"Ich weiß nicht, wo er steckt. Ich glaube er hält sich derzeit in Mantua auf. Er schrieb mir einst, dass er dort hin wolle. Ich weiß nur, dass er Magistratus ist."
Verus griff den nochmals aufgefüllten Becher und seufzte.
"Mit der Familie hat man auch Probleme. Hast du dich eigentlich schon vermehrt? - Ich kann nur davon abraten. Ein Lupanar ist da angenehmer, für's Geld und für deine Nerven." 
Gut, mit Mantua habe ich nicht viel am Hut. Vielleicht gerade noch Ostia und dann als nächstes Mogontiacum, aber Mantua... Nein kann ich leider nicht mit dienen mein Freund.
Und Sedi tat es ihm gleich.
Ja wem sagst du das. Ähm ja, hab ich. Es ist eine kleine Sabina. Sie kommt ganz nach ihrer Mutter.
Grinste Sedulus stolz.
Hättest du mir das nicht eher sagen können. Jetzt ist`s zu spät...
"Hmmmm..."
Verus überlege und trank dabei einen kräftigen Denkschluck.
"Ich kann meinem Sohn auch schlecht einen Brief schicken, wenn ich nicht weiß, wo er sich aufhält. Das machte der mit Absicht, er will meiner Fuchtel entfliehen."
Er grinste.
"Mein Beileid. Mädchen sind die Schlimmsten. Jungen kann man noch nach sich erziehen aber Mädchen werden zickig, arrogant und gehen einem Vater besonders auf die Nerven." 
Ein weiterer Schluck verschwand im Hals des Decimus. Natürlich war die letzte Aussage zu Sedi's Tochter eher scherzhaft gemeint, Sedi würde das wissen.
"Perdona me! - Ich habe es ja selbst nicht gewusst."
Sedi grinste.
Tja, da ist wohl was dran. Scheint mir ja ein recht kleveres Kerlchen zu sein, dein Herr Sohn.
Dann verzog Sedulus sein Gesicht.
Sag das nicht! Mein Vater meinte mich auch nach seinem Ebenbild erziehen zu können. Das Ende vom Lied war, ich ging im Streit von Zuhause weg. Also da können Mädchen doch praktischer sein. Sie gehen auf alle Fälle nicht aus dem Haus ohne das es der alte Herr will.
Wußte das Sedi wirklich? Auf alle Fälle spielte er das Spiel mal mit.
Tja, da kannst du mal sehn. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht...
Verus war überrascht von Sedi's Reaktion.
"Manche Väter übertreiben es eben. Sie wissen nicht, wo die Grenze zwischen gutem Willen und zerstören ist."
Er trank einen Schluck und lenkte das Thema wieder auf seinen Sohn.
"Ja, mein Sohn kommt da garnicht nach mir. Er scheint sich vor der Familienpflicht zu drücken. Dabei ist er doch ein Decimus und sollte unsere große Familie in die Arme schließen. Vielleicht ist er einfach erschlagen von den großen Taten unserer Ahnen. Die Decima gehören zu Rom, wie Remus eh Romulus..."
Er scherzte ein wenig.
"Wie geht es eigentlich deiner Frau?"
Hier hatte Verus ein wahres Wort gesprochen. Sedis Vater war eben durch und durch Militär gewesen und so mußte auch die Familie funktionieren.
Wahrscheinlich hat er angst nicht alle auf ein mal umarmen zu können.
Grinste Sedi breit.
Das wird es wohl sein. So wie auch ich einst erschlagen war von den Taten meines alten Herrn. Aber du siehst ja, die Zeiten ändern sich. Aus Familien deren Mitglieder sich meist dem Militär verschrieben hatten, sind nun Bürokraten geworden.
Sedulus Gens war das beste Beispiel.
Das ist eine gute Frage. Sie wird wohl einkaufen sein oder mit Sabina spielen...
Verus stellte den leeren Becher ab.
"So, alter Freund. Es wird Zeit mich zu verabschieden. Es war mal wieder nett mit dir zu plaudern."
Er stand auf, um sich angemessen freundschaftlich zu verabschieden.
"Mögen die Götter dich behüten, dich und deine Familie. - Achja, mögest du weiterhin so ein Händchen für feinen Wein besitzen. Er war köstlich!"
Auch Sedulus erhob sich von seinem Platz.
Es hat mich auch gefreut dich ein mal wieder gesehen zu haben, dann auch noch so unverhofft. Und wie gesagt, was deine Sache angeht, ich werde sehen was sich machen läßt.
Sedulus nickte Verus zu.
Das selbe für deine Familie Verus! Psst, es ist der Wein meines Onkels...
Sedi klopfte Verus lachend auf die Schulter.
Ein Grinsen huschte über Verus' Gesicht. "Aha, du bestiehlst also deinen Onkel..."
"Vielen Dank, dass du Zeit für mich hattest. - Und die Sache eilt nicht, du als Senator hast sicherlich andere Pflichten."
Verus reichte Sedi seine Hand zum brüderlichen Abschiedsgruß.
"Wir werden uns bald öfters sehen, wenn meine Dienstzeit herum ist. Ich werde dir sicherlich einen ausgeben. Vale!"
Er drehte sich zum gehen und winkte Sedi grinsend zu, schließlich verschwand er durch die Tür.
Der Bote wurde also in der Officium des Senators eingelassen und wartete dort, bis er angesprochen würde.
Salve Senator. Der Praefectus hat dir einen Brief geschrieben, den ich dir persönlich überbringen sollte.
Ein Schritt brachte den Boten an den Tisch, an welchem der Senator sass und er legte die Papyrusrolle darauf.
An den Senator Quintus Germanicus Sedulus, vom Praefectus der römischen Flotte in Misenum, Lucius Annaeus Florus.
Salve Quintus Germanicus Sedulus,
Ich schreibe dich heute an, in der Sache des Centurio Classicus Titus Decimus Verus aus der Familie des Senator Decimus Meridius. Er hat mir mitgeteilt, dass er mit dir bereits über seinen Wunsch in die Reihen der Ritter aufgenommen zu werden gesprochen hat.
Bei meiner letzten Audienz mit dem Kaiser hatte auch ich diesen Mann bereits für eine Erhebung in den Ritterstand vorgeschlagen. Leider reichte es damals noch nicht, gemäss Auskunft des Centurio vorallem deswegen, weil es mir nicht möglich war, ihn für einen bestimmten Posten zu empfehlen.
In der Zwischenzeit hat sich der Centurio bei einem Einsatz gegen Piraten erneut ausgezeichnet und ich denke, es ist an der Zeit, ihn erneut ins Gespräch zu bringen. Sein Einsatz für das Imperium geht über das Übliche hinaus, er entstammt aus einer grossen und bekannten Familie und er weiss in der Zwischenzeit auch, für welche Position er sich besonders interessieren würde.
Leider bin ich genau jetzt auf Befehl des Kaisers in Misenum gebunden und kann mich nicht nach Roma begeben. Ich möchte dich daher darum bitten, den Centurio Titus Decimus Verus für eine Erhebung in den Ritterstand und den Posten als Curator kalendarii oder als Procurator a rationibus zu empfehlen.
Entsprechende Anfragen und Briefe ergehen ebenfalls an meinen Patron Decimus Meridius und an den Senator Purgitius Macer, mit dem ich als stellvertretender Kommandant der Academia Militaris ebenfalls eng zusammenarbeite.
Ich hoffe sehr, dass du mir vielleicht etwas mehr berichten kannst über deine Möglichkeiten und deine Einschätzung der Lage. Der Centurio sagte mir bloss, du wolltest dich "umhören". Ich würde mich daher sehr über eine Antwort freuen, ob du dich für diesen Mann einsetzen kannst.
Mit den freundlichsten Grüssen,
Der Praefectus Classis
Lucius Annaeus Florus
ZitatOriginal von Quintus Germanicus Sedulus
Nun, außerdem ging es noch darum ob wir nicht irgendwelche Spiele abhalten sollten und wer sie denn beträuen würde. Aber vorallem wer sie denn sponsern sollte. Du weißt ja, Vereine dürfen ja kein Geld besitzen. Aber Spenden annehmen und diese gleich "verbraten" das dürfen sie ja...
Schon die Formulierung ließ Avarus sauer aufstoßen. 'Irgendwelche Spiele abhalten sollten...' Entweder man ging beherzt an solch eine Aufgabe heran oder man kann es auch gleich lassen.
"Es ist gerade die Zeit der Spiele. In der Politik steht wieder ein Wechsel an. Die Kandidaten werden sich mit Eigenkreationen überbieten. Was will der Verein an Spielen auf die Beine stellen? Welchen Anlass wünschen die Mitglieder zu nutzen und vorallem wann ist es angedacht? Jetzt zur Zeit würden nur immens überteuerte Ausgaben dazu führen, das der Pöbel gerade die Spiele der Germanitas Quadrivii mit dem meisten Applaus bedenkt und sie nicht einfach im Prunk -sich freiwillig überschuldender Politiker- untergehen."
ZitatAlles anzeigenOriginal von Quintus Germanicus Sedulus
Sedulus sah den Boten an und meinte dann.
Wenn du wartest setze ich schnell ein Antwortschreiben auf.
Und begann zu schreiben.
...
Sedulus übergab das Schreiben dem Boten.
Hier, dies ist meine Antwort für den Praefecten.
Danke, Herr! antwortete der Bote und nahm den Brief entgegen. Er verstaute ihn gewissenhaft und verliess danach den Raum und das Haus. Er hatte allerdings nicht erwartet, dass diese Angelegenheit so schnell erledigt war.
ZitatOriginal von Medicus Germanicus Avarus
Schon die Formulierung ließ Avarus sauer aufstoßen. 'Irgendwelche Spiele abhalten sollten...' Entweder man ging beherzt an solch eine Aufgabe heran oder man kann es auch gleich lassen.
"Es ist gerade die Zeit der Spiele. In der Politik steht wieder ein Wechsel an. Die Kandidaten werden sich mit Eigenkreationen überbieten. Was will der Verein an Spielen auf die Beine stellen? Welchen Anlass wünschen die Mitglieder zu nutzen und vorallem wann ist es angedacht? Jetzt zur Zeit würden nur immens überteuerte Ausgaben dazu führen, das der Pöbel gerade die Spiele der Germanitas Quadrivii mit dem meisten Applaus bedenkt und sie nicht einfach im Prunk -sich freiwillig überschuldender Politiker- untergehen."
Es würde sich um Gladiatorenkämpfe und Tierhatzen handeln. Man könnte sagen, das Übliche halt.
Das Anlass hätten die Lares Compitales sein sollen, aber der Hut ist schon gegessen... 
Die Lares Compitales wären der Grund gewesen. Du weißt doch, ihnen zu Ehren werden doch immer Spiele abgehalten. (Oder auch nicht.)
Was sollte Sedulus darauf antworten?
Hmm, wenn du meinst das dies so ist...
Sein nächstes Ziel lag in der gleichen Casa und er musste nur ein paar Schritte laufen. Er stand vor dem Officium des Senators Sedulus.
Er klopfte an die Tür Poch...Poch...
Macer betrat den Raum und er war erleichtert, dass Sedulus und nicht irgendein witziger Sklave "Herein" gerufen hatte. Salve Sedulus, tut mir Leid, dass ich nur kurz hier reinplatze, aber ich habe leider nicht besonders viel Zeit. Ich möchte dich hiermit zur Weihung des Bauplatzes in Ostia einladen. Das ganze findet ANTE DIEM VIII ID MAR DCCCLIX A.U.C statt...ich hoffe du kommst??
Er würde sich sicherlich viel mehr Zeit lassen, wenn er sie hätte.
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