Was bisher hier geschah...

  • Obwohl Crispus klar gesagt hatte, dass er nicht gestört werden wollte, klopfte es und Morag steckte den Kopf herein. Dann aber trat schon ein Mädchen in Reisekleidung ein, die er noch nie gesehen hatte. Ihre Vorstellung war deshalb ziemlich unerwartet - Petronia Octavena? Tochter von Petronius Bassus, seinem Cousin? Und auf unbestimmte Zeit unterkommen? Was sollte das denn bitte bedeuten?


    "Bitte was?"


    fragte er deshalb und erhob sich, um die Fäuste in die Seite zu stemmen. Was glaubte dieses Mädchen denn, wer sie war? Wieso sollte Petronius Bassus, den er nicht mehr gesehen hatte, seit er Tarraco vor über dreißig Jahren verlassen hatte, seine Tochter hier her schicken? Und das ohne vorherige Nachricht? Wahrscheinlich war sie eine Betrügerin...


    "Unterkommen? Inwiefern?"

  • Der alte Crispus blickte sie etwas irritiert und misstrauisch an, während Octavena sich jedoch nicht von dem alten Mann einschüchtern ließ.
    "Mein Vater will gerne, dass ich hier in Mogonatiacum möglichst günstig heirate. Weshalb er wollte, dass ich das unbedingt hier tue und nicht zu Hause, hat er mir leider nicht gesagt."
    Sie lächelte, obwohl sie innerlich am liebsten sofort nach Tarraco zurück gefahren wäre und ihrem Vater eigenhändig den Hals umgedreht hätte.
    "Natürlich. Zu Verwandten schicken kann er mich, aber ihnen Bescheid geben wieder nicht."

  • Günstig heiraten? Hier in Mogontiacum? Dieser Kerl war offensichtlich total verrückt! Oder das war tatsächlich eine verdammte Schwindlerin - so viel Dreistigkeit konnte doch kein Petronier besitzen... Nun verschränkte er die Arme vor der Brust.


    "Weißt du was? Ich glaube dir nicht!"


    Ein Test musste her - doch wie? Für Crispus lag die Zeit in Tarraco schon Jahrzehnte zurück, er konnte sich selbst kaum an viele Details erinnern. Wenn sie eine Schwindlerin war und seinen Cousin kannte, dann musste sie Kontakte nach Tarraco haben - eine Frage über die Stadt schied also aus. Es musste irgendetwas über die Familie sein... etwas, was nur echte Petronier wissen konnten! Aber so genau wusste er über die jüngsten Entwicklungen der Gens Petronia in Tarraco auch nicht Bescheid...


    "Wenn das stimmt, was du behauptest, weißt du sicherlich, wie viele Onkels und Tanten dein Vater hatte."


    Das war praktischerweise auch die Zahl der Onkels und Tanten des Alten selbst. Und deren Zahl sollte sich eigentlich nicht mehr vermehrt haben, seitdem Crispus gegangen war...

  • Nach zwei Wochen lausiger Kälte, einer Woche bleischweren Nebels und und einer Woche mit zaghaften Aufhellungen, die sich mit Nieselregen abwechselten, war es etwas wärmer geworden, aber der Winter hatte sich noch nicht geschlagen gegeben. Die Störche und Kraniche witterten jedoch schon den Frühling und kamen in größeren und kleineren Trupps aus dem Süden zurück.


    Ich hatte eine Einladung. Zu einer Cena bei Crispus. Es war kein weiter Weg, er wohnte nur ein paar Ecken weiter und die Regenschauer brauchten mich nicht zu kümmern, denn ich konnte fast den ganzen Weg unter den Portici gehen, auch wenn die Windböen manchmal unter deren Dächer fauchten. Crispus wollte seinen Sohn präsentieren, über den wir neulich in der Therme gesprochen hatten. Ich war ein bißchen neugierig.


    Am Tor des alten Legionärs angekommen, klopfte ich.

  • Octavena bemühte sich der unangenehmen Situation zum Trotz freundlich zu lächeln und unterdrückte ein leises Schnauben. Natürlich glaubte ihr Crispus nicht. Wieso sollte er auch? Sie war schließlich nur eine Fremde, die einfach so mir nichts dir nichts bei ihm auf der Matte stand.
    Aber das würde sie schon noch ändern.
    "Sechs Onkels und eine Tante. Wenn man die Angeheirateten nicht mitrechnet."

  • Mathayus Magonidas erreichte, in Begleitung seiner Frau und seines ältesten Sohnes Malchus ebenfalls das Domus Petronia. Seinen Sohn wollte er mitbringen damit dieser weitere Würdenträger der Stadt kennenlernen konnte. Schließlich würde dieser immer mehr das Tagesgeschäft übernehmen. Besonders wenn es Mathayus gelang selber gewählt zu werden. Seine Frau Mahsati wollte unbedingt mit. Sie konnte zwar immer noch recht wenig Latein aber hatte genug davon nur mit Familienangehörigen und Sklaven im Domus Magonidas Umgang zu haben. Malchus Frau wäre auch gerne mitgekommen doch musste diese sich um ihr Neugeborenes kümmern da die Sklavin die dies normalerweise tat schwer krank war.


    So kamen die drei Magoniden trotz des nur kurzen Wegen dick eingepackt gegen das germanische Winterwetter am Haus von Patron von Mathayus an.
    Alle drei waren mehr oder weniger gespannt wie der Abend verlaufen würde.

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    Octavena bemühte sich der unangenehmen Situation zum Trotz freundlich zu lächeln und unterdrückte ein leises Schnauben. Natürlich glaubte ihr Crispus nicht. Wieso sollte er auch? Sie war schließlich nur eine Fremde, die einfach so mir nichts dir nichts bei ihm auf der Matte stand.
    Aber das würde sie schon noch ändern.
    "Sechs Onkels und eine Tante. Wenn man die Angeheirateten nicht mitrechnet."


    Als sie antwortete, musste Crispus erst einmal nachdenken - sechs? Onkel Varus, Onkel Varro, Tacitus, Verus, Vater, Onkel Cinna und Glabrio, das machte also... sieben. Aber genau, einer war ja noch der Vater selbst, also stimmte es wohl. So etwas konnte man kaum erraten - wer hatte schon acht Kinder?


    "Hm, stimmt... dann schwindelst du vielleicht doch nicht. Aber wie beim Hercules kommst du hier her? Hat dein Vater mir geschrieben und der Brief ist nicht angekommen? Oder wie oder was?"


    Auch wenn sie scheinbar war, wer sie zu sein schien - das alles gab doch irgendwie überhaupt gar keinen Sinn!

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    Am Tor des alten Legionärs angekommen, klopfte ich.


    Wie es sich für einen guten Gastgeber gehörte, eilte Crispus selbst zur Tür, um seine Gäste zu empfangen. Natürlich mussten auch die anderen Petronier trotz des Regens mit zur Porta - besonders wichtig war das natürlich für Lucius, doch auch sein unerwarteter Gast sollte direkt als Teil der Familie präsentiert werden - Römer wie Germanen mochten intakte Familien!


    "Domitius, du bist der Erste! Ich freue mich, dass du hier bist."


    Er deutete auf die beiden anderen vom Begrüßungskomitee.


    "Das hier ist Lucius, mein Sohn, und Petronia Octavena, eine Verwandte aus Hispania, die überraschend zu Gast ist."

    Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    So kamen die drei Magoniden trotz des nur kurzen Wegen dick eingepackt gegen das germanische Winterwetter am Haus von Patron von Mathayus an.
    Alle drei waren mehr oder weniger gespannt wie der Abend verlaufen würde.


    Ehe sie durch den Regen ins Triclinium fliehen konnten, deutete sich auch schon die nächste Fuhre Gäste an. Mathayus hatte erwartungsgemäß seine halbe Sippe mitgebracht - allerdings nicht Nicaea. Das würde Lucius bestimmt ärgern...


    "Ave, Mathayus."


    begrüßte Crispus zuerst das Familienoberhaupt mit einem festen Händedruck. Dann ging er zu Malchus und zuletzt zur Frau.


    "Seid willkommen in meinem bescheidenen Haus. Lucius kennt ihr ja bereits und das hier ist Petronia Octavena. Sie ist gestern hier angekommen."

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Hm, stimmt... dann schwindelst du vielleicht doch nicht. Aber wie beim Hercules kommst du hier her? Hat dein Vater mir geschrieben und der Brief ist nicht angekommen? Oder wie oder was?"


    Endlich glaubte er ihr!
    Doch bei der Frage nach ihrem Vater konnte sie wieder einmal nur schwer ein verächtliches Zucken ihrer Mundwinkel unterdrücken.
    "Ich habe keine Ahnung, warum hier kein Brief von meinem Vater eingetroffen ist. Er hat mir einfach mitgeteilt, ich solle nach Mogontiacum und das war's. Ich habe gedacht, dass er diese Idee vorher mit dir abgesprochen hatte, habe aber auch nicht weiter nach gefragt."
    Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    "Ich hatte angenommen, er würde dir schreiben. Aber ich habe keine Ahnung, weshalb er das offenbar nicht getan hat. Vielleicht ist aber auch sein Brief nur verloren gegangen? Ich weiß es nicht."

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    ...
    "Seid willkommen in meinem bescheidenen Haus. Lucius kennt ihr ja bereits und das hier ist Petronia Octavena. Sie ist gestern hier angekommen."


    Nach und nach trafen verschiedene Gäste ein und wurden von Crispus geschäftig begrüßt, wobei er neben Lucius auch Octavena vorstellte. Die lächelte allerdings nur freundlich, hielt sich aber ansonsten ein wenig scheu im Hintergrund. Besser sie sondierte erst einwenig die Lage bevor sie zu sehr auf sich aufmerksam machte...

  • Zitat

    Crispus: "Domitius, du bist der Erste! Ich freue mich, dass du hier bist." (...) "Das hier ist Lucius, mein Sohn, und Petronia Octavena, eine Verwandte aus Hispania, die überraschend zu Gast ist."


    Es war schon fast ein kleines Gedränge in den Fauces am Eingang, weil auch Magonidas mit seinem Tross gleich nach mir eintraf. Ich musterte das Begrüßungskomitee und wandte mich an den Hausherrn.


    "Salve Petronius Crispus, ich danke dir für die Einladung und hoffe, dass du mir mein frühes Erscheinen nicht als Gier auslegst. Wir könnten uns vielleicht darauf einigen, dass es meine Neugier war, die mich zu schnellem Schritt angetrieben hat. Salve Lucius und salve, Petronia Octavena. Wie kommt es, Petronius Crispus, dass ich diese hübsche Dame bisher noch nicht zu Gesicht bekommen habe?"

  • Zitat

    Ehe sie durch den Regen ins Triclinium fliehen konnten, deutete sich auch schon die nächste Fuhre Gäste an. Mathayus hatte erwartungsgemäß seine halbe Sippe mitgebracht - allerdings nicht Nicaea. Das würde Lucius bestimmt ärgern...
    "Ave, Mathayus."


    begrüßte Crispus zuerst das Familienoberhaupt mit einem festen Händedruck. Dann ging er zu Malchus und zuletzt zur Frau.


    "Seid willkommen in meinem bescheidenen Haus. Lucius kennt ihr ja bereits und das hier ist Petronia Octavena. Sie ist gestern hier angekommen."


    "Ave Patron. Ich möchte mich in meinem und im Namen meiner ganzen Familie für die Einladung bedanken. Leider konnten wir der Einladung nur in kleiner... Besetzung folgen. Der Rest meiner Familie plagen diverse Erkrankungen die zu dieser Jahreszeit wohl normal sind und die Südländer wie uns wohl eher treffen. Gans besonders meine beiden jüngsten Hamilkar und Nicaea sind bettlägrig."


    Mathayus wandte sich den vorgestellten zu.


    "Ja natürlich kenn ich deinen Sohn Lucius. Auch dir ein Ave und so die Götter wollen sitzen wir bald gemeinsam als Magister Vici in der Curia."


    Dann war Petronia Octavena an der Reihe:


    "Auch dir Ave... wie ist es meinem Patron denn gelungen eine so schöne Verwandte solange von Mogontiacum fern zu halten. Mir war gleich als ob heute Morgen ein wenig mehr Sonne über unserer Stadt aufging. Wenn ich vorstellen darf. Dies hier ist meine Ehefrau Mahsati die mir 5 prächtige Kinder geschenkt hat


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    Mahsati lächelte alle Anwesenden freundlich an und verneigte sich leicht sagte aber nichts.


    Mathayus fuhr dann fort:
    "Dies hier ist mein Ältester Sohn und Erbe Malchus Magonidas."


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    Malchus begrüßte beim Hausherren anfangend alle ebenfalls freundlich aber mit sehr viel weniger Worten als sein Vater. Es machte ein wenig den Eindruck als ob in der Familie Magonidas ein strenges Regiment herrschen würde auch wenn Mathayus einen so freundlichen Eindruck machte.


    Zu guter letzt begrüßte Mathayus auch Massula mit einem freundlichen
    "Ave"

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    "Ich habe keine Ahnung, warum hier kein Brief von meinem Vater eingetroffen ist. Er hat mir einfach mitgeteilt, ich solle nach Mogontiacum und das war's. Ich habe gedacht, dass er diese Idee vorher mit dir abgesprochen hatte, habe aber auch nicht weiter nach gefragt."
    Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    "Ich hatte angenommen, er würde dir schreiben. Aber ich habe keine Ahnung, weshalb er das offenbar nicht getan hat. Vielleicht ist aber auch sein Brief nur verloren gegangen? Ich weiß es nicht."


    Das ganze klang zwar immer noch etwas seltsam - er persönlich hätte seinen Sohn nicht losgeschickt, ohne überhaupt ein Zeichen erhalten zu haben, dass die Person noch lebte - doch dass Briefe verschwanden, war nicht unbedingt ungewöhnlich. Wenn er ganz sicher gehen wollte, schickte er seine Nachrichten auch mehrmals ab...


    "Hm, blöde Sache. Aber naja, lässt sich wohl nix machen..."


    Er hatte die Götter nicht gerade darum gebeten, schon wieder einen weiblichen Verwandten im Haus zu haben - er hatte noch ausreichend schlechte Erinnerungen an Petronia Crispina, die letztlich einfach davongelaufen war - aber die Pietas verlangte es, dass man sich um seine Familie kümmerte. Also würde er sie wohl oder übel willkommen heißen...


    "Dann sei willkommen! Ich werde Gunda Befehl geben, dir unser Gästezimmer herzurichten."


    Glücklicherweise kamen die unerwarteten Verwandtschaftsbesuche ja zumindest nicht alle auf einmal, sondern schön nacheinander - so war zumindest immer ein Zimmer frei. Bis das bezogen war, würde er sie aber wohl noch etwas unterhalten müssen...


    "Dann erzähl mal etwas von dir!"


    sagte er schließlich und setzte sich wieder, wobei er dem Mädchen mit einer Geste den zweiten Hocker (Lucius saß auf dem einen) anbot. Dann verschränkte er die Arme - so ganz schmeckte ihm das alles ja nicht, gerade jetzt im Wahlkampf...

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    "Salve Petronius Crispus, ich danke dir für die Einladung und hoffe, dass du mir mein frühes Erscheinen nicht als Gier auslegst. Wir könnten uns vielleicht darauf einigen, dass es meine Neugier war, die mich zu schnellem Schritt angetrieben hat. Salve Lucius und salve, Petronia Octavena. Wie kommt es, Petronius Crispus, dass ich diese hübsche Dame bisher noch nicht zu Gesicht bekommen habe?"


    Crispus lachte auf - daran hatte er noch gar nicht gedacht! Massula als Kahlfresser war wirklich eine lustige Vorstellung...


    "Wie gesagt, ganz frisch! Du bist der erste, dem ich sie zeige!"


    erwiderte er dann mit einem Lächeln und einem Zwinkern. Wenn er sich recht erinnerte, suchte Octavena ja einen Mann - vielleicht einen der heute kommenden Decurionen?

  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Ave Patron. Ich möchte mich in meinem und im Namen meiner ganzen Familie für die Einladung bedanken. Leider konnten wir der Einladung nur in kleiner... Besetzung folgen. Der Rest meiner Familie plagen diverse Erkrankungen die zu dieser Jahreszeit wohl normal sind und die Südländer wie uns wohl eher treffen. Gans besonders meine beiden jüngsten Hamilkar und Nicaea sind bettlägrig."


    Eigentlich war Crispus ganz glücklich, dass Mathayus nicht seine ganze Sippe mitgebracht hatte - mit all den Angeheirateten hätten sie wahrscheinlich allein das ganze Triclinium gefüllt. Dass allerdings Hamilkar, sein "Lehrling" nicht mit von der Partie war, war ein bisschen schade - heute hätte er Politik in Aktion kennen lernen können.


    "Oh, dann richte ihnen meine - unsere Grüße aus! Ich werde Mogon opfern, dass er mir meinen besten Schüler wieder kommen lässt!"

  • Der jüngere Petronier hatte diesen Tag mehr herbeigefürchtet als -gesehnt. Seit heute Morgen - das Auftauchen einer weiteren Petronierin hatte den gestrigen Abend voll für sich eingenommen - war er an seiner Begrüßungsrede gesessen, hatte über Formulierungen nachgedacht und verzweifelt versucht, sich den Text fehlerlos einzuprägen. Aber letztlich war es ein bisschen viel gewesen in der kurzen Zeit und schließlich hatte er beschlossen, die Rede nur auszuformulieren und sich ein paar Stichworte einzuprägen - die Stegreifrede hatte Eumenius ja auch durchgenommen. Aber so richtig glaubte er nicht daran, dass das alles gelingen würde...


    Dementsprechend nervös war er, als er in seiner gebleichten Toga candida, die der Alte extra bei Boduus bestellt hatte, auf die Gäste warten, doch da klopfte es auch schon:

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Wie gesagt, ganz frisch! Du bist der erste, dem ich sie zeige!"


    Der erste Besucher war ein bärtiger Decurio, den Lucius schnell erkannte (sein Vater hatte ihm alle Gäste kurz vorgestellt und beschrieben). Wie er sich erinnerte, wohnte der Mann sogar im Vicus und war damit ein potentieller Wähler. Also hieß es, besonders freundlich zu sein!


    "Salve, Domitius. Es freue mich sehr, Dich endlich kennen lernen zu dürfen."


    sagte er sein Sprüchlein auf, das der Alte ihm eingetrichtert hatte und versuchte, zu lächeln. Da er allerdings bisher selten ein Lächeln erzwungen hatte, musste es für den Betrachter aufgesetzter wirken als eine Schauspielermaske - fast, als würde ihm etwas wehtun.

    Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Ja natürlich kenn ich deinen Sohn Lucius. Auch dir ein Ave und so die Götter wollen sitzen wir bald gemeinsam als Magister Vici in der Curia."


    Als nächster kam der Klient der Familie an die Reihe, den Crispus kannte - wie auch den Sohn und die Frau. Etwas enttäuscht stellte er fest, dass Nicaea nicht mit von der Partie war - scheinbar krank. Dafür war aber auch Hamilkar nicht dabei, der noch immer etwas unheimlich auf den jungen Petronier wirkte.


    "Ave, Mathayus. Das...äh...hoffe ich auch."


    Er hatte noch gar nicht daran gedacht, dass der Magonide ebenfalls kandidierte - wenn auch zum Glück für einen anderen Vicus. Vielleicht würde Vaters Klient ihm ja ein bisschen helfen können, wenn es Probleme gab... - und die Gäste ein bisschen mit seinem eigenen Wahlkampf ablenken.


    "Salvete."


    begrüßte er dann auch die anderen beiden Magoniden per Handschlag. Die Frau erinnerte ihn ein bisschen an Nicaea, auch wenn sie beiweitem nicht mehr so knackig war. Der älteste Bruder hinterließ dagegen fast das Gefühl, der finstere Hamilkar stünde vor ihm.

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Zitat

    Crispus iunior: "Salve, Domitius. Es freue mich sehr, Dich endlich kennen lernen zu dürfen."


    Man konnte ahnen, dass der junge Mann, auch wenn er versuchte, Haltung zu bewahren, im Innersten etwas schlotterte. Ich war dem alten Crispus fast böse, dass er seinen Sohn heute so auf die Schlachtbank legte. Aber, was soll's, irgendwie muss einer ja auch anfangen.


    "Lass dich nicht ins Bockshorn jagen wegen deiner Wahl. Ich bin ja einer deiner Wähler und ich bin leicht zu überzeugen, wenn mir jemand gute Argumente bringt. Und ich verrate dir einen Trick: Wenn du dir von Anfang an sagst, dass es schief geht, dann geht's auch schief, garantiert. Also rede dir ein, dass du unschlagbar bist, dann hast du eine Chance, dass es auch klappt. Und das politische Gequatsche lernst du ganz nebenbei, wenn du die Ohren aufsperrst. Die klugen Wähler kannst du mit dem ethos und mit dem logos einfangen und die dummen Wähler gehen dir mit dem pathos auf den Leim. Das hast du doch in der Rethorik gelernt. Oder?"


    Zitat

    Magonidas: ... begrüßte Mathayus auch Massula mit einem freundlichen "Ave"


    "Salve, Magonidas, den Göttern sei Dank, dass wir uns heute nicht mit Kriminalfällen abgeben müssen. Obwohl das manchmal auch einen gewissen Unterhaltungswert hat, wie ich meine. Ich freue mich, dass ich auch deine Frau kennenlernen kann. Ich hoffe, dass dir die germanischen Winter gut bekommen, Mahsati Magonidas. Und Malchus Magonidas, dich habe ich auf dem Markt schon von Weitem gesehen und Mella, die Frau des Schusters Sufa hat mir neulich ein bißchen von dir erzählt. Die Dame ist aber mit Vorsicht zu genießen, die hat mir auch schon ganz schöne Klötze um die Ohren gehauen."

  • Zitat

    Eigentlich war Crispus ganz glücklich, dass Mathayus nicht seine ganze Sippe mitgebracht hatte - mit all den Angeheirateten hätten sie wahrscheinlich allein das ganze Triclinium gefüllt. Dass allerdings Hamilkar, sein "Lehrling" nicht mit von der Partie war, war ein bisschen schade - heute hätte er Politik in Aktion kennen lernen können.
    "Oh, dann richte ihnen meine - unsere Grüße aus! Ich werde Mogon opfern, dass er mir meinen besten Schüler wieder kommen lässt!"


    "Ich danke dir und besonders Hamilkar verflucht gerade alles und jeden das er heute nicht kommen konnte. Kann aber auch daran liegen das die männlichen Magoniden zuweilen bei solch vermeindlich leichten Krankheiten etwas mehr als normal leiden. Jedenfalls behaupten unsere Frauen das. Ich halte es ja für eine Übertreibung."



    Zitat

    "Ave, Mathayus. Das...äh...hoffe ich auch."
    Er hatte noch gar nicht daran gedacht, dass der Magonide ebenfalls kandidierte - wenn auch zum Glück für einen anderen Vicus. Vielleicht würde Vaters Klient ihm ja ein bisschen helfen können, wenn es Probleme gab... - und die Gäste ein bisschen mit seinem eigenen Wahlkampf ablenken.


    "Das wird schon werden da bin ich mir sicher." gab Mathayus kurz zum jungen Petronier bevor er sich wieder an seinen Patron wandte.
    "Dann wären wir ja mit drei Stimmen schon von Gewicht. Wie ist es mit dir Patron kandidierst du für ein höheres Amt? Wenn dein Sohn und ich gewählt sind wären die zwei Stimmen ja schon mal sicher, zusätzlich zu deinen anderen Verbündeten."

  • Zitat

    "Salvete."
    begrüßte er dann auch die anderen beiden Magoniden per Handschlag. Die Frau erinnerte ihn ein bisschen an Nicaea, auch wenn sie beiweitem nicht mehr so knackig war. Der älteste Bruder hinterließ dagegen fast das Gefühl, der finstere Hamilkar stünde vor ihm.


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    Mahsati lächelte kurz, das Lächeln einer älteren Frau gegenüber eines jüngeren Mannes und nicht das einer Frau die einen Mann verführen oder gefallen wollte, und nickte kurz. Sagte dabei aber nichts.


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    Der gekonnte Beobachter würde erkennen das Malchus den jungen Petronier kurz mit kalten Augen abschätzte ob und welchen Wert er hatte um zu entscheiden wie er mit ihm umzugehen hatte und wo er ihn in der Wichtigkeit einsortiert. Doch für den gemeinen Beobachter erwiederte er nur freundlich die Begrüßung und sagte noch:
    "Entschuldige das Schweigen meiner Mutter, sie ist sehr unsicher in der Aussprache der Sprache der Römer und schweigt daher lieber als durch ein falsches Wort Schande über sich zu bringen. Sie möchte dir aber ebenfalls danken und genauso wie ich wünscht sie dir viel Erfolg für die Wahl."

  • Zitat

    "Salve, Magonidas, den Göttern sei Dank, dass wir uns heute nicht mit Kriminalfällen abgeben müssen. Obwohl das manchmal auch einen gewissen Unterhaltungswert hat, wie ich meine. Ich freue mich, dass ich auch deine Frau kennenlernen kann. Ich hoffe, dass dir die germanischen Winter gut bekommen, Mahsati Magonidas. Und Malchus Magonidas, dich habe ich auf dem Markt schon von Weitem gesehen und Mella, die Frau des Schusters Sufa hat mir neulich ein bißchen von dir erzählt. Die Dame ist aber mit Vorsicht zu genießen, die hat mir auch schon ganz schöne Klötze um die Ohren gehauen."


    "Da hast du Recht Massula aber ich bin froh wieder einer Tätigkeit nachzugehen von der ich wirklich was verstehe und mich nicht auf Hörensagen, Geschichten und Halbwissen stützen muss. Obwohl ich zumindestens für mich behaupten kann das die Geschichte unter diesen Vorraussetzungen doch ganz gut gelöst wurde. Vielleicht wird aus uns beiden noch ein Ermittlerduo die jedes Verbrechen in der Provinz aufklären kann."
    ging Mathayus gut gelaunt auf Massulas Rede ein.


    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-c-c20a.jpg%20]
    Mahsati schaute etwas unglücklich und antwortete dann sehr leise:
    "Viel Dank... mir ganz nicht schlecht... Kinder ein wenig weniger besser..."


    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-d-c51c.jpg%20]


    Malchus sah Massula scheinbar als Händlerkollegen von der Straße an der ungefähr auf gleichem Stand wie er stand. Daher wechselte seine Haltung zu einem jovialeren Ton:
    "Oh ja die gute Sufa... manchmal frage ich mich ob die Frau nur regelmäßig etwas bei uns kauft um dann anschließt laut darüber zu zetern wie teuer und schlecht doch alles ist. Aber sie kommt immer wieder was ich nicht von jedem Kunden sagen kann und da lässt man sich um des Geschäftes Willen doch gerne ein wenig Wind ins Gesicht blasen."

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