[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)

  • Furius, extrem genervt durch den langen Ritt, den Verlust von zwei guten Männern und der Tatsache, daß die Wache ihn doch tatsächlich nicht erkannte, so wie er ihn nicht kannte. Er grüßte zurück, brachte einen Stoßseufzer hervor und stiefelte angepisst an der Torwache vorbei.

    Quintus und Nero blieben mit den Pferden stehen und sahen ihm hinterher. Er hat es schwer,...in der Provinz stehen die Praetorianer nicht so sehr im Ansehen wie hier in Roma. Apropos,...Seius...in Mogo bei der Ala dient ein Seius Fango,...so ein Kleiner. Er deutete mit seiner rechten Hand die ungefähre Höhe Fangos an.

  • Da half kein Murren und kein Knurren - Stilo war neu bei den Cohortes Praetoriae. Und so war dies für den grimmigen Furier und ihn die erste Begegnung. Stilo nahm dem Mann seine finstere Miene nicht krumm. Nach solch einer Reise und mit entsprechend schmerzenden Knochen war so manches Gemüt angeschlagen. Er nickte nachsichtig auf die Erklärung der beiden Optiones hin. "Nun kann der Decurio für ein paar Tage gute Stadtluft schnuppern, ein wenig ruhen und sich im alten Glanz sonnen, ehe es zurück in die Provinz geht."


    Dann lächelte er. Aufgrund des Klimas in Cappadocia mit ganzjährig viel Sonne und scharfem Wind wirkte sein Gesicht älter und faltiger, ähnlich dem eines Seefahrers. "Seius Fango ist mein Sohn. Ich hoffe, es gibt nur Gutes zu berichten." Letzeres war freilich nicht ganz ernst gemeint. Ob es Berichte über Heldentaten waren oder Schandtaten, die an sein Ohr drangen, war ihm nicht wichtig, so lange es Fango nur gut ging.

  • Quintus und Nero sahen sich kurz an, so klein war die Welt. Ach was?...dein Sohn? Beim Iupiter!...wann hast du den angefangen deine Familie zu gründen? So alt sah Kamerad Stilo gar nicht aus. Oh, keine Sorge! entgegnete Nero Fango hat sich eingelebt und ist ein fester Bestandteil der Turma Secunda...allerdings frage ich mich was er als Römer in einer Auxilliareinheit macht? Quintus winkte grinsend ab, ...nichts für Ungut aber kannst du dir Fango bei der Legion vorstellen?...er wäre mit dem Gewicht der Ausrüstung ganz klar überfordert. Der Kleine schien nach der Mutter zu kommen. Stilo war eher der stattlichere Typ. Bevor das Ganze eskalieren konnte trat Furius wieder zu ihnen.

    Er nickte dem fremden Optio zu und wandte sich an die beiden Scherzkekse.

    Ein Tag Ruhe, wir führen dann Übermorgen zwei Turmae zurück. Es war kein Geheimnis und würde sowieso auffallen. Dann sah er in den Himmel. Die Sonne stand im Zenit,..Mittag! Grollend meldete sich sein Magen.

  • "Den Fango habe ich nicht selbst gebastelt. Der Vater war ein Iunier, seine Mutter war meine Schwester, Seia Sanga. Da beide Eltern nicht mehr unter uns weilen, fand ich, dass der Junge einen Vater braucht. Die Ala hatte er sich damals selbst in den Kopf gesetzt. Dort war noch niemand aus der Familie, ich denke, er wollte einem von der Familie noch unbegangenen Pfad folgen, wo man ihn bemerkt. Seine beiden älteren Brüder stellten ihn wohl immer etwas in den Schatten, aber das ist natürlich. Als Jüngster geht man nun einmal manchmal unter."


    Nicht, dass Stilo dergleichen selbst je geschehen wäre. Er war der Älteste und hatte seine jüngeren Geschwister über deren ganze Kindheit hinweg mit der ganzen Palette kindlicher Kreativität gequält. Unter anderem hatte er sie einzeln mit verbundenen Augen barfuß für eine "Prüfung" über einen Hindernisparcours aus spitzen Steinen und Tonscherben geschickt, während die übrigen Geschwister den Geprüften mit Gerten auspeitschten, oder sie im Schrank oder in Truhen eingeschlossen, um sie dort zu "vergessen". Geschadet hatte es keinem von ihnen. Er selbst war Optio, sein kleiner Bruder wollte Politik machen und die Schwester ... nun ja. Die hatte Suzid begangen.


    "Ich hätte Fango jedenfalls trotz allem mit zur Legio genommen, wäre er damals schon unter meinen Fittichen gewesen", konnte Stilo noch sagen, ehe der mies gelaunte Decurio wieder aufkreuzte und das Gespräch mit seiner Ansage unterbrach.

  • Der Kleine war also adoptiert...Quintus und Nero sahen sich an. Das passte. Beim Anblick des Kameraden konnten sie den als Crustulam bezeichneten Mini-Equites sonst kaum unterbringen. Oh, keine Sorge, dein Fango weiß sich einzubringen, ich bin sicher, daß er sich in der Truppe behaupten kann.

    Nero schürzte die Lippen. Mochte sein, daß er sich einschmeicheln konnte mit seinen Kuchen, ob er das jedoch bei einem Germanen fertigbracht war eher unwahrscheinlich. Auf Stilos letzte Bemerkung nickte er und hob den Daumen. Das wäre wahrscheinlich Fango´s schleichender Untergang gewesen. Er war sicher, daß sie der Kleine zuweilen in den Schlaf weinte.

    Doch bevor etwas weiter eskalieren konnte tauchte Furius auf. Wie üblich sah er so aus als wolle er die Welt in Flammen aufgehen lassen. Doch sie wußten, daß es sein Gesichtsausdruck für einen entspannten Zustand war. Gefährlich wurde es nur wenn er lächelte.

    Sie nahmen kurz Haltung an.

    Na schön,...Urlaub bis zum Wecken! Wir rücken morgen zur Mittagszeit mit zwei Turmae ab gen Mogo. Macht also keinen Mist, ich brauche euch morgen lebend und voll einsatzbereit!

    Er nickte ihnen zu und machte sich auf zu seinem Quartier. Er hatte vor ein paar Besuche zu machen.

  • Stilo, seit jeher ein tiefenentspannter Mensch, bemerkte die kleine Provokation nicht. Und wäre sie ihm aufgefallen, hätte er sie als rauen Scherz abgetan. "Na, das freut mich zu hören."


    Stilos Verwandter um zig Ecken, Umbrenus Cimber, sollte ja ein Auge auf Fango haben, aber wenn das nicht notwendig war, umso besser. Jemand, der beschützt werden musste, dem tat man damit nicht zwangsläufig einen Gefallen, weil es den letzten Brocken Respekt zerstören konnte. Nichtsdestoweniger war es manchmal notwendig, um Schlimmeres abzuwenden. Dass es nicht erforderlich war, gefiel Stilo.


    Als der Decurio Urlaub bis zur Weckzeit verkündete, nickte Stilo den Optiones zum Abschied zu. Vor ihm selbst lag noch eine lange Schicht.

  • So standen denn Furius und die beiden Optiones am nächsten Vormittag bereit um die versprochenen zwei Turmae in einem Eilmarsch nach Mogontiacum zu führen. Furius war entspannt und ausgeruht. Er hatte die Zeit in Roma genutzt um seine Familie zu besuchen, sogar ein Schwätzchen mit einem alten Freund war ihm vergönnt gewesen.

    Die beiden Optiones waren weniger ausgeruht. Vermutlich hatten sie sich in einem Lupanar um ihren Sold gebracht.

    Furius fixierte sie abschätzig. Er erlag seit langem nicht mehr der Gier nach Frauen oder dem Alkohol. Er studierte vielmehr die Philosophen und widmete sich den Lehren der Stoiker. Privat, so klein dieser Bereich in seinem Leben auch war, war er ein tiefsinniger, ausgeglichener Mensch. Dienstlich ließ er jeden dafür büßen, daß er nicht seinem Ideal entsprach. Er hob das Kinn und sein Blick fixierte die beiden Optiones. Sofort kamen sie auf ihn zu und nahmen Haltung an.

    Abmarsch in 5 Minuten,... ich will in zwei Tagen in Florentia sein...ambitioniert, wie er in den Mienen der Männer las, aber machbar...Abite!


  • << ~ Hortus ~ | Abschied von der Casa Leonis


    Scato sah kaum besser aus als die beiden anderen Optiones, allerdings aus anderen Gründen. Sein von Natur aus nervöses Wesen hatte ihm wegen der Abreise in dieser Nacht kaum Schlaf finden lassen. Entsprechend verglubscht saß er nun auf seinem Lichtfuchs. Die Männer der beiden Turmae kannte er flüchtig vom Sehen her oder als Patienten, doch als Menschen waren sie ihm allesamt fremd.


    Er hatte gestern noch seine Angelegenheiten im Valetudinarium geregelt, noch einmal nach den Patienten gesehen, die Mitarbeiter instruiert und sich von Sextus verabschiedet. Die Dinge würden ihren Lauf nehmen, das waren gute Männer im Krankenhaus, alles würde funktionieren. Trotzdem machte Scato als Leiter der Einrichtung sich natürlich seine Gedanken.


    Der Decurio rief die beiden anderen Optiones zu sich und befahl den Abmarsch. Der Mann wirkte grimmig, doch das musste nichts heißen, er selbst wurde auch geplagt von seinen Launen. Dabei aß er inzwischen schon überhaupt kein Fleisch mehr und nichts Scharfes, um die Gelbgalle zurückzudrängen. Da er kein militärischer Befehlshaber war, hielt er sich bei der Reise eher im Hintergrund, eine steile Sorgenfalte zwischen den Brauen. Nebenbei schaute er, ob er Lurco irgendwo entdeckte.

  • Lurco trat mit seinem Marschgepäck zu ihren neuen Vorgesetzten und grüßte so wie es sich gehörte. Irgendwie war es schon ein seltsames Gefühl Rom zu verlassen. Hier hatte er den Großteil seines Lebens verbracht. Rom war seine Welt, seine Heimat und dennoch war trotz aller Wehmut auch sehr viel Freude dabei. Purgitius freute sich auf die neue Aufgabe, die neuen Herausforderungen und darauf Germania selbst kennenzulernen.


    Der Luftwechsel würde ihm gut tun, da war sich Lurco sicher. Von den Barackenbrüdern hatte er sich verabschiedet und Charislaus hatte er seine Aufgaben zugeteilt. Ihre Reise konnte beginnen. Gut gelaunt stellte er sich zu Scato und hob einmal kurz sein Marschgepäck.


    "Auf den Weg in ein neues Leben Scato. Hättest Du gedacht, dass wir jemals bei den Prätorianern dienen würden? Ich nicht. Manchmal ist uns Mars doch hold. Vermutlich ausgerechnet dann, wenn wir am Wenigsten damit rechnen", grinste er. Noch fünf Minuten, dann ging es los. Dann hieß es Aufbruch nach Germania.

  • "Ich weiß nicht, ob es ausgerechnet Mars war. Aber einer der Götter wird sicher seine Finger im Spiel haben. Nein, ich hätte nie damit gerechnet, zu den Prätorianern versetzt zu werden, und eigentlich hatte ich das auch nie gewollt. Mir gefiel es gut bei den Urbaniciani. Aber auch die Schwarzröcke bedürfen guter medizinischer Betreuung und Patient ist Patient." Von seinem blonden Hengst aus schaute Scato zu einem sehr fröhlichen Lurco hinab, der zu Fuß neben ihm stand. Sie beide waren von zwei Turmae umgeben und der entsprechenden Anzahl Reiter und Pferde. Scato blinzelte Lurco mit beiden Augen zu. "Hast du nicht etwas vergessen?"

  • "Nun da gebe ich Dir Recht, es muss nicht Mars gewesen sein, aber wer sonst sollte uns so hold sein? Er hat immer seine schützenden Hände über uns gehalten Scato. Naja fast immer und falls er es nicht getan hat, dann Du. Vergessen?", fragte Lurco und schaute schnell an sich herab. Alles an Ausrüstung da, was da sein musste. Einst als er schwer verletzt gewesen war und sie auf den Exerzierplatz befohlen wurden, wäre er beinahe ohne alles losmarschiert.


    Lurco schaute für einen Moment zu Scato auf, die Frage was fehlte lag ihm förmlich auf der Zunge. Er schluckte sie wieder herunter. Er schaute zu allen auf und seine Kameraden saßen auf einem Pferd. Wunderbar.


    "Bin sofort zurück! Mit Pferd!", rief er, während er zeitgleich losrannte, was seine Beine hergaben.


    Einige Minuten später war Lurco auf einem Pferd zurück. Das Pferd war erdfarben, ein Falbe ohne Aalstrich. Sein Fell war cremefarben, seine Mähne und sein Schweif waren schwarz. Ebenso waren das Pferdemaul und teilweise die Beine schwarz.


    "Da bin ich wieder, das ist Rocus", stellte Lurco gut gelaunt sein Pferd vor.

  • Der Weg vom Officium aus war bald zurückgelegt. Der Praefectus Praetorio marschierte in all seiner finsteren Pracht auf und nahm an prominenter Stelle Aufstellung, wartend, bis man ihn gebührend begrüßt haben würde.


    Im Hintergrund stiefelte seine Ordonnanz herum, die, völlig aus dem Konzept geraten von der Begegnung mit dem Decurio Terentius, irgendetwas falsch verstanden hatte und Heius Vibulanus daher unnütz hinterher gekommen war.

  • Furius passierte den Praefecten nachdem die versammelten Männer ihm gehuldigt hatten. Auf dem Weg zu seinem Pferd, dessen Zügel von Nero gehalten wurden warf er einen Blick in die Visagen der Gardisten.

    Abschaum,...größtenteils Abschaum. Ein paar sahen ganz vielversprechend aus, aber...Bei seinem Pferd angekommen glitt er in den Sattel und nahm die Zügel von Nero.

    Er winkte ihn zu sich heran und raunte Augen auf Optio,...ich habe den Eindruck wir haben ein paar faule Eier dabei,...

    Nero nickte und bestätigte, Jawohl,...ist mir auch aufgefallen, ich kenne ein paar. Die sind eher Ausschuß als Garde...Vergewaltiger, Zechpreller und Plünderer. Wobei das keine grundlegend verwerflichen Taten für Mitglieder der Garde waren, zumal derlei auch befohlen werden konnte. Doch diese Typen hatten daraus eine Tugend gemacht und ihre Moral darüber vergessen.


  • Lurco schaute vom Rücken seines Pferdes aus seinen neuen Praefectus an. Dort stand er, genau wie ihr neuer direkter Vorgesetzter Marucus Terentius Furius. Beide die Grimmigkeit in Person. Bärbeißig sahen die neuen Vorgesetzten aus, so als sollte man sich besser nicht mit ihnen anlegen. Lurco mochte die beiden auf Anhieb. Erfreut wartete er ab, was der Praefectus ihnen mitzuteilen hatte. Purgitius wusste bereits, Caius Heius Vibulanus war kein Mann vieler Worte. Vielleicht gab es nur ein knurriges Vale, dachte Lurco gut gelaunt und streichelte Rocus den Hals.

  • Auch die heutige Torwache beobachtete gespannt das Treiben. Stilo hatte sich einen Platz in erster Reihe gesichert, da er seinen Neffen und dessen Freund verabschieden musste.


    Er verstand allerdings nicht ganz, warum der Praefectus Praetorio sich erst die Hände gerieben hatte, um Lurco als, wie Stilo ihn bescheiden genannt hatte, besten Ermittler der Cohortes Urbanae zu den Prätorianern anzufordern, nur um ihn anschließend nach Germania zu schicken. Vielleicht sollte sich die angespannte Lage in Rom zunächst klären und die erhitzten Gemüter abkühlen, bevor er den Purgitier im ganzen Fähigkeitenspektrum als Schnüffler gegen die Staatsfeinde einzusetzen gedachte. Ja, das würde es sein. Niemandem nützte ein Ermittler, dessen Gesicht jedem sofort im Gedächtnis war. Der Präfekt wollte seine neue Wunderwaffe sicher erstmal weit weg schicken, bis ein jeder sie vergaß, und sie dann von den Erfahrungen an der Front geschärft zurückrufen.


    Stilo schaute zu Lurco und Scato hinüber und hob aufmunternd den Daumen.

  • Die Abschiedsrede des Praefectus Praetorio fiel in einer Weise aus, wie man es von ihm gewohnt war, kurz und kalt:


    "Die Feinde Roms lauern in der Hauptstadt und an den Grenzen. Von außen und innen muss das Imperium mit Schwert und Verstand verteidigt werden. Ab sofort ist es eure Pflicht, das Leben von Caesar Aquilius Bala mit eurem eigenen Leben zu schützen. Der Skorpion steht auf zahlreichen Beinen, aber er kämpft mit einem Stachel. Auch in Germania werdet ihr euch eurer Verpflichtungen erinnern - und daran, wem ihr die Treue geschworen habt. Erweist euch dem Banner, unter dem ihr reitet, als würdig. Vale, Prätorianer!"


    Und Gnade dem Decurio Terentius Furius, wenn bei der Heimkehr der beiden Turmae allzu viele Männer fehlen würden.

  • Furius saß in seinem Sattel und lauschte der Abschiedsrede...er hatte schon vielen Reden gelauscht. Meist führten sie irgendwelche Kerle die aus einer priviligierten Komfortzone heraus an den Heldenmut ihrer Truppen appellierten. Doch waren es diese Truppen die kämpften, litten, starben. Wenn es nicht allzu übel ausging bekamen die Redner die Auszeichnungen, wurden reich an der Beute und stiegen weiter auf in der Hierarchie.

    Mit undurchdringlicher Miene starrte er auf den Praefecten. Es war fraglich ob sie sich wiedersehen würden. Vielleicht gab es einen anderen Praefekten, vielleicht war er den Weg des Kriegers gegangen...

    Nach dem vielstimmigen Roma victrix! zog er sein Pferd herum und nickte seinen Optiones zu.

    Kurz darauf hallten die Kommandos über den Hof und die Männer reihten sich nah und nach in den Zug ein.

    Furius verspürte eine gewisse Erregung, eine Vorfreude.

    Das Leben in der Castra war ihm zuwider geworden. Roma war ihm zuwider geworden. Er vermisste Bala, er vermisste,...verflucht, er vermisste Germania.

  • "ROMA VICTRIX", schrie auch Scato, der nach wie vor deprimierte, weil er ihre Oase in der Casa Leonis so wie alles Vertraute zurück lassen musste. Gerade war die Exedra fertig renoviert worden, damit sie auch bei Regen im Garten sitzen konnten, und nun würde sie erneut im Laufe fortschreitender Zeit unter Staub und Verfall versinken.


    Doch hätte er eine Wahl gehabt, so wäre sie nicht anders ausgefallen. Nicht, wenn dies auch Lurcos Weg war und dieser strahlte mit der aufgehenden Sonne um die Wette. So setzte Scato ein entspanntes Gesicht auf, das keine Rückschlüsse auf sein tatsächliches Empfinden zuließ und wenn es sich ergab, auch ein Lächeln. Da er Arzt war, nahm er sich die Marotte des freundlichen Auftretens auch umgeben von den finstersten Gestalten des Imperiums heraus.

  • Die Rede des Praefectus war kurz und knapp und schon erscholl aus vielen Kehlen das Roma victrix. Kommandos wurden gebrüllt und der Tross setzte sich langsam aber sicher in Bewegung. Lurco kannte Scato gut genug um zu sehen, dass dessen entspanntes Gesicht, einiges an Anspannung kostete. Lurco konnte es ihm nicht verdenken. Sie ließen einiges zurück, im Grunde alles. Die Casa Leonis, ihre Sklaven und ihr altes Leben. Ein neues wartete in Germania auf sie und was das neue Leben mit sich bringen würde, wussten sie nicht. Lurco schenkte Scato ein aufmunterndes Lächeln.

    "Etwas Heimat erwartet Dich auch in Germania Scato", flüsterte er ihm aufmunternd zu, während sie Seite an Seite ihrem Decurio folgten.

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