Ausbildungslager der Ala II Numidia

  • Tubero stellte sich neben Viridovix und sah über die Palisade in Richtung des dunkler werdenden Himmels. Denn drehte er sich um.


    "Gut, halt die Augen offen, Probatus, " meinte er noch und ging dann weiter, bis er den nächsten Posten traf.


    "Probatus Virilis, ist alles ruhig?", fragte er den jungen Soldaten.

  • Einar nahm Haltung an und machte vorschriftsmäßig Meldung, als der Decurio ihn erreichte.
    "Decurio Tubero, soweit keine Vorkommnisse. Der Wald scheint ruhig. Außerdem dreht die Patrouille gerade ihre letzte Runde ums Lager, bevor es völlig düster wird."

  • Der Decurio musterte die Ausrüstung des Probatus. Nichts daran auszusetzen, dachte er sich.


    "Weiter die Augen offen halten, Probatus, bei Vorfällen will ich sofort Meldung haben." Dann drehte er sich um und ging die restlichen Wachen ab. Er wollte noch auf die Ankunft der Reiter vor dem Lager warten und sich dann zur Ruhe legen.

  • Einar nickte und ließ ein "Jawohl, Decurio!" hören. Dann lockerte er sich wieder und wandte seine Aufmerksamkeit dem Waldrand zu, während er den Wall abschritt.

  • Bis dahin verlief ihre Patrouille sehr ruhig. Die Pferde schnauften ein wenig nervös wegen der immer stärker werdenden Dunkelheit. Hierax hatte keine Lust sich zu unterhalten, also hielt er seinen Mund. Brandulf und Cheruscus waren heute Abend auch nicht besonders gesprächig-es war ein harter Tag gewesen.


    Plötzlich hörte er ein knacken im Unterholz und eine Gestalt rannte, ungefähr 20 Schritt entfernt von ihm, davon. Kurz entschlossen setzte er mit dem Pferd nach und rief laut: "Halt! Stehen bleiben!"


    Die Gestalt verschwand in einem Wäldchen und Hierax ritt ungebremst auf den Waldrand zu in der Hoffnung den Flüchtigen noch vorher zu stellen. Aber die Hoffnung erflüllte sich nicht und so raste er ungebremst in den Waldrand. Sein Pferd Hieron kam ins straucheln und Hierax flog in hohem Bogen von dessen Rücken.


    Während des Fluges sah er noch einmal sein ganzes Leben an sich vorbeiziehen: Seine Kindheit, seine Mutter, seinen Vater und den Eintritt ih die Legion.


    Das sein Kopf auf einen großen Stein aufschlug und sein Genick dabei brach, bekam er schon nicht mehr mit...

  • Es wurde später und dunkler. Die Eques hatten unter der Leitung eines Duplicarius einen Plan. Noch waren sie zu weit entfernt vom Lager, als dass sie im Sturm angreifen konnten. Folglich wollten sie als erstes die Probati ablenken, dann von zwei Seiten angreifen. Mal sehen, wie die Probati das mochten. Das ganze musste nicht sehr organisiert sein, da sie ja eigentlich Barbaren darstellten, aber da sie Römer waren, sollte der Auftritt doch ein wenig spektatkulär sein. Als die Zeit gekommen war, stieg der Duplicarius von seinem Pferd. Immer noch in sicherer Entfernung befahl er der zweiten Gruppe so sicher wie möglich versuchen auf die andere Seite des Lagers zu kommen, falls sie entdeckt werden sollten, gibt es einen auf Teufel kommt raus Angriff. Die andere Gruppe sollte sich langsam vorwärts bewegen. Und dann los stürmen. Jedoch vorerst gab es die Ablenkung. Der Duplicarius patschte das Pferd freundschaftlich auf den Hals, bevor er es lossandte, ohne Reiter, gerade zu auf das Lager. Mit lauten Schritten und im Schnellen Gallopp sauste es los, gerade auf die Wachen zu. Der Duplicarius befahl den Männern sich doch noch ein wenig zur Seite zu bewegen, falls die Probati die Spuren verfolgen wollten. Bald jedoch sollte hier nicht mehr Spurensuche, sondern ein unblutiges Schauspiel stattfinden.

  • Zitat

    Original von Hierax
    Das sein Kopf auf einen großen Stein aufschlug und sein Genick dabei brach, bekam er schon nicht mehr mit...


    Die zweite Gruppe bemerkte den Teufelsritt des einen Probati. Sie wollten nicht bemerkt werden, da sonst der Sinn und Zweck der Übung verfiel, was dann aber geschah, damit hatten sie nicht gerechnet. Die andere Patroullie mag zwar noch da gewesen sein, aber nichts desto trotz nahmen die Eques die Beine in die Hand und rannten zu der Unfallsstelle. "Scheiße, was iss'n hier los?!", entfuhr es den einem Eques. Die ganze Szene war ein wenig außerhalb des Lagers, eventuell könnten es die Wachen mitgekriegt haben. Die Nachricht dieses Unfalls war jedoch so jung, dass der Duplicarius sie noch nicht mitbekam, und die Übung nach Plan weiter machte. Jetzt hieß es Prioritäten setzen für die Probati: Entweder sich um den Kameraden kümmern, oder sich um das herrenlose Pferd kümmern. So oder so, Ablenkung war genug für die erste Gruppe.

  • Auf meinem Gang über den Wall bemerkte ich dass einer meiner Kameraden, von der Statur vermutlich Hierax, in Richtung Wald ritt. Ich wunderte mich etwas. Ich war mir nicht sicher was ich tun sollte, also beschloss ich mich nach den anderen Reitern umzusehen und Einar zu suchen.
    Langsam, die Augen auf die Umgebung gerichtet, ging ich auf seinen Posten zu.

  • Arianus schaltete nicht sofort als Hierax plötzlich gen Wald galoppierte, wohl um einen Verdächtigen zu stellen. Kurz war er ärgerlich, da Hierax nichts gerufen hatte und nun allein vorpreschte, doch dies verflog schnell als Hierax böse vom Pferd fiel.


    Kurzes Erschrecken machte sich breit, doch dann reagierte Arianus doch ziemlich schnell.


    "Brandulf, hol das Pferd zurück, ich kümmere mich um Hierax!", rief Arianus zu seinem verbliebenen Patroullienkollegen.


    Brandulf nickte kurz und nahm die Verfolgung von Hieron auf, diesmal aber nicht in so halsbrecherischem Tempo, wie zuvor Hierax. Arianus ritt derweil zu Hierax, stieg vom Pferd und sah ihn sich kurz an.


    Obwohl er kein Mediziner war, sah er sofort, dass es Hierax schlimm erwischt hatte. Dennoch wollte er aufgrund einer oberflächlichen Untersuchung nicht sofort alle Hoffnung fahren lassen.


    "Hierax hat es schwer erwischt! WIR BRAUCHEN HIER HILFE!", schrie Arianus in Richtung des Lagers.


    In diesem Augenblick bemerkte Arianus, die in der Nähe stehenden Eques und hoffte, dass diese ihm nun helfen würden, statt diese Übung noch weiterzutreiben.

  • Einar bemerkte die plötzliche Unruhe auf zwei Seiten des Lagers. Am Waldrand zu seiner Linken brüllte Arianus und Harluf schien jemanden im Wald zu verfolgen. Zu seiner Rechten jedoch preschte komischerweise ein Herrenloses Pferd auf das Lager zu. Ohne Zögern schlug Einar ein paar mal geräuschvoll mit der Hasta auf seine Parma, dann brüllte er aus vollem Halse.
    "Decurio! Am Waldrand tut sich was! Die Patrouille hat Probleme!"
    Der Decurio war gerade erst wieder vom Wall gestiegen, er musste jedes Wort gehört haben. Jetzt hatte Einar auch die Aufmerksamkeit der beiden anderen Nachtwachen auf die Ereignisse gelenkt. Jetzt bloß nicht den Kopf verlieren...

  • Plötzlich brüllte einer der berittenen Wachen Richtung Lager, dann hörte ich auch Einar nach dem Decurio rufen.
    Ich lief zurück zu meinem Posten und blickte in die Dunkelheit.


    Dann rief ich in die Nacht: "Was ist mit Hierax? Bringt ihn ins Lager, wenn er verletzt ist!"


    Nun wartete ich auf Antwort und darauf dass der Decurio weitere Befehle gab.

  • Tubero machte auf dem Absatz kehrt rannte zu Virilis und blickte selber über den Wall. Am Waldrand tat sich in der Tat etwas.


    "Wachen verdoppeln, haltet die Augen offen.
    Brandinar, Asgar, Lugorix, zu den Pferden, ihr kommt mit mit zum Waldrand."


    Er wandte sich an Virilis. "Die restlichen Männer sollen sich bereitmachen, stell einen Kamerad an deinen Posten und sorg dafür, dass alle gefechtsbereit sind. Bei einem Angriff blast das Cornu, wir sehen, was mit Hierax ist."


    Mit wehender Paenula rannte Tubero zum Platz, wo die Pferde standen, schwang sich in den Sattel, winkte die drei befohlenen Probati zu sich und gemeinsam ritten sie zum Tor hinaus. Im gestreckten Galopp erreichten sie den Waldrand.


    Tubero brachte sein Pferd auf der Hinterhand zum stehen, glitt aus dem Sattel und sah die Gestalt am Boden liegen. Der Körper war in einem merkwürdigen Winkel verdreht, überall war Blut. Der Decurio kniete sich nieder, zog dem Mann vorsichtig den Helm vom Kopf.
    Der Probatus Hierax gab kein Lebenszeichen von sich.


    In der Nähe sah er einige Equites und er winkte sie zu sich.
    "Kümmert euch um den Probatus, vielleicht könnt ihr noch etwas für ihn tun, aber ich denke er ist tot..."

  • Einar guckte nicht schlecht, als Tubero ihm praktisch die Befehlsgewalt im Lager übergab. Bevor er etwas erwidern konnte, war der Decurio bereits abgerauscht und hatte sich aufs Pferd geschwungen.
    Also machte Einar sich daran, die Befehle seines vorgesetzten auszuführen.
    "Ratmar, komm auf den Wall, du übernimmst meinen Posten. Wachen verdoppeln! Gebt acht auf den Waldrand und verständigt mich bei weiteren Vorkommnissen!"
    Dann lief er in die Mitte des Lagers und ließ gefechtsbereit machen.
    "Los Leute, Kampfbereitschaft einnehmen! Da draußen ist was los, also raus aus den Federn!"
    Die Probati hatten unter freiem Himmel geschlafen und sahen nicht gerade ausgeschlafen aus, aber darauf konnte jetzt keinerlei Rücksicht genommen werden.
    Einar suchte nach Gisco. Er wollte einen guten Kameraden um sich haben, um möglicherweise Rat einzuholen.
    "Gisco! Her zu mir! Ihr anderen macht euch bereit zum Kampf! Es gibt Ärger da draußen!"

  • Die erste Gruppe merkte, dass sich im Lager etwas regte. Der Duplicarius hatte jedoch keine Ahnung von dem tragischen Fall des Probati auf der anderen Seite des Lagers. Mit seinen Männern bewegte er sich vorwärts. Als sie befehlartige Schreie aus dem Lager hörten blickten sie sich gegenseitig an und der Duplicarius nickte nur. Mit ihren gefälschten Barbarenwaffen - man wollte ja niemand verletzen - rannten sie nun schreiend auf das Lager zu.


    Auf der anderen Seite jedoch, bei der Zweiten Gruppe sammelte sich jetzt eine größere Gruppe, auch der Decurio kam. Als dieser die Eques dazu aufforderte sich um den Probati zu kümmern, nickten sie nur stumm. Nur einer reagierte schnell genug und zündete eine Fackel, so dass sie das Ausmaß des Verletzten sehen konnte. "Übungseinheit, Barbarenangriff.", meldete sich der Eques beim Decurio nur knapp und blickte ein wenig hilflos in seine Richtung.

  • Auf der einen Seite des Waldes sah ich eine Fackel aufleuchten und mehrere Männer um eine Person, wahrscheinlich Hierax, stehen. Dann hörte ich Gebrüll.


    Von der anderen Seite kamen mehrere Dutzend Gestalten auf das Lager zugerannt. Im schwachen Mondlicht konnte ich nur erkennen dass es sich nicht um Römer handeln konnte. Es mussten also Barbaren sein.


    "Ein Angriff, ein Angriff!", rief ich so laut ich konnte. Dann schlug ich mit meinem Schwert gegen mein Schild.
    "Alles raus! An die Waffen, an die Waffen!"


    So brüllend lief ich den Wall entlang, bis ich an der Stelle war die von den Angreifern wahrscheinlich als erstes erreicht werden würde. Ich schrie noch einmal laut und ging dann in Stellung. Ich schaute kurz nach hinten um zu sehen ob der Decurio kommen würde.

  • Tubero hörte Geschrei vom Wall. Es schien loszugehen. Er sah den Eques an und meinte: "Kümmere dich mit einem Kameraden um ihn, tut was ihr könnt. Wenn es sein muss, transportiert ihn nach Confluentes zurück. Der Rest von euch soll ebenfalls angreifen, wir müssen die Übung zu Ende bringen."


    Dann ging er zurück zu den wartenden Probati. Er wandte sich an die erschrocken wartenden Probati: "Los, in den Sattel, zurück zum Lager, aber schnell," schnauzte er die Männer an und war schon unterwegs zu seinem Pferd. Geschwind schwang er sich in den Sattel und winkte die Probati hinter sich her.

  • Einar hörte Viridovix' Alarmruf und schaute zum Cornicen.
    "Sofort Alarm blasen! Das Lager wird angegriffen!" Der Eques nickte und blies mit voller Lungenkraft ins Cornu.
    Einar übernahm kurzerhand das Kommando über das Lager und scheuchte die erschrockenen Probati auf.


    "Probati, ad arma! In Zweierreihe antreten!"
    Die Männer sprangen von ihren Schlafplätzen auf und griffen zu ihren Waffen. So schnell sie konnte stellten sie sich vor Einar und dem Cornicen auf. Einar musste Entscheidungen treffen, sonst würde das Lager wohl gestürmt werden.
    "Anselm, Dietger, Harlif und Farold, ihr verstärkt die Torwache und erstattet dem Decurio Bericht, wenn er zurückkehrt.
    Gottwald, Fuscus, Halvor und Kjeld, ihr unterstützt Ratmar auf dem Wall.
    Ortwin und Sarolf, ihr beiden bewacht unser letztes Packpferd und die Ausrüstung.
    Alle anderen, rauf auf den Wall zu Viridovix.
    Age!


    Die Probati stürmten zu ihren Positionen, während das Angriffsgebrüll außerhalb des Lagers lauter wurde.
    Einar befahl dem Cornicen, beim Praetorium zu bleiben und rannte zu Viridovix.
    "Viridovix! Wie ist die Lage?"

  • Als alle Mann angekommen waren, antwortete ich in kurzen, aber klaren Sätzen.


    "Unbekannte Angreifer. Ca. 20-40 Angreifer, eventuell mehr in den Wäldern! Bewaffnung unbekannt. Keine geordnete Einheit, es scheinen Barbaren zu sein. Vielleicht Räuber aus der Umgebung."


    Ich deutete in die Richtung aus der Geräusche kamen und auch ab und an Schatten zu sehen waren. Sie kamen immer näher.

  • Einar nickte und entgegnete:
    "Sehr gut, machen wir uns auf einen Sturmangriff gefasst."
    In diesem Moment brach die erste Gruppe der "Barbaren" aus dem Unterholz hervor und stürmte wild brüllend auf den Wall zu. Einar wandte sich zu den Probati auf dem Wall und gab weiter Befehle.


    "Probati, bereitmachen! Lasst sie nicht ins Lager dringen!"


    Dann drehte er sich zur anderen Seite des Lagers um und beobachtete die Schatten, die sich im Licht der Fackel am Waldrand bewegten. Er meinte, die Patrouille auf dem Rückweg zum Lager erkennen zu können. Hoffentlich schaffte der Decurio es noch rechtzeitig.

  • Gruppe II
    Der Eques nickte nur und deutete auf einen seiner Reihe, dass er kommen sollte. Die anderen, wenn auch ein wenig geschockt und nicht mehr ganz in Kampflaune gaben den Decurio ein Vorsprung, bevor auch sie von der anderen Seite angreifen sollten.
    Der Eques beugte sich über über Hierax, und blickte über sein Körper. Reglos, er schien nicht mehr bei Besinnung zu sein. Nichtsdestotrotz deutete er seinem Kameraden ihn lieber von hier wegzunehmen.


    Gruppe I
    Währenddessen auf der anderen Seite des Lagers stürmte die erste Gruppe immer näher. Der Erste 'Barbar' erreichte schon fast die Gruppe. Natürlich war auch zu seiner Sicherheit die Waffen der Probati auch nicht die besten, und auch nicht diejenigen, mit denen die baldigen Eques auch einmal echte , aber mit einer gewissen Schlagkraft konnten sie schon ein paar blaue Flecken hinterlassen. So aber auch die Waffen der Angreifer, in Form einer kleinen Keule. Hier sollten die Probati mal unter Beweisstellen, was sie gelernt hatten.

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