Senatssitzung

  • Dass die Consuln auf eine formale Abstimmung verzichteten und einfach einen Beschluß verkündeten, war Macer in letzter Zeit schon mehrfach aufgefallen, aber diesmal störte es ihn kein bisschen. Schließlich war die Zeit knapp und Entscheidungen mussten her. Außerdem hatten die Consuln nur ihr privates Geld eingesetzt und nicht in die Staatskasse gegriffen. Eine Weile dachte Macer darüber nach, was er beisteuern konnte. "Ich stelle kurzfristig die Mitarbeiter der Cura Aquarum zur Verfügung", gab er dann bekannt. "Sie sind ohnehin über die ganze Stadt verteilt, handwerklich tätig und können koordinierte Aktionen organisieren." Welche Arbeiten den Männern genau zugeteilt werden sollten, wusste Macer noch nicht, aber wenn sie normalerweise Brunnen und Kanalrinnen sauber hielten, dann würden sie auch Straßenzüge für den Einzug eines neuen Kaisers vorbereiten können.

  • Durus hatte nichts beizusteuern. Er war ämterfrei (abgesehen von seinem Pontifikat) und damit keine handwerklich begabten Untergebenen (mit Ausnahme seiner Sklaven, aber die brauchte er selbst). Er würde sich eher Gedanken um ein Geschenk machen müssen. Im Prinzip hatte ein Kaiser alles, was er brauchte...es musste sich also um einen dekorativen Gegenstand handeln...

  • Er kam spät,...


    Das lag zum einen daran, das die Nachricht von der Einberufung dieser Sitzung selbstverständlich einige Zeit gedauert hatte und auch er selbst einige Zeit gebraucht hatte, um Rom zu erreichen, auch wenn er die Strecke zum grössten Teil im schnellen Gallop zurück gelegt hatte. Sehr zur Freude von Ajax,.. und sehr zum verdruss seiner Begleiter.


    Ein anderer Grund für sein verspätes Erscheinen war sein Kommando über eine Legion, musste er doch, bevor er das Pommerium betrat in der kaiserlichen Verwaltung um die Erlaubnis dazu bitten, etwas, das er mit der Einladung durch den Procurator für geben erachtet hatte und sich dann noch einem Reinigungsritual unterziehen.


    Und so betrat er, zum ersten Mla seit langem wieder in eine Toga gewandet, den Sitzungssaal, als die Sitzung schon lange begonnen hatte. Leise setzte er er sich in die letzte Reihe, liess sich mit wenigen Worten über das bereits Besprochene informieren und kam zu dem Schluss, das er bislang kaum etwas verpasst hatte, ging es hier doch in seinen Augen bislang nur um Selbstverständlichkeiten und die ewig gleichen Geplänkel auf Nebenkriegsschauplätzen.


    "Ich werde veranlassen, das alle Sklaven, welche hier in Rom und auf Ländereien und Besitzungen der Gends Tiberia in Italia zur Verfügung stehen für die nötigen Arbeiten in Rom und am Famiuliengrab der Ulpia bereitgestellt werden. Und natürlich werde ich auch eine angemessene Summe Sesterzen bereit stellen."


    Das war für ihn so selbstverständlich, das er sich fragte, warum eine Senatssitzung dazu nötig war.


    "Desweiteren könnte ich einige Kohorten der Prima zu Arbeiten abstellen, doch da diese frühesten in 10 bis 12 Tagen in Rom wären, bezweifle ich, ob das Sinn macht."

  • Die Consulen registrierten zufrieden, dass sich schnell andere Senatoren ihrem Beispiel anschlossen und sich ebenfalls an den Vorbereitungen beteiligten. Als die Sprache auf die Legionen kam, winkte einer der beiden Consulen dagegen energisch ab.


    "Mit dem Kommando über die Legionen sollte man nicht so leichtfertig und großzügig umgehen. Legionstruppen in Rom sind ein besonderes Zeichen. Solange der Kaiser sie nicht hierher beordert, steht es uns nicht zu, sie hierher zu holen."

  • Noch einmal erhob sich Tiberius Vitamalacus.


    "Consul, bei allem gebotenen Respekt ! Leichtfertig und grosszügig war mein Angebot sicher nicht."


    Seine Stimme war so kühl und durchdringend wie stets, auch wenn ihn persönlich die versteckten Anschuldigungen des Consuls verärgern mochten.


    "Ein jede Stadt Italias, welche ein besonderes Bauvorhaben hat, ist die die Prima bereit zu helfen. Nicht als Soldaten in Rüstüng, sondern als Helfer im Bau. Denn nicht nur der Kampf ist ihre Pflicht, sondern auch der Bau und der Erhalt von Bauwerken. Egal ob am Limes oder aber in Rom selbst."


    Mit einigen Kohorten auf Rom zu marschieren war in seinen Augen immer etwas anderes, als eben solche als Hilfskräfte nach Rom zu entsenden, gerade wenn es darum ging, das Grabmal eines Imperators zu bauen und den Empfang des Neuen vorzubereiten.


    "Aber, wie ich schon sagte, halte ich diesen Einsatz in Anbetracht der kurzen Vorbreitungszeit für nicht sinnvoll."


    Ja, hätte man ihn vorher über einen solchen Bedarf informiert, wäre es etwas anderes gewesen.

  • Der Consul hatte keine Lust auf eine große Debatte zum Einsatz der Legionen in Rom. Dafür hatten sie auch gar keine Zeit, nahm er an.


    "Mein Vater hätte nicht im Traum daran gedacht, dass überhaupt Legionstruppen in Friedenszeiten auf dem Boden Italias stehen. Wir sollten das nicht vergessen. Aber heute sind wir trotzdem aus einem anderen Anlass hier. Weitere Wortmeldungen?"


    Sein Blick ging vom Legatus wieder zum Procurator, der die Sitzung stellvertretend für den Caesar einberufen hatte.

  • Menecrates meldete sich zu Wort.
    "Mein Beitrag wird es sein, eine Büste des Iulianus fertigen zu lassen. Sie könnte als Geschenk an den Caesar gelten. Immerhin war Iulianus sein Vater und nicht nur der kaiserliche Vorgänger. Vor allem aber soll sie sowohl während der vorläufigen Unterbringung als auch bei der bleibenden Ruhestätte des Verstorbenen zur Geltung kommen. Damit wäre meinem Anliegen, vornehmlich für das Ulpianum zu spenden, am besten genüge getan. Ich hoffe, ich kann einen Steinmetz finden, der derart kurzfristig eine hochwertige Arbeit ausführen kann. Sollte dies bis zum Eintreffen des Caesars nicht gelingen, wird die Büste dann eben erst in den Ruhestätten ein Zeichen der Ehrerbietung aus dem Hause der Claudier darstellen."


    Er war mit dem Entschluss zufrieden. Eine Büste entsprach seinem Stil und würde der Bedeutung seines Gensnamens gerecht werden.

  • Meridius hatte sich bisher im Hintergrund gehalten und tat dies auch weiterhin. Nachdenklich hatte er die Debatte verfolgt und sich seine Gedanken dazu gemacht. Jeder der etwas auf sich hielt, war eingetroffen. Rom hatte also einen neuen Kaiser. Das hatte inzwischen der letzte kapiert. Und schon spurten alle, wie man es von ihnen erwartete. Er würde ebenfalls seine Ehrerbietung erweisen, gar keine Frage. Der vorherige Kaiser hatte die Unterstützung der Decima gehabt. Der kommende würde es ebenfalls.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!