Sitzungssaal des Ordo Decurionum

  • Spurius Turius Simplex
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    "Werter Senator Germanicus, selbstverständlich verstehen wir das.", begann der ältere Duumvir mit einem matten Lächeln das keinen Deut seiner Gedanken zum Einwand des Stadtpatrons verriet, "Keiner würde hier von dir erwarten wegen dieser Sache gleich beim Kaiser vorstellig zu werden um unserer Sache höchstpersönlich beizustehen... allerdings wäre ein offizielles Schreiben, in dem du unserer Sache deine Unterstützung erklärst sicherlich auch hilfreich. Der Cursus Publicus hat durchaus seine Möglichkeiten, aber wem erzähle ich das?"

  • Was glaubte der alte Sack eigentlich zu wissen? Das er sich heraus nahm dem Germanicus zu unterstellen er würde die Macht des Cursus Publicus zu seinen Vorteilen ausnutzen, war bereits eine unglaubliche Unverfrorenheit. Dies noch vor einer Curie zu tun Blasphemie. Doch Avarus war nicht zum Streiten hier, er hoffte das diese Worte sowieso die Wenigsten gehört hatten oder ihren Inhalt zumindest nicht derart weitreichend verstanden, das es eine mühseelige und unnötige Diskussion werden würde. Provinzpolitiker waren eben auch nicht mehr das, was sie damals zu seinen Zeiten gewesen waren. Überall schlich sich so langsam die Ratte ins gemachte Nest, vermehrte sich und kam am Ende in immer besser gestellten Vierteln ans Tageslicht.


    Nichts destotrotz merkte sich Avarus das Gesicht des Sprechers. Auch wenn dieser der Kiste näher schien als einem höheren Amt jenseits dieser Provinz so bewahrheitete sich doch oftmals die Weisheit, das tot gesagte immer länger lebten als man es ihnen zustand.


    "Ich werde sehen, womit und wie wir dieses Gesetz am Besten und Schnellsten in den Kanälen bekannt machen können, wo es hinkommen sollte."


    Und doch ihm kam dabei auch ein unterirdisches Labyrinth in Rom in den Sinn. Doch verriet sein Gesicht keine weiteren Regungen als jene der Gleichgültigkeit.

  • Spurius Turius Simplex
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    Wenn der ältliche Duumvir sich etwas bei der Antwort des Senators dachte, dann sah man es ihm nicht an.


    "So werden wir eine Bittschrift an den Kaiser richten, in der wir um die Ratifizierung unserer Stadtordnung und um die Verleihung des Municipiums bitten werden.", bügelte er das Thema sehr diplomatisch ab, in dem er einfach nicht weiter auf den Senator einging, sondern gleich zum nächsten Thema kam: "So kommen wir zum nächsten Punkt auf der Liste... unser geschätzter Mitbürger und Decurio Tiberius Duccius Lando ist durch ein tragisches Unglück von uns gegangen. Der Verlust für die Civitas und die Provinz ist groß, und wir trauern immernoch sehr um ihn. Allerdings ist es auch unsere Aufgabe, seinen unglücklicherweise frei gewordenen Platz in unserer Mitte mit einem würdigen Nachfolger zu besetzen.. wir haben zwei Kandidaten für den frei gewordenen Platz, die sich nun bitte selbst vorstellen mögen..."


    Quintus Varius Celer
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    Bevor der ältere Aspirant sich erheben konnte tat dies Quintus Varius Celer, ein Grundbesitzer der durch die Verpachtung seines Landes auf vor Hochwasser geschützten Anhöhen im Westen zu Geld gekommen war.
    "Verehrte Decuriones unserer geschätzten Civitas, werte Duumvirn, ich freue mich hier heute vorsprechen zu können... wenn auch unter so ernsten und bedauernswerten Umständen. Viele von euch kennen mich, einige noch nicht, deshalb will ich mich hier vorstellen..", begann der junge Mann mit der Selbstsicherheit eines Menschen, der sich deutliche Ziele gesetzt hatte, "Mein Name ist Quintus Varius Celer, Sohn des Lucius Varius Celer, ich besitze Land im Westen und habe einträgliche Geschäfte in den Civitates umher, aber natürlich auch in Mogontiacum. Ich bitte darum mir diesen Platz in eurer erlauchten Mitte zu geben, auf dass ich der Stadt und den Bürgern zum Vorteil gereiche."


    Rodwolf von Mogontiacum
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    Von seinem jüngeren Mitbewerber überrumpelt, ließ der ältere Rodwolf sich wieder auf seinen Platz sinken um den Worten des Römers andächtig zu lauschen. Eigentlich sagte der junge Mann nur: ich habe Geld. Wählt mich.
    "Werte Herrschaften..", begann er daher etwas gesetzter und weniger hochtrabend als der Varius, "..ich bin Rodwolf, Sohn des Harmund, ich besitze einige Boote, mit denen ich den starken Rhenus befahre und die Stadt mit Waren aller Art versorge. Meine Familie ist der Stadt ebenso in Treue verbunden wie jeder andere der werten Decuriones, und ich bitte hiermit förmlich um meine Aufnahme."
    Nicht wirklich hochtrabend, aber seinem Zweck würde es dienen.

  • Galeo Laetilius Fecenianus
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    "Ich...", begann Fecenianus kurz nachdem der unselige Barbar sein Gestammel von sich gegeben hatte, "..empfehle hiermit, Varius Celer in den Ordo Decurionum aufzunehmen. Seine Familie ist eine der angesehensten der Civitas, seine Taten sprechen für sich... ein Römer wie er im Buche steht, den Mos Maiorum in Demut verpflichtet, der Res Publica und dem Kaiser treu ergeben."


    Eigentlich war diese Empfehlung Makulatur. Er selbst hatte Varius Celer aufstellen lassen, in der weisen Vorraussicht, dass dieser abgelehnt würde. Dazu war der Block der peregrinen einfach zu stark... aber wenn er abgelehnt würde, müssten die politisch nicht dummen Duccii mit ihren Lakaien einen Schritt auf ihn zu tun, um nicht allzu selbstherrlich zu agieren. Und dann würde er sich schon etwas einfallen lassen, wozu er diesen Schritt gewinnbringend nutzen könnte...

  • "Ich..." meldete sich daraufhin Witjon zu Wort, "schließe mich deiner Empfehlung hiermit an, Laetilius." Ein Schmunzeln unterdrückend sah er in die Runde. Er hatte nichts gegen Rodwolf, aber er würde Laetilius nicht die Gelegenheit geben ihm eine so dermaßen antirömische Haltung vorzuwerfen, dass es schon beinahe rufschädigend sein könnte. "Varius Celer, du hast meine Unterstützung." Damit setzte er sich wieder, sehr mit sich zufrieden.

  • Cossus Visellius Rutilus
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    Es tat weh. Es bereitete ihm geradezu körperliche Schmerzen, diesen aufgeblasenen, jungen Schnösel in den Ordo zu wählen, anstelle des verdienten Rodwolf. Den hätte er definitiv lieber an seiner Seite sitzen bei langen Debatten, der Mann hatte Erfahrung. Aber gut, er hatte Witjon seine Stimme zugesagt, und er stand zu seinem Wort.
    “Auch ich schließe mich an. Er soll mir im Ordo willkommen sein.“ Nicht, dass es ein herzliches Willkommen wäre. Oder auch nur ein freundliches. Aber im Spiel der Politik musste man halt so manche Kröte schlucken. Allerdings konnte niemand Rutilus dazu zwingen, nun ein Loblied auf dieses Römerbürschchen zu singen! Sein Einverständnis zu der Sache musste genügen.

  • Quintus Varius Celer
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    "Ich danke euch für euer Vertrauen.", bedankte der aufstrebende Römer sich artig nachdem sich ein Großteil der Wortführer für ihn ausgesprochen hatten und die folgende Abstimmung dies bestätigte. Auch wenn seine Selbstsicherheit stark gelitten hatte, immerhin hatte man ihm eingeimpft, dass die Duccii seinen Einzug in den Ordo Decurionum verhindern würden. Und jetzt war er drin. Das machte die Abmachung mit dem Laetilier irgendwie obsolet.. und damit viel komplizierter, als er gedacht hatte.


    Rodwolf von Mogontiacum
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    Mission erfolgreich, Patient tot. Rodwolf blickte genügsam in die Runde der Decuriones, die sich wortreich für den Römer aussprachen. Der dann auch in den Ordo gewählt wurde. Mit offen zur Schau gestellter Gleichgültigkeit nahm er den Spruch hin, lehnte sich kurz zur Seite und raunte seinem Nebenmann etwas zu, bevor er sich wieder dem Treiben im Saal widmete. Diese Niederlage hatte sich gelohnt.


    Spurius Turius Simplex
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    Der alte Duumvir beobachtete interessiert, wie sich das Spielchen fortführte. Einige sprachen sich natürlich für den Germanen aus, aber die überwältigende Mehrheit folgte dem Beispiel des Laetilius und des Duccius. Simplex verstand dabei nicht ganz, worauf der Duccius eigentlich hinaus wollte, immerhin hatte er selbst den Kandidaten aufgestellt, nur um ihn jetzt öffentlich fallen zu lassen? Was ihm allerdings noch mehr irritierte, war die Reaktion des Rodwolf.


    "Damit heißen wir Quintus Varius Celer im Ordo Decurionum willkommen. Auf dass er den Platz mit Pflichtgefühl und Gewissenhaftigkeit ausfüllt.", nickte er das Ergebnis knapp ab und widmete sich dann dem nächsten Punkt, "Es wurde an mich herangetragen, den Verstorbenen als tatkräftigen Bürger und Förderer der Stadt, der Regio und der Provinz zu ehren. Tiberius Duccius Lando hat die Stadt maßgeblich am Erfolg seiner Unternehmungen beteiligt, aktiv zu ihrem Wohlstand beigetragen und sich über das Maß hinaus am öffentlichen Leben beteiligt. Die Duumvirn sind der Auffassung, dass eine Statue aus Marmor ein würdiges Zeichen der Ehrung dieses Mannes ist, aufzustellen in den Reihen der anderen geehrten Größen der Civitas am Rand des Marktes zwischen der Curia Civitatis und der Curiae Regionalis. Gibt es dazu Eingebungen? Ansonsten schreiten wir zur Abstimmung..."

  • Galeo Laetilius Fecenianus
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    Fecenianus konnte sich ein siegessicheres Grinsen nicht verkneifen, als der Duccius sich erhob. Nein, er WOLLTE es sich garnicht verkneifen. Dies war sein Coup! Jetzt würde er gewinnen! Sollte der Duccius sich die Lex Municipalis doch hinstecken wo die Sonne nie schien. Jetzt war er an der...
    Moment. Was hatte der Barbar da gerade gesagt? Der Laetilier wandte sich seinem Sitznachbarn zu, der ihn entsetzt anstarrte. Die Frage, ob er richtig gehört hatte, hatte sich damit erübrigt.
    "Das kann er doch nicht ernst meinen..", raunte Fecenianus während seine Kinnlade sich immer weiter nach unten bewegte. Und dann auch noch der Visellier! Das war eine Katastrophe! Die folgende Abstimmung rauschte wie brennendes Öl an ihm vorbei, so sehr schockte ihn die Tatsache, dass er gerade ausgebootet worden war. Ein Blick auf den germanischen Kandidaten machte die Narretei nurnoch schmerzhafter: gleichgültig und vollkommen unbekümmert nahm der barbarische Hund seine Niederlage hin. Wahrscheinlich war er gekauft, oder wurde bezahlt, oder sonstwas! Auf jeden Fall hatte der Mann nie vorgehabt in den Ordo zu kommen. Mit wackeligen Beinen fiel er zurück in seinen Stuhl, mit den eigenen Waffen geschlagen! Und er war absolut hilflos... was sollte er dagegen tun? Mitten in der Abstimmung seine Meinung ändern, und sich für den Germanen aussprechen? Das wäre politischer Selbstmord, da viel zu offensichtlich. Naja, einen Wermutstropfen hatte es: seine Fraktion war gerade um einen Platz im Ordo gewachsen. Was sich allerdings erst in der Zukunft als nützlich erweisen mochte.


    Und dann kam der nächste Hammer in sein Gesicht. Lando, ehren? Sicherlich. Großer Mann, das konnte selbst Fecenianus nicht abstreiten. Aber STATUE?
    "DER MANN HAT NICHT EIN EINZIGES AMT DER CIVITAS BEKLEIDET!!", platzte es aus ihm hinaus. Das war zuviel. Und doch dämmerte ihm, dass er nichts dagegen tun würde können. Immerhin hatte der Duccius sich gerade für SEINEN Kandidaten ausgesprochen. Soviel politische Raffgier wollte, KONNTE er sich nicht ankreiden lassen. Er musste quasi den Schritt nach vorne tun, um in der Zukunft nicht vollkommen blockiert zu werden. Besonders wenn es um die Neuverteilung von Marktkonzessionen ging... nein, das ging nicht.
    "Werte Decuriones.. ich bin fern, die Errungenschaften und Leistungen des Tiberius Duccius Lando für unsere geliebte Civitas schmälern zu wollen. Er hat einiges getan, dem Volk und der Civitas an sich gespendet..."


    Spurius Turius Simplex
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    "Fünfzehntausend Sesterzen.", warf der ältere Duumvir mit einem undeutbaren Lächeln in den Raum, "Tiberius Duccius Lando hat alleine fünfzehntausend Sesterzen in die Kassen der Stadt gespült. Allein an Spenden, ohne die Brot- und Trankspenden an Feiertagen, Ausrichtung von Festlichkeiten oder materielle Spenden."


    Galeo Laetilius Fecenianus
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    "Wie.. eh... bitte?", entgleisten dem Laetilier mal wieder die Gesichtszüge. Das war für provinzielle Verhältnisse unfassbar viel Geld. Wenn der Duccius das GESPENDET hatte, wollte er garnicht wissen wieviel in den Truhen der Casa Duccia an sich noch in Petto war. Er sackte ein Stück in sich zusammen, vom Duumvir in hinterhältigster Art und Weise seiner Argumentation beraubt. Der alte Mann sah es anscheinend nicht einmal als notwendig an, über das materielle hinaus zu gehen.
    "Dann... dann... dann... was habt ihr eigentlich vor? Seine Statue neben die der Kaiser zu stellen? Das ist ja wohl die Höhe...", brummte er hilflos, bis ihm einfiel wie er das ganze vielleicht doch noch rumreißen könnte, "Ich fordere ebenfalls die Ehrung von großen Beamten der Stadt! Es kann nicht sein, dass wir nur jemanden ehren der garkein öffentliches Amt in der... also, außer dem des Decurio, .. wahrgenommen hat. Also,.. eh.. jawoll. Wir müssen beweisen, dass die Civitas auch Angehörige urrömischer Gentes zu schätzen zu ehren weiß.."
    Ein sehr plumper Versuch, die Interessen der konservativen Fraktion zumindest noch ansatzweise durchzusetzen. Was für eine Farce, er wurde hier an die Wand manövriert. Hatte er wirklich geglaubt, dass mit Landos Tod alles besser würde?

  • Cossus Visellius Rutilus
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    Na holla! War sein Lieblingsrömer da gerade aufgewacht, nur um lauthals über Lando zu klagen? Ja, sicher, der Mann hatte kein Amt bekleidet, aber er hatte sicher mehr als genug für die Civitas getan. Und das war auch das Argument gewesen, mit dem man ihn, Rutilus, dann auch dazu gebracht hatte, sich auf diesen Kuhhandel einzulassen. Auch wenn eine Statue von einem Menschen ein bisschen was unheimliches an sich hatte.
    Die Nennung des Betrages, die Lando posthum der Stadt vermacht hatte, nahm dem Laetilier dann endgültig die Luft. Fünfzehntausend Sesterzen, die Summe musste man sich auf der Zunge zergehen lassen. Das war nicht nur ein kleines Vermögen und bestimmt mehr, als so mancher hier am Tisch überhaupt besaß oder als Spende mal so eben weggeben konnte. Dennoch ließ Rutilus es sich nicht nehmen, seinem Lieblingsrömer nun endgültig den Gar aus zu machen, wenn auch nur verbal. Nachdem dieser ihm schon so eine schöne Vorlage lieferte.
    “Das ist eine ausgezeichnete Idee, Laetilius. Ich schlage vor, dass wir unserem ehemaligen Duumvirn Hadrianus Capitolinus ebenfalls eine Inschrift angedeihen lassen sollten.“ Eine Inschrift war nun sicher keine Statue, aber etwas. Doch der eigentliche Grund für Rutilus, gerade diesen einen Mann unter allen möglichen Männern Mogontiacums herauszupicken war ganz einfach: Der war eigentlich gar kein Römer. Harlif war Germane. Er hatte sich von einem Römer adoptieren lassen. Aber er war Germane. Und dennoch erfüllte er jeden einzelnen von Fecenianus genannten Punkt. Man konnte sagen, Rutilus genoss es, die Klinge tief in den Eingeweiden des Römers herumzudrehen, und er machte sich auch nicht die Mühe, dabei gleichgültig auszusehen, sondern er grinste von einem Ohr zum anderen.
    “Die Hadriani sind ja eine sehr angesehene urrömische Gens, und den Verdiensten des Capitolinus wäre eine Inschrift durchaus angemessen. Über die Größe müsste man natürlich noch befinden, ebenso über den Standort.“ Das 'Ha Ha' konnte er sich dann doch noch verkneifen. Gerade so eben.

  • Galeo Laetilius Fecenianus
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    "SEHR RICHTIG!!!", schwallte Fecenianus hervor, bevor sein Hirn verarbeiten konnte was ihm da gerade überhaupt gesagt worden war, "Die Hadriani sind eine sehr angesehene und durchaus respektierte Familie, [SIZE=7]deren Bürger in der...[/SIZE]"
    Irgendwie kam ihm das komisch vor. Aber er wusste erst nicht warum.. bis man ihm zuraunte, was dieser widerliche Visellius schon vorher gewusst hatte: der Hadriani war eigentlich kein Römer. Andererseits aber doch. Er war adoptiert, und das auch noch von einem angesehenen Bürger der Stadt.
    Konnte er jetzt überhaupt dagegen angehen? Nein. Schließlich war Adoption Adoption, auch wenn wirklich niemand daran glaubte, dass eine Adoption aus einem Barbaren einen Römer machen könnte, so machte sie aus einem Niemand einen Caesar.


    "Es ist..", begann er dann wiederum zähneknirschend, sich letztendlich in sein Schicksal ergebend, "..guter Brauch der Stadt, hervorstechende Bürger und langjährige Officiale der Gemeinde auszuzeichnen. Schlage ich denn vor den Hadrianus als Gründer des Ordo Decurionum mit einer großen Inscriptio im Atrium der Curia auszuzeichnen."


    Soweit, so gut. Aber vielleicht konnte er doch noch den Duccii in die Suppe spucken.
    "Aber ich muss mich wiederrum dagegen aussprechen Duccius Lando mit einer Statue als großen Bürger der Stadt auszuzeichnen, wenn er doch ebenso in der Regio gewirkt hat. Ich fordere daher, dass die Kosten für die Aufstellung dieser Statue nicht nur von der Stadt, sondern auch von der Regio getragen werden."
    Womit er implizit forderte, dass der Comes sich zu der Sache äußerte.

  • Irgendwie zielte das ganze darauf ab, das die Meinung von Maecenas nun auch gefragt war.
    Verstanden hatte er den Disput eh nicht ganz.
    Käme es hart auf hart, würde Maecenas das Geld für die Statue sogar aus eigener Tasche zahlen. Auch schwirrten hier nicht nur Lando's Verdienste im Kopf herum, auch für seine Mißgönner-von denen es wahrlich nicht wenige gab und immer noch gibt- wäre dies wie ein Schlag ins Gesicht.
    So wandte ich mich an den Laetilier.
    >Nur weil die Ducci keine urrömische Gens ist? Da frage ich mich wo du lebst. Wo würden wir Laetilius, nur mit urrömischen Bürgern stehen? Gerade in den Provinzen. Wer macht die Drecksarbeit? Du sicherlich nicht. Und hat sich schon einmal einer von einem Scriba über die Bürgerrechtsverleihung bis hin zum Comes, der widerrum die Verantwortung über die einzelnen Civitates trägt, hochgearbeitet und wie du selbst sagst, moment ich zitiere...ich bin fern, die Errungenschaften und Leistungen des Tiberius Duccius Lando für unsere geliebte Civitas schmälern zu wollen. Er hat einiges getan, dem Volk und der Civitas an sich gespendet..., wieso machen wir es selbst so schwer. Sollten wir keine Einigung zwecks der Finanzierung erlangen, glaubt mir, ich werde das Geld besorgen. Es gibt genügend Gönner in Mogontiacum und seinem Umland diese Statue zu finanzieren.<
    Auch fand Maecenas den Begriff "urrömisch" irgendwie befremdend.
    Selbst jetzt müsste auch der letzte hier in der Runde mitbekommen haben, dass das Thema Lando für Maecenas ein sehr sensibles war.

  • Spurius Turius Simplex
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    "Nun..", begann der ältere Duumvir, "..wenn das kein Wort ist. In dem Falle würde die Statue gemeinsam von Regio und Civitas finanziert und aufgestellt. Die Inscriptio für Numerius Hadrianus Capitolinus wird in der Aula der Curia an der üblichen Wand angebracht werden bei den anderen Inscriptiones. Dann können wir ja nun zur Abstimmung schreiten... ich rufe hiermit alle Decuriones auf, jeweils über die Statue für Tiberius Duccius Lando und die Inscriptio für Numerius Hadrianus Capitolinus abzustimmen."
    Damit lehnte sich der alte Mann zurück und wartete darauf, dass die Stimmen abgezählt wurden.

  • Herrlich. Es war zum einfach zum Schreien. Gar göttlich! Witjon musste sich ein lautes Lachen verkneifen, als der Laetilius in Grund und Boden gestampft wurde. Seine ganze vermaledeite Antigermanenpolitik war gerade der Lächerlichkeit preis gegeben worden. Und das durch sein eigenes vorschnelles Gerede! Gekonnt unmerklich verteilte Witjon dankende Blicke und Nicken an die verschiedenen Redner, die ihm die Arbeit abgenommen hatten. Besonders Maecenas war er unbeschreibbar dankbar, dass er immer wieder im Ordo auf seiner Seite stand. Es war einfach ein nicht wegzudenkender Trumph, den er mit einem 'echten' Römer in seiner 'Partei' auf der Hand hielt. Für diese grandiose Ausmanövrierung des Laetilius würde er nach dieser Sitzung, zu späterer Stunde, auf jeden Fall eine Runde - oder auch mehrere - ausgeben.


    Als es zur Abstimmung kam, war Witjons Haltung eindeutig dafür. :dafuer:

  • Wie albern diese Diskussion war, aber wenigstens kam man auf einen Kompromiss.. Irgendwie kam es dem jungen Germanen so vor, als hätten manche Decuriones gewisse Hintergedanken. Er war Maecenas für seinen Beitrag sehr dankbar und stimmte bei der Abstimmung dafür:


    :dafuer:

  • Spurius Turius Simplex
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    "Das Ergebnis der Abstimmung bewilligt die Aufstellung einer Statue für Tiberius Duccius Lando und die Anbringung einer Inscriptio für Numerius Hadrianus Capitolinus.", fasste der alte Duumvir das Ergebnis zusammen, nicht allzu überrascht darüber, dass der Laetilier sich seiner Stimme enthielt.


    "Der nächste Punkt auf der Tagesordnung... eh, darf ich mal?", zupfte er die in Wachs verfasste Liste aus den Händen seines jüngeren Kollegen, "..achja.. die Civitas ist durch eine Erbschaft in den Besitz mehrerer Betriebe gekommen.. die da wären... ein kleiner Bauernhof, der vornehmlich Geflügel züchtet, mit Namen "Gallinaceus Tullia", dann noch eine kleine Imkerei die im Register als "Tullia´s Mel et fel" geführt wird, dann eine Pferdezucht mit dem Namen "Vitam impendere vero - castigator equus" und schließlich eine kleinere Kneipe mit dem Namen "Zum alten Optio". Als Interessent hat sich der Ritter Roms und Praefectus Alae, Gaius Terentius Primus gemeldet. Der Ordo Decurionum wird gebeten dem Tausch der Betriebe gegen eine entsprechende Spende an die Civitas zuzustimmen."

  • Die Abstimmung verlief wie geplant. Ein weiterer Erfolg für Witjons Curiafraktion. Mit Mühe konnte er ein hämisches Grinsen in Richtung des Laetilius unterdrücken. Vielmehr warf er ein triumphierendes Lächeln in die Runde seiner Gefährten.


    Dann ging es weiter mit einem Punkt, der Witjon schon beinahe wieder entfallen wäre. Tullias Erbe stellte eine Angelegenheit dar, die ihm nicht zuletzt aus weiteren wirtschaftlichen Gründen wichtig war. Besserte man das Verhältnis mit Tullias Witwer (Waren die beiden eigentlich offiziell verheiratet gewesen? Er wusste es nicht, aber war ja auch egal.), würden sich hoffentlich die Pferdeverkäufe der Hros an die Ala II Numidia wieder angekurbelt. Jedenfalls war es auch so keine schlechte Idee sich mit dem Praefectus Alae Terentius gut zu stellen. Daher bat er ums Wort und erhob sich sodann. "Geehrte Honoratioren! Ich spreche mich voll und ganz für eine Zustimmung der Bitte des Terentius aus. Der Praefectus Alae ist ein ehrbarer Mann, der bereits Jahre zuvor im Clientel meiner Base stand, die sich im Amt des Comes verdient machte. Er ist als Praefectus der Reitereinheit ein wohlhabender und einflussreicher Mann, der die Betriebe der Tullia Maestrale nach bestem Wissen und Gewissen weiterführen wird, da können wir uns sicher sein. Die Civitas jedoch hat wenig Verwendung für sie. Was nützen uns weitere Immobilien, die unterhalten und verwaltet werden müssen? Meine Herren, ich sage es ist die einfachste und rentabelste Lösung für unsere liebe Kasse, die Betriebe gegen jene erwähnte Spende an Terentius Primus zu überstellen! So würde eines großen Römers Wunsch erfüllt und die Stadtkasse um gutes Geld bereichert!" Der letzte Satz galt natürlich insbesondere der Römerfraktion in der Curia. Laetilius kassierte auch noch einen bedeutungsschwangeren Blick von Witjon. Wie sollte er sich da noch dagegen aussprechen, wenn Witjon sich hier jetzt auch noch ganz offensichtlich für die Unterstützung eines Römers - und eines ranghohen Tieres noch dazu - aussprach?

  • Spurius Turius Simplex
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/16.jpg]


    Was folgte war eine Stille, die man durchaus als Zustimmung deuten konnte, denn meißt waren die Decuriones nicht müde Kritik anzubringen wenn es denn irgendeinen Vorteil zum selbigen gereichte.


    "Wenn es keine weiteren Einwände gibt, wird man dem Praefectus Alae ein Angebot unterbreiten, in dem man die Betriebe für eine adäquate Spende zum Tausch anbietet."


    Keine Einwände erklangen, und so kam der alte Duumvir denn auch zum Schluss: "So es also keine weiteren Anliegen gibt, schließe ich diese Sitzung. Der Ordo wird beim nächsten Mal, so der Kaiser will, unter der Ordnung der neuen Lex zusammentreten, und nach der erfolgreichen Erlassung werden auch baldmöglichst die Wahlen anberaumt. Wir danken an dieser Stelle noch einmal dem Senator Germanicus und natürlich unserem Legaten für ihr Kommen. Vale bene, Decuriones, die Götter mit euch."

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