[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)

  • Er war verwirrt, Pina stellte sich das alles doch sehr sehr einfach vor. "Ja, ich weiß dass du mich besuchen wolltest, aber ich habe damit nicht so früh gerechnet um ehrlich zu sein." Und um es direkter zu "sagen"... er hatte überhaupt nicht damit gerechnet weil er dachte dass sie von Valentina schon aufgehalten werden würde. Immerhin war es nicht gerade üblich dass sich Kinder an der Porta aufhielten und was Pina sich hier ausgedacht hatte ging natürlich noch weniger.
    "Mir geht es gut, es ist hier deutlich angenehmer als man denken würde, aber noch anstrengend genug um es nicht als zu angenehm zu sehen, also eigentlich genau richtig." Nun aber musste er sie enttäuschen, was ihm schwer fiel da er ja wusste dass sie gerne mal ein Lager sehen würde, vor allem eben von innen. "Ich habe noch eine ganze Weile Dienst, wir haben eben erst angefangen. Aber ich muss dir leider sagen dass ich dir nicht das Lager zeigen darf, Zivilisten sind hier drin verboten, außer du wärst die Tochter von unserem Centurio oder Tribun. Oder zumindest der Tribun würde es erlauben, aber ich glaube das wird kaum passieren." Er versuchte traurig zu wirken, denn eigentlich hätte er seiner Cousine gerne den Gefallen getan.

  • Pina zog leicht ihre Augenbraue hoch, bestimmt hatte er nicht damit gerechnet, dass sie nicht kommen würde, denn welche wohlerzogene junge Frau würde hier schon erscheinen.
    Ihre Enttäuschung hinunter schluckend, denn vielleicht war es ja auch nur eine Vermutung von ihr, lächelte sie wieder. „Das freut mich für dich, dann wirst du bestimmt bald befördert, hast Ausgang und kannst uns besuchen.“ Jetzt konnte er wirklich sehen wie niedergeschlagen sie war, dann jedoch erhellte sich ihr Gesicht, „Tribun, dass ist doch Aulus Iunius Avianus, den kenne ich, wir haben ihn schon mehrmals getroffen“. Sie hatte es so leichthin gesagt ehe ihr klar war, es würde ihr nichts nutzen, sie war ja nicht dessen Tochter.
    So schnell wollte Pina aber nicht aufgeben, sie rückte näher zu Trogus und fast flüsternd meinte sie. „Aber ich weiß genau, manche Frauen kommen hier rein.“ Sie zwinkerte ihm zu und lächelte verführerisch. Nicht, dass sie dergleichen Absichten hätte, Hauptsache sie käme rein.

  • Frugi, der die beiden von weitem beobachtet, zwinkerte seinem Kameraden Theopompus zu, „pass mal auf wie ich den Kleinen hoch bringe“
    Er schlenderte in Richtung Tor, grinste Plautus an. „Sag wen hat unser Frischling sich denn da bestellt?“ Ohne eine Antwort ab zu warten kam laut von ihm, „Achtung, Optio“. Schnell drehte er sich ab und ging ein Stück weg, ehe er sich lachend zu ihnen umdrehte.

  • 'Ich bin dann mal eben weg?' Sila fragte sich gerade welcher Hafer ihre Schwester gestochen hatte. Allein durch Rom marschieren? Die Tante hatte doch gerade dieses ausdrücklich untersagt. Und nun meinte ihre Schwester: 'Ich bin dann mal eben weg?' Na so ging das nicht. In Windeseile hatte auch Sila sich ausgehfertig gemacht und war ihrer Schwester gefolgt. Die ging ziellos? Durch die Straßen und Gassen – na gut so ziellos dann wohl doch nicht, denn urplötzlich standen sie vor dem Haupttor der Praetoria. Sila rollte mit den Augen. Doch wen erblickte sie da? Ihren Verwandten. Das war ja mal wieder so typisch für ihre Schwester, kaum kannte sie jemand dort, suchte sie dessen Nähe – ganz so wie sie es früher als Kind immer gemacht hatte. Sie stand genau hinter Pina und wollte diese eigentlich gerade erschrecken, als ihr selbst die Spucke wegblieb. Was hatte ihr Schwester da gerade geflüstert? „PINA!!!“ war das einzige was sie herausbracht. Ja sie war gerade nicht mal im Stande Trogus zu begrüßen so geschickt war Sila.

  • Der Optio? Schnell schaute sich Trogus um, aber da war niemand zusehen. Da hatte wohl sich ein Witzbold einen Spaß erlaubt... als er dann aber den Kopf wieder zu Pina drehte stand da, na sowas, Sila bei ihr. "Was zum Kuckuck machst denn du auch noch hier? Solltet ihr nicht in der Villa sein, sicher bei Valentina? Die weiß doch sicher nichts davon dass ihr beide einfach mal so durch Rom spaziert und versucht Soldaten den Kopf zu verdrehen."
    Auf der einen Seite war er sauer, auf der anderen konnte er die beiden aber auch gut verstehen, den ganzen Tag im Haus war ja auch nicht gerade spannend und Rom bot unendliche Möglichkeiten neue Dinge zu entdecken. Aber es war mindestens genauso gefährlich für die beiden.

  • "Sila?!, DU? Hier?" Pina spürte das mit jedem Wort zu ihrer Schwester ein weiteres Fragezeichen in ihrem Gesicht aufleuchtete. Dann kam der nächste Schock für sie, sie starrte Trogus an, als wenn dieser ein Ungeheuer wäre. Das also dachte er von ihr, sie würde den Soldaten den Kopf verdrehen wollen. Erneut schaute sie Sila an und diese dachte es wahrscheinlich auch. Von ihr hätte sie das am allerwenigsten gedacht. Wütend, wie sie bestimmt noch nie einer gesehen hatte schnaubte sie ein "Hrrrr", stampfte mit dem Fuß auf, drehte sich um und stampfte davon.

  • Verduzt schaute Trogus Pina hinterher. Er wollte nicht dass sie wegrannte, im Gegenteil. Aber alleine durch Rom zu stromern, das ging einfach so gar nicht...
    "So... hab ich das doch gar nicht gemeint." Etwas traurig schaute er seiner Cousine nach. Vielleicht sollte er sich angemessen bei ihr entschuldigen, und er hatte da schon eine Idee.

  • Was hatte sie denn nun schon wieder. Sila sah wohl genau so ratlos aus wie Trogus. Doch sie lief ihrer Schwestern nicht gleich nach, sondern – auch wenn ihre Schwester wohl gerade das Gegenteil dachte – Sila wusste genau, das Pina nicht im entferntesten daran dachte den Männern hier den Kopf zu verdrehen.
    So stemmte sie also die Hände in die Hüften. „Sag mal piept es bei dir? So denkst du von deinen Verwandten? Weder Pina noch ich haben die Absicht hier irgendwem den Kopf zu verdrehen. Pina wünscht sich nichts sehnlicher als einmal eine Castra von innen zu sehen. Ich war nur geschockt von ihr derartige Worte zu hören – sie ist doch sonst so zurückhaltend. Aber das du so von uns denkst....“ Sila schüttelte wütend den Kopf und wand sich um um ihrer Schwester hinterher zu eilen. „PINA.... PINA WARTE DOCH!“

  • Ohje, da hatte er wohl mächtig Mist gebaut. Da wäre ihm fast der Optio lieber gewesen als so etwas... Und nun musste er sich dringend etwas ausdenken, immerhin wollte er es sich bei seinem zwei Cousinen nicht verscherzen, er mochte die beiden ja.

  • Zuerst dachte Frugi, der Trogus mit seiner Kleinen beobachtet er würde doppelt sehen, als da plötzlich zwei hintereinander standen. Dann löste sich das Bild und es gab Ärger im Paradies. Er rief zu dem Tiro rüber:
    „Sag Bescheid wenn du Hilfe brauchst. Zwei sind eine zuviel.“

  • Sauer drehte sich Trogus um, na den kannte er doch.
    "Frugi du Idiot. Das waren meine Cousinen keine billigen Huren vom Lupanar um die Ecke." Er war kurz davor ihm eine runterzuhauen, entschied sich dann aber dagegen. Immerhin war Frugi bereits Miles, er nur Tiro.

  • Getreu sich an sein Tagesmotto haltend, Aquam foras, vinum intro, hatte Frugi wie man so sagt, einen Zug durch die Gemeinde gemacht. Schuld daran war nur, dass niemand aber auch wirklich kein Schwanz seiner Einladung gefolgt war und nur deshalb hatte er die Taverna Apicia verlassen und war weiter gezogen. Jetzt war er an der Porta Praetoria angekommen, grüßte die Wache, „Moin ihr Luschen, alles klar?" und marschierte geradewegs zum Exerzieplatz.

  • Je näher Pina dem Tor der Castra kam, je langsamer wurde sie. Suchend schaute sie ob sie Trogus sah, erst dann würde sie näher herantreten. Der Custos hatte die Anweisung, vor dem Tor auf sie zu warten.

  • Zufällig, naja er hatte es bewusst forciert, hatte Trogus heute wieder Dienst und sah bereits Pina zusammen mit einem Custodes, sehr löblich, in Richtung der Castra kommen. Als sie dann in Reichweite war ging er einen Schritt auf sie zu, sein Kamerad am Tor wurde bereits vorab informiert, wenn auch nur mit der halben Wahrheit.
    "Salve Quintilia Pina, der Tribun erwartet dich bereits."
    Er ging auf sie zu und flüsterte dann nur noch. "Spiel mit als wüsstest du worum es geht, der Tribun hat nur zugestimmt, wenn er doch vorher begrüßen darf."


    Er nickte dem Custodes zu, und wieß Pina an neben ihm die Castra zu betreten.

  • „Jawohl Optio, packen!“ war wütend von Frugi gekommen, ehe er sich umdrehte und zu seiner Baracke stapfte. Zuerst hatte er sich auf sein Bett niedergelassen und eine lange Zeit über die Ungrechtigkeiten des Lebens nachgedacht. Wenn da nicht die Angst vor der Bestrafung bei Fahnenflucht wäre, hätte er seinen Kram genommen und wäre gegangen.
    Germania, er konnte es immer noch nicht fassen, jetzt da er vor dem Hauptor des Lagers stand und auf seine Kameraden wartete.
    Trotz allem grinsen, dem Trio hatte er noch einen kleinen Streich gespielt aus Rache, weil er ihn und seinen Freund Dumm und Dümmer genannt hatte.


    >>>

  • Lediglich die Via Nomentana hatte der junge Flavius hinabgetragen zu werden, um die impressiven Mauern der Castra Praetoria vor Augen zu haben. Insofern waren die Sklaven, welche den jungen Tresvir transportierten, noch relativ relaxiert, als ihr Herr dem Tagsessel entstieg zu zu dem Soldaten trat, welcher hier vigilierte. Selbstredend war es indessen nicht der Magistrat selbst, welcher nun die Negotiationen übernahm, sondern vielmehr sein steter Schatten Patrokolos:
    "Ave, Miles. Der Tresvir monetalis Manius Flavius Gracchus, Sohn des Consulars Manius Flavius Gracchus, benötigt eine Eskorte für eine Dienstreise nach Populonia. An wen hätte er sich hier zu wenden?"

  • "Seid gegrüßt Flavius Gracchus Minor, ich sagte doch wir sehen uns wieder und einer würde irgend wann den anderen benötigen. Am besten redest Du mit dem Optio Pennus. Er müsste in seiner Stube sein.
    Aber es wäre wohl angebrachter, so glaube ich, wenn Du direkt zum Tribunus geht und mit ihm sprichst.
    Ich würde Dich schon begleiten, denn so eine Reise kann auch bilden. Aber wie gesagt rede mit dem Tribunus, er kann alles weitere veranlassen."

  • Es bedurfte einer Weile des Spintisierens, ehe der junge Flavius sich an den Germanicus zu erinnern vermochte, mit welchem er auf der Wahlkampffeier wenige Monate zuvor Bekanntschaft hatte gemacht. Triumphierend ob seiner Memorierkapazität lächelte er den Tiro freundlich an.
    "Das wäre mir eine Freude."
    , vermerkte er hinsichtlich der konditionierten Offerte, obschon ihm selbstredend war wohlbewusst, dass ein bloßer Tiro niemals war befähigt, autonom über seine Missionen zu entscheiden, zumal er womöglich noch des regelmäßigen Exerzierens bedurfte, welches wohl auf Reisen weniger war zu bewerkstelligen als im Castrum.
    "Dann wollen wir sehen, ob der Tribun dich entbehren kann."
    , fügte er schließlich an und ließ sich zur Principia geleiten.

  • Die Rückreise von Populonia nach Roma hatte einiger Tage bedurft, in welchen der junge Flavius konsequent die Gesellschaft Germanicus Peticus' wie der beiden Gefangenen, die ihr winziger Heereszug umfasste, gemieden hatte. Stattdessen hatte er sich bemüht mit Hilfe seiner Diener dem gefangenen Procurator Aquilianus und dem Carbonius, dem Publicanus der eingestürzten Mine, so viele Annehmlichkeiten zu bereiten, als ihm unter den Augen des irrsinnigen, selbsternannten Kommandanten ihres Unternehmens war gestattet worden. Dennoch waren die Gesichter der beiden Gefangenen von den Tritten Peticus' angeschwollen und verbunden mit der Traktierung während des Marsches erschienen sie eher wie zerlumpte Bettler als wie Geschäftsmänner und Beauftragte des Kaisers.


    Insofern atmete Manius Minor sichtlich erlöst auf, als endlich am Horizont die Insulae Roms sich zeigten, denn inmitten der Urbs würde selbst jener närrische Miles es kaum wagen, ihm oder die Gefangenen weiteres Leid zu bereiten. Dennoch beschied er, dass es nun, da sie ihrer Destination bereits derartig nahe waren, ein Disput an den Toren der Stadt oder inmitten des geschäftigen Treibens der Stadt der Mühe nicht wert war, sodass sie, die Porta Aurelia passierend, bis zur Castra Praetoria vorrückten, ohne etwas am Status der Gefangenen oder dem Führungsanspruch des Germanicus zu ändern.


    Erst im Angesicht der prätorianischen Wachen wagte es der Jüngling, getrieben vom Wunsch nach der Errettung jener (womöglich) unschuldig Geplagten, die Initiative zu ergreifen und trat vor, noch ehe Peticus das Wort an seine Kommilitonen zu richten imstande war, und erklärte mit sämtlicher ihm zu Gebote stehenden Autorität:
    "Ich bin Manius Flavius Gracchus Minor, Sohn des Consulars Manius Flavius Gracchus und Tresvir monetalis. Dies sind Tiberius Aquilianus Privatus, Procurator Augusti für die Gruben von Populonia, sowie Carbonius, Publicanus Augusti aus dieser Region. Sie wurden gegen meinen ausdrücklichen Willen durch diesen Mann verhaftet, gefoltert und hierher verschleppt. Ich erwarte, dass sie ihrem Rang adäquat untergebracht und durch einen Medicus behandelt werden."
    Er deutete hinauf zu dem hünenhaften Peticus, neben dem der untersetzte Jüngling noch ridikulöser musste wirken.
    "Ebenso möchte ich Beschwerde einlegen gegen das Verhalten jenes Miles, der sich wie ausgeführt meinen Anweisungen zuwider handelte und diese kaiserlichen Verwalter in höchst unadäquater Weise behandelt hat. Ich verlange sofort seinen Vorgesetzten zu sprechen."
    Er blickte kühl zu Peticus, während innerlich sich ein Gefühl grimmigen Triumphes verbreitete, da er nun jene greuliche Furcht vor dessen Willkür, jene missliche Lage, in welche dessen Insubordination ihn hatte gebracht, zu rächen imstande war. Nun würde sich zeigen, ob physische Gewalt jenes Germanicus oder die altehrwürdige Autorität des flavischen Hauses letztlich größeren Einfluss besaßen (obschon jene Gedanken selbstredend überaus unepikureisch mochten sein)!

  • Besagte Prätorianische Wache, die von dem jungen Flavier angesprochen wurde, staunte nicht schlecht, als er den Rest der Truppe zu Gesicht bekam.
    "Salvete", kam aus seinem Mund erst nur, als er die Worte des Jünglings hörte und die verschwollenen Gesichter des Procurators und Publicanus der Mine in Augenschein nahm. "Selbstredend, Tresvir. Die Einheit des Soldaten?" Er blickte vom Tresvir zum Miles. Welcher von beiden ihm antworten würde, spielte keine Rolle, solange sie vor dem Schreibtisch des richtigen Mannes landeten. Sein Kollege nahm sich unterdessen der beiden Verletzten an, damit sie vorerst im Lazarett unterkamen, und, sobald die Einheit des Miles bekannt wäre, würden beide, Tresvir sowie Soldat, im Officium des entsprechenden Tribunus landen.

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