Officium des Praefectus Urbi P.V.S.

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    Original von Gaius Octavius Victor
    Da Victor nichts mehr auf dem Plan hatte, konnte er in des Salinators Nicken einstimmen. "Nun ich hätte jetzt nichts mehr vorzubringen." Wobei der Octavier mit einem sparsamen Lächeln noch etwas hinterherschob. "Täglich... so du das wünscht, werter Patron."


    Potitus schüttelte den ausgestreckten Zeigefinger. "Nanana! Wir wollen's mal nicht übertreiben, was?" Damit war die Audienz beendet und Salinator konnte sich seinen ursprünglichen Plänen zuwenden.

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    Original von Decimus Annaeus Varus
    "Ich habe eine Anfrage aus Misenum erhalten, quasi von unserem Kaiser höchstpersönlich. Es wird angefragt, wieso die Erbmasse von Aelius Archias einbehalten wird. Der Kaiser fragt nach den Gründen!"
    Die Tabula behielt ich vorerst noch in der Hand und blickte abwechseln zu Salinator und dann wieder auf die Tabula.


    Potitus gab zu der Ernennung keine weiteren Kommentare ab: Vielleicht ließ er es bewusst im Dunkeln, was er allein entschied und was nicht! Die nächste Sache musste er aber leider doch kommentieren. Was für eine dumme Angelegenheit! "Woher weiß Valerianus überhaupt davon?" fragte er daher zurück. Vielleicht liefen die Kommunikationskanäle noch nicht ganz richtig...

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    Original von Aulus Flavius Piso
    “Mir schienen die Tresviri Capitalis gute Arbeit zu machen. Einer von ihnen, Genucius Rufus, hat erfolgreich eine groß angelegte Bücherverbrennung organisiert, so wie ich damals.“ Selbstbeweihräuerung war lustig. “Auch die anderen beiden haben erfolgreich die Kerker durchsucht, die Gesetze vollstreckt und Berichte erstattet. Ähm, ja. Dann die Tresviri aere argento auro flando ferunde. Ich kann nichts beanstanden an ihrer Arbeit, die Münzen sind sorgfältig und in angemessener Anzahl geprägt. Dann... genau. Die Quattuorviri viis in urbe purgandis. Ich muss sagen, von ihrer Arbeit war ich etwas enttäuscht. Die Ausrede war, dass einer der Viermänner, Fufilius Longus, krank war das ganze Jahr hindurch – aber es ist doch, finde ich, ein Armutszeugnis, dass sie keinen Stellvertreter einsetzen konnten.“
    Er holte tief Luft. “Besondere Unterschiede in der Qualität der Arbeit gab es bei den Decemviri litibus iudicandis. Ich würde sagen, alles in allem war die Arbeit solide. Besonders hervorgetan hat sich Calpurnius Siculus. Ich muss diesen jungen Mann ganz besonders loben für seine tüchtige Arbeit. Er hat ausgezeichnete Arbeit geleistet. Allerdings gibt es auch leider nicht so schöne Beispiele. Sehr schockiert hat mich ein gewisser Duccius Vala.“ Piso seufzte voller Leiden. Sie waren nicht einmal vorgetäuscht. “Sein officium war ein einziges Chaos. Als ich ihn fragte was das soll, antwortete er mir ganz frech, er sei Germane und liebe es, zu verwüsten. Er gab selber zu, dass die Zustände in seinem Officium grässlich wären. Ich war sehr erschüttert.“ Er schluckte. “Tja...“ Ein dumpfes Seufzen entfleuchte ihm.


    Potitus hörte aufmerksam zu. Der ein oder andere Name war ihm tatsächlich bekannt, aber viele waren auch völlig fremde. Auf dieser Stufe des Cursus Honorum lohnte es sich sowieso nicht, sich Namen zu merken: Die Hälfte würde sowieso wieder in der Versenkung verschwinden! "Duccius Vala, soso!" horchte er dann schließlich auf. Der Kerl war doch bei ihm vorstellig geworden! Eigentlich war er ihm ganz vernünftig erschienen...vielleicht war dieses Patrizierbürschchen einfach ein bisschen missgünstig! Andererseits hatte er sich so genau auch wieder nicht mit ihm beschäftigt!
    Dann fragte Salinator weiter: "Und die anderen Magistrate? Gibt's zu denen auch 'was zu wissen?"

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus gab zu der Ernennung keine weiteren Kommentare ab: Vielleicht ließ er es bewusst im Dunkeln, was er allein entschied und was nicht! Die nächste Sache musste er aber leider doch kommentieren. Was für eine dumme Angelegenheit! "Woher weiß Valerianus überhaupt davon?" fragte er daher zurück. Vielleicht liefen die Kommunikationskanäle noch nicht ganz richtig...


    Ich zuckte mit den Schultern. Doch anscheinend hatte sich Salinator hier etwas vergaloppiert und die Geheimhaltung funktionierte doch nicht so, wie er sich das erhofft hatte.
    "Ich nehme mal ganz stark an, das die Ehefrau des Verstorbenen die Nachforschungen angestellt hat. Sie wäre in dem Fall ja sicher auch die Begünstigte."
    In meinen Augen ziemlich blauäugig zu glauben, das gerade in der Familie des Kaisers so etwas unkommentiert bleibt.

  • Potitus rümpfte die Nase. "Dann hat sie sich direkt an Valerianus gewandt, nehme ich an?" Für ihn war diese ominöse Iunia Axilla natürlich keine Verwandte des Kaisers (ebensowenig wie sie es für Juristen war!), daher konnte er sich nicht vorstellen, wie sie sonst zu ihm durchgedrungen war. Aber ehe er sich an diese Baustelle machte, galt es die andere zu abzuschließen:
    "Warum wurde es denn einbehalten?" fragte Salinator daher etwas scheinheilig.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus schüttelte den ausgestreckten Zeigefinger. "Nanana! Wir wollen's mal nicht übertreiben, was?" Damit war die Audienz beendet und Salinator konnte sich seinen ursprünglichen Plänen zuwenden.


    Natürlich wollte Victor es nicht übertreiben... aber bei einem eitlen Kerl wie Salinator hätte der Octavier durchaus vermutet, dass es keine Grenze für das Einschleimen gab, außer die durch seine eigene Selbstachtung gezogene. Naja, so konnte man sich täuschen. Also grüßte der Senator nochmal zum Abschied, bevor er sich aufmachte das Officium zu verlassen.


    "Vale, Patron."

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, wird schon bisschen dauern. Ich gebe der Kanzlei Bescheid und die regeln das dann. Du wirst sicherlich vom ab epistulis hören." Tatsächlich war es sinnvoll, sich noch einen Vorwand zu suchen, wegen dem er Hungaricus abberufen konnte: Andernfalls würde es schwierig sein, diesen Wachwechsel von Valerianus zu vertreten.


    "Natürlich. Es wäre mir eine Freude wenn ich dir oder dem Kaiser in naher Zukunft nocheinmal zu Diensten sein kann. So wie es mir eine Freude wäre zu hören, dass irgendeine vollkommen ungerechtfertigte Klage gegen mich abegelehnt wurde. Wir Annaeer wissen schließlich wem unsere Loyalität zu gelten hat."


    erklärte Modestus, denn die Annaeer hatten den Kaisern in der Tat viel zu verdanken. Modestus hatte von Iulianus den Ordo und von Valerianus den Sitz im Senat erhalten, Florus hatte Iulianus als Flottenpräfekt von Misenum gedient und später einen Sitz im Senat erhalten und Varus bekleidete eine hohe Position in der kaiserlichen Kanzlei. Doch Modestus würde diese Loyalität zum Kaiser wörtlich nehmen und dem Vescularier liebend gerne in den Rücken fallen. Zumindest wenn sich eine günstige Situation eröffnete, denn bald würde er einen ordentlichen Teil des Exercitus kontrollieren. Wie einst Vitellius. Bis dahin brachte die Freundschaft des Vescularius Salinator viele Vorteile mit sich. Zum Beispiel die Ablehnung einiger Gerichtsprozesse.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus stopfte gerade ein Mostbrötchen in sich hinein, als die Tür aufging und diese Decima Seiana hereinkam. Das war doch auch eine Klientin von diesem Corvinus gewesen! Tja, was für Pech, dass ihr Patron jetzt tot war...


    "Ave." antwortete er schließlich mit vollem Mund und setzte sich auf. "Auch ein Mostbrötchen?" Er griff nach einem weiteren der Leckerbissen und hielt sie der Auctrix mit seinen fettigen Fingern unter die Nase.


    Seiana verzog keine Miene bei dem Anblick, der sich ihr bot. Zu lange hatte sie sich genau darin geübt, als dass ihr ihre Gesichtszüge dabei entgleiten würden, wenn sie einen Mann sah, der ihr oder einem Treffen mit ihr wenig Wertschätzung entgegen brachte. In eine Zwickmühle allerdings brachte er sie gleich darauf, als er ihr etwas anbot. Sie wollte nicht. Nicht das, nicht so. Andererseits war ihr bewusst, wie eine Ablehnung auf ihn wirken könnte. Und so war es nicht Letzteres, wofür sie sich nach dem Bruchteil eines Moments entschied. „Ich danke dir“, lächelte sie, während das Mostbrötchen von ihm entgegennahm und sich setzte. „Ich hoffe, dir und deiner Familie geht es gut.“ Ein erstes Abklopfen, sozusagen, um herauszufinden, wie sich der Vescularier unterhielt, wie er sprach. Gespräche dieser Art zu führen hieß immer auch, sich bis zu einem gewissen Grad anzupassen an den Stil des Gegenübers – je höher er stand, je wichtiger er war oder das, was er zu sagen hatte, desto mehr. Sie hatte das inzwischen schon deutlich mehr als einmal gemacht, mit Menschen gesprochen, über die sie schreiben wollte, von denen sie etwas wissen wollte, Informationen brauchte. Aber noch nie mit einem Mann, der eine solche Macht besaß, wie ihr in diesem Augenblick schmerzlich bewusst wurde. Ein Einstieg in ein Gespräch ließ sich immer irgendwie finden, es sei denn das Gegenüber blockierte völlig – aber ein misslungener Einstieg konnte immer auch bedeuten, dass es am Ende nichts Greifbares für sie gab. Und so blieb sie aufmerksam und achtete auf jedes Zeichen, das ihr sagen könnte, ob sie gerade auf dem richtigen Weg war oder nicht, während sie nun etwas von dem Mostbrötchen abbiss, das er ihr gegeben hatte.

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    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Natürlich. Es wäre mir eine Freude wenn ich dir oder dem Kaiser in naher Zukunft nocheinmal zu Diensten sein kann. So wie es mir eine Freude wäre zu hören, dass irgendeine vollkommen ungerechtfertigte Klage gegen mich abegelehnt wurde. Wir Annaeer wissen schließlich wem unsere Loyalität zu gelten hat."


    Potitus lächelte zufrieden und nickte. "Ich werde daran denken, Annaeus!" Natürlich fasste er die Schuldigkeiten, die Modestus nun hatte, eher persönlich auf! Aber vorerst gab es keinen Grund, warum er ihm weniger trauen sollte als den anderen Senatoren!

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    Original von Decima Seiana
    Seiana verzog keine Miene bei dem Anblick, der sich ihr bot. Zu lange hatte sie sich genau darin geübt, als dass ihr ihre Gesichtszüge dabei entgleiten würden, wenn sie einen Mann sah, der ihr oder einem Treffen mit ihr wenig Wertschätzung entgegen brachte. In eine Zwickmühle allerdings brachte er sie gleich darauf, als er ihr etwas anbot. Sie wollte nicht. Nicht das, nicht so. Andererseits war ihr bewusst, wie eine Ablehnung auf ihn wirken könnte. Und so war es nicht Letzteres, wofür sie sich nach dem Bruchteil eines Moments entschied. „Ich danke dir“, lächelte sie, während das Mostbrötchen von ihm entgegennahm und sich setzte. „Ich hoffe, dir und deiner Familie geht es gut.“ Ein erstes Abklopfen, sozusagen, um herauszufinden, wie sich der Vescularier unterhielt, wie er sprach. Gespräche dieser Art zu führen hieß immer auch, sich bis zu einem gewissen Grad anzupassen an den Stil des Gegenübers – je höher er stand, je wichtiger er war oder das, was er zu sagen hatte, desto mehr.


    Potitus reichte der jungen Frau mit Freuden das Mostbrötchen und nahm sich selbst gleich auch noch eines. Während er dieses genüsslich schmatzte, kam auch schon die erste Frage. "Klar, meine Sklaven spuren hervorragend!" antwortete er freimütig. Etwas anderes gab es ja kaum in seiner Familia, denn ob seine Konkubine Urania die nächsten Iden überleben würde, war mehr als unklar!

  • Potitus saß wieder einmal bei der Post: ziemlich langweiliger Mist. Bis er einen Brief herauszog, auf den er schon sehr lange gewartet hatte! Genaugenommen hatte er sich schon gewundert, dass Valerianus nicht geantwortet hatte! Und scheinbar war der Brief schon lange hier gewesen!
    "Vescularianus!" brüllte er durch den Raum. Kurz darauf kam schon der verantwortliche Scriba, dem scheinbar klar war, dass er irgendetwas verbrochen hatte. Zornesrot fuhr Salinator seinen Freigelassenen an: "Vescularianus, hast du diesen Brief verschlampt??" Dieser senkte allerdings nur beschämt den Kopf. "Das ist ein verflucht wichtiger Brief, Vescularianus!" Er wedelte mit dem Brief von den Augen des jungen Burschen. "Ach, aus meinen Augen! Hol' sofort Marius Turbo hierher... und die Praefecti Praetorio!" fügte er dann in verächtlichem Tonfall an. Dann begann er, alles vorzubereiten...

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    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Piso nickte grave, als der Vescularier den Namen Duccius Vala wiederholte, und er setzte einen bedauernden Gesichtsausdruck auf – bedauernd, dass es solche Magistrate gab in Rom!
    Denn ja, dass es solche Magistrate gab, das war eine Schweinerei. Wer vom Senat das Schwein auch immer gewählt haben mochte – welch Illusionen waren sie aufgesessen! Duccius Vala war ein verdammter Mistkerl, und wenn Piso ihn hier, jetzt, vor Salinator stoppte, dann war es zum besten von Rom. Natürlich hatte Vala als Vigintivir gute Arbeit geleistet. Ausgezeichnete sogar. Aber das würde Piso sicher nicht sagen. Nein, er würde dafür sorgen, dass dieser Sauduccier dem Vescularius nicht gut im Gedächtnis blieb.
    Der Praefectus Urbi, der Piso mittlerweile schon durchaus nützlicher vorkam, stellte eine Frage nach den anderen Magistraten. Aja, das war gut. Es lenkte Piso ab, denn sonst könnte es noch glatt sein, dass etwas von dem Hass, den Piso auf Vala hatte, bei ihm durchschimmerte. “Nun gut. Die Quaestoren, nun ja, ich kann nicht sagen, dass mir sonderlich Schlimmes aufgefallen ist. Der Quaestor Urbanus hat sein bestes versucht, der Verkehrslage in Rom Herr zu werden... nun ja, es ist ihm weder besser noch schlechter gelungen als seinen Vorgängern, wie du am Verkehr sehen kannst. Ich selber bin – in ein paar Tagen heißt es, war – der Quaestor Principis, und von der Qualität meiner Arbeit kannst du dich nun selber überzeugen. Der Quaestor Consulum scheint ein wenig faul gewesen zu sein, ich habe gehört, er war kaum je bei den Consuln. Was den Quaestor Classis angeht, Iulius Centho, er war fort aus Rom, und da du, nehme ich an, im ständigen Kontakt mit ihm stehst, erschien es mir nicht von Urgenz, ihm nachzugehen. Dann gab es noch zwei Quaestoren... einen in Hispania, einen in Asia. Sie scheinen recht gute Arbeit zu machen – von diesen Provinzen habe ich ziemlich schnell den geforderten Census erhalten. Der Volkstribun schien mir ein wenig sehr dem Senat gefügig. Die Aediles hielten, wie von ihnen gefordert, Spiele ab, nichts Spektakuläres. Rennen aber wurden kaum welche abgehalten, eigentlich nur am Anfang der Amtszeit – es scheint wieder etwas still um die Factiones geraten zu sein. Die Praetores – nun ja, was gibt es hier viel zu berichten? Ihre verwalterischen Aufgaben haben sie ordentlich erledigt,s cheint es mir. Großartige Fälle gab es aber nicht. Die Litigation in Rom hat eine Flaute...“ Er hüstelte kurz. “Die Consules, nun du wirst dies genau so gut wissen wie ich, verbrachten ihr Consulat geruhsam und friedlich. Weder gab es große Konflikte noch konstitutionelle Krisen.“ Und Salinator hatte ihnen eh viel Arbeit bzw. Macht abgenommen.

  • Potitus stützte seinen Kopf auf seine Faust, während er Piso weiter zuhörte. Die anderen Magistrate schienen genauso zuverlässig wie langweilig gewesen zu sein. Aber eigentlich gab Salinator sowieso wenig auf die Einschätzung eines kleinen Patriziers. Es war eher eine Art Prüfung, wie aufrichtig der Flavier war. Und alles in allem konnte man wohl leider sagen, dass auch seine anderen Spitzel wenig anderes erzählten.


    "Hm, schön..." kommentierte der Praefectus schließlich den Berichtabschluss. Damit war hoffentlich alles abgehakt. "Hast du sonst was?" fragte er daher noch anstandshalber.

  • Schön, weiter nichts? Nun gut, immerhin sagte Vescularius nicht schlecht oder hässlich. Das war ja schon was. Und er schien sich zufrieden zu geben mit Pisos Erläuterungen. Auch nicht schlecht. Somit gab es nicht mehr viel für ihn zu tun, außer sich in aller Form zu verabschieden.
    “Nein, Praefectus Urbi, ich denke, das war alles. Ich werde dir den Census übermitteln und auch den von Germanien, sowie er eingetroffen ist.“ Natürlich würde er eine Abschrift aufbewahren, für sein persönliches Ego. Und vielleicht kam irgendwann mal jemand daher und wollte dieses Dokument von ihm – da könnte Piso dann auftrumpfen als wichtiger Anhaltspunkt.
    “Ansonsten, nein. Da wohl nun alles geklärt ist... Ja, gut. Es war mir eine Freude, mit dir arbeiten zu können“, floskelte er brav. “Vale.“ Er nickte dem Glatzkopf freundlich zu, bevor er patrizisch-theatralisch die Fliege machte.

  • Potitus machte eine wegwerfende Handbewegung. "Gib das ganze an den a libellis. Der soll das durchschauen." Was wollte Salinator auch mit einem Haufen Listen? Dafür gab es schließlich die Kanzlei!
    Damit war glücklicherweise alles erledigt und der Praefectus verabschiedete sich. "Jaja, vale!"

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus reichte der jungen Frau mit Freuden das Mostbrötchen und nahm sich selbst gleich auch noch eines. Während er dieses genüsslich schmatzte, kam auch schon die erste Frage. "Klar, meine Sklaven spuren hervorragend!" antwortete er freimütig. Etwas anderes gab es ja kaum in seiner Familia, denn ob seine Konkubine Urania die nächsten Iden überleben würde, war mehr als unklar!


    „Das freut mich zu hören.“ Der Praefectus Urbi schien gar nicht daran zu denken, es ihr irgendwie leicht zu machen. Nicht einmal dadurch, dass er einen Hinweis darauf gab, ob ihm dieser Einstieg ins Gespräch – der eigentlich noch kein Teil ihrer eigentlichen Fragen war – gefiel oder nicht. Für den Bruchteil eines Augenblicks zögerte Seiana, rasend schnell überlegend, wie sie weiter vorgehen sollte. Es mochte nicht gänzlich unriskant sein, die Höflichkeiten beiseite zu tun und einfach anzufangen. Andererseits... oberflächliches Geplänkel wäre höflich, brachte sie aber nicht im Geringsten weiter, nicht einmal dahingehend, dass es ihren Gesprächspartner ein wenig zu öffnen schien. Im Zweifelsfall ging es nur von ihrer Zeit ab, von der sie keine Ahnung hatte, wie knapp sie bemessen sein mochte. Einen winzigen Augenblick musterte sie den Vescularius, dann kam sie zu einem Entschluss. Sie lächelte erneut. „Ich muss gestehen, ich hätte eine Menge Fragen an dich, vermutlich weit mehr, als möglich sein werden. Wie viel Zeit würdest du mir einräumen für unser Gespräch?“

  • Potitus lehnte sich zurück und seufzte genüsslich. Dann grinste er die Schreiberlingin breit an. "So wenig wie möglich, so viel wie nötig! Schieß einfach 'mal los!" Natürlich hatte er immer zu tun, aber genauso natürlich war es eben auch wichtig, gute Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, gerade in diesen Zeiten!
    Er beugte sich vor und stützte seine verschränkten Arme auf den Tisch."Was willst du gern wissen?"

  • So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Als die Worte in Seianas Kopf echoten, hatten sie einen verdrießlichen Klang. Das brachte sie keinen Deut weiter, denn das konnte alles bedeuten. Und sie war sich sehr sicher, dass es letztlich bedeuten würde: verlor der Vescularier die Lust, war das Gespräch beendet. Sie war sich ohnehin bewusst darüber, dass eine einzige zu kritische Frage schon ausreichen konnte, dass sie würde gehen müssen, aber so hatte sie – nach wie vor – keinen Anhaltspunkt. Dennoch erwiderte sie sein Grinsen mit einem Lächeln und legte in ihrer Antwort seine Worte positiv für sie aus. „Dann sollte die Zeit in jedem Fall reichen.“ Sie widerstand der Versuchung, sich zurückzulehnen, als der Praefectus Urbi sich nun nach vorne lehnte, um ihren persönlichen Sicherheitsabstand zu wahren, sondern veränderte ihre Haltung eher noch dahingehend, dass auch sie sich ihm noch ein wenig mehr zuwandte. „Du bist viel im Gespräch, Praefectus, aber worüber die Leute wenig wissen, ist dein Werdegang. Ich würde gerne damit beginnen, vorausgesetzt du hast nichts dagegen. Woher kommst du, wie hat es dich in die Politik verschlagen? Wie hast du unseren Kaiser kennen gelernt?“

  • Potitus zog überrascht die Augenbrauen nach oben, als man berichtete, dass sein Wergegang unbekannt sei. Er war der Stellvertreter des Kaisers! War seine Herkunft da so geheim? Andererseits war sie leider auch nicht allzu glanzvoll... "Naja, Valerianus kam ja zu mir nach Illyricum vor ein paar Jahren. Da haben wir uns kennen gelernt und zusammen einiges durchgestanden, weißt du?" beantwortete er zuerst die zweite Frage. Dann kam er zur ersten. "Aber fangen wir von vorn an: Mein Vater war ein verdienter Eques aus Lucania. Und ich....naja, ich wurde halt Senator!" Was für eine blöde Frage: Warum wird man Senator? Weil Papi genug Kleingeld zusammengekratzt hatte natürlich!

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus rümpfte die Nase. "Dann hat sie sich direkt an Valerianus gewandt, nehme ich an?" Für ihn war diese ominöse Iunia Axilla natürlich keine Verwandte des Kaisers (ebensowenig wie sie es für Juristen war!), daher konnte er sich nicht vorstellen, wie sie sonst zu ihm durchgedrungen war. Aber ehe er sich an diese Baustelle machte, galt es die andere zu abzuschließen:
    "Warum wurde es denn einbehalten?" fragte Salinator daher etwas scheinheilig.


    "Das nehme ich mal ganz stark an."
    Entgegnete ich auf Salinators fragende Aussage, ob sich die Iunia direkt an den Kaiser gewandt hat. Wie sonst sollte der Kaiser davon erfahren haben.


    Die zweite Frage von Salinator hingegen ließ bei mir ein leichtes grinsen erkennen und ich beugte mich in Richtung Salinator.
    "Ich weiß es nicht, sag du es mir."
    Ein versucht ahnungsloser Gesichtsausdruck folgte sogleich.

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