[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)

  • Damit hatte Maro die nötigen Informationen bekommen die er brauchte.
    "Soso Lurco und Scato. Nun dann, wenn ihr euch ganz sicher seid. Folgt mir zum Officium Conducendi.. Das befindet sich in der Principia. Das große Gebäude da hinten. Ich muss sowieso da hin."


    Zu zweit war es für die beiden sicher einfacher gewesen, die Courage aufzubringen, tatsächlich hier aufzutauchen. War sicher was anderes, als ganz allein der fremden Mach hier gegenüber zu stehen.

  • << [Lupanar] Magnum Momentum


    Die wachhabenden Soldaten an der Porta Praetoria hörten Scato schon, bevor sie sahen, dass er quer über die Schultern seines Kameraden Lurco liegend nahte.


    "Roooooooooooma o Rooooooooooooooooma!"


    Den Text bekam er noch erstaunlich gut hin, selbst im volltrunkenen Zustand. Es war davon auszugehen, dass er das Lied schon ziemlich oft gesungen hatte:


    "Sit italica sua vis,
    nostrum munus patri Marti!
    Legio aeterna victrix!"


    Er klopfte auf Lurcos Rücken. "Mann, sing doch mal mit! Du singst Legio aeterna victrix und ich sing Roma, ja?"
    Ohne auf eine Antwort zu warte, grölte er weiter:


    "Roooooooooooma o Rooooooooooooooooma!


    Supra terram Britannorum
    volat aquila legionum!
    Legio aeterna victrix!


    Roooooooooooma o Rooooooooooooooooma!


    A ferventi aestuosa Libya
    volat aquila legionum
    supra terram Britannorum!"


    Als sie die Porta erreichten, sang er immer noch:


    "Roooooooooooma o Rooooooooooooooooma!"


    Sim-Off:

    Fiktives Marschlied der Römer: https://youtu.be/oHFAkn1GSDw

  • Lurco wusste, dass er dieses Lied nie wieder vergessen würde. Es brannte sich förmlich in seine Ohren, während des Heimwegs. Mit einem großen Schwall Kotze untermalt ging es vom Lupanar zurück Richtung Heimat und Scato, den ansonsten scheinbar jede Kraft verlassen hatte, legte den Rest in seine Stimme.


    Er sang nicht nur pausenlos, sondern auch schräg und derart grauenvoll, dass sich einem die Zehnägel aufrollten.


    "Scato hör auf mit der Singerei, wir sind gleich Zuhause. Was sollen sich die Kameraden denken?", flüsterte Lurco fauchend.


    Dafür das der Kerl gerade seine Unschuld verloren hatte, wog er mittlerweile ziemlich viel auf seinen Schultern.

  • [...]



    So schnell es mir möglich gewesen war, hatte ich mich also auf den Weg gemacht. Gefolgt von meinem Sklaven Muckel, oder wohl viel eher flankiert, denn dann und wann musste ich schnaufend und mit schmerzverzerrtem Gesicht eine Pause legen und mich irgendwo abstützen. Mein Knie pochte und schmerzte, doch noch viel schmerzte mich überhaupt dieser Gang. Dass meine recht forsch unterwegs war wusste ich wohl und während wir so unterwegs waren, hatte ich mir natürlich meine besorgten Gedanken gemacht. Diese reichten auch recht weit und ich konnte mir so ziemlich alles vorstellen. Doch ganz so schlimm, beruhigte ich mich dann, konnte es nicht sein, denn sonst würde ich nun nicht in die Pflicht kommen, meine Sklavin abholen zu dürfen. Wie auch immer. Ob meiner Qualen – innerlich, wie äußerlich – nahm ich mir fest vor, in Bezug auf meine Sklavenschaft nun vollkommen andere Seiten aufzuziehen! Wahrscheinlich war ich zu wenig gestreng und als erstes würde ich eine Ausgangssperre verhängen!


    Unter diesem Gedanken hoch erhobenen Hauses schritt ich humpelnd auf die Porta der Castra Paetoria zu und begrüße den Wachhabenden. “Salve, Miles!“, sagte ich forsch und zeigte auch sogleich die mir übermittelte Tabula vor:



    Ad
    Cnaeus Decimus Casca
    Casa Decima Mercator
    Roma


    M. Octavius Maro Cn. Decimo Cascae s.d.


    es hat sich ergeben, dass eine deiner Sklavinnen von den Cohortes Urbanae verhaftet wurde. Du kannst besagte Sklavin, die auf den Namen Grian hört nun bei der Castra Praetoria abholen. Zeige dieses Schreiben dann der Wache am Tor zur Bestätigung vor.


    Grüße


    Marcus Octavius Maro
    Centurio
    Cohors XII · Centuria III
    Cohortes Urbanae



    “Ich bin dort genannter Cnaeus Decimus Casca und möchte meine Sklavin abholen!“ Muckel stand schräg hinter mir.

  • Der Miles sah mäßig interessiert auf das ihm dargebotene Dokument.
    "Ah ja, der Centurio sagte noch, dass du wahrscheinlich hier auftauchen würdest."
    Er nickte seinem Kameraden zu. "Sei so gut, und hol diese Grian aus dem Carcer. Der rechtmäßige Eigentümer ist da."
    Dann gab er dem Decimer die Tafel zurück. "Das ist die Kopie für deine Akten. Deine Quittung quasi. Ich werde einen Vermerk über die Freilassung machen." Nach kurzer Zeit kam der Kollege mit der in Rede stehenden Sklavin zurück.
    "Bitte sehr." Weitere Bemerkungen über Herren und Sklaven sparte er sich. Das war nicht seine Aufgabe.

  • Sichtlich gezeichnet von den letzten Tagen im Carcer wurde ich endlich aus diesem dunklen und stinkenden Loch geholt. Einer der Urbaner, der natürlich kein Wort mit mir sprach und mir somit auch keine meiner Fragen beantwortete, wohin man mich den jetzt brächte, hatte mich aus der Zelle geholt und führte mich nun zum Tor.
    Es war eine Wohltat, endlich wieder frische Luft atmen zu können. Und auch, wenn das Tageslicht meine rot unterlaufenen und verheulten Augen zunächst geblendet hatte, war ich doch sehr froh, wieder den blauen Himmel und die weiß-grauen Wölkchen zu sehen. Doch am meisten erfreute mich der Anblick Cascas und Muckels! Am liebsten wäre ich beiden um den Hals gefallen, aber ich hielt mich (noch) zurück. Sicher wäre das meinem Dominus nicht recht gewesen, wenn ich mich nun in aller Öffentlichkeit an ihn schmiss. Nein, nicht vor den Urbanern! Doch die Freudentränen konnte ich nicht unterdrücken. Und so ließ ich ihnen freien Lauf.

  • Tatsächlich verstummte Scato genau in dem Moment, als sie die Porta erreichten und war fortan mucksmäuschenstill, was daran lag, dass er eingeschlafen war. Er und Lurco hatten diesmal Glück. Ein Miles, der sich noch gut daran erinnern konnte, dass er selbst einst Tiro gewesen war, lotste die beiden diskret an den diensthabenden Autoritäten vorbei, so dass sie sicher in ihr Quartier in die Baracke VII zurückkehren konnten, wo sie alsbald in ihre Wolldecken gehüllt den Schlaf der Gerechten fanden.


    Sim-Off:

    In Absprache mit dem Centurio der beiden Trunkenbolde geschrieben.

  • “Aber natürlich, das stand ja auch ganz außer Frage!“, empörte ich mich minimal, als der Miles nun meinte, dass die Wahrscheinlichkeit meines Auftauchens an diesem Ort gegeben war.
    Dann nahm ich die Kopie für meine Akten und überreichte sie umgehend Muckel, der sie ein Täschlein steckte, welches er um seine Schultern trug. Ich hatte ihn nämlich noch einmal zurück geschickt, um dieses zu holen. “Ich danke, Miles!“, sagte ich dem Mann und atmete tief durch. So eilig wie ich gewesen war, hatte es mich doch einiges an Luft gekostet. Und Nerven natürlich auch.Mein Bein stand in peinigenden Flammen. Was noch viel schlimmer war. Ich nahm mir fest vor, meiner Sklavin zu sagen, was ich von Dingen wie diesen hielt und dieses Mal würde ich auch keine Freundlichkeit mehr kennen. Da war man doch stets guten Glauben und voller Bemühung und Grian dankte es mir mit einem harten Spaziergang durch die Stadt, den ich zu unternehmen gezwungen war und verhaftet hatte man sie obendrein! Dies war ein Ding, das nicht ging, und genau das würde ich ihr auch vorhalten! Oder schlimmeres!


    Einen Moment lang warteten wir also. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und reckte ein wenig den Hals, als ich eine Regung hinter dem Tor erkannte. Und da kam auch schon Grian, flankiert von einem weiteren Urbaner. “Was hast du dir dabei gedacht?“, warf ich ihr diese frage ungnädig und hart gesprochen entgegen. Dann stand sie vor mir und ich blickte in ihre verweinten Augen. Unendlich unglücklich schaute sie aus und so hatte ich sie noch sie gesehen! “Und was hast du überhaupt gemacht?“, wollte ich dann wissen, jedoch nicht mehr mit ganz so arger Strenge. “Natürlich wird das nicht ohne Folgen bleiben, Grian. Ich sage dir, dass das so nicht weitergehen wird! Und ich schwöre dir, ich werde dich verprügeln!“ Was dann aber genau wie nicht weiterging, würde ich aber auch noch klären müssen. “Ich danke, Miles!“, brachte ich den beiden Männern entgegen. Dann drehte ich mich herum. Den Klärungsbedarf, den ich hatte, brauchte niemand mitzubekommen. Ich setzte meine ersten zwei Schritte und stieß einen Klagelaut aus, als mein Knie mich sofort wieder malträtierte und knickte wieder ein. Muckel war sogleich zur Stelle und fasste mir unter den Arm. Dabei schenkte er Giran einen bösen Blick. “Ich habe dem Dominus gesagt, er soll nicht versuchten auf Knien die Mäuse zu fangen!“, zischte er ihr entgegen. “Und dann auch noch durch die halbe Stadt!“
    Ich bewegte mich unterdessen ein wenig mühselig vorwärts und hob meinen freien Arm, damit auch Grian dort untergreifen konnte. Mein Knie brachte mich mittlerweile bis kurz vor das Elysium.

  • [Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/k/abc5/18wz45/Pollux


    << Ganymed - Lupanar


    Pollux trug noch immer nichts als den griechischen Lendenschurz am Leib, er hatte nicht einmal Sandalen. Nach Rauch riechend und ziemlich zerbeult aussehend dürfte den Meisten dennoch klar sein, dass er nicht auf der Suche nach Kunden hier aufgeschlagen war, sondern es irgendwo in der Stadt einen Notfall gab. Während er wartete, dass einer der Soldaten sich seiner annahm, beobachtete er die Rauchsäule, die deutlich sichtbar in den Abendhimmel aufstieg. Während sein Zwillingsbruder Castor versuchte, irgendetwas am brennenden Ganymed zu retten, war Pollux gerannt, so schnell seine Beine ihn trugen - nur, damit er jetzt in einer Warteschlange endete, während ihrer aller zu Hause und ihre ganze Existenz sich buchstäblich in Rauch auflöste.

  • Verstohlen beobachtete Scato den angeschlagenen Lupo aus möglichst großer Entfernung. Er hatte gehofft, dass sich jemand anderes um den Burschen kümmern würde, jemand, der in dessen Gegenwart entspannter bleiben würde. Leider waren die Kameraden alle anderweitig beschäftigt. Als sich auch nach einer angemessenen Wartefrist niemand erbarmte, setzte Scato ein besonders dienstliches Gesicht auf und trat an ihn heran.


    "Salve, was steht an?" Den Wortwitz konnte er sich dann doch nicht verkneifen.

  • [Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/k/abc5/18wz45/Pollux


    "Im Ganymed brennt´s!", rief Pollux aufgebracht, während er auf der Stelle herumtänzelte. "Alles steht in Flammen, ein wahres Inferno, ungezählte Tote und Verletzte! Wir wurden von einer regelrechten Armee überfallen, schwer bewaffnet, wir hatten keine Chance, sie haben uns regelrecht abgeschlachtet! Überall ist Blut!"


    Es konnte nicht schaden, in bisschen zu übertreiben, um die gewünschte Hilfe zu erhalten. Immerhin ging es hier um Leben oder Tod und er hatte keine Ahnung, wo die Vigiles ihr Hauptquartier hatten, die eigentlich für die Bekämpfung von Bränden zuständig waren. Zum Beweis seiner Worte zeigte er mit einem zitternden Finger in Richtung der gut sichtbaren Rauchsäule, die dick und zäh hinauf in den Abendhimmel stieg.

  • Scato machte große Augen bei der brachialen Beschreibung. Wenn das alles stimmte, dann war das ein Fall für die Urbaner. Das konnte und durfte Scato nicht ignorieren, indem er den Burschen einfach zu den Vigiles weiterschickte.


    "Komm mit, ich bring dich zu meinem Vorgesetzten. Er wird entscheiden, was zu tun ist."


    Scato betete dafür, dass der Optio den Ernst der Lage genau so einschätzte, wie er. Jetzt untätig in der Castra hocken zu bleiben, während sein Lieblingslupanar in Flammen stand, war keine erbauliche Vorstellung. So führte Scato den Burschen auf schnellstem Wege zu seinem Vorgesetzten. Dass er in Begleitung eines Lupos durch die Castra marschierte, sorgte für belustigte Blicke und dafür, dass Scato einen knallroten Kopf bekam. Die Blicke würden noch lustiger werden, wenn klar werden würde, dass er den leicht bekleideten Burschen zu einem der Offiziere brachte.

  • "Miles Scato"... Appius hatte rechtzeitig gesehen dass der Miles in Begleitung eines fast nackten Jünglings in die Castra spazierte und dieses Bild doch Recht befremdlich wirkte.


    " Was wird das nun schon wieder?" erkundigte sich der Optio mit Recht neutralem Tonfall. Welche Gedanken ihm konkret dabei durch den Kopf gingen ließ er erstmal unausgesprochen.


    Der Rauch des Brandes hatte sich mittlerweile in unsichtbaren Schwaden weiterverbreitet und war über die Nase festzustellen.


    " Brennt es irgendwo?" und kreuselte die Nase.

  • [Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/k/abc5/18wz45/Pollux


    "Bei den Göttern, JA! Und wie es brennt!", schrie Pollux aufgebracht und fing wieder an, an der Stelle herumzutanzen, während er gleichzeitig versuchte, hinter sich in Richtung der Rauchsäule zu zeigen. "Das Ganymed wurde überfallen! Schwer bewaffnete Banditen, mit Knüppeln und Messern sind sie auf uns losgegangen, die Toten stapeln sich und überall sind Verwundete!" Er schaffte es, spontan in Tränen auszubrechen, während er gestikulierte.

  • Ungerührt des Schausspiels und der geschilderten Umstände blickte Appius von Pollux zu Scato und wieder zurück. Eine sarkastische Bemerkung lag ihm brennend auf den Lippen doch.......


    " Was ist mit den Vigiles? Wurde die schon benachrichtigt?" Die Frage war ziemlich sinnfrei denn wenn er den Rauch roch dann sollten die Vigiles sowieso schon davon Wind bekommen haben und auch schon reagiert haben.


    " Ganymed, sagst du? Dieses Lupanar?"


    Während er die Frage an Pollux stellte deutete der Furier mit dem Daumen in Richtung der Barracken.


    " Miles. Informiere die Centurie. Ich brauche 20 Mann. Einfache Ausrüstung mit Pugio und Scutum. Und das jetzt....sie sollten schon alle hier stehen und abmarschbereit sein."


    Ob das Agieren nun der Kommandostruktur entsprach war Appius relativ egal. Wenn es Tote gab und dies durch Gewalt dann waren sowieso auch die Urbaner gefragt.

  • Als der Optio ihn mit dem Lupo an der Porta abfing, während er auf dem Weg ins Innere war, wurde Scatos ohnehin schon gut durchblutetes Gesicht pink. Zum Glück erzählte der Jüngling neben ihm sofort alles, was es zu berichten gab, ehe Scato auch nur den Mund aufmachen konnte. Als der Gast anfing zu heulen, schloss Scato einen Moment die Augen, ehe er sie mit hilflosem Blick in Richtung des Optios wieder öffnete. Cerretanus nahm das Ganze gelassener als er und sorgte mit ein paar Kommandos für Klarheit.


    "Jawohl, Optio", bellte Scato und rannte so schnell er konnte zu ihrer Baracke. Er riss die Tür ihres Contuberniums auf und brüllte hinein, dass ein Puff brennt, das Gleiche machte er mit den Türen rechts und links daneben, um auf die gewünschten 20 Mann zu kommen, zu denen er sich selbst mit zählte. Da er nicht erwähnte, welches Lupanar in Flammen stand, waren die Milites ziemlich eilig dabei, sich in die Ausrüstung zu werfen. Dadurch, dass sie die Panzer und Helme weglassen durften, ging das recht fix. Wenig später trabte die Truppe in Formation in Richtung der Porta Praetoria.


    [Subura] Ganymed - Lupanar >>

  • [Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/k/abc5/18wz45/Pollux


    "Ja, genau. Das Lupanar, unser zu Hause." Pollux schniefte herzzerreißend und rieb sich mit dem Zeigefinger einen Augenwinkel. "Die Vigilies sind viel zu weit weg! Ich weiß nicht mal, wo die ihr Hauptquartier haben und mein kleines Brüderchen ist noch in den Flammen!" Bei der Erwähnung kleiner Brüder ließ sich so manches Herz erweichen. Dass der kleine Bruder nur wenige Minuten jünger war und obendrein noch ein Stück größer, ließ er unter den Tisch fallen, genau wie die Tatsache, dass Castor längst damit aufgehört hatte, Gegenstände und Leute aus dem Inneren des Lupanars zu holen, da das Feuer inzwischen zu groß geworden war.

  • Lurco versuchte gerade das Wandgemälde für ihre Barackenwand vorzuzeichnen, während er tatkräftig mit Kritik von Quietus unterstützt wurde. Jener der die Götter in- und auswendig kannte, allerdings eine Bacchusstab für einen Kackschwamm hielt! Lurco warf Quietus gerade einen ärgerlichen Blick zu und es sollte noch etwas anderes folgen, als Scato ihre Stube stürmte.


    Ein Lupanar brannte und sie mussten ausrücken. Wozu gab es die Vigilies? Scheinbar halfen diese nicht, oder waren anderweitig beschäftigt. Nun dann war es wohl an ihnen die andere Form von Feuer im Lupanar zu löschen und zwar jene, die sich kein Puffbesitzer wünschte. Glühende Leidenschaft war herrlich fürs Geschäft, brennende Kunden weit weniger.


    Es dauerte nicht lange, dann standen sie einsatzbereit vor ihrem Optio. Draußen sah und roch man das Feuer und dessen Auswirkungen bereits. Lurco witterte kurz in die Richtung, noch stank es nicht nach verbranntem Fleisch, wie bei einem überdimensionalen Grillfest - noch.


    Ganz in der Nähe des Optios stand ein halbnackter Jüngling, der ihm irgendwie bekannt vorkam, seinem Gesicht war allerdings kein Wiedererkennen zu entnehmen.


    Den Einsatzbefehl abwartend musterte er ihren Optio.

  • >> Casa Furia


    Tiberios stand vor der Castra, was er schon öfter getan hatte – so hatte er einmal etwas für den miles Sisenna Iunius Scato abgegeben, ein andermal auf diese Weise dessen SklavenTerpander kennen gelernt.


    Die ganze Anlage wirkte sehr einschüchternd auf den furischen Sklaven: die steinernen Türmen und die hohen Mauern und das grimmig wirkende Wachpersonal, das sich aus Urbanern und Praetorianern zusammen setzte.

    Aber heute half alles nichts, heute würde er durch das Tor gehen müssen, auch wenn er noch so ängstlich war.


    Tiberios fasste das Bündel, in dem er die Sachen für die Gefangene Eireann dabei hatte und die Wachstafel mit der Liste der mitgebrachten Sachen fester und schritt auf das Tor zu.


    Die domina Furia Stella hatte ihm gesagt, er solle sich zunächst an den dominus Appius Furius Cerretanus wenden, um die Erlaubnis, die gefangene Eireann zu besuchen, einzuholen.


    Tiberios grüßte die Wachen, ohne einen von ihnen direkt anzusprechen, mit einer Verbeugung:


    „Salvete, domini milites, ich möchte bitte zum officium von optio Appius Furius Cerretanus.
    Mein Name ist Tiberios, ein Sklave der Furier.“

  • Offenbar war die Castra neuerdings in den Augen der Öffentlichkeit ein Gebäude für den Publikumsverkehr. Scato trat an den Gast heran, während seine Kameraden wachsam im Hintergrund blieben.


    "Salve", sagte er neutral. Das gab es doch nicht. Das war wirklich Tiberios. "Sklaven haben keinen Zutritt zur Castra. Auch meinen eigenen Sklaven durfte ich nicht durch die Porta lassen. Soll ich was ausrichten?"


    Er verhielt sich, als würde er den jungen Mann nicht kennen, denn dieses Gespräch war dienstlich.

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