[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)

  • Zivilisten. Es war auch immer dasselbe. Maro hätte wetten können, dass der Kerl vor ihm noch nie ein Militärlager von innen gesehen hatte. Oder zumindest kein ordentliches.


    Ohne weiter auf die Worte des Zivilisten einzugehen drehte er sich zu seinen Männern um.


    "Na schön. Wer will die Amme spielen. Du."


    Er deutete auf den Miles, der ihm am nächsten stand und der zuvor die Standpauke abbekommen hatte.


    "Sieh zu, dass der Cives zum Officium des Tribun Avianus kommt, damit der seine Akten einsammeln kann. Dann kommst du wieder hier her."


    Maro dachte noch kurz nach, drehte er sich noch mal zu dem Cives um, überlegte es sich jedoch dann anders. Einer, der immerhin Laufbursche des Stadt-Prätors war, würde schon wissen, wie er seine Dokumente hier rauskriegen würde.


    "Abmarsch."

  • Ein Gerichtsdiener trat vor das Haupttor.


    "Salve, ich habe hier eine Ladung für den Miles Cohortes Urbanae Nero Germanicus Peticus zu einer Gerichtsverhandlung. Er möge sich ANTE DIEM IV KAL AUG DCCCLXVII A.U.C. (29.7.2017/114 n.Chr.) zur zweiten Stunde in der Basilica Ulpia einfinden. Ich bitte um Überreichung und Veranlassung."


    Ladung


    zur


    Hauptverhandlung IUD PRI VII/DCCCLXVII - Tiberius Aquilianus Privatus u. Numerius Apustius Carbonius vs. Nero Germanicus Peticus


    Die Anklage lautet auf:
    §76 Körperverletzung
    §81 Nötigung und Bedrohung
    §83 Beleidigung
    §84 Üble Nachrede
    §85 Sachbeschädigung
    §114 Amtsanmaßung.


    Iudex Prior: Herius Claudius Menecrates

  • "Oh, danke für den Hinweis." Damit hatte der Gerichtsdiener nicht gerechnet. Das kam davon, wenn die strafrechtlichen Verfolgungen losgelöst von der Basilica blieben. Da müsste eine bessere Zusammenarbeit her, dachte sich der Gerichtsdiener, verabschiedete sich und verschwand Richtung Casa Germanica.

  • Schnellen Rittes erreichte der Praetorianer, der als einer der Spitzel des praetorianischen Geheimdienstes bei den Spielen der Aedile eingesetzt worden war, endlich die Castra Praetoria und sprang schwungvoll vom Rücken seines Pferdes, sodass er sich dabei fast selbst zu Boden rang.


    In bestimmten aber die Ruhe bewahrenden Tonfall alarmierte er die Wachen der Cohortes Urbanaes am Haupttor über das Geschehen bei den Spielen. "Milites, alarmiert eure Vorgesetzten! Panik bei den Spielen der Aedile, drei Tote - Mord, Sklavenaustand!" Dabei fasste er die wichtigsten Informationen kurz zusammen, um sich dann auf schnellstem Wege auf zu seinen Vorgesetzten zu machen. Für alles außerhalb des Palastes - sofern der Kaiser sich nicht dort bewegte - waren in erster Linie die Cohortes Urbanae zuständig, die Prätorianer hingegen für den Schutz des Kaisers. Sollten die Cohortes Urbanae Unterstützung benötigen, würden sie diese sicherlich bekommen.



    TVV

  • Eigentlich war es ein langweiliger Tag gewesen, der bisher ohne besondere Ereignisse vonstatten gegangen war. Aber bestimmt nicht in der Stadt. Dort fanden gerade Spiele statt, die Scaeva nur zu gerne gesehen hätte. Nur leider hatte er heute Wache und war nicht abkömmlich. Dann allerdings schien sich doch etwas zu ereignen. Ein Prätorianer auf einem Pferd kam auf sie zu gallopiert und brachte sich dann schwungvoll aus dem Sattel. Alarmiert sahen Scaeva und Naso sich an. Eine Panik bei den Spielen? Ein Sklavenaufstan? Scaeva Herz begann schneller zu schlagen, doch es galt die Ruhe zu bewahren. Was würde es schon nützen, sich nun zu verhalten wie ein aufgewühlter Ameisenhaufen? “Ich werde sofort Bescheid sagen!“, erklärte er ohne Umschweife und versuchte seine aufgekommene Sorge herunter zu schlucken. Auf dem schnellsten Wege machte er sich auf zum Officium des Optio.

  • Einer der praetorianischen Eques ritt zurück zur Castra Praetoria, um die Anweisungen des Kaisers zu übermitteln. Auf dem Weg hatte er schon zwei Kohorten in Richtung Palast marschieren sehen, die die Palastwache dort unterstützen sollte - logisch, denn der Hauptteil der Praetorianer war immer da, wo der Kaiser bzw. die Kaiserfamilie war. Am Ende des Zuges, welches sich noch in den Mauern der Castra Praetoria befand, traf der Reiter auf einen der Praefecti Praetorio, der noch mit einigen Singulares das Schlusslicht bildete. Dieser wurde über die Anweisungen des Kaisers informiert, woraufhin er fluchend nach vorne Ritt und den Tribun der letzten Kohorte des Zuges, Nero Laetilius Blasio, damit beauftragte, die Cohortes Urbanes am Theater und auf den Straßen zu unterstützen. Wieso er sich aufregte? Nun... zum einen, weil der Kaiser seinem Sicherheitschef vorschrieb, wie er zu arbeiten habe, und zum anderen, weil er sich zu fein war, den Cohortes Urbanes unter die Arme zu greifen. So waren Praetorianer, die Besten der Besten, eben – selbstverliebt, arrogant, überheblich... und manchmal auch behäbig, viel zu tun hatten sie außerhalb von Kriegszeiten, in denen der Kaiser Rom schonmal verließ, nicht wirklich. Genervt ritt er wieder an das Ende des Zuges und machte sich auf zum Palast, um dort dem vom Kaiser einberufenen Krisenstab teilzunehmen.



    TVV

  • http://www.imperiumromanum.net…galerie/Praetorianer5.jpg Nero Laetilius Blasio
    Wer kennt es nicht? Einer ist sauer, dieser keift den Nächsten an, dieser wiederum seinen Nächsten und schon ist eine Kette der Wut und Keiferei ausgelöst. Ein Glied aus dieser Reaktionskette war der Tribun Laetilius Blasio. Der Kaiser machte dem Praefectus Vorschriften, der Praefectus keifte seinen Tribun an und beauftragte ihn mit einer Aufgabe, für die sich beide zu fein waren, und dieser gab seinen Offizieren in zornigerem Tonfall als geplant Die Planänderung bekannt "Wir marschieren in Richtung Theater.". Man bließ ins Horn und die Centuriones gaben ihre Befehle an ihre Centurien, die bereits in Marschformation ausgerichtet waren "COHORS VI! Aciem dirigite! Aequatis passibus! Pergite!", woraufhin sich die sechste Kohorte in Richtung Theater unter dem Feldzeichen des schwarzen Skorpions aufmachte. Die jüngeren Praetorianer unter den Milites, die noch in den ersten Jahren der Dienstzeit unter dem Skorpion waren, schienen deutlich motivierter, endlich mal in voller Montur die Straßen Roms entlang zu marschieren und hoffentlich einige Aufständische abmetzeln zu können, als die Dienstälteren, die einfach nur keinen Bock hatten, sich die Hände schmutzig zu machen, und lieber weiter in der Castra würfeln oder gemütlich Wache schieben wollten.



  • Eigentlich hätte sich die kleine Claudia eine Sänfte sparen können, denn sie brauchten nur die Via Tiburtina Vetus entlanglaufen, bis sie vor der Castra Praetoria standen. Ein Katzensprung, wenn man nordwestlich des Mons Esquilinus wohnte.


    Als sie am Haupttor ankamen, trat Marco auf den Wachhabenden zu.
    "Salve! Die Domina Claudia Sisenna möchte Banditen anzeigen." Marco hoffte, das einigermaßen richtig formuliert zu haben.

  • Auf dem Weg war ich aufgeregt und ich hoffte natürlich das Beste. Weit war es allerdings nicht. Wieder waren meine Gedanken bei meiner Familie. Als Marco die Wachhabenden ansprach atmete ich tief durch und drückte die Daumen, dass wir überhaupt eingelassen wurden.

  • Der Urbaner am Tor war ausnahmsweise heilfroh Wache schieben zu müssen. Er konnte hier in der Wachstube sitzen während diee anderen unten in der Stadt den Arsch aufgerissen bekamen. Man musste auch mal Glück haben.


    "So, die Domina würde gern Banditen anzeigen. Sie dürfte nicht die Einzige sein. Nun gut. wir werden sehen was wir tun können. Ich nehme die Anzeige auf. Um welche Banditen handelt es sich?"


    Wahrscheinlich wurden die fraglichen Banditen gerade in der Stadt... unschädlich gemacht.

  • Sisenna kniff ein Auge zusammen, während sie darüber nachdachte, mit welcher Formulierung sie die besten Chancen auf eine Verfolgung hätte. Sie fürchtete sich vor dem Lügengesicht, aber ihre Erfahrung zeigte, dass die Wahrheit manchmal weniger Erfolg versprach als eine abgewandelte Wahrheit. Sie beschloss, eine abgewandelte Wahrheit nicht als Lüge zu werten und hoffte so, dem befürchteten Lügengesicht zu entkommen.
    Sie blieb in der Sänfte sitzen, während sie sprach. Vielleicht kam noch eine Aufforderung, in das Lager zu folgen, vielleicht ging aber tatsächlich alles am Tor abzuwickeln.


    "Salve", grüßte sie freundlich - mit einem Anflug an ungespielter Schüchternheit. Soldaten nötigten ihr Respekt ab. "Das ist mein Sklave Sofian." Sie zeigte auf Sofian. "Sein Vater und seine Schwester wurden...", sie stockte kurz, "... geraubt." Sie hätte so gerne 'MIR geraubt' gesagt, aber das wäre eine glatte Lüge und wollte nicht über ihre Lippen. Dabei stünden die Chancen am besten, wenn Eigentum entwendeten worden wäre.
    "Sofian gehört mir", betonte sie nochmals. "Seine Familie gehört zu ihm, also damit auch zu mir. Außerdem ist er Augenzeuge. Er wird an meiner Stelle die Männer und den Vorfall beschreiben. Ich möchte die Schwester und den Vater zurückhaben." Das war jetzt keine Lüge, sondern entsprach absolut der Wahrheit, wenn auch das Wörtchen 'zurück' sich aus Versehen in den Satz geschmuggelt hatte, denn Sisenna besaß die Familie vorher ja nicht. Sie lächelte und niemand konnte ihr anderes nachweisen.
    Kurz hielt sie inne. Als sie realisierte, dass das Lügengesicht nicht kam, sprach sie selbstbewusst weiter.


    "Sofian, schildere dem Soldaten wann, wo und wie alles passiert ist."

  • Noch wurden wir nicht eingelassen und meine Nervosität stieg noch um einiges. Dies hier war mir wirklich sehr wichtig, denn ich wollte Gerechtigkeit für mich und meine Familie. Ich starrte dem wachhabenden Prätorianer entgegen, als würde das helfen uns irgendwie schneller vor zu lassen. Als die kleine Domina mich vorstellte, trat ich entschlossen einen Schritt vor und nickte zu ihren Worten. Diese gaben mir irgendwie Kraft und holte tief Luft, ehe ich meine Erlebnisse schilderte. “Es war vor drei Tagen in Ostia geschehen. Wir kamen mit einem Schiff im aus Alexandria im Hafen an. Als freie Männer. Am Abend, nachdem wir aus einer Taverne kamen, wurden wir von einigen Männern überfallen und gefangen genommen. Man sperrte uns in seinen Keller und man… man…. Vergewaltigte meine Schwester.“ Beinahe wäre ich ins Stocken gekommen. “Anschließend wurden wir getrennt und an Sklavenhändler verkauft.“ Ich hob stolz meinen Kopf und schaute dem Soldaten wieder direkt und fordernd entgegen. “Nun verlange ich Gerechtigkeit!“

  • Die Geschichte hörte sich nicht gut an, das fand selbst Sisenna. Sie kannte bisher nur einen Teil der Vorkommnisse. Auch wenn sie bei dieser ausführlicheren Schilderung nicht alles verstand, alleine weil Sofian stockend sprach, als es um seine Schwester ging, ahnte sie eine schlimme Verletzung. Sisenna fragte sich, ob seine Schwester wohl daran sterben konnte. Vergewaltigung, das Wort würde sie sich merken und später danach fragen.


    Als Sofian seinen Abschlusssatz sprach, riss er Sisenna aus dem Nachdenken. "Sofian!" 'Was machst du denn da?', fügte sie in Gedanken an. Sie blickte von ihrem Sklaven zu dem Wachmann.


    "Wir verlangen gar nichts", beeilte sie sich zu versichern. "Ich möchte dieses Unrecht melden und diese bösen Männern anzeigen. Ich bin ganz sicher, dass diese Männer verfolgt werden und ich freue mich schon darauf, wenn sie ihre Strafe dafür bekommen." Dann fiel ihr ein, sie wusste nicht einmal, was diese Männer erwartete. "Was für eine Strafe bekommen sie eigentlich? Ja, und dann möchte ich natürlich erfahren, wo die Familie meines Sklaven hingekommen ist. Ich möchte sie zurückholen."

  • Der Urbaner war gerade etwas verwirrt, hatte er das jetzt richtig verstanden die beiden wollte jetzt anzeigen, das welche als Sklaven verkauft wurden? War der denn der bei der Kleinen nicht auch ein Sklave? So wirklich verstand er das Problem hier nicht.
    Er schaute zu seinen Kameraden, doch die waren gerade seltsamer Weise sehr beschäftigt.
    Gut dann kommt mit damit ich es aufnehmen kann. >>>

  • Sisenna schaute Sofian vielsagend an, bevor sie mit einem Lächeln auf den Lippen dem Urbaner folgte. Sie ging davon aus, dass auch Sofian folgte.

  • Mit gemischten Gefühlen hatte sich Verus mitsamt seinen militärischen Gütern, welche recht gestopft in einen Leinensack passten, auf den Weg gemacht. Seinen Dienstantritt konnte er nicht mehr lange hinauszögern. Er wollte eigentlich nicht aber musste seiner Pflicht folgen. Zwei Tage nach dem Fest der Aurelier hatte er sich also aufgemacht. In die Tunika eines einfachen Bürgers gehüllt, und auch frei von anderen Standeszeichen, trat er vor das Tor und wartete bis die Wache auf ihn aufmerksam wurde. Viele Dinge gingen ihm durch den Kopf. Vorallem seine Kriegserfahrungen, der Verlust von befreundeten Kameraden und auch seine eigene Zukunft im grausamen und kalten Dienst. Ohne Freude, ohne wirklichen Ausdruck, blickte er zur Wache. Er grüßte militärisch mit Haltung. "Salve," sagte seine feste Stimme, die als brüllender Centurio geschult war.


  • Publius Manilius Felix



    Wie so üblich stand ein Urbanii am Tor der Castra und Felix hatte mal nicht die Vigil. Nach einigen Stunden recht langweiligem Wachestehen mit dem üblichen Besucherverkehr, ging es belanglos weiter. Ein Besucher stand an der Porta. „Salve Miles.“ Grüßte er zurück da offenkundig war das es ein Soldat war. Miles war ja der Überbegriff für alle vom kleinen Miles gregarius bist zum General. Mit dieser Anrede konnte man so dachte Felix nie falsch liegen. „Wenn oder was suchst Du?“




     [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…347/Kaysepunkt/Stier5.jpg]

  • Verus hob seine Hand, um einen Moment zu bitten. Er kramte im Beutel, den er dezent vor sich nahm, um jene Schrift zu finden, die ihm ein neuer Befehl war. "Ich bin Centurio Tiberius Verus und soll mich hier melden," sagte Verus und nickte dem Soldaten zu. Dann reichte er jenes Schriftstück weiter an den Soldaten, um sich zu legitimieren.



    Tribunus Cohortis Praetoriae Tribunus Q. Varinius Maro Centurioni A. Tiberio Vero s.d.


    Auf Empfehlung deines Legatus Legionis Ti. Duccius Vala hat der Imperator Caesar Augustus entschieden, dich von der Legio II Germanica zu den Cohortes Praetoriae zu versetzen. Du hast deine Vorgesetzten über diese Versetzung unverzüglich in Kenntnis zu setzen und dich nach Regelung deiner Angelegenheiten nach Rom zu begeben und bei mir zu melden.


    Ich gratuliere dir zu dieser Beförderung.


    Vale

    Quintus Varinius Maro

    [/quote]


  • Publius Manilius Felix



    Natürlich straffte sich Felix bei den Worten ich bin Centurio. Es war mehr ein unbewusster Reflex als eine bewusste Handlung. Er nahm das Schriftstück entgegen und überflog es nur kurz. Er achtete nur auf das Siegel denn er konnte wie viele andere auch nicht Lesen. Wicht war das man die Siegel kannte. „Verstanden Centurio. Den Weg zur Principia brauch ich Dir ja wohl nicht zu erklären.“ Sagte er und machte den Weg frei. Nicht das er hier noch ärger bekam. Das war das letzte was er brauchen konnte.




     [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…347/Kaysepunkt/Stier5.jpg]

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!