Sitzungssaal des Ordo Decurionum

  • Skeptisch beäugte Witjon den Disput zwischen seinen Vettern und Tudicius Pudens. Ragin mischte sich zwar teilweise etwas unverschämt in das Gespräch ein, brachte jedoch immer gut durchdachte Anmerkungen oder Zweifel ein. Während der Diskussion betrat der Legatus Vinicius den Saal. Witjon grüßte ihn mit einem stummen Nicken und schickte dann einen Scriba zu diesem, der einen kurzen Abriss über die Geschehnisse geben würde.
    "Legatus, viel ist dir noch nicht entgangen. Neuaufnahmen in den Ordo wurden besprochen. Jetzt geht es um Vorbereitungen auf die Zeit der Eisschmelze. Tudicius Pudens setzt sich dabei besonders für die betroffene Landbevölkerung ein."
    Lando lieferte letztendlich einen Beitrag zur Entschärfung der sich aufheizenden Lage und lenkte bereitwillig in die Forderungen des Tudicius ein. Überrascht war er über den Vorschlag, die Stadtpatrone einzubeziehen. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Ragin schien sich damit wohl auch zufrieden zu geben, ebenso wie die Duumvirn. Ganz davon abgesehen, dass es wohl aufgrund der Anwesenheit des Legatus keine sonderlichen Protestschreie oder neuerliches Murren gab.


    Witjon stimmte zufrieden ab:


    Arbeitskräfte für die Bauern: :dafuer:


    Instandsetzung des Hafens: :dafuer:

  • Mit dem Vorschlag konnte Ragin sehr gut leben. Loki hatte den unsympathischen Glatzkopf mit seinem Vorschlag klar ausmanövriert und es geschafft dass ihre Familie jetzt als noble Spender darstanden und Pudens als raffgierig, nahe am Amtsmissbrauch. So hob er vollauf zufrieden seine Hand für die beiden Abstimmungen.




    Arbeitskräfte für die Bauern: :dafuer:


    Instandsetzung des Hafens: :dafuer:

  • Kaeso Lucceius Philonicus
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    "Das Ergebnis der Abstimmung ist eindeutig!" erklärte Lucceius gelangweilt, dem Scriba einen Wink gebend. "Sowohl die Arbeitskräfte für die Bauern der Civitas, als auch die Mittel zur Entstandsetzung des Hafens werden bewilligt, so hat der Ordo einstimmig entschieden." Seine Worte waren rein proforma, konnte ja jeder Decurio mit funktionierenden Augen das Ergebnis deutlich erkennen.


    "Kommen wir dann zu Punkt drei der Tagesordnung. Nachbesprechung der StatuenenthüllungEN" Lucceius ließ seinen Blick fragend durch die Runde schweifen. "Irgendwelche Wortmeldungen dazu?" Sein Amtskollege Statorius lehnte sich derweil müde zurück und ließ der anstehenden Debatte über Erfolg oder Reinfall der gewesenen Veranstaltung freien Lauf.

  • Die Ernennung von Verus zum Pontifex wurde von den Duumvirn schon fast beiläufig abgenickt, ein Unterfangen, das nicht möglich gewesen wäre wenn die Diskussion um die zu erwartenden Schäden an Fluss und Flur nicht so ausgeartet wäre. Lando, der sich nachdenklich das Kinn hielt kam nicht umher leicht zu schmunzeln, manchmal waren politische Coups selbst für Töffel wie ihn nicht unerreichbar.
    Die folgende Diskussion konnte dagegen schon problematischer werden. Sowohl für seinen Vetter Phelan, dessen... eigensinnige Opferführung nicht nur ihm aufgefallen war, sondern auch für seinen Vetter Witjon, der die ganze Stadt mit zwei Statuen überrascht hatte.


    Schon fast automatisch suchte Landos Blick die Sitze des Petronius Crispus und seines Kompagnons Hadrianus Iustus, doch diese waren leer. Das könnte seinen Vettern den Arsch retten, dachte der rothaarige Germane bei sich, als sich die anderen Decuriones weigerten, etwas zu der Sache beizutragen.

  • Genauso wenig wie Lando das Wort ergriff tat dies Witjon. Er hatte zu seiner Zeit als Duumvir bereits Worte des Dankes im Kreise der Magistrate und Duumvirn verlauten lassen und eine Runde für das gute Gelingen der ganzen Aktion ausgegeben. Er war erleichtert, dass jetzt keine nachträgliche Kritik vorgebracht wurde. Das lag vermutlich zum Großteil daran, dass weder Petronius Crispus noch sein Kumpan Hadrianus Iustus anwesend waren und dementsprechend ihre Lakaien sich auch nicht trauten das Wort zu ergreifen. Positive Kritik oder Lob wurden zwar ebenso wenig geäußert, aber das war Witjon nun auch egal. Er lehnte sich einfach entspannt zurück und wartete darauf, dass die Duumvirn weitermachen würden.

  • Die Bediensteten der Stadt hatten den großen Sitzungssaal in der Curia herrschaftlich herrichten lassen. Man wollte zeigen, dass die Civitas zu den größten und vermögendsten der Provinz zählte, und auch, dass ein besonderer Gast kommen würde, spielte in die Bemühungen mit ein.
    Bald war alles blankgeschrubbt, ein leichter Duft von Harz lag in der Luft. Als die Säuberungsarbeiten abgeschlossen waren, begann man gleich damit für die Versorgung der Decuriones und Gäste zu sorgen. Kleinigkeiten lagen bald allseits in Schalen, Tonkrüge und -kelche waren ebenso für alle greifbar verteilt. Kein Vergleich zu römischen Standards, aber man zeigte sich ambitioniert.


    Fehlten nurnoch die Decuriones..

  • Der junge Decurio staunte nicht schlecht, als er den herrgerichteten Sitzungssaal des Ordo Decurionum sah. Heute sollte ein besonderer Gast die Runde der Decuriones zieren.. nämlich der Stadtpatron Medicus Germanicus Avarus. Ziemlich überpünktlich fand sich daher der Duccier ein, da er nicht nur gespannt, sondern auch etwas aufgeregt war, immerhin waren die Meinungen des Stadtpatrons nicht unwichtig. Phelan kam von den Tempeln, also hatte er keine Ahnung, wann sein Vetter Witjon eintreffen würde.

  • Witjon traf wenig später ein. Er kam direkt aus der Regia, war also noch in seine Amtstoga gehüllt. Nicht, dass das seinem Vollbart und den langen Haaren die Wirkung genommen hätte. Nach einigem Händeschütteln zwischen den bereits anwesenden Decuriones und Amtsträgern der Stadtverwaltung fand er sich endlich neben seinem Vetter Phelan wieder. "Mahlzeit. Du bist früh." Er lächelte, denn dieser Umstand stimmte ihn zufrieden.

  • Zum besagten Trtmin hatte auch Maecenas sich im Sitzungssaal eingefunden und war nicht wie sonst immer spät dran. Er betrat den Raum und dieses mal hatte sich die Putzkollonne selbst übertroffen. Dem muss man natürlich entgegenhalten, das der Besuch eines Stadtpatrons keine alltägliche Sache war, zumal jener aus dem fernen Rom kam.
    Die Tür hinter sich schließend bemerkte Maecenas schließlich, das zwei ihm bekannte Gesichter vor ihm den Weg in den Sitzungssaal gefunden hatten. Die zwei begrüßend gesellte er sich schlueßlich dazu.
    "Seid gegrüßt ihr zwei. Großer Tag heute für Mogontiacum, hmmm?!"

  • "Salve mein Freund," begrüßte er den Hinzustoßenden mit einem Lächeln. "Wir werden sehen, wie groß," versuchte er Maecenas' Vorfreude zu dämpfen. Er war sich nicht sicher, wie er über Germanicus Avarus denken sollte. Zu viele kontroverse Artikel hatte er über ihn in der Acta Diurna bereits lesen müssen, um nicht schon eine gewisse Meinung über den Senator zu haben. "Die Provinzreform wird jedenfalls einiges an Arbeit machen," fügte er dann aber mit einem Schmunzeln hinzu.

  • Angemessen, aber dennoch schlicht gekleidet erschien Germanicus Avarus im Sitzungssaal. Er trug eine eindeutige Toga und ebenso die anderen Merkmale, die ihn als Senator von Rom auswiesen. An den Fingern war jedoch heute nur Platz für drei Ringe. Den eines Senators, jenen der auch als Siegelring seiner Gens taugte und letztlich Einer, der ihn mit seiner Frau Decima Lucilla vereinte. Bei vielen Römern war vorallem dieser Ring nicht üblich. Auch Avarus trug ihn aus eher alltäglichen Gründen nicht immer.


    Es schlug ihm ein sonderbarer Geruch entgegen. Man hatte doch nicht etwa mehr Aufwand als sonst betrieben?! Egal für den Germanicus war es ein Abtauchen in die Vergangenheit mit dem bewunderten Beigeschmack der Zukunft. Heute war ein besonderer Tag und dies nicht aus seinem Grund, nein dieser wunderbare Morgen hatte lange aufgeschoben werden müssen, war vertagt worden, vergessen aber nie.


    Er blickte sich um. Aber die anwesenden Charaktere waren ihm weitestgehend unbekannt. Avarus war eben schon sehr lange nicht mehr in seiner Heimatstadt Mogontiacum gewesen und somit hatte sich auch die Verwaltung verändert. War jünger geworden und vielleicht auch besser. Aber so schlecht waren die 'Alten' auch nicht gewesen.


    In der Mitte blieb er stehen. Nickte drei zueinander stehenden Personen zu und brachte ein neutral anmutendes: "Salve zusammen." heraus. Neben dem LAPP Hungaricus wußte er derzeit von keinem anderen Senator in der Stadt und den Vinicier würde man mit Sicherheit kennen. So brauchte er sich selbst eh nicht groß vorstellen.

  • Immer weitere Provinzpolitiker strömten herein und Germanicus Avarus dachte einen Moment an damals wie es war zu solcherlei Debatten zu kommen, die durchaus hitzig geführt wurden. Zu dieser damaligen Zeit wußte er noch nicht, das es ein kleiner Vorgeschmack auf Roms Senat gewesen war, der allerdings mit Abstand unbequemer zu debattieren war. In der Provinz kannte man sich. Die politischen Lager waren übersichtlich und die Ziele am Ende doch immer die Selben nur am Weg dahin wurde gefeilt und gefeilscht. In Rom hingegen ging es nicht zu allererst um das Wohl des Imperiums. Auch wenn jeder das von seiner Meinung behauptete, so stand doch das persönliche Charisma im wesentlichen Vordergrund und wie ich meinem politischen Block am meisten nützte. Erst ging es um Posten, dann um das As und irgendwann wenn all die Zutaten zur deftigen Suppe zusammengerafft waren, kam das Wohl von Vaterland und Volk.


    Manchmal sehnte er sich in die Provinz zurück. Jetzt war er schon einige Monate dort und fand es irgendwie ganz beschaulich. Er gelangte zu dem Glauben, das dieses Leben etwas für ihn war und Avarus folgte immer öfter der Überlegung wie es wohl wäre für immer aus Rom zu verschwinden. Sein Weib lebte in Gallien. Sie konnte sich aber auch eine Gemeinschaft auf seinen Ländereien in Mauretanien vorstellen und um so länger Avarus aus Rom fort war umso ernsthafter spielte er selbst mit dem Gedanken sich entgültig zur Ruhe zu setzen. Er konnte sich ohne Frage ausreichend über den Tag beschäftigen. Ihm würde nicht langweilig werden. Nein, Lucilla und die Kinder würden ihn schon auf Trab halten.


    Avarus wurde jäh aus diesen Gedanken gerissen, als das Trabbeln der Füße verstummte. Er blickte auf und über die Ränge. Sie waren gut gefüllt. Ein offensichtlicher Ehrenplatz war noch frei und so schritt er gemächlich nicht überhatzt auf den Stuhl zu...

  • An diesem Tag gab es keine anderen Termine, die dringend zu absolvieren waren, also gab sich auch der Legat die Ehre, der Sitzung des Ordos beizuwohnen. Anders als sein Senatskollege war er zwar ebenfalls in Toga gekleidet, doch bei weitem nicht so schlicht wie dieser. Seine Frau hatte wieder das Kommando über seine Kleidertruhe übernommen und ihm bzw seinem Leibsklaven gesagt, was er anzuziehen hatte. Und deswegen war es eine weiße Seidentunika mit den üblichen Purpurstreifen geworden, zu der er eine dunkelblaue Toga anlegen "durfte".


    Nach den üblichen Begrüßungen hielt er sich jedoch nicht zu lange auf, sondern setzte sich gleich auf den Platz, der ihm gebührte.

  • Spurius Turius Simplex
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    Wie immer betraten die Duumvirn der Stadt den Versammlungssaal als letztes, mit würdevollem Blick schritt der ältere Turius zu seinem prominenten Platz, gleich gefolgt von seinem jüngeren Amtskollegen.
    "Werte Decuriones...", erhob er kurz darauf die Stimme, "..willkommen zur Sitzung im September. Zuerst möchte ich unsere Gäste begrüßen, den ehrhaften Statthalter unseres verehrten Kaisers, Marcus Vinicius Hungaricus, und den Legaten des Cursus Publicus und geschätzten Patron unserer Gemeinde, Medicus Germanicus Avarus, der uns mit einem Besuch beglückt und dabei dieser Sitzung beiwohnen wird."


    Das übliche Raunen erhob sich als Antwort, einige Männer nickten den Senatoren Roms lächelnd zu, andere verhielten sich eher reserviert. Mit einem knappen Nicken gab der Turius seinem jüngeren Kollegen zu verstehen, dass er die Sitzung fortführen solle.


    Aulus Paccius Perolla
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    "Auf dem Programm stehen für heute...", begann der Paccius, der sich nichts von seiner Nervosität anmerken ließ, "..der Besuch unseres geschätzten Patrons, wie schon erwähnt, Medicus Germanicus Avarus. Die Civitas Mogontiacum und der Ordo Decurionum heißen ihn herzlich in unserer Gemeinde willkommen. Wir sind sehr dankbar für dieses Zeichen der Wertschätzung, mit dem der Senator uns bedenkt..."
    Was peinlicherweise alles war, was man von Seiten der Duumvirn für diesen Tagespunkt vorgesehen hatte. Sollten die Decuriones den Mann mit Fragen überhäufen.

  • Galeo Laetilius Fecenianus
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    In die Reihen der Menschen, die dem Senator persönlich ihre Aufwartung machen wollten, gesellte sich auch der ältliche Laetilius Fecenianus.


    "Geschätzter Senator Germanicus.", begann er mit wichtiger Miene, nachdem er sich gekonnt zwischen die ganzen Wortmeldungen gedrängt hatte, "Ich kann mich meinen werten Mitbürgern nur anschließen, es ist uns eine absolute Freude dich hier in unserer Civitas begrüßen zu dürfen. Eine Familie, die unserer Gemeinde so zugetan ist wie die deine kann man ohne große Diskussionen zu den wahren Größen Mogontiacums zählen."
    Ein breites wie falsches Lächeln sammelte Zustimmung in der Erzkonservativen Fraktion und ein süffisanter Blick landete in der Gruppe von Sitzen, auf denen sich die Duccii und ihre Parteigänger niedergelassen hatten. Man war durchaus gewillt die Tatsache zu übersehen, dass die selbst die Germanici nicht zu den ältesten Familien Roms gehörten, wohlweislich, weil das hier auch nahezu niemand tat, der nicht gerade Statthalter war. Wenn es darum ging, neuere Emporkömmlinge wie die Duccii und andere zeitgeschichtlich erst kürzlich mit dem Bürgerrecht versehenen Familien auf Abstand zu halten, war einem jeder Partner recht.


    "Wohl sind wir uns bewusst, dass wir in Mogontiacum der ewigen Stadt den Rücken sichern, und die barbarische Dunkelheit auf Armlänge vom Lichte Roms fernhalten. Aber wie denkt man in Rom von uns? Werter Senator.. wie sieht man in Rom die Civitates fern des Nabels der Welt?"

  • Er konnte ja schlecht die Wahrheit sagen. Avarus merkte die gewisse Spannung, die sich zwischen den politischen Lagern durch die Reihen kroch. Fast wie in Rom dachte er nur eine Spur kleiner. Ein gutes Pflaster, um das dicke Fell zu bekommen, das man auch später am Nabel der Welt brauchte, um hoch zu kommen und oben zu bleiben.

    "Ich danke euch für den herzlichen Empfang und ich hoffe, das ich während meines Besuches etwas mehr tun kann, als nur zu reden. Mogontiacum liegt mir sehr am Herzen. Ich bezeichne es als meine Heimat und ich wünsche mir, das Mogontiacum eine blühende Stadt bleibt. Dies zu gewährleisten ist nicht immer leicht. Vorallem durch die Nähe zum Limes und der dahinter beginnenden Wildnis."


    Die Pause nutze er, um vorallem einige Gesichter zu betrachten.


    "Rom ist sich dessen bewußt. Nicht ohne Grund läßt es diese Provinz von einem sehr erfahrenen und fähigen Legatus verwalten. Mit Absicht stehen an den Schlüsselpositionen im Heer geprüfte Offiziere und ohne Frage läßt sich Rom Germanien einiges kosten. Zivil betrachtet kann die Stadt und ihr Rat durchaus zufrieden in die Zukunft schauen. Es wurde sehr viel geleistet seit ich Mogontiacum zum letzten Mal gesehen habe. Doch gibt es in jeder Stadt Probleme. Nun ich bin auch desswegen nach Hause gekommen. Wenn ich etwas für euch tun kann, dann möchte ich dies gern versuchen."

  • Cossus Visellius Rutilus
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    Es war ja klar, dachte sich Rutilus nur, dass sich sofort das urrömische Lager angesprochen fühlen würde und versuchte, den Senator auf ihre Seite zu ziehen. Jetzt nach dem Tod von Duccius Lando bekamen sie langsam aber sicher Oberwasser. Barbarische Dunkelheit, wenn er das schon hörte!
    Rutilus wusste sehr genau, wem er seinen Posten hier zu verdanken hatte, ebenso wie den Wohlstand seiner Familie. Es war die beste Entscheidung seines Lebens gewesen, mit den Ducciern Handel zu treiben, und eine fast ebenso gute, ihnen auch sonst die Treue zu halten. Selbst nach dem Tod des Sippenführers waren sie eine Macht, die man nicht unterschätzen sollte. Ein Jammer, dass die römischen Bürger niemals zugelassen hätten, dass sein Weib seinen Platz im Rat einnahm. Bei Hel, der Laetilier würde dann nicht so große Töne spucken.
    “Danke, Senator Germanicus, für dein großzügiges Angebot“, polterte er mit tiefer Stimme daher, sobald der Gast geendet hatte und bevor sein geschätzter Amtskollege noch einmal etwas von barbarischer Dunkelheit erzählen konnte. “Sicher gibt es vieles, das durch deine Fürsprache in Rom erleichtert würde. Der Handel ist es, der unsere Stadt stärkt und lebendig hält, vor allem auch der Handel über den Rhenus hinweg.“ Sein Blick glitt hierbei über die Sitzreihen der Römer, die am liebsten eben dahin mit der Legio marschieren würden, egal, ob die Mattiaker mit ihnen verbündet waren, oder nicht, und diese einfach erobern würden. Ein Glück nur, dass solch ein Krieg furchtbar kostspielig wäre, während Handel gutes Gold einbrachte. “Daher sollten wir vielleicht darüber diskutieren, wie man diesen am besten stärken könnte, wie es sicher im Sinne Roms ist?“ Eine kleine Geste nur in Richtung Senator, nicht wirklich eine Aufforderung, aber genug, um zu verstehen, dass er gemeint war, hier Antwort zu geben. Oder auch der Legat, den Rutilus auch schon ausgemacht hatte.

  • Der Senator Germanicus Avarus merkte schon, das er es mit der Wahrheit heute nicht so genau nehmen durfte, wollte er nicht irgendeiner Gruppe in dieser Curie vor den Kopf stoßen und dies war nun garnicht seine Absicht. So überlegte er für den Augenblick wie man es am Behutsamsten in die Öffentlichkeit trug, denn ansich war er der uneingeschränkten Meinung, das beim Thema Handel sich die Geister teilten. Er verstand, das Handel eine Provinz stärkte. Doch er fand eben auch, das die Provinz Germania das wunderbar im Imperium Romanum schaffen konnte ohne die Nachbarn mehr als notwendig dabei mit einzubeziehen. Wer nämlich auf den Grundsatz bestand, das Handel Frieden schaffte, der kannte all die Geschichten und Tatsachen nicht, die dies widerlegten. Avarus ging daher etwas schwammig an diese Frage heran.


    "Für Mogontiacum war es schon immer ein wichtiges Einnahmefeld Waren mit den Nachbarn zu tauschen. Ich habe auf dem Forum gesehen, das es die Basilika noch gibt. Einst, wo sie durch meine Pläne und die tatkräftige Arbeit vieler Handwerker der Stadt errichtet wurde, stand ihre Bestimmung auch in dem Glauben daran, das der Handel durch sie noch üppiger floriere als ohne einen überdachten Markt."

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