Was bisher hier geschah...

  • Zitat

    Dann ergriff er die Mannestracht und ließ sie sich anlegen. Morag hatte ein bisschen mehr Erfahrung damit als Armin, sodass letztlich ein noch besseres Ergebnis herauskam als am Morgen. Fast zärtlich strich Lucius über das Kleidungsstück - es fühlte sich kaum anders an als das Alte. Allerdings war sie ein bisschen länger (die alte Toga Praetexta hatte ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel, in denen Lucius gewachsen war). Mit einem zufriedenen Lächeln wandte er sich dann an die anderen.


    Mathayus hatte die freundliche Begrüßung erwiedert und heute war er nicht nur alleine er hatte seine beiden Söhne Malchus und Hamilkar mitgebracht sowie seine jüngste Tochter. Alle hatten sich wieder größtenteils von ihrer Krankheit erholt und wollten nun die verpaßte Essenseinladung wieder gut machen.


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    Nicaea lächelte schüchtern zurück als der neue Mann, nach dem Anlegen der neuen Tunika sich umdrehte und zu seiner "Gefolgschaft" blickte.

  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Bravo", lobte Witjon noch, bevor Crispus das Essen ankündigte, welches auch sogleich serviert wurde. Witjon tat sich an der Fischsuppe gütlich, was er bald bereute, denn er war so scharf gewürztes Essen nicht gewöhnt. In seiner Familie wurde traditionell germanisch gekocht, was einem Römer geschmacklich meist fad vorkommen mochte, auch wenn die römische Kochkultur bereits hier und dort einzug in den duccischen Haushalt gefunden hatte. Während gegessen wurde, versuchte Witjon sich an ein wenig Kleinsprech:
    "Petronius", womit er den Vater adressierte, aber auch einen Blick auf dessen Sohn warf, der sich durchaus angesprochen fühlen durfte, "das war eine gute Rede. Bei welchem Magister lernt man so gut?"


    Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    Auch Mathayus und kurz danach sein Sohn und sogar seine Frau klatschten nach der Rede dem jungen Redner zu. Dabei hielten sie sich soweit zurück das man ihnen es gut abnehmen konnte das sie die Rede wirklich gut fanden und nicht nur so täten was bei einem ausschweifenden Loben der einzelnen Stellen vielleicht der Fall gewesen wäre.


    Lucius starrte verlegen auf die Tischkante, als der Applaus losging - er konnte sich kaum vorstellen, dass das ernst gemeint war. Vielmehr schämte er sich für sein Herumgestammle, für das er sicher noch Ärger beziehen würde, was aber gar nicht nötig war, denn er wusste, wie schlecht er gewesen war. Warum zwang sein Vater ihn nur immer zu solchen Dingen? Er sollte viel lieber Scriba werden, am besten für den Quaestor oder einen Händler. Zahlenkolonnen, da konnte er etwas mit anfangen, aber Redestile?


    Aus diesen trüben Gedanken wurde er erst gerissen, als er etwas von einem Magister und Lernen hörte - ein guter Magister? Jetzt übertrieb der Duumvir aber - Eumenius war ein unerträglicher Besserwisser und er hatte ihm nicht einmal beigebracht, sich eine Rede vollständig zu merken. Obwohl er erstaunt feststellen musste, dass er alle geplanten Teile gebracht hatte - oder?




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  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Mögen die Götter dich segnen!"


    beglückwünschte der Alte dann seinen Sohn und zeigte sogar sein seltenes Anerkennungs-Lächeln - Lucius sah hervorragend aus in der Toga Virilis! Wenn er jetzt noch lernte, wie ein Mann zu reden, stand seiner Karriere nichts im Wege! Er sah zu Octavena - auch ihr schien ihr Cousin zu gefallen, wenn er das richtig einschätzte...


    Zitat

    Original von Nicaea
    Nicaea lächelte schüchtern zurück als der neue Mann, nach dem Anlegen der neuen Tunika sich umdrehte und zu seiner "Gefolgschaft" blickte.


    Das Lächeln auf den Lippen seines Vaters machte Lucius tatsächlich glücklich - was für eine absurde Fügung, dass der Alte ausgerechnet dann stolz auf ihn war, wenn er überhaupt nichts leistete. Die Liberalia waren ja nicht seine Entscheidung oder Leistung gewesen. Man wuchs und wurde erwachsen - selbst den Termin hatte ja der Alte selbst festgelegt.


    Dann ging sein Blick aber weiter zu den Klienten und er blieb an Nicaea hängen. Sie lächelte ihn beschämt an - das sollte sie auch! Als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, hatte sie irgendetwas mit ihrem Bruder geflüstert, das wahrscheinlich nicht vorteilhaft für ihn gewesen war. Aber sie sah trotzdem wieder einmal verdammt gut aus - wahrscheinlich, um ihn zu ärgern. Erst verdrehte sie ihm den Kopf, dann ließ sie ihn einfach fallen wie eine heiße Kohle. Und obwohl er das durchschaute, fühlte er sich zu ihr hingezogen - verfluchte Gefühle!

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  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    Mahsati beugte sich in einer Essenspause zu Octavena rüber und fragte freundlich:
    "Du Fisch?"


    Kurz zögerte Octavena, während sie überlegte, ob es vielleicht unhöflich wäre, zu sagen, die Suppe würde ihr nicht schmecken, bevor sie schließlich schulter zuckend dafür entschied, einfach die Wahrheit zu sagen:
    "Ich mag Fisch nicht besonders."


  • Sie nickte.
    "Gerne."
    Dann verließ sie mit einem höflichen Nicken zu den beiden Männern den Raum und ging nach draußen, wo sie von einem Sklaven stumm zu ihrem neuen Zimmer geführt wurde, während ein anderer ihr bald darauf ihre Sachen hinterher brachte.
    In ihrem Zimmer angekommen ließ sie sich seufzend aufs Bett fallen.
    Das war es also. Ihr neues Leben.
    Rasch wechselte sie die Kleider und ging zur Tür, um sich auf den Weg zum Essen zu machen.

  • Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    Das Lächeln auf den Lippen seines Vaters machte Lucius tatsächlich glücklich - was für eine absurde Fügung, dass der Alte ausgerechnet dann stolz auf ihn war, wenn er überhaupt nichts leistete. Die Liberalia waren ja nicht seine Entscheidung oder Leistung gewesen. Man wuchs und wurde erwachsen - selbst den Termin hatte ja der Alte selbst festgelegt.


    Bei dem anerkennenden Lächeln des Alten schien Lucius geradezu aufzugehen und irgendwie erinnerte er Octavena geradezu an einen kleinen Schuljungen, der als Klassenbester das Lob seines Lehrers geerntet hatte. Bei dem Gedanken stahl sich ein amüsiertes Grinsen auf ihre Lippen, das sie jedoch eilig hinter einem Nicken und einem: "Mögen die Götter mit dir sein." zu verbergen suchte.
    Als sie wieder zu Lucius hinüber sah, bemerkte sie wie sein Blick über die Anwesenden schweifte und schließlich an Mathayus' Tochter hängen blieb. Sie sah aus wie eine jüngere Ausgabe ihrer Mutter und kurz überlegte Octavena, ob Lucius vielleicht in sie verliebt war. Schön war sie schließlich.
    Octavenas Mundwinkel zuckten.
    "Ich frage mich nur, ob ich recht habe und sie ihn auch erhört oder erhört hat."

  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Bravo", lobte Witjon noch, bevor Crispus das Essen ankündigte, welches auch sogleich serviert wurde. Witjon tat sich an der Fischsuppe gütlich, was er bald bereute, denn er war so scharf gewürztes Essen nicht gewöhnt. In seiner Familie wurde traditionell germanisch gekocht, was einem Römer geschmacklich meist fad vorkommen mochte, auch wenn die römische Kochkultur bereits hier und dort einzug in den duccischen Haushalt gefunden hatte. Während gegessen wurde, versuchte Witjon sich an ein wenig Kleinsprech:
    "Petronius", womit er den Vater adressierte, aber auch einen Blick auf dessen Sohn warf, der sich durchaus angesprochen fühlen durfte, "das war eine gute Rede. Bei welchem Magister lernt man so gut?"


    Erfreulicherweise spendeten letztlich alle Anwesenden Applaus - insbesondere auch der Duumvir, um dessen Wohlwollen Crispus am meisten fürchtete. Immerhin waren die Duccier nach wie vor nicht unbedingt seine engsten Freunde. Dass er dann auch noch nachfragte, war ja doch ein gutes Zeichen - auch wenn der alte wie der junge Petronier vermuteten, dass es eher eine Höflichkeitsfrage mit einem Hauch Spott war als eine ernstgemeinte Einschätzung.


    Lucius zeigte sich darüber hinaus wieder wie erwartet - er starrte den Tisch an, als habe Marsus ihn irgendwelcher sexuellen Absonderlichkeiten bezichtigt. Wenn er das gewusst hätte, hätte er das mit der Toga Virilis noch ein paar Jährchen hinausgezögert! Also musste er wieder einmal für ihn antworten:


    "Er hat bei Eumenius gelernt. Er ist glaube ich der einzige Rhetor in Mogontiacum - seine Schule ist in der Basilica. Aber er soll ganz gut sein, hat man mir gesagt."


    ...besonders, wenn die Schüler nicht ganz so talentfrei waren wie Lucius!

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    Rasch wechselte sie die Kleider und ging zur Tür, um sich auf den Weg zum Essen zu machen.


    Wenig später trafen sich die Petronier wieder im Triclinium. Inzwischen war es draußen bereits dunkel geworden, weshalb Morag den großen Kandelaber entzündet hatte, der allerdings eine eher schummrige Atmosphäre erzeugte - weitere Beleuchtung hielt der Alte allerdings sowieso für unnötig, solange keine hohen Gäste zu Besuch waren.


    Drei Klinen standen um den Tisch, auf deren mittlerer der alte Crispus lag, auf der rechten Lucius, während die Linke für Octavena vorbereitet worden war. Auch das Essen war schon angerichtet: Es gab Puls, in den geräucherter Speck und Zwiebeln geschnitten waren.


    "So, Octavena, willkommen in Germania. Hier ist der Tisch im Winter leider nicht so reich gedeckt wie am Meer."


    erklärte der alte Petronier die eher karge Speise.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Drei Klinen standen um den Tisch, auf deren mittlerer der alte Crispus lag, auf der rechten Lucius, während die Linke für Octavena vorbereitet worden war. Auch das Essen war schon angerichtet: Es gab Puls, in den geräucherter Speck und Zwiebeln geschnitten waren.


    "So, Octavena, willkommen in Germania. Hier ist der Tisch im Winter leider nicht so reich gedeckt wie am Meer."


    erklärte der alte Petronier die eher karge Speise.


    Als Octavena ins Triclinium trat, hatten sich der alte Crispus und Lucius bereits auf zwei der drei Klinen, die um den Tisch herum standen, bequem gemacht und es war auch bereits angerichtet.
    Während der Hausherr sie noch begrüßte, ließ sie sich bereits auf der dritten Kline nieder und lächelte brav, obwohl ihr das Herz angesichts des Essens dann doch einen Moment etwas schwer wurde.
    "Was soll's. Immerhin werde ich satt werden."
    Und noch während sie sich wieder straffte, erwiderte sie dann an Crispus gewandt:
    "Ein nicht so üppiges Essen werde ich denke ich noch ganz gut überleben."
    Sie zuckte betont unbekümmert mit den Achseln.
    "Es gibt schlimmeres."

  • Zitat

    Marcus Petronius Crispus: "Quatsch, euch halte ich ganz allein in Schach!"


    Das Mulsum schmeckte vorzüglich. "Ja, wahrhaftig, Petronius Crispus, mit diesem fabelhaften Mulsum kannst du wohl die gesamte Politikerbande von Mogontiacum in Schach halten. Ihr Legionäre könnt also ruhig bleiben!"


    Zitat

    Marcus Petronius Crispus: "Vielleicht hat irgendwer ja noch nähere Fragen, aber ich denke, das bereden wir bei einem guten Essen und einem Becher Wein!"


    Die Rede des jungen Petroniers war ein bißchen hölzern, aber wenn man nur mit den Ermahnungen eines Rhetors und mit keinerlei Routine ausgestattet ist, kann es ja auch kaum anders sein. Er hatte nun wirklich einen wahren Titanenkampf gegen seine rednerische Unsicherheit geführt und letztlich auch bravourös gesiegt. Das verdiente Beifall. Ich klatsche ebenfalls und meinte es auch so.


    "Ja, Petronius Crispus, wie sollen wir dich anreden, wenn du erst im Ordo Decurionum bist, ohne dass es Verwechslungen mit deinem Vater gibt? Die erste Etappe hast du heute schon geschafft. Wenn du dich aber bei den Decuriones durchsetzen willst, muss deine Rede überzeugender werden. Da hilft dir aber kein Rhetor. Sei von dem überzeugt, was du sagst, dann kannst du auch freier reden. Und vielleicht noch eine Bemerkung zum Inhalt. Für die Ohren eines Römers enthielt sie alles, was für eine Kandidatur nötig ist. Du solltest jedoch bedenken, dass dein Wahlkreis zwar ein recht wohlhabendes Viertel der Stadt ist, aber trotzdem von vielen Peregrini bewohnt wird. Das pauschale Versprechen von Getreidespenden wird man dort sicher gerne hören, dennoch haben die Leute auch noch andere Sorgen, die nicht unbedingt mit Getreidespenden bedient werden können. Mach dir also die Mühe, auch mit den Händlern und Handwerkern zu sprechen, um dich dort bekannt zu machen und ihre Probleme zu erfahren. Auch wenn der Römer üblicherweise über das Handwerk die Nase rümpft."

  • Als Massula ihn anredete, konnte Lucius dann doch nicht mehr einfach beiseite sehen. Zuerst ein kleiner, mäßig lustiger Scherz - er würde sowieso nie den Mund aufmachen, wenn es sich vermeiden ließ. Genaugenommen würde er wahrscheinlich einfach nur dann die Hand heben, wenn sein Vater es tat. Das übrige stiftete dagegen nur Verwirrung - sein Vater hatte ihm erklärt, dass es auf die reichen Patrone ankam, denn die bestimmten auch, was ihre Klienten und Gefolgsleute wählten. Jetzt sollte er sich also doch bei den Germanen einschleimen? Oder doch nicht? Und was sollte er überhaupt mit Handwerkern reden?


    Oder war dies nur eine blumige Umschreibung dafür, dass er mit seiner Rede keinen Quadrans gewinnen konnte? Das musste es sein - er kriegte einfach nichts Vernünftiges heraus, wenn er den Mund aufmachte. Wahrscheinlich würde er der schlechteste Magister Vici aller Zeiten werden...


    "Ja."


    antwortete er deshalb und sah wieder beiseite. Hoffentlich ging der Abend schnell vorbei!




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  • "Allerdings! Bei der Legion gab's oft Puls mit nichts! Oder mit Salz!"


    Mit Grauen erinnerte der Alte sich an den grauen Brei, den sie damals bekommen hatten, wenn das Gemüse und Fleisch aus war. Puls allein schmeckte eben einfach wie Kleister - oder eher noch nach weniger. Dagegen war Gundas Meisterwerk ein echtes Gedicht!


    "Aber an sowas wirst du dich gewöhnen müssen. Ich hoffe, du magst Zwiebeln?"


    Crispus für seinen Teil liebte Zwiebeln - schon als junger Rekrut, als er für das Essen seines Contubernium zuständig gewesen war, hatte er immer viel Zwiebeln ins Essen - sie gaben einen angenehm würzigen Geschmack. Und dementsprechend musste auch Gunda das Wundergemüse üppig verwenden...

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    Original von Lucius Petronius Crispus
    "Ja."


    antwortete er deshalb und sah wieder beiseite. Hoffentlich ging der Abend schnell vorbei!


    Wäre dies nicht die Wahlkampfveranstaltung seines Sohnes gewesen - oder nicht so viele Fremde im Haus - hätte der Alte seinen Sohn auf der Stelle zusammengestaucht, was ihm einfiel, so einsilbig zu sein. Kein Wunder, dass er in der Schule keine Freunde hatte - wer mochte schon wortkarge Eigenbrötler? Blieb nur zu hoffen, dass sein eigener Einfluss groß genug war, um die Karriere des Sohnes gleich mit anzuschieben. Zum Duumvir würde der Junge es aber wohl niemals bringen...


    Vielleicht war es besser, wenn er die Aufmerksamkeit ein wenig mehr auf sich zog:


    "Duccius, was machen wir denn jetzt eigentlich nach dem Tod des Kaisers mit unserer Lex Municipalis? Auf den nächsten warten? Oder reisen wir dann einfach auf Verdacht nach Rom?"


    Die Reise war weit und beschwerlich - Crispus wusste nicht, ob es ratsam war, in so politisch unzuverlässigen Zeiten die Alpen zu überqueren. Außerdem konnte er dann nicht auf seinen Jungen aufpassen, der ohne ihn als Magister Vici sicherlich völlig überfordert sein würde...

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    Kurz zögerte Octavena, während sie überlegte, ob es vielleicht unhöflich wäre, zu sagen, die Suppe würde ihr nicht schmecken, bevor sie schließlich schulter zuckend dafür entschied, einfach die Wahrheit zu sagen:
    "Ich mag Fisch nicht besonders."


    "Ahhh...", gab Mahsati geheimnissvoll und verstehend zurück. Anschließend löffelte sie ein paar weitere Ladungen der Suppe in sich hinein und schien damit sagen zu wollen wie gut sie die Suppe fand.
    Dann beugte sie sich wieder zu der einzigen weiteren Frau im Raum rüber und sagte:
    "Du auch Kuh?... Ich ja mehr Ziege."

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    Zitat


    ...
    "Duccius, was machen wir denn jetzt eigentlich nach dem Tod des Kaisers mit unserer Lex Municipalis? Auf den nächsten warten? Oder reisen wir dann einfach auf Verdacht nach Rom?"
    Die Reise war weit und beschwerlich - Crispus wusste nicht, ob es ratsam war, in so politisch unzuverlässigen Zeiten die Alpen zu überqueren. Außerdem konnte er dann nicht auf seinen Jungen aufpassen, der ohne ihn als Magister Vici sicherlich völlig überfordert sein würde...


    Malchus behielt mit einem Auge und Ohr seine Mutter im Auge. Da sie sich aber "nur" mit der jungen Petronia unterhielt war er der Meinung da konnte nicht viel schief gehen. Frauen unterhielten sich ja meistens nur über banales Zeug und am Ende würden die beiden sich im schlimmsten Fall nicht leiden können was niemanden stören würde. Solche Gedanken behielt Malchus allerdings für sich, ganz besonders wenn er an seine Frau Meritamun dachte die, jetzt wo sie ihr erstes Kind bekommen hatte, noch weniger einfach zu "händeln" war als sonst schon. Andererseits war es auch genau das was Malchus an ihr gereizt hat. Wie ein schwieriges Geschäftsfeld mit starken Konkurrenten war seine Ehe mit ihr, nie langweilig und ständig in Gefahr.


    Als dann allerdings die Sprache auf die mit der Lex Municipalis kam vergaß er sofort das Geplänkel der Frauen und konzentrierte sich voll auf dieses Gespräch.

  • Mathayus wollte versuchen dem Sohn seines Patrons zur Seite zu springen und ihm etwas Zeit für eine bessere Antwort zu verschaffen und griff in das Gespräch ein.
    Er sprach Massula an:
    "Die Sache mit den Namen ist generell eine interessante Sache. Bei den Römern ist die Sache ja noch relativ einfach. Zum einen kennt ja jeder halbwegs gebildete die Namensgebung und in zumindestens einem der drei Namen unterscheiden unsere beiden Gastgeber sich ja. Aber Massula was mich und bestimmt auch Lucius als neue Magister interessiert wie ist das da bei den Einheimischen. Es werden ja nicht alle wie du die Bürgerrechte haben und einen römischen Namen tragen. Erzähl doch mal ein bisschen was darüber. Ich habe mal gehört die Germanen nennen sich immer Sohn vom Vater oder so ähnlich?"

  • Zitat

    Der junge Petronier: "Ja"
    Magonidas: "Ich habe mal gehört die Germanen nennen sich immer Sohn vom Vater oder so ähnlich?"


    Die Reaktion des jungen Petroniers auf meine Bemerkung war ja etwas blass. Ich hatte das Gefühl, dass er am liebsten nichts an sich herankommen lassen wollte, was von Älteren kam. Oder er vermutete dahinter irgendeinen Spott. Und dann schien er auch noch einen ausgewachsenen Dünkel zu haben. Da kam mir die Frage von Magonidas gerade recht.


    "Ja, Magonidas, die Germanen haben meist nur einen Namen. Das ist der Vorname. Und der ist, anders als bei den Römern ganz wichtig. Ich komme aus Germanien und als ich hier her kam, war ich ja noch ein Peregrinus wie du. Damals hieß ich Valgiso. Wenn mir jetzt ein anderer Valgiso begegnet, dann können wir uns mit dem Vatersnamen unterscheiden. Mein Vater hieß Brigio, also habe ich den Namen Valgiso Brigiosohn. Nebenbei gesagt war mein Vater ein Gallier. Meine Mutter Odilgard hat mir deswegen den Namen Valgiso gegeben. Das ist nun ein richtiger germanischer Name, es bedeutet aber 'Keltenkerl'. Ein richtiges rheinisches Durcheinander".


    Ich wandte mich an Lucius Petronius Crispus: "Ich habe nicht ohne Grund gesagt, dass sich ein angehender Magister Vici auch um die Peregrinen kümmern sollte, denn ich habe lange Jahre selber als Peregrinus hier gelebt und gearbeitet. Die meisten Peregrini in Mogontiacum sind Germanen und Gallier. Auf das römische System der Klientschaften ist hier kein Verlass, glaub's mir. So etwas Ähnliches wie Klientschaften kennen sie zwar auch, aber wenn's ihnen gerade nicht in den Kram passt, dann pfeifen sie drauf. Oder sie sind notorische Dickschädel und lassen sich erst gar nicht auf eine Klientschaft ein."


  • Octavena lächelte höflich, als der alte Crispus von seinen Erfahrungen bei der Legion erzählte. Aber es war ein ganz und gar klassisch gezwungenes Lächeln, wie man eben einen alten Mann anlächelt, der von seiner Jugend erzählte, während die aktuelle Jugend sich nur fragte, wann er endlich fertig wäre.
    "Das klingt allerdings tatsächlich hart",
    erwiderte sie,"Und ich mag tatsächlich Zwiebeln. Es gibt nichts schlimmeres als Essen, das nach nichts schmeckt."
    Sie schmunzelte.
    "Zu Hause hatten wir eine Weile einen Koch, der iso konsequent unbegabt darin war, das Essen zu würzen, dass mein Vater ihm ein paar Mal am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre."
    Sie zuckte mit den Achseln.
    "Den Göttern sei Dank war er nicht lange bei uns."

  • Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Ahhh...", gab Mahsati geheimnissvoll und verstehend zurück. Anschließend löffelte sie ein paar weitere Ladungen der Suppe in sich hinein und schien damit sagen zu wollen wie gut sie die Suppe fand.
    Dann beugte sie sich wieder zu der einzigen weiteren Frau im Raum rüber und sagte:
    "Du auch Kuh?... Ich ja mehr Ziege."


    Als Mahsati anfing, ein paar weitere Löffel von der Suppe zu essen und ihr damit scheinbar bedeuten wollte, wie sehr es ihr schmeckte, musste Octavena schmunzeln. So schwierig es auch war, sich mit dieser Frau zu unterhalten, sie bemühte sich ehrlich und irgendwie mochte Octavena sie.
    "Sie ist einfach nett."
    "Abgesehen von Fisch mag ich das meiste",
    antwortete dann die junge Frau und grinste.
    "Eigentlich komisch. Schließlich bin ich direkt am Meer groß geworden."


  • "Oh, ihr habt einen Koch? Ich wusste gar nicht, dass der gute Bassus einen eigenen Koch hatte!"


    bemerkte Crispus und gestikulierte mit dem Löffel. Er selbst konnte ja von sich sagen, dass er nicht arm war und hatte nur drei Sklaven - und in Tarraco hatten sie zwei gehabt...wobei er sich da nicht mehr ganz sicher war.


    "Wie geht's Bassus und der Familie überhaupt?"


    War Onkel Varus nicht auch nach Hispania zurückgekehrt?

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