhenus über die Ufer tritt. Die Stadtverwaltung ist dabei Vorbereitungen zu treffen, allerdings bleibt die Frage, ob der Ordo sich finanziell an diesen Vorbereitungen beteiligen will."


    Fragend blickte der alte Mann in die Runde, darauf hoffend, dass die Decuriones noch ein paar Aurei locker machen würden um den Hafen nach den Überschwemmungen wieder instand setzen zu lassen.



    Decurio - Mogontiacum

  • Langsam wurde es Zeit, dass auch Ragin einmal seine Stimme erhob. Würde er nur stumm dasitzen würde, wäre das wohl ein großes Zeichen der Schwäche.


    "Verehrte Decuriones, ich bin dafür dass sich der Ordo an dieser Investition beteiligt. Gerade der Hafen mit dem Rhenus ist wie eine Lebensader für unsere Stadt. Wir sollten den Handel so gut Unterstützen wie es geht, weil wir letztlich alle davon profitieren. hier allzu knauserig auf jede Sesterze zu schauen, würde uns das sicher deutlich teurer zu stehen kommen."


    Natürlich sprach er da auch als Mitglied von Freya Mercurioque, aber nach dem kalten und langen Winter war der Fluss jetzt auch besonders wichtig um Nahrung aus wärmeren Regionen nach Mogontiacum zu befördern.

  • Eisschmelze, endlich der Tagespunkt, auf den Phelan gewartet hatte, jetzt wurde es interessant. Völlig unerwartet erhob sich Ragin, der Junge, der gerade mal seit kurzer Zeit Decurio war und lange Monate wegen seines Sturzes im Bett verbracht hatte. Seinen Vetter freute das sehr und somit wollte er ihn unterstützen und erhob ebenfalls seine Stimme "Ich stimme meinem Vetter voll und ganz zu, wenn diese wichtige Ader der Stadt unachtsam in unseren Entscheidungen beiseite gelassen wird könnte die Stadt sowie jeder iherer Bürger wirtschaftlich in Verzug kommen. Ich denke die Beisteurerung unserer Mittel in dieser Sache wäre äußerst sinnvoll." Er schaute danach Ragin an und nickte ihm zu unter dem Motto 'gut gemacht'.

  • Lando besprach unter vorgehaltener Hand kleinere Dinge mit Maecenas, der als Comes der Regio mittlerweile auch über beträchtlichen Einfluss in der Stadt, und bekam erst nach wenigen Sekunden mit, wer da eigentlich sprach. Er brach mitten im Satz ab, als Ragin sich meldete und das Wort zugeteilt bekam. Lächelnd nahm er erst die Worte des Familienzweitjüngsten, dann die des Priesters zur Kenntnis.


    "Dem gibt es doch eigentlich nichtmehr hinzuzufügen.", gab Lando zufrieden zur Kenntnis, "Außer, dass es mit Geld alleine nicht getan sein wird. Der Rhenus wird in jedem Fall über die Ufer treten, aber es ist nicht unbeeinflussbar. Ein Opfer muss dargebracht werden, wie jedes Jahr, um den Fluss zu besänftigen bevor er seine Wut an unseren Feldern und unserer Stadt auslässt."


    Zustimmendes Gemurmel trat auf, als er die religiöse Komponente ins Spiel brachte, die bisher kaum Beachtung fand.
    "Allerdings kann dieses Opfer nicht von irgendwem durchgeführt werden. Es müssen anerkannte Sacerdotes unserer Civitas sein. Sextus Volscius Thalna dürfte eine adäquate Wahl für diesen Anlass sein. Aber auch Duccius Verus, der sich bereits bewährt hat. Allerdings dürfte sein Rang als Aedituus weniger adäquat sein. Was mich dazu bringt, die Duumvirn dieser Stadt aufzufordern, Verus seine Anerkennung die er in der Civitas bereits genießt auch auf dem Papier zu verleihen, und ihn endlich zum Pontifex zu machen."

  • Marcus Tudicius Pudens
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/germanen/germane18.jpg]


    Marcus Tudicius Pudens traute seinen Ohren nicht, als er drei Duccii nacheinander den Anrainern das Wort reden hörte. Natürlich, hatten sie doch selbst einige Betriebe und Lagerstätten im Hafen, und verdienten prächtig am Handel mit den anderen Civitates am Fluss. Er und seine Gens allerdings, bisher mehr oder minder treue Parteigänger der Duccii, waren als Bauern und kleinere Landbesitzer weniger auf den Hafen angewiesen, und er sah es garnicht ein, dass das Geld der Stadt in den Hafen gepumpt würde, während die Landbevölkerung darben würde. So kam nach den Worten des Oberhaupts der Sippe Wolfriks auch ein weniger begeistertes Raunen auf, als dieser auch noch einen seiner Schützlinge auf der Karriereleiter eine Stufe nach oben schieben wollte.


    Pudens, der mal Berthold geheißen hatte, es mit den Namen allerdings nicht so eng nahm, sah sich nun in der Pflicht, die Dinge etwas in Bahnen zu lenken die ihm und den seinen genehmer waren: "Nun, sicherlich ist es notwendig den Hafen nach den Überschwemmungen so schnell wie möglich wieder instand zu setzen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass der Winter auch den Äckern und Weiden abseits des großen Rhenus zugesetzt hat. Ich spreche nicht für mich alleine, wenn ich fordere, dass auch dies in den Planungen berücksichtigt wird."


    Zustimmendes Gemurmel kam auf, als sich Risse in der ansonsten so geschlossenen germanisch-keltischen Partei zeigten. Pudens wusste, dass dies nur ein Schritt war um die ambitionierten Duccii etwas zu bremsen. Es würden weitere folgen müssen, um sie nicht zu einer Macht gelangen zu lassen, in der sie kaum mehr angreifbar waren.

  • Erst dachte Ragin, dass eigentlich Phelan und nicht Loki auf die Idee mit dem Opfer hätte kommen müssen. Doch dann staunte er nicht schlecht, als dieser die Duumvirn aufforderte Phelan zum Pontifex zu ernennen. Natürlich traute er seinem Vetter diese Aufgabe zu, allerdings das einfach zu fordern wäre ihm nie in den sSnn gekommen. Allerdings hatte Loki es sich auch verdient solche Forderungen stellen zu dürfen. Doch war es offenbar nicht so einfach wie erhofft, denn zwar hatte sich die römische opposition offenbar aufgelöst, doch schien sich da gerade eine neue zu formieren.


    "Wie stellst du dir denn eine Berücksichtigung der Äcker und Weiden vor, Tudiscius Pudens? Sind die Äcker und Weiden nicht meistens eigener Besitz, während der Hafen gemeinsam von allen genutzt wird? Wie sollen wir da bestimmen wer unterstützt wird? Aber wie gesagt, zuerst wäre interessant zu wissen wie du dir solch eine Unterstützung vorstellst."


    Als Ragin darauf Pudens anschaute, wurde ihm ein wenig mulmig. Dass er den älteren und kräftigen Mann so ansprach hätte er sich vor ein paar Monaten noch nicht getraut. Schließlich war das Alter etwas das man zu respektieren hatte. Aber hier war das ein wenig anders, und Nikolaos hatte ihm im Museion gelernt, dass das bei Diskussionen kein Argument sein durfte.

  • Marcus Tudicius Pudens
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/germanen/germane18.jpg]


    Etwas verwirrt starrte Pudens von Lando zu dem jungen Duccius, der an seiner statt geantwortet hatte. Leicht verärgert verzog er eine Lippe, hatte er doch genaue Vorstellungen, wer bei der Diskussion zu ihm sprechen sollte, und wer nicht. So wandte er sich wieder dem Familienoberhaupt der Duccii zu.


    "Der Hafen wird von allen benutzt? Dass ich nicht lache. Jeder hier wird wissen, dass der Hafen eben denen Nutzen und Profit bringt, die über ihn Handel treiben. Aber unsere Feldfrüchte werden nicht über den Hafen umgeschlagen, sondern versorgen die Stadt mit den Lebensmitteln die sie braucht.", erwiderte er mit knirschenden Zähnen, sich währenddessen schnell ein paar Möglichkeiten zur Investition von Finanz- und Arbeitskraft auf seinen Äckern überlegend: "Und was die Schäden an unseren Äckern angeht, was muss ich das gerade euch erzählen? Ihr besitzt doch auch Land außerhalb der Siedlungen, ihr wisst genauso gut wie ich, was es zu tun gibt: Entwässerungsgräben müssen gereinigt und vertieft werden, Wege ausgebessert und repariert, Sturmschäden beseitigt werden. Also, ist der Ordo bereit, auch für die Landbevölkerung etwas zu tun, die nicht wirklich am Hafen mitverdient?"

  • Keinesfalls mit Verspätung (eher hat die Sitzung zu früh begonnen) erschien der Legat im Sitzungssaal, wie es sein Recht als Beisitzer war.


    Mit einem brummenden Meine Herren. grüßte er die Anwesenden, dann ließ er sich von einem schnell herbeigeeilten Lakai zu seinem Sitzplatz begleiten und setzte sich ebendort hin.


    Bitte meine Herren. Macht weiter. ordnete er den Fortgang der Diskussion an.

  • Ragin wollte gerade dazu ansetzten dem Glatzkopf zu sagen, dass dieser gefälligst nicht Loki sondern ihn anschauen sollte, als Marcus Vinicius Hungaricus zur Sitzung kam. Schnell kam ihm wieder zu Bewusstsein, dass er eigentlich nur ein kleines Licht hier war und schluckte seine Antwort hinunter. Im Grunde hatte Pudens ja auch recht, aber ihm war immernoch nicht klar, wer denn diese Schäden beheben sollte. Für den Hafen würde man vielleicht die Vigiles einsetzen können. Aber sie einzusetzen um Wassergräben und Straßen zu reparieren? Das vermochte er sich nicht vorzustellen.


    Wenn er aber jetzt nichts erwiedern würde, konnte ihm das auch als Schwäche ausgelegt werden...


    "Sicherlich ist es sinnvoll auch die Leute zu unterstützen, die nicht am Hafen partizipieren. Auch deine Vorschläge, was gemacht werden soll, klingen durchaus richtig. Aber die Frage bleibt trotzdem: Wie stellst du dir die Unterstützung genau vor? Finanziell? Arbeitskräft?"

  • Jetzt schaltete sich auch Lando ein, der Mann, der am längsten von allen anwesenden Söhnen Wolfriks dem Ordo angehörte. Es war beruhigend und bekräftigend zu hören, dass er der Sache auch positiv gegenüber stand. Doch dann fing er mit einer weiteren Sache an, die aber noch mit der aktuellen RhenusüberdieUferSache zu tun hatte, er sprach den religiösen Part an. Phelan reckte sich neugierig nach vorne und stützte seine Ellenbogen auf seinen Knien ab und faltete die Hände. Gespannt lauschte er seinem Vetter, hielt sich aber noch zurück. Als Lando dann noch beantragte ihn vom Aedituus zum Pontifex zu ernennen klappte ihm die Kinnlade runter. Er hatte sich zwar irngedwann schon vorgestellt, dieses Amt zu bekleiden, doch war er noch sehr jung und es gab weit aus erfahrenere Männer des Cultus in dieser Stadt. Würden sie sich nicht .. nunja, benachteiligt fühlen? Als dann auch noch der Legat den Sitzungssaal betrat lief Phelan der Schweiß von der Stirn, dass konnte ja was werden, der oberste vom obersten war anwesend und jetzt sollte so etwas besprochen werden? Mit großer Wahrscheinlichkeit würde der Vinicier sich in die Diskussion einschalten, doch zunächst war der junge Sacerdos froh, dass die RhenusüberdieUferSache fortgeführt wurde.

  • Marcus Tudicius Pudens
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/germanen/germane18.jpg]


    "Wieso nicht beides?", platzte Pudens heraus, der sich von dem hochnäsigen Nachhaken des Ducciers beleidigt fühlte, "Die Stadt hat genug Servi die uns bei den Aufräumarbeiten zur Hand gehen können. Gegen eine Ausgleichszahlung hätten wir sicherlich auch nichts einzuwenden. Warum also nicht?"


    Er blickte fragend in die Runde, doch dieses Mal schien die Zustimmung leicht verhaltener aus, nicht wenige Blicke richteten sich sorgenvoll in Richtung des mittlerweile eingetroffenen Legaten. Der mächtigste Mann der Provinz hatte anscheinend durchaus eine einschüchternde Wirkung, gerade auf die Decuriones peregriner Abstammung.

  • "Beides?", gab Lando die Frage zurück, "Du willst nicht ernsthaft fordern, den gleichen Aufwand für die Befreiung der Felder von umgestürzten Bäumen und zur Ausbesserung der Trampelwege zu euren Höfen betreiben zu wollen, wie zur Rettung der Anrainer vor den Fluten des mächtigen Rhenus. Oder irre ich mich da, Tudicius? Der Rhenus verwüstet Jahr auf Jahr den Hafen, und wir können uns glücklich schätzen wenn dieses Jahr niemand dabei ersäuft. Von den Konsequenzen für die Stadt mal ganz abgesehen. Du willst das nicht ernsthaft mit Astwerk auf einem Acker vergleichen. Solltest du das doch tun, muss ich dir ernsthaft unterstellen unlautere Motive zu haben."


    Er spießte den Mann förmlich mit seinem Blick auf, machte dann jedoch eine versöhnliche Geste: "Aber ich will mich bereit erklären, dich bei deinem Problem zu unterstützen. Es wäre vielleicht doch eine sinnvolle Idee, nach der Bewältigung der zu erwartenden Überschwemmung den Bauern auf dem Land mit Arbeitskraft zur Hand zu gehen. Ich stelle daher den Antrag, den Bauern eine Woche lang eine Anzahl von zwanzig von der Stadt bezahlten Kräften zur Beseitigung der Winterschäden zur Verfügung zu stellen. Eine Woche sollte durchaus ausreichen, um diesen Problemen Herr zu werden, vor allem da man bedenkt, dass es in den vergangenen Jahren keine Probleme mit der Beseitigung von Winterschäden auf dem Land gab. Der Hafen jedoch betrifft nicht nur die Händler der Stadt, sondern die Stadt in ihrer Struktur. Daher stelle ich hier den Antrag, der Stadt noch einmal vom Ordo bezahlte Arbeitskräfte für die Zeit der Reparaturen zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig werde ich aus eigener Kasse die anfallenden Materialkosten bis zu einer Höhe von dreitausend Sesterzen übernehmen. Klingt dies für die Decuriones nach einem sinnvollen Angebot? Außerdem könnte man die Patrones der Civitas um Unterstützung in dieser Sache bitten."


    Auch er blickte fragend in die Runde, und bemerkte ebenfalls die sehr zögerlichen Reaktionen der übrigens Decuriones. Hoffentlich würden die Duumvirn ihres Amts gerecht, und würden nun zur Abstimmung aufrufen.

  • Kaeso Lucceius Philonicus
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/roemer/roemer10.jpg]


    Dies war wohl das Zeichen für die Duumvirn. So meldete sich der junge Lucceius auch etwas gehetzt zu Wort: "Eh, ja. Das sind doch brauchbare Vorschläge, oder nicht? Dann... also... Duccius Verus wird zum Pontifex ernannt. Und... achja.. Abstimmung!
    Ich bitte die Decuriones, zuerst für den Vorschlag abzustimmen, für eine Woche bezahlte Arbeitskräfte der Stadt für Aufräumarbeiten auf den Äckern der Civitas zur Verfügung zu stellen. Dann bitte ich um Abstimmung über den Vorschlag von Duccius Lando, die Instandsetzung des Hafens durch Mittel des Ordo zu bezahlen und die Stadtpatrones um Hilfe zu bitten."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!