Aufmerksam lauschte sie den Anweisungen, die Curio ihr bezüglich des blutigen Opfers gab. Sie schritt an seiner Seite den Weg zum Opferaltar. Der Lammbock stand bereit. Einer der Discipuli hielt ihn am Strick. Das Wissen darum, dass er für ihren Dank und die Bitte an Apollo Grannus Mogon sein Leben lassen musste, schnürte Alpinas Kehle zu. Doch es musste sein. Sie ahnte, dass es ohnehin nicht das letzte Opfer sein würde, das sie darbringen musste. Schließlich würde sie ihre Tat irgendwie sühnen müssen.
Als sie nun vor dem Altar in Stellung ging, erinnerte sie sich an Curios Einführungsopfer. Dabei hatte sie den Ablauf eines blutigen Opfers gesehen. Langsam näherte sie sich dem Lammbock. Ungeschickt nestelte sie den Schmuck des Opfertieres fort. Natürlich wurde das Tier unruhig. Alpina bemühte sich, den Bock durch leises Zureden zu beruhigen. Mit zitternden Fingern nahm sie das Opfermesser aus Curios Hand entgegen. Sie beugte sich über den Lammbock, besprengte ihn mit dem Mola Salsa, das man ihr reichte und strich beherzt über den Rücken des Tieres. Ruckartig hob der Bock den Kopf. Alpina erschrak. Ängstlich sah sie den Opferschlächter an und streckte ihm das Messer entgegen. War jetzt nicht der Zeitpunkt für ihr zweites Gebet? Durfte sie beten, obwohl das Tier sich so heftig bewegte? Was hatte das zu bedeuten?